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FC Bayern München - St. Germain im Live-Stream: Champions League online sehen, so geht's

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  • FC Bayern München empfängt Paris Saint-Germain - auch im Live-Stream

  • Für Bayern geht es um den Einzug als Gruppenerster ins Achtelfinale

  • Das Video oben zeigt, wie ihr die Champions-League im Internet sehen könnt


FC Bayern München - Paris St. Germain im Live-Stream: Der FC Bayern München geht mit großer Motivation in das letzte Gruppenspiel der Champions League um 20.45 Uhr gegen das Topteam von Paris St. Germain. Das Hinspiel-Debakel in der haben die Bayern nicht vergessen - Zeit für die Revanche.

Beim Wiedersehen in München soll die Fußballwelt einen ganz anderen FC Bayern erleben als am 27. September im Pariser Prinzenpark. Bayerns Franzose Kingsley Coman sagte, es gehe darum, “eine Botschaft an ganz Europa” zu senden, “dass Bayern da ist, dass wir zu den großen Teams in der Champions League gehören, dass wir immer noch Titelanwärter sind”.

Trainer Jupp Heynckes nannte es jedoch “vermessen”, den Gruppensieg als Ziel auszurufen. Dafür müsste der deutsche Fußball-Rekordmeister nach dem 0:3 in Paris in der Münchner Arena mit mindestens vier Toren Unterschied gewinnen.

Aber realistisch erscheint ein 4:0, 5:1 oder ein noch höherer Heimsieg am Abend gegen das Überteam um Brasiliens Weltstar Neymar nicht.

Wie ihr FC Bayern München - Paris St. Germain im Live-Stream sehen könnt



Das Rückrunden-Match zwischen Bayern und Paris zeigt der Pay-TV Sender Sky Sport 2 ab 19.00 Uhr. Die Konferenz für die Champions-League-Duelle am Dienstag bietet Sky Sport 1 zeitgleich an.

Abonnenten des Pay-Anbieters finden die Übertragungen auch im Live-Stream - und zwar auf dem Portal Sky Go:

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Mit Material von dpa

FC Chelsea - Atletico Madrid im Live-Stream: Champions League online sehen, so geht's

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  • FC Chelsea spielt gegen Atletico Madrid - auch im Live-Stream

  • Es geht um den Einzug in die K.o.-Phase

  • Das Video oben zeigt, wie ihr die Champions-League im Internet sehen könnt


FC Chelsea - Atletico Madrid im Live-Stream: Es ist ein Spiel mit unterschiedlichen Ausgangspunkten. Der FC Chelsea ist bereits für das Achtelfinale qualifiziert. Am Dienstagabend geht es für die Engländer um den Gruppensieg - und zwar im Fernduell mit AC Rom. Ein Sieg entscheidet auch um die Top-Position in der Gruppe, schreibt das Fußball-Magazin "Kicker".

Die Italiener haben jedoch auch nur zwei Punkte Vorsprung vor Madrid. Gewinnt Atletico, kann das Team den Abstieg in die Europa League vermeiden.

Wie ihr FC Bayern München - Paris St. Germain im Live-Stream sehen könnt



Das Rückrunden-Match zwischen Chelsea und Atletico zeigt der Pay-TV Sender Sky Sport 3 ab 20.30 Uhr. Die Konferenz für die Champions-League-Duelle am Dienstag bietet Sky Sport 1 zeitgleich an.

Abonnenten des Pay-Anbieters finden die Übertragungen auch im Live-Stream - und zwar auf dem Portal Sky Go:

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Mit Material von dpa

Trump will die US-Botschaft nach Jerusalem verlegen - und riskiert damit Blutvergießen

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  • Präsident Trump will die US-Botschaft nach Jerusalem verlegen

  • Er würde mit dem Schritt mit der vergangenen US-Politik brechen - und Blutvergießen riskieren


Der Status Jerusalems ist eine der strittigsten Fragen im Nahost-Konflikt. US-Präsident Donald Trump will nun die US-Botschaft in die heilige Stadt verlegen.

Das kündigte Trump in einem Telefonat mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas an. Der warnte ihn vor den "schwerwiegenden Auswirkungen dieser Entscheidung", sagte ein Sprecher Abbas hinterher.

Der Palästinenserpräsident werde mit Staatschefs in aller Welt in Kontakt bleiben, um diesen "inakzeptablen Schritt" zu verhindern.

Bringt Trump das "Pulverfass" Jerusalem im Nahen Oste zum explodieren? Wir klären die wichtigsten Fragen zum Jerusalem-Streit.

1. Warum ist die Verlegung so brisant?



Israel hatte 1967 während des Sechs-Tage-Kriegs den arabisch geprägten Ostteil der Stadt erobert. Es beansprucht ganz Jerusalem als seine unteilbare Hauptstadt.

Dieser Anspruch wird international nicht anerkannt. Der künftige Status der Stadt soll in Friedensgesprächen ausgehandelt werden.

Der US-Kongress hatte 1995 ein Gesetz beschlossen, das die Verlegung der Botschaft nach Jerusalem vorsieht. Seitdem haben aber alle US-Präsidenten aus Sorge vor politischen Turbulenzen alle sechs Monate ein Dekret unterzeichnet, das die Gültigkeit des Gesetzes aussetzt.

Den jüngsten Termin für die Unterzeichnung hat Trump am Montag verstreichen lassen. Er hatte die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem im Wahlkampf versprochen.

2. Wann wird die US-Botschaft verlegt?



Noch ist kein Datum bekannt. Allerdings spricht Trump mit anderen Staatschefs über die geplante Verlegung. Neben dem Palästinenserpräsident Abbas soll Trump laut Medienberichten auch mit dem jordanischen König Abdullah darüber gesprochen haben. Auch Abdullah warnte Trump vor den Folgen seiner Entscheidung.

Am Dienstagmorgen will Trump auch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu telefonieren. Das teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders.

Für Mittwoch wird eine Rede von Trump erwartet, in der er sich zum Thema Jerusalem äußern will.

3. Wie reagieren die Staaten im Nahen Osten und international?



Abbas habe laut seinem Sprecher beim Telefonat mit Trump bekräftigt, es werde keinen Palästinenserstaat ohne Ost-Jerusalem als Hauptstadt geben. Er warnte den US-Präsidenten vor den gefährlichen Folgen auf den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern und für die Stabilität und Sicherheit in der Region.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte sogar mit einem erneuten Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Israel, sollten die USA Jerusalem als Hauptstadt des Landes anerkennen. "Herr Trump, Jerusalem ist die rote Linie der Muslime."

Auch Deutschland positioniert sich klar. "Eine Lösung der Jerusalem-Problematik kann nur durch direkte Verhandlungen zwischen beiden Parteien gefunden werden", mahnte Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD). "Alles, was sozusagen die Krise verschärft, ist kontraproduktiv in diesen Zeiten."

4. Warum riskiert Trump eine Eskalation des Konflikts im Nahen Osten?



Trump hatte schon im Wahlkampf versprochen: "Wir werden die US-Botschaft in die ewige Hauptstadt des jüdischen Volkes, Jerusalem, verlegen." Rechtsreligiöse Israelis feierten ihn nach seinem Wahlsieg wie einen Heilsbringer.

Trump hat seinen Schwiegersohn Jared Kushner damit beauftragt, den Friedensprozess in der Region voranzubringen. Der US-Präsident versprach den "ultimativen Deal" zwischen Israel und den Palästinensern. Mit der Ankündigung der Verlegung der Botschaft möchte Trump wohl ein deutliches Zeichen setzen.

Der israelische Analyst Eran Lerman vom Jerusalem-Institut für Strategische Studien meint jedoch, als ehrlicher Vermittler sei es Aufgabe der USA, die Palästinenser mit der Realität zu konfrontieren. Es sei eine Illusion zu glauben, "dass sie Israel eine Lösung aufzwingen können, die Israels Präsenz in Jerusalem nicht anerkennt", meint Lerman.

Politikwissenschaftler Thomas Jäger geht im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung nicht davon aus, dass Trump letztlich den Schritt wagen wird: "Trump ist dabei, eine arabische Allianz gegen den Iran zu bilden und will ein Friedensabkommen für den Nahost-Konflikt erreichen. Die Verlegung der US-Botschaft wäre da kontraproduktiv und würde gefährlich viel Öl ins Feuer gießen."

Mehr zum Thema: Geheime Absprachen zwischen Kushner und Netanjahu: In der Russland-Affäre führt eine heiße Spur nach Israel

5. Droht nun Gewalt?



Die Palästinenser haben zu drei "Tagen des Zorns" und Protesten vor US-Einrichtungen aufgerufen, die am Mittwoch beginnen sollen. Für Mittwoch wird mit einer Rede Trumps gerechnet, in der er Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkennt.

Auch Israels Armee stellt sich nun auf neue Gewalt ein. Der palästinensische Analyst Dschihad Harb rechnet mit einer "starken Reaktion" der Palästinenser, sollte Trump die Anerkennung aussprechen.

"Sie werden eine harte Position einnehmen und alle Kontakte mit den USA abbrechen", glaubt er. Es werde vermutlich Proteste geben, "einige friedlich, andere gewaltsam", sagt Harb. "Niemand kann wirklich voraussagen, wie die Leute reagieren werden, und mit welchen Mitteln."

Das Konfliktpotential ist derzeit jedenfalls enorm. Im Juli war es schon zu einem heftigen Gewaltsausbruch gekommen, nachdem Israel am Tempelberg (Al-Haram al-Scharif/Das edle Heiligtum) Metalldetektoren aufstellte. Hunderte Menschen wurden verletzt, mehrere kamen ums Leben.

Sollte Trump seine Wahlversprechen einlösen, könnten sich die blutigen Ausschreitungen wiederholen.

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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"Beschämend für so ein reiches Land" - Millionen Deutschen droht die Stromabschaltung

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  • Eine aktuelle Studie zeigt: Über 6 Millionen Menschen in Deutschland droht die Stromabschaltung

  • Besonders Geringverdiener und Familien mit Kindern sind davon betroffen

  • 2016 saßen 328.000 Bürger im Dunkeln


Ob in den Fußgängerzonen, den Weihnachtsmärkten oder unseren Wohnzimmern: Die Weihnachtszeit ist die Zeit der Lichter. Überall glüht und leuchtet es.

Doch für Millionen Deutsche ist das scheinbar keine Selbstverständlichkeit. Denn nach Angaben der Bundesnetzagentur drohten 2016 mehr als sechs Millionen Deutschen die Stromabschaltung. 328.000 Menschen saßen im selben Jahr wortwörtlich im Dunkeln. Dieses Jahr könnte es wieder so sein.

Menschen mit geringer Bildung und Alleinerziehende trifft es besonders häufig



Kommt es tatsächlich soweit, wird es für die Betroffenen richtig ungemütlich: Der Strom für den Haushalt wird komplett abgestellt und der Stromzähler verplombt; kochen, telefonieren, im Internet surfen, Musik hören? Keine Chance.

Aktuell hieße das: Kein “Last Christmas” von Wham aus den Lautsprecherboxen, keine Episode von Loriot im Fernseher und auch keine Weihnachtsgrüße an Oma, die 600 Kilometer entfernt wohnt.

Besonders alarmierend: Gerade Hartz-IV-Empfänger und Familien mit Kindern sind häufig von einem derartigen Blackout betroffen.

Droht eine Abschaltung, können das vor allem Alleinstehenden und Menschen mit geringer Bildung oft nicht verhindern.

Das geht aus einer Studie hervor, die der Deutsche Caritas Verbund zusammen mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) diese Woche veröffentlichte.

"Beschämend für Deutschland"



“Wenn Menschen der Strom abgestellt wird, ist das beschämend in einem reichen Land wie dem unseren“, erklärt Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich der an diesem Montag herausgegebenen Studie “Ursachen von Stromsperren in Privathaushalten“.

Demnach seien Sperrandrohungen und Stromsperren besonders wahrscheinlich, wenn betroffene Haushalte bereits anderweitig Schulden angehäuft haben - beispielsweise durch Kreditkäufe von Elektrogeräten, Autos, Möbel oder Mietschulden.

Doch wie kommt es überhaupt so weit?

“Bei Hartz-IV-Empfängern ist unter anderem die fixe Pauschale für Strom und Wasser bei den Bezügen ein großes Problem”, erklärt Martin Jasper der HuffPost. Er arbeitet als Energieberater bei der Caritas und hat häufig mit Menschen zu tun, die mit der letzten Mahnung vor ihm stehen und nicht mehr weiter wissen.

“Die Preise für Strom und Wasser sind von Anbieter zu Anbieter verschieden. Außerdem steigen sie stetig an. Das im Hartz-IV-Satz dafür vorgesehene Geld wird aber nur selten angeglichen”, erläutert Jasper.

Mehr zum Thema: Dreiste Masche: Energieversorger erhöhen Preise, obwohl Kosten für Strom sinken - so sollten Kunden reagieren

Alles was außerhalb der Pauschale liege, müsse der Leistungsbezieher aus eigener Taschen zahlen. Genau diese Regelung treibe viele Menschen in die Schuldenfalle.

Doch auch das Nichtwissen vieler Betroffener sei Jasper zufolge ein großes Problem:

“Der Großteil unserer Klienten kennt sich schlicht und einfach nicht mit dem Thema Stromverbrauch aus. Egal ob es dabei um Hartz-IV-Empfänger, Alleinerziehende oder Auszubildende in ihrer ersten eigenen Wohnung handelt: Nur die Wenigstens wissen, wie viel Geld ihr Kühlschrank im Monat verschlingt, ob es 150 oder nur 30 Euro sind.”

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Jasper und seine Kollegen klären die Menschen auf. Mit dem Projekt “Stromspar-Check“ unterstützt die Caritas die Bezieher von Niedrigeinkommen dabei, den Stromverbrauch zu reduzieren und Stromkosten zu sparen:

“Wir beraten sie wiederum, wie sie hohe Strompreise vermeiden können und welche Anbieter die passenden für ihren persönlichen Verbrauch sind. Wichtig ist, dass man sich frühzeitig meldet."

Denn es ist nicht so, als ob die Versorgungsanbieter einfach Strom und Wasser abdrehen. Natürlich machen sich die Unternehmen auf sich aufmerksam.

Wer jedoch Briefe und Mahnungen zu lange ignoriert, dem sitzt früher oder später tatsächlich im Dunkeln. Und danach bei Menschen wie Martin Jasper in der Beratung.

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Russlands Athleten dürfen an Olympia teilnehmen - allerdings unter neutraler Flagge

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  • Der IOC hat gegen Russland keinen kompletten Ausschluss für die Winterspiele verhängt

  • Russische Athleten dürfen antreten - allerdings unter neutraler Flagge


Allen Betrügereien zum Trotz ist Russland ein historischer Komplett-Ausschluss für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang erspart geblieben.

Stattdessen darf die Sport-Großmacht unbelastete Athleten unter neutraler Flagge in Südkorea an den Start schicken. Das entschied die 14-köpfige Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) unter Vorsitz von Präsident Thomas Bach am Dienstag.

Das IOC verzichtete damit 66 Tage vor dem Beginn der Spiele in Südkorea auf die Höchststrafe für Russland im Zuge des ungeheuerlichen Dopingskandals von Sotschi 2014.

In weiteren Maßnahmen wurde das Nationale Olympische Komitee Russlands (ROC) für die Winterspiele gesperrt. In Südkorea dürfen damit nur unbelastete russische Athleten "unter strikten Konditionen" teilnehmen. Sie werden unter olympischer Flagge starten.

TEXT



Der frühere russische Sportminister Witali Mutko, der aktuell Chef des russischen Fußball-Verbandes und WM-Organisationschef ist, wurde als eine Schlüsselfigur im Doping-Skandal für alle zukünftigen Olympischen Spiele ausgeschlossen. ROC-Präsident Alexander Schukow wurde zudem als IOC-Mitglied suspendiert.

Einen Komplett-Ausschluss - es wäre der erste in der 121-jährigen Geschichte der Olympischen Spiele wegen Doping-Verstößen gewesen - wird es jedoch nicht geben.

"Es handelt sich um einen nie dagewesenen Angriff auf die Integrität der Olympischen Spiele und des Sports. Diese Entscheidung soll einen Strich ziehen unter die verheerende Episode", sagte Bach auf einer Pressekonferenz am Abend. Russland wird vorgeworfen, ein mutmaßlich staatlich orchestrierten Dopingsystem betrieben zu haben.

Mithilfe des Geheimdienstes sollen zahlreiche Dopingproben von russischen Sportlern ausgetauscht worden sein. Das IOC hat bislang durch seine zwei Kommissionen 25 Sotschi-Teilnehmer lebenslang gesperrt und Russland elf Medaillen, darunter vier goldene aberkannt.

Trotz der erdrückenden Beweislage konnten sich Bach, der als Freund von Russlands Staatschef Wladimir Putin gilt, und seine Kollegen nicht zu einem Komplett-Ausschluss durchringen.

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Zugcrash in NRW: Personenzug kracht in Güterzug - sechs schwerverletzte Personen

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  • In Nordrhein-Westfalen ist ein Personenzug mit einem Güterzug zusammengestoßen

  • Nach derzeitigen Erkenntnissen sind fünf Personen verletzt


In Meerbusch bei Neuss ist am Dienstagabend ein Personenzug auf einen Güterzug aufgefahren. Nach derzeitigen Stand gibt es 41 leicht verletzte und sechs schwer verletzte Personen.

Bei den Zügen handelt es sich um einen Personenzug des Unternehmens National Express mit mindestens 150 Personen an Bord. Der Güterzug stammt von der Deutschen Bahn.

Die Strecke sei gesperrt, mindestens zwei Züge von National Express entfielen, wie das Unternehmen - eine Tochter der britischen National Express Group - am Dienstagabend auf seiner Internetseite mitteilte.

Anwohner berichten von lautem Knall



Laut einem Sprecher von "National Express" habe der Fahrer des Personenzuges ein Hindernis auf der Strecke entdeckt und sofrt eine Schnellbremsung eingeleitet. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Der Fahrer habe dann den Führerstand informiert und die Fahrgäste aufgefordert, so schnell wie möglich den vorderen Zugteil zu verlassen.

Anwohner berichteten gegenüber der "Bild" von einem lauten Knall. Beim Zusammenstoß sei die Oberleitung heruntergerissen worden.

Feuerwehr zunächst mit Schwierigkeiten



Die Feuerwehr habe inzwischen damit begonnen, die Fahrgäste aus dem Zug zu holen, sagte ein Sprecher der Polzei. Die Unfallstelle ist den Angaben zufolge im Bereich des Bahnhofs Meerbusch-Osterath.



Nach Angaben der Feuerwehr wurden die Bergungsarbeiten zunächst von abgerissenen Fahrdrähten erschwert. Mittlerweile ist die Lage besser, Rettungskräfte können verletzte Personen bergen und zu Rettungswagen bringen, berichtet ein "Bild"-Reporter.




Die Feuerwehr geht von bis zu 150 Personen im Inneren des Zuges aus, fünf davon seien nach derzeitigen Informationen verletzt.




Rettungshubschrauber sind eingetroffen, wie in einem Video eines "Bild"-Reporters zu sehen ist:




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Attacke auf ein Restaurant in Essen: Männer kommen mit vier Autos und greifen an

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  • Mehrere Männer haben in Essen die Personen in einem Restaurant attackiert

  • Die Polizei geht von drei Verletzten aus


In Essen haben Unbekannte ein Restaurant regelrecht angegriffen.

Vier Autos seien vor einem griechischen Restaurant vorgefahren, seien ausgestiegen und hätten begonnen die Einrichtung sowie die Scheiben des Restaurants zu zerstören. Das berichtet die Regional-Nachrichtenseite "Der Westen".

Die Männer sollen auch Menschen im Restaurant angegriffen haben. Nach wenigen Minuten hätten sie das Restaurant wieder verlassen. Bisher gehe die Polizei davon aus, dass drei Menschen verletzt wurden. Die Polizei bestätigte gegenüber dem "Westen" die Attacke.

Auch Pfefferspray sei eingesetzt worden. "Bisher ist aber unklar, ob es die Angreifer waren oder die Opfer", zitiert der "Westen" einen Polizeisprecher.

Die Hintergründe des Vorfalls sind noch unklar.

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Berliner Grüne fordert Lehrerinnen mit Kopftuch - der Koalitionspartner SPD kritisiert den Vorstoß

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  • Die Berliner Grün-Politikerin Bettina Jarasch hat gefordert, dass Lehrerinnen ein Kopftuch tragen dürfen

  • Am Wochenende verabschiedete die Partei einen Antrag zur Abschaffung des Neutralitätsgesetzes


Immer wieder sorgen religiöse Symbole in Schulen für Streit in Berlin. Denn das Neutralitätsgesetz schreibt vor, dass Lehrer im Dienst keine religiös geprägten Kleidungsstücke tragen dürfen.

Die Berliner Grünen haben sich nun am Wochenende für die Abschaffung des Gesetzes ausgesprochen. Auf dem Parteitag verabschiedeten sich einstimmig einen entsprechenden Antrag.

Die ehemalige Landeschefin Bettina Jarasch sagte dazu der "Welt": "Ich möchte, dass es Lehrerinnen mit Kopftuch an Berliner Schulen gibt." Und weiter: "Was wir brauchen, sind Regelungen, die religiöse Manipulation wirksam ahnden, anstatt einen Kulturkampf um das Kopftuch zu führen."

Die Partei hat damit neuen Schwung in die Kopftuch-Debatte gebracht.

SPD kritisiert den Vorstoß



Der Koalitionspartner SPD im Berliner Abgeordnetenhaus nimmt eine andere Position ein.

Harald Georgii, SPD-Kreisvorsitzender in Friedrichshain-Kreuzberg, sagte am Montag der "Berliner Morgenpost": "Wir sind ein freies Land, jeder kann als Privatperson auftreten wie er will. Wer es möchte, kann auch in der Burka schwimmen gehen. Tritt jemand als Vertreter des Staates aber nach außen auf, erwarte ich, dass er sich bei der Weltanschauung neutral verhält."

Doch auch in der SPD verlangen einige Politiker eine Änderung des Neutralitätsgesetzes. "Rot-Rot-Grün hat sich eine moderne und progressive Politik für die Menschen in der Stadt auf die Fahnen geschrieben, hier darf die SPD kein Bremsklotz sein", sagte die SPD-Politikerin Daniela Kaya am Montag der "Berliner Zeitung".

Die Diskussion um das Kopftuch - sie hat in Berlin wieder Fahrt aufgenommen.

Mehr zum Thema: Islam-Forscher teilt Bild der National-Elf und kritisiert, dass ein kleines Mädchen ein Kopftuch trägt

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Wiener Forscher haben Alternative zum "Liebeshormon" gefunden - das könnte Geburten erleichtern

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  • Forscher haben eine neue chemische Verbindung zur Erleichterung der Geburt entwickelt

  • “Se-Se-Oxytocin-OH” wirkt wie das körpereigene Oxytecin - nur (fast) ohne Nebenwirkungen

  • Beide können können helfen, Wehen einzuleiten und schmerzen zu lindern


Um eine Geburt einzuleiten, greifen Ärzte immer öfter zu Oxytocin, einem Hormon, das Wehen auslöst, bei längerem Einsatz aber ungünstige Nebenwirkungen für Mutter und Kind hervorrufen kann.

Dem Medizinchemiker Markus Muttenthaler ist es nun zusammen mit einem internationalen Forschungsteam gelungen, eine neue chemische Verbindung zu entwickeln, die ähnlich wie Oxytocin wirkt, aber in der Anwendung sicherer und nebenwirkungsärmer ist.

Das "Liebeshormon" Oxytocin



Das “Liebeshormon” Oxytocin ist verantwortlich für von eine Reihe von Wirkungen, die im Zusammenhang mit der Geburt stehen: Es verstärkt Wehen oder leitet sie ein, regelt Prozesse wie die Mutter-Kind-Bindung und verhindert Nachblutungen nach der Geburt.

Als Medikament wird es vor allem dazu verwendet, Schwangeren die Geburt zu erleichtern. Bei zu hoher Dosis oder zu langer Anwendung kann Oxytocin jedoch Nebenwirkungen für Mutter und Kind verursachen, wie Blutdruckanstieg, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.

...und sein Gegenspieler Vasopressin



Oxytocin wird im Gehirn, genauer gesagt im Hypothalamus, gebildet und gelangt über die Blutbahn in andere Organe. Dort aktiviert es Rezeptoren, die zum Beispiel für die Muskelkontraktion und somit für Wehen und Orgasmen verantwortlich sind. Gleichzeitig dockt es aber auch an Rezeptoren eines anderen, antagonistisch wirkenden Hormons an: Vasopressin.

Oxytocin und Vasopressin sind Peptidhormone, die über strukturell sehr ähnlich aufgebaute Rezeptoren agieren. Das führt dazu, dass beide auch die Rezeptoren des jeweils anderen aktivieren können.

Bei zu hoher Dosierung aktiviert Oxytocin auf seinem biochemischen Signalweg nicht nur die eigenen, sondern auch die Vasopressin-Rezeptoren.

Die Aktivierung dieser Rezeptoren sorgt unter anderem für eine gesteigerte Produktion von Cortisol (ein Stresshormon) und einen hohen Blutdruck - Nebenwirkungen, die man vermeiden möchte.

Se-Se-Oxytocin-OH



Die Schwierigkeit besteht nun darin, selektive Verbindungen herzustellen, die nur einen von den vier Rezeptoren aktivieren, um unerwünschte Nebeneffekte auszuschließen.

Genau das ist Muttenthaler und seinem internationalen Forschungsteam nun gelungen: Das von ihnen entwickelte „Se-Se-Oxytocin-OH“ ignoriert weitgehend die chemischen Andockstellen des Vasopressins und ist somit besser steuerbar.

Durch die neue synthetische Verbindung können die Kontraktionen des Uterus ähnlich wie mit Oxytocin verstärkt werden, jedoch in einer viel geregelteren Art und Weise: "Der Anstieg der [...] viel regelmäßiger und kontrollierter. Und es kommt nicht zu extremen Kontraktionen wie beim normalen Oxytocin, die manchmal sogar zu Rissen in der Gebärmutter führen", erklärt Muttenthaler.

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(ben)

So fühlt es sich an, einen Mann zu lieben, der andere Frauen sexuell belästigt hat

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  • Hinter vielen Sexualstraftätern steht eine Ehefrau oder eine Familie

  • Für die ist es nicht einfach, mit der Tat der geliebten Person umzugehen

  • Wir haben mit Frauen gesprochen, die sich in dieser Situation befinden


Als Vanda 20 Jahre alt war, riefen ihre Eltern sie zu sich ins Wohnzimmer, weil sie ihr eine schlechte Nachricht überbringen mussten. Ihre Mutter eröffnete ihr in einem äußerst nüchternen Tonfall, dass ihr Vater wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt worden war.

Ihr Vater, der eine Gefängnisapotheke im Südosten Englands leitete und gerade zuhause war, weil er auf sein Gerichtsverfahren wartete, saß mit versteinerte Miene da, während Wanda, die auf einem College in Manchester Musik studierte, geschockt auf das grüne Familiensofa sank.

“Ich konnte es einfach nicht fassen, dass dieser Mensch so etwas getan hatte”, sagte Vanda, die mittlerweile 50 Jahre alt ist, als Bibliothekarin arbeitet und in Ohio wohnt, im Gespräch mit der HuffPost. “Er war eine wichtige Persönlichkeit in der örtlichen Kirchengemeinde und er genoss ein hohes Ansehen. Nichts in seinem Leben hat auch nur ansatzweise darauf hingedeutet, dass er ein Mensch sein könnte, der irgendwann einmal ins Gefängnis muss.”

Vandas Vater wurde später tatsächlich dafür schuldig befunden, dass er eine Krankenschwester im Gefängnis zweimal zum Oralsex gezwungen hatte und er wurde deshalb schließlich zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Dennoch klammerte sich Vanda, die ihren Nachnamen zum Schutz ihrer Privatsphäre nicht nennen möchte, verzweifelt an die ursprüngliche Aussage ihrer Eltern, die behauptet hatten, dass die Frau, die Vandas Vater angezeigt hatte, eine Lügnerin war.

Und selbst als in den Regionalnachrichten über den Fall berichtet wurde, wollte Vanda es einfach nicht wahrhaben, dass der Mann, dem sie von Kindheit an vertraut hatte, zu einem derart abscheulichen Verhalten imstande sein sollte.

Das Trauma kann sich auf die Familie ausdehen



Hinter all den einflussreichen Männern, die in den vergangenen zwei Monaten wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt worden sind, stehen Ehefrauen, Familienmitglieder, Kollegen und Freunde, die nicht begreifen können, dass der Mensch, den sie lieben, derart abscheuliche Taten begehen konnte.

Letzte Woche fragte die Moderatorin Savannah Guthrie in der amerikanischen “Today Show” mit zitternder Stimme: “Was tut man, wenn bekannt wird, dass man einen Menschen liebt, der eine schlimme Tat begangen hat?”

Sie hatte nur wenige Stunden zuvor erfahren, dass ihr Co-Moderator Matt Lauer wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung entlassen worden war. Auch die Moderatorin Gayle King hatte eine ähnliche Frage gestellt, nachdem Charlie Rose, ihr ehemaliger Co-Moderator bei der amerikanischen Morgenshow “CBS This Morning”, von acht Frauen wegen sexueller Übergriffe angeklagt worden war.

Und die amerikanische Komikerin Sarah Silverman sagte zu den Vorwürfen gegen den Comedian Louis C.K.: “Kann man einen Menschen lieben, der ein Verbrechen begangen hat?”

In Fällen von sexuellem Missbrauch erleiden die Opfer fast immer das schlimmste Trauma. Viele von ihnen wurden von Menschen belästigt, die sie persönlich kannten und denen sie vertraut hatten. Da sexuelle Belästigung jedoch weite Kreise zieht, kann sich das Trauma auch auf die engsten Freunde und Familienmitglieder (und in Fällen von berühmten Persönlichkeiten sogar auf die Fans) der Täter ausdehnen.

Diese Angehörigen, die häufig als “Sekundäropfer” bezeichnet werden, müssen sich mit der Frage auseinandersetzen, ob sie eine Beziehung weiterführen wollen, die ihnen jetzt verlogen vorkommt.

Garcia stant zwischen Liebe und Abscheu



Als Maureen Farrell Garcia im Jahr 2000 herausfand, dass ihr damaliger Ehemann ein junges Mädchen aus ihrer Verwandtschaft sexuell missbraucht hatte, hegte sie gemischte Gefühle. “Ich war wütend auf diesen Mann, der damals noch mein Ehemann war, und ich hatte auch Angst vor ihm”, erzählte die 47-Jährige, die an einem New Yorker College literarisches Schreiben unterrichtet.

“Ich war jedoch auch traurig, weil mir klar wurde, dass alles, woran ich geglaubt hatte, plötzlich in Frage gestellt wurde und dass sich von nun an mein ganzes Leben verändern würde.”

Ein Pastor hatte Farrell Garcias Exmann davon überzeugt, sich selbst bei der Polizei anzuzeigen. Die Polizisten hätten Verständnis führen ihren Mann gehabt, erzählt Farrell Garcia. Da er die Straftat von sich aus gestanden hatte, musste er nicht ins Gefängnis. Stattdessen erhielt er eine Bewährungsstrafe und er musste an einer Gruppentherapie teilnehmen.

Er zog jedoch trotzdem aus dem Haus aus, in dem er gemeinsam mit seiner Frau und seinen 8 und 10 Jahre alten Töchtern gelebt hatte. Und obwohl Farrell Garcia ihren Mann für seine Taten verabscheute, standen diese Gefühle im Konflikt mit ihrer Liebe zu dem Mann, den sie als Teenager kennengelernt hatte, und mit dem sie jahrzehntelang ein schönes Leben geteilt hatte.

“Man kann es nicht einfach abstellen, wenn man jemanden so lange geliebt hat”, sagte sie. “Man befindet sich in einer Position, in der man zur selben Zeit zwei völlig gegensätzliche Emotionen wahrnimmt, und das ist ein grauenhafter Zustand.”

Teilweise fragte Farrell Garcia sich, ob ihr Exmann durch eine Therapie nicht vielleicht doch wieder in sein altes Leben zurückkehren könnte. Auf der anderen Seite dachte sie sich jedoch: “Ich glaube nicht, dass er wieder normal werden kann. Ich bin fertig mit ihm.”

Angehörige sind im ersten Moment verwirrt



Nach Angaben von Experten ist es nichts Ungewöhnliches, dass die Angehörigen von Sexualstraftätern zwischen ihren Gefühlen von Liebe und Abscheu hin- und hergerissen sind. “Wie würde es dir gehen, wenn dein Bruder wegen sexueller Belästigung oder sexuellen Missbrauchs angeklagt werden würde?”, fragte Brian Pacheco, Leiter der Kommunikationsabteilung bei Safe Horizon, einer New Yorker Organisation, die Opfer von häuslicher und sexueller Gewalt betreut.

“Es ist vollkommen normal, dass die Angehörigen im ersten Moment verwirrt sind und hin- und herschwanken zwischen ‘Was für ein schrecklicher Mensch er/sie nur ist, dass er/sie so etwas tun kann’ und ‘Ich will den Kontakt zu ihm/ihr nicht abbrechen’. Es ist wichtig, dass die Angehörigen sich bewusst mit diesem Prozess auseinandersetzen. Sie müssen ihre Entscheidung auch nicht sofort treffen.”

Dass die Gefühle eines Menschen sich letzten Endes mit der Zeit auch komplett verändern könnten, sei eine Tatsache, die viele Psychologen und Therapeuten in den Sitzungen mit ihren Patienten ansprechen würden, sagt Pacheco. Es kann passieren, dass Angehörige den Täter zwar anfänglich in Schutz nehmen, dass sie jedoch irgendwann wütend werden und sich hintergangen fühlen. Oft müssen die Angehörigen den Verlust ihrer Beziehung zum Straftäter in einer intensiven Trauerphase verarbeiten.

Mehr zum Thema: Ich stand kurz vor dem Selbstmord - wie ich es geschafft habe, mich aus der Missbrauchshölle zu befreien

“Es [war] so, als würde ich herausfinden, dass der Mensch, den ich kannte, niemals existiert hätte”, sagte Farrell Garcia. “Ich war an einem Punkt angelangt, an dem mir alles, woran ich geglaubt hatte, wie eine Lüge vorkam. Mein ganzes Leben schien nur noch ein Scherbenhaufen zu sein.”

Oft kommt es auch vor, dass Ehefrauen, Familienmitglieder und Freunde sich wegen der Taten ihres Angehörigen mitschuldig fühlen. Als Suzanna Quintana ihren Ehemann, den sie inzwischen als Sexualstraftäter bezeichnet, im Jahr 2015 verließ, fragte sie sich, inwiefern sie ihn in seinem Verhalten unterstützt hatte.

Als Quintana herausfand, dass er in der Zeit, bevor die beiden sich kennenlernten, seinen Job als Restaurantmanager wegen sexueller Belästigung verloren hatte, glaubte sie ihm, dass die Kollegin, die ihn angezeigt hatte, gelogen hatte. Sie nahm seine Entschuldigung an, nachdem er mit ihrer 16-jährigen Babysitterin geflirtet und Kommentare zur Größe der Brüste einer jungen Freundin der Familie abgelassen hatte.

Als ihre 19-jährige Mieterin sagte, dass sie ein komisches Gefühl dabei habe, dass er, ohne zu fragen, ihre Wohnung betreten habe, spielte Quintana den Vorfall herunter.

Quintana machte sich selbst Vorwürfe



“Ich klammerte mich an den Mann, den ich kannte und fand Entschuldigungen für den anderen Mann, der auch immer mal wieder zum Vorschein kam”, sagte sie. “Wir hatten eine so tolle gemeinsame Geschichte und wir liebten uns. Die Gefahr, dass mir all das genommen werden könnte, war manchmal einfach zu groß für mich.”

Quintana reichte im Jahr 2015 die Scheidung ein, nachdem ihr Mann mehrere Frauen zwischen 19 und 20 Jahren sexuell belästigt hatte. Quintana dachte anschließend viel über seine Taten nach. Sie erinnert sich, dass sie sich damals überlegt hatte: “Es gibt einige Punkte, die ich jetzt aneinanderreihen muss.

Und wo ist mein Platz in dieser ganzen Angelegenheit? Muss ich mir Vorwürfe machen und habe ich die Taten unterstützt? Ich glaube, es ist eine ganz natürliche Reaktion, dass wir Frauen uns sofort fragen, was wir bei der Sache falsch gemacht haben. Obwohl es gar nicht unsere Schuld ist.”

Frauen wie Guthrie und Silverman werden dafür kritisiert, dass sie die sexuellen Übergriffe ihrer Kollegen nicht früher öffentlich gemacht haben.

Der Vorwurf an sie lautet, dass sie den Mund gehalten hätten, weil sie ihre Karriere nicht gefährden wollten. Obwohl Pacheco der Meinung ist, dass die engsten Vertrauten die Taten von Sexualverbrechern verurteilen sollten, sobald sie etwas davon mitbekommen, kann dieser Prozess für die Angehörigen jedoch oft sehr schwierig sein.

“Wir müssen die Schuld eindeutig der Person zuschreiben, die die Tat begangen hat”, sagte Pacheco. “[Die Angehörigen] fühlen sich oft machtlos, weil sie nicht eingreifen konnten und weil sie das Geschehene nicht mehr rückgängig machen können ... es gehört jedoch auch dazu, dass man einsieht, dass man selbst keine Schuld daran trägt.”

Viele Fälle geschehen im Verborgenen



Mitglieder der Unterhaltungsindustrie bezeichneten die Fälle von sexueller Belästigung durch berühmte Täter wie Harvey Weinstein und Louis C.K. als offenes Geheimnis innerhalb der Branche. Die meisten Verbrecher sind jedoch oft sehr geschickt darin, ihre Taten verborgen zu halten.

“Viele dieser Männer sind äußerst charmant und sympathisch”, sagte die Sexualtherapeutin Alexandra Katehakis aus Los Angeles. “Jeder mag sie und sie sind der strahlende Mittelpunkt jeder Veranstaltung.”

Auch wenn es uns leichter fällt, uns Sexualstraftäter als Monster vorzustellen, die wir auf den ersten Blick erkennen, ist es in Wahrheit doch nicht ganz so einfach. Die Täter sind oft ganz normale Menschen, die mit ihren Kindern am Tisch sitzen und zu Abend essen, die Hochzeitstage mit ihren Frauen feiern und die enge Beziehungen zu ihren Geschwistern pflegen.

Aus diesem Grund kann es passieren, dass Ehefrauen und Familienangehörige sich dafür entscheiden, trotz deren Vergehen an der Seite der Täter zu bleiben, weil sie sich ihnen verbunden fühlen.

Der Psychiater Paul Fedoroff aus Ottawa leitet Selbsthilfegruppen für Ehepartner und Angehörige, die ihre Beziehung zu einem Sexualstraftäter nicht aufgeben wollen. Er erklärt den Teilnehmern, dass es möglich sei, widersprüchliche Gefühle von Liebe und Hass voneinander zu trennen.

“[Sie] haben das Recht dazu, dass sie zum Täter anders stehen als zur Tat”, so Fedoroff. “Bloß weil man seinen Mann liebt, muss das nicht auch automatisch bedeuten, dass man das Verbrechen, das er begangen hat, nicht verurteilt.”

Sexualstraftäter können sich ändern



Fedoroff sagt, dass manche Sexualstraftäter versuchen könnten, ihr Verhalten zu verändern und dass sie mit der richtigen Behandlung auch gesunde Beziehungen führen könnten.

“Es ist ein Gerücht, dass Sexualstraftäter sich nicht ändern können”, so Fedoroff. “Es ist nicht Verwerfliches daran, einen Mann zu lieben, der sich geändert hat und der jetzt niemanden mehr belästigt. Das bedeutet [jedoch] nicht, dass die Angehörigen deshalb die geschehenen Taten vergeben oder in irgendeiner Weise entschuldigen müssen.”

Wenn Sexualstraftäter sich in Behandlung begeben, sei es für sie sogar sehr hilfreich, ein unterstützendes Netzwerk um sich zu haben, sagte Katehakis. Nicht jeder Angehörige will jedoch weiterhin an der Seite eines Sexualstraftäters bleiben. Katehakis sagt, ihr Job als Therapeutin sei es, “das Selbstbewusstsein [von Ehefrauen oder Familienangehörigen] wiederaufzubauen”, damit “sie frei entscheiden können, ob sie bleiben oder lieber gehen wollen.”

Beide Varianten sind völlig in Ordnung. Pacheco glaubt jedoch, dass man seine Liebe zu einem Menschen besser mit der Verachtung gegenüber dessen Taten in Einklang bringen kann, wenn der Täter dazu bereit ist, die Verantwortung für sein Verhalten zu übernehmen.

“Der Straftäter muss zu allererst einmal zugeben: ‘Ich habe einen Fehler gemacht und ich muss mein Verhalten ändern’”, sagte Pacheco. “Es ist schwer, weiterzugehen, wenn jemand die Verantwortung für seine Taten nicht übernimmt.”

Vanda hat sich von ihrem Vater abgewendet



Vanda konnte ihrem Vater seine Taten nicht vergeben, weil er seine Schuld niemals zugegeben hat. Durch die Therapie, die sie seit fünf Jahren macht, kam sie zu der Überzeugung, dass die Klägerin Recht hatte. Als sie jedoch mit ihrem Vater am Telefon darüber sprechen wollte, legte er einfach auf.

“Er zeigte überhaupt keine Reue”, sagte Vanda. “Wir sollten ihn als Opfer sehen und damit Ende der Geschichte.” Vanda will mit ihrem Vater nichts mehr zu tun haben, doch sie sagt: “Wenn er wenigstens ein bisschen Reue gezeigt hätte, dann hätten wir darüber miteinander sprechen können.”

Auch Farrell Garcia entschied sich dafür, ihren Ehemann zu verlassen, nachdem er das Mädchen aus ihrer Verwandtschaft missbraucht hatte. Die beiden haben keinerlei Kontakt mehr zueinander. Im Laufe ihrer Therapie wurde Farrell Garcia klar, dass ihr Mann ihr Vertrauen für immer zerstört hatte. Durch die Therapie hat sie jedoch auch gelernt, ihren Mann nicht nur für seine Verbrechen in Erinnerung zu behalten.

“Ich liebe ihn, so gut ich kann, und obwohl ich weiß, was er alles getan hat”, sagte sie und fügte hinzu, dass ihre Art von Liebe bedeute, dass sie ihm die Verantwortung für seine Taten gebe, statt ihm ihre Zuneigung zu zeigen und weiter mit ihm verheiratet zu bleiben.

Mehr zum Thema: Missbrauchsopfer klärt auf: So entdeckt ihr, ob euer Kind sexuell missbraucht wurde

“Es ist leichter, mir zu denken, dass er ein schrecklicher Mensch ist. Und er ist auch ein schrecklicher Mensch. Doch wenn er zugleich nicht auch menschlich und lustig und charmant und intelligent wäre, dann hätte er es niemals geschafft, mit seinen Taten davonzukommen. Wir müssen uns also eingestehen, dass auch Sexualstraftäter diese Eigenschaften besitzen können. Er hat diese Eigenschaften einfach nur für die falschen Dinge benutzt.”

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei HuffPost US und wurde von Susanne Raupach aus dem Englischen übersetzt.


Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?

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(ks)

Verschärfung des Datenschutzes erfordert Umdenken im Marketing

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Auch wenn sich die geplante Novelle der ePrivacy-Verordnung wahrscheinlich bis 2019 verzögern wird, gibt es keine Entwarnung. Denn die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung tritt schon in wenigen Monaten in Kraft. Marketingverantwortliche müssen deshalb jetzt handeln.

Die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die zum 25. Mai 2018 offiziell wirksam wird, stellt die Online-Branche vor etliche Herausforderungen. Ebenso wie die nun wahrscheinlich erst für 2019 geplante Novelle der ePrivacy-Verordnung. „Wer künftig zum Beispiel die Customer Journey seiner Kunden rechtskonform tracken möchte, muss für diese klar verständlich und genau definieren, warum welche Cookies gesetzt werden, und was der Sinn dahinter ist - und zwar für jeden einzelnen Datenpunkt, am besten mittels Opt-In-Verfahren", warnt Julius Ewig, Geschäftsführer der Online-Marketingagentur metapeople in Duisburg.

Die Cookies - kleine Code-Schnipsel - sind heute allgegenwärtig, da sie wichtige Informationen für unterschiedliche Bereiche im Online-Marketing enthalten. Beispielsweise werden sie dafür genutzt, um anhand der gesammelten Informationen zielgerichtete und individualisierte Werbebanner auszuspielen. Auch um den Weg eines Kunden von der ersten Information bis zum Kauf - die sogenannte Customer Journey - genau nachzuverfolgen, um so die die Online-Marketing-Strategie laufend zu optimieren, werden Cookies oft als unverzichtbar gesehen. Im Affiliate Marketing dienen sie dazu, die Werbepartner zu kontrollieren und angemessen zu vergüten.

Nutzerdaten nur mit Zustimmung der Betroffenen verarbeiten

Nachdem sich das EU-Parlament Ende Oktober für eine massive Verschärfung des Datenschutzes ausgesprochen und die umstrittene ePrivacy-Verordnung in einer sehr strengen Variante die nächste Hürde genommen hat, geht das Europaparlament nun mit dieser Position in die sogenannten Trilog-Verhandlungen mit der EU-Kommission und den EU-Mitgliedstaaten. „Da aber der EU-Rat wohl erst Mitte 2018 seine erforderliche Stellungnahme dazu abgeben wird, dürfte sich der gesamte Prozess noch länger hinziehen", vermutet Dr. Martin Schirmbacher, Fachanwalt für IT-Recht in der auf Medien und Technologie spezialisierten Rechtsanwaltskanzlei HÄRTING Rechtsanwälte in Berlin.

Der gesamte Prozess dürfte sich länger hinziehen


Der ursprünglich geplante Termin des Inkrafttretens parallel zur Datenschutzgrundverordnung im Mai 2018 sei darum aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr einzuhalten und werde sich bis ins Jahr 2019 verzögern. Zudem dürfte die Übergangsfrist laut jüngsten Aussagen von Vertretern der deutschen Bundesregierung nicht ein Jahr, sondern zwei Jahre betragen. Der Kern der Verordnung - die für alle Dienste gelten wird, die innerhalb der EU angeboten werden, auch wenn die eigentliche Datenverarbeitung außerhalb Europas stattfindet - ist es, dass Internet- und Kommunikationsunternehmen Nutzerdaten weiterhin nur mit Zustimmung der Betroffenen verarbeiten dürfen.

