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Bei "Maischberger": Sophia Thomalla schimpft über die "MeToo"-Kampagne

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  • Beim Jahresrückblick von “Maischberger” war auch die “MeToo”-Kampagne Thema
  • Sophia Thomalla hatte einen ganz eigenen Blick auf die derzeitige Debatte über Sexismus und Missbrauch - wie ihr im Video sehen könnt
  • Das Model meint: Viele der Frauen, die sich nun äußern, seien verlogen

Zwei Worte haben im Jahr 2017 der Welt vor Augen geführt, wie abartig normal sexuelle Gewalt durch mächtige Männer ist: “MeToo”, ich auch. 

Die Kampagne hat Hollywoodstars, Journalisten und Politiker überführt. Sie hat vor allem auch klar gemacht: Sexuelle Gewalt ist keine Sache von wenigen irren Einzeltätern, sondern hat sehr viel mit unserer Kultur zu tun, mit der Ausübung und Zurschaustellung von Macht. Mit Demütigung

“MeToo”, das lässt sich schon jetzt sagen, hat eine wichtige Debatte über Sexismus in unserer Gesellschaft angestoßen. 

Auch bei “Maischberger” wurde am Mittwochabend diese Debatte geführt. Wortführerin zu diesem Thema: Sophia Thomalla

Das Model machte klar, dass sie mit “MeToo” nichts anfangen kann – und für wie verlogen sie manche Frauen hält, die sich nun mit dieser Kampagne identifizieren. 

Thomalla will keine “gebrochene Blume” sein

“Ich finde, dass diese ganze ‘MeToo’-Kampagne eine Beleidigung für die wahren Vergewaltigungsopfer ist”, sagte Thomalla. “Ich finde es sowieso schon traurig, dass wir Frauen unseren Schmerz zur Schau stellen müssen, damit uns überhaupt jemand zuhört.” 

Wenn es um sexuelle Übergriffe gehe, dann werde von Frauen erwartet, dass man ihre Erfahrungen als Trumpf ausspielen kann. 

Dabei können es Frauen laut Thomalla nur falsch machen: “Wenn ich mich über einen Vergewaltigungswitz aufrege, bin ich eine Femi-Nazi. Wenn ich mich öffentlich dazu bekenne, dass ich vergewaltigt wurde, dann bin ich auf einmal die gebrochene Blume, die Schutz braucht.“ 

Auch wenn Frauen Stärke zeigten, würde ihnen das negativ ausgelegt, sagte die Schauspielerin:

Wenn ich aber einfach nur stark bin und weiß, dass ich niemandem sexuell zu Willen sein muss, um beruflich Karriere zu machen, dann bin ich einfach nicht im Bilde, oder nicht gebildet genug, oder habe keine Ahnung von dem Thema.“

Thomalla: “Wir leben nicht im Mittelalter”

Und noch etwas regte Thomalla gewaltig auf: Karrierefrauen, die nach Jahrzehnten des Schweigens auf einmal ihre Stimme in der “MeToo”-Debatte finden würden. 

Sie bringt das Beispiel der Schauspielerin Gwyneth Paltrow, die gesagt hatte, dass sie sich nicht getraut habe, vor 20 Jahren etwas über den Sexismus in Hollywood zu sagen. 

“Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter”, sagt Thomalla, “man hätte auch vor zwanzig Jahren schon Nein sagen können! Das finde ich verlogen.“ 

Mehr zum Thema: Facebook-Chefin warnt: Die aktuelle Debatte um sexuelle Belästigung kann fatale Folgen für Frauen haben

Hier schaltet sich Olivia Jones ein. Die Travestiekünstlerin wirft nachdenklich ein: “Es gibt aber auch die Frauen, die einfach nicht so stark sind, um ‘Nein’ zu sagen. Die abhängig sind von Männern.” 

Thomalla stimmt ihr zu, schränkt aber ein: “Ich rede gerade nicht von der normalen Frau, die einen “nine to five”-Job hat, die Angst hat ihren Job und ihre Existenz zu verlieren. 

Ihr gehe es um die Damen, die unter dem alltäglichen Sexismus Karriere gemacht hätten. “Frauen, denen es vor 20 Jahren nicht zu schlimm war, und jetzt wo sie 100 Millionen auf dem Konto haben, sagen sie: ‘Jetzt auf einmal ertrage ich es nicht mehr.’”

Vorsichtige Widersprüche - aber auch Zustimmung

► Wieder wirft Jones ein: “Vielleicht hatten sie nicht die Stärke, damals etwas zu sagen.”

Und der “Spiegel”-Journalist Markus Feldenkirchen sagt: “Was werfen sie diesen Frauen denn vor? Vielleicht brauchten sie erstmal die Selbstsicherheit, das Gefühl, dass ihre Stimme gehört wird.” 

Doch der ZDF-Moderator Peter Hahne springt Thomalla bei.

Wenn es um Kolleginnen gehe, Moderatorinnen mit Hochschulabschluss, die gut reden und sich wehren könnten – und die dann nach 20 Jahren auf dem Karrierehöhepunkt auf einmal erkennen würden, was ihnen angetan wurde – dann sehe er das wie Thomalla. 

“Die wahren Opfer sind die Frauen, die abhängig sind”, sagt Hahne. Die ARD-Journalistin Astrid Rohloff pflichtet ihm bei: “Die Debatte wird viel zu hysterisch geführt.” 

Es werde nicht mehr getrennt, worum es geht: Vergewaltigung, sexuellen Missbrauch, Anmache, Anzüglichkeiten. Und das alles finde unter dem “MeToo”-Logo statt – “das hilft uns nicht weiter in dieser Form.”

Noch einmal meldet sich Feldenkirchen zu Wort. Die Klammer von “MeToo” sei eben die Tatsache des Machtmissbrauchs.

“Natürlich ist es ein Unterschied, ob ihnen der Chef die Hand aufs Knie legt, oder ob sie vergewaltigt werden”, sagt er. Dennoch habe “MeToo” zu einer gesellschaftlichen Bewusstseinsmachung beigetragen

➨ Mehr zum Thema: Barack Obama sagt, Frauen sollten die Welt regieren, weil “Männer einige Probleme haben”

Auch Sandra Maischberger erinnert daran, dass sich viele normale Frauen in der Kampagne über Sexismus im Alltag geäußert hätten. 

Da lenkt auch Thomalla ein: “Ich glaube schon, dass es etwas bringt, damit die Frauen sicherer werden.” Aber Vergewaltigungen seien ja polizeilich schwer zu beweisen, im Einzelfall bringe “MeToo” da eigentlich nichts. 

Ein absurdes Argument: Weil etwas schwer zu beweisen ist, braucht man es nicht anprangern.

Gut, dass die “MeToo”-Kampagne zumindest dieser Logik nicht folgt. 

 

(amr)


Orkanböen bis Gewitter: Wo Alarmstufe Rot gilt und ihr aufpassen solltet

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  • Das Wetter in Deutschland bleibt stürmisch
  • Am Wochenende kehrt der Winter zurück - und das in weiten Teilen als Unwetter
  • Laut dem Deutschen Wetterdienst drohen Nässe, Kälte und starke Winde 

In Deutschland bleibt das Wetter ungemütlich - und auch der Schnee lässt auf sich warten.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sprach am frühen Donnerstagmorgen Unwetterwarnungen für weite Teile Deutschlands aus. Vor allem der Süden, etwa die Schwarzwaldregion in Baden-Württemberg, ist betroffen.

Zudem wird in gesamt Süd- und Mitteldeutschland vor Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten zwischen 80 und 85 km/h und vereinzelt sogar vor orkanartigen Böen bis zu 110 km/h gewarnt.

Lastwagen durften in der Nacht im Hochschwarzwald nur noch mit Schneeketten fahren, wie ein Polizeisprecher erklärte.

Verkehrsunfälle hielten sich trotz des Schneetreibens im Hochschwarzwald in zunächst noch in Grenzen.

 Mehr zum Thema: Auto gerät ins Schlittern: Welche Fehler verhängnisvoll sein können

Der Tag bringt Gewitter und andauernde Niederschläge

Dennoch droht in weiten Teilen Deutschlands in den nächsten Tagen aus Sicht des Wetterdienstes Ungemach durch Nässe, Kälte und Wind.

Ungemütlich sollte es nach Auskunft der Meteorologen zunächst nahezu flächendeckend vom Süden bis an die Grenzen Niedersachsens und Brandenburgs werden.

Auflockern kann es sich im Tagesverlauf in Teilen Süddeutschlands und im Nordwesten. Oberhalb von 400 Metern fällt Schnee, darunter bleibt es meist regnerisch.

An der Küste und in den Bergen werden teils starke Böen und stürmisches Wetter erwartet. An der Nordsee soll es vereinzelt Gewitter geben.

Mehr zum Thema: Meteorologe erklärt: 2017 könnte der kälteste Winter seit fünf Jahren werden

Unklare Aussichten auf weiße Weihnachten 

Am Freitag rechnen die Meteorologen erneut mit Schneefällen in Süddeutschland, besonders in der Alpenregion. Erst zum Wochenende hin soll der Winter auch außerhalb des Südens wieder Einzug halten.

Ob sich der Schnee bis zum Weihnachtsfest hält, ist noch unklar.

"Menschen können illegal sein": AfD-Chef Gauland erntet Buhrufe im Bundestag

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AfD-Chef Alexander Gauland will einen vollständigen Grenzschutz zur Abweisung von Migranten.
  • Die AfD will einen vollständigen Grenzschutz zur Abweisung von Migranten
  • Der Vorsitzende der rechtspopulistischen Partei, Alexander Gauland, brachte bei der Bundestagssitzung am Mittwoch einen entsprechenden Antrag vor
  • Wie die Grenzposten finanziert werden sollen, ließ Gauland offen

Die AfD unterstellt der Bundesregierung ein staatsgefährdendes Versagen in Fragen der Grenzsicherung.

Um dem entgegenzuwirken brachte der Vorsitzende der rechtspopulistischen Partei, Alexander Gauland, am Mittwoch einen Antrag im Bundestag vor: „Umfassende Grenzkontrollen sofort einführen –  Zurückweisung bei unberechtigtem Grenzübertritt.“

Es sei “eine Mär der Bundesregierung”, dass Grenzsicherung im 21. Jahrhundert nicht möglich sei. Das Gegenteil will Gauland dem Buch “Die Getriebenen” von “Welt”-Journalist Robin Alexander entnommen haben. 

Darum unterbreitet seine Partei nun folgenden Vorschlag: Die Bundesregierung solle Grenzkontrollen einführen und so durchführen, “dass das Ergebnis eine grundsätzliche Zurückweisung von unberechtigtem Grenzübertritt bewirkt.”

Und zwar auch dann, wenn sich ein Migrant, der aus einem “benachbarten sicheren Drittstaat anreist, auf Verfolgung oder Schutzgründe beruft.” 

Mehr zum Thema: AfD-Parteitag: 8 Zitate zeigen, wie weit die Partei nach rechts gerückt ist

Die AfD ruft die Bundesregierung auf, “offenzulegen, auf welcher Rechtsgrundlage sie die Praxis, auf die Möglichkeiten der Zurückweisung zu verzichten, zugelassen hat und weiter zulässt.” Dies habe eine “massenhafte illegale Zuwanderung zur Folge”, heißt es in dem Schreiben der Partei.

In seiner Rede im Bundestag betont Alexander Gauland: “Ja, Menschen können illegal sein, das stelle ich hier ausdrücklich fest” – und erntete dafür Buhrufe aus den anderen Fraktionen. 

Die AfD hat die Komplexität der Sache nicht verstanden

“Ich kann Ihnen beredt erklären, wie naiv und dumm es ist zu glauben, all die Probleme, die Sie aufgeführt haben, könnte man mit einer Maßnahme lösen“, gab ihm CDU-Innenexperte Armin Schuster anschließend zur Antwort. 

Der ehemalige Bundespolizist wies Gauland darauf hin, dass Grenzkontrollen aus juristischer Sicht immer “im Sinne einer Verhältnismäßigkeit zur politischen Lage” stehen müssten.

