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Der Morgen, an dem meine Tochter mich als "die bescheuertste Mama der Welt" beschimpfte

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"Du bist die bescheuertste Mama der Welt!"

Meine Tochter und ich hatten heute Morgen Streit. Und kurz bevor sie los musste zur Schule, schleuderte sie mir diesen Satz entgegen. Laut, wütend, bei weit geöffneter Haustür, sodass es auch alle Nachbarn mithören konnten. Ich war so sauer. Und so verletzt. Was für eine Szene, schon am frühen Morgen!

Ich merkte regelrecht, wie der Ärger in mir hoch brodelte und mein Herz hart machte. Ich wollte zurück brüllen, zurück verletzen, Strafen verhängen.

"Kein Fernsehen für heute!", lag mir auf der Zunge, dieser willkürlich autoritäre Satz, wie gut er sich in diesem Moment angefühlt hätte. Doch ich sprach ihn nicht aus.

Stattdessen atmete ich. Ein, Pause, Aus. Wie bei einer Geburt. Ein, Pause, Aus. Ein, Pause, Aus.
Währenddessen erinnerte ich mich bewusst zurück, an die allerersten Momente mit meiner Tochter. Meinem Baby, das ich beschützen wollte, immer. Das mir so nah war, von Anfang an. Und jetzt standen wir uns so wütend und unversöhnlich gegenüber, beide mittlerweile schweigend.

Ich habe die Verantwortung für die Qualität der Beziehung zwischen meinem Kind und mir



Diese Erinnerungsreise ist meine persönliche Exit-Strategie, wenn die Wut überhand zu nehmen droht. Dann sehe ich mein Kind an, und sehe es so lange an, bis ich wieder das winzige Neugeborene in ihm sehen kann. Perfekt. Unschuldig. Bedingungslos gut.

Mehr zum Thema: Warum man ein Kind nicht für einen Wutanfall bestrafen sollte

Und dann komme ich irgendwann an den Ort, an dem ich mein Kind in den Am nehmen kann. Und zwar von Herzen, allen voraus gegangenen Beschimpfungen zum Trotz.

Natürlich sprechen wir dann noch mal drüber, was vorgefallen ist, und ich zeige ehrlich meine Gefühle, auch die verletzten und verärgerten. Mein Kind lebt in keiner künstlichen Blase - wenn es austeilt, ist die natürliche Konsequenz, dann ein anderer Mensch davon getroffen sein kann. Damit müssen wir uns auseinander setzen, gemeinsam.

Doch ich bin die Erwachsene. Ich habe die Verantwortung für die Qualität der Beziehung zwischen meinem Kind und mir. Immer.

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Erste Worte, erstes Durchschlafen - und der erste Kita-Platz: All das ist Thema in unserer Eltern-Gruppe bei Facebook. Meldet euch hier an.



Ich darf verletzt sein, wütend, enttäuscht, verzweifelt. Es gibt keine falschen Gefühle, und mein Kind darf mich nicht nur in fröhlichen Momenten authentisch erleben.

Ich gebe ihr einen Kuss, und sie geht los



Doch authentisch zu sein heißt nicht, meinem ersten emotionalen Impuls zu folgen. Sondern in Einklang mit meinen persönlichen Werten zu reagieren. Das zu leben, was ich wirklich glaube. Auch wenn das in akuten Stresssituationen echt schwer fällt.

Raus zu kommen aus der Schuldfrage, reinzugehen in die Beziehung, auch dann, wenn es weh tut - diese Mutter will ich sein. Dass ich das nicht immer schaffe, macht mich nicht zu einem schlechten Menschen, ist aber auch kein Grund dafür, es nicht jeden Tag aufs Neue zu probieren.

Die Zeit drängt. Gleich beginnt die Schule. Mein Gehirn läuft auf Hochtouren. Ich muss gleichzeitig mein eigenes aufgewühltes Nervenkostüm und das meiner Tochter im Blick haben.

Mir selbst zuhören, mich gut um mich selbst kümmern, meine eigene Wut und Verletzung spüren und validieren und aushalten und betrauern. Und dabei auch noch die Brücke zu meinem Kind schlagen, das gerade genauso Bemutterung braucht.

Mehr zum Thema: Ein Kinderarzt erklärt: Das ist der oft übersehene Grund, warum Kinder ihren Eltern nicht gehorchen

Ich halte ihre Hand. Schaue ihr in die Augen. Wenn ich jetzt spreche, kommt garantiert das Falsche heraus. Also gebe ich ihr einen Kuss, und sie geht los, gelöst auf einmal, dankbar lächelnd. Nach ein paar Metern dreht sie sich nochmal um und winkt.

Es ist acht Uhr morgens, und ich fühle mich, als wäre ich heute bereits einen Marathon gelaufen



Als ich zurück ins Haus komme, fällt mein Blick auf das Lebkuchenherz, das sie mir am Wochenende vom Weihnachtsmarkt mitgebracht hat, vom Taschengeld bezahlt, mit glühenden Wangen überreicht, voller Liebe und Dankbarkeit: "Mama ist die Beste!"

Beides zu sein - die gute Mama und die blöde Mama, die geliebte und die bescheuerte - und dabei meine Kinder immer bedingungslos zu lieben und Verletzungen nicht mit Gegenverletzungen zu beantworten: Das ist eine Art Lebensaufgabe für mich. Irre anstrengend, aber für mich alternativlos, wenn ich auch mit meinen größer werdenden Kindern in einer vertrauensvollen, bindungsreichen Beziehung bleiben will.

Es ist acht Uhr morgens, und ich fühle mich, als wäre ich heute bereits einen Marathon gelaufen. Erschöpft bis ins Mark, aber gleichzeitig stolz und zufrieden. Ich fahre den Rechner hoch, und beginne zu arbeiten. Das Lebkuchenherz liegt dabei neben mir auf meinem Schreibtisch.

Mehr von Nora Imlau findet ihr auf Facebook. Im Mai erscheint bei Randomhouse ihr neues Buch "So viel Wut, so viel Freude".

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Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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Polizeischutz für Berliner Ali-Baba-Spielplatz: Der Fall zeigt, welcher Irrsinn sich gerade abspielt

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  • Der Ali-Baba-Spielplatz in Berlin-Neukölln ist für Islamgegner der endgültige Beweis für den Untergang des Abendlandes

  • Nun wurde er eröffnet - unter Polizeischutz, dazu sah sich die Stadt nach Anfeindungen gezwungen


Vor einigen Monaten noch war die Walterstraße in Berlin-Neukölln kaum jemandem ein Begriff. Kein Wunder, denn die Straße ist unspektakulär. Sie führt durch eine Wohngegend mit grauen, eher unansehnlichen Mietskasernen. Nichts, was bundesweit Aufsehen hätte erregen können - geschweige denn die Gemüter.

Jetzt aber ist das alles anders.

Auf einmal ist die Walterstraße hinter dem S-Bahnhof Neukölln für rechte Islamgegner der endgültige Beweis, dass der Untergang des Abendlandes unmittelbar bevorsteht.

Denn am gestrigen Mittwoch hat dort ein neuer Kinderspielplatz eröffnet. Kein ganz normaler Spielplatz, sondern ein Themenspielplatz. Ali Baba ist das Motto - mit allem, was dazu gehört: Holzpalmen, ein fliegender Teppich, eine Schatztruhe und… ein Kletterhaus mit einer Kuppel und einem Halbmond darauf.

AfD und rechte Islamgegner liefen Sturm



Waaaaas? Ein Aufschrei der Entrüstung ging durch rechte Blogs und Kommentarspalten im Netz, schon als erste Fotos der Baustelle vor Wochen zu kursieren begannen. Eine Brutstätte des Islam mitten in Berlin? Inklusive Moschee? Eine Riesenfrechheit, so der Tenor.

Über den Bau des Spielplatzes wurde in der Folge bundesweit berichtet.

Die Berliner AfD-Fraktion ließ sich die günstige Gelegenheit nicht entgehen und echauffierte sich auf Twitter: "Jetzt werden schon Spielplätze zu religiösen Einrichtungen."

Mehr zum Thema: Mit diesen Zeichnungen bringt ein Vater seinen Kindern bei, wie wichtig Liebe und Empathie sind

Hasserfüllte Kommentare machten die Runde, Islamgegner liefen Sturm. Die Stimmung war so feindselig, dass sich die Stadt gezwungen sah, die Eröffnung unter Polizeischutz stattfinden zu lassen.

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Bild: dpa

Kindern ist es egal, wofür der Halbmond auf ihrem Spielplatz steht



Die Farce um den Ali-Baba-Spielplatz wäre mit einem irritierten Kopfschütteln abzutun, würde sie nicht etwas sehr Beunruhigendes zeigen: nämlich, welche Ausmaße die Angst vor der angeblich massenhaften Ausbreitung des Islams in Deutschland inzwischen angenommen hat. Spielende Kinder müssen von Polizisten bewacht werden, weil Angst besteht, Rechte und Islamgegner könnten gewalttätig werden.

Und sie zeigt noch etwas: dass rechte Hetzer auch nicht Halt machen, wenn es um das Freizeitvergnügen kleiner Kinder geht.

Denen ist es im Übrigen völlig egal, ob der Halbmond auf dem Dach ein Symbol für die arabische Welt ist und ob manche fehlgeleitete Erwachsene finden, ihr Klettergerüst sehe aus wie ein muslimisches Gotteshaus.

Das Märchen-Motto Ali Baba und die 40 Räuber hatten sich die Kinder aus der Nachbarschaft sogar explizit gewünscht. Kein Islamverband, kein Linken-Politiker, der Konservative provozieren wollte und erst recht keine islamistische Untergrundorganisation, die Deutschland still und heimlich zu einem Kalifat umbauen möchte.

Die Bürgermeisterin von Neukölln spricht von einer "absurden Debatte"



Und nur mal so nebenbei: Einen ähnlichen Spielplatz gibt es in Berlin bereits seit 15 Jahren. Er ist nach den Märchen aus 1001 Nacht gestaltet. Über ihn hat sich bisher niemand aufgeregt.

"Solche Themenspielplätze sind in Berlin und in Deutschland keine Seltenheit", sagte der Spielplatzplaner Axel Kruse der dpa. "Sie liegen seit 20 Jahren im Trend." Er ist auch für die Umgestaltung des lange unansehnlichen Areals in der Neuköllner Walterstraße verantwortlich.

Auch Neuköllns Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) findet die Empörung befremdlich. "Die Debatte ist wirklich absurd", sagte sie bei der Eröffnung. "Wir haben hier keine Moschee gebaut, sondern eine orientalische Burg."

Ziel sei es, Geschichten zu erzählen, die Fantasie der Kinder anzuregen, sie in eine Märchenwelt eintauchen zu lassen.

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Bild: dpa

"Wie man daraus eine politische und religiöse Diskussion machen kann, ist mir unbegreiflich", sagte Güldane Yilmaz, die Leiterin der Kita, von der die Idee für das Ali-Baba-Motto kam. "Religion hat in der Kita nichts zu suchen."

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht: Liebe Flüchtlingsgegner, fangt doch bitte an, euch über wichtigere Dinge Gedanken zu machen als über Halbmond-Kletterhäuser auf Spielplätzen.

Dann lässt sich die Polizei auch an den Orten einsetzen, an denen sie wirklich gebraucht wird. Ein Kinderspielplatz sollte nicht dazu gehören.

mit Material von dpa

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?

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Nach Trumps Jerusalem-Alleingang: Palästinenser bei Kämpfen mit israelischen Soldaten verletzt

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  • Zwischen Palästinensern uns Israelis ist es im Westjordanland und im Gazastreifen zu Gefechten gekommen

  • Die radikalislamische Hamas hatte zuvor zum Kampf gegen Israel aufgerufen

  • Auslöser der neuerlichen Spannung ist Donald Trumps Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen


Viele hatten es befürchtet. Nun sind erneut blutige Auseinandersetzung zwischen Israelis und Palästinensern ausgebrochen.

Hunderte von Palästinensern haben sich am Donnerstag im Westjordanland und Gazastreifen Konfrontationen mit israelischen Soldaten geliefert. Dabei wurden mindestens ein Dutzend Palästinenser verletzt, wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilte.

Vier seien bei Ramallah und fünf nahe Bethlehem von Geschossen mit Hartgummimantel getroffen worden.

Die Armee habe auch Tränengas eingesetzt. Eine israelische Armeesprecherin sagte, auch in Hebron sei es zu Auseinandersetzungen gekommen. Nach Medienberichten warfen die Demonstranten Steine auf israelische Soldaten und setzten Autoreifen in Brand.

Aufnahmen des US-Senders CNN zeigen Kampfszenen.




US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch in einem historischen Alleingang Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkannt. Die Palästinenser reagierten empört, Israel dagegen euphorisch auf die Entscheidung. Ismail Hanija, Chef der radikal-islamischen Hamas, hat zu einem neuen Palästinenseraufstand aufgerufen.

Am Rande des Gazastreifens hätten Dutzende Palästinenser an gewaltsamen Ausschreitungen teilgenommen, teilte das israelische Militär mit. "Sie haben brennende Reifen in Richtung der Soldaten und des Sicherheitszauns gerollt und Steine geworfen", sagte eine Armeesprecherin in Tel Aviv.




Kein Soldat sei verletzt worden. Während der Konfrontationen hätten Sicherheitskräfte Hauptbeteiligte unter den Palästinensern vergeblich dazu aufgerufen, aufzuhören.

Soldaten hätten zunächst Warnschüsse in die Luft abgegeben und dann auf zentrale Anstifter geschossen, als diese sich weiter näherten. Einige seien getroffen worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden mindestens drei Palästinenser verletzt.

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?

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Juso-Chef begeistert auf dem SPD-Parteitag und lässt Schulz alt aussehen

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  • Mit einer fulminanten Rede hat Juso-Chef Kevin Kühnert auf dem SPD-Parteitag gegen eine GroKo plädiert

  • Mit seinem Auftritt stahl er SPD-Chef Martin Schulz die Show


Er ist der heimliche König des SPD-Parteitags: Juso-Chef Kevin Kühnert.

Niemand erhielt so viel Applaus in der Debatte um die Frage, ob die Partei erneut eine Große Koalition eingehen soll. Und niemand sagte so deutlich, was er davon hält: Nichts.

"Von dem Laden soll noch etwas übrig bleiben"



"Wir haben ein Interesse daran, dass hier noch was übrig bleibt von diesem Laden, verdammt nochmal", rief Kühnert.

"Eine Maxime, die lautet, regieren mit uns ist immer besser als ohne uns, die verzwergt die SPD und reduziert uns und unseren politischen Gestaltungsanspruch auf einen großen Korrekturbetrieb", polterte der Juso-Chef weiter.

Jusos lehnen die GroKo ab



Die Jusos haben beantragt, eine Koalition mit der Union auszuschließen, während der Vorstand für ergebnisoffene Gespräche wirbt.

Mit dem "GroKo"-Ausschluss werde nur eingelöst, was die Parteispitze unmittelbar nach der Bundestagswahl und nach dem Scheitern der Jamaika-Gespräche der Union mit FDP und Grünen schon beschlossen habe, sagte Kühnert.




Er sei kein "revolutionärer Akt", denn seitdem hätten sich die Fakten nicht geändert. Es gelte etwa weiterhin, die AfD als größte Oppositionsfraktion im Bundestag zu verhindern.

Die SPD stecke in einer "tiefen Vertrauenskrise", sagte Kühnert weiter.

"Parteibasis hat kein Vertrauen in die Spitze"



Die Parteibasis habe kein Vertrauen, "dass Entscheidungen an der Spitze in ihrem Sinne getroffen werden". Dafür wolle er niemandem die Schuld zuschieben.

Die Wahlniederlage vom 24. September, als die SPD mit 20,5 Prozent historisch schlecht abgeschnitten hatte, solle Anlass sein, darüber nachzudenken, "ob es jetzt einfach so weiter geht, oder nicht".

Kühnert kritisierte den Wahlkampf der Sozialdemokraten und damit indirekt auch Kanzlerkandidat Martin Schulz, der kurz zuvor für die Niederlage um Entschuldigung gebeten hatte.

"Die kritische Distanz gefällt mir"



"Vielleicht war es doch nicht der beste Wahlkampf aller Zeiten, und vielleicht war es ausnahmsweise mal nicht das beste Wahlprogramm seit Willy Brandt, wie wir es immer behaupten", sagte der Juso-Chef.

In den sozialen Netzwerken erhielt Kühnert viel Zuspruch für seinen Auftritt, der gerade mal wenige Minuten dauerte.

"Die kritische Distanz gefällt mir", schreibt dieser Nutzer:




Ein anderer schrieb: "Kühnert hat Recht. Leider ist das vielen in Berlin nicht klar".




Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer lobte in ihrer Rede den Beitrag von Kühnert - widersprach allerdings auch. Sie sagte:

"Die Lage hat sich nunmal verändert, Kevin. Natürlich ist es nicht unser Verschulden, dass Angela Merkel nicht in der Lage war, dieses Bündnis zu schmieden. Dennoch ist die Situation so, dass es in Deutschland keine Möglichkeit gibt, eine Regierung zu bilden, es sei denn wir erklären uns bereit, in Gespräche zu gehen. Ich bin froh, dass der Beschluss so lautet, dass wir offen in die Gespräche gehen."


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Trumps Jerusalem-Entscheidung hilft genau dem Land, dem er damit schaden wollte: dem Iran

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  • Hinter Donald Trumps Entscheidung, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen, steckt politisches Kalkül

  • Der US-Präsident will nicht nur den Verbündeten Israel stärken - sondern auch den Iran isolieren

  • Tatsächlich aber erreicht Trump das Gegenteil: Das Chaos, das er im Nahen Osten verursacht, nützt vor allem der Islamischen Republik


Es gab Hoffnung an diesem Tag für den Nahen Osten. Geringe, absurde und bisweilen naive Hoffnung. Aber doch Hoffnung.

Am 14. Juli 2015 unterzeichnen die USA, China, Russland, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die EU einen Joint Comprehensive Plan of Action mit dem Iran. Der Iran-Deal löst keine Euphorie aus. Für Russland und China ist er Kalkül, für die EU-Länder ein geringes Übel und in den USA spaltet er ein Land: An der Seite Obamas hoffen die Diplomaten, im Hort der Republikaner kreischen die kriegslüsternden Falken.

Dennoch sieht es nach über 40 Jahren das erste Mal so aus, als könne sich der Iran der Welt wieder öffnen.

Beim Unternehmen Airbus geht eine große Bestellung für neue Flugzeuge ein und erfahrene Diplomaten wie der US-Amerikaner Nicholas Burns hoffen, dass auf die wirtschaftlichen Beziehungen auch politische folgen könnten.

Doch was folgte, war Donald Trump und damit ein heilloses internationales Chaos, das den Iran erneut isolierte - und gleichzeitig zum heimlichen Gewinner im Nahen Osten machte.

Trumps radikaler Feldzug gegen die Islamische Republik



Denn was für Trumps republikanischen Vorgänger George W. Bush der Irak war, ist für diesen der Iran: Teil der Achse des Bösen auf der Welt.

Der US-Präsident stellte sich schon im Wahlkampf voll auf die Seite Israels, des Erzfeindes des Ayatollah-Regimes. Und er leitete konkrete Maßnahmen ein, um jegliche diplomatische Annäherung an den Iran zu vereiteln.

So machte sich Trump schon kurz nach seiner Vereidigung daran, Irans mächtigsten Gegenspieler im Nahen Osten, das Königreich Saudi Arabien, auf seine Seite zu ziehen. Seinen ersten Auslandsbesuch hielt der US-Präsident im Mai in Riad ab - im Gepäck einen Waffendeal im Wert von 110 Milliarden US-Dollar.

Von Riad flog der US-Präsident direkt nach Israel. Als erster amtierender US-Präsident besuchte er die berühmte Klagemauer in Jerusalem. Als Privatmann, wie Trump betonte - doch schon damals wurde die Aktion als Signal gewertet, dass Trump Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkennen würde, wie er es im Wahlkampf versprochen hatte.

Im Oktober löste Trump dann ein nächstes Wahlkampfversprechen ein: Er stutzte den Iran-Deal auf ein von US-Seite wertloses Abkommen zurecht. Zwar kündigte Trump den Deal nicht auf, doch er stellte klar, dass die USA diesem in Zukunft die Anerkennung verweigern würden - und kündigte gleichzeitig neue Sanktionen gegen den Iran an.

Jetzt hat der US-Präsident der Islamischen Republik mit der Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt einen weiteren, scheinbar fatalen Schlag versetzt. Die schiitische Welt mit dem Iran an der Spitze ist in Aufruhr, sie fürchtet um den Zugang zu einer ihrer heiligsten Städte.

Die palästinensische Hamas hat bereits zum gewaltsamen Aufstand gegen Israel aufgerufen, es ist zu befürchten, dass mit der Hezbollah im Lebanon ein weiterer Verbündeter des Irans und eine der gefährlichsten Milizen im Nahen Osten den Kampf gegen Israel wieder aufnehmen wird.

Doch genau diese Entwicklung zeigt: Trumps Jerusalem-Entscheidung hat den Iran nicht geschwächt. Sie hat dem Regime vielmehr einen Vorwand geliefert, die Gewalt im Nahen Osten weiter zu eskalieren.

Der Iran ist dabei, den Machtkampf im Nahen Osten zu gewinnen



Denn der Iran ist längst in alle wichtigen Konflikte in der Region involviert. Und das erfolgreich:

Im Syrien-Krieg hat sich der Iran von Beginn an auf die Seite des Diktators Bashar al-Assad geschlagen. Das Regime des Ayatollahs finanzierte Assads Regierung mit Milliardenbeträgen. Truppen der der iranischen Revolutionsgarde und von der Islamischen Republik unterstütze Shia-Milizen kämpften in Syrien wahlweise gegen Rebellen, Kurden oder sunnitische Terrorgruppierungen wie den IS.

Das Ergebnis: Assad - und mit ihm seine Alliierten Russland und Iran - hat den Krieg de facto gewonnen.

Mehr zum Thema: Volle Straßen, fleißiger Wiederaufbau: Das steckt hinter den Berichten, dass Syrien wieder sicher ist

Im Jemen hat es der Iran durch die Unterstützung der schiitischen Huthi-Rebellen geschafft, einen blutigen Stellvertreterkrieg mit Saudi-Arabien zu provozieren, der das Königreich am Golf Milliarden kostet und den Ruf des aufstrebenden Kronprinzen Mohammend bin Salman weltweit schwer beschädigt hat.

Zwar hat das Land durch die Ermordung des ehemaligen jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Salih einen wichtigen Verbündeten in der Region verloren. Doch die Islamische Republik weiß ohnehin, dass sie den Jemen-Konflikt nicht militärisch gewinnen kann.

Irans eigentliches Ziel: Saudi Arabiens Armee in ein brutales Scharmützel zu verwickeln - und genau das ist gelungen.

Mehr zum Thema: Mohammed bin Salman: Der Prinz, der über Leichen geht

Der Libanon ist schon lange dem großen Einfluss des iranischen Ayatollahs ausgesetzt. Die Miliz Hezbollah, die sich 1985 in den letzten Jahren des Libanon-Kriegs gründete, ist der verlängerte Arm des schiitischen Theokraten in dem Land. Ihr Anführer Hassan Nasrallah ist der gefährlichste und vielleicht mächtigste Mann im Libanon - er kontrolliert Teile des Staates, der Gesellschaft und befehligt tausende Elite-Kämpfer.

Das bedeutet
: Der Iran hat es geschafft, direkt an Israels Grenze ein massives Drohpotential aufzubauen.

Mehr zum Thema: Iran, Saudi-Arabien, Israel: Wie drei Mächte um den Libanon streiten – und was bei einer Eskalation droht

Ähnlich ist es im Irak. Weite Teile der Armee sind schiitisch dominiert. Hinzu kommen die schiitischen Bürgermilizen, wie die 120.000 Mitglieder starke al-Haschd asch-Schaʿbī. Überhaupt gehört eine große Mehrheit der Bevölkerung der Shia an. Zudem liegen zwei der heiligsten schiitischen Pilgerstätten, Najaf und Karbala, in dem Land.

Hatte der Dikator Saddam Hussein durch sein durch die sunnitische Minderheit geprägtes Regime den schiitische Islam im Irak noch brutal unterdrückt, erlebt dieser nun eine Wiedergeburt. Das verschafft Ayatollah Khamenei als oberstem Geistlichen der Shia enormen Einfluss.

Khamenei weiß: Noch ist sein Einfluss vor allem auf das Religiöse und das Militär beschränkt. Doch im Irak sind diese immer auch politisch - und der Iran somit zu einem bedeutendem Machtfaktor geworden.

Mehr zum Thema: Irakische Truppen haben Mossul vom IS befreit - doch dem schwachen Staat droht weiter der Zerfall

Der Iran erobert den schiitischen Halbmond



Der Iran hat es in den vergangenen Jahren also trotz aller Bemühungen der USA, Saudi Arabiens und auch Israels geschafft, seinen Einfluss im Nahen Osten massiv auszubauen. Die Islamische Republik hat den schiitische Halbmond - also die schiitisch geprägten oder regierten Länder im Nahen Osten - nahezu erobert.

Tatsächlich sei Teheran im Begriff, die Kontrolle über den Nahen Osten zu erringen, schreibt der Israel- und Nahost-Experte Jonathan Spyer in einem Gastbeitrag für das Magazin "Foreign Policy".

"Um die Iraner zurückzuschlagen, ganz direkt oder im Bündnis mit lokalen Kräften, ist keine Aufgabe, die etwa die Saudis oder die Vereinigten Arabischen Emirate allein bewältigen können", schreibt Spayer. "Es bräuchte eine Einmischung der USA und womöglich Israels."

Spayer schreibt, dass es unmöglich sei zu sagen, inwiefern die Vereinigten Staaten und Israel sich dieser Aufgabe annehmen würden. In der Tat haben beide Länder bisher dabei versagt, die Machtausbreitung des Iran zu verhindern. Donald Trump und Benjamin Netanjahu haben sie sogar befeuert, indem sie die Auseinandersetzung mit dem Ayatollah-Regime auf diplomatischer Ebene eskaliert haben.

Im Fall seiner Jerusalem-Entscheidung hat der US-Präsident dies gegen den Willen seines eigenen Außenministers Rex Tillerson getan. Statt diesem gewinnen in Washington die Kriegstreiber wieder an Einfluss.

Männer wie Mike Pompeo, der Gerüchten zufolge Tillersons Nachfolger werden könnte, und der Senator Tom Cotton, der in diesem Fall Pompeos Rolle als CIA-Direktor einnehmen würde. Sie könnten Trump in einen offenen Konflikt mit der Islamischen Republik treiben.

Es wäre ein hoffnungsloses Unterfangen.

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(lp)

Porno-Star stirbt mit nur 23 Jahren - ihr letzter Tweet ist gruselig

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  • Porno-Darstellerin August Ames ist am Dienstag tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden

  • Ihr letzter Tweet sorgt nun für Spekulationen


Sie wurde gerade einmal 23 Jahre alt: Am Dienstag wurde die Porno-Darstellerin August Ames tot in ihrem Haus in Kalifornien aufgefunden. Das berichtet unter anderem das Online-Portal "Buzzfeed" unter Berufung auf die örtliche Polizei.

Die Polizei wolle sich zu den Todesumständen nicht äußern. Ames habe ihren engen Freunden allerdings bereits vor einiger Zeit anvertraut, sie leide unter Depressionen, berichtet das US-Promiportal "Hollywood Report".

Mehrere Medien spekulieren daher, die junge Schauspielerin könnte Selbstmord begangen haben. Ein Streit auf Twitter und ihre letzte Nachricht auf dem Online-Dienst heizen die Gerüchte zusätzlich an.

Shitstorm auf Twitter kurz vor ihrem Tod



Ames hatte wenige Tage vor ihrem Tod einen Shitstorm losgetreten. In einer Nachricht vom 3. Dezember schrieb die Darstellerin, wer auch immer sie bei einem Auftritt am nächsten Tag ersetze, sollte wissen: Der männliche Drehpartner sei homosexuell.




Unzählige Twitter-Nutzer warfen Ames daraufhin vor, homophob zu sein - und überzogen die 23-Jährige mit Beschimpfungen.

Wenig später äußerte sich Ames erneut und schrieb: "Ich bin nicht homophob. Viele Frauen drehen nicht mit Männern, die schon Schwulen-Pornos gedreht haben – aus Sicherheitsgründen. So geht es mir auch. Ich setze meinem Körper keinem Risiko aus, denn ich weiß nicht, was sie in ihrem privaten Leben tun." Sie deutete damit an, sie könnte sich mit HIV infizieren.




In noch einem weiteren Tweet rechtfertige sich Ames für ihre Entscheidung. Dann folgte am 5. Dezember ihr letzter Tweet: "Fickt euch alle".




Die Branche ist geschockt



Haben die hasserfüllten Kommentare der jungen Frau zu sehr zugesetzt? In den Medien hat ihr letzter Tweet jedenfalls zu Spekulationen gesorgt. Ames' Ehemann, Kevin Moore, wollte sich nicht zu den Todesumständen seiner Frau äußern.

Seit 2013 war Ames in über 270 Erwachsenenfilmen zu sehen. Die Branche reagierte geschockt auf den Nachricht ihres frühen Todes.

Hinweis der Redaktion: Wenn du selbst psychische Unterstützung brauchst, kannst du dich an die Telefonseelsorge wenden. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222.

Beim Jugendinformationszentrum München findest du zudem persönliche und telefonische Beratung für Kinder und Jugendliche. Telefonnummer: 089 550 521 50 (Sprechzeiten: Montag bis Freitag von 13 – 18 Uhr). Beratung für Eltern zum Thema Mobbing findest du unter 0800 111 0550 (Sprechzeiten: Mo. - Fr. 9.00 - 11.00 Uhr, Di und Do 17.00 - 19.00 Uhr).


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(best)




Test Google indexing

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Ich war mit einer Frau zusammen, die von Hartz IV lebte - jetzt weiß ich, was es bedeutet, in Deutschland arm zu sein

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Dass Beziehungen nicht wie in Disney-Filmen sind, wusste ich zu Beginn meiner Studienzeit schon - dass die Unterschiede zur Realität aber so groß sind, dass man Disney eigentlich wegen grober Fahrlässigkeit verklagen sollte, musste ich erst noch lernen.

Aber von vorn.

Ich war so jung und dumm, wie man es nur sein kann, als ich mein Studium begann. Als der Erste aus meiner Familie, der es an die Uni geschafft hat, hatte ich ein riesig aufgeblähtes Ego.

Ich wollte es den ganzen "Bonzenkindern" an der Uni zeigen. Sie sollten lernen, wie "die harte Realität" da draußen ist.

(Im Video oben: So wohnen Hartz-IV-Empfänger in Deutschland)

Stattdessen war ich es, der etwas Wichtiges lernen musste. Und zwar, dass ich in einer geschönten Filterblase aufgewachsen war. Und diese Erfahrung war ziemlich schmerzhaft. Sie begann an dem Tag, an dem meine Freundin in mein Leben trat - mittlerweile ist sie meine Ex.

Seit ihrem 18. Lebensjahr lebte sie abwechselnd von Bafög, Hartz IV und Kellner-Jobs



Ich lernte sie über eine Studiengruppe an der Uni kennen. Sofort ist mir aufgefallen, wie hübsch sie war. Doch von ihr überzeugt hat mich letztendlich etwas ganz Anderes.

Noch nie hatte ich jemanden getroffen, der so tough war, so leidenschaftlich in allen Dingen. Sie hatte meist so gut wie kein Geld und immer Stress mit dem Bafög-Amt. Von ihren Eltern bekam sie keine Unterstützung. Also suchte sie sich einen Job als Kellnerin - und geriet an einen Chef, der ununterbrochen anzügliche Witze machte. Zu guter letzt hatte sie auch noch im Studium zu kämpfen.

Auch wenn sie mit ihrer Situation nicht glücklich war, hat sie all das immer sehr gut gemeistert. Selbst als das Bafög-Amt Probleme machte und sie zeitweise nicht mal mehr Geld für Essen hatte, kam sie irgendwie klar.

Mehr zum Thema: 2,8 Millionen Kinder in Deutschland von Armut bedroht - so erklärt die Regierung den Anstieg

Diese Probleme waren nichts Neues für sie. Ihre Eltern hatten nie Geld und haben sich mit Gelegenheitsjobs wie Putzen, Pakete ausliefern und Regale einräumen über Wasser gehalten. Irgendwann rutschten sie in Hartz IV ab.

Sie wohnte seit ihrem 18. Lebensjahr allein, finanzierte sich während der Schule abwechselnd durch Bafög, Hartz IV und Kellner-Jobs.

Trotzdem bekam sie ein Abi-Zeugnis, von dem ich nur hätte träumen können. Sie sprach drei Sprachen fließend und zwei weitere gut genug, um in den jeweiligen Ländern klar zu kommen.

Ihr Start ins Leben war weit schwerer als meiner, doch als wir uns kennenlernten, hatte sie schon weit mehr daraus gemacht.

Mehr zum Thema: Ich habe mir angeschaut, wie in Deutschland über Armut geredet wird und Erschreckendes festgestellt

Das imponierte mir. Um nicht zu sagen: Ich war total verknallt. So sehr wie noch nie zuvor.

Neben ihr kam ich mir klein und unbedeutend vor. Nicht mehr wie das kluge Arbeiterkind, das es den Bonzen zeigen würde. Ich fühlte mich bloß noch wie ein Kind.

Ihr Leben war ein stetiger Kampf, den sie nur verlieren konnte



Irgendwie hab ich es geschafft, dass auch sie mich gut fand. Und aus "betrunken auf Feiern rummachen" wurde eine richtige Beziehung. Weil ich so verliebt war und es uns beiden finanziell half, zogen wir zusammen.

Jetzt - wo eigentlich der Teil der Geschichte kommen müsste, wie sie trotz ihrer Vergangenheit erfolgreich wurde und wie toll es mit ihr und uns weiter ging, muss ich kurz innehalten.

Denn ich hab das damals wirklich geglaubt. Ich dachte: Sie ist so stark, der ganze Ballast kann ihr nichts anhaben, sie lässt das alles gar nicht an sich ran. Ich lag falsch.

Wer ein Leben lang kämpft, der fängt sich Narben ein. Wunden, die nie ganz verheilen und die plötzlich wieder aufgehen. Ich war zu jung und zu unerfahren, um damit richtig umzugehen.

In ihrem Leben gab es feste Regeln - eine Abweichung bedeutete Angst und Wut



Mit jemandem zusammenzuleben, der es gewohnt war, mit einem Minimum an Geld auszukommen, ist anders.

Da gab es die kleinen Dinge. Sie hat keine Getränke im Supermarkt gekauft, Wasser aus der Leitung reichte völlig. Penibel achtete sie darauf, dass sofort das Licht ausgeschaltet wurde, wenn man einen Raum verließ. Sie wusste genau, was das Minimum an Waschmittel war, das man benötigt, um die Kleidung sauber zu bekommen.

Das mag sich nur nach Marotten anhören. Doch es hatte etwas Zwanghaftes. Und wurde problematisch, wenn man sich nicht an ihre Regeln hielt.

In unserem Haushalt wurde lautstark darüber gestritten, wie lang das Licht an sein darf, dass die Cola auf dem Heimweg unnötig und das Waschmittel schon wieder leer war.

Für sie waren das keine lustigen Spartipps - für sie waren das lebenswichtige Regeln. Die sie sogar so tief verinnerlicht hatte, dass selbst wenn wir finanziell ganz gut dastanden, eine Abweichung von diesen Regeln Angst und Wut in ihr hervorrief.

Und da ging es nur um Kleinigkeiten. Das größte Problem war ein anderes: Das Essen.

In ihrer Familie war Essen immer ein Mittel, den Stress, den die prekäre Lebenssituation mit sich brachte, zu bekämpfen. Viel Fast-Food, viele Chips - typisches Wohlfühl-Stressessen.

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Hartz IV, Wohnungsnot, Armut: Viele Menschen in Deutschland sind betroffen - hier sind ihre Geschichten



Als wir zusammen wohnten, hat sie zu Beginn eigentlich nur Fischstäbchen gegessen. Wenn es stressig wurde, kamen noch Chips hinzu.

Es war nicht so, dass sie nicht wusste, dass es auch anders geht - aber sie konnte einfach nicht anders.

Sie fühlte sich danach immer schlecht, weil sie ja eigentlich nicht so wie ihre Familie leben wollte. Die starke, intelligente, erfolgreiche Frau, die sie war, kam nicht damit klar, hier so eine "Schwäche" zu zeigen.

Das Ergebnis war, dass sie sich nach dem Essen oft übergab. Über Umwege hat die Armut ihr also eine gefährliche Essstörung beschert.

Depressionen, Wutanfälle und selbstverletzendes Verhalten



Das Gefühl, immer die Beste sein zu müssen, um ja nicht so wie die Eltern zu enden, hat sie auch tief beeinflusst. Sie entwickelte einen großen Perfektionismus und hat sich selbst nichts verzeihen können.

Mehr zum Thema: "Die Armut macht sie psychisch krank": Kinderarzt warnt, so geht es Kindern in armen Familien

Darunter litt sie sehr. Die Folge waren Depressionen, Wutanfälle und selbstverletzendes Verhalten. Offen zeigte sie nie etwas, doch als ihr Partner kannte ich die Narben an ihren Beinen, wo sie sich selbst geschnitten hatte.

Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Wann ich mit ihr weinen und wann ich hart bleiben musste. Womit ich ihr hätte helfen können, womit ich ihr geschadet hätte.