Cookie-Tracking wird massiv betroffen sein


„Unter anderem wird davon das sogenannte Cookie-Tracking massiv betroffen sein", so Dr. Schirmbacher. Bisher reiche es hier aus, dass Verbraucher beim Aufruf der Webseite darüber informiert werden und die Möglichkeit haben, der Erstellung von Nutzungsprofilen zu widersprechen. In Zukunft müsse dann ein Kunde, der einen Kauf in einem Online-Shop vorhat, beispielsweise für die Warenkorbfunktion der Verwendung von Cookies ausdrücklich zustimmen.

IP-Adressen und Cookies werden zu schützenswerten Daten

Unabhängig davon, welchen Inhalt die ePrivacy-Verordnung schließlich haben wird und wann sie genau in Kraft tritt, ist bereits heute klar, welche Veränderungen die DSGVO mit sich bringen wird: So gilt zum Beispiel die IP-Adresse nach neuem Recht als personenbezogenes Datum. Dr. Schirmbacher: „Auch die allermeisten Cookies werden ab Mai 2018 als persönliche Daten eingestuft, die entsprechend zu schützen sind." In jedem einzelnen Fall müsse nun also geschaut werden, ob eine gesetzliche Grundlage die Datenverarbeitung rechtfertige. Fehle es daran, müsse eine Einwilligung des Nutzers her.

Tendenziell schwieriger wird auch die Bildung von Profilen. Zum einen kann allein die Aggregation von Daten in einem Profil zu einem Einwilligungserfordernis führen. Zum anderen gibt es eine neue Vorschrift, die automatische Entscheidungen verbietet, die zu nachteiligen rechtlichen Wirkungen bei dem Betroffenen führt. Danach ist etwa eine automatische Ablehnung eines Online-Kreditantrages unzulässig.

Mit der DSGVO werden auch zwei neue Datenschutzprinzipien gesetzlich verankert, die die Online-Branche vor Kopfzerbrechen stellen dürften: Privacy by Design meint, dass bei der Ausgestaltung eines Datenverarbeitungsprozesses der Datenschutz mitgedacht werden soll. Vom Prinzip her soll also immer die datensparsamere von zwei möglichen Varianten für die Ausgestaltung eines Prozesses gewählt werden. Privacy by Default meint, dass von mehreren Grundeinstellungen die datenschutzfreundlichere vorausgewählt sein muss. Es soll also, wo immer möglich, ein echtes Opt-In geben.

Künftig ist mehr Kreativität im Online-Marketing gefragt

Die neue Verordnung wirkt zwar erst ab Ende Mai 2018 nächsten Jahres. Jedoch sollten Unternehmen ihre Vorgaben bereits jetzt beachten. Marketingverantwortliche müssen sich dabei auf einen geänderten Umgang mit den Daten ihrer Kunden einstellen. „Sie sollten ihre Strategien und damit auch die Systeme anpassen - und diese Aufgabe neben der damit verbundenen Herausforderung auch als neue Chance begreifen", empfiehlt Julius Ewig.

Denn die DSGVO könne auch ein Anlass sein, sich mit innovativeren Datentypen zu beschäftigen und eine differenzierte Datenstrategie zu entwickeln. Ewig: „Mit einem etwas breiteren Ansatz lassen sich auch brauchbare Ergebnissen beim Targeting erreichen." Etwa durch den Einsatz von „Makro-Daten" oder auch „Moment-Daten" als Schlüssel für eine relevante Online-Werbung, die auf einer Real-World-Umgebung basiert.

Die über längere Zeiträume auf der Makro-Ebene aggregierten Daten zu Kampagnen, Markttrends oder Saisonabhängigkeiten sind zwar ungenauer und ihr Informationsgehalt ist geringer als die auf User-Ebene gewonnenen Mikro-Daten. Andererseits können Device-Wechsel, Cookie Löschungen und auch die meisten Offline-Aktivitäten ohnehin nicht über Cookies getrackt werden. Und der große Vorteil: Weil die Makro-Daten anonym zusammengefasst werden, kollidiert ihre Verwendung auch nicht mit schärferen Datenschutzbestimmungen.

Mit einem etwas breiteren Ansatz lassen sich auch brauchbare Ergebnissen beim Targeting erreichen.


Dies trifft auch auf das Moment-Marketing zu, dass den aktuellen Kontext des Adressaten der Werbung berücksichtigt. Statt klassische Targeting-Parameter wie Alter, Geschlecht oder Einkommen zu nutzen, spielen hier zum Beispiel die Tages- oder Jahreszeit, der Standort des potenziellen Kunden oder sein Gemütszustand eine Rolle. Die Gewinnung der dafür notwendigen Daten ist zwar eine Herausforderung, aber nicht unmöglich. Marketer und ihre Agenturen können sie bereits heute mit sehr guten Ergebnissen einsetzen: Beispielsweise als Reaktion auf aktuelle Sportereignisse, TV-Filme, das Wetter, Social-Media-Buzz, neue Gesundheitstrends oder plötzliche Wirtschafts- und Politik-Entwicklungen.

„So kann nicht nur auf neue Anforderungen im Datenschutz reagiert werden, Marken können sich so auch besser von der Konkurrenz abheben und erreichen höhere Interaktionsraten der Verbraucher", erwartet Julius Ewig. Notwendig sei dafür - neben entsprechender Technologie - nur etwas Kreativität. Für die dabei erforderliche ganzheitliche Sicht auf den Kunden im Rahmen eines echten Cross-Channel-Ansatzes ist ein datenschutzkonformer Matching-Prozess der verschiedenen Identifier aus den einzelnen Kanälen nötig. Basis dafür ist eine umfassende Big Data-Analyse und eine kanalübergreifende Echtzeit-Reaktion auf das gezeigte Kundenverhalten.

Ein Beispiel: Wer zum Beispiel an einem Dienstag-Nachmittag auf dem Desktop-Computer bei Google zum Thema „Cocktail" recherchiert, hat höchstwahrscheinlich ein anderes Bedürfnis, als jemand, der am Freitagabend im Ausgehviertel einer Stadt auf seinem Smartphone nach „Cocktail" sucht. Während der Smartphone-Nutzer eher eine Anfahrtsbeschreibung und Öffnungszeiten der nächstgelegenen Cocktail-Bar erwartet, ist der Desktop-Nutzer wahrscheinlich eher an passenden Getränke-Rezepten und Mix-Tipps interessiert.

Der Kontext bestimmt die Relevanz von Online-Werbung

„Das in Echtzeit zu erkennen und mit dem passenden Content angemessen zu reagieren, ist die hohe Marketing-Kunst", weiß der metapeople-Geschäftsführer. Vor allem in der mobilen Werbung zeichne sich hier ein Trend ab. Denn wer sein Smartphone zücke und die nächste Filiale einer Mode- oder Schuhhandelskette suche, benötige diese Information sofort. Ebenso wie der Geschäftsreisende, der kurzfristig sein Hotel umbuchen möchte.

Die Standort- und Gerätedaten des Handys erlauben die Bereitstellung der aktuell benötigen Informationen in Echtzeit - passend aufbereitet für das verwendete Endgerät. Dazu sind keine persönlichen Informationen erforderlich, die dem Datenschutz unterliegen. Sondern die individualisierte Werbung kann sofort an alle Personen ausgespielt werden, die ein entsprechendes Suchverhalten an einem bestimmten Standort mit einem passenden Gerätetyp an den Tag legen.

Das in Echtzeit zu erkennen und mit dem passenden Content angemessen zu reagieren, ist die hohe Marketing-Kunst


Laut einer aktuellen Studie nutzt etwa jeder zweite Befragte sein Handy bereits zu Beginn einer Kaufentscheidung. Aber auch in der Phase der näheren Überlegung nehmen 55 Prozent der Verbraucher ihr Smartphone zur Hand, um bestimmte Marken und deren Stores in die nähere Auswahl einzubeziehen. Ein weiteres Studienergebnis: Wurde die mobile Suche einmal gestartet, schließen zwei Drittel der Befragten den Kauf letztendlich auch tatsächlich ab. Dabei haben sie es zu 73 Prozent auch besonders eilig und wollen den Kauf noch am gleichen Tag tätigen.

„Wer es also schafft, den Kontext einer mobilen Suche zu verstehen, die Absicht des Nutzers schnell zu interpretieren und die passende Werbung auszuspielen, kann die Bedürfnisse der Verbraucher exakt treffen und ihre Customer Journey positiv beeinflussen", glaubt Julius Ewig. Ein solches intelligentes Moment-Marketing, das beispielsweise kanalübergreifend und in Echtzeit auf das gezeigte Suchverhalten reagiert, komme ohne Cookie-Daten und Kenntnis der konkreten Person aus und sei „nur allein wegen der aktuellen Relevanz für den Empfänger zu diesem Zeitpunkt und einer Werbung, die auf dessen persönliche Situation zugeschnitten ist" erfolgreich.

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Entkehrung der Christen

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Der römische Untergang



Es mag viele Theorien geben, warum das kulturell hoch entwickelte römische Imperium und damit die bedeutende Antike unter gingen. Naheliegend ist jedoch, dass es alleinig am um sich greifenden Christentum lag, welches hin zum finsteren Mittelalter führte. Straßen, Städte, die Wasserver- und entsorgung erlagen und die Leute machten es auf die Straßen, damit in das Grundwasser und mussten dieses mit Alkohol entkeimen. Das mag erklären, warum die Menschen sich von der unbefleckten Empfängnis und ähnlichen Hirngespinsten predigen ließen, ohne ihre Prediger ans Kreuz zu schlagen.

Die kulturelle Rückentwicklung war enorm. Nicht allein die Infrastruktur, der Warenhandel, die Bauwirtschaft oder das Rechtswesen litten so enorm, dass bereits von alkoholbedingter psychotischer Verwahrlosung die Rede sein muss. Das Bildungswesen erlag zu großen Teilen, womit die naiven und betrunkenen Menschen auf ihre Prediger hörten und hören, die daher kommen, dass die Stimme Gottes zu ihnen spricht. Da kann man solche psychischen Defekte unter dem Deckmäntelchen der Religiosität kaschieren, ohne dafür in die Geschlossene zu müssen? Genau darauf läuft es hinaus, dass diese Prediger zugleich noch in vielen Kreisen hohes Ansehen genießen, nicht jedoch bei Knaben.


Seit dumm und mehret euch, bis ihr verhungert



So lautet das Motto des Christentums, dass sie sich mehren und die Erde vergewaltigen sollen, die doch der Lebensraum aller Menschen, Tiere, Pflanzen und anderer Lebensformen eben dieser Erde ist. So waren die Christen dumm und brachten ihr wahres Motto rund um die Welt, was dem Schuldgeld-Kapitalismus mit seiner „Geldschöpfung" durchaus gelegen kommt, der immerhin mit mehr Menschen auch mehr Absatz findet. Die Menschen sind dumm, mehren sich und vielfach verhungern sie bereits jetzt. Das also ist der Weg, den wir durch das Christentum gehen, dass wir die Welt, in der wir leben, verbrauchen und überlasten, bis wir dann verrecken, da es bei ewigem Wachstum eben nicht ewig dauert, bis es nicht mehr für alle reicht.

Mag man heute auch sagen, dass es an der Umverteilung der Güter liegt, so wird das nicht für immer so bleiben, da gewisse Güter zugleich endlich und nicht unendlich sind. Das passt natürlich nicht in das Konzept vom ewigen Wachstum des Christentums oder von unserem Schuldgeld basierten Kapitalismus, dass etwas endlich ist. Da mögen die Christen meinen, dass sie dann in das unendliche Himmelreich eingehen. Was machen denn wir anderen Menschen, die vernunftbasiert dem Atheismus angehören? Nun, wir werden dann ebenfalls eingehen, womit wir dann hoffentlich all das hinter uns lassen können und in das Nichts übergehen.

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Die kulturelle Geisteskrankheit der Menschheit



Im Mai 2016 fand Dr. Phil. Christian Rätsch auf der Mary Jane Berlin diese treffenden Worte:

„Ich mache da keinen Hehl draus, ich halte Religion für eine kulturelle Geisteskrankheit der Menschheit."

Das Christentum ist natürlich als Grundübel für den Untergang vom römischen Imperium und der kulturell hoch entwickelten Antike anzusehen, womit das finstere Mittelalter die alte Welt über Jahrhunderte heimsuchte, bis dann mit der Industrialisierung der Kapitalismus und folgend der Schuldgeld basierte Kapitalismus mit der Geldschöpfung das Konzept vom ewigen Wachstum übernahm.

Dennoch sollte man seinen eigenen Horizont nicht derart einengen. Wir alle sollen ganz verallgemeinert jede Religion ablehnen und uns offen zum Atheismus bekennen. Jeder Tag ist der richtige, um offiziell aus der Kirche auszutreten oder einer anderen Religion für immer zu entsagen. Dabei sollte jedem klar sein, dass jede Religion nichts weiter als eine Sekte ist. Der Unterschied zwischen einer Sekte und einer Religion lautet jedoch, dass eine Sekte in der Gesellschaft noch nicht anerkannt wird. Ab dem Moment der gesellschaftlichen Anerkennung wäre es immerhin eine Religion, die jedoch ebenfalls Hirnwäsche ist. Dabei lässt sich streiten, ob eine Religion oder Sekte Hirnwäsche oder Hirnwäsche light betreibt, vom Konzept geht es jedoch in die gleiche Richtung, womit auch Sekten von Grund auf abzulehnen sind.

Wer an sein Seelenheil denkt, der soll in jedem Fall zum Atheismus übertreten, mit dem er nach dem Tod in das Nichts übergehen kann und nicht mit „denen" die Ewigkeit verbringen muss.

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Handball-Frauen-WM im Live-Stream: Deutschland - China online sehen, so geht's

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  • Die Handball-Weltmeisterschaft der Frauen können Fans auch im Live-Stream sehen

  • Deutschland trifft am Mittwoch auf China

  • Das Video oben zeigt, wie ihr die Sport-1-Übertragung im Internet sehen könnt


Handball-WM im Live-Stream: Die DHB-Auswahl, die am Mittwochabend noch auf den Tabellenletzten China traf, kann somit aus eigener Kraft Gruppensieger werden und sich damit eine günstige Ausgangsposition für die K.o.-Runde verschaffen.

Einen Tag nach dem Handball-Krimi gegen den WM-Gastgeber lieferte Serbien auch dem Turnier-Mitfavoriten Niederlande einen großen Kampf. Drei Minuten vor Schluss lag für den WM-Zweiten von 2013 sogar ein Sieg in Reichweite, doch die Oranje-Frauen kamen wenige Sekunden vor Ultimo noch zum Ausgleich.

Serbiens Handball-Frauen bleiben bei der WM weiter ungeschlagen im Rennen um den Sieg in der deutschen Vorrundengruppe D. Das Balkan-Team trennte sich am Mittwoch von Vize-Weltmeister Niederlande mit 27:27 (15:15) und hat nun wie Südkorea 6:2 Punkte auf dem Konto. Der Asienmeister hatte zuvor einen ungefährdeten 33:21 (16:6)-Erfolg gegen Kamerun gelandet. Beide Teams treffen zum Abschluss der Vorrunde am Freitag aufeinander.

Der EM-Zweite und Olympia-Vierte Niederlande hat vor dem abschließenden Duell mit Deutschland am Freitag 5:3 Zähler auf dem Konto.

Wie ihr die Handball-WM im Live-Stream sehen könnt



Sport 1 überträgt die Spiele der deutschen Handballerinnen im Free-TV. Internetnutzer können die Begegnungen im Live-Stream des Senders kostenlos online sehen. Das Match Deutschland - China beginnt um 18 Uhr.

Sport 1 im Live-Stream sehen, hier geht's

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Juso-Chef stimmt einem Zitat zu - dann erfährt er, dass die Worte von AfD-Mann Höcke stammen

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  • Die "Welt" hat Juso-Chef Kühnert ein Zitat von Björn Höcke vorgelegt - ohne ihm zu sagen, von wem es eigentlich stammt

  • Kühnert stimmte der überraschenden Aussage zu


Plötzlich wird der Chef der Jusos, Kevin Kühnert, einsilbig. Gerade hatten ihm Journalisten der "Welt" ein Zitat vorgelesen, ohne ihm den Autoren zu nennen. Kühnert meint dazu: "Von der Stoßrichtung stimmt die Analyse."

Dann sagen ihm die Journalisten, wem er da zugestimmt hatte: AfD-Rechtsaußen Björn Höcke.

Der umstrittene thüringische Landeschef überraschte kürzlich, ebenfalls in einem Interview mit der "Welt", mit Aussagen, die auch von einem Linken stammen könnten. Höcke wetterte gegen Banken, private Versicherungen und hohe Managerboni - und warb für einen linken Sozialkurs der AfD.

"Was sagen Sie dazu?"



Die "Welt" legt Kühnert im Gespräch dann folgendes Zitat von Höcke vor:

Wir brauchen Lösungen für die Folgen einer falsch angelegten Globalisierung. Die neoliberale Ideologie ... hat Staaten zu Wurmfortsätzen global agierender Konzerne gemacht und senkt in westlichen Industrienationen die Löhne zugunsten der Kapitalrendite. Die Folgen für den Sozialstaat und die Renten sind verheerend.


Und fragt den SPD-Nachwuchspolitiker: "Was sagen Sie dazu?"

Kühnert stimmt der Analyse zu. "Viele gesellschaftliche Missstände werden als Naturgewalt und vermeintlich nicht veränderbar hingenommen. Die SPD hat es ein wenig verlernt, sich über grundlegende Ungerechtigkeiten zu empören", sagt er.

Läuft die AfD der SPD den Rang ab?



Am Ende fragt er neugierig nach: "Von wem stammt das Zitat?" Als er erfährt, dass es sich bei dem Urheber um Björn Höcke handelt, bringt Kühnert nur ein Wort heraus: "Oha."

Der kurze Moment verdeutlicht: Die AfD könnte in Zukunft zum Problem für die linken Parteien werden. War die Partei früher eher wirtschaftsliberal eingestellt, deutet sich in den Worten von Höcke ein sozialpolitischer Schwenk an. Auch beim Bundesparteitag der AfD am Wochenende in Hannover fielen bei mehreren Rednern linke Kampfbegriffe und sozialistisch anmutende Schlachtaufrufe gegen das Großkapital.

Mehr zum Thema: Wieso die SPD ab heute Gefahr läuft, zwischen CDU und AfD zermalmt zu werden

Hat das alte Raster des politischen Spektrums nach links und rechts nun endgültig ausgedient? Kühnert kommt in seiner Analyse von Höckes überraschenden Worten zu einem anderen Urteil:

"Die AfD ist in manchen Dingen ein Thermometer, an dem man sieht, wo die anderen Parteien Fehler machen." Er möchte, dass sich seine Partei wieder mehr für Bedürftige einsetzt - und stärker für soziale Gerechtigkeit kämpft.

Die Politik der AfD produziere "Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit, nicht Gerechtigkeit", urteilt Kühnert nach dem kurzen Moment der Irritation.

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?

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Wie sich Digitalisierung auf Wirtschaft und Gesellschaft auswirkt

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Digitalisierung bedeutet große und weitreichende Veränderungen - nicht nur für den Endverbraucher, sondern auch für Unternehmen und die Wirtschaft. Große und traditionelle Organisationen stehen vor der Herausforderung, ihre eigene Struktur agiler zu gestalten. Denn nur so können sie die Digitalisierung erfolgreich umsetzen. Dabei reicht es allerdings nicht aus, nur Teilbereiche wie etwa die IT zu einer agilen Einheit umzubauen.

Die Veränderungen müssen in allen Unternehmensbereichen stattfinden - dann können die Mitarbeiter auch effektiver und effizienter arbeiten sowie bessere Arbeitsergebnisse erzielen. Produkte und Dienstleistungen orientieren sich an den Bedürfnissen der Kunden. Ändert der Kunde jedoch seine Ansprüche, muss das Unternehmen flexibel und dynamisch reagieren können und sein Angebot entsprechend anpassen.

Tut es das nicht, wird der Kunde Alternativen suchen - und wahrscheinlich auch finden. Dieser Effekt lässt sich auch auf Mitarbeiter übertragen, denn im Kampf um die großen Talente können nur agile Unternehmen gewinnen, die auf fortschrittliche Führungsmethoden und Arbeitstools setzen.


Fehlende Bandbreite ist der Flaschenhals der Digitalisierung


Viele der großen Player haben den Zusammenhang zwischen Digitalisierung und Agilität inzwischen verstanden. Sie brauchen für die Umsetzung allerdings auch eine gewisse Infrastruktur. Daher ist der Breitbandausbau ein Kernstück der modernen, digitalen Gesellschaft. Fehlt Bandbreite, ist dies wie ein Flaschenhals der Digitalisierung.

Gebiete, in denen es keine schnelle Web- oder Mobilfunkanbindung gibt, werden aus diesem Grund zu Geisterstädten. Denn dort wird keiner leben und arbeiten wollen. Breitbandanbindung sollte daher ein Grundversorgungsrecht werden - wie es der Wasser- oder der Stromanschluss ist.

Schließlich hängen die meisten der neuen Dienste, wie medizinische Wearables, autonomes Fahren oder mobiler Zugriff auf Wissen, von der digitalen Infrastruktur ab. Wir können es uns weder wirtschaftlich noch gesellschaftlich erlauben, diese Dienste nur einem Bruchteil der Bevölkerung zugänglich zu machen, nur weil wir nicht flächendeckend in den Breitbandausbau investieren wollen.

Umgang mit digitalem Wissen fördern

Natürlich ist auch die digitale Gesellschaft kriminellen Angriffen ausgesetzt - genauso wie es in der realen Welt der Fall ist. Daher ist das Thema Cybersecurity ein wesentlicher Punkt, mit dem wir uns zunehmend beschäftigen sollten und müssen. Doch hier gibt es bereits Maßnahmen und Abwehrmechanismen.

Die viel größere Gefahr sehe ich darin, dass digitale Dienste nicht für jeden zugänglich sind und in der Digitalisierung eine Zwei-Klassen-Gesellschaft entsteht. Dabei geht es nicht um die Kostenfrage, denn viele Dienste kosten nicht viel und werden das auch in Zukunft nicht tun. Es geht vielmehr um die Fähigkeit, mit digitalen Tools umgehen zu können, zu verstehen wie sie funktionieren und welchen Zweck sie haben und sie anzuwenden.

Der Vorsprung von Wissen und der Zugang zu Wissen werden entscheidend für existentielle menschliche und unternehmerische Entscheidungen werden. Das ist es, was eine offene Gesellschaft verwundbar macht.

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Digitalisierung im Management: Jedes Bauchgefühl braucht intelligente Algorithmen

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Unsere Geschäftswelt wird zunehmend komplex, immer vernetzter und schnelllebiger. Führungskräfte in Unternehmen können kaum mehr zuverlässig voraussagen, welche kurzfristigen Ereignisse sich wie auf ihre Geschäftsprozesse auswirken. Wer da Algorithmen und Bauchgefühl zu verknüpfen weiß, wird schnell auf Unvorhersehbares im Unternehmensalltag reagieren können, klügere Entscheidungen treffen und erfolgreicher sein als andere Unternehmen.

Bislang lautete die Devise: Führungskräfte führen. Führungskräfte entscheiden. Dieses Selbstverständnis wird jedoch in den kommenden Jahren immer mehr zur Herausforderung. Entscheidungen werden in Zeiten globaler, vernetzter Märkte und immer anspruchsvollerer, individualisierter Kundenerwartungen zunehmend komplex.

Manager hören gerne auf ihr Bauchgefühl - doch ist das auch immer gut so?



Getrieben vom Drang, Handlungsfähigkeit zu beweisen, vertrauen Manager gerne und häufig auf die eigene professionelle Einschätzung und ihren Instinkt. So fand eine Studie der Wirtschaftsprüfgesellschaft PwC kürzlich heraus, dass gerade bei strategischen Entscheidungen immerhin 30 Prozent der befragten Unternehmenslenker mehr ihrer Intuition und Erfahrung als den harten Zahlen trauen. Das zeigt: Eine gewisse Skepsis gegenüber dem praktischen Nutzen von Datenmenge besteht bei Managern nach wie vor. Es mag sein, dass ein auf Erfahrung beruhendes Bauchgefühl in manchen Situationen effizient funktioniert; zum Beispiel, wenn es sich um Standardabläufe handelt. Hier kommt eine gute Intuition schon relativ nah an die optimale Lösung eines Problems heran.

Doch müssen sich Führungskräfte vor allem eine Sache eingestehen: Je stärker Termindruck und Komplexität ihr Handeln bestimmen, desto fehleranfälliger wird ihr Instinkt. Gerade im taktischen und operativen Management, wo häufig Unvorhersehbares ihre Planung „über den Haufen wirft", hat das gravierende Folgen für die Effizienz. Reines Bauchgefühl erzielt in unserer immer stärken vernetzten Welt und bei immer komplexeren Prozessen keine guten Ergebnisse mehr.

Absichern durch Algorithmen lautet die Devise



Hier kommt das Potenzial der Digitalisierung ins Spiel. Denn wenn Führungskräfte blitzschnell und unter großem Stress entscheiden müssen, können intelligente Algorithmen als wertvolle Berater fungieren. Sie liefern konkrete Handlungsempfehlungen an Manager, wenn diese von Komplexität und Volatilität ihrer jeweiligen Betätigungsfelder überfordert sind, etwa in der Produktion oder der Logistik. Viele Unternehmen haben das schon erkannt.

Ein Beispiel: Agile Optimierung in der Automobilindustrie



Nehmen wir beispielsweise die Automobilproduktion: Hier arbeiten Entscheider weltweit bereits erfolgreich Seite an Seite mit Algorithmen aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz. Sie berechnen schnell und clever Handlungsvorschläge, etwa in Form optimierter Transportreihenfolgen.

Denn die zunehmende Komplexität und Variantenvielfalt der Baureihen stellt gerade die Logistik der Produktionsversorgung vor immense Herausforderungen: Bei Audi, BMW oder Daimler fallen täglich in einem einzigen Werk typischerweise über 100.000 interne Transporte zwischen Lagern und Produktion an. Die Fülle der mathematisch möglichen Transportabläufe übersteigt in solch einem Fall die Anzahl der Atome im uns bekannten Universum. Wie sollen Disponenten da unter Einbezug aller relevanten Parameter, wie Durchlaufzeiten oder Verfügbarkeiten von Fahrzeugen und Personal, die beste Transportreihenfolge finden? Eine solche Planung nur auf Basis reinen Bauchgefühls, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Und kommt es dann noch zu einer Verzögerung im Produktionsablauf, etwa wenn sich ein Lieferant ungeplant verspätet oder eine Maschine plötzlich ausfällt, wirkt sich das unmittelbar auf die gesamte Transportfolge aus. Angesicht der beschriebenen Fülle an möglichen Handlungsalternativen kann man sich sicherlich vorstellen, unter welchem Druck Disponenten stehen, die dann „mal eben" umdisponieren sollen.

Manager müssen delegieren - auch an Algorithmen



Das macht deutlich: Wirklich gute taktische oder operative Entscheidungen können Manager ohne leistungsfähige IT-Systeme und das von Ihnen generierte und ausgewertete Datenvolumen nicht mehr treffen. Von optimalen Entscheidungen ganz zu schweigen. Führungskräfte, die heute noch mit dieser neuen Realität hadern, gefährden langfristig die Konkurrenzfähigkeit ihres Unternehmens. Agile Optimierung sichert Entscheidern hingegen echte Wettbewerbsvorteile und bietet ihnen ganz neue Chancen, Prozesse zu gestalten und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Unvorhersehbaren zu stärken.

Nicht zu vergessen ist, dass Manager mit ihrer Erfahrung eine wichtige Kontrollfunktion behalten und dafür sorgen, dass auch in Ausnahmefällen, die in der Programmierung des Algorithmus nicht vorgesehen sind, die richtigen Entscheidungen gefällt werden. Bei der Managementstrategie der Agilen Optimierung geht es schließlich auch immer darum, dass künstliche Entscheidungsintelligenz im interaktiven Zusammenspiel mit dem Menschen zum Einsatz kommt - eine sichere Kombination aus Algorithmen und Bauchgefühl.

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5 Gründe, warum es am Donnerstag für die SPD und Schulz um alles geht

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  • Beim Bundesparteitag am Donnerstag entscheidet die SPD nicht nur über GroKo-Frage

  • Es geht auch um die Zukunft von Schulz - und der gesamten Partei


Nicht nur Deutschland, sondern halb Europa schaut am Donnerstag auf die SPD.

Rafft sich die malade 20-Prozent-Volkspartei beim Bundesparteitag in Berlin noch einmal in Richtung GroKo auf?

Oder wird sie nur eine Merkel-Minderheitsregierung dulden. In der Hoffnung, die ewige Kanzlerin werde dann im Bundestag endgültig aufgerieben?

Hier sind 5 Gründe, warum es morgen für die SPD und Schulz um alles geht.

1. Die Lage ist denkbar schwierig



Schon einmal gelang das Meisterstück, GroKo-skeptische SPDler in ein Bündnis mit der Union zu führen. 2013 schaffte das der damalige SPD-Chef Sigmar Gabriel.

Doch die Lage jetzt ist eine andere. Gabriel konnte vor vier Jahren auftrumpfen, weil Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat die Wahl vergeigte.

Die knapp 26 Prozent von damals hätte Schulz Ende September mit Kusshand genommen. Er lieferte nur desaströse 20,5 Prozent ab. Seither hatte die Partei zu einer Erneuerung aufgerafft und sich eigentlich darauf eingestellt, während der vier Jahre in der Opposition zu alter Stärker zurückzufinden.

Damit wäre es in einer GroKo vorbei. Die SPD wäre da, wo sie am 24. September nie mehr sein wollte. Seine Genossen vom Gegenteil zu überzeugen, ist die Mammutaufgabe für Schulz.

2. Die Basis ist Boss - auch bei der SPD



Schulz wird versuchen, in seiner Rede der Partei deutlich zu machen: Es ist besser in den dramatischen Zeiten von Brexit, Trump & Co., Politik aktiv zu gestalten - statt in der Opposition zu schmoren.

Auch wenn Schulz am Wahlabend und selbst direkt nach dem Jamaika-Ende noch das Gegenteil erzählte. Wie sagte es einst der legendäre italienische Machtstratege Giulio Andreotti: “Die Macht verschleißt nur den, der sie nicht hat.”

Schulz wird die Delegierten damit ködern, dass mit einem "Ja" für die GroKo beim Parteitags noch keine endgültige Entscheidung verbunden sei. "Basis ist Boss" hieß das bei den Grünen.

Über harte Koalitionsverhandlungen mit der Union soll am 15. Januar ein kleiner Parteitag, über einen möglichen Vertrag sollen am Ende die Mitglieder abstimmen.

3. Die GroKo hat mächtige Gegner in der SPD



In der SPD-Spitze gibt es wichtige Persönlichkeiten wie Manuela Schwesig und Malu Dreyer, die mit einer neuen GroKo wenig anfangen können.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer, die zu einer Bundesvize aufsteigen wird, wirbt massiv dafür, nur eine Minderheitsregierung zu tolerieren.

Aber Merkel dürfte klug genug sein, genau dies nicht zutun. Zumal fraglich ist, ob Europas größte Volkswirtschaft mit wechselnden Regierungsmehrheiten so gut klarkäme wie das kleine Dänemark.

Auch der Nachwuchs von den Jusos versucht alles
, um eine GroKo zu verhindern. Staatspolitische Verantwortung der SPD sei es, der AfD im Bundestag nicht die Oppositionsführerschaft zu überlassen.

Die "roten Linien" der Parteiführung - von Bürgerversicherung bis Familiennachzug für Flüchtlinge - seien viel zu soft und müssten verschärft werden.

4. Die GroKo-Debatte ist auf unglaubliche vier Stunden angesetzt



Für die Parteitagsdebatte über den Kurs der SPD in der Regierungskrise sind mindestens vier Stunden angesetzt.

Es dürfte hitzig werden. Normalerweise müsste Schulz - der die Rückendeckung wichtiger Landesverbände hat - eine Mehrheit für seinen Antrag bekommen, um nächste Woche mit den Unionsspitzen unverbindlich zu reden.

Aber normal ist in der tief verunsicherten SPD gerade nichts. Parteitage entwickeln oft eine eigene Dynamik.

5. Für Schulz geht es ums politische Überleben



Erst wird über GroKo-Gespräche mit der Union, dann über ihn abgestimmt. Mitte März war er noch der 100-Prozent-Messias.

Nun dürfte Schulz froh sein, mit einem achtbaren Ergebnis wiedergewählt zu werden. Scheitert er mit seinem Antrag, ist er geschwächt. Für ihn geht es um sein politisches Überleben.

Den eigenen Chef vor Spitzenrunden mit der Union zu schwächen, wäre zwar nicht sehr geschickt. Aber niemand kann vorhersagen, ob und an welcher Stelle der Parteitag explodieren könnte.

Mehr zum Thema: Wieso die SPD ab heute Gefahr läuft, zwischen CDU und AfD zermalmt zu werden

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(ll)

Europas Sozialisten wollen sich breiter aufstellen

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Zur Europawahl 2019 könnte es dann ganz neue Bündnisse geben

Geht es nach dem portugiesischen Ministerpräsidenten Antonio Costa, darf es in Deutschland ruhig eine große Koalition geben. „Für Europa wäre eine Regierungsbeteiligung der SPD von Vorteil", sagte er am Sonntag beim Kongress der Sozialistischen Partei Europas (SPE) in Lissabon. Hier hatten sich am Wochenende im Pavilhão Carlos Lopes die Vertreter von 32 sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien sowie Arbeiterparteien aus der gesamten Europäischen Union und aus Norwegen getroffen. Mit dabei auch weitere assoziierte Parteien aus mehreren anderen europäischen Ländern und der Türkei.

Die Wahl von Lissabon als Tagungsort kam dabei nicht von ungefähr. Die kriselnde Sozialdemokratie Europas ist stolz auf ihr südliches Mitgliedsland, wo eine sozialistische Minderheitsregierung mit Unterstützung des "Linken Blocks", der Kommunisten und der Grünen Erstaunliches beim Spagat zwischen Schuldenkrise und sozialem Fortschritt geleistet hat. Dass am Montag mit Mario Centeno, der unabhängiges Mitglied der Parlamentariergruppe der Partido Socialista (PS) im Lissaboner Parlament ist, nun auch noch Angela Merkels Wunschkandidat zum Chef der Eurogruppe gewählt wurde, zeugt von Schulterschlüssen, wie sie allerdings wohl nur in Europa möglich sind. Vor rund 500 Delegierten und Parteiaktivisten wurde dazu am Sonntag eine bemerkenswerte Resolution verabschiedet. In dieser heißt es unter anderem, dass alle progressiven Parteien besser zusammenarbeiten müssten. Das habe in der Vergangenheit funktioniert und funktioniere auch heute in Portugal. Die SPE sei aufgefordert zu beweisen, dass sie einen Paradigmenwechsel realisieren kann weg von blinder Austeritätspolitik hin zu Investitionen, Wachstum, Solidarität und dem Schutz benachteiligter Bürger.

Nicht zuletzt deshalb haben die Delegierten in Lissabon auch beschlossen, für die Europawahl 2019 transnationale Listen aufzustellen - allerdings nicht einstimmig. Bei der Diskussion darüber gab es heftige Rede und Widerrede zwischen pro-europäischen Italienern und Franzosen auf der einen und Dänen und Niederländern auf der anderen Seite. Außerdem, so Udo Bullmann, der stellvertretende Vorsitzende der Sozialdemokraten im EU-Parlament, ließe sich das ohnehin nicht realisieren, weil zur Reform der EU-Wahlgesetze ein einstimmiger Ratsbeschluss erforderlich ist. Durchsetzbar ist der nicht. Hintergrund für die Diskussionen bei Europas Sozialisten war allerdings auch die Frage, ob die 73 nach dem Brexit frei werdenden Plätze im Europäischen Parlament nicht mit europaweit antretenden Kandidaten besetzt werden könnten. Immerhin soll es aber so wie 2014 auch bei einem gemeinsamen Spitzenkandidaten für die Präsidentschaft der EU-Kommission bleiben. Dieser SPE-Initiative waren 2014 vier weitere politische Parteien gefolgt. Allerdings wurde damals nicht Martin Schulz, sondern Jean-Claude Juncker von der EVP Kommissionspräsident. 2019 möchte die SPE hier weiter gehen und zielt darauf ab, eine Koalition progressiver und pro-europäischer Kräfte im neuen Europaparlament aufzubauen, die gemeinsam für den SPE-Kandidaten stimmt. Feststehen soll der oder die gegen Ende 2018, wenn wieder SPE-Kongress ist. Beobachter werten das als Hinweis, dass die SPE sich nun auf die Suche machen wird auch nach Partnern, die sie vorher nicht akzeptiert hat.

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Wieso Erdogan dieser Tage so unberechenbar und gefährlich ist

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  • Recep Tayyip Erdogan gerät in der Türkei wegen drei Krisen in die Defensive

  • Gleichzeitig präsentiert der Präsident sich auf der internationalen Bühne angriffslustig

  • Die heikle innenpolitische Lage macht Erdogan unberechenbar und gefährlich


Selbst für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan waren es bemerkenswert hitzköpfige Auftritte: Bei zwei Reden am Dienstag fiel der Staatschef mit brisanten Kampfansagen auf.

In einer Rede vor der Fraktion seiner Partei AKP drohte Erdogan seinem Amtskollegen Donald Trump. Der US-Präsident plant Berichten zufolge, die US-Botschaft in Israel nach Jerusalem zu verlegen.

"Herr Trump, Jerusalem ist eine rote Linie für die Muslime", attackierte Erdogan den mächtigen Mann im Weißen Haus.

Auf einem Wirtschaftskongress für AKP-Frauen zeigte sich Erdogan dann noch verbissener – und schaukelte sich zu einer absurden Attacke auf den Westen hoch.

Laut dem türkischen Präsidenten würden in Europa muslimischen Familien ihre Kinder gestohlen werden. Seine Minister hätten solche Fälle in den Niederlanden und in Österreich dokumentiert.

"Und was ist das?", klagte Erdogan - und antwortete sich selbst: "Das ist Mord, ihr dürft mir mein Kind nicht stehlen."

Auf welche Ereignisse der AKP-Chef hier anspielen wollte, weiß wohl nur Erdogan selbst. Seine Intention dagegen ist unschwer zu erkennen: Die Türkei sucht dieser Tage wieder gezielt die Konfrontation mit dem Westen.

Wohl vor allem, um von den massiven Problemen der eigenen Regierung abzulenken.

Erdogan scheint dadurch unberechenbar. Er könnte auf der Weltbühne noch gefährlicher werden.

1. Krise: Die Inflation



Denn Erdogan ist in die Enge getrieben. Zum einen durch die wirtschaftliche Flaute seines Landes.

Die Inflation in der Türkei ist auf den höchsten Wert seit 2003 gestiegen: Die jährliche Preissteigerungsrate legte im November -
verglichen mit dem Vorjahresmonat - auf 12,98 Prozent zu, wie das türkische Statistikamt am Montag mitteilte. Sie überstieg damit erstmals die Teuerungsrate während der weltweiten Wirtschaftskrise 2008, die in Spitzenzeiten bei 12,06 Prozent gelegen hatte.

Am Sonntag hatte der Präsident seine Regierung aufgerufen, Schritte gegen Geschäftsleute zu unternehmen, die in der Türkei erzielte Gewinne ins Ausland schleusten und so "Verrat am Vaterland" begingen.

2. Krise: Die Steuer-Vorwürfe



Gleichzeitig werden gegen Erdogan genau solche Vorwürfe laut.

Die Oppositionspartei CHP wirft mehreren Vertrauten Erdogans seit Tagen vor, Millionen Dollar an eine Firma in der Steueroase Isle of Man, die der britischen Krone unterstellt ist, überwiesen zu haben.

Am Freitag veröffentlichte die CHP Dokumente wie Kontoauszüge, die Überweisungen unter anderem von Erdogans Sohn und seinem Bruder zwischen Dezember 2011 und Januar 2012 belegen sollen.

Erdogan bezeichnet die Vorwürfe als "Lügen". Er kündigte bereits am vergangenen Mittwoch an, Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu verklagen zu wollen.

Die Opposition in der Türkei wird sich durch den Fall Kilicdaroglu jedoch bestätigt sehen. Seit Jahren wirft sie Erdogan vor, ein "Dieb" zu sein und staatliche Gelder zu veruntreuen.

Vielen Türken ist das Youtube-Video aus dem Jahr 2014 noch bestens in Erinnerung, das mutmaßliche Mitschnitte von insgesamt fünf Telefonaten Erdogans enthielt. Der damalige Premierminister Erdogan soll darin seine Söhne aufgefordert haben, Geld vor Korruptionsermittlern in Sicherheit zu bringen.

"Bring alles weg, was du im Haus hast!", sagt ein Mann, mutmaßlich Erdogan, in einem der Mitschnitte zu seinem Sohn. 30 Millionen US-Dollar seien mindestens auf diesem Weg verschwunden, glauben Kritiker des Präsidenten.

Erdogans 3. Krise: Der Goldhändler



Auch Erdogans dritte große Sorge hat mit krummen Geschäften zu tun.

Denn: Der Megaprozess um den türkischen Goldhändler Reza Zarrab, der vor einem Gericht in New York aussagt, schlägt auch in der Türkei Wellen. Es geht um die illegale Umgehung der Iran-Sanktionen.

Und Zarrab belastete Erdogan. Der habe von einem Komplott zur Umgehung von Sanktionen gegen den Iran gewusst. Das habe ihm der frühere türkische Wirtschaftsminister Mehmet Zafer Caglayan mitgeteilt, sagte der türkisch-iranische Goldhändler am Donnerstag vor dem Gericht aus.

Caglayan habe ihm gesagt, dass Erdogan zugestimmt habe, dass sich neben der staatlichen Halkbank zwei weitere Banken an den "Gold-gegen-Öl-Deals" beteiligen dürften. Mit diesen Deals sollte iranisches Öl bezahlt und Sanktionen der USA und der Vereinten Nationen umgangen werden.

Erdogan bezeichnet den Prozess zwar als "Komplott gegen die Türkei" – doch auch er weiß, dass das Misstrauen gegen ihn wächst.

Erdogans Lösung? Eskalation



Für Erdogan gibt es einen Ausweg: Ablenkung. Dazu nutzt er ein Prinzip, das sich bereits in der Vergangenheit als äußerst effektiv erwiesen hat: Rally ‘round the Flag.

So bezeichnet man die Beobachtung, dass die Bevölkerung in einer Krise oder während eines Krieges hinter der Regierung zusammenrückt. Erdogan versucht diesen Effekt gezielt zu nutzen, indem er Konflikte, wie den mit dem Westen und den USA zur Eskalation treibt.

2015 hatte Erdogan mit dieser Taktik das erste Mal großen Erfolg, als er nach dem Verlust der absoluten Mehrheit der AKP den Krieg mit den Kurden neu entfachte und bei den Neuwahlen die stabile Regierungsmehrheit zurückgewann.

Auch beim Verfassungsreferendum 2017 inszenierte der Präsident eine verbale Schlammschlacht mit dem Ausland – allen voran mit Deutschland – und konnte beim Referendum eine knappe Mehrheit für sein Präsidialsystem einheimsen.

Derzeit scheint es, als forciere der türkische Präsident genau eine solche verbale Eskalation erneut – wohl auch, weil er weiß, dass die Wahlen im übernächsten Jahr für seine Partei eine harte Probe werden.

Doch bei verbalen Poltereien könnte es nicht bleiben: Ebenfalls am Dienstag kündigte Erdogan an, in Syrien weitere Offensiven zu starten. Er wolle die kurdischen Milizen dort "vollkommen zerstören".

Der Norden Syriens ist noch immer zu großen Teilen unter kurdischer Kontrolle. Hier droht eine neue heiße Phase des Krieges zu beginnen, wenn Erdogan seine Drohungen wahrmachen sollte.

Je rasanter sich die Krisen der Türkei zuspitzen, desto wahrscheinlicher wird es.

Mit Material der dpa.

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?

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(ll)


Madrid - Dortmund im Live-Stream: Champions League online sehen, so geht's

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  • Real Madrid empfängt Borussia Dortmund - auch im Live-Stream

  • Für den BVB geht es um die Teilnahme an der Europa-League

  • Das Video oben zeigt, wie ihr die Champions-League im Internet sehen könnt



Real Madrid - Borussia Dortmund im Live-Stream: Am Mittwoch trifft Borussia Dortmund im letzten Champions-League-Spiel dieser Saison auf Titelverteidiger Real Madrid. Der BVB ist aus der Königsklasse bereits ausgeschieden, kann aber in der Europa League überwintern.

“Es ist schon ein komisches Gefühl. Normalerweise sind Spiele bei Real immer ein Highlight. Diesmal geht es für uns nur um die Europa League”, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Und auch die ist keineswegs sicher: Erkämpft der punktgleiche Tabellenletzte Nikosia beim bereits für die K.o.-Runde qualifizierten Spitzenreiter Tottenham einen Zähler, könnte das sogar den Trostpreis Europa League kosten.

Nach zuletzt nur einem Erfolg in elf Pflichtspielen sowie den jüngsten unerfreulichen Nachrichten über die Verletzungen von Maximilian Philipp (Knie) und Gonzalo Castro (Außenbandriss) scheint der Glaube an eine Trendwende eher gering, wenngleich Watzke betonte: “Wir wollen mit Peter Bosz den Bock umstoßen.”

Sportlich auf Talfahrt, personell in Not ist die BVB-Elf unter denkbar schlechten Vorzeichen zum aufgebrochen: Weil der übliche Airbus in Schwarz und Gelb, Vereinsfarben des Fußballvereins, wegen eines Blitzschadens am Dienstag nicht verfügbar war, musste der BVB-Tross die Reise in die spanische Hauptstadt in einem neutralen Jet antreten.

Wie ihr Real Madrid - Borussia Dortmund im Live-Stream sehen könnt



Mittwochs überträgt das ZDF eine Begegnung in der Champions League - dieses Mal das Spiel des BVB. Es könnte das letzte dieser Saison mit dem Borussen sein.

Wer die Free-TV-Übertragung ab 20.25 Uhr online verfolgen will, findet auf der Sender-Homepage einen kostenlosen Live-Stream:

Spiele der Champions League auf Sky Go online sehen (Abo)


Der Pay-TV Sender Sky Sport 3 überträgt das Match Madrid - Dortmund ab 19.00 Uhr. Zeitgleich bietet der Pay-Anbieter die Champions-League-Duelle am Mittwoch auf Sky Sport 1 an.

Abonnenten des Pay-Anbieters finden die Übertragungen auch im Live-Stream - und zwar auf dem Portal Sky Go.

Spiele der Champions League auf Sky Go online sehen (Abo)

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Mit Material von dpa.

(cho)

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