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Polizei und Verfassungsschutz melden: Immer mehr Angriffe auf Muslime und Moscheen

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  • Die Zahl der islamfeindlichen Straftaten in Deutschland ist deutlich gestiegen

  • In den meisten Fällen sind die Täter Rechtsextreme

  • Die Linken-Politikerin Ulla Jelpe befürchtet eine hohe Dunkelziffer bei den Taten


In Deutschland gibt es mehr Übergriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen als bisher bekannt. Polizei und Verfassungsschutz registrierten im zweiten Quartal 274 islamfeindliche Angriffe – zunächst war von 201 Fällen die Rede gewesen.

Auch im dritten Vierteljahr waren es mit 217 ebenfalls mehr als noch zu Jahresbeginn (im ersten Quartal) mit 200 Fällen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung“ vorliegt.

Die Übergriffe sind aber nicht mehr so gewalttätig. Im dritten Quartal wurden neun Menschen verletzt, im Quartal zuvor waren es noch 16 gewesen.

Fast alle Täter sind Rechtsextreme - doch niemand wurde festgenommen



In fast allen Fällen waren die Täter Rechtsextreme, festgenommen wurde jedoch niemand.

Zu den Straftaten zählen Hetze gegen Muslime oder muslimische Flüchtlinge im Netz (sogenannte Hasskommentare), Drohbriefe, Angriffe auf Kopftuch tragende Frauen oder muslimische Männer auf der Straße, aber auch Sachbeschädigung und Nazi-Schmierereien an Häusern.

Mehr zum Thema: Studentin findet Hetz-Aufkleber vor ihrem Fenster - und rechnet mit dem Verfasser ab

Da die Behörden diese Daten zu "islamfeindlichen Straftaten“ erst seit Jahresbeginn auswerten, gibt es keine Vergleichszahlen zu 2016. Die Angriffe auf Moscheen und Religionsstätten lagen Im dritten Quartal bei 16 (zweites Quartal: 13 Anschläge).

Die innenpolitische Expertin der Linken, Ulla Jelpke, zeigte sich erstaunt über die hohe Zahl von Nachmeldungen für das zweite Quartal. Jelpke sagte: "Offenbar müssen sich die Ermittlungsbehörden erst an die seit Anfang des Jahres geltende separate Erfassung islamfeindlicher Straftaten gewöhnen.“

Es gebe keinen Anlass für Entwarnung: "Wir haben es hier nur mit der Spitze des Eisberges zu tun.“

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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(best)

An den wütenden Mann, der sich weigerte, auf der Rolltreppe einen Schritt nach rechts zu gehen

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Es ist eines dieser ungeschriebenen Gesetze, die besonders Menschen in Großstädten wie München eigentlich kennen sollten. Befindet man sich auf einer Rolltreppe, beispielsweise auf dem Weg zur S- oder U-Bahn, dann gilt: "Rechts stehen, links gehen". Als in England lebte, las ich sogar Hinweise in der Londoner Tube, die auf diese altbewährte Regel spezifisch hingewiesen haben.

Natürlich bin auch ich manchmal so im Gespräch mit Freunden vertieft, dass ich gar nicht merke, dass ich "falsch" stehe. Oft erinnere ich auch meine Mutter kurz daran sich doch lieber rechts statt neben mich zu stellen, wenn sie mich in München besucht und sich "falsch einordnet". In kleineren Orten wie meiner Heimatstadt benötigt man diese Regel ganz einfach nicht.

  • Im Video oben: Stehen oder gehen auf der Rolltreppe? Wissenschaftler haben den effektivsten Weg gefunden


In Städten wie London oder München erleichtert sie meiner Meinung allerdings nach den Alltag. Wer Zeit hat und stehen bleiben möchte, kann das ungestört auf seiner Seite tun. Menschen, die es eilig haben, kommen schneller an ihr Ziel, da ihnen der Weg dafür freigehalten wird. Es ist eine einfache und unkomplizierte Regelung, die leicht zu verstehen und umzusetzen ist - das sollte man zumindest denken.

Nicht jeder schafft es, eine so einfache Regel zu befolgen



Auf meinem Weg in die Arbeit habe ich dann eine Situation an einer Rolltreppe mitbekommen, die mich immer noch wirklich sauer macht. Ein älteres Ehepaar hatte sich vor mir auf eine sonst leere Rolltreppe in der Innenstadt gestellt, um zur S-Bahn zu gelangen - die Frau auf der rechten Seite, der Mann eine Stufe hinter ihr auf der linken.

Zuerst ging ein junger Mann an mir vorbei die Treppe hinunter. Er entschuldigte sich bei dem Mann, der reagierte allerdings nicht. Wortlos schlängelte sich der Passant um das Paar herum und lief weiter.

Der ältere Herr rief ihm empört nach, dass die 'normale' Treppe direkt daneben wäre, wenn er lieber gehen wolle und stellte sich dann eine Stufe hinunter, neben seine Frau, um den Weg nach unten nun komplett zu versperren. Ich war zwar anderer Meinung als der Herr, habe mir aber nichts Weiteres dabei gedacht.

Nur wenige Sekunden später lief eine junge Frau, ungefähr in meinem Alter, ebenfalls die Rolltreppe herunter und musste dann auch bei dem Paar stehen bleiben. Sie bat höflich, ob sie bitte kurz an den beiden vorbei gehen dürfe. Darauf wiederholte der Senior nochmals empört seine Aussage von zuvor und verweigerte ihr vehement den Weg.

"Aha. Na wenn das so ist, dann ist mir das aber egal"



Zu meiner Überraschung konterte die Frau: "Aber Sie wissen, dass man nicht nur auf einer Treppe, sondern auch auf einer Rolltreppe die Stufen verwenden darf, oder? Es gilt 'rechts stehen, links gehen' und Sie befinden sich links und gehen ja ganz eindeutig nicht. Sie können ja gerne weiter stehen, wenn Sie mich kurz vorbeilassen."

Anstatt einfach nur wortlos einen Schritt nach vorne und nach rechts zu machen, wurde der Herr nun noch wütender und meinte: "Aha. Na, wenn das so ist, dann ist mir das aber egal."

Obwohl ich nicht betroffen war, wurde ich in diesem Moment so wütend, dass ich kurz überlegte, mich ebenfalls zur Debatte zu äußern. Und auch, wenn ich jetzt an die Situation zurückdenke, kocht es wieder in mir auf.

Denn zu allem Überfluss fuhren die beiden Herrschaften anschließend hinter mir die nächste Rolltreppe herunter und ich konnte hören, dass der Mann seinen fehl platzierten Jähzorn noch immer nicht zu Ende ausgelassen hatte.

Er machte seiner Wut über die höflichen Bitten der beiden jungen Menschen immer noch lauthals Luft. Er sei zu gar nichts verpflichtet, meinte er und er habe so gar kein Verständnis für andere, die es eilig hatten von A nach B zu kommen.

Ich habe kein Verständnis für so ein Verhalten



Ich war kurz davor mich umzudrehen und ihm zu sagen, dass es für ihn aber auch keinen Grund gibt, sich immer noch über eine so derartig kurze, unbedeutende Situation aufzuregen. Aber ich sah die Ironie darin mich über seinen Zorn aufzuregen und ließ es bleiben.

Doch das ändere ich nun. Ob man der Regel nun zustimmt oder nicht, spielt für mich in diesem Moment eigentlich gar keine Rolle. Vielmehr habe ich kein Verständnis für dein Verhalten. Denn ich verstehe nicht, wie jemand so unfreundlich und starrköpfig wegen einer solchen Banalität sein kann. Wenn man einem Menschen, mit der kleinsten Geste, den Tag erleichtern kann, ohne dass man selbst auch nur den Hauch eines Nachteils hat - warum tut man es dann nur aus reiner Sturheit nicht?

Denn was wäre denn ein legitimer Grund für dich gewesen die höflichen Bitten der jungen Menschen zu verneinen? Du warst weder zu schwach oder gebrechlich um deine Position zu ändern, noch hättest du dich gerade mit deiner Frau unterhalten, was zumindest noch ansatzweise rechtfertigen würde nebeneinander zu stehen. Auch, wenn man sich auch unterhalten kann, wenn man hintereinander auf der Rolltreppe steht. Glaub mir, ich war mal ganz verrückt und habe das ausprobiert und es funktioniert wirklich!

Warum war es dir also dann nicht möglich einfach nur einen Schritt auf die Seite zu machen? Wir reden hier über keine große, weltbewegende Geste, sondern einen kleinen Schritt nach rechts.

Versuche dich doch einmal in die Situation anderer hineinzuversetzen



Wenn du kein Verständnis für Menschen in Eile hast, dann lass mich dir erklären, warum ich das durchaus habe: Ich war in den letzten drei Jahren Pendler. Jeden Tag bin ich von Rosenheim für meine Arbeit und mein Studium nach München gefahren.

Mein Zug ging im Stundentakt und meine Arbeit endete stets zu einer Zeit, die es mir fast unmöglich machte den nächsten Zug nach Hause pünktlich zu schaffen. Kam ich nur wenige Minuten später als sonst aus meiner Arbeit, so musste ich eine Stunde am Bahnhof totschlagen.

Oft ließ es sich dann für mich nicht vermeiden, eine Rolltreppe nach der Nächsten hoch und runter zu rennen, um irgendwie doch noch pünktlich am richtigen Gleis anzukommen. Ob du es glaubst oder nicht: Menschen, wie du, die mir den Weg auf der Rolltreppe versperrten, waren des Öfteren der Grund, warum ich eine Stunde lang in der Kälte stehen musste und erst spät in der Nacht daheim angekommen bin. Ein Ärgernis, das leicht hätte vermieden werden können ohne, dass irgendwer große Opfer bringen muss.

Im Sommer diesen Jahres schaffte die Münchner Verkehrsgesellschaft für einige Rolltreppen am Hauptbahnhof eine neue Regelung, die mich und wahrscheinlich auch andere Menschen, die meine Situation kennen, auf den ersten Blick verwirrt. Aufgrund von Bauarbeiten war es auf den Rolltreppen zur U-Bahn nicht mehr erlaubt, auf den Treppen zu gehen. Wenn sich auf jeder Seite zwei Menschen eine Stufe teilen würde, soll das schneller gehen und auch sicherer sein.

Geändert hat sich in München allerdings bis heute nichts. Und ich erwarte auch keine Veränderung. Es wird sie wohl immer geben. Die eiligen Rolltreppenrenner, die reisenden mit Koffern bepackten Rolltreppenversperrer, die "Links gehen, rechts stehen" Verfechter und ihre Gegner, so wie dich. Vielleicht weiche ich von nun an dann einfach auf die Treppe aus um sämtliche mögliche Konflikte zu meiden und nebenbei vielleicht sogar etwas für meine Fitness zu tun.

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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Parteitag der AfD - Polizei sichert komplettes Gelände mit Stacheldraht

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  • Die AfD hält am Samstag den ersten Parteitag ab, seit dem sie in den Bundestag eingezogen ist

  • Die Polizei rechnet nun mit Krawallen und Blockaden

  • Mehr dazu seht ihr im Video oben


Die AfD hält am Samstag erstmal seit ihrem Einzug in den Bundestag einen Parteitag ab. Die Polizei rechnet nun mit Krawallen und sichert das Gelände nun verstärkt ab. Abgehalten wird die Veranstaltung im Zooviertel in Hannover, AfD-Gegner sollen nun mit Nato-Stacheldraht davon abgehalten werden, zum Gebäude vorzudringen.

Eine erste Blockade mussten die Polizei bereits am Samstagmorgen auflösen.

Wahl neuer Parteiführung



Die Polizei rechnet außerdem auch mit Krawallen in anderen Stadtteilen, auf den zwei größten Kundgebungen werden rund 8500 Teilnehmer erwartet. Unter anderem soll am Parteitag eine neue Parteispitze gewählt werden. Der derzeitige Parteivorsitzende Jörg Meuthen wird wohl wiedergewählt werden, er war nach dem Austritt Frauke Petrys alleiniger Vorsitzender.

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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(jg)

Roland-Berger-Chef Schaible: "Digitalisierung wird unsere Gesellschaft mehr fordern als die Hartz-Reformen"

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Digitalisierung war eines der Schlagwörter im Wahlkampf. Es stand in großen Lettern auf Plakaten und wurde von den Spitzenkandidaten in große Hallen gerufen.

Seitdem hat sich die Euphorie um das Thema wieder gelegt: Über die Digitalisierung redet heute kaum jemand mehr. In den Sondierungsverhandungen spielte es keine nennenswerte Rolle.

Doch damit wollen wir uns nicht zufrieden geben. In einer mehrteiligen Serie spricht die HuffPost mit Experten, Tech-Pionieren und Politikern, um der Frage nachzugehen, was auf dem Weg in die Zukunft passieren muss.

Wie Deutschland das gelingen kann, darüber haben wir mit Stefan Schaible, Deutschland-Chef der Unternehmensberatung Roland Berger, gesprochen. Er erklärt auch, wo sich die Zukunft der digitalen Wirtschaft wirklich entscheidet - es ist nicht (nur) die USA - und warum Deutschland endlich einen Digitalminister braucht.

Herr Schaible, Sie reisen beruflich oft nach China. Welches Gefühl hatten Sie, als Sie letztes Mal wieder in Frankfurt gelandet waren?

Schaible: Ich war fasziniert und besorgt zugleich. Fasziniert wegen des Innovationswillens der Chinesen in allen Bereichen der Digitalisierung, das spürt man auch in unserem chinesischen Büro, unserem weltweit zweitgrößten. Besorgt, weil die Entscheider dort sehr genau Deutschlands Stärken analysieren - und in genau diesen Feldern angreifen.

Welche sind das?

Bei vernetzten Fabriken, und - wenn wir uns weiter anstrengen - bei neuen Antriebstechnologien für Autos und bei Künstlicher Intelligenz (KI), ist Deutschland weltweit vorn mit dabei. Allerdings strebt China an, bis 2030 allein im Bereich KI Produkte im Herstellungswert von 150 Milliarden Dollar in den Markt zu geben, und weltweit agierende, digitale Player aufbauen. Dass China das kann, zeigen zum Beispiel die chinesischen Milliardenunternehmen Tencent, ein soziales Netzwerk, und der Amazon-Konkurrent Alibaba.

Wenn es um die digitale Wirtschaft geht, schauen die meisten eher in die USA…

… dabei übersehen sie, wo einige der größten digitalen Player der Zukunft entstehen. China hat die Digitalisierung als wichtigstes Zukunftsfeld erkannt - und treibt das Thema nun mit aller Macht voran.

Die Sache mit der Macht ist in Deutschland nun allerdings anders organisiert.

Wir müssen trotzdem schneller sein, sonst findet das Wachstum der Zukunft anderswo statt. Aktuell hat Deutschland noch eine Chance, in der digitalen Wirtschaft von Morgen mitzuspielen. Und wir können doch nicht akzeptieren, dass westliche Demokratien in Verbindung mit der Marktwirtschaft das unterlegene System sind.

In den Jamaika-Sondierungen ging es vor allem um Flüchtlingsthemen – wie sich Deutschland global wettbewerbsfähig in der Digitalisierung aufstellt, schien eher von untergeordnetem Interesse…..

Bei allen künftigen Regierungsbildungen sollte die die Idee eines Digitalministers auf dem Tisch liegen. Meiner Meinung nach eine echte Chance…

… für einen Grüßonkel.

Das kann passieren, wenn sich eine Koalition nur auf einen Staatsminister einigen kann. Ein mächtiger Digitalminister im Kabinett hingegen hätte die Chance, einen Turnaround im Digitalbereich zu organisieren. Einzige Bedingung: Er müsste tatsächlich einige Interventionsrechte ähnlich wie der Finanzminister haben.

Sie wissen selbst, dass es dazu in Deutschland eher nicht kommen wird.

Warten wir es ab. Wenn eine neue Regierung das Thema ernst nimmt, wird es nicht anders gehen. Ein Digitalminister bräuchte zum Beispiel ein Veto-Recht bei allen Fragen der Digitalisierung. Vom Netzausbau bis hin zur digitalen Industriepolitik.

Wer wäre Ihr Wunschkandidat?

Wir brauchen hier eine Figur, die dem Land hilft, das Thema zu verstehen, die aber gleichzeitig auch die Kraft hat, das Thema wirklich zu treiben. Denn wir müssen einfach verstehen, dass wir viel zu sehr von den Ideen und Innovationen der Vergangenheit leben.

Was würde der Digitalminister oder die Ministerin als erstes anpacken?

Das weiß ich nicht. Ich kann Ihnen aber sagen, was ich machen würde. Zunächst müssten wir digitale Felder identifizieren, in denen Deutschland führend sein soll, so, wie es die Chinesen gerade tun. Für diese Felder müssten wir dann klare Ziele definieren. Wir könnten uns zum Beispiel vornehmen, globale Milliardenplayer in den Sektoren Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz aufzubauen. Grundlage dafür sind Milliarden-schwere Fonds für Startups und Wachstumsunternehmen. Es ist doch absurd, dass deutsche Forscher führend sind bei Künstlicher Intelligenz, dass aber Unternehmen aus den USA und China damit das meiste Geld verdienen. Grund dafür ist auch das fehlende Geld in Deutschland.

Leider keine ganz neue Erkenntnis.

Umso wichtiger, dass ein Digitalminister das Thema angeht. Ein weiterer Faktor ist, dass der deutsche Mittelstand in Teilen noch zu zögerlich ist bei Investitionen in digitale Geschäftsbereiche.

Wie kann das ein Digitalminister ändern?

Er könnte helfen, zusätzliche Mittel für Investitionen zu organisieren, über die KfW zum Beispiel. Die hat eine hohe Akzeptanz beim Mittelstand. Angesichts des weltweiten Milliarden-Wettrennens großer Investoren brauchen wir zusätzliche Mittel von 50 Milliarden Euro, die in den nächsten fünf Jahren in digitale Investitionen in der deutschen Wirtschaft fließen.

Viele Unternehmen würden schon dann mehr investieren, wenn Forschung und Entwicklung stärker steuerlich begünstigt würden.

Richtig. Deshalb könnten Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) voll von der Steuerschuld abgezogen werden, das würde einen neuen Investitionsboom auslösen. Wir müssen diese Investitionen mit aller Kraft anschieben und dabei die Fehler vermeiden, die wir z.B. bei Wärmedämmung und Erneuerbaren Energien gemacht haben.

Google, Amazon, Facebook, Apple sind uneinholbar. In welchen Feldern kann die deutsche Digitalwirtschaft in ein paar Jahren zur Elite gehören?

Für die vernetzte Industrie ist Deutschland gut positioniert - ebenso im Bereich Künstliche Intelligenz und vernetzte Mobilität. Diese Felder haben durchaus auch das Potenzial die führende Rolle von US-Playern wie Google, Facebook oder Amazon in Frage zu stellen. Doch in diese Felder investieren Fonds und Regierungen in aller Welt Milliarden. Letztlich hat Europa hier nur gemeinsam eine Chance.

Die da wäre?

Wir brauchen zum Beispiel einen digitalen Binnenmarkt, mit gleichen Datenschutz-Regeln in allen Ländern. Bislang hat praktisch jedes EU-Land eigene Gesetze.

Kann die Digitalisierung Europa am Ende womöglich ein Stück enger zusammenbringen?

Vielleicht. Aktuell sorgt ja das Thema Digitalisierung - neben der Angst vor der Zuwanderung - für große Ängste in der Mittelschicht. Gerade deshalb müssen wir den Menschen mit konkreten Projekten und Ideen zeigen, dass die Digitalisierung eine positive Entwicklung ist. Das ist der einzige Weg gegen die diffuse Angst.

Mit positiven Projekten?

Ich weiß, es wird schwierig, die positiven Auswirkungen für jeden Einzelnen zu zeigen. Aber wir müssen es versuchen. Die Digitalisierung wird unsere Gesellschaft mehr fordern als die Hartz-Reformen, der bislang größte Umbau unserer Sozialsysteme.

Warum?

Weil es alle Bereiche unserer Gesellschaft verändern wird. Wie wir arbeiten, lernen und wie unsere Wirtschaft wachsen wird. Neben allen Chancen dürfen wir nicht vergessen, diesen Wandel zu erklären.

Für viele steht die Angst vor Arbeitslosigkeit im Mittelpunkt.

Ja. Aber ich glaube die Angst ist unbegründet. Es entstehen viele neue Chancen und Jobs - auch für ältere Generationen. Wir müssen allerdings auch sicherstellen, dass wir den Menschen helfen, deren Arbeitsumfelder sich am stärksten verändern. Letztlich aber brauchen wir eine revolutionäre Veränderung.

Ein großes Wort.

Aber nur dann haben wir eine Chance. Wir müssen damit beginnen, unsere Wirtschaft und letztlich unser Leben zu digitalisieren. Denn wenn wir es nicht tun, werden es andere tun. Ein erster großer Schritt wäre zum Beispiel die Digitalisierung der gesamten Verwaltung.

Bislang scheitern wir allerdings noch an einer digitalen Gesundheitskarte.

Leider ja. Aber wollen Sie so schnell aufgeben? Es wäre es eine riesige Chance: Denn das würde gigantische Investitionen erfordern, die wiederum Unternehmen groß machen würden, die dann wichtiger Teil des digitalen Ökosystems werden: Experten für Datenbanken, Cyber-Sicherheit, Algorithmen, die Akten organisieren können: Alles Technologien, für die ich große Chancen sehe in den nächsten Jahren.

(jg)

Große Klappe im Internet of Voice - Reality bites

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In Deutschland galoppiert die Digitalisierung ja eher etwas gemütlicher. Dies scheint sich in Bezug zu den Entwicklungen in Richtung Künstlicher Intelligenz zum Glück ein wenig umzukehren. Mit dem Trend der Digitalen Sprachassistenten sollte man sich jedoch besonders als Werber aus vielen Gründen nicht der hintendrannlaufenden Untugend hingeben und so früh wie möglich die Ohren spitzen.

Das Internet of Voice, auch gerne das Conversational Internet genannt, wobei „Voice" (=Stimme) es wohl eher trifft, insofern man es auf Digitale Sprachassistenten wie z.B. Amazon Alexa oder Apple Siri bezieht, kommt nicht, es ist bereits da. Aktuelle Spam- und Buzzwordschleudern hämmern derzeit ja gerade quasi täglich die Begriffe wie Bitcoin, Deep Learning, Blockchain, Chatbots, Künstliche Intelligenz und eben auch Digitale Sprachassistenten raus und so stellt sich die Frage, ob hinter all diesem Geschwurbel auch wirklich etwas steckt, vor allem auch so etwas wie Know-how. Erst vor kurzem wurde ein Unternehmen sprunghaft höher bewertet, weil es einfach mal in einem Nebensatz Blockchain und Künstliche Intelligenz erwähnt hat, obwohl Beides nicht wirklich Teil der Sache war. Hmm....

Selten steckt hinter den großen Versprechungen wirklich etwas Hirnfestes. Komplexe Filter, Algorithmen und Datenbankabfragen sind noch längst keine Künstliche Intelligenz. Wie immer reitet ein jeder oft und gerne die aktuellsten Buzzwords ab, um im Teich des Bullshitbingos mitschwimmen zu können, aber das was drauf steht, ist in der Regel eben oft halt nicht wirklich drin. Oder glaubt wirklich noch irgendjemand, dass kein Unternehmen der Welt mehr Server hat, dafür aber eine Cloud!? Oder nun sämtliche Startups wirklich eine KI haben? Jou!

Entsprechend brüsten sich so auch gerne immer mehr Agenturen und Unternehmen damit, Sprachassistenten gestalten und anwenden zu können, obwohl das Know-how für das Design von Sprache, beziehungsweise das Umsetzen von Sprache in Software und Prozesse nicht vorhanden ist und sich in deutschen Landen gerade mal auf eine Hand voll Menschen beschränkt. Es sei denn, dass diese wenigen Menschen durch einen Riss im Raum-Zeit Gefüge überall gleichzeitig arbeiten. Auf Künstliche Intelligenz gehen wir hier erst lieber gar nicht tiefer ein, denn da schaut es schon viel, viel schlimmer aus. Ein jeder will also nun Experte in einem Thema sein, welches noch nicht mal wirklich existent ist. Aha! Dabei reicht es doch oft schon aus, wenn die Technik einfach „smart" ist und der Mensch dies für Künstliche Intelligenz hält, auch wenn es faktisch keine ist. Aber was ist auch schon Intelligenz? Und was ist dann auch noch Künstliche Intelligenz? Eben! Auch hier liegt das Know-how in Deutschland aktuell bei nur einer Handvoll Menschen und Unternehmen, auch wenn die Nachrichtenwelle uns gerne etwas anderes glauben lässt. Grundsätzlich kann eine Künstliche Intelligenz, wie man die auch immer definieren mag, nur dann gute Arbeit leisten, wenn neben der Informatischen Seite auch die Wissensbasis vorhanden ist oder zumindest angereichert werden kann. Wer also eine gute Wissensbasis anbieten kann, dem ist es auch zuzutrauen Teil einer guter KI sein zu können, um damit natürlich dann auch den Sprachassistenten füttern zu können. Ohne Wissen und ohne Lernen, kann es keine gute KI geben. Die primäre Frage ist also stets: Wer hat die optimalste Wissensbasis, um die Künstliche Intelligenz und damit auch den Sprachassistenten zu füttern? Die logische Folgefrage ist: Wer kann diese Wissensbasis am besten in einer KI verarbeiten und dies dem Sprachassistenten zu Verfügung stellen? Das sich der Markt der Anbieter hier auf sehr wenige beschränkt, ist da aktuell wohl unumgänglich. Egal wie viel Geschwurbelt wird.

Handlungsdruck durch Amazon Alexa


Grade weil die Situation ist wie sie ist, zeigt sie deutliche Trends/Chancen an, um mit Sprachassistenten im Internet of Voice, auch bzw. besonders im Marketing aktiv zu sein/zu werden. Sprache ist die natürlichste Form der Kommunikation für den Menschen und wirklich ein jeder wollte doch schon mal immer mit der Maschine sprechen wie Kapitän Kirk. Der Bedarf ist da, der Markt und besonders die Nebenmärkte wachsen stark und ein Sattelpunkt ist noch nicht erreicht. Marketing ist Kommunikation, also ist es eine Grundpflicht für das Marketing diesen neuen, persönlichen und direkten Kommunikationskanal per Sprachassistenten zum Kunden hin zu bedienen.

Sprachassistenten nehmen quantitativ und qualitativ schnell Fahrt auf und entsprechend ist der Markt ungefähr so, wie er damals zu Beginn des Siegeszuges der Smartphones war. Es ist sicher, dass Sprachassistenten sich große Teile der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine einverleiben werden und damit auch andere Märkte, wie z.B. den Smart Home/Smart Living Bereich stark antreiben. Somit wird es schon sehr bald mehr gute Entwickler, mehr gute Produkte und auch so etwas wie Künstliche Intelligenz geben und auch Sprachassistenten mit denen man natürlicher spricht als wie jetzt aktuell im Kasernenhofton. Die logische Folgerung ist, dass die Unternehmen sich des Themas ...mal wieder... JETZT annehmen müssen, um in den heutigen, schnell entwickelnden Märkten ein gutes Standbein zu haben oder andersherum, später nicht das Nachsehen zu haben. Das setzt eine Flexibilität der Unternehmen voraus, die es in Neuland nicht gibt, wie der Einfluss der deutschen Digitalwirtschaft auf die internationale Branche leider eindrucksvoll mit quasi Null Einfluss zeigt. Dabei Chatbots zu vergöttern, die nach wie vor eher mit Schlagwortanalysen agieren als mit natürlicher Sprache, ist dabei nur ein Übergangspunkt, hin zum Sprachassistenten. Eine Eingabe per natürlicher Sprache wird immer der Eingabe per Taste bevorzugt werden. Das liegt nun mal in der „Natur" der Sache und auch der wesentlich größeren Eingabegeschwindigkeit. Trotzdem kann die bildschirmgesteuerte Digitalwirtschaft mit Chatbots zum aktuellen Zeitpunkt gelerneter umgehen und mit Ihnen ein paar Qualitätspunkte beim Konvertieren von Nutzern zu Kunden rausholen, was auch über bestimmte Kanäle absolute richtige Berechtigung hat und sogar ein Muss ist, aber eben nur ein Zwischenschritt hin zum Sprachassistenten, wo er in den entsprechenden Anwendungsfall denn dann auch reinpasst, ist.

Damit wären wohl ausreichend Argumente geliefert weshalb Sprachassistenten mit einer hohen Priorität auf die Agenda eines jeden Unternehmens, besonders des Marketings gehören. Oder doch nicht? Na gut, dann einfach mal grade frech ein Loch in die Welt des Marketings brutzeln und behaupten, dass bereits in den nächsten 2 bis 3 Jahren Bildschirmwerbemittel, sowie der erste Listenplatz bei Google, ihre Relevanz verlieren und Domains quasi wertlos werden. Und? Jetzt irgendwie interessiert?

Man braucht gar nicht so weit zu suchen um diese Behauptung zumindest teilweise zu untermauern. Eine kleine Recherche in den üblichen Suchmaschinen und Branchenportalen reicht da schon. Trotzdem hier im Folgenden mal zusammenschubst. Wobei angemerkt sei, dass ein jeder sich selbst zu überzeugen, dass Sprachassistenten einen großen Einfluss auf den gesamten Digitalmarkt und damit erst Recht im Marketing haben werden. Auch wäre es mehr als vermessen in einem so schnellen Markt wie dem Digitalen zu behaupten, dass die Aussagen von heute, morgen noch richtig wären. Also, Augen auf beim Infokauf...

Vertraue der Stimme


Welcher Kommunikation bringt der Nutzer das größte mögliche Vertrauen entgegen? Einer Textausgabe auf einem Bildschirm, oder einer Sprachausgabe auf Basis natürlicher Sprache? Nun, diese Antwort dürfte wohl ein jeder nur in Richtung der natürlichen Sprache entscheiden. Daher ist es an dieser Stelle auch nicht weiter nötig Pro oder Kontras suchen zu wollen. Mit Sprache als Kommunikationsschnittstelle zum Nutzer/Kunden, ist man so emotional, nah und bewusst am Menschen wie noch nie zuvor.

Domains sind Adressen


Unsere Urahnen wussten nicht, oder nur ungefähr, wo man seinen Bedarf an den Dingen des Lebens stillen konnte. „Loslaufen und suchen" war also die Regel, wobei es oft vorkam, dass die bekannten Orte bereits von anderen geplündert waren. Diese Orte sind seit der Existenz des Internets die „Domains", sind quasi unplündbar und wurden in der Regel mit aufwändigem Marketing in die Köpfe der Nutzer gