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Übergewichtige stirbt nach 10 Tagen in der Badewanne - jetzt steht ihr Verlobter aus Westfalen vor Gericht

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  • Eine Frau stürzte in der Badewanne und starb dort zehn Tage später

  • Nun steht ihr Verlobter vor Gericht


Die Qualen einer in ihrer Badewanne gestorbenen Frau beschäftigen seit Freitag das Schwurgericht Münster. Ein 59-Jähriger aus Beckum in Westfalen soll zugelassen haben, dass seine extrem übergewichtige Verlobte in der Wanne starb.

Laut Anklage war die knapp 150 Kilogramm schwere Frau gestürzt und hatte sich nicht mehr aus der Badewanne befreien können. Sie soll im Juni 2017 nach rund zehn Tagen an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben sein.

Frau soll Hilfe abgelehnt haben



Die Staatsanwaltschaft wirft dem 59-Jährigen vor, seine Lebensgefährtin zwar mit Getränken versorgt, aber keine Hilfe geholt zu haben.

Der Angeklagte wies die Vorwürfe zum Prozessauftakt jedoch zurück. Er sagte den Richtern, dass sie sich nicht habe helfen lassen wollen. Sie habe nackt in der Badewanne gelegen und sich gewehrt, als er sie habe herausziehen wollen. Daraufhin habe er einfach ihr Handy geholt und gesagt: "Wenn du Hilfe brauchst, hol' sie dir selbst."

Auch in den folgenden Tage habe die 48-Jährige angeblich keine Hilfe gewollt. Er habe ihr allerdings Kaffee gekocht und die Zeitung gebracht. Nach Angaben des Angeklagten habe sie ihm versichert, dass es ihr gut gehe.

Vorwurf: Aussetzung mit Todesfolge



Am 27. Juni 2017 hatte der 59-Jährige dann aber doch den Notruf gewählt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Tage tot war.

Die Anklage lautet auf Aussetzung mit Todesfolge, die Mindeststrafe beträgt drei Jahre Haft. Das Schwurgericht Münster hat für den Prozess zunächst noch vier Verhandlungstage bis zum 17. Januar 2018 vorgesehen.

Mehr zum Thema: Dieser tragische Fall zeigt, warum ihr euer Smartphone nicht in der Badewanne benutzen solltet

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Hartz IV, Wohnungsnot, Armut: Viele Menschen in Deutschland sind betroffen - hier sind ihre Geschichten


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Alle reden über Bitcoins - aber diese deutsche Krypto-Währung ist aktuell noch erfolgreicher

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  • Die Krypto-Währung Bitcoin macht derzeit Schlagzeilen

  • Anleger und Zocker stürzen sich regelrecht auf die Währung

  • In der vergangenen Wochen war aber eine andere Krypto-Währung noch erfolgreicher


Sieben Buchstaben dominieren derzeit die Schlagzeilen der Wirtschafts- und Finanzseiten: Bitcoin. Die Krypto-Währung hat seit Jahresbeginn einen rasanten Wertzuwachs hingelegt.

Am Freitag kletterte der Preis einer Einheit erstmals über 16.000 US-Dollar. Anfang des Jahres lag er noch bei rund 1000 US-Dollar. Es ist der höchste Wert für eine Einheit einer Digitalwährung.

Eine beeindruckende Leistung. Seit Jahresbeginn steigerte sich der Bitcoin-Preis damit um 1500 Prozent.

Doch wer meint, dass dieser Anstieg beeindruckend ist, der sollte auf IOTA schauen. IOTA, eine Krypto-Währung aus Deutschland, hat in den vergangenen Wochen noch stärker als die Bitcoins zugelegt.

Branchen-Analyse: Gegen IOTA wirken Bitcoins blass



Im Vergleich mit IOTA wirke der Bitcoin-Hype blass, analysiert das Online-Portal "Marketwatch". Denn seit Anfang November hat die Digitalwährung der deutschen Firma IOTA Foundation ihren Marktwert um knapp 800 Prozent gesteigert. Zum Vergleich: Der Kurs der Bitcoins wuchs im vergangenen Monat um 58 Prozent.

IOTA gehört mittlerweile zu den fünf wichtigsten Kryptowährungen.

Mehr als 1000 dieser Digitalwährungen gibt es mittlerweile. Sie werden nicht von zentralen Instanzen wie Notenbanken oder Regierungen kontrolliert. Sie existieren nur virtuell und können anonym gehandelt werden.

Lange waren die Kryptowährungen nur Computer-Nerds ein Begriff, Bitcoin etwa wurde 2009 gegründet.

Weil die Krypto-Währungen dezentral gehandelt werden und Online-Börsen regelmäßig von Hackern manipuliert werden, ist ihr Kurs extrem instabil. Bei Bitcoin etwa schwankt er binnen weniger Stunden um tausende von Dollar.

Nun steht zumindest Bitcoin kurz davor, einen Schritt hin zu einer etablierten Währung zu machen. Ende der Woche will die US-Handelsplattform CBOE den ersten Bitcoin-Terminkontrakt einführen. Mit dem sogenannten Future würden Bitcoins dann zu einem bestimmten künftigen Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis gehandelt werden.

Der “schlafende Riese”



IOTA ist davon wohl noch weit entfernt. Während Bitcoin als Spitzenreiter der Kryptowährungen über 260 Millionen Dollar wert ist, kommt IOTA nur auf 11 Millionen Dollar.

Dennoch zeigt der rasante Anstieg des Kurses von IOTA, wie groß das Interesse an Kryptowährungen derzeit durch den Erfolg von Bitcoin ist.

David Sonstebo, Gründer und Chef der IOTA Foundation, nannte seine Währung kürzlich im Gespräch mit dem US-Sender CNBC einen “schlafenden Riesen”. Sonstebo will künftig auch mit Microsoft und Samsung zusammenarbeiten. Der Wert könnte also noch steigen.

Das zeigt: Die Digitalwährung sind offenbar dabei, ihren Weg vom Anarcho-Cyberprodukt in die etablierte Firmen- und Finanzbranche zu machen.

Mit Material der dpa.


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Gewalt-Eskalation in Israel: Zwei Menschen sterben bei Unruhen

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  • Bei Unruhen in Israel sind zwei Menschen gestorben, 250 wurden verletzt

  • Auch in weiteren Ländern des Nahen Osten protestierten Muslime gegen die Jerusalem-Entscheidung von Trump


Brennende Fahnen und Reifen, Flaschen und Steine als Wurfgeschosse: Nach der Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt durch die USA erschüttern Unruhen den Nahen Osten. Und es fließt Blut.

Mindestens zwei Palästinenser sind dabei getötet worden. Mehr als 250 Menschen wurden verletzt. Rund 40 davon erlitten Schusswunden, wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Gaza und der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond am Freitag mitteilten. Bei den Todesopfern handelt es sich um Palästinenser.

Im Westjordanland seien Warnschüsse in die Luft abgegeben worden, im Gazastreifen sei auf Anstifter der Unruhen geschossen worden, sagte eine Sprecherin der israelischen Armee. Diese seien auch getroffen worden.

"Mörder USA"



"Heute, am 30. Jahrestag der ersten Intifada (Palästinenseraufstand), erhebt sich unser Volk in Ablehnung gegen die Erklärung von Trump", sagte Achmad Bahar, ein führender Hamas-Vertreter, während der Gebete am Freitag in Gaza. "Jerusalem ist die Hauptstadt Palästinas und auch die Hauptstadt der Araber und Muslime."

Auch in anderen muslimischen Ländern gingen die Menschen aus Protest gegen die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump auf die Straße, etwa in Ägypten, Jordanien, im Libanon und in Tunesien.




Teilnehmer von Kundgebungen in der Türkei schwenkten palästinensische Flaggen und skandierten Parolen wie "Mörder USA". Im Iran verbrannten Demonstranten US-Flaggen. Der tunesische Präsident Beji Caid Essebsi bestellte den US-Botschafter ein.

In Europa organisierte die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs nach eigenen Angaben in 14 EU-Hauptstädten Aktionen vor US-Botschaften und Parlamenten und machte den Status Jerusalems zum Thema der Freitagspredigt in ihren Moscheegemeinden.

Palästinenser schießen Rakete auf israelischen Gebiet



Die radikal-islamische Hamas hatte für Freitag zum Beginn eines neuen Palästinenseraufstands aufgerufen. In Jerusalem, dem Westjordanland und dem Gazastreifen gingen nach den Freitagsgebeten Tausende Palästinenser auf die Straße.

Vor allem Jugendliche verbrannten amerikanische Flaggen und Reifen, warfen mit Steinen und Flaschen auf israelische Sicherheitskräfte. Diese setzten auch Tränengas und Gummimantelgeschosse ein.

Die israelische Polizei war in Jerusalem mit zusätzlichen Hundertschaften präsent. Die israelische Armee hatte bereits zuvor entschieden, mehrere zusätzliche Bataillone ins Westjordanland zu verlegen.

Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen griffen die israelischen Streitkräfte am Donnerstagabend Stützpunkte der dort herrschenden Hamas an. Eine Rakete sei im Süden Israels explodiert, teilte das Militär mit. Daraufhin hätten ein Panzer und ein Kampfjet zwei Posten im Gazastreifen beschossen.

Mehr zum Thema: "Es gibt keinen Frieden": Gaza-Gouverneur erklärt, was Donald Trump angerichtet hat

Palästinenser gehen auf Distanz zu den USA



Die Palästinenser gingen diplomatisch auf Distanz zu den USA. Nach der Entscheidung Trumps wird Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nach Angaben von Fatah-Vertretern US-Vizepräsident Mike Pence nicht wie geplant in Bethlehem treffen.

"Dieses Treffen wird nicht stattfinden", sagte der ehemalige Sicherheitschef Dschibril Radschub in einem Fernsehinterview. "Ich sage, im Namen der Fatah, dass wir keinerlei US-Vertreter in den Palästinensergebieten treffen werden."

Pence habe Abbas am 19. Dezember in Bethlehem treffen wollen, sagte Radschub. Die BBC berichtete, die USA hätten die Palästinenser vor einer Absage des Treffens gewarnt. Abbas' Sprecher sagte dem arabischen Sender Al-Dschasira am Freitag zu der Warnung: "Jerusalem ist wichtiger, als jedes Treffen mit Pence oder irgendeinem anderen amerikanischen Vertreter."

Israel treibt Siedlungsbau fort



Israel hingegen möchte nach Medienberichten nun den Bau von Siedlerwohnungen in Jerusalem vorantreiben. 14.000 neue Wohnungen sollen entstehen, davon 6000 in Ost-Jerusalem, berichtete die Zeitung "Maariv" am Freitag. Dies wäre der erste große Entwicklungsplan in Ost-Jerusalem in den vergangenen 20 Jahren, schrieb die "Times of Israel".

Angesichts der befürchteten Eskalation der Gewalt in der Region wollte der UN-Sicherheitsrat noch im Tagesverlauf zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Die Nato-Partner Frankreich und Großbritannien als UN-Vetomächte sowie weitere Mitglieder des Weltsicherheitsrates hatten das Treffen in New York beantragt.

Mehr zum Thema: Trumps Jerusalem-Entscheidung hilft genau dem Land, dem er damit schaden wollte: dem Iran

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?

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Gericht in Münster verdonnert Bürgen: Flüchtlingshelfer müssen Jobcenter tausende Euro zahlen

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  • Wer für Flüchtlinge gebürgt hat, muss für deren Lebenshaltungskosten aufkommen - mit einer Ausnahme

  • Das hat das Oberverwaltungsgericht Münster in NRW entschieden


Zwei Männer, die für syrische Flüchtlinge gebürgt haben, müssen dem deutschen Staat nun Tausende Euro zurückzahlen. Das hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster am Freitag entschieden.

Die Männer, ein Deutscher syrischer Herkunft, und Türke, hatten sich 2014 verpflichtet, für die Lebenshaltungskosten von je zwei Menschen aus Syrien aufzukommen, damit diese nach Deutschland kommen konnten.

Tausende Euro stehen auf dem Spiel



Alle vier Syrer wurden in Deutschland als Flüchtlinge anerkannt, das Jobcenter zahlte ihnen die Leistungen, die ihnen nach dem Sozialgesetzbuch II zustehen, jeweils 5200 oder 3400 Euro. Diese Kosten sollten die Bürgen dem Jobcenter dann erstatten.
Dagegen wehrten sich die Bürgen. Zum Teil zurecht, wie das OVG entschied.

Denn die Bürgen hätten die Haftung auf Grundlage der Anordnung des NRW-Innenministeriums vom 26. September 2013 übernommen. Demnach müssten sie zwar auch dann zahlen, wenn die Syrer als Flüchtlinge anerkannt sind, aber wegen des öffentlichen Interesses an der Hilfe für Syrer müssten sie nicht auch noch für Kranken- und Pflegekosten aufkommen. In den aktuellen Fällen betragen sie immerhin 850 bis 1000 Euro.

Bürgen in ganz Deutschland vom Staat enttäuscht



Wie lange Bürgen für Flüchtlinge aufkommen müssen, ist heftig umstritten in Deutschland. Das Bundesverwaltungsgericht hatte letztlich entschieden, dass Flüchtlingsbürgen auch für die Kosten ihrer Schützlinge aufkommen müssen, wenn diese als Flüchtlinge anerkannt sind.

In Hessen etwa fühlten sich Bürgen vom Staat verraten. Nach ihren Angaben war ihnen mündlich und schriftlich versichert worden, dass sie nur so lange für die Flüchtlinge aufkommen müssten, bis sie anerkannt seien. Dann jedoch sei auf einmal alles anders gewesen.

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Ob Flüchtling, ob Deutscher - wir sind alle nur Menschen. Mit Ideen, Hoffnungen, Meinungen. Darüber könnt ihr euch hier austauschen.


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Ich als Lehrerpräsident könnte heulen, wenn ich in eine deutsche Schulklasse gehe

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In Deutschland gibt es eine gefährliche gesellschaftliche Spaltung, über die wir viel zu wenig sprechen.

Jeder, der heute in eine Grundschulklasse kommt, bemerkt sie: Es ist die Spaltung zwischen denjenigen, die lesen können - und denjenigen, die das Lesen kaum beherrschen.

Die Schere zwischen diesen beiden Gruppen geht immer weiter auf.

18,9 Prozent der deutschen Viertklässler erreichen, wenn überhaupt, nur die untersten zwei Stufen der Lesekompetenzskala - 2001 waren es nur 16,9 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu-Studie).

Zeitgleich steigt die Zahl der besonders lesestarken Kinder von 8,6 Prozent (2001) auf 11,8 Prozent, wie der Spiegel berichtet.

Verheerende Folgen für die Zukunft dieses Landes



Diese Entwicklung, für die mit Sicherheit die Grundschullehrkräfte am wenigsten können, macht mich wütend. Denn sie hat nicht nur verheerende Folgen für unsere Kinder, sondern auch für den Zusammenhalt und die wirtschaftliche Zukunft dieses Landes.

Lesen-Können ist die Grundvoraussetzung für alles Weitere, in der Schule, aber auch im späteren Leben. Ohne Lesekompetenz gibt es keine Chance, jemals ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.

Wer die nicht mitbringt, wird niemals schulischen Erfolg haben. Kinder, die nicht richtig lesen können, werden später mit großer Wahrscheinlichkeit Probleme im Beruf haben und sich nicht am gesellschaftlichen Leben beteiligen können. Und es sind vor allem diese Kinder, die oft aus prekären familiären Verhältnissen kommen - so vererbt sich Armut.

"Wer hat, dem wird gegeben werden"



Auf der anderen Seite: Kinder, die gut lesen können, werden später mit höherer Wahrscheinlichkeit auch Erfolg im Beruf haben und Verantwortung in unserer Gesellschaft übernehmen. In der Lernpsychologie nennen wir das den Matthäus-Effekt: Wer hat, dem wird gegeben werden.

Eigentlich hätte die Politik schon lange auf diese Entwicklung reagieren müssen.
Doch aktuell sieht es nicht so aus, als ob sich die Lage in den kommenden Jahren entspannen würde.