Stationäre Grenzübertrittskontrollen habe der Bundesinnenminister 2015 eingeführt. Zudem gebe es “ein großes Instrumentarium, was man intelligent einsetzt“, zum Beispiel die Schleierfahndung.

CDU-Mann Schuster verteidigte das Vorgehen seiner Partei als eine “Politik mit einem humanitären Ansatz, den Sie nie verstehen werden“. Oder für Gauland noch einmal kurz gesagt: “Wir wollen helfen, Sie nicht.“

Entsprechend beruft sich die AfD in ihrem Antrag unter anderem auf die Dublin-Verordnung: Für die Prüfung von Asylverfahren seien demnach diejenigen Länder zuständig, in denen Migranten zum ersten mal registriert wurden.

Das stimmt – allerdings nicht, wenn die Bundesrepublik “auf Grund von Rechtsvorschriften der Europäischen Gemeinschaft oder eines völkerrechtlichen Vertrages mit dem sicheren Drittstaat für die Durchführung eines Asylverfahrens zuständig ist“. So steht es in Paragraph 18 des Asylgesetzes.

“Brauchen keine durchgeknallte Bürgerwehr” 

Auch aus den anderen Fraktionen des Bundestags erntete der AfD-Antrag Kritik. Zumal, die AfD offen lässt, mit welchen Kosten diese “umfassenden Grenzkontrollen” verbunden wären.

Bräuchte es dafür zusätzliche Beamte, oder gedenkt die Partei diese aus den Ländern abzubestellen? Wo sollen diese Grenzwächter herkommen?

“Was soll das für eine Truppe sein?“, fragte Linke-Innenexpertin Ulla Jelpke. “Wir brauchen keine durchgeknallte Bürgerwehr, die Jagd auf Flüchtlinge macht.“

Am Ende wurde der Antrag in den Hauptausschuss übergeben. Dieser berät in der Übergangszeit bis sich die neue Regierung gebildet hat, über Vorlagen aus dem Bundestag. Er besteht aus 47 Mitgliedern und besitzt kein Selbstbefassungsrecht, kann aber Anhörungen durchführen.

(jg)

 

Huntington: Wie ein neues Medikament eine Erbkrankheit bekämpfen könnte

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Auch nach den ersten Testerfolgen: Bis zu dem neuen Medikament gegen Huntington ist es ein langer Weg
  • Bisher können nur die Symtome von Corea Huntington behandelt werden
  • Forscher glauben nun ein Medikament entdeckt zu haben, dass die Krankheit bekämpfen kann
  • Erste Test geben Grund zum Hoffen - aber der große Erfolg lässt noch auf sich warten

Es könnte ein langersehnter Durchbruch sein: Britische Forscher haben ein Medikament gegen die Nervenkrankheit Huntington entwickelt. Das Team vom University College London (UCL) unter der Leitung von Sarah Tabrizi veröffentlichte erste Ergebnisse im Internet.

Demnach ist es gelungen, die Ursache der Krankheit zu bekämpfen. Getestet wurde das experimentelle Medikament bislang allerdings nur an 46 Patienten, was die Aussagekraft erheblich einschränkt.

 Autoren nach ersten Tests von Erfolg überzeugt

Bei der Untersuchung handelt es sich um eine sogenannte Phase-I-Studie, bei der prinzipiell nur die Sicherheit der Therapie abgeklärt wird. Eine begutachtete Veröffentlichung gibt es noch nicht.

Die Autoren sind vom Erfolg dennoch überzeugt: “Zum ersten Mal hat ein Medikament den Anteil der giftigen krankheitsursächlichen Proteine im Nervensystem gesenkt”, sagte Tabrizi der britischen Zeitung “The Guardian”.

Größere Studien sollen nun folgen - eine mögliche Verwendung im klinischen Alltag liegt noch in weiter Ferne.

Was Corea Huntington ist

Die Huntington-Krankheit, früher Veitstanz genannt, geht auf eine Genmutation zurück und wird vererbt. Bei Betroffenen produziert der Körper ein Eiweiß, das Schäden im Gehirn verursacht.

► Zu den Symptomen zählen schnelle und unwillkürliche Bewegungen, Grimassieren und geistige Einschränkungen. Die Krankheit bricht häufig zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr aus. In Deutschland gibt es laut Deutscher Huntington-Hilfe rund 10.000 Betroffene.

Symptome können bisher behandelt werden

Bislang können nur die Symptome der Huntington-Krankheit behandelt werden. Das experimentelle Medikament mit dem Namen Ionis-HTTRx soll hingegen schon die Produktion des schädlichen Eiweißes stoppen.

Ionis-HTTRx dockt dafür an ein Botenmolekül an, das die Anweisung zur Eiweißproduktion vom mutierten Gen weiterträgt.

Mehr zum Thema: Fatale Kettenreaktion: Wie chronische Depressionen Krebs auslösen können

Erfolg vor den Tests ungewiss

Zunächst war Ionis-HTTRx an Mäusen erfolgreich getestet worden. Ob die Wirkung beim Menschen gleich ausfallen würde, galt als unsicher. “Das menschliche Gehirn ist viel größer. Die offene Frage war deshalb, ob das Medikament überhaupt an den Ort gelangen würde, wo das fatale Protein sitzt”, sagt Jörg Epplen von der Universität Bochum, der nicht an der Studie beteiligt war.

Die veröffentlichten Ergebnisse hält Epplen für vielversprechend. “Wenn man in der Lage ist, die Produktion des krankmachenden Proteins zu hemmen, dann gibt das berechtigte Hoffnung”, sagt er.

Allerdings müssten noch viele Informationen gesammelt werden, bevor das Medikament künftig vielleicht verwendbar sei.

 

Wladimir Putin im Live-Stream: Jahrespressekonferenz 2017 online sehen

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  • Wladimir Putin spricht - auch im Live-Stream
  • Russlands Staatschef will für eine vierte Amtszeit antreten

Wladimir Putin stellt sich der Presse - auch im Live-Stream: Wenige Tage nach der Ankündigung seiner Kandidatur bei der Präsidentenwahl zieht der russische Staatschef Wladimir Putin am Donnerstag vor den Medien Bilanz.

Zu dem Großereignis ab 10.00 Uhr haben sich mehr als 1600 Journalisten aus dem In- und Ausland angemeldet. Bei der Jahrespressekonferenz werde es vor allem um Putins Wahlkampf gehen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. 

Putin hatte vergangene Woche die lang erwartete Ansage gemacht, dass er im März 2018 für eine vierte Amtszeit antreten wolle. Seine Wiederwahl gilt als sicher.

Bei der Jahrespressekonferenz werde es vor allem um Putins Wahlkampf gehen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. 

 Putins PK im Live-Stream sehen, so geht’s

Pressekonferenzen wie diese übertragen die Nachrichtensender auch in ihren kostenlosen Live-Streams. Putins Bilanz zeigt im deutschen Fernsehen aber nur “Welt”:

Kinderehe: Hinter diesem Foto steckt eine Horrorgeschichte - sie entsetzt Menschen auf der ganzen Welt

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  • Das Bild eines jungen Mädchens geht um die Welt
  • Die kleine Pakistanerin schritt im Dezember über den Laufsteg einer Brautmodenschau
  • Mit der Aktion will die UN auf ein weltweites Problem hinweisen: Kinderehen

Hinter dem Laufsteg-Auftritt eines pakistanischen Mädchens steckt eine Aktion, die wahren Horrorgeschichten ein Ende bereiten will:

Das Mädchen soll auf Kinderehen aufmerksam machen - und die schrecklichen Schicksale, die dahinterstehen, wie das der Amerikanerin Sherry Johnson. 

Und das ausgerechnet auf einer Brautmodenschau. Dazu läuft das Mädchen in einer Schuluniform - und eben keinem Brautkleid über den Catwalk im pakistanischen Lahore.

Die Vereinten Nationen und Ali Xeeshan, ein pakistanischer Designer, haben die Aktion “The Bridal Uniform” ins Leben gerufen. Sie soll deutlich machen: Junge Mädchen sollten eine Schule besuchen und dadurch ihre Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben verbessern, anstatt jung zu heiraten. 

“Es ist erstaunlich, dass Frauen vor ihrem 18. Lebensjahr weder Autofahren noch wählen dürfen, aber trotzdem zu dieser lebenslangen Verpflichtung gezwungen werden können, bevor sie dieses Alter erreicht haben”, sagt Jamshed Kazi, der die Vereinten Nationen in Pakistan vertritt. 

“Es war ein schreckliches Leben”

Die Aktion sorgte weltweit für Entsetzen - denn Kinderehen sind ein globales Problem, das tausenden Mädchen das Leben kostet.

Kinderehen kommen auf jedem Kontinent, in fast jedem Land und in jeder Religion vor. Nicht nur in Entwicklungsländern, wie viele Menschen fälschlicherweise annehmen.

Noch heute dürfen Männer in 27 Staaten der USA ein minderjähriges Mädchen heiraten. 

Die junge Amerikanerin Sherry Johnson musste erleben, was das bedeuten kann. Sie wurde zum ersten Mal im Alter von zehn Jahren schwanger  - nachdem sie mehrfach vergewaltigt wurde, wie die amerikanische Zeitung “New York Times” berichtet.

Kurz darauf stand sie vor dem Traualtar. Johnson musste den Mann heiraten, der sich an ihr vergangen hatte. “Was wir uns für dich wünschen, ist eine Ehe”, habe der Richter zu ihr damals gesagt. “Sie haben mir statt meinem Mann Handschellen angelegt”, sagt Johnson .

“Es war ein schreckliches Leben”, erzählte die heute erwachsene Frau der Zeitung. 

700 Millionen Frauen sind betroffen

 Noch immer teilen viel zu viele Frauen Johnsons tragisches Schicksal. Laut einer Schätzung der Organisation Girls not Brides, die gegen Kinderehen kämpft, sind 700 Millionen Frauen bzw. Mädchen weltweit unter ihrem 18. Lebensjahr verheiratet worden. 

Im Jahr 2017 sollte unsere Gesellschaft eigentlich schon längst über diese Grausamkeit hinausgewachsen sein. 

Immerhin ist die Forschung nun auch so weit fortgeschritten, dass wir wissen: Eine Kinderehe hat sowohl psychische als auch körperliche Folgen für ein Mädchen - von dem unsäglichen sexuellen Missbrauch einmal abgesehen.

Oftmals werden die Kinder durch den Missbrauch - wie Sherry Johnson - schwanger, wenn ihr Körper noch überhaupt nicht ausgereift ist. Es kann zu Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt kommen. 

Das bedeutet für rund 70.000 junge Mädchen jährlich den Tod. Das berichtet die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung. 

“Kinder gehören nicht an den Traualtar”

Die Zahl der Kinderehen könnte im Jahr 2050 sogar auf 1,2 Milliarden ansteigen, schätzt die Organisation Girls not Brides. 

Deutsche Politiker haben im April 2017 ein Gesetz auf den Weg gebracht, das Kinderehen verbietet. “Kinder gehören nicht an den Traualtar”, sagte Justizminister Heiko Maas. Bereits bestehende Ehen sind durch das Gesetz grundsätzlich unwirksam, wenn einer der Partner noch keine 16 Jahre alt ist.

“Heiraten darf erst, wer 18 Jahre ist”, sagte Maas. 

Schlimm, dass so etwas im Jahr 2017 überhaupt noch ausgesprochen werden muss. Und immer noch nicht selbstverständlich ist. 

Hier könnt ihr euch gegen Kinderehen stark machen

So kann jeder von uns helfen - damit Kinderehen irgendwann kein Thema mehr sind: 

  • Die Aktion “The Uniform”, für die das pakistanische Mädchen über den Laufsteg schritt, hat eine Petition ins Leben gerufen. Hier könnt ihr sie ausfüllen und euch gegen die Kinderehe stark machen.
  • Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung hat ein Spendenkonto eingerichtet, um den jungen Frauen, denen eine Kinderehe droht, zu helfen. Mit einer Spende von nur 20 Euro können zwei Frauen von einer Krankenschwester untersucht werden. Hier könnt ihr spenden
  • Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef hat es sich zur Aufgabe gemacht, dass alle Menschen dieselben Chancen im Leben haben. Auch diese Organisation setzt sich für die Rechte von Mädchen weltweit ein. Ihr könnt sowohl spenden, als auch als Freiwillige direkt vor Ort helfen. Hier könnt ihr helfen
  • Das globale Netzwerk Girls not Brides besteht aus 800 verschiedenen Zivilgesellschaften. Alle verfolgen ein Ziel: das Ende der Kinderehe. Hier könnt ihr aus mehreren Projekten auswählen und mithelfen.
  • Das Kinderhilfswerk Plan International hat sich demselben Ziel verschrieben und bietet sogar eine Mädchenpatenschaft an. Hier könnt ihr einem Kind eine bessere Zukunft schenken. Damit es gar nicht erst passiert, dass ein Mädchen gegen seinen Willen so jung verheiratet wird. 

AfD-Aussteiger berichtet: "Der Judenhass in der Partei war unerträglich"

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  • Experten zufolge hat die AfD ein Antisemitismus-Problem
  • Ein Aussteiger berichtet in der HuffPost über den alltäglichen Judenhass in der Partei
  • Der Zentralrat der Juden macht der AfD schwere Vorwürfe

Es gab Momente, da war Franz Eibl einfach nur fassungslos. Mehrfach habe er in seiner Zeit bei der AfD in persönlichen Gesprächen mit Parteikollegen antisemitische Äußerungen gehört.

“Da wurden dann etwa Verschwörungstheorien über die Rothschilds oder den jüdisch-stämmigen US-Investor George Soros vertreten“, erinnert sich der einstige Politiker, der bis Juli 2014 AfD-Bezirksvorsitzender von Oberfranken und Pressesprecher der Bayern-AfD war.

In Teilen der Partei sei zudem “das Feindbild des sogenannten US-Israel-Komplexes klar erkennbar gewesen“. Als Historiker habe es ihn “schockiert“, als AfD-Mitglieder gegenüber ihm die deutsche Kriegsschuld verleugnet hätten.

“Schuld am Zweiten Weltkrieg war in deren Augen die USA, indirekt eine dortige jüdische Elite“, sagt Eibl.

Er habe den Mitgliedern dann zwar immer gesagt, dass dies “Unsinn“ sei. Doch der Kommunalpolitiker, der früher einmal in der FDP war, sagt: “Viele wollten mir nicht glauben.“

“Judenfeindlichkeit ist in der AfD weit verbreitet“

Die Judenfeindlichkeit sei “weiter in der Partei verbreitet, als gemeinhin angenommen“. Der fränkische Familienvater sagt: “Der Judenhass in Teilen der AfD war bereits zu meiner Zeit unerträglich.“

Als Eibl 2013 für die Alternative für Deutschland für den Bundestag kandidierte, und die Partei nur knapp den Sprung ins Parlament verpasste, war noch der Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke Parteichef.

Doch bereits damals gab es öffentlich gewordene judenfeindliche Ausfälle: Im Jahr 2013 hatte etwa der damalige Schatzmeister des hessischen Landesverbands für Ärger gesorgt. Er schwadronierte laut “Frankfurter Rundschau“ von internationalen “Mafiosi, die unter dem Deckmantel von Demokratie, Humanismus und Multikulti die Menschheit in einem öko-faschistischen Gefängnisplaneten versklaven wollen“.

Konkret seien das etwa die jüdische Bankiersfamilie Rothschild und der liberale Jude George Soros “und die ganzen freimaurerisch organisierten Tarnorganisationen, die ein Großteil unserer Politiker-Attrappen über ihre Führungsoffiziere steuern“. 

Mehr zum Thema: Interne Chatprotokolle zeigen, wie die AfD das Land in Nazi-Manier umwandeln will

Sachsen-Anhalts AfD-Chef André Poggenburg forderte der “Volksstimme“ zufolge im April 2014 die Ausweisung des jüdischen Moderators Michel Friedman. Angesichts der vielen deutschen Juden, die in den 1930er-Jahren unter dem Druck des Nazi-Regimes das Land verließen und dem folgenden Massenmord, eine abscheuliche Entgleisung.

Und auch, wenn sich Poggenburg später entschuldigte und 2016 gegenüber der HuffPost die Antisemitismus-Vorwürfe bestritt - in fast jeder anderen Partei wäre dies das Ende seiner Karriere gewesen.

Doch nicht so bei den Deutschnationalen: Poggenburg wurde 2016 sogar Chef der Landtagsfraktion. Und gerade erst wäre er beim Parteitag in Hannover beinahe in die Bundesspitze aufgerückt.

Rothschild als Mr. Burns: Das Märchen vom bösen Juden

Auch mehreren anderen AfD-Politikern schadeten selbst geschmackloseste  - nach Ansicht von Kritikern – antisemitische Verfehlungen nicht allzu sehr.

Jan-Ulrich Weiß, Kreisvorsitzender in der Uckermark, hatte auf der Facebook-Seite einen Eintrag veröffentlicht, der ihm den Vorwurf einbrachte, antisemitische Verschwörungstheorien zu verbreiten.

Links oben war ein Foto des jüdischen Bankiers Jacob Rothschild, rechts ein Bild der ihm ähnlich sehenden “Simpsons“-Figur Montgomery Burns zu sehen. Darunter waren Sätze wie “Wir haben weltweit so gut wie jede Zentralbank in Besitz“ oder “Wir steuern deine Nachrichten, Medien, Öl und deine Regierung“ zu lesen.

Mehr zum Thema: AfD-Politiker Gauland: Deutsche sollen stolz auf “Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen” sein

Erst vor wenigen Wochen zog Weiß dennoch in den Landtag Mecklenburg-Vorpommerns ein. Ein Versuch, ihn aus der Partei zu werfen, scheiterte 2015 vor dem Bundesschiedsgericht.

“Parteiausschlüsse sind in Deutschland zwar rechtlich nicht einfach durchzusetzen. Aber bei der AfD sind sie bei judenfeindlichen Entgleisungen auch nicht gewollt“, sagt der Berliner Antisemitismus-Experte Jan Riebe.

Der Sozialwissenschaftler der Amadeu Antonio Stiftung, die sich gegen Judenfeindlichkeit engagiert, ist überzeugt: “In der AfD gibt es eine breite antisemitische Strömung.“  

“Die AfD ist radikaler geworden”

Bereits 2016 hatten Recherchen der HuffPost gezeigt, wie antisemitisch und israelfeindlich Teile der AfD tatsächlich sind. In zahlreichen Fällen hatten sich teils hochrangige AfD-Mitglieder in der Vergangenheit offensichtlich antisemitisch geäußert. Die Liste der Verfehlungen riss seither jedoch nicht ab.

So hatte ein führender Berliner AfD-Kommunalpolitiker Medienberichten zufolge Ende 2016 “die kluge Politik des Reichsprotektors Reinhard Heydrich“ in der damaligen Tschechoslowakei gelobt. ”Dieser stellte schon vom ersten Moment an die Weichen richtig.“

Heydrich wurde “Schlächter von Prag“ genannt und war Organisator der Wannsee-Konferenz zur “Endlösung der Judenfrage“.

Und Ende November berichtete die “FAZ“, dass der stellvertretende Chef der AfD Bundestagsfraktion, Peter Felser, an der Herstellung antisemitischer und volksverhetzender Wahlkampfspots für die rechtsradikale Partei “Die Republikaner“ beteiligt war. 

Seit dem Abgang Luckes sei der Anteil der Mitglieder, die judenfeindliche Einstellungen vertreten, weiter gestiegen, ist Riebe überzeugt: “Die Partei ist einerseits radikaler geworden. Andererseits sind gemäßigte Leute ausgetreten.“

Bei Eibl das Fass zum Überlaufen brachte die Ankündigung der AfD Ende Juli 2014, mit Björn Höcke als Spitzendkandidaten in Sachsen-Anhalt bei der Landtagswahl anzutreten.

“Höcke galt damals als Rechts-Außen. Mit so jemandem wollte ich schon damals nicht in derselben Partei sein“, erinnert sich der Franke, den auch der immer migrantenfeindlichere und mitunter reaktionäre Kurs von Teilen der Partei massiv störte.

Mehr zum Thema: “Er will einen Führer-Staat”: AfD-Aussteiger spricht über Höckes geheimen Plan

Gegen Höcke wurden zuletzt ebenfalls Antisemitismus-Vorwürfe erhoben. Er hatte Ende 2015 auf Facebook eine Lobrede auf den AfD-Politiker und baden-württembergischen Landtagsabgeordneten Wolfgang Gedeon gehalten. Unabhängige Gutachter hatten Gedeons Schriften als antisemitisch beurteilt.

Über das Berliner Holocaust-Mahnmal sagte Höcke Anfang 2017: “Wir Deutschen sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“

Aus Sicht des Zentralrats der Juden eine antisemitische Äußerung – doch Höcke sitzt noch immer fest im Sattel.

Experte: AfD fährt Doppelstrategie

Die AfD selbst, deren Pressestelle eine Anfrage der HuffPost zunächst unbeantwortet ließ, verurteilt offiziell ein ums andere Mal Antisemitismus – zumindest den der anderen.

“Es ist beschämend, dass ausgerechnet in Berlin auf offener Straße im Jahr 2017 wieder Davidsterne brennen“, sagte etwa der stellvertretende AfD-Vorsitzende Georg Pazderski gerade – in der Bundeshauptstadt hatten zuvor manche Teilnehmer von Anti-Israel-Demos ihrem Judenhass freien Lauf gelassen.

Experte Riebe spricht von einer Doppelstrategie der Rechtspopulisten. “Die Partei spielt sich als Vorkämpfer gegen Antisemitismus auf, wenn dieser von Muslimen kommt – in den eigenen Reihen unternimmt man dagegen nur wenig.“

Die Sorge unter vielen Juden wächst derweil. “Der Antisemitismus, der von Teilen der AfD vertreten wird, ist unerträglich. Es erschreckt mich, dass die AfD sich nicht klar und deutlich davon distanziert“, sagt Josef Schuster, Chef des Zentralrats der Juden.

Eine Partei, die solche Einstellungen in ihren Reihen dulde, müsse sich vorwerfen lassen, “dem Antisemitismus Vorschub zu leisten“. Eibl hatte das schon früh erkannt – und die richtigen Konsequenzen gezogen.

Themenwoche Antisemitismus auf HuffPost - was bisher passiert ist:

Wie sich der Antisemitismus immer tiefer in die deutsche Gesellschaft frisst

Muslimische Flüchtlinge sind judenfeindlich? Das sagt eine aktuelle Studie

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Prien: “Die AfD banalisiert den Holocaust”

Judenhass macht sich an deutschen Schulen breit, aber kaum jemand nimmt das Problem ernst

Warum arabische Kinder zu Antisemiten werden – und der Islam wenig dafür kann

Armin Langer: “Wer beim Judenhass nur auf Muslime schaut, hat das Problem nicht verstanden”

Muslimischer Lehrer in Kreuzberg: “Mit diesem einfachen Mittel kann jeder Judenhass bekämpfen”

 

"Star Wars: Die letzten Jedi" im Kino: Die dritte Trilogie geht weiter

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Rey schließt ihre Ausbildung bei Luke Skywalker ab, um mit Finn und Poe gegen die Erste Ordnung zu kämpfen. Star Wars: Die letzten Jedi ist der Kinostart der Woche
  • Filmfans sagen: “Star Wars: Die letzten Jedi” sollte man nicht verpassen.
  • Rey-Darstellerin Daisy Ridley verlässt Star Wars

Star Wars: Die letzten Jedi” - das Kino-Highlight am Donnerstag, den 14. Dezember:

40 Jahre ist es schon her, dass der allererste Teil “Krieg der Sterne” in die Kinos kam. Am 17. Dezember 2015 nahm die dritte Trilogie mit “Star Wars 7: Das Erwachen der Macht” ihren Anfang und war ein voller Erfolg. Mehr als stolze zwei Milliarden US-Dollar wurden weltweit eingespielt.

Episode acht führt nun die Geschichte des Vorgängers fort und beantwortet die offenen Fragen aus Episode 7. Die Neue Republik ist stark geschwächt und steht am Abgrund. Sie wird nur noch von Generalin Leas Widerstand verteidigt, für den auch der Ex-Sturmtruppler Finn (John Boyega) und Pilot Poe Dameron (Oscar Isaac) kämpfen.

Währenddessen geht Rey bei Luke Skywalker (Mark Hamill) auf dem Inselplaneten Ahch-To in die Lehre.

Luke ist der letzte Jedi und somit auch die letzte Hoffnung, dass in der Galaxis wieder Frieden einkehrt, doch Luke und Rey müssen sich erneut auf die Erste Ordnung gefasst machen: Kylo Ren (Adam Driver) hat seine finstere Mission, die ihm von Snoke (Andy Serkis) aufgetragen wurde, noch nicht beendet.

➨ Wem das zu viel Science Fiction ist, hier gibt’s den Kinofilm letzten Woche:  “Zwischen zwei Leben - The Mountain Between US” 

Die Porgs sind los!

Was die Ewoks damals für die Fangemeinde waren, sind nun die kleinen, fluffigen Porgs. Sie sind die neue Sensation des Internets und ziehen sogar diejenigen ins Kino, die mit “Star Wars” bisher nichts am Hut hatten.

Das niedliche Aussehen haben wir natürlich Disney zu verdanken und sind die vielleicht klügste Marketing-Strategie, um neue Fans der Trilogie zu gewinnen. Doch wer sind die geflügelten Wesen? Porgs sind den Papageientauchern nachempfunden, leben mit Luke Skywalker auf dem Inselplaneten Ahch-To und sind einfach überall.

Eine Gruppe von Porgs wird gruseligerweise “murder” genannt (vielleicht sind sie ja doch nicht so niedlich, wie man denkt?), kleine Baby-Porgs heißen Porglets und die männlichen Porgs sind etwas größer als die weiblichen.

Wenn man von den kleinen Tierchen jetzt noch nicht überzeugt ist, dann ist man das spätestens mit der Szene, in der eine der Kreaturen den unverwechselbaren Chewbacca-Jauler nachmacht!

Man muss sie einfach lieben:

🚨 One week until @StarWars: #TheLastJedi! 🚨 #porg

A post shared by Disney (@disney) on

 

Das Ende der Skywalker-Saga?

 Obwohl Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy erst kürzlich verkündete, dass sie bereits die nächsten zehn Jahre der “Star Wars”-Reihe plane, hört es sich vom Standpunkt des Regisseurs J. J. Abrams etwas anders an. Er ist sich sicher, dass die Skywalker-Saga mit Episode 9 ihr Ende finden wird.

Auch Rey-Darstellerin Daisy Ridley erzählt in einem Interview, dass sie nach Ablauf ihres Vertrags nach Episode 9 kein Teil mehr der “Star Wars”-Reihe sein wird und ihr Abenteuer damit beendet.

Viele Faktoren sprechen also für ein tatsächliches Aus und möglicherweise müssen sich Fans mit den letzten zwei Episoden zufrieden geben. Allerdings ist über die Zukunft der Reihe noch nicht endgültig entschieden, also besteht noch etwas Hoffnung...

Jede Woche kommen neue Filme ins Kino - doch welche sollte man auf keinen Fall verpassen? isnotTV, Partner von HuffPost, stellt euch hier jede Woche den Kinofilm der Woche vor. Wir haben für euch den absoluten Hingucker, den ihr nicht versäumen solltet. Eure Meinung könnt ihr außerdem mit Fans weltweit austauschen.

 

(almi)


An meine Freunde, die mich ausschließen, seit ich Mutter bin

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Manchmal vermisse ich es, abends mit Freundinnen essen zu gehen oder etwas zu trinken. Denn Ausgehen kann ich nicht.

Warum ich dafür Kopfschütteln und vernichtende Blicke, Seufzer und ähnliches erhalte, verstehe ich oft selbst nicht. Aber daran lässt sich nichts ändern.

Als Mutter wird man schnell auf das Abstellgleis gestellt. Vereinsamung von Müttern gibt es wirklich.

Dieser Artikel ist stellvertretend für alle Mamas entstanden, die unter Vereinsamung leiden. Er ist eine Mischung aus Erzähltem und Erlebtem in meinem Umfeld.

“Lass uns abends doch mal wieder essen gehen?” hörte ich unlängst eine Freundin sagen. Oh ja, darauf hatte ich tatsächlich große Lust. Abends ausgehen, ein klein wenig hübsch machen, zusammen lachen und quatschen, dem Mama-Alltag entfliehen.

Viel zu lange war ich abends nicht mehr unterwegs. Ganz alleine, also nur ich ohne Mann und ohne Kinder.

Zuerst wollte ich lügen

Dennoch zögerte ich mit meiner Antwort, weil ich wusste, sie würde auf Unverständnis stoßen. Kurz dachte ich daran, eine Ausrede vorzuschieben und einfach zu lügen. Ich entschied mich dann aber doch für die Wahrheit.

“Ich kann nicht”, antwortete ich leise und presste noch ein zögerliches “Der Kleine kann ohne mich nicht einschlafen” hervor.

Stille.

Unverständnis.

Kopfschütteln.

Und sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen.

Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich zugebe, dass mein Kind mich braucht?

Darf ich als Mutter nicht voll und ganz auf die Bedürfnisse meines Kindes eingehen?

Mache ich etwas falsch?

Mehr zum Thema: Sorry, Freunde: Warum wir auf Tauchstation gehen, seit wir Eltern sind

Der Plan, essen zu gehen, war also sofort ad acta gelegt. Ich wusste noch im selben Moment, dass ich beim nächsten anstehenden Termin eines abendlichen Essens unter Freundinnen nicht mehr gefragt werde. Und ich hatte Recht. Hätte ich doch bloß gelogen.

Das Thema ließ mich nach diesem Zusammenstoß nicht los. Jedes Kind kann schlafen lernen. Nur meins nicht, dachte ich später zu Hause.

Sätze wie diese hatte ich tatsächlich schon oft gehört. “Kann nicht der Papa das Kind ins Bett bringen?” oder “Es kann ja nicht dein Ernst sein, dass du dein einjähriges Kind nicht daheim lassen kannst?”

Ich bin immer auf Unverständnis gestoßen, wegen der Tatsache, dass ich es in Ordnung finde, wenn mein Kind nicht einschlafen kann – ohne mich.

Dass ich eine erzwungene Trennung nicht möchte und auf mein Kind eingehe. Dass der Papa es natürlich immer wieder versucht, den Kleinen ins Bett zu bringen, er aber trotzdem ganz oft nach mir verlangt.

Vereinsamung von Müttern

In Wirklichkeit handelt es sich um einen verschwindend kurzen Zeitraum im Leben einer Mama, in dem sie sich ganz auf ihr Kind einlässt und ihre eigenen Bedürfnisse hinten anstellt. Das sehe ich nicht als Bürde, sondern als Geschenk.

Ich habe nie auch nur eine Sekunde daran gedacht, etwas zu verpassen. Aber ganz ehrlich: Manchmal tut es enorm weh, ausgeschlossen zu werden. Nicht mehr Teil einer Gruppe zu sein. Meine Prioritäten haben sich einfach nur verschoben, aber das bedeutet nicht, dass ich als Freundin nicht mehr existent bin.

Mehr zum Thema: An die junge Mutter, die ihre Freunde ganz schrecklich vermisst

Es wundert mich also nicht sonderlich, dass es oft zur Vereinsamung von Müttern kommt, weil man sie – vielleicht ganz unbewusst – aufs Abstellgleis stellt und außen vor lässt. Das finde ich schade und das muss wirklich nicht sein.

Ich weiß selbst, dass es sich wieder bessert, sobald die Kinder ein Stück weit größer sind. Es ist aber schwierig, den Anschluss wieder zu finden, wenn man lange Zeit nicht mehr Teil einer Gruppe sein durfte.

Deswegen, liebe Freundinnen von so vielen Mamas da draußen: Seid gegenüber Mamas, die ihre Kinder noch selbst ins Bett bringen und abends nicht bis in die Puppen tanzen gehen, verständnisvoller.

Noch kränkender als ein Kopfschütteln ist es, ausgeschlossen zu werden.

Man kann auch gut mit uns Mamas frühstücken oder sich nachmittags treffen. Es muss nicht immer ein Abendessen sein.

Auch Mamas haben das Bedürfnis nach Austausch und brauchen mal eine Freundin zum Reden und Quatschen. Spaß haben geht zu jeder Tageszeit.

 

Der Beitrag erschien zuerst auf Littlebee, dem Blog der Autorin.

 

 

 

Im Rollstuhl durch den Krieg: Wie zwei syrische Jungs ihr Leben als Flüchtlinge meistern

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  • Im Flüchtlingslager Zataari in Jordanien leben 80.000 syrische Flüchtlinge
  • Zwei davon sind der 11-jährige Abdullah und der 12-jährige Hikmat, der im Rollstuhl sitzt
  • In dem Video oben und der HuffPost UK haben die beiden die besondere Geschichte ihrer Freundschaft erzählt

“Als ich Hikmat das erste Mal gesehen habe, hat es geregnet. Niemand war da, um seinen Rollstuhl zu schieben, also habe ich ihm geholfen”, erzählt der 11-Jährige Abdullah.

Seit seine Familie vor fünf Jahren aus Syrien geflohen ist, lebt er im Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien. Derzeit sind dort 80.000 syrische Flüchtlinge untergebracht. In Zataari hat Abdullah seinen besten Freund Hikmat kennen gelernt.

Mehr zum Thema: “Ich würde gerne wieder laufen können, um mein Land wieder aufzubauen”: Was 7 syrische Kinder der Welt sagen wollen

Hikmat hat eine körperliche Behinderung. Er sitzt im Rollstuhl. “Zuhause komme ich alleine zurecht”, sagt Hikmat. “Wenn ich auf’s Klo muss, krieche ich dorthin.” Den Weg vom Lager zur Schule kann der 12-Jährige mit dem Rollstuhl meist gut bewältigen. Nur, wenn es regnet, kann es sein, dass er im Schlamm stecken bleibt.

So wie am Tag, an dem er Abdullah kennenlernte. “Am nächsten Tag habe ich ihn wieder geschoben und wir haben uns besser kennen gelernt”, erzählt Abdullah. “Es macht mir Spaß mit Hikmat auf Erkundungstour zu gehen.”

Andere Kinder hänseln Hikmat wegen seiner Behinderung

Abdullahs Mutter erzählt, ihr Sohn hätte früher öfter Ärger gemacht. Durch die Freundschaft mit Hikmat sei er jedoch viel höflicher geworden. “Abdullah ist nett zu mir. Er ist ein guter Junge”, findet Hikmat.

Mehr zum Thema: Syrische Eltern müssen ihre Kinder jetzt mit Müll füttern, damit sie nicht verhungern

Die Kinder besuchen eine Schule, die von der Hilfsorganisation Unicef gesponsert wird. Andere Mitschüler hänseln Hikmat wegen seiner Behinderung, aber Abdullah ist immer da, um ihn zu verteidigen.

“Die anderen Jungs nennen ihn einen Krüppel und sagen, dass er dumm sei. Das finde ich nicht in Ordnung”, berichtet Abdullah. “Wenn ich höre, dass sie soetwas sagen, nehme ich ihn in den Schutz, weil er mein Freund ist.”

Der Krieg in Syrien zieht sich bereits über sieben Jahre und hat mehr als eine halbe Million Tote gefordert. Über fünf Millionen Menschen mussten fliehen. Und der blutige Konflikt dauert an.

In Syrien benötigen sechs Millionen Kinder dringend humanitäre Hilfe – das sind zwölfmal mehr als noch im Jahr 2012. Und in den Nachbarländern wie der Türkei, dem Libanon, Ägypten, Irak und hier, in Jordanien, leben noch einmal zweieinhalb Millionen Kinder als Flüchtlinge.

Dieser Text erschien zuerst bei HuffPost UK und wurde von Anna Rinderspacher übersetzt und editiert.

(jg)

Arzt brennt Patienten die Buchstaben "SB" bei OPs auf die Leber

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  • Ein britischer Arzt steht vor Gericht
  • Er setzte seine Initialen in den Körpern zweier Patienten
  • Den Vorwurf der Körperverletzung findet der Mediziner nicht richtig

Eine Narbe erinnert Menschen an Operationen. Zwei Patienten in Großbritannien sind aber nicht nur damit gebrandmarkt. Ihr Arzt hat sich wohl auf ihren Organen verewigt.

Dem Chirurg wird vorgeworfen, bei Operationen seine Initialen “SB” in die Lebern der zwei Menschen gebrannt zu haben.

Einem Chirurg wird vorgeworfen, bei Operationen seine Initialen “SB” in die Lebern der zwei Menschen gebrannt zu haben.

 Vorwurf der Körperverletzung

Der 53-jährige Arzt bekannte sich beim Gericht in Birmingham der Tätlichkeit schuldig, wies aber den schwerer wiegenden Vorwurf der Körperverletzung zurück, wie britische Medien berichteten.

Entdeckt wurden die Initialen bei einem Patienten, als ein anderer Chirurg später eine weitere Operation durchführte, so der Sender BBC. “Das war ein sehr ungewöhnlicher und komplexer Fall”, sagte der zuständige Staatsanwalt Tony Badenoch. Bislang habe man keinen Präzedenzfall finden können.

Der Beschuldigte habe eingesehen, dass “seine Handlungen nicht nur ethisch, sondern auch rechtlich falsch waren”.

Chirurg hat das Krankenhaus bereits verlassen

Der 53-Jährige war auf Lebertransplantationen spezialisiert. Er verwendete einen sogenannten Argon-Beamer, der in der Chirurgie zur Blutstillung verwendet wird.

2013 wurde er von seiner Stelle am Queen-Elizabeth-Krankenhaus in Birmingham suspendiert und kündigte nach einer Disziplinar-Anhörung ein Jahr später. Das Strafmaß soll Mitte Januar festgelegt werden.

Warum Kinder, die keine Spielsachen zu Weihnachten bekommen, einen entscheidenden Vorteil im Leben haben

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  •  465 Euro wollen die Deutschen dieses Jahr durchschnittlich für Weihnachtsgeschenke ausgeben
  • Doch viele Experten warnen: Eine Spielzeugflut an Weihachten schadet der Kindesentwicklung
  • Sie verraten auch, was Kinder wirklich brauchen und was wir stattdessen verschenken können
  • Oben im Video: Diese Summe geben Deutsche für Weihnachtsgeschenke aus

Was gibt es Schöneres an Weihnachten als leuchtende Kinderaugen, wenn sie den Berg an Geschenken neben dem Weihnachtsbaum erblicken? Die Kleinen wühlen sich sofort hektisch durch den Pakethaufen und laufen dann mit den ausgepackten Spielsachen hin und her.

Für echte Freude bleibt allerdings keine Zeit – bei der Flut an Geschenken wissen die Kinder gar nicht, womit sie zuerst spielen sollen.

Dem ganzen Überfluss weicht schließlich ein Gefühl der Leere. Und das Leuchten in den Augen erlischt.

Ist Weihnachten überhaupt noch ein Fest des Kindes?

Weihnachten – eigentlich ein Fest für die Kinder – ist mehr und mehr zu einem Fest der Spielwarenindustrie geworden: Laut Umfrageportal Statista planen die Deutschen dieses Jahr, im Durchschnitt 465 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben. Bei den Präsenten für Kinder wird das meiste Geld – wenig überraschend – in Spielsachen investiert. 

“Ein Kind, das zehn Dinge auspackt, hat keine Freude an jedem einzelnen, weil es nicht weiß, welchem es sich zuwenden soll.” Svenja Lüthge

Dabei zeigen immer mehr Studien, dass zu viele Spielsachen den Kindern eher schaden. Auch Experten warnen vor einer Geschenkeflut: “Mit zu vielen Geschenken sind Kinder überfordert”, sagt die Psychologin Svenja Lüthge im Interview mit der HuffPost. “Ein Kind, das zehn Dinge auspackt, hat keine Freude an jedem einzelnen, weil es nicht weiß, welchem es sich zuwenden soll.”

Und mit dem Verlust der Freude – die Eltern mit den Geschenken eigentlich auslösen wollten – verschwindet auch die Fähigkeit, das Schenken als großzügige Geste wertzuschätzen und der eigentliche Sinn des Weihnachtsfests geht irgendwo in der Geschenkeflut flöten. 

Gemeinsame Zeit schenken – statt einem zehnten Plüschtier

Ganz anders ist es bei Kindern, die keine Spielsachen zu Weihnachten bekommen: Sie sind nicht mit materiellen Dingen beschäftigt und können die gemeinsame Zeit mit der Familie genießen. Denn statt Spielzeug liegt dann zum Beispiel ein tolles, abendfüllendes Spiel unter dem Weihnachtsbaum, das man gemeinsam ausprobieren kann.

Dazu können Eltern Gutscheine für Ausflüge, Konzerte oder andere Veranstaltungen verschenken. Oder auch schöne Kleidungsstücke oder Bücher für die Älteren oder Bastel- und Kochsachen für die Jüngeren, die sie sofort ausprobieren können. Aber eben nicht im Übermaß.

So können Familien Zeit miteinander verbringen, das Kind kann das Geschenk sofort ausprobieren und hat noch längere Zeit etwas davon.

Das heißt natürlich nicht, dass ein Kind kein Spielzeug besitzen soll – aber die meisten Kinder besitzen sowieso schon unzählige Spielsachen. Und was nützt ihnen ein dritter Ball, eine fünfte Puppe oder ein zehntes Plüschtier? 

Ein besinnliches Weihnachtsfest ist schöner als eine Flut an Geschenken.

Zu viele Spielsachen schaden der Kindesentwicklung

Genau – nichts. Vielmehr schadet es ihnen. Eine neue Studie der University of Toledo im US-Bundesstaat Ohio zeigt, dass Kleinkinder, die mit weniger Spielsachen beschäftigt sind, länger und kreativer spielen. In einem Experiment gaben die Forscher 36 Kleinkindern bei einem Versuch nur vier Spielsachen, bei einem weiteren hingegen 16.

“Wenn sie weniger Spielsachen zur Verfügung haben, beschäftigen sich Kleinkinder über einen längeren Zeitraum mit einem Spielzeug, was ihnen erlaubt, sich besser auf das Entdecken zu fokussieren und kreativer zu spielen”, schreiben die Forscher in einem Statement zur Studie. “Diese Beobachtung kann als Empfehlung gesehen werden, um die Kindesentwicklung und ein gesundes Spiel zu fördern.“

Ein gesundes Spiel – damit meinen die Forscher selbstbestimmtes, konzentriertes Spielen – ist für die Kindesentwicklung essentiell, denn so lernen sie alles, was sie später im Leben brauchen: Konzentrations– und Problemlösungsfähigkeiten, schnelles Lernen und Kreativität. Darin sind sich viele Experten einig.

Mittlerweile lautet die Devise: Nur noch weg von der Spielsachenflut, die Kinder statt Freude nur Überforderung bereitet.

“Ihre Eltern haben es nicht geschafft, eine starke Beziehung zu ihnen aufzubauen“ 

So wagten Wissenschaftler bei einer älteren deutschen Studie einen radikalen Ansatz mit spielzeugfreien Kindergärten. Stattdessen ließen sie die Kinder miteinander spielen. Anschließend interviewten sie 20 pädagogische Mitarbeiterinnen, die Spielzeug für einen bestimmten Zeitraum aus ihren Gruppen entfernt hatten. 

Die Erzieherinnen bestätigten, dass die Kinder nach anfänglicher Verwirrung kreativer und interaktiver gespielt sowie bessere Konzentrationsfähigkeiten gezeigt hätten.

Auch Armin Krenz, Wissenschaftsdozent für Elementarpädagogik und Entwicklungspsychologie, beobachtete ähnliches: “Ich habe schon viele Kinder erlebt, die ein Spielzimmer voller Sachen haben und sagen ‘Mir ist so langweilig’“. Er zieht daraus eine bittere Erkenntnis: “Ihre Eltern haben es nicht geschafft, eine starke Beziehung zu ihnen aufzubauen, durch die das Kind in eine Selbstaktivität findet.”

Das heißt, für ein Kind ist eine starke liebevolle Zuwendung durch die Eltern wichtiger als Spielsachen: So stehen Kinder mit weniger Spielsachen, aber tieferer Elternbindung am Schluss besser da. 

"Der Schlüssel zu einer glücklichen Kindheit: eine gelungene Bindung an und durch die Eltern” Astrid von Friesen

Kinder brauchen vor allem Zuwendung

“Statistisch gesehen gibt es auf die Frage, was der Schlüssel zu einer glücklichen Kindheit und einem ebensolchen Leben ist, nur eine Antwort: eine gelungene Bindung an und durch die Eltern, speziell an die Mutter”, sagte die  Erziehungswissenschaftlerin und Psychotherapeutin Astrid von Friesen der HuffPost

“Eltern entschlüsseln bestenfalls das kindliche Weinen, das Murren von Fünfjährigen, den Trotz des Zwölfjährigen und stopfen ihnen nicht gleich den Mund oder die Ohren und Augen zu mit Süßigkeiten und Mediennutzung als Ablenkung”, schreibt sie in ihrem Buch “Von Aggression bis Zärtlichkeit - Ein Erziehungs-Alphabet.”

Mit liebevoller Zuwendung und gemeinsam verbrachter Zeit erreichen Eltern für ihre Kinder mehr als mit jedem zusätzlichen Spielzeug, auch wenn es noch so gut gemeint ist. 18 tolle Geschenkalternativen stellt die sechsfache Mutter Rachel Jones in einem Blog vor.

Denn diese fördern Interessen und Hobbys bei Kindern, muntern Familien dazu auf, mehr Zeit miteinander zu verbringen und zeigen den Kleinen, was an Weihnachten wirklich wichtig ist.

 

(jds)

"DSDS": Darum bewachten bewaffnete Ranger das Set der neuen Staffel

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Die neue DSDS-Jury (v.l.) Mousse T., Carolin Niemczyk, Ella Endlich und Dieter Bohlen
  • Am 3. Januar startet die 15. Staffel “Deutschland sucht den Superstar” auf RTL

  • In der Jubiläumsstaffel sind Bohlen und sein Team in der afrikanischen Wildnis auf Talent-Suche 

  • Deshalb musste der Sender strenge Sicherheitsvorkehrungen treffen

 Wird das der gefährlichste Recall aller Zeiten?

 In der 15. Staffel “Deutschland sucht den Superstar” sucht Dieter Bohlen zusammen mit seinen Jury-Kollegen in der afrikanischen Wildnis nach einem neuem Gesangstalent.

In dem Nationalpark Pilanesberg in Südafrika finden sich nahezu alle gefährlichen Tiere des Kontinents. Von Elefanten, Nilpferden, Nashörnern, Leoparden, Löwen, Schlangen und Krokodilen ist alles dabei.

Das Casting-Set wurde von bewaffneten Rangern kontrolliert

Die Kandidaten müssen sich in dieser Staffel also nicht nur vor der Jury - bestehend aus Chefjuror Dieter Bohlen, Schlagersängerin Ella Endlich, Glasperlenspiel-Sängerin Carolin Niemczyk und Musikproduzent Mousse T. - in Acht nehmen, sondern auch vor wilden Tieren. 

 Aus diesem Grund wurde das Casting-Set rund um die Uhr von bewaffneten Rangern kontrolliert. Der Sender RTL erklärt in einer Pressemitteilung: 

“Sie passten auf, dass sich keine wilden Tiere zu nah ans Set wagten und gaben Alarm, wenn dies der Fall war. Es kam zu Verzögerungen bei den Dreharbeiten, wenn akute Gefahr bestand, wie am Set nahe einem See mit Nilpferden.”

Nilpferde und Löwen sorgen für Verzögerungen

Denn Nilpferde sind für den Menschen durchaus lebensgefährlich: Die Tiere sind für mehr Todesopfer als jede andere Wildtierart auf dem Kontinent verantwortlich.

Eine Verzögerung aufgrund einer Gefahrensituation hätten die Jury und die Kandidaten aber gut aufgenommen - schließlich ging es um ihre Sicherheit.

Aber auch Löwen stellten eine große Herausforderung während der Dreharbeiten dar. Ein Ranger sagte der “Bild”-Zeitung: “Gerade die Löwen sind gefährlich, weil man sie im dichten Gras erst sieht, wenn sie 20 Meter vor einem sind.” 

Erst vor einer Woche habe ein Löwe an der Stelle des Sets ein Gnu angegriffen. Der Ranger erklärt weiter:

“Normalerweise dürfen Besucher an dieser Stelle nicht einmal aus ihren Autos aussteigen, weil es zu gefährlich ist.”

Dieter Bohlen sieht das Ganze eher gelassen. Er hat auch schon eine Idee, wie er sich bei einem Löwenangriff verteidigen würde. In einem Interview mit “Bild” erklärt der Pop-Titan: “Falls wirklich was passiert, würde ich einen ganz hohen, lauten ‘Modern Talking‘-Schrei loslassen, der würde jeden Löwen vertreiben.“

Ob das wirklich hilft, ist eher fragwürdig. Eins hingegen ist klar: Die “DSDS”-Jury ist ganz schön mutig. 

Die 15. Staffel “Deutschland sucht den Superstar” startet am Mittwoch den 3. Januar 2018 auf RTL.

 

Krankenkasse weigert sich, blinde Rentnerin zu unterstützen

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  • In Niedersachsen hat sich eine Krankenkasse strikt geweigert, eine blinde und gehbehinderte Rentnerin zu unterstützen

  • Die 73-Jährige beantragte einen Blindenhund, um im Alltag besser zurecht zu kommen

  • Ihre Krankenkasse befand jedoch, die Frau sei zu unfähig, einen Hund zu führen

In Niedersachsen hat eine 73-Jährige Frau ihre Krankenkasse verklagt, weil diese sich strikt weigerte, der seh- und gehbehinderten Rentnerin einen Blindenführhund zu bezahlen.

Der Grund klingt skurril: Die Krankenkasse beurteilte die Versorgung der Frau als “unwirtschaftlich”, schreibt das Rechtsportal Juris.

Der Krankenkasse zufolge sei die Frau nicht in der Lage, einen Blindenhund zu führen. Es fehle ihr an der nötigen Kondition und sie könne einen Hund nicht adäquat versorgen. Man weigerte sich daher, ihr einen Führhund zur Verfügung zu stellen.

Im Video oben: Armutsforscher erklärt: “So können wir die Armut in Deutschland zielgerichtet bekämpfen!”

Dabei hat die an multiple Sklerose (MS) erkrankte Frau Hilfe im Alltag dringend nötig.

Wie “Sozialticker” berichtet, habe die 73-Jährige wegen der Kombination aus Gehbehinderung und Blindheit enorme Schwierigkeiten, Hauseingänge, Briefkästen, Geschäfte und Straßenüberquerungen zu erreichen.

Kein Einsehen bei den Verantwortlichen

Ein entsprechend ausgebildeter Blindenhund könnte der Rentnerin dabei eine große Hilfe sein.

Ein einfacher Blindenstock kommt dafür nicht in Frage, da die Frau bereits eine Gehhilfe nutzt. Ein Rollator in Verbindung mit einem Führhund wäre technisch umsetzbar und für die Klägerin auch praktikabel.

Nur schlecht, dass die Krankenkasse das nicht einsehen wollte.

Mehr zum Thema: AfD pöbelt wegen angeblicher hoher Gesundheitskosten für Flüchtlinge - die Antwort der AOK sitzt

Die Verantwortlichen weigerten sich vehement, für einen Blindenhund aufzukommen. Scheinbar lohnte sich der finanzielle Aufwand für die Krankenkasse nicht.

Sogar bei der Hundeschule soll ein Mitarbeiter der Krankenkasse angerufen haben, um die Trainer von der Unfähigkeit der Klägerin zu überzeugen, einen Hund zu führen. Mit allen Mitteln soll die Krankenkasse versucht haben, die Umsetzung des Leistungsanspruchs zu behindern.

Das Landessozialgericht spricht ein Machtwort 

Doch am Ende sorgte das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen für eine eindeutige Entscheidung in dem Fall:

Eine Gehbehinderung aufgrund einer MS-Erkrankung ist grundsätzlich kein Hindernis für die Bereitstellung eines Blindenführhunds. Das belegten verschiedene Gutachten von Ärzten und Hundeführern, welche das Gericht eingeholt hatte.

Mehr zum Thema: Betrug im Gesundheitssystem: Mit diesen Methoden werden die Krankenversicherten ausgebeutet

Ebenso bescheinigten die Gutachter der Klägerin eine ausreichende körperliche Konstitution um einen Hund zu führen und zu versorgen.

Da die Krankenkasse diese Gutachten in Zweifel zog, nahm die Verhandlung irgendwann höchst skurrile Züge an.

Auf dem Gang des Gerichtsflurs überzeugte sich der Senat selbst von den Gehfähigkeiten der Klägerin - und entschied danach eindeutig: Die Krankenkasse muss den Antrag der 73-Jährigen bewilligen.

(fk)

Die Geburt meiner Tochter machte mich depressiv - wie ich lernte, sie trotzdem zu lieben

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Ich habe es nicht kommen sehen. Vielleicht weil es nur selten diskutiert wird. Und wenn es diskutiert wird, dann geht es um Mütter. Aber als meine Tochter nach Jahren des Wartens geboren wurde, empfand ich nichts für sie.

Vielleicht lag es an den vielen Besuchen. Leute kamen vorbei, um das Baby zu sehen und uns zu helfen. Sie meinten es nur gut. Aber mir half es nicht. Bei allem was kurz nach der Geburt los war, fiel mir mein Zustand zuerst gar nicht auf. Ich hatte keine Chance, alles zu verarbeiten.

Es dauerte ein paar Wochen, bis ich es wirklich bemerkte: Ich war depressiv. Ich hatte bereits zuvor Depressionen und weiß wie sich das anfühlt. Aber ich hatte nie damit gerechnet, dass ich mich nach der Geburt meiner eigenen Tochter so fühle.

Ich war eifersüchtig auf meine Tochter

Mir das einzugestehen, war unglaublich schwierig. Ich habe sie gehasst. Ich war eifersüchtig auf sie, ich war verärgert. Und dann habe ich mich schuldig gefühlt.

Im Großen und Ganzen hatte ich das Gefühl, dass mein Leben jetzt ruiniert ist. Wenn jemand angeboten hätte, sie mitzunehmen, hätte ich das bereitwillig hingenommen.

Für diejenigen, die den Rest der Geschichte nicht lesen wollen – ich rede auch auf YouTube darüber, falls euch das besser gefällt: 

Der Zustand dauerte ein paar Monate an. Mein Glück ist – wenn man es Glück nennen kann – dass ich schon seit Jahren immer wieder an Depressionen leide. Deshalb weiß ich, wie ich mir selbst helfen kann.

Das habe ich auch bei Isabelle gemacht. Ich habe Wege gefunden, mit der Situation umzugehen. Ich wusste, dass es eine Weile dauern würde – ich hatte jedoch keine andere Wahl, als es zu versuchen.

Mehr zum Thema: “Ich war monatelang im Gefängnis” - wie es sich anfühlt, an einer Wochenbettdepression zu erkranken

Ich tat alles, was ich nur konnte. Ich wickelte sie, ich badete sie, spielte mit ihr und ließ sie sogar auf mir schlafen – trotzdem fühlte ich nichts.

Als ich anfing, wieder zu arbeiten, merkte ich, dass es nach und nach besser wurde. Ich hatte Zeit, über Dinge nachzudenken und hatte nicht das Gefühl, dass sie ständig etwas von mir braucht. Diese Pause zu haben, half mir.

Es ist unglaublich hart, jemanden zu lieben, der so viel von dir nimmt, ohne überhaupt darüber nachzudenken, etwas zurück zu geben. Das Problem ist nur, dass du so nicht denken darfst.

Meine Partnerin half mir sehr

Du sollst sie lieben, egal was auch ist. Du kannst anderen nicht sagen, dass du dein Baby nicht magst, geschweige denn liebst.

Aber meine Partnerin stand hinter mir. Sie wusste, dass es nicht meine Schuld ist und unterstütze mich die ganze Zeit. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich immer noch an einem düsteren Ort.

Dann begann Isabelle, etwas zurückzugeben. Bei unserem ersten Ausflug, lachte sie zum allerersten Mal. Und ich spürte, wie ein Gefühl zu wachsen begann. Es war nicht groß, aber es war da.

Wir hatten etwas gefunden, das funktionierte. Mit Isabelle wegzufahren und mich selbst von den ganzen Ablenkungen zuhause zu entfernen, half sehr.

Aber es war auch schwer. Ich musste lernen, sie zu lieben. Es ist nicht immer eine augenblickliche Sache. Wie jede andere Beziehung erforderte es viel Zeit und Arbeit. Es hat vielleicht eine Weile gedauert, aber was ich jetzt mit Isabelle habe, ist großartig. Es war nicht einfach, diesen Punkt zu erreichen, aber irgendwann funktionierte es.

Mehr zum Thema: Depression und Familie: “Plötzlich war der Mann weg, den ich geheiratet hatte”

Du musst einfach wissen, dass es Menschen da draußen gibt, die bereit und fähig sind, dir zu helfen. Habe keine Angst, danach zu fragen.

Diese Depression bist nicht du und es ist in Ordnung zuzugeben, dass du damit nicht klar kommst. Darüber zu reden, half auch mir, mich besser zu fühlen. Meine Gedanken nach außen zu tragen – durch Beiträge wie diesen – hilft dabei, das Ganze zu verarbeiten.

Alles, was ich versprechen kann ist, dass es besser wird. Ich kann dir nicht sagen wann, aber es wird passieren und du wirst es spüren. Du musst nur weiterhin dafür kämpfen.

Auf meinem Blog und auf Facebook kannst du meine Geschichte weiter verfolgen. Wenn du Tipps brauchst, wie du mit einer postnatalen Depression umgehen kannst, dann schau dir mein Toolkit an.

Ich will nicht, dass Andere darunter leiden, aber ich weiß, dass es Menschen geben wird. Alles was ich tun kann, ist denen zu helfen, die Hilfe suchen.

Danke fürs Lesen.

Dieser Artikel erschien zuerst bei der HuffPost UK und wurde von Johanna Gill aus dem Englischen übersetzt und bearbeitet.

(kap)


Medienbericht: So fies beharken sich Außenminister Gabriel und SPD-Chef Schulz

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Bei Geld hört die Freundschaft auf, sagen manche. Und offenbar hört auch bei Politik die Freundschaft auf. 

So galten SPD-Chef Martin Schulz und der aktuelle Außenminister Sigmar Gabriel bis vor Kurzem als best Buddies. 

Diese Zeiten sind endgültig vorbei. Jedenfalls, wenn man einem Bericht der “Bild”-Zeitung glauben will. 

Schulz und Gabriel sind demnach in einer Fraktionssitzung aneinandergeraten, bei der es wohl um eine Neuauflage einer GroKo ging. 

Gabriel sagt laut einem Anwesenden, den “Bild” zitiert: “Jetzt ist die Zeit, Führung zu zeigen!”

Gabriel gegen Schulz ist auch GroKo gegen Nicht-GroKo

Daraufhin Schulz genervt: “Es gibt da manche, die können einfach nicht das Wasser halten.”

Daraufhin Gabriel sichtlich ärgerlich: “Wenn ich damit gemeint bin, dann sollte man dies auch laut sagen!”

Schon im Wahlkampf grätschte Gabriel Schulz immer wieder dazwischen. Es ist kein Geheimnis, dass der Außenminister ein großer einer neuerlichen GroKo ist. Schulz lehnte diese bis vor kurzem kategorisch ab, bis er einen Kursschwenk hinlegte. 

Nun unterstützt Schulz die Gespräche mit der Union, die als Vorbereitung für Sondierungen dienen. Ein wirklicher GroKo-Fan ist Schulz aber immer noch nicht. 

Mehr zum Thema: “Krabbelgruppe” - Die 7 gehässigsten Reaktionen auf Schulz’ neuen Koalitionsvorschlag

(jg) 

Sextherapeuten: 6 Irrtümer halten Paare davon ab, guten Sex zu haben

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Über den

Je mehr wir über Sex wissen, desto besser sind wir auch im Bett - das wird euch jeder Sextherapeut bestätigen. Wer uninformiert ist, kann den Sex mit großer Sicherheit nicht so richtig genießen - und sein Partner im Übrigen auch nicht.

Um den ein oder anderen Irrglauben aus der Welt zu räumen, haben uns verschiedene Sextherapeuten die größten Missverständnisse über Sex verraten, die sie im Laufe ihres Berufslebens gehört haben.

1. Masturbation ist schlecht für die Beziehung. 

“Selbstbefriedigung ist extrem wichtig, vor allem für Frauen, die in einer Beziehung nur eine niedrige sexuelle Lust verspüren. Viele Menschen haben aber ein Problem mit Masturbation, weil ihnen die Gesellschaft einredet, onanieren sei schmutzig, egoistisch oder gar Betrug dem Partner gegenüber.

Ich erkläre Paaren immer, wie wichtig es ist, dass sie lernen, was sich für sie gut anfühlt. Nur so können sie ihrem Partner dann auch zeigen, wie sie berührt werden möchten.”― Janet Brito, Psychologin und Sextherapeutin aus Honolulu, Hawaii

➨ Mehr zum Thema: 28 intime Bilder von Paaren zeigen, wie sinnlich die Liebe zwischen zwei Menschen ist

2. Frauen können (und sollten) beim Geschlechtsverkehr immer zum Höhepunkt kommen.

 “Laut einer Studie von 2005 kommt weniger als ein Drittel der Frauen allein vom Geschlechtsverkehr zuverlässig zum Orgasmus. Zu glauben, Orgasmen seien beim reinen sexuellen Akt völlig normal, ist ein Irrglaube, der bei Paaren viel Leid und Frustration auslöst. Er führt dazu, dass Frauen ihren Höhepunkt simulieren und Männer sich unfähig fühlen.

Die meisten Frauen brauchen klitorale Stimulation, um zum Orgasmus zu kommen - und Geschlechtsverkehr allein bietet selten genug von dieser Stimulation. Oft hilft es Frauen, wenn sie während dem Sex selbst mit der Hand nachhelfen oder einen Vibrator benutzen.

Manche können beim Sex gar nicht kommen, sondern erreichen den Höhepunkt nur, wenn sie oral befriedigt werden, manuell oder mit einem Vibrator. Wenn man der Regel folgt, dass jeder Orgasmus ein toller Orgasmus ist, wird das Leben so viel schöner.” ― Celeste Hirschman, Sextherapeutin und Autorin von “Making Love Real: The Intelligent Couple’s Guide to Lasting Intimacy and Passion”

3. Die Klitoris ist klein und schwer zu finden.

“Viele Männer und Frauen haben eigentlich keine Ahnung, dass der sichtbare Teil der Klitoris nur die Spitze des Eisbergs ist. An beiden Seiten der sogenannten Klitoriseichel (der Teil, den man sieht, Anm.d.Red.) geht gabelförmig der Rest der Klitoris ab - genau unter den Schamlippen. Das bedeutet: Es gibt viel Potential für Stimulation, das ihr bisher vielleicht nicht genutzt habt.

➨ Mehr zum Thema: So viel Sex braucht eine Beziehung wirklich, damit sie hält

Die meisten denken, die direkte Stimulation der Klitoris bereite Frauen das größte Vergnügen. Sich auf die Klitoriseichel zu konzentrieren mag für eine Weile erregend sein, doch nach einer bestimmten Zeit tut die Berührung den meisten Frauen weh. Das Gute ist: Es gibt noch andere Punkte da unten, die es zu erkunden gilt.” ― Kat Van Kirk, Sextherapeutin und Expertin bei Adam and Eve

4. Sex zwischen zwei Menschen, die sich lieben, muss immer liebevoll sein.

“Gedankliche Spielereien haben in der Beziehung zwischen zwei Erwachsenen meist keinen Platz. Dabei ist die Erotik am stärksten, wenn sich Paare erlauben, beim Sex in einer Art und Weise miteinander umzugehen wie sie es im täglichen Leben nicht tun würden.

Wenn Vertrauen, Respekt und das gegenseitige Einverständnis zwischen zwei Menschen gegeben sind, können sie sich mittels sexueller Ausdrucksweisen wie auf einem Spielplatz für Erwachsene bewegen und dort nach ganz anderen Regeln spielen als außerhalb des Schlafzimmers. Ein Spiel mit der Macht - wer bestimmt, wo es langgeht, wer ist unterwürfig, wer verführt wen? Es ist für beide erregend, den anderen zappeln zu lassen, bevor er bekommt, wonach er sich sehnt.

Gehen Sie das Risiko ein, verwundbar zu sein und sich ungehemmt Ihren Bedürfnissen hinzugeben - auch wenn Sie fürchten, dass Ihr Partner in diesem Moment nicht so begeistert ist wie Sie. Gemeinsam an diesem schmalen Grat entlang zu tanzen, erzeugt das Gefühl, das man gemeinhin unter ‘Leidenschaft’ versteht. Immer nur nach festen Regeln zu spielen und alles schablonenhaft zu wiederholen, macht den Sex irgendwann vorhersehbar.”― Kimberly Sharky, Sex- und Erziehungsexpertin aus New York

5. Wenn ich jemanden anziehend finde, sollte die körperliche Erregung automatisch kommen.

“Nur weil eine Frau nicht feucht ist oder ein Mann keine Erektion bekommt, heißt das nicht, dass derjenige nicht erregt ist. Jemand kann mental erregt sein, ohne dass der Körper darauf reagiert. Das stimmt wirklich. Manchmal braucht unser Körper etwas Zeit, um mit unserem Gehirn mitzuziehen.

Das ist ganz normal und sollte nicht als Störung oder Problem betrachtet werden. Genau deswegen kann ich auch den Ausdruck erektile Dysfunktion nicht ausstehen. Er erzeugt einen unnötigen Druck auf Männer, sobald sich in der Intensität und Dauer ihrer Erektionen etwas ändert. Das ist alles Teil des natürlichen Kreislaufs menschlicher Natur.”― Moushumi Ghose, Sextherapeutin und Autorin von Classic Sex Positions Reinvented

6. Guter Sex ist das Allerwichtigste in einer Beziehung.

 “Damit Ihr Partner oder Ihre Partnerin Liebe und Respekt für Sie empfindet und sich mit Ihnen verbunden fühlt, müssen Sie nicht der beste Liebhaber sein, den er der sie je hatte. Viele Menschen denken, dass alles in der Beziehung rund läuft, wenn nur der Sex außerordentlich gut ist. Wenn sie nur wüssten, wie sie den anderen sexuell befriedigen, könnte das sie vor Zurückweisung und einem gebrochenen Herzen bewahren.

Doch Beziehungen können auch zu Ende gehen, obwohl der Sex herausragend gut ist. Es ist gut, sich beim Thema Sex selbstbewusst zu fühlen, keine Frage. Doch es gibt uns keinen Freischein, den Rest der Arbeit, der eine solide, erfolgreiche Beziehung ausmacht, wegzulassen.” ―Keeley Rankin, Sextherapeutin aus San Francisco

Dieser Artikel erschien ursprünglich in der HuffPost USA und wurde von Lea Kosch aus dem Englischen übersetzt.

(ks)

Schweiz: Vater schüttelte zwei Babys zu Tode – beim dritten Mal bekommt er 7 Jahre Haft

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Ein Schweizer Vater steht vor Gericht, weil er sein Baby fast zu Tode geschüttelt hätte.
  • Ein Mann muss in der Schweiz für sieben Jahre in Haft, weil er sein Baby fast zu Tode geschüttelt hat
  • Das Baby überlebte knapp – ob es unter Spätfolgen leiden wird, ist unklar
  • Der Vater hatte in der Vergangenheit schon zwei andere Babys zu Tode geschüttelt

Dieser grausige Fall sorgt für Kopfschütteln: Ein Vater muss in der Schweiz jetzt für sieben Jahre in Haft, weil er sein Baby fast zu Tode geschüttelt hat. Seine kleine Tochter überlebte zwar, doch der Mann hat schon in der Vergangenheit zwei Babys zu Tode geschüttelt.

1997 und 2000 starben zwei Babys auf diese Weise - eines in der Schweiz und ein weiteres in einem französischen Krankenhaus. Daraufhin wurde der gelernte Bäcker zu 15 Jahren Haft verurteilt

Mehr zum Thema: Das Foto eines Babys zeigt, wie Impfgegner das Leben unserer Kinder gefährden

Der Vater war laut eigener Aussage in Panik geraten

Das Strafgericht in Lausanne sah es am Montag als erwiesen an, dass der einschlägig vorbestrafte Mann ein drittes Baby, sein zwei Monate altes Mädchen, verletzt hatte.

Ob das Kind wegen des Schütteltraumas unter Spätfolgen leiden wird, ist noch unklar.

Der jüngste Vorfall ereignete sich 2016. Der Vater war mit dem Kind allein zu Hause und geriet laut eigener Aussage in Panik, als es schrie und spuckte. Er schüttelte das kleine Mädchen mehrere Sekunden lang und brachte es anschließend ins Krankenhaus in Lausanne. 

In Haft muss er sich nun einer Therapie unterziehen, wie die “NZZ” berichtet. Außerdem soll er der Mutter und seiner verletzten Tochter Schmerzensgeld zahlen.

Mit Material der dpa.

(jg)

Die Ungleichheit in Deutschland ist so groß wie zuletzt vor dem 1. Weltkrieg

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Wer in Deutschland arm ist, der bleibt es meist auch. 
  • Eine neue Studie zeigt, dass die soziale Ungleichheit überall auf der Welt zunimmt
  • Auch in Deutschland gibt es einen besorgniserregenden Trend
  • Die Forscher fordern progressive Steuersätze und einen gerechteren Zugang zur Bildung

Privatisierungen im großen Stil haben die Ungleichheit zwischen Topverdienern und Einkommensschwachen einer Studie zufolge in den vergangenen Jahren fast überall auf der Welt verschärft - auch in Deutschland.

Seit 1980 haben die reichsten ein Prozent der Weltbevölkerung ihre Einkünfte mehr als verdoppelt, wie aus einer Untersuchung von Forschern um den bekannten französischen Ökonom Thomas Piketty hervorgeht. Die Mittelklasse habe dagegen kaum profitiert, auch wenn gestiegene Einkommen statistisch allen Menschen zu Gute gekommen seien. 

Zwar ist in Deutschland die Schere zwischen arm und reich noch nicht so extrem, wie an anderen Orten der Welt. Dennoch sind die Ergebnisse des “Weltreports für Ungleichheit” auch für die Bundesrepublik dramatisch.

Die Einkommen sind hierzulande demnach so ungleich verteilt, wie seit dem 1. Weltkrieg nicht mehr. 

Bestverdiener bekommen 40 Prozent des Einkommens

In Deutschland haben die Top 10 Prozent den Angaben zufolge rund 40 Prozent am Gesamteinkommenlaut der “Süddeutschen Zeitung”, die die Piketty-Studie einsehen konnte, so viel wie seit 1913, einem Jahr vor Ausbruch des 1. Weltkriegs, nicht mehr.

“Ihr Anteil ist seit Mitte der 90er Jahren gestiegen”, sagte Charlotte Bartels vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), die die deutschen Daten auswertete.

“Die unteren 50 Prozent haben in den letzten Jahren massiv an Anteil am Gesamteinkommen verloren. In den 60er Jahren verfügten sie noch über etwa ein Drittel, heute sind es noch 17 Prozent”, erläuterte die Wissenschaftlerin. “Einschließlich Sozialtransfers, die mit den Bruttoeinkommen nicht erfasst werden, sehen die Zahlen für die unteren Einkommen vermutlich aber besser aus.”

Die Mittelschicht ist nach ihren Angaben relativ stabil mit etwa 40 Prozent am Gesamteinkommen. “Insgesamt ist die Einkommensungleichheit in Deutschland heute nicht radikal höher oder radikal niedriger als vor 100 Jahren. Allerdings ist sie seit der Jahrtausendwende gestiegen.”

In Deutschland profitieren die Reichsten 0,1 Prozent Bartels zufolge vor allem vom Unternehmensbesitz. ”Über 80 Prozent der deutschen Wirtschaft dürften sich in Familienhand befinden.”

Laut Piketty Schuld an der Ungleichheit: Die Privatisierung

Hauptursache der ökonomische Ungleichgewichte ist den Autoren zufolge die ungleiche Verteilung von Kapital in privater und in öffentlicher Hand. Seit 1980 seien in fast allen Ländern riesige Mengen öffentlichen Vermögens privatisiert worden.

“Dadurch verringert sich der Spielraum der Regierungen, der Ungleichheit entgegenzuwirken”, argumentieren die Wissenschaftler. In den USA und Großbritannien war das öffentliche Nettovermögen - Vermögenswerte abzüglich Schulden - den Angaben zufolge zuletzt negativ. In Japan, Deutschland und Frankreich nur noch leicht positiv.

➨ Mehr zum Thema: Eine Grafik zeigt die erschütternde Ungleichheit in den USA - sie muss auch den Deutschen eine Warnung sein

Das internationale Forscherteam um Piketty, Autor des kapitalismuskritischen Bestsellers “Das Kapital im 21. Jahrhundert”, hat mehrere Empfehlungen zur Bekämpfung der Ungleichheit:

Die Einführung eines globalen Finanzregisters, um Geldwäsche und Steuerflucht zu erschweren.

Kindern aus ärmeren Familien müsse der Zugang zu Bildung erleichtert werden.

Weitere Instrumente seien progressive Steuersätze, die mit dem Einkommen steigen, sowie eine Verbesserung der betrieblichen Mitbestimmung und angemessene Mindestlöhne.

DIW-Chef Marcel Fratzscher hatte jüngst eine “Investitionsoffensive in Bildung, Qualifizierung, Teilhabe und Innovation” für Deutschland gefordert. Die Löhne nach Inflation sowie die Einkommen der unteren 40 Prozent seien heute niedriger als vor 20 Jahren, hatte der Ökonom kritisiert.

Nicht jeder deutsche Ökonom stimmt dem zu. Nach früheren Angaben von Ifo-Präsident Clemens Fuest etwa hat sich der Anteil der 10 Prozent der am besten Verdienenden und der 40 Prozent mit dem geringsten Einkommen am Gesamteinkommen der Bevölkerung seit 2005 nicht groß verändert. 

Mehr zum Thema: “Deutschland führt sich als Besserwisser auf”: Star-Ökonom Piketty gibt Merkel Mitschuld am Brexit

Über 70 und nur 240 Euro Rente: Ohne meinen 12-Stunden-Job könnte ich nicht überleben

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Gerade bin ich siebzig Jahre alt geworden. Seit rund fünfzig Jahren arbeite ich Vollzeit, zwölf Stunden am Tag. Mein Beruf? Reiseleiter. Meine Rente? 240 Euro im Monat.

Gleich vorweg: Ich betreue nicht irgendwelche Altenclubs bei ihrem wöchentlichen Ausflug ins Grüne. Meine Gäste kommen aus aller Welt und sprechen verschiedene Sprachen.

Meine Verantwortung beginnt um fünf Uhr früh und endet oft erst kurz vor Mitternacht. Achtzehnstunden-Tage sind keine Seltenheit. Am häufigsten bin ich mit Lateinamerikanern unterwegs.

Im Video oben: Fast 6 Millionen Menschen in Deutschland droht Altersarmut

Von Mexiko bis Feuerland habe ich schon mit allen Nationalitäten zu tun gehabt. Deutsche Gruppen betreue ich seit Jahren nicht mehr. Nicht weil ich sie nicht sympathisch finde, sondern weil ich vollkommen ausgelastet bin.

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Oft grübel ich darüber nach, wie lange es wohl noch so weitergeht, wie lang meine Gesundheit den Job wohl noch mitmacht?

So ergeht es tausenden Rentnern in Deutschland. Wer wie ich nur eine geringe Rente zur Verfügung hat, der muss entweder weiterarbeiten oder Grundsicherung beantragen.

Letzteres würde für mich nie in Frage kommen. Lieber arbeite ich, bis es nicht mehr geht.

Trotzdem frage ich mich: Was passiert wenn meine Wirbelsäule durch meine Rückenerkrankung erst einmal komplett lahmgelegt ist? Oder wenn der Zwerchfellbruch, der mich seit Jahren begleitet, plötzlich die inneren Organen verklemmt, gar absterben lässt?

Wie schnell wird die Sehunfähigkeit meines einzigen Auges, auf das ich seit meiner Kindheit angewiesen bin, voranschreiten, mich bei meiner Tätigkeit beeinträchtigen, gar erblinden lassen? Werden mir diese schleichenden Krankheiten das Arbeiten unmöglich machen?

Wie viel Zeit bleibt mir noch, um mich finanziell abzusichern? Ich will um jeden Preis meinen Traum von der Rente in der Karibik verwirklichen, denn auf den deutschen Staat kann ich mich im hohen Alter nicht verlassen.

Der Großteil meiner Kunden sind Rentner

Der Großteil meiner Kunden sind wie ich über sechzig Jahre alt und gebildet.

Wer aus Argentinien, Chile, Brasilien, Peru, Kolumbien oder Mexiko um die Welt fährt und 4-Sterne-Hotels bucht, der ist entweder noch fest im Beruf verankert, oder verfügt über eine ausgiebige Pension: Ärzte, Rechtsanwälte, Ingenieure, Psychologen, Lehrer, Bankangestellte und viele selbstständige Klein- und Großunternehmer.

Diese bunte Mischung an Menschen und Nationalitäten halten mich als Reiseleiter ganz schön auf Trapp. Manchmal reise ich auch durch Südamerika, meistens bin ich allerdings in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs.

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Als Reiseleiter verdiene ich nicht besonders viel Geld - trotz der körperlichen und geistigen Anstrengungen. Immerhin beherrsche ich mehrere Fremdsprachen, halte Vorträge und bin für die Sicherheit der Reisetruppe verantwortlich. Mein durchschnittlicher Stundenlohn beträgt 15 Euro.

Viel Geduld, etwas Psychologie, Menschenkenntnis und eine Prise Diplomatie sind in diesem Beruf sehr wichtig. Denn meine Kunden vergessen schon mal 10.000 Euro im Hotelsafe in Paris oder stellen zwei Stunden vor der Abreise am Frankfurter Flughafen fest, dass ihre Pässe gestohlen wurden.

Heftig wird es, wenn mich mitten in der Nacht das Telefon abrupt aus dem Tiefschlaf reißt und der Nachtportier in den Hörer nuschelt: “Von den Mitreisenden aus ihrer Gruppe hat jemand auf Zimmer 301 auffällig starke Herzschmerzen. Der Notarzt ist unterwegs.”

Nun bin ich gefragt, um bei der Übersetzung zu assistieren. Wenn der Notarzt vor Ort helfen kann, ist jeder glücklich. Mir fällt ein großer Stein vom Herzen und der Patient fällt erleichtert zurück ins Bett. Leider ist das die Seltenheit.

Oft muss ich mit dem Notarzt in das nächste Krankenhaus fahren und verbringe dort die halbe Nacht, um zwischen den Parteien zu vermitteln.

Ich weiß schon nicht mehr, wie viele Nächte ich in italienischen, spanischen, portugiesischen und deutschen Krankenhäusern verbracht habe. Gott sei Dank musste ich noch nie jemanden tot zurücklassen. Viele meiner Kollegen können das nicht von sich behaupten - und das alles für 15 Euro die Stunde.

Festanstellung ist nicht möglich

Übrigens: Festanstellung ist - egal in welchem Alter - in diesem Beruf nicht möglich. Das heisst: Keine Sozial-, Renten-, oder Krankenversicherung. Ich muss mich um alles selbst kümmern. Krank zu werden, kann ich mir nicht leisten.

Wenn ich nächstes Jahr einundsiebzig werde, will ich kürzertreten und nicht mehr zweihundert Tage im Jahr in bis zu hundert verschiedenen Hotels übernachten. Mein Traum wäre es, nur noch drei Monate pro Jahr Kurzreisen aus Übersee in Deutschland zu begleiten.

Den Rest des Jahre könnte ich dann in der Karibik verbringen, in einer bescheidenen Mietwohnung. Mir zwei Mal am Tag eine gesunde Mahlzeit gönnen, in einer Hängematte zwischen zwei großen Palmen entspannen und im Radio südamerikanische Folklore hören.

Davon träume ich, wenn ich im Frontsitz unseres Reisebusses durch das Rheintal fahre und dabei die Geschichte der Schlösser auf den Bergen über dem Rheinufer am Mikrofon erzähle.

Zwischen Rio und Sao Paulo, Barranquilla und Bogota, Koblenz und Köln, Schwarzwald und schwäbischer Alb, Watzmann und Wetterstein, quält mich jedoch vor allem eine Frage:

Werde ich es schaffen, mich ohne Grundsicherung auf irgendeine Weise durchzuschlagen, bis zu dem Tag, an dem ich sterbe?

Welche Bedeutung hat es für mein zukünftiges Leben, wenn mir in den nächsten zehn Jahren die finanziellen Mittel ausgehen, um damit den Unterhalt für den Rest meines Lebens bestreiten zu können?

Mehr zum Thema: Ich war mit einer Frau zusammen, die von Hartz IV lebte - jetzt weiß ich, was es bedeutet, in Deutschland arm zu sein

Wenn ich die private Krankenkasse, die mich mehr als 7500,- Euro im Jahr kostet, nicht mehr bezahlen kann? An zukünftige Beitragserhöhungen möchte ich gar nicht denken...

Die Grundsicherung lehne ich ab

Wie genau ich mit der Zukunft umgehen werde, dass weiß ich noch nicht. Was ich weiß ist, dass es mehrere Wege gibt, der finanziellen Katastrophe entgegenzuwirken.

Die Grundsicherung sehe ich für mich nicht als Alternative. Scham und Erniedrigung spielen dabei eher kleine Rollen. Wichtiger ist mir das Gefühl der Freiheit, der Unabhängigkeit.

Ich will niemandem Rechenschaft ablegen müssen. Für mich gilt das Prinzip: Was ich mir nicht verdient habe, darauf habe ich auch keinen Anspruch.

Kein Mitglied der Gesellschaft sollte verpflichtet sein, für das Überleben des Anderen gerade zu stehen. Moral darf eine Aufforderung zum Handeln sein, aber niemals Pflicht- oder gar Zwangsforderung von Seiten des Staates.

Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich lehne es ab, Grundsicherung zu beantragen.

Das sage ich, obwohl ich bereits das Alter eines Vollzeitbeschäftigten überschritten habe - und wenn ich meinen Prinzipien nicht untreu werden will, dann muss ich weiterhin Vollzeit arbeiten.

In einer Woche geht es auch schon wieder los. Die Sommersaison steht an. Mindestens hundertsechzig Tage will ich dieses Jahr arbeiten.

Einerseits freue ich mich, wieder unter Menschen zu sein, deren Kulturen mir in den vergangenen Jahrzehnten so vertraut geworden sind, wie meine eigene. Andererseits schaue ich mit viel Wehmut und etwas Angst in die Zukunft.

Denn egal was passiert - ich werde mir etwas einfallen lassen müssen. Ich brauche eine Idee, wie ich meine karge Rente von weniger als 240 Euro aufbessere.

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Der Zeitpunkt in meinem Leben, an dem mich mein Körper endgültig daran hindern wird, als Reiseleiter in Deutschland zu arbeiten, soll mich nicht unvorbereitet außer Gefecht setzen.

Bis es soweit ist, grüße ich meine Altersgenossen in Deutschland. Ich wünsche euch viel Kraft und Mut, um das Leben in Würde zu meistern. Gebt nicht auf - auch wenn ihr keinen anderen Weg kennt, als auf die Grundsicherung angewiesen zu sein!

Wie hat einst Joachim Fuchsberger gesagt: “Altwerden ist kein Zuckerschlecken”.

Liebe Grüße,

euer Arthur Pahl

 

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