Wir haben uns oft gestritten. Damals dachte ich, es gehe wirklich darum, ob ich das Licht angelassen hatte. Jetzt weiß ich, dass sie einfach nur jemanden gebraucht hatte, der sie ernst nimmt und versteht. Das konnte ich damals jedoch nicht. Zu anders war meine Biografie, als dass ich verstehen hätte können, was sie durchgemacht hat.

Mehr zum Thema: "Politisch gewollt" - ein Betroffener erklärt, wie menschenverachtend das Hartz-IV-System tatsächlich ist

Irgendwann trennten wir uns. Das hatte viele Gründe - wir waren zu jung zusammengekommen, ich hatte noch viel zu sehr mit mir selbst zu tun. Und auch wenn wir uns immer noch mögen, mussten wir uns damals eingestehen, dass wir nicht das sind, was der andere braucht.

Kein Märchen und kein Happy End



Aufhalten konnte sie das alles trotzdem nicht. Sie machte auch an der Uni einen Abschluss, von dem die meisten nur träumen können, lernte noch zwei weitere Sprachen fließend und ging auch beruflich ihren eigenen Weg.

Das klingt nach einem Happy End. Wir haben noch immer viel Kontakt und ich weiß: Sie ist nicht glücklich.

Ihre Kindheit und ihre Armut lassen sie nicht los, nur weil sie nicht mehr arm ist. Sie kämpft noch weiter, aber irgendwann - so sagt sie - ist auch ihre Kraft aufgebraucht.

Ich bin dankbar für die Zeit, die wir zusammen verbracht haben. Ich habe viel gelernt, ich bin weniger verschwenderisch und viel dankbarer für das, was ich habe. Ich verstehe auch viel besser, was es heißt, arm zu sein.

Lebenslange Armut hat weit weniger mit Geld zu tun, als man glaubt. Armut ist etwas, was man sein Leben lang in sich trägt. Es ist, wie wenn man in einen anderen Kulturkreis zieht. Man lernt die Regeln der anderen, kommt vielleicht sehr gut damit klar, doch da bleibt etwas, was die anderen nicht verstehen können.

Ich habe auch gelernt, dass die Menschen, die Arme und Hartz-IV-Empfänger pauschal für faul und dumm halten, einfach keine Ahnung haben.

Und vor allem habe ich gelernt, dass Armut uns allen schadet. Eine Frau wie meine Ex-Freundin ist stark und intelligent und hat der Welt viel zu bieten. Wenn sie Unterstützung bekommen hätte, wäre sie jetzt vielleicht jemand, über den man in der Zeitung lesen würde.

Aber weil sie in einer armen Familie aufwuchs, war ihr Weg steinig und sie wird ihr Leben lang kämpfen müssen.

Dadurch, dass wir in Deutschland solche Armut zulassen, zerstören wir nicht nur das Glück einzelner Individuen - es bleibt auch so viel Potential auf der Strecke, von dem wir alle profitieren könnten.

Da Armut noch immer mit vielen Vorurteilen verbunden ist, hat der Autor diesen Text unter Pseudonym geschrieben, um sich und seine ehemalige Freundin zu schützen.

So sieht Armut in Deutschland aus

4,4 Millionen Menschen in Deutschland beziehen Hartz IV.

Fast 2 Millionen Kinder leben in Familien, die auf Hartz IV angewiesen sind, sind.

12,9 Millionen Menschen in Deutschland sind arm, warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband.

22,5 Prozent der Beschäftigten in Deutschland verdienen unter 10,50 € die Stunde.




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Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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Deutscher Einbürgerungstest: Wie viele dieser 12 Fragen kannst du richtig beantworten?

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  • Wer deutscher Staatsbürger werden möchte, muss zuerst einen Einbürgerungstest bestehen

  • Der Fragenkatalog umfasst insgesamt mehr als 300 Fragen, 33 von ihnen werden dann im Test abgefragt

  • Wir haben 12 Fragen ausgewählt - könnt ihr sie richtig beantworten?


Ob USA, Kanada oder Frankreich - in fast jedem Land müssen Ausländer einen Einbürgerungstest bestehen, wenn sie offiziell Staatsbürger des Landes werden möchten. Das gilt auch für Deutschland.

Der Fragenkatalog zur Vorbereitung ist online abrufbar und umfasst insgesamt 310 Fragen - 33 davon werden im Test abgefragt.

Es besteht, wer mindestens 17 Fragen richtig beantwortet. Dafür bleiben den Anwärtern 60 Minuten.

Fragen zur Geschichte, Kultur und Politik



Abgefragt werden grundlegende Fakten zu Staatsrecht, Geschichte, Kultur und Politik Deutschlands. Wir haben uns alle Fragen angeschaut und 12 davon für euch ausgesucht.

Es gilt: Wer mindestens 7 davon richtig beantwortet, hätte wohl gute Chancen darauf, den offiziellen Einbürgerungstest erfolgreich abzuschließen. Zeit also herauszufinden: Hast du das Zeug zum deutschen Staatsbürger?




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Ob Flüchtling, ob Deutscher - wir sind alle nur Menschen. Mit Ideen, Hoffnungen, Meinungen. Darüber könnt ihr euch hier austauschen.


(ll)

Netflix: Diese Serien- und Filmhits sind im Dezember neu dabei

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  • Alle Highlights der Woche bei Netflix

  • Diese Woche neu dabei: "The Crown" - Staffel 2 und "Drive"

  • Empfehlungen von Film- und Serienfans weltweit



isnotTV, Partner von HuffPost, stellt hier jede Woche die besten Neustarts auf Netflix vor. Und die Bewertung kommt von Film-Fans weltweit. Weiter unten kannst du mit einem Klick selbst deine Meinung abgeben, Trailer schauen und mehr zu deinen Streaming-Lieblingen erfahren.

Dieses Wochenende neu im Netflix-Abo:



Bis Weihnachten sind es zwar noch ein paar Tage, dennoch gibt es nichts schöneres, als sich schon lange vorher in Stimmung zu bringen. Netflix hat sich dafür mit "El Camino Christmas” etwas verrücktes ausgedacht und zeigt, wie ein harmonisches Weihnachten eher nicht verlaufen sollte.

Auch in "Drive” geht einiges schief, so dass Ryan Gosling um sein Leben kämpfen muss. Das Highlight stellt die zweite Staffel von "The Crown” dar: Die Serie rund um Königin Elizabeth erzählt pro Staffel ein Jahrzehnt in der Amtszeit der regierenden Königin.

Mehr zum Thema: "The Crown": In Staffel zwei ist nicht alles historisch korrekt

"El Camino Christmas" (Start 08.12.)





Eric Roth (Luke Grimes) hat niemals seinen Vater kennengelernt und möchte dies ändern. Er macht sich auf den Weg und landet am Weihnachtsabend im abgelegenen Wüstenort El Camino in Nevada. Im dortigen Schnapsladen angekommen, geht alles schief:

Die Polizei hält ihn für einen gesuchten Drogendealer und umstellt den Laden, in dem Eric mit den anderen Besuchern festsitzt. Was Eric nicht weiß - Unter den schrägen Gestalten im Schnapsladen befindet sich auch sein ihm unbekannter Vater...

"The Crown" - Staffel 2 (Start 08.12.)





Als König George VI. (Jared Harris) stirbt, muss die englische Prinzessin Elizabeth (Claire Foy) das Zepter ihres Vaters übernehmen. Als Elizabeth zur Königin von England gekrönt wird, ist sie gerade 25 Jahre alt und regiert das berühmteste Königshaus der Welt.

Dabei muss sich die junge Frau gegen eine von Männern dominierte Welt durchsetzen, doch leider ist ihr Ehemann Prinz Philip (Matt Smith) keine große Hilfe und kommt mit seiner neuen Machtposition nicht zurecht. Auch mit Winston Churchill (John Lithgow), mit dem sie nun das Land regieren muss, besteht ein fortwährender Machtkampf.

"Drive" (Start 10.12.)





Driver (Ryan Gosling) arbeitet tagsüber als Stuntfahrer für Hollywood und als ob das nicht actionreich genug wäre, ist er nachts Fluchtwagenfahrer. Er ist eigentlich ein Einzelgänger und pflegt nur zu seinem Manager Shannon (Bryan Cranston) Kontakt, der ihm die Aufträge vermittelt.

Doch dann lernt er seine alleinerziehende Nachbarin Irene (Carey Mulligan) kennen und verliebt sich in sie. Als Irenes Ehemann Standard (Oscar Isaac) erfährt, was Driver nachts so treibt, bittet er ihn ebenfalls um einen Auftrag. Aus Zuneigung zu Irene willigt er ein, doch der Coup geht schief und fortan müssen Driver und Irene um ihr Leben kämpfen.

"Dark" - Staffel 1 (Start 1.12.)





“Dark” ist die erste Serie von Netflix, die komplett in Deutschland entwickelt, produziert und gefilmt wurde. Sie gilt bereits jetzt schon als die deutsche Version von “Stranger Things” und handelt von einer deutschen Kleinstadt, in der zwei Kinder verschwinden und damit das Leben von vier Familien komplett aus den Fugen gerät.

Durch den mysteriösen Vorfall kommen kaputte Beziehung, Doppelleben und dunkle Vergangenheiten ans Licht, die im Dunkeln verborgen hätten bleiben sollen.

"Easy" - Staffel 2 (Start 1.12.)





In der US-Metropole Chicago leben die verschiedensten Menschen, die auch die unterschiedlichsten Einstellungen zum Thema Liebe und Sex haben und dabei in ihrem Alltag mit mal mehr oder mal weniger großen Herausforderungen konfrontiert werden.

Egal ob sie ihr Leben als Single in vollen Zügen genießen, die große Liebe suchen, Nachwuchs erwarten oder in einer langjährigen Beziehung den Pepp mit Dreiern und Rollenspielen suchen.

"Generation Iron" (Start 1.12.)





Der Traum eines jeden Bodybuilders? Auf dem Siegertreppchen als Mr. Olympia zu stehen.

Der Dokumentarfilmer Vlad Yudin begleitet auf diesem Weg voll von Schweiß, Tränen, Disziplin, Niederlage, Rivalität und Hingabe acht Athleten sowohl in ihrem Leben als auch im Training und dokumentiert die individuellen Vorbereitungsmaßnahmen bis hin zu ihrem großen Auftritt.

Bodybuilder-Legende Arnold Schwarzenegger gibt ergänzende Kommentare zur Welt des Bodybuildings.

"Spring Breakers" (Start 1.12.)





Südstaaten-Schönheit Candy (Vanessa Hudgens) möchte mit ihren Freundinnen Faith (Selena Gomez), Brit (Ashley Benson) und Cotty (Rachel Korine) zum Spring Break fahren, doch ihnen fehlt das nötige Kleingeld. Deshalb überfallen sie ein Restaurant und verprassen das Geld und feiern, bis sie auf einer Drogenparty verhaftet werden.

Zum Glück stellt ihnen der rappende Drogendealer Alien (James Franco) die Kaution - doch er möchte dafür eine gar nicht so kleine Gegenleistung: Die Mädels sollen für ihn einen Rivalen beseitigen.

"Maleficent - Die dunkle Fee" (Start 2.12.)





Die junge, gutherzige Fee Maleficent (Isobelle Molloy) lebt unbekümmert im Waldkönigreich, bis sich eines Tages Stefan (Michael Higgins) aus der Menschenwelt in den Wald verirrt und sie sich in ihn verliebt. Doch sie wird wenig später auf grauenvolle Weise betrogen, so dass sie verbittert und zur bösen Hexe (nun Angelina Jolie) mit dem Herz aus Stein wird.

Sie bekommt Jahre später die Gelegenheit, fürchterliche Rache an Stefan (nun Sharlto Copley) zu nehmen und seine Tochter Aurora (Elle Fanning) zu verfluchen.

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(almi)

Das sollen 2018 die beliebtesten Vornamen werden - 7 davon habt ihr vermutlich noch nie gehört

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  • Namensexperten haben die Trendnamen für 2018 ermittelt

  • Es sind einige echte Überraschungen dabei

  • Die Hälfte aus den Top 15 habt ihr vermutlich noch nie gehört


Kitas voll mit kleinen Emmas, Annas und Leons? Wenn es nach Namensforschern geht, werden kommendes Jahr ganz andere, teils sehr außergewöhnliche Namen im Trend liegen.

Die Seite "vorname.com" hat eine Liste mit den Aufsteigern für 2018 erstellt. Mindestens die Hälfte aus den Top 15 davon haben zumindest wir noch nie gehört (mit *markiert). Geht es euch auch so?

Trendnamen für Mädchen:



Noomi*: Der Name gehört definitiv zu den ungewöhnlicheren auf der Liste. Noomi kommt aus dem Hebräischen und bedeutet "die Glückliche" oder "die Liebliche".

Clea*: auch nicht gerade gebräuchlich. Clea hat seinen Ursprung im Altgriechischen und bedeutet "die Berühmte".

Theresa: Ther bedeutet auf altgriechisch "Tier". Theresa ist demnach "die Gejagte" oder auch "die von der Insel Thera (heute Santorin) Stammende".

Mehr zum Thema: 26 Namen aus dem späten 19. Jahrhundert, die fast ausgestorben sind - und die wir retten sollten

Lenia*: einer der unbekannteren Namen altgriechischen Ursprungs. Lenia bedeutet "die Strahlende" oder "die Sanfte".

Kiana*: Dieser seltene Name hat seinen Ursprung im Altirischen. In der Sprache heißt Kiana "die Altertümliche". Auf iranisch bedeutet der Name "die Königin" und auf Hawaii ist Kiana die "Göttin der Jagd".

Greta: Greta ist die inzwischen wieder weit verbreitete Kurzform von Margarete oder Margareta. Der Name kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet "die Perle".

Nora: ein Klassiker, für den sich Eltern schon seit Jahren gerne entscheiden. Im Germanischen bedeutet Nora "die Fremde" oder auch "das Licht des Nordens".

Trendnamen für Jungen:



Silas*: Die Herkunft des Vornamens Silas ist nicht vollständig geklärt. Experten nehmen an, dass es sich um die griechische Kurzform des lateinischen Namens Silvan bzw. Silvanus handelt. Silvanus ist der altrömische Gott des Waldes, des Feldes und der Herden.

Lian: eigentlich ein Unisex-Name, in Deutschland werden aber vor allem Jungen Lian genannt. Der Name kommt aus China, auf Mandarin bedeutet er "die Lotusblüte" oder "anmutiger Weidenbaum". Ein sehr schöner, wenn auch bisher nicht sehr verbreiteter Name.

Leano*: In Italien ist Leano schon recht gebräuchlich, in Deutschland kennt den Namen kaum jemand. Er hat einen griechischen Ursprung und bedeutet "der Leuchtende" oder der "Sonnengleiche".

Anton: Anton ist in den vergangenen Jahren zum neuen Modenamen avanciert. Der Name ist die deutsche Kurzform des lateinischen Vornamens Antonius. In der Sprache bedeutet er "aus dem Geschlecht der Antonier stammend".

Jonte*: Der in Deutschland noch weitgehend unbeachtete Name ist nordischer Herkunft. Jonte ist die schwedische Form von Johann oder Johannes. Johannes wiederum leitet sich aus dem hebräischen Wort "jahwe" ab - "Gott ist gnädig".

Mehr zum Thema: 22 schwedische Kindernamen, die so hinreißend sind, dass du sofort ein Baby möchtest

Yannick: ebenfalls eine Kurzform von Johannes. Vor den 1980er Jahren war der Name Yannick wenig gebräuchlich in Deutschland. Ab Mitte der 1980er Jahre stieg seine Popularität stark an.

Ares: Ares ist in der griechischen Mythologie der Gott des Kriegs; der Name Ares geht vermutlich auf das Wort "are" zurück. "Are" bedeutet auf Altgriechisch "der Fluch".

Jakob: Jakob kommt wie Johannes aus dem Hebräischen und geht ebenfalls auf das Wort "jahwe" zurück. Zusätzlich beinhaltet er das Wort "akak". Das heißt auf Hebräisch "betrügen" oder "verdrängen". Im Allgemeinen wird Jakob mit "Jahwe möge schützen" aber auch mit "listiger Beschützer" übersetzt.

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(ame)

Polizisten nehmen einen Kiffer in München fest - am Ende müssen sie ihm 6,60 Euro überweisen

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  • Christoph N. bekommt Cannabis auf Rezept

  • Trotzdem haben Zivilfahnder der Münchner Polizei in durchsucht und dabei sogar eine Einheit Cannabisblüten zerstört

  • Jetzt muss die Behörde ihm das Geld für die Pflanze überweisen


Christoph N. ist Cannabis-Patient. Er bekommt die normalerweise in Deutschland verbotene Droge auf Rezept. Das bedeutet, dass er Cannabis legal besitzen und auch konsumieren darf.

cannabis

Das konnten Zivilfahnder der Münchner Polizei auf den ersten Blick nicht wissen, als sie Christoph N. am 11. Mai kiffend am Isarufer erwischten. Sie knöpften sich den Mann vor, durchsuchten ihn und sollen ihn sogar beleidigt haben.

"Ausbilder Tobias S. ignorierte mein mitgeführtes Betäubungsmittelrezept, beleidigte mich als 'Junkie' und ließ mich und anwesende Unbeteiligte durchsuchen", behauptet Christoph N. Das Ergebnis der Durchsuchung: Eine Konsumeinheit Cannabisblüten wurde unbrauchbar gemacht.

Und dafür muss die Münchner Polizei jetzt zahlen. Denn Christoph N. hat sich über die Beamten beschwert und eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht. “Nach dem Vorfall war ich wochenlang verängstigt und habe mich erst spät entschieden, Beschwerde einzureichen", sagte Christoph N. dem Deutschen Hanfverband.

Christoph N. bekommt Schadensersatz



Und das mit Erfolg. Denn die Polizei will ihm den Betrag von 6,60 Euro - so teuer ist eine Konsumeinheit Cannabisblüten - nun überweisen. Den Beleg des Polizeipräsidiums München hat er dem Deutschen Hanfverband geschickt.

Dem will er den Betrag jetzt spenden.

cannabis schreiben

"Ich wollte nicht akzeptieren, dass Patienten als Kollateralschaden einer ohnehin verfassungsrechtlich fragwürdigen Jagd auf Cannabis-Konsumentinnen werden und sich entweder entsprechend dem Wunsch des Beamten dauerhaft in Ihren Wohnungen verstecken oder regelmäßige körperliche Durchsuchungen über sich ergehen lassen müssen", stellt Christoph N. klar.

"Dass dabei auch noch Medikamente zerstört werden, ist gerade in Anbetracht der seit Monaten nicht sichergestellten Versorgung in den Apotheken einfach unerhört.”

Ein Sprecher der Münchener Ortsgruppe des Deutschen Hanfverbandes wünscht sich, dass Cannabis-Patienten in Zukunft anders behandelt werden: “Somit sollte nun auch für die bayerische Polizei deutlich sein, dass Cannabis-Patienten keine Kriminellen sind. Sollten dennoch weitere Patienten betroffen sein, können sich diese gerne bei uns melden”.

Mehr zum Thema: Hier sind alle Menschen, die an einer Cannabis-Überdosis gestorben sind

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?

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(jds)

Neue Filme und Serien auf Amazon: Streaming-Tipps für's Dezember-Wochenende

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  • Alle Highlights der Woche bei Amazon

  • Diese Woche neu dabei: "Red Oaks - Staffel 2"

  • Empfehlungen von Film- und Serienfans weltweit


Was lohnt sich und was nicht? isnotTV, Partner von HuffPost, stellt deshalb jede Woche hier die besten Neustarts auf Amazon vor. Weiter unten kannst du selbst deine Meinung abgeben, Trailer schauen und mehr über deine Streaming-Lieblinge erfahren.

Dieses Wochenende neu im Amazon-Abo:



Glühwein, Plätzchen, eine kuschelige Decke, und was fehlt noch? Der passende Film oder die passende Serie dazu! Amazon macht den vorweihnachtlichen Abend perfekt und stimmt mit dem Weihnachts-Klassiker "Tatsächlich… Liebe” so richtig ein.

Romantisch geht es auch in der zweiten Staffel von "Red Oaks” weiter und das Biopic "Mein Leben mit Robin Hood” erzählt von einer Hollywoodgröße, die mit ihrer minderjährigen Affäre für Aufsehen sorgte.

Weiterhin emotional bleibt es in der Tragikomödie "Ein Mann namens Ove”, in der ein alter Mann in einer neuen Freundschaft wieder einen Lebenssinn findet. Wer die Gefühlsduselei satt hat, holt sich seine Ladung Action mit "Jason Bourne” ab.

"Tatsächlich… Liebe" (Start 05.12.)





In London entwickeln sich parallel in der Vorweihnachtszeit 10 Geschichten über die Liebe, die sich am 24. Dezember miteinander verbinden. So verliebt sich der Premierminister (Hugh Grant) in seine Servierdame Natalie (Martine McCutcheon), die Schwester (Emma Thompson) des Premierministers hat Eheprobleme, weil sich ihr Ehemann (Alan Rickman) den Avancen seiner Angestellten (Heike Makatsch) nicht entziehen kann und ihre Kollegin Sarah (Laura Linney) ist seit Jahren heimlich in ihren Schwarm verliebt.

"Mein Leben mit Robin Hood" (Start 06.12.)





Das Biopic erzählt über die letzten Tagen im Leben von Hollywood-Legende und Robin Hood-Darsteller Errol Flynn (Kevin Kline) und über seine umstrittene Beziehung zu Beverly Aadland (Dakota Fanning).

Beverly schmuggelte sich im Jahr 1957 als 15-jährige mit einer gefälschten Geburtsurkunde in die Warner-Brother-Studios und erhielt dort tatsächlich einen Job. Dort lernte sie den Star Errol Flynn kennen und begann eine Affäre mit ihm, welche vor allem ihre Mutter Florence (Susan Sarandon) begrüßte. Doch als die Beziehung an die Öffentlichkeit kommt, nimmt alles ein schnelles Ende.

"Ein Mann namens Ove" (Start 07.12.)





Jeder kennt diesen einen unzufriedenen, alten Nachbarn, der sich über falsche Mülltrennung beschwert, Falschparker meldet und über jegliche Fehltritte der Nachbarschaft meckert. Der grantige Rentner Ove (Rolf Lassgård) ist genau so ein Nachbar, doch sein nerviges Verhalten hat einen traurigen Grund:

Er konnte den Tod seiner geliebten Ehefrau nie richtig verkraften und hat seitdem unzählige Selbstmordversuche hinter sich, die immer wieder durch höhere Gewalt verhindert wurden. Auch als er erneut versucht sich zu erhängen, nieten die neuen Nachbarn seinen Briefkasten um.

Er verschiebt seinen Selbstmordplan, um die Nachbarn zurechtzuweisen, doch dann passiert etwas schönes: Ove und die Nachbarin Parvaneh (Bahar Pars) werden Freunde und Ove erkennt, dass es noch Dinge gibt, für die es sich zu leben lohnt.

"Red Oaks - Staffel 2" (Start 09.12.)





Um sich sein Studium an der New York University zu finanzieren, arbeitet David Meyers (Craig Roberts) im noblen Country Club Red Oaks als Aushilfs-Tennislehrer.

Davids Vater möchte, dass er mal in seine Fußstapfen tritt und das Familienunternehmen übernimmt, doch David weiß gar nicht was er im Leben will und beschäftigt sich noch mit den großen Fragen: Wer bin ich? Wo komme ich her? Und wo gehe ich hin

Jeder der Menschen im Red Oaks gibt ihm Ratschläge für das Leben, doch er droht, an all den gut gemeinten Ratschlägen zu ersticken. Ein anderer Faktor macht es ihm dabei nicht leichter - die Liebe.

"Jason Bourne" (Auf Abruf 09.12.)





Als sensible Daten der CIA verschwinden, wird die Situation mit der Warnstufe "könnte schlimmer sein als bei Snowden” beschrieben. Dabei gerät Jason Bournes (Matt Damon) alte Verbündete Nicky Parsons (Julia Stiles) ins Visier des Geheimdienstes, die mit Hochdruck unter Leitung des CIA-Chefs Robert Dewey (Tommy Lee Jones) gesucht wird. Sie tut sich wieder mit Bourne zusammen, der bereits eine neue Identität hat.

Sie will ihn vor einem neuen Agenten-Programm warnen, doch beide wissen nicht: sie werden nicht nur längst beobachtet, sondern auch von einem Auftragskiller (Vincent Cassel) verfolgt.

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"Vikings" - Staffel 4, Teil 2 (Start 01.12.)





Der junge Farmer Ragnar (Travis Fimmel) sehnt sich danach, neue Zivilisationen jenseits des Westens zu plündern, doch der Stammesführer Jarl Haraldson (Gabriel Byrne) beharrt darauf, sich auf die vertrauten Regionen zu konzentrieren.

Heimlich macht sich Ragnar mit treuen Männern davon und fällt schließlich in England ein. Zwar zieht er mit diesem Raubzug den Zorn von Jarl Haraldson auf sich, doch er wird somit auch gleichzeitig einer der größten Wikinger-Krieger aller Zeiten.

"Ku’Damm 56" (Start 01.12.)





Berlin, 1956: Caterina Schöllack (Claudia Michelsen) vertritt ein konservatives Weltbild und lebt es sowohl beruflich in ihrer Tanzschule aus als auch privat - Von ihren Töchtern erwartet sie gut situierte Ehemänner und die brave Eingliederung in die Gesellschaft.

Doch Monika (Sonja Gerhardt) entdeck den Rock’n’Roll, Helga (Maria Ehrich) erfährt, dass ihr Mann schwul ist und Eva (Emilia Schüle) verliebt sich trotz bevorstehender Hochzeit in einen anderen: In Fußballer Rudi Hauer (Steve WIndolf), der schon verheiratet ist und dazu auch noch aus dem Ostteil der Stadt.

"Die Peanuts" - Staffel 7 bis 8 (Start 01.12.)





Charlie Brown, Lucy, Snoopy, Schroeder und der Rest der Peanuts-Gang erleben jeden Tag die skurrilsten und lustigsten Geschichten. Dabei dreht sich alles um den Hauptcharakter Charlie Brown, der lammfromm, nervös ist und es an Selbstvertrauen mangelt.

So schafft er es nicht, einen Drachen steigen zu lassen oder einen Fußball zu kicken, den seine jähzornige Freundin Lucy hält.

"Legend of Tarzan" (Auf Abruf 01.12.)





Tarzan (Alexander Skarsgård) hat schon lange sein Leben im Dschungel hinter sich gelassen, um mit seiner geliebten Frau Jane (Margot Robbie) unter seiner neuen Identität, als britischer Adeliger John Clayton III, in der Zivilisation zu leben.

Eines Tages erhält er den Auftrag, als Sonderbotschafter in den Dschungel zurückzukehren. Dabei ahnt er noch nicht, dass er nur als Schachfigur einer Intrige missbraucht wird.

"Momo" (Start 02.12.)





Für Waisenmädchen Momo (Radost Bokel) hat plötzlich niemand mehr Zeit, weil alle ihre Freunde Zeit einsparen müssen. Momo findet heraus, dass die mysteriösen, grauen Herren, die Vertreter der Zeitsparkasse, den Menschen die Zeit stehlen und für ihre eigenen Zwecke nutzen.

Deshalb stellt sich Momo mutig mit der Stundenblume und der Schildkröte Kassiopeia dem Verein der grauen Herren, um den Menschen wieder ihre Zeit und Lebensfreude zurückzugeben.

(almi)

In Karlsruhe liegt eine Frau halbnackt auf der Straße, um ein Zeichen zu setzen

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  • In der Karlsruher Innenstadt hat sich eine Frau halbnackt auf den Boden gelegt

  • Sie protestiert als Peta-Aktivistin gegen unseren Fischkonsum

  • Im Video oben erfahrt ihr, warum es nicht gesund ist, Fisch zu essen


Es ist Anfang Dezember, es ist eisig kalt und mitten in Karlsruhe liegt eine junge Frau halbnackt auf dem Boden, zusammengekauert auf einem überdimensionalen Teller. Sie will damit ein Zeichen setzen. Ein Zeichen gegen das Leid von Fischen.

Unter dem Motto “Fische sind kein Weihnachtsbraten. Möchten Sie gegessen werden? Tiere auch nicht!” informiert die Tierrechtsorganisation Peta auf dem Weihnachtsmarkt in Karlsruhe über das Tierleid.

“Wir bitten die Passanten und Besucher des Weihnachtsmarktes, sich in die Lage des Tieres auf ihrem Teller zu versetzen, das für eine kurze Mahlzeit leiden muss und getötet werden soll“, sagt Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin bei Peta.

„Es gibt unglaublich viele leckere, vegane Gerichte – und es war nie einfacher, ein tierfreies Weihnachtsessen zu zaubern und zu genießen.“

Fische spüren Angst und Schmerz



Peta verweist darauf, dass jedes Jahr 1000 bis 3000 Milliarden Fische in den Gewässern der Welt gefangen und getötet werden. Etwa 37 bis 120 Milliarden Fische weltweit sterben in der Aquakultur.

“Fische sind intelligente und sehr soziale Tiere. Sie schließen teils sehr enge Freundschaften mit Artgenossen und Menschen und können sogar Menschengesichter unterscheiden. Auch zahlreiche wissenschaftliche Studien und Gutachten zeigen, dass Fische Angst und Schmerz spüren”, so Peta.

Im März 2017 fand der erste Welttag zur Abschaffung von Fischerei und Aquakultur statt, der von 57 Organisationen weltweit unterstützt wird. Er ist Teil einer neuen Weltkampagne “Ein neuer Blick auf Fische”.

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?

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(best)

Diese Frage soll euch in Bewerbungsgesprächen in eine Falle locken

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  • Personaler und Chefs stellen in Interviews oft Fragen, mit denen sie mehr über den Charakter des Bewerbers herausfinden wollen

  • Dabei möchten sie zum Beispiel wissen: Wie sind Motivation, Arbeitsweise oder Werte?

  • Eine davon ist besonders heikel für die Bewerber


Ihr bereitet euch tagelang vor, geht euren Lebenslauf durch, überlegt, was eure Stärken und Schwächen sind und wie ihr dem Unternehmen zu seinem Ziel verhelfen könnt - und doch kommt diese eine Frage im Jobinterview, mit der ihr nicht gerechnet habt.

Diese Frage, die so raffiniert ist, dass ihr das Gefühl habt, ihr könnt keine richtige Antwort darauf geben. Oder bei der ihr im ersten Moment gar nicht begreift, dass der Fragesteller damit viel mehr über euch herausfinden will, als es auf den ersten Blick scheint.

Hinter diesen Fragen steckt in der Regel keine böse Absicht. Personaler und Chefs stellen gewisse Fragen, weil sie an der Antwort viel über die Motivation des Bewerbers, seine Ziele und Werte - und nicht zuletzt über die Art zu arbeiten erfahren.

Mehr zum Thema: Experte: Ein Detail verbergen viele Bewerber im Lebenslauf - dabei kann es entscheidend sein

Eine dieser Fragen ist: “Woher wissen Sie, dass Sie einen guten Job gemacht haben?”

Eigentlich scheint die Frage gar nicht so fies. Doch wie ihr sie beantwortet, gibt dem Personaler einen entscheidenden Hinweis auf eure Arbeitsmotivation.

Es gibt kein richtig oder falsch



Bewerber, die eher auf Input fokussiert seien, messen den Erfolg an ihren eigenen Kriterien, schreiben die Experten von "karrierebibel". Also: Habe ich alles getan, was in meiner Macht steht, um einen guten Job zu machen? Habe ich nach meinen Werten gehandelt? Kann ich mit mir selbst zufrieden sein?

Kandidaten, die sich eher am Außen messen, werden sich laut "karrierebibel" an Vorgesetzten, an Kunden oder Kollegen messen - und nicht zuletzt an dem, wie der Erfolg für das Unternehmen ausgefallen ist.

Die Sache ist die: Es gibt auf diese Frage keine richtige oder falsche Antwort. Es kommt ganz auf die Position an, auf die ihr euch bewerbt, auf das Unternehmen und nicht zuletzt auf das Team, in dem ihr arbeiten sollt. Denn da muss eure Motivation natürlich zum Führungsstil eures Vorgesetzten passen.

Mehr zum Thema: Wenn euch ein Headhunter anspricht, solltet ihr einen Satz auf gar keinen Fall sagen

Auf derartige Fragen kann man sich schwer vorbereiten. Und: Eine vorbereitete Antwort kommt auch oft nicht gut an. Denn der Personaler will, um wirklich das Innenleben des Bewerbers erkennen zu können, eine spontane Antwort.

Außerdem ist es wichtig, diese Fragen ehrlich zu beantworten. Lügen könnten geschulte Personaler sofort durch geschickte Nachfragen entlarven, sagt Personalberater Markus Böhler von der Personalberatung Hartlieb.

”Lügen können wir schnell enttarnen”



“Nie sollte man etwas von sich behaupten, dass man nicht mit Beispielen belegen kann, sowohl auf der fachlichen wie auch auf der persönlichen Ebene”, warnt Böhler. “So etwas können wir mit bestimmten Nachfragen oder über Referenzen schnell enttarnen.”

Deshalb lässt sich Böhler auch herausragende Beispiele von Kandidaten erzählen, Erfolgsgeschichten aus dem Job. Man merke sehr schnell, ob der Kandidat die Aktion maßgeblich selbst vorangetrieben habe oder ob er nur ein bisschen daran beteiligt war.

Auch wenn diese Frage erst einmal ganz harmlos daherkommt (wer spricht nicht gerne über seine Erfolge?), steckt hinter ihr viel mehr. Es kommt gar nicht gut an, wenn ihr euch bei solchen Geschichten mit fremden Federn schmückt.

Jede Stärke hat auch Nachteile



Natürlich ist die Frage nach dem guten Job nicht die einzige Frage, mit der Personaler und Chefs mehr über euch herausfinden wollen, als es den Anschein macht.

Auch die Frage nach Stärken und Schwächen könne heikel werden, sagt Personalberaterin Ursula Vranken von IPA Consulting. Denn: Jede Medaille hat zwei Seiten. Gebe ein Bewerber als Stärke an, “extrem teamfähig” zu sein, dann könnte schnell der Verdacht entstehen, er plaudere während der Arbeit übermäßig viel mit seinen Kollegen.

Mehr zum Thema: Das solltet ihr im Bewerbungsgespräch nie antworten, wenn ihr nach Schwächen gefragt werdet

"Nennt ein Kandidat Ungeduld als Schwäche, entsteht auf der einen Seite der Eindruck, er wolle seine Schwäche mit einer vermeintlichen Stärke verstecken", warnt Vranken. Denn Ungeduld suggeriere auch: “Ich bin wahnsinnig schnell, schneller Erfolg ist mir sehr wichtig.”

Aber: Gibt jemand Ungeduld als Schwäche an, kann auch der Eindruck entstehen, dass der Bewerber schnell aufgibt, wenn sich nicht auf der Stelle ein Erfolg einstellt.

Es gibt keine Patentantwort



Auch eine weitere Frage stellen Personaler gerne am Ende eines Interviews: “Wenn der Prozess jetzt weiter geht, was denken Sie sind die Gründe dafür? Wenn er zu Ende ist, wieso ist es dann so?”

Damit will der Fragesteller herausfinden, wie reflektiert ein Kandidat ist. Wie kann er sich selbst einschätzen? Und: Wie groß ist seine Fähigkeit zur Selbstkritik?

Für all diese “Fangfragen” gilt: Es gibt keine Patentantwort.

Beantwortet sie ehrlich, spontan und nicht zu lang, da sind sich Personalberater einig. Nur so kann euch der Fragesteller wirklich kennenlernen. Und das ist ja schließlich Sinn und Zweck eines Jobinterviews.

Mehr zum Thema: 5 Gründe, warum hochqualifizierte Frauen in ihren Jobs oft unzufrieden sind

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?

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(lk)

"Behinderte Kinder sieht man nur bei ausländischen Familien": So krude setzt sich die "Welt" gegen Abtreibungen ein

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  • In der Debatte um den Paragraphen 219a bleiben die Abtreibungs-Gegner bislang eher still

  • Jetzt setzt sich die "Welt" in einem Kommentar gegen Abtreibungen ein

  • Besonders ein Argument geht dabei jedoch völlig daneben


Das Urteil hat viele Frauen empört: Eine Ärztin aus Gießen muss wegen angeblicher Werbung für Schwangerschaftsabbrüche 6000 Euro Strafe zahlen. Grundlage für das Urteil ist der Paragraph 219a des Strafgesetzbuches.

Nun soll dieses Gesetz gekippt werden. Das fordern unter anderem die Bundestagsfraktionen von Grünen, SPD und Linke. Auch in den Medien traf die Forderung nach einer Aufhebung des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche auf große Zustimmung.

Die Zustimmung war so groß, dass der Hauptstadt-Journalist Robin Alexander sich nun in der “Welt” fragte: Wo bleibt eigentlich die Gegenstimme?

Tatsächlich: In der Debatte hatten sich die Unterstützer des umstrittenen Paragraphen 219a bisweilen eher bedeckt gehalten. Alexander, sonst eher um die Gemütslage der Bundeskanzlerin Angela Merkel besorgt, gerierte sich deshalb – um Gerechtigkeit bemüht – als Abtreibungsgegner.

Mehr zum Thema: Ich führe Abtreibungen durch - gerade weil ich gläubig bin

Besonders ein Argument Alexanders geriet dabei so krude, dass man sich fast wünschen würde, niemand hätte die Anwaltschaft für den Paragraph 219a übernommen.

"Behinderte Kinder sieht man nur noch bei Ausländern"



“Behinderte Kinder sieht man in den Großstädten schon jetzt fast nur noch bei ausländischen Familien”, beginnt der Journalist seine These. Eine Beobachtung, die schon an und für sich befremdlich ist. Studien führt Alexander dafür nicht an.

Man könnte kurz den Eindruck gewinnen, als wolle die "Welt" ausländische Familien beim Thema Abtreibung als moralisches Vorbild hinstellen.

Doch Alexanders Punkt ist ein anderer: “Im neuen völkischen Diskurs” werde das heute bereits als Beweis für eine angebliche genetische Überlegenheit der Deutschen gehandelt.

Was der Journalist offenbar meint: Wenn deutsche Mütter ihre Kinder abtreiben, weil die Gefahr besteht, dass sie behindert auf die Welt kommen, geben sie Rechtsradikalen ein Argument für ihre Propaganda.

Zugespitzt: Wer abtreibt, stärkt die AfD.

Die Abtreibungsdebatte auf dem Polit-Schachbrett



Die Entscheidung einer Mutter, ob sie für ein behindertes Kind sorgen kann, wird für den Polit-Korrespondent zur ideologischen Links-Rechts-Streiterei.

Mehr zum Thema: "Mein Leben darf wichtiger sein als das werdende Leben" – eine Fotografin dokumentiert ihre Abtreibung

Die Mühe, sich in eine Frau hineinzuversetzen, die sich in einem Schwangerschaftskonflikt befindet, macht die "Welt" sich derweil nicht. Stattdessen übersteigert der Redakteur vage Expertenschätzungen zum wissenschaftlichen Beweis: “Neun von zehn Menschen mit Trisomie 21 werden in unserem Land vor der Geburt getötet”.

Am Ende bleibt für die “Welt” nur eine Frage: Warum bleibt die Union so still? “Ist hier noch jemand zuhause?”

Die AfD macht es vor



Die Antwort gibt Alexander dann der Einfachkeit halber selbst: Kanzlerin Angela Merkel hat viel mit der Regierungsbildung zu tun, Generalsekretär Peter Tauber ist krank, Peter Altmaier in der Europapolitik eingebunden.

Wen er auslässt: Bayerns Justizminister Winfried Bausback (CSU), der eine Lockerung des Paragraphen vehement ablehnt.

Oder auch die Vorsitzende der Frauenunion, Annette Widmann-Mauz, die sogar ausgerechnet in der “Welt” offensiv für den “Schutz des ungeborenes Lebens” wirbt.




Und auch die Stimmen aus der AfD, die die Abtreibungen angeblich stärkt, kommen bei Alexander nicht vor.

Das sind vergleichsweise viele Gegenstimmen - Alexanders abenteuerliche Argumentation hätte also nicht das Licht der Welt entdecken müssen.

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?

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Ich ziehe alleine eine behinderte Tochter groß - so lässt mich der Staat im Stich

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Die Weihnachtszeit ist neben den Geburtstagen meiner Tochter die schlimmste Zeit des Jahres für mich.

In den Wochen vor Weihnachten fühle ich mich, als würde ich als Mutter versagen. Denn dann muss ich Geschenke kaufen - mit Geld, das ich nicht habe.

Ich würde meiner achtjährigen Tochter Rüya so gerne eine Freude machen. Ihr ein Barbie-Traumhaus oder einen Puppen-Kleiderschrank schenken - aber allein der kostet 60 Euro.

Das kann ich mir als Hartz-IV-Empfängerin nicht leisten. Dabei hätte sich Rüya diese Freude so sehr verdient. 34 Mal wurde sie schon operiert. Allein in diesem Jahr viermal.

Sie hat die seltene Gehbehinderung Tibiaphylapsie, eine skelettale Fehlbildung des Beines. Ohne spezielle Schuhe, ihre Orthesen-Schuhe, kann sie nicht laufen. Alle zwei bis zweieinhalb Jahre muss sie operiert werden - so lange sie wächst. Denn ansonsten wird der Längenunterschied zwischen ihren Beinen immer größer.

Ihr krankes Bein ist kleiner und kürzer als das gesunde Bein. Links hat sie Schuhgröße 37 und rechts 35.

Manche mögen denken: Geschenke allein machen nicht glücklich. Ja, das stimmt. Aber es sind nicht nur die Geschenke, die ich meiner Tochter nicht kaufen kann.

Die Politiker sollten mal mit uns zusammen wohnen



Wegen der Behinderung meiner Tochter fehlt es uns teilweise am Nötigsten. Hilfe bekommen wir nicht.

Ich fühle mich vom Staat im Stich gelassen.

Ich wünschte, ein Politiker aus jeder Partei würde nur eine einzige Woche mit mir und meiner Tochter zusammenleben. Damit sie sehen, wie schwer es für uns ist, mit dem Hartz-IV-Gehalt zurecht zu kommen, wie wenig Geld uns im Monat bleibt.

Mehr zum Thema: Ich bin eine alleinerziehende Mutter, arbeite Vollzeit - und bin trotzdem arm

Vielleicht liest ein Politiker aber auch meine Geschichte hier. Und vielleicht versteht er dann, dass das aktuelle Hartz-IV-System vielleicht zum Überleben reicht, aber für eine Familie wie meine eine tägliche Demütigung bedeutet, weil das Geld hinten und vorne nicht reicht.

Auch wenn ich froh bin, dass meine Tochter dank ihrer Schuhe laufen und springen kann, graut es mir jedes Mal davor, wenn ich ihr neue kaufen muss. Ein Paar kostet zwischen 180 und 300 Euro. Die Versicherung bezahlt die Schuhe nicht, denn Rüya gilt nicht als schwerbehindert.

Sie wurde als zu 40 Prozent behindert eingestuft, schwerbehindert ist man aber erst ab 50 Prozent. Mein Antrag auf Verschlimmerung wurde abgelehnt.

Normale Hosen kann meine Tochter kaum tragen



Ich möchte niemandem, dem es noch schlechter geht, seine Unterstützung wegnehmen. Trotzdem hätte ich diese finanzielle Hilfe gut gebrauchen können.

Rüya kann wegen ihrer Schuhe auch keine gewöhnlichen Hosen tragen. Die meisten günstigen Hosen bei Primark sind an den Beinen eng geschnitten und deshalb nicht geeignet für sie.

Im Alltag ist sie außerdem oft auf mich angewiesen. Ich muss ihr beim Anziehen helfen und sie jeden Tag zur Schule fahren und abholen. Ein Auto kann ich mir nicht leisten.

Wenn ich zu wenig Geld für Bus-Tickets hatte, bin ich manchmal extra noch eine Haltestelle weiter zu Fuß gelaufen, damit ich nur ein Kurzstrecken-Ticket zahlen muss.

Jede Fahrt muss ich mir also gut überlegen. Umso schlimmer ist es für mich, wenn unerwartet Fahrten dazukommen.

Als ich von der Abschaffung des Sozialtickets erfuhr, weinte ich



Zu Beginn dieses Jahres bekam meine Tochter kurz nach der Operation 40 Grad Fieber. Die Ärzte stellten eine schwere Keim-Infektion fest.

Wie das passieren konnte, ist bis heute nicht geklärt. Die Keiminfektion hat ihre Knochenstruktur aufgefressen. Ihre Knochen sind immer noch nicht wieder zusammengewachsen.

Der Fehlgriff führte dazu, dass es zusätzliche Operationen gab. Zusätzliche Wege, zusätzliche Kosten.

Zum Glück gibt es in NRW das Sozialticket, mit dem Bedürftige wie ich günstiger Bus und Bahn fahren können. Nachdem ich erfahren hatte, dass Politiker es für NRW abschaffen wollten, musste ich tatsächlich weinen.

Denn das zeigt mir, dass die Politiker einfach nichts verstanden haben. Nicht, wie wir leben. Nicht, wie wenig Geld wir zur Verfügung haben. Nicht, dass dieses Ticket für uns überlebenswichtig ist.

Sie hätten mir meine Freiheit genommen



Mit dem Sozialticket hätten sie mir auch meine Freiheit genommen. Ich hätte nirgendwohin fahren können. Dadurch wäre mein ganzes Sozialleben zerstört worden. Ohne Bus und Bahn kann ich mich nicht fortbewegen. Ich kann nicht einkaufen fahren, meine Tochter nicht zum Arzt bringen.

Die Begründung der Politiker, die eingesparten Zuschüsse für das Sozialticket stattdessen in den Straßenbau investieren zu wollen, ist mir unbegreiflich. Anscheinend sind Straßen den Politikern wichtiger als Menschen. Straßen, auf denen ich nicht fahren kann, weil ich mir ein neues Auto und die Versicherung nicht leisten kann.

Die Politiker sollen sich mal den Tagessatz von einem Hartz-IV-Empfänger angucken und dann anfangen, zu rechnen, sich in einen Laden stellen und sich die Preise angucken oder zu einem Fahrkarten-Automaten gehen.

Ich lebe täglich mit der Angst vor Extrakosten



Insgesamt bekomme ich 1250 Euro im Monat.

Das mag vielleicht viel klingen, aber davon muss ich meine Miete bezahlen. In Gelsenkirchen sind das 550 Euro im Monat. Dazu kommen 100 Euro für Strom. Damit ist schon mal die Hälfte weg. Nicht zu vergessen Internet und Telefon. Dazu kommen 19 Euro für mein Kind zum Mittagessen.

Wenn man alle Kosten abzieht, bleiben mir um die 380 Euro im Monat. Von diesen 380 Euro muss ich also einkaufen gehen, Klamotten kaufen und für meinen Kater Futter kaufen. Täglich lebe ich mit der Angst, dass irgendetwas kaputt geht und Extrakosten auf mich zukommen. Dann wüsste ich nicht, wie ich über die Runden kommen soll.

Mehr zum Thema: "Ich kann mir nicht einmal eine neue Hose leisten" - ein alleinerziehender Vater klagt an

Ich gönne mir so gut wie nichts. Meine Kleidung kaufe ich bei Primark, weil sie da am billigsten ist. Ich besitze drei Jeanshosen. Mein Essen kaufe ich bei Penny. Ich gehe nur einmal im Monat hin und mache einen Großeinkauf für die kommenden Wochen.

Natürlich nehme ich nur die Penny-Eigenprodukte, alles andere könnte ich mir nicht leisten. Dadurch gelingt es mir, nur 70 Euro für einen ganzen Monat auszugeben. Weil ich Muslimin bin, kaufe ich außerdem ab und zu in einem türkischen Laden für Fleischprodukte ein.

Ich hoffe, dass mein Geld irgendwann für ein schönes Geschenkk reicht



Bei jedem Wetter bin ich mit Bus und Bahn unterwegs, egal, wie kalt es ist oder wie sehr es regnet.

Natürlich versuche ich, einen neuen Job zu finden. Ich habe Jahre lang als Filialleiterin einer großen Schuh-Kette gearbeitet. Doch dem Druck konnte ich irgendwann nicht mehr standhalten.

Dann habe ich Nachtschichten in einer Tankstelle gemacht, doch mit einem Kind ist das als Alleinerziehende kaum möglich.

Jetzt suche ich jeden Tag nach einer neuen Arbeit - und hoffe, dass mein Gehalt irgendwann für ein schönes Weihnachtsgeschenk für meine Tochter reicht.

Das wünsche ich mir für das nächste Jahr - und dass die Politiker endlich versuchen, uns zu verstehen. Denn das tun sie bisher nicht. Sie werfen alle Arbeitssuchenden in einen Topf - anstatt sich die Einzelfälle anzusehen und dann abzuwägen, was an finanzieller Unterstützung nötig wäre.

Das Protokoll wurde aufgezeichnet von Amelie Graen.

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?

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Mit dem Widerrufsjoker ans Ziel: Gute Nachrichten für Sparkassen-Kunden!

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Und wieder ein Urteil zur Freude des Verbrauchers: Die Sparkasse Hamburg AG wurde aufgrund fehlerhafter Widerrufsbelehrungen zur Rückabwicklung eines Darlehensvertrags verurteilt (Az.: 326 O 286/15). Nach Auffassung des Gerichts war die Widerrufsfrist zum Zeitpunkt des Eingangs der Widerrufserklärung noch nicht abgelaufen gewesen, da die Widerrufsbelehrung des am 09. Februar 2007 geschlossen Vertrages die Formulierung „frühestens" enthielt. Durch diese Formulierung sei es zwar möglich, dass der Kunde erkennt, dass weitere Vorraussetzungen angeknüpft sind, jedoch ist nicht klar erkennbar welche dies seien. Dies macht die Widerrufsbelehrung unwirksam und ermöglicht dem Kunden auch heute noch ein Widerrufsrecht.

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Sparkasse Hamburg AG verklagt!

Ein Ehepaar aus Barsbüttel hatte im Jahre 2007 einen Darlehensvertrag über 110.000 Euro abgeschlossen mit einem jährlichen Zinssatz von 4,54 Prozent. Durch das Urteil des LG Hamburg muss die Sparkasse Hamburg diesen Vertrag nun rückabwickeln und dem Ehepaar 57.570,04€ an bereits gezahlten Beiträgen zurück zahlen, sowie einen Nutzungswertersatz von 31.720,22 Euro. Ein Sieg, der auch weiteren Sparkassen-Kunden hilfreich sein könnte!

Widerrufsjoker als Erfolgsgarant?

Eins steht fest: Ausgestorben ist der Widerrufsjoker noch lange nicht! Sowohl vor Gericht, als auch bei außergerichtlichen Verhandlungen zeigt die Verwendung des Widerrufsjokers immer wieder klare Erfolge. In vielen Fällen lassen sich Kreditinstitute auf lukrative Vergleiche ein, die den Kunden bares Geld bringen. Besonders interessant kann dies auch für Darlehensverträge aus den Jahren 2010/2011 sein, die den als problematisch eingestuften Klammersatz ohne Nennung der Aufsichtsbehörde beinhalten. Auch hier lassen sich viele Banken auf angemessene Einigungen ein, um den Gang vor Gericht zu vermeiden.

*** Sollten also auch Sie einen Darlehensvertrag haben, den Sie prüfen lassen möchten, so können Sie dies bei uns gerne tun. Wir überprüfen Ihre Unterlagen im Rahmen einer kostenlosen Ersteinschätzung und wägen gemeinsam mit Ihnen Ihren Chancen bei einem Widerruf ab. Schicken Sie uns dazu gerne Ihre Vertragsunterlagen an darlehen@mingers-kreuzer.de. Wir kämpfen für Ihr gutes Recht!

Mays krummer Deal: Wieso der Brexit trotz der Einigung mit Juncker auf der Kippe steht

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  • Am Freitagmorgen meldeten Juncker und May einen Durchbruch bei den Brexit-Gesprächen

  • Hinter den Kulissen gibt es bei den Briten jedoch weiter massives Streitpotenzial

  • HuffPost-UK-Politikchef Paul Waugh analysiert die Konfliktlinien


Heute morgen legte sich eine dünne Schneedecke über Nordirland.

Aber es war nicht dieses ungewöhnliche Ereignis, dass die Nachrichten bestimmte und für Aufregung sorgte, sondern das Tauwetter zwischen Großbritannien und Brüssel: Die britische Premierministerin Theresa May und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hatten nach Tagesanbruch einen ersten Durchbruch in den Brexit-Gesprächen verkündet.

Der britische Brexit-Minister David Davis fiel Juncker im Eifer fast um den Hals. Junckers Berater verkündete auf Twitter in Anspielung auf die Papstwahl, dass “weißer Rauch” aufsteige. Beim Frühstück kamen die Verhandler aus dem Grinsen kaum heraus.

Danach traten May und Junker lächelnd vor die Presse und verkündeten eine erste Einigung, wie der Brexit genau ablaufen soll.

May hat mit der Faust auf den Tisch gehauen



Wie es sich für ein erwachsenes diplomatisches Abkommen gehört, ermöglicht dieser Deal es allen Beteiligten, ihn als Sieg für sich zu verbuchen. Da alle Parteien vermeiden wollten, dass der Deal platzt, war die Einigung fast ein politischer Zwang.

Doch obwohl Theresa May beteuert, dass alle Seiten Kompromisse eingegangen seien, werden Kritiker ihr vorwerfen, zu viele Zugeständnisse gemacht zu haben.

Besonders bei einer Streitfrage: der irischen Grenze.

Arlene Foster, Vorsitzende der DUP, Mays nordirdischem Koalitionspartner, deutete die Konfliktlinien bereits an.

Mays Regierungsmehrheit wird von der nationalistischen DUP garantiert - und die hat bereits angekündigt, keine "innerbritische Grenze in der irischen See", also eine Sonderbehandlung Nordirlands durch die EU, zu akzeptieren.

Mit May waren diese Konflikte offenbar nicht ausgeräumt. “Trotzdem hat die Premierministerin beschlossen nach Brüssel zu fahren.” sagte Foster am Freitagmorgen.

Ihre Aussage lässt vermuten, dass Theresa May mit der Faust auf den Tisch gehauen hat. Weil sie wusste, dass sie die Verhandlungen nicht weiter aufschieben konnte. Das Brüsseler Ultimatum hat sicherlich dazu beigetragen, dass die Verhandlungen nun in Gang kommen.

DUP bleibt skeptisch



Die DUP hat unterdessen erklärt, dass sie dem Abkommen nur unter bestimmten Bedingungen zustimmen werden. “Wir haben die Premierministerin davor gewarnt, das Abkommen in seiner jetzigen Form abzusegnen.”

In den nächsten Tagen wird in Großbritannien vor allem über einen Absatz in dem Abkommen eine theologisch anmutende Diskussion losbrechen: Denn bisher ist völlig unklar, was es bedeutet, dass “es eine vollkommene Übereinstimmung mit den Regeln für den EU-Binnenmarkt und die Zollunion geben muss.”

Einige Brexiteers glauben, dass die Formulierung vage genug ist, um keine Probleme zu verursachen. Andere teilen die Befürchtungen der DUP, die vor einem langwierigen weichen Brexit warnt.

Immerhin erklärte Umweltminister Michael Gove, dass er mit diesem ersten Deal zufrieden sei. Er ließ sich sogar zu der Aussage hinreißen, dass “May gewonnen hat”. Aber die Befürchtungen der DUP werden von anderen konservativen Abgeordneten geteilt. Sie warnen davor, dass die europäischen Kamellen der Premierministerin irgendwann die "Zähne zerfressen" könnten.

Trennung mit Hindernissen



Nicht alle Brexit-Befürworter im britischen Parlament sind glücklich über die Rolle, die der Europäische Gerichtshof in Bezug auf die Rechte von EU-Bürgern spielen wird. Die konservative Abgeordnete Theresa Villiers sagte der BBC, dass es besser gewesen wäre, wenn diese Vorgabe nicht Teil der Abmachung gewesen wäre.

Denn: Laut EU-Kommissionpräsident Juncker sieht die Einigung vor, dass der Europäische Gerichtshof auch nach dem Brexit für EU-Bürger, die in Großbritannien leben, zuständig ist.

Viele der größten Fragen bleiben derweil offen. Dementsprechend warnte der Präsident des Europarates, Donald Tusk, auch die konservativen Abgeordneten im britischen Parlament.

“Großbritannien hat sich eine Übergangszeit von zwei Jahren gewünscht, in der sie Teil des europäischen Binnenmarktes bleiben und der Zollunion”, sagte er.

Laut Tusk gibt es dabei aber ein entscheidendes Problem: “Die Briten müssen in dieser Zeit die Gesetze in der EU respektieren.” Das betrifft Haushaltsfragen ebenso wie die juristische Fragen. Gleichzeitig hätten die Briten in dieser Zeit keinerlei Mitspracherecht.

“Schluss zu machen ist schwierig. Aber Schluss zu machen und gleichzeitig eine neue Beziehung aufzubauen ist noch viel schwieriger”, glaubt Tusk.

Immerhin hat es 18 Monate gedauert, um überhaupt die Startschwierigkeiten zu überwinden. Und wie der Vorsitzende des Europarates betont, bleibt May jetzt nur noch weniger als ein Jahr, um die viel schwierigeren Fragen zum Handel und den genauen Ausstiegsmodalitäten zu lösen.

Die richtig harten Aufgaben warten also noch auf May. Für die Brexiteers gibt es also vorerst keinen Grund die Champagnerkorken knallen zu lassen.

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(lp)

Trump sagt, Melania liebe ihre Rolle als First Lady - hier sind 7 Beweise, dass sie es nicht tut

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  • Das Magazin "Vanity Fair" will erfahren haben, dass Melania Trump nie First Lady werden wollte

  • Donald Trump reagierte sofort mit einem Tweet

  • Melania liebe, was sie tue, schrieb er - wir sind uns da nicht ganz so sicher


Bösartige Gerüchte haben sich in den vergangenen Tagen verbreitet: Die First Lady Melania Trump wolle eigentlich gar nicht First Lady sein. Eine anonyme Quelle hatte dem Magazin "Vanity Fair" angeblich verraten, Melania habe die Position "auf Teufel komm raus" nicht gewollt. Das habe sie selbst gesagt.

Menschen auf der ganzen Welt zeigten sich entsetzt. Hatte Melania Trump bisher doch stets so viel Freude an ihrer Aufgabe versprüht.




Doch Donald Trump beschwichtigt. Als Antwort auf die fiesen Gerüchte twitterte er, Melania, "die großartige und hart arbeitende First Lady", würde "wirklich lieben, was sie tut".




Und, das weiß schließlich jeder: Was Donald Trump twittert, das stimmt. Hier sind sieben Beweise, die zeigen, wie sehr Melania ihre Arbeit als First Lady liebt.

1. Ihre Freude an öffentlichen Auftritten



Seht ihr es auch? Wie sehr Melania Trump liebt, was sie tut? Ihre Miene zeigt unverhohlene Begeisterung, die Augen strahlen vor Glück.

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Schwer zu sagen, wer glücklicher aussieht: Donald Trump als Präsident oder Melania als seine Ehefrau.

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2. Ihre Liebe zu Donald Trump



First Lady zu sein, ist eine Ehre. Noch schöner ist das nur, wenn du den Präsidenten an deiner Seite auch noch über alles liebst. Melanias Blick auf diesem Foto zeigt sie wie nie zuvor - die Liebe und Bewunderung, die sie ihrem Mann gegenüber empfindet.

melania



Auch ihr strahlendes Lächeln spricht immer wieder Bände.



3. Ihre Vorstellung von perfekten Weihnachten



Auf die Frage, wo sie am liebsten das Weihnachtsfest verbringen würde, antwortete Melania bei einem Interview im Weißen Haus "auf einer einsamen Insel".

Das klingt in der Tat so, als würde sie sich in der Öffentlichkeit und der Gesellschaft vieler Menschen richtig wohlfühlen.

Übrigens: An Weihnachten isst Melania am liebsten "gesunde Sachen". Das macht sie doch gleich noch viel sympathischer.




4. Sie weigerte sich fünf Monate lang, ins Weiße Haus zu ziehen



Fast ein halbes Jahr dauerte es, ehe sich Melania Trump dazu durchrang, ins Weiße Haus zu ziehen. Stattdessen versteckte sie sich lieber mit ihrem 11-jährigen Sohn Barron im Trump Tower in New York. Aber natürlich nur, damit Barron seine gewohnte Umgebung nicht zu schnell verlassen musste.

Eindeutig eine Frau, die es kaum erwarten konnte, First Lady zu werden.

5. Sie ist am liebsten allein



Auf Fotos ist Melania oft allein zu sehen - übrigens gerade dann, wenn sie mit vielen anderen Menschen oder mit ihrem Mann Donald Trump unterwegs ist. Wer könnte es ihr verübeln.

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6. Ihr Instagram-Account



Die Filmemacherin und Autorin Kate Imbach hat Melania Trumps Instagram-Profil analysiert und dabei festgestellt: Die First Lady lebt am liebsten im Hintergrund. Die Autorin ging sogar so weit, Melania mit einem Einsiedlerkrebs zu vergleichen, von dem Trumps Ehefrau ein Foto gepostet hatte.

Mehr zum Thema: Ich habe die Fotos von Melania Trump analysiert und entdeckt, wie düster ihr Leben ist

Auch stellte sie fest, dass Melania ihre Fotos oft bis zur Unkenntnis bearbeitet. Und bei öffentlichen Auftritten zeigt sich Melania am liebsten mit Sonnenbrille - ganz egal bei welchem Wetter. Klare Anzeichen dafür, wie wohl sich Melania in ihrer Rolle als First Lady fühlt.

Departing for #Texas and #Louisiana #HurricaneHarvey

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7. Extras, die eine First Lady genießt, bereiten ihr große Freude



Ein Flug im Privatjet oder aufwendige Weihnachtsdekoration - Melania Trump scheint auch an dem kleinsten dekadenten Extra Freude zu empfinden. Während Ballerinas durch riesige und aufwendig geschmückte Tannenbäume im Weißen Haus tanzen, sprüht Melania mal wieder vor wahrer Lebensfreude.

Wir halten fest: Donald Trump hat wieder einmal recht. Die First Lady liebt, was sie tut. Das sieht ja wohl jeder.

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Fotos: Getty

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(lk)
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