Mehr noch: Sie wird sich weiter verschärfen - denn die Schulen haben derzeit kaum die Rahmenbedingungen und die personellen Voraussetzungen, um dieser Entwicklung entgegenwirken zu können.

Bereits im Jahr 2016, gerade zum Erhebungszeitraum der IGLU-Studie, setzte in deutschen Grundschulen der Lehrermangel ein. 400 Lehrerstellen waren allein an Bayerns Grund- und Mittelschulen im Februar diesen Jahres nicht besetzt. Das berichtete der Bayerische Rundfunk.

4 Ursachen für die Leseschwäche



Die Folge: Stunden fallen aus, in vielen Bundesländern wird aus Not unzureichend qualifiziertes Personal eingestellt. Oft handelt es sich dabei um Personen, die keine pädagogische Ausbildung haben. Keine guten Voraussetzungen, um der eingangs beschriebenen Entwicklung an unseren Grundschulen entgegenzuwirken.

Aber was sind eigentlich die Ursachen der zunehmenden Leseschwäche bei einem wachsenden Schüleranteil?

Mehrere Faktoren sind hierbei entscheidend:

1. Es ist uns nicht gelungen, den stark wachsenden Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund, wo zuhause nicht Deutsch gesprochen wird, so zu fördern, dass diese dem Unterricht sprachlich folgen können.

2. Das so genannte kulturelle Kapital spielt eine ganz entscheidende Rolle, ob jemand ein Gut- oder Schlechtleser wird. In Elternhäusern, in denen mehr als 100 Bücher vorhanden sind, schneiden die Kinder in der Grundschule beim Lesen und auch sonst signifikant besser ab als Kinder, deren Eltern wenig oder keine Bücher besitzen. Dabei geht es um Lernfortschritte von über einem Jahr.

3. Offensichtlich sind auch manche Methoden der Lese- und Rechtschreibdidaktik dabei nicht besonders erfolgreich, schwächere Schüler erfolgreich zu fördern.

4. Vor allem, und das ist das Wichtigste, fehlt es in Deutschland an einer umfassenden vorschulischen Sprachförderung. Selbst bei höchstem Engagement sind Grundschullehrkräfte damit überfordert, die bereits bei Schuleintritt bestehenden Sprachdefizite zu beheben.

"Segregation und Kriminalität drohen"



Die Schere zwischen gut und schlecht ausgebildeten Schülern, Gut- und Schlechtlesern, wird irgendwann unsere gesamte Gesellschaft spalten. Wenn wir nicht versuchen, die Unterschiede auszugleichen, droht uns Perspektivlosigkeit für einen großen Teil der Gesellschaft.

Uns drohen Segregation und Kriminalität. Und ein Auseinanderdriften der Gesellschaft, was zu Frustration, Orientierungslosigkeit und politischem Extremismus führt. Andere Länder demonstrieren heute schon, wohin diese Entwicklung führen kann.

Deshalb ist mir, wenn ich heute in eine Klasse gehe, in der eines von fünf Kindern nicht richtig lesen kann, zum Heulen zumute.

Um die Leseungleichheit im Land nicht weiter wachsen zu lassen, hilft eigentlich nur eines: Bessere vorschulische Bildung.

Ich bin für eine bundesweite Einführung von Sprachstandstests, wie sie es bereits in einigen Bundesländern ansatzweise gibt. Dabei werden alle Kinder vor ihrem vierten Lebensjahr getestet. Hat ein Kind signifikante Defizit in der Sprachentwicklung, muss es einen entsprechenden Förderkurs besuchen.

Als diese Tests dort zum ersten Mal durchgeführt wurden, fiel das Ergebnis ernüchternd aus. Erheblich mehr Kinder bräuchten eine Förderung als staatliche Mittel dafür da waren und sind.

Es spricht viel dafür, die Tests für ganz Deutschland einzuführen. Nur so können wir bereits vor der Einschulung große Unterschiede feststellen und eliminieren. Die Tests allein helfen aber noch nicht. Es kommt dann darauf an, dass diese Kinder bis zum Schuleintritt auch intensiv sprachlich gefördert werden.

Nur so können wir Deutschland vor einer Spaltung bewahren.

Der Text wurde von Julius Zimmer aufgezeichnet.

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Hartz IV, Wohnungsnot, Armut: Viele Menschen in Deutschland sind betroffen - hier sind ihre Geschichten


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Oft schauen wir auf gesellschaftliche Entwicklungen nur aus einer abstrakten Perspektive: Experten sprechen über Probleme anhand von Studien. Politiker loben, was gut läuft, anhand von grauen Statistiken - all das hat mit dem Alltag der Menschen, die von diesen Entwicklungen betroffen sind oder sie prägen, oft wenig zu tun.

Diese Menschen kommen jetzt in der HuffPost zu Wort. Denn wie fühlt sich Armut in einem reichen Land jenseits der Statistiken an? Wie sieht Deutschland aus der Perspektive eines Obdachlosen aus? Vor welchen Problemen steht ein gerade angekommener Flüchtling? Wer hat mit seiner Initiative ein gravierendes Problem gelöst? All das ist Thema in HuffPost-Voices.

Diskutiert mit und schickt uns eure Erlebnisse an Blog@huffingtonpost.de.

Das ist Donald Faisons größter Weihnachtswunsch

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Donald Faison ist ein riesiger "Star Wars"-Fan und wünscht sich Weihnachten das berühmte Raumschiff aus dem Film

"Wenn jemand den Millennium Falcon in meinen Garten bringen kann. Das wäre mit Abstand das beste Weihnachtsgeschenk in der Geschichte von Weihnachten."

Normal ist langweilig! Das dachte sich auch Donald Faison (43, "Scrubs") und teilte "Page Six" in einem Interview mit, er wünsche sich den Millennium Falcon als Weihnachtsgeschenk. Das berühmte "Star Wars"-Raumschiff solle am besten in seinen Garten. Eine überwältigende Aufgabe für seine Liebsten! Aber auch daran hat Faison gedacht: "Reicht die Idee an Oprah oder Kathleen Kennedy weiter, sie können dafür sorgen, dass es klappt", scherzte der Schauspieler. Zeit mit seinen Kindern und der Weltfrieden stehen ebenfalls auf seiner Wunschliste.

Holen Sie sich hier die komplette Serie "Scrubs" als DVD

Gar nicht so einfach: Diese Promis blamierten sich bei den Royals

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Michelle Obama war bei der Queen auch schon mal zu stürmisch

Ed Sheeran (26, "Divide") ist gerade mit dem Verdienstorden MBE (Member of the Most Excellent Order of the British Empire) ausgezeichnet worden - von Prinz Charles (69) persönlich. Nur mit dem royalen Protokoll hat der Sänger wohl noch seine Probleme: Sheeran legte seine Hand auf den Unterarm des Thronfolgers. Wie das Volk die Royals anfassen darf, unterliegt allerdings gesellschaftlichen Regeln. Wird Kontakt hergestellt, darf das immer nur von den Mitgliedern der königlichen Familie ausgehen, niemals umgekehrt, schreibt etwa "Mail Online". Allerdings steht Ed Sheeran mit seinem Fauxpas nicht alleine da...




Das Werk "Queen Elizabeth II. und die königliche Familie: Ein Leben für die Krone" gibt es hier

Michelle Obama umarmt die Queen













2009 trat die damalige First Lady Michelle Obama (53) ins royale Fettnäpfchen. Bei einem Empfang im Buckingham Palast umarmte sie Queen Elizabeth II. (91) einfach - eine enorme Abweichung vom Protokoll. Der Monarchin, zunächst überrascht, schien es allerdings egal zu sein und erwiderte die Geste. Der Palast gab später an, es sei eine "gegenseitige und spontane Geste von Zuneigung und Wertschätzung" gewesen.

Australier suchen Nähe

In den USA wurde Elizabeth II. 1991 von einer überschwänglichen Alice Frazier in die Arme geschlossen. Kurz darauf missachtete der damalige Premierminister von Australien, Paul Keating (73), das Protokoll und legte seinen Arm um die Queen. Auch Keatings Nachfolger John Howard (78) soll ihr zu nahe gekommen sein, bestritt dies aber anschließend. Später folgte Tony Abbott (60), der Prinz William (35) freundschaftlich seinen Arm auf den Rücken legte.

Sportler nehmen es nicht so genau

Der kanadische Radfahrer Louis Garneau (59) posierte 2002 für ein Foto mit der britischen Königin - und hatte dabei seinen Arm auf ihrer Schulter. US-Basketball-Star LeBron James (32) freute sich 2014 in New York über royalen Besuch - auf dem Schnappschuss, den er mit Prinz William und Herzogin Kate (35) nach einem seiner Spiele machte, liegt seine Hand auf Kates Schulter. Ob die sich - Protokoll hin oder her - über die körperliche Nähe gefreut hat, darf bezweifelt werden. Schließlich ist auf den Bildern auch gut zu erkennen, wie verschwitzt der Sportler noch ist...

George W. Bush zwinkert der Queen zu

Mit George W. Bush (71) hatte die Queen auch schon ihre Freude. Als sie 1991 seinen Vater George H. W. Bush (93) im Weißen Haus besuchte, soll er sich ihr angeblich als "das schwarze Schaf der Familie" vorgestellt und sie gefragt haben, wer das bei ihr zuhause sei. Die Antwort der Queen ist leider nicht überliefert, dafür eine andere Anekdote der beiden. 2007 bekam George W. Bush selbst im Weißen Haus Besuch von der Queen. Bei seiner Rede verhaspelte er sich mit der Jahreszahl, seinen Worten zufolge saß die Queen schon seit dem 18. Jahrhundert auf ihren Thron. Der US-Präsident erkannte seinen Fehler - und zwinkerte der Monarchin zu. Vor 7.000 anwesenden Menschen. Auch das dürfte neu für sie gewesen sein...

So sieht der Jonas Hämmerle alias "Wickie" Kinderstar heute aus

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Jonas Hämmerle im Berlin-"Tatort" (l.) und als "Wickie"

Als "Wickie"-Darsteller mit roter Perücke wurde Jonas Hämmerle (19) 2009 deutschlandweit bekannt. Der damals Zehnjährige hatte sich in einem deutschlandweiten Casting für "Wickie und die starken Männer" von Filmemacher Michael "Bully" Herbig (49, "Der Ballon") gegen mehr als 600 junge Mitbewerber durchgesetzt. Bis Dezember 2009 sahen den Film dann fast fünf Millionen Zuschauer in den deutschen Kinos. Hämmerle wurde für seine Rolle als kleiner Wikingerheld mit einem Bambi und dem Kindermedienpreis Der weiße Elefant ausgezeichnet. 2011 folgte die Fortsetzung "Wickie auf großer Fahrt".













Jonas Hämmerle in "Wickie und die starken Männer" (2009): Hier können Sie den Film von Michael "Bully" Herbig bestellen

Seine allerersten Rollen hatte er allerdings noch vor dem Bully-Erfolg in den TV-Filmen "Vater aus Liebe" (2008) und "Das Morphus-Geheimnis" (2008). Und zwischen den beiden großen Kinofilmen war er in der ersten Staffel der Erfolgsserie "Weissensee" (2010) zu sehen. 2011 konnte er dann sogar ein wenig Hollywood-Luft schnuppern, als er in Babelsberg mit Regie-Star und Wahl-Amerikaner Roland Emmerich (62, "Independence Day") den Kinofilm "Anonymus" drehte. 2012 spielte Hämmerle außerdem im Märchenfilm "Die sechs Schwäne" mit.

Im Cast des Berlin-"Tatorts"

Nach einem ersten kleinen Ausflug ins Krimi-Fach bei der "SOKO Wismar" (2015) ist der Jungschauspieler aus dem baden-württembergischen Ditzingen inzwischen fester Bestandteil des immer noch relativ neuen Berliner "Tatort"-Teams. Seit 2015 spielt er darin den älteren Sohn von Kommissarin Nina Rubin (Meret Becker, 48).

Am Sonntag ist Hämmerle in der sechsten Ausgabe der rbb-Krimis, "Tatort: Dein Name sei Harbinger" (10.12., 20:15 Uhr, das Erste), zu sehen. Auch dieses Mal macht der Teenie seiner inzwischen eher alleinerziehenden Filmmutter das Leben zusätzlich schwer...


"Grey's Anatomy"-Spin-off: Dieser Arzt wird zum Feuerwehrmann

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Jason George ist seit der sechsten Staffel als Ben Warren in "Grey's Anatomy" zu sehen

Seit Mai 2017 ist klar: Die beliebte Ärzteserie "Grey's Anatomy" bekommt ein Spin-off. Die noch namenlose Show wird sich um ein Feuerwehr-Team aus Seattle drehen. Scherzhaft ist unter den Machern der Titel "Blaze Anatomy" im Umlauf, wie Showrunnerin Stacy McKee im Interview mit "Entertainment Weekly" erzählte. "Blaze" heißt übersetzt "Brand" oder auch "Feuersbrunst". Es seien über 100 Post-its mit Vorschlägen vorhanden, doch noch sei keine Entscheidung gefallen. Dafür gibt es Details zu den Schauspielern - und möglichen Crossover-Episoden mit der Mutterserie.

Holen Sie sich die Ärzte aus Seattle in Ihr Wohnzimmer! Alle Folgen von "Grey's Anatomy" gibt es auch auf DVD und Blu-ray - gleich hier bestellen

Das nächste Liebes-Aus bei "Grey's Anatomy"?

Jason George (45) alias Ben Warren wird seinen Arztkittel im Grey Sloan Memorial Hospital an den Nagel hängen und stattdessen als Feuerwehrmann Leben retten. Bereits im Finale der 13. Staffel stand er den Feuerwehrleuten tatkräftig zur Seite - gab aber auch zu, dass ein Feuer, sein schlimmster Albtraum sei. Doch das hält ihn offenbar nicht davon ab, die Seiten zu wechseln. Was bedeutet der neue Job für seine Ehe mit Dr. Miranda Bailey (Chandra Wilson, 48)? "Wir sind immer noch dabei, herauszufinden, was das bedeutet", so Jason George im Interview mit "Entertainment Weekly". Steht etwa das nächste Liebes-Aus bevor?













Neben Jason George spielen Miguel Sandoval (66, "Medium - Nichts bleibt verborgen") alias Captain Pruitt Herrera, Jaina Lee Ortiz (31, "The After") alias Andy Herrera und Grey Damon (30, "Friday Night Lights") alias Jack die Hauptrollen. Showrunnerin Stacy McKee bezeichnete die Figur von Jaina Lee Ortiz als "emotionalen Anker" für die neue Show. Zunächst sind zehn Folgen geplant, die dem Feuerwehr-Team dabei folgen, wie sie 24-Stunden-Schichten absolvieren. Doch wie oft werden sie im Grey Sloan Memorial Hospital vorbeischauen?

"Sie sind eine Familie"

Die neuen Charaktere werden durch "Grey's Anatomy" eingeführt. Das soll in der laufenden 14. Staffel im Frühjahr 2018 passieren. Weitere Crossover-Episoden bzw. gegenseitige Serien-Besuche einzelner Figuren sind auf jeden Fall einfacher zu handhaben, da beide Shows in Seattle verankert sind. Das erste Spin-off "Private Practice" mit Kate Walsh alias Dr. Addison Montgomery spielte hingegen in Los Angeles. Ob es jedoch zu häufigen Crossover-Folgen im Stil der drei Serien aus Chicago - "Chicago Fire", "Chicago P.D." und "Chicago Med" - kommen wird, ist noch unklar.

"Wir werfen jede Idee in den Raum, und es ist wie mit Spaghetti an der Wand, wir werden sehen, was kleben bleibt", so Showrunnerin Stacy McKee. Jason George kann sich zudem vorstellen, dass seine Figur seinen ehemaligen Kollegen bei einem Bier in der Bar sein neues Team vorstellt. Auf jeden Fall sei die Dynamik unter den Feuerwehrleuten etwas anders als beim Ärzteteam, so George weiter.

"Sie essen jeden Abend zusammen, sie leben während der 24-Stunden-Schichten zusammen. Im wahrsten Sinne des Wortes sind sie eine Familie während dieser Zeit, eine Familie, in der ihre Leben aber auch voll und ganz voneinander abhängen, wie es in kaum einem anderen Beruf der Fall ist", erklärt der Schauspieler. Bleibt abzuwarten, wie die neue Show bei den Fans ankommt.

Mit diesem Co-Star hatte Zac Efron seinen besten Filmkuss - und es ist nicht Vanessa...

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Bei dem Interview von Schauspielkollege Zac Efron wird Vanessa Hudgens das Lachen vielleicht vergehen

Vanessa Hudgens (28, "Never Underestimate A Girl") hatte ihren Durchbruch mit der Filmreihe "High School Musical". In dieser lernte sie auch ihren Schauspielkollegen Zac Efron (30) kennen. Die beiden waren nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera ein Liebespaar. Im wahren Leben in den Filmpartner verliebt sein - da meint man doch, dass da die besten Filmküsse rauskommen...

Dieser Ansicht scheint Zac Efron allerdings nicht zu sein. In einem Interview mit "FilmWebTV"verriet der Schauspieler jetzt, dass er seinen besten Filmkuss mit Zendaya (21,"Shake It Up") in seinem neuen Film "The Greatest Showman" gehabt habe. Das wird Vanessa Hudgens wohl nicht gefallen.

Streamen Sie hier Vanessa Hudgens Single "Never Underestimate A Girl"

Mary J. Blige bekommt "Breakthrough Performance Award"

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Mary J. Blige bei den "Annual Hollywood Film Awards 2017" in Los Angeles

Große Ehre für Mary J. Blige (46, "Family Affair"). Am 2. Januar wird die 46-Jährige auf dem "Palm Springs International Film Festival" mit dem "Breakthrough Performance Award" geehrt. Die erfolgreiche R&B-Interpretin gewann bereits neun Grammys und verkaufte mehr als 40 Millionen Tonträger.

Ausschlaggebend für ihren neuen Preis war laut "Page Six" ihr Auftritt in dem Film "Mudbound". In diesem geht es um den Versuch zweier Familien, in den Südstaaten als Landwirte zu überleben. Mary J. Blige spielt eine starke Frau, die für ihren Traum einer Farm kämpft.

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Kollegah & Farid Bang stürmen nicht nur die Album-Charts

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Kollegah und Farid Bang (r.) mit dem "Nummer 1 Award der Offiziellen Deutschen Charts" der GfK Entertainment

Die beiden Deutsch-Rapper Kollegah (33) und Farid Bang (32, "Fack ju Göhte 3") dominieren die Charts. Auch dafür sind sie jetzt mit dem "Nummer 1 Award der Offiziellen Deutschen Charts" der GfK Entertainment ausgezeichnet worden. Ihr Kollaborationsalbum "Jung Brutal Gutaussehend 3" steigt aber nicht nur auf Platz eins ein. Es ist auch innerhalb weniger Tage mehr als 30 Millionen Mal gestreamt worden.













Die Chartbreaker von Kollegah, Farid Bang und Co. gibt's bei Amazon Music Unlimited. Hier klicken und für nur 0,99 Euro drei Monate lang unbegrenzt Musik zu streamen

Einen Single-Rekord stellten die beiden ebenfalls ein: "Ave Maria" schafft es auf Anhieb auf Platz fünf. Insgesamt bringen Kollegah & Farid Bang acht Titel gleichzeitig in der Top 20, 14 Titel in der Top 30 sowie 17 Titel in der Top 50 unter. Damit überholen sie den bisherigen Rekordhalter Ed Sheeran (26), der Anfang März dieses Jahres sechs Top 20-Songs, zehn Top 30-Songs sowie 14 Top 50-Songs auf einmal hatte.

Album-Charts fast durchweg deutschsprachig

Hinter Kollegah & Farid Bang tummeln sich unterschiedlichste Bands in den Album-Charts, aber nur eine ist nicht deutschsprachig: Platz zwei geht nach Irland an die Rockband U2 und ihre ebenfalls neue Platte "Songs Of Experience". Die CD zur TV-Sendung "Sing meinen Song - Das Weihnachtskonzert" rutscht dagegen von der Eins auf die Drei. Und Peter Maffay muss mit seinem "MTV Unplugged" U2 weichen; er ist in dieser Woche auf der Vier. Die Top Five werden komplettiert von Santiano und "Im Auge des Sturms".

Ed Sheeran wieder oben bei den Singles

Bei den Single-Charts hat sich mal wieder ein alter Bekannter ganz nach oben gesungen: Ed Sheeran springt mit "Perfect" von Platz drei auf die Pole-Position. Damit verdrängt er Bausa und "Was du Liebe nennst" um einen Platz nach hinten. Vom zweiten auf den dritten Rang rutschen Camila Cabello feat. Young Thug mit "Havana". Vierter sind in dieser Woche Justin Bieber & BloodPop mit der Single "Friends".

"FDP ist kein Waschmittel-Produzent": Lindner wischt schlechte Umfragewerte mit absurdem Vergleich beiseite

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  • Die FDP verliert in den Umfragen an Zustimmung

  • Darauf angesprochen antwortete Parteichef Lindner mit einem absurden Vergleich


Einen "politischen Zocker" hatte der "Spiegel" Christian Lindner nach dem Jamaika-Aus genannt. Nun scheint es, dass sich der FDP-Chef verzockt hat. Zumindest, wenn es um die aktuellen Umfragewerte seiner Partei geht.

Auf nur noch 8 Prozent kommen die Liberalen im ZDF-"Politbaromenter". Die FDP wirkt wie der große Verlierer der abgebrochenen Sondierungen mit der Union und den Grünen.

Lindner fand eine eigenwillige Antwort auf die gefallenen Umfragewerte. Im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland wischte er alle Bedenken deswegen mit einem absurden Vergleich beiseite.

Die liberalen Waschmittelproduzenten



Auf die aktuellen Umfrage-Ergebnisse angesprochen, sagte Lindner: "Die FDP ist kein Waschmittelproduzent, der auf immer höheren Marktanteil drängt."

Sollte wohl heißen: Derzeit seien die Umfragewerte kein Problem. Warum Lindner aber ausgerechnet Waschmittel in den Sinn kam, weiß nur er.

Der FDP-Chef fügte dann noch hinzu: Man könne seine Partei für ihre Inhalte kritisieren. "Wir möchten aber nicht kritisiert werden, weil wir für nichts stehen", sagte er.

Lindner und sein Idealgewicht



Ein paar selbstkritische Worte hatte Lindner in dem Interview dann allerdings doch noch übrig: und zwar für sein Körpergewicht.

"Im Wahlkampf und während der Sondierungen (von FDP, Grünen, CDU und CSU) konnte ich mein übliches Sport-Programm nicht durchhalten. Deshalb habe ich ein paar Kilo zugenommen", klagte der Politiker.

Doch Besserung sei schon in Sicht: "Jetzt bin ich wieder auf dem Weg zum Normalmaß." Er trainiere mit einem Rudergerät. "Da schaue ich dann fast jeden Tag ein Stunde aktuelle Serien und lege mich in die Riemen."

Wenigstens in dieser Hinsicht geht es für den FDP-Chef offenbar wieder in die richtige Richtung.

Mehr zum Thema: "Der Radikale": Polit-Magazin wählt FDP-Chef Lindner zum wichtigsten Vordenker Europas

Mit Material der dpa.

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?

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Exklusiv: Erkan verrät euch, wie ihr schnell und einfach zu Millionären werden könnt

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  • Erkan hat auch diese Woche den absoluten Durchblick

  • Diesmal gibt euch Erkan einen Tip, wie ihr am besten zu viel Geld kommt

  • Den gesamten Wochenrückblick seht ihr oben im Video


Erkan von Erkan & Stefan ist wieder da, exklusiv in der HuffPost. Jeden Freitag blickt er auf die vergangene Woche zurück, natürlich viel krasser als alle anderen.

Vor wenigen Tagen bekamen die Deutschen Besuch vom Nikolaus. Auch in Erkans "Hood" kam der bärtige Mann vorbei. Doch wie Erkan erzählt, freut sich keiner seiner Freunde über ihn.

Außerdem: Diese Woche hat die SPD beschlossen, dass sie mit der Union über eine Große Koalition diskutieren will. Weshalb das keine gute Idee ist, weiß Erkan auch.

Und zum Schluss verrät euch Erkan, wie ihr schnell und einfach zu viel Geld kommt. Er selbst hat es auch geschafft. Sagt er.

Wenn ihr wissen wollt, wie ihr am einfachsten reich werden, fragt Erkan.
Und hier geht's zu den bisherigen Folgen von "Krasse News!" mit Erkan

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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Anschlussverwendung für Martin Schulz: Betreutes Führen

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Was CDU und CSU können, das können die Genossen auch. Zuerst hatten die beiden C-Parteien miteinander sondiert, wie man beim Thema Flüchtlinge und Zuwanderung auf einen gemeinsamen Nenner kommen kann.

Jetzt sondierten die Sozialdemokraten untereinander, was sie eigentlich machen sollten oder wollen: den Gang in die Opposition, die Tolerierung einer Minderheitsregierung, eine punktuelle Kooperation mit der Union oder Neuwahlen.

Ihr alter und neuer Parteivorsitzender war da keine Hilfe. Es gibt keine denkbare Variante, die Schulz seit dem 24. September nicht schon vertreten hat - jedes Mal mit der ihm eigenen Bedeutungsschwere.

Die GroKo-Gegner haben verloren



Jetzt diskutierten die 600 Delegierten des SPD-Parteitags in Berlin stundenlang über den richtigen Weg - aus der eigenen Misere und zu einer neuen Bundesregierung. Linke gegen Rechte, Jusos gegen das Parteiestablishment, Pragmatiker gegen Ideologen.

Wie zu erwarten, setzte die Parteispitze sich durch. Die SPD wird mit der CDU/CSU "ergebnisoffen" sondieren, wie man ins Geschäft und Deutschland zu einer Regierung kommen kann.

Das Ergebnis ist eine Niederlage für die strikten GroKo-Gegner. Ergebnisoffen heißt: alles ist möglich, nichts ausgeschlossen. Schulz bat die Delegierten zwar um Vertrauen, aber die beharrten auf Kontrolle.

Ein Sonderparteitag muss entscheiden, ob die Sondierungen in Koalitionsverhandlungen münden sollen. Sollte es zu einem Koalitionsvertrag kommen, müssen die Mitglieder entscheiden, ob der Vorsitzende den unterschreiben darf. Der treffende Begriff dafür "Betreutes Führen".

Mehr zum Thema: SPD-Parteitag: 9 Zitate, die zeigen, wie unbeliebt die GroKo bei den Genossen - trotz allem - ist

Die SPD ist stärker, als man denkt



Die SPD ist in einer stärkeren Position, als ihre 20,5 Prozent vermuten lassen. Da Angela Merkel deutlich gemacht hat, dass sie eine Minderheitsregierung scheut, kann die SPD den Koalitionsvertrag weitgehend diktieren. Diese Art der "Erpressung" hat sie schon 2013 erfolgreich praktiziert.

Wobei der Begriff Erpressung wohl zu hoch gegriffen ist. Wer nur noch so wenige ununterscheidbare politische Positionen einnimmt wie die Merkel-Union, ist im Grunde gar nicht erpressbar. Dafür ist die CDU zu flexibel.

Die SPD hat auf ihrem Parteitag in gewisser Weise ihre Handlungsfähigkeit zurückgewonnen, den Schock des 24. September hat sie aber noch lange nicht überwunden.

Im Grunde ihres Herzens glauben die Genossen immer noch, ihr politisches Programm wäre an Attraktivität nicht zu überbieten. Umso schlimmer für die Wähler, dass sie das nicht verstehen und deshalb "falsch" wählen.

Schulz wies immerhin darauf hin, dass seine Niederlage die vierte Schlappe bei der vierten Bundestagswahl hintereinander war. Es war bezeichnend, dass keiner der mehr als 60 Diskussionsredner auf diese Feststellung einging.

Darum müsste Schulz eigentlich abtreten



Fürs Erste hat die SPD ihre Führungsfrage gelöst. Martin Schulz wurde mit 81,9 Prozent als Vorsitzender bestätigt. Das sind 18,1 Punkte weniger als die 100 Prozent auf dem Höhepunkt des Schulz-Hypes im März.

Immerhin schnitt Schulz damit etwas besser ab als sein Vorgänger Sigmar Gabriel, der 2015 mit 74,3 Prozent abgestraft wurde. Andererseits ist noch kein SPD-Politiker so schnell so tief gefallen wie der Ex-Heilsbringer aus Würselen.

Nach den Gesetzen der Logik müsste Schulz eigentlich sagen, "ich habe fertig". Sein Einbruch beim eigenen Wahlergebnis entspricht prozentual den SPD-Verlusten bei der Bundestagswahl.

Aus Letzterem schloss er wochenlang, die SPD habe vom Wähler keinen Auftrag zum Regieren bekommen. So besehen hat er vom Parteitag auch keinen Auftrag bekommen.

Aber Schulz bleibt Schulz. Selbst wenn kaum noch jemand von ihm überzeugt zu sein scheint - er ist und bleibt es, und zwar zu 100 Prozent.

Mehr zum Thema: "Ein Europa-Radikaler": Schulz erntet für seine EU-Pläne heftige Kritik

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Stuttgart - Leverkusen im Live-Stream: Bundesliga online sehen, so geht's

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  • Der VfB Stuttgart trifft auf Bayer Leverkusen - auch im Live-Stream

  • Das Freitagsspiel beginnt um 20.30 Uhr

  • Das Video oben zeigt, wie ihr die Bundesliga live sehen könnt


VfB Stuttgart - Bayer Leverkusen im Live-Stream: Der VfB Stuttgart hofft zum Auftakt des 15. Spieltags der Fußball-Bundesliga auf den Fortbestand seiner Heimstärke - die Schwaben empfangen am Abend um 20.30 Uhr Bayer 04 Leverkusen.

Für Stuttgarts Sportvorstand Michael Reschke wird die Partie eine besondere, in Leverkusen begann vor fast 40 Jahren seine Sportkarriere als Jugendtrainer von Bayer 04. Seine Freundschaften zählen am Abend aber nicht: Gelingt der Werkself von Bayer ein Sieg, würde sie auf dem vierten Tabellenplatz übernachten - und die Abstiegssorgen der Stuttgarter vergrößern.

Will der VfB den Abstand zu den Abstiegsrängen bis zur Winterpause halten, darf er gegen die zuletzt starke Werkself nicht verlieren. Zwar ist der VfB ist in der Mercedes-Benz Arena in diesem Jahr zwar noch ungeschlagen. Doch seit zwölf Spielen warten die Schwaben nun schon auf einen Sieg gegen Leverkusen. Eine längere Sieglos-Serie hat es in der Bundesliga-Historie des VfB noch nie gegen einen Verein.

So könnt ihr die VfB Stuttgart - Bayer Leverkusen im Live-Stream sehen



Seit dieser Saison überträgt der Pay-TV-Sender Eurosport 2 HD Xtra auf HD+ die Freitagsspiele für die Abonnenten.

Für Fußballfans, die das Spiel im Internet verfolgen möchten, stellt Eurosport mit dem “Eurosport Player” einen Live-Stream bereit. Dieser ist aber nur mit einem monatlichen Abonnement verfügbar:

VfB Stuttgart - Bayer Leverkusen im Live-Stream sehen (nur mit Abo)

Das könnte euch auch interessieren: UEFA Champions League im Live-Stream: Die Saison 2017/18 online sehen, so geht's

Mit Material von dpa

"Welt"-Journalistin und Ehefrau von Lindner schreibt Text über FDP-Chef - jetzt bekommt sie Ärger

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  • Dagmar Rosenfeld, "Welt"-Journalistin und Ehefrau von Christian Lindner, hat eine Missbilligung vom Presserat erhalten

  • Sie hatte dem FDP-Chef in einem Artikel Styling-Tipps gegeben

  • Die Begründung des Presserats seht ihr oben im Video


Dagmar Rosenfeld ist die stellvertretende Chefredakteurin der Tageszeitung "Die Welt" - und mit FDP-Chef Christian Lindner verheiratet. Weil sie im Wahlkampf einen Artikel über ihren Ehemann schrieb, hat der Presserat Rosenfeld nun eine Missbilligung erteilt. Das berichtet der Branchen-Dienst "Meedia".

Die Journalistin hatte verschiedenen Politikerin im August in einem Artikel für die "Welt" Styling-Tipps gegeben. Auch Christian Lindner war darunter.

Rosenfeld: Sein Parfüm rieche nach Jamaika



Über ihren Ehemann schrieb Rosenfeld damals: Der Spitzenkandidat der FDP kämpfe "mit Haut und Haaren für den Wiedereinzug in den Bundestag, dafür zeigt er sich in Wahlwerbespots schon mal im Unterhemd. Liberalismus ist für ihn auch eine Kopfsache: Um liberales Wachstum zu generieren, ließ er sich erst einmal Haare transplantieren."

Augenzwinkernd empfahl sie ihm noch: "Bei der Wahl der Oberbekleidung für Werbespots künftig vorher die Ehefrau fragen."

Aus dem Parfum von Lindner leitete Rosenfeld dann noch eine politische Analyse ab: "Comme des Garçons, Amazingreen (riecht nach schwarz-gelb-grüner Regierung)."

Missbilligung wegen "objektiver Befangenheit"



Der Presserat kritisierte Rosenfeld für diesen Beitrag - wegen einer "objektiven Befangenheit der Journalistin". Zwar wird der Name von Rosenfeld in der Missbilligung nicht genannt, nach Informationen von "Meedia" handele es sich dabei jedoch um Rosenfeld.

In der Missbilligung heißt es - wenig unmissverständlich: "Die Tatsache, dass eine Redakteurin über ihren Ehemann und seine politische Konkurrenz berichtet, ist mit den presseethischen Grundsätzen nicht vereinbar."

Diese Konstellation sei vielmehr geeignet, "das Ansehen der Presse nach Ziffer 1 Pressekodex in Gefahr zu bringen und muss deshalb vermieden werden".

Mehr zum Thema: "FDP ist kein Waschmittel-Produzent": Lindner wischt schlechte Umfragewerte mit absurdem Vergleich beiseite

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?

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Die SPD sucht das Glück

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Gedränge und Gemurmel auf dem SPD_Parteitag, eigenes Bild
Würselen war gestern. Martin Schulz setzt in seiner Eröffnungsrede auf dem Parteitag auf Europa. Ein Begriff, der so wolkig-rührselig wie die große deutsche Leidenspartei daherkommt. Eindrücke vom ersten Tag auf einem SPD-Parteitag..

Fußball und Politik haben bekanntlich einiges gemein, etwa die Phrasenhaftigkeit, die Abhängigkeit vom launischen Publikum, die Emotion, manchmal auch das Erst-über-den-Kampf zum Spiel finden. Allerdings performen Fußballer in der Regel in schöneren Stadien. Das, wenigstens das wollte die SPD diesmal anders machen.

Die ewige Vorhut von dem großen Guten  verhandelt zurzeit in dem schicken, neuen „Multifunktionswürfel" am Messegelände Süd Berlin über sich selbst. Zwei Etagen, insgesamt mehr als 12.000 m² Platz, um sich zu treffen, unterhalten und sich einander zu vergewissern, einander zu berauschen, wenn man denn will. Ehrengäste, Altvordere, laute #NoGroKo-Jusos, Wirtschaftsvertreter, Kirchenvertreter - viel unterschiedliches Volk ist schon da. Ein Spiegelbild der Gesellschaft, so wie sie die SPD wahrnimmt und für die sie die großen gemeinsamen Fragen beantworten will- stellvertretend. Aber was macht man, wenn es diese Gesellschaft immer weniger gibt, in Zeiten der Individualisierung  „der Einzelne" immer weniger „durch Gemeinschaft gestärkt werden will" (Martin Schulz), immer mehr Einzelne einfach nicht in die patriarchalische Arme der Sozialdemokatie wollen.  

Eine große, vielleicht zu große Frage, an der vielleicht sogar Pep Guardiola scheitern würde.  Soll die Sozialdemokratie wieder Ballbesitz anstreben, Dominanz ausstrahlen und den Gegnern den Willen aufdrücken oder doch besser erst mal den Gegner kommen lassen und die so entstehenden Freiräume nutzen, um Nadelstiche zu setzen? Soll sie also forsch wieder in die Regierung  oder doch eher reaktiv in die Opposition gehen? Aber: Würde das Spielsystem was ändern?

Würde  die Sozialdemokratie nicht sowieso verlieren, egal wie sie spielt? Hat die Sozialdemokratie eine große Vergangenheit, aber keine Zukunft mehr? Wer weiß das wirklich schon? Die Sozialdemokraten würden es natürlich gerne wissen.

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Antikapitalismus? Die Partner und Sponsoren des SPD-Parteitags

Das sozialdemokratische Theodizee-Problem

Aber vielleicht hat Politik mehr noch als mit Fußball mit Religion zu tun, die SPD sicherlich. Beide teilen ja etwa den Glauben an eine richtige, sinnstiftende Idee - und den Zweifel an ihr. Gerade das theologische Problem der Theodizee, der Frage, warum Gott eine so gottlose Welt zulässt , ist der „revolutionären Partei, die keine Revolution macht" (Kautsky) bestens bekannt, gehört gewissermaßen zum „SPD-Gentool".  So kann man stundenlang zusehen, wie sich die große Partei des Leidens auch diesmal wieder mit sich und der Welt quält, die sich partout nicht nach den sozialdemokratischen Weltordnungsmodellen richten will. Mangel an Selbstkritik, protestantischer  Selbstgeiselung kann man der Partei nicht vorwerfen. Da bittet Martin Schulz mit großer Geste um „Entschuldigung" für die Wahlkatastrophe im September und kündigt eine Aufarbeitung eines „20-jährigen Niedergangs" an. Viele Beiträge sind getragen von Selbstkritik, aber auch von einer großen Ratlosigkeit, wenn man auf „Klarheit" drängt und „kein sowohl-als-auch" will, dergroße Vorsitzende dann in seiner Eröffnungsrede aber genau das gemacht hat: die große sozialdemokratische gesamtgesellschaftliche Erzählung, das große „Sowohl-als-auch". Das Thema, das alles mit allem verbinden soll, ist der Name unseres Kontinents.

Last Exit Europa?

Was dem Pfarrer der Verweis auf den Himmel ist, ist dem großen, gefühligen Vorsitzenden Schulz in seiner Eröffnungsrede der Verweis auf Europa. Europa - eine scheinbar höhere Instanz, die im Hegelschen Sinn alle profanen gesellschaftlichen Widersprüche innerhalb der Nation und innerhalb der Partei auflösen und die Gesellschaft, also zumindest die SPD erlösen soll. Das ist alles clever aufgebaut in der rhetorischen Stilfigur der Klimax. Innerhalb weniger Minute benutzte Martin Schulz über 20-Mal das Zauberwörtchen.. Europa. Wir brauchen ein „entschlossenes Europa", ein „offenes Europa", ein „solidarisches Europa", ein „entschiedenes Europa", natürlich auch „einiges Europa", auch wenn im Zweifelsfall einige Länder nicht mitmachen werden. Auf keinen Fall „weniger Europa", denn „das ist nicht mein Europa". Dafür ein „Europa der Bürger", ein „Europa, das schützt", denn „Europa ist unsere Lebensversicherung", logisch. Und dann als Höhepunkt, das Ziel.  „Ein demokratisches Europa", auch natürlich ein „soziales Europa", nein, halleluja, Synthese, ein „sozialdemokratisches Europa". Wer's glauben will, wird selig. Der Applaus ist freundlich.

"Eine große Luftnummer": London und Brüssel loben den Brexit-Durchbruch - die Presse spottet darüber

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  • Am Freitag haben die EU und Großbritannien einen vermeintlichen Durchbruch bei den Brexit-Verhandlungen präsentiert

  • Die Presse sieht in der Einigung eine "diplomatische Mogelpackung"

  • Und warnt: Das Gröbste ist noch lange nicht überstanden


Monatelang hat es gedauert. Doch am Freitag konnten die Brexit-Verhandler der Europäischen Union und der britischen Regierung endlich eine Einigung bei den ersten Streitfragen vorweisen:

So wird London nach dem für 2019 geplanten EU-Austritt nach eigener Schätzung noch 40 bis 45 Milliarden Euro an Brüssel überweisen. Außerdem wird London EU-Bürgern im Land umfassende Bleiberechte gewähren und eine offene Grenze zu Irland garantieren.

Donnerstag bis spät in die Nacht hatte die britische Premierministerin Theresa May mit ihrem eigenen Team verhandelt, um am nächsten Morgen in Brüssel einen Deal machen zu können. Beim Frühstück mit Croissants dann war der vermeintliche Durchbruch erreicht. Seit langer Zeit wieder einmal lächelnde Gesichter bei den Brexit-Verhandlungen:




Die EU sprach von "ausreichenden Fortschritten", um die nächste Phase der Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zwischen Brüssel und London zu sprechen. May sprach von einem Deal, der "im vollen Interesse für ganz Großbritannien" sei.

Doch die Begeisterung fiel verhalten aus. Auch in der Presse dominieren die negativen Stimmen.

"Die Probleme wurden nicht gelöst, sondern aufgeschoben"



Der Grundtenor dabei: Die größten Probleme seien nicht behoben worden. "Die Formulierungen im Statement sind aus gutem Grund ungenau", kommentiert das "Handelsblatt" das Verhandlungs-Papier. "Probleme wurden nicht geklärt, sondern nur in die Zukunft verschoben."

Der Konflikt um die irische Grenze etwa bleibt weiterhin bestehen. Das Problem hier: Die irische Insel ist zweigeteilt, die Republik Irland gehört zur EU und möchte keine Kontrollen an der Grenze zu Nordirland. Die nationalistische DUP im Norden, auf die May ihre Regierung stützt, will allerdings einen "harten Brexit" - was Grenzkontrollen mit sich bringen würde.

May sagte am Freitag in Brüssel unterdessen: "Wir werden garantieren, dass es keine harte Grenze gibt." Gelöst ist der Konflikt damit bei weitem nicht.

Mehr zum Thema: "Bis zum bitteren Ende": Wie sich an der irisch-nordirischen Grenze der Brexit entscheidet

"Eine große Luftnummer"



Solange das nicht geklärt sei, kommentiert etwa die "Nordwest-Zeitung", gebe es keinen Durchbruch. "Solange ist der große Knaller von Freitagmorgen bloß ein großer Puff." Und der vermeintliche Durchbruch vor allem eines: "eine große Luftnummer".

Auch der Auslandssender Deutsche Welle kommt zu diesem Urteil und spricht von einer "diplomatischen Mogelpackung". Die "Welt" titelt: "Das wahre Brexit-Drama steht jetzt bevor".

Denn in der zweiten Phase der Verhandlungen will May ein Handels-Abkommen mit der EU herausschlagen. Ein großes Stück Arbeit.

Der britische "Guardian" gibt sich vorsichtig optimistisch. Denn das "No-Deal-Szenario", also dass Großbritannien die EU ohne Handelsabkommen verlässt, werde mit der ersten Einigung vom Freitag wenigstens unwahrscheinliche, kommentiert der "Guardian". Verschwunden sei es jedoch nicht.

Die Begründung der britischen Tageszeitung dafür: May wäre nicht so viele Kompromisse eingegangen, hätte sie nicht die wirtschaftlichen Schäden so klar vor Augen, die ein "No-Deal-Szenario" mit sich bringe.

Ob sich aber die Vertreter des "harten Brexits" damit abfinden können, ist unwahrscheinlich. Sie verlangen nach wie vor einen klaren Bruch mit Brüssel, einen Ausstieg Großbritanniens aus dem Binnenmarkt und der Zollunion - und wollen dafür auch das Risiko eines Austritts ohne anschließendes Handelsabkommen eingehen.

Ein Tweet zeigt: May ist noch lange nicht gerettet



Der Berliner "Tagesspiegel" liefert in einem Kommentar einen Ausweg für den Streit über die Zukunft der irischen Grenze: "Zwar steigt Großbritannien langfristig aus der EU-Zollunion aus, übernimmt aber gleichzeitig zahlreiche wirtschaftliche Regulierungsvorschriften der EU."

Aber damit seien weitere Konflikte vorprogrammiert: "Nach dem Geschmack der Brexiteers, die keinen 'soft Brexit' wollen, wäre das nicht. Und damit bleibt ungewiss, wie lange May den Brexit-Drahtseilakt als Premierministerin noch fortsetzen kann."

"Es wird mehr Ärger geben", kommentiert daher auch der britische "Telegraph", "mehr Drama und mehr Qualen für May". Ihre Zukunft bleibe ungewiss: "Sie wird vielleicht erfolgreich und sie wird vielleicht scheitern".

Dass sich die Kämpfer für den "harten Brexit" noch nicht aufgeben, zeigte auch ein Tweet des Außenministers - und prominentesten Vertreters der Brexit-Kampagne - Boris Johnson. In der Nacht auf Freitag besuchte er May, um sich über die Fortschritte der Verhandlungen zu informieren.




Eine vermeintlich nette Geste. Später kommentierte Johnson das Bild mit den Worten: "Ja, großartiges Treffen mit Premierministerin Theresa May. Sie ist fest entschlossen, dass "völlige Einigung" die Vereinbarkeit meint, unser Geld, unsere Gesetze und unsere Grenzen wieder unter Kontrolle zu bringen".





"Übernehmen wir wieder die Kontrolle" - das war der Kampfspruch Johnsons während der Brexit-Kampagne.

Mit Material der dpa.

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Nach Kubicki-Aussage: Auch CSU-Politikerin Ilse Aigner schließt Jamaika-Comeback nicht aus

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  • Die CSU-Politikerin hat sich dafür ausgesprochen, die Möglichkeiten für ein Jamaika-Bündnis nochmals auszuloten

  • Ein Bündnis mit der FDP und den Grünen sei besser als eine große Koalition


Eine große Koalition wird wahrscheinlich, da bringt eine weitere Politikerin ein Comeback der Jamaika-Koalition ins Gespräch. Die bayerische Ministerpräsidentin Ilse Aigner (CDU) sprach sich im "Spiegel" dafür aus, noch einmal die Möglichkeiten für ein Bündnis aus Union, FDP und Grünen auszuloten.

Sie begrüße, dass FDP-Vize Wolfgang Kubicki ein Umdenken in seiner Partei angedeutet hatte. Aigner sagte dem "Spiegel": "Eine Zu­sam­men­ar­beit mit FDP und Grü­nen wäre bes­ser als eine Gro­ße Ko­ali­ti­on. Vor al­lem in der Wirt­schafts­po­li­tik wird es sehr schwer, mit den So­zi­al­de­mo­kra­ten et­was Ver­nünf­ti­ges hin­zu­be­kom­men."

Chaos um Aussage von Kubicki



Kubicki hatte im Gespräch mit dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" ein Comeback von Jamaika angedeutet: "Eines ist doch klar: Scheitert die GroKo, haben wir eine andere Lage", sagte er. Und fügte hinzu: "Selbstverständlich werden die Freien Demokraten im Licht der Entwicklung neue Bewertungen vornehmen. Wir sind schließlich keine Dogmatiker."

FDP-Chef Christian Lindner dementierte umgehend. Er schrieb auf Twitter, Kubicki sei wohl "falsch interpretiert worden". Auch der FDP-Vize fühlte sich hinterher falsch verstanden.

Aigner scheint Kubicki jedenfalls beim Wort zu nehmen. Oder möchte vor Gesprächen mit der SPD, noch einmal gegen die Sozialdemokraten keilen.

Mehr zum Thema: SPD-Parteitag: 9 Zitate, die zeigen, wie unbeliebt die GroKo bei den Genossen - trotz allem - ist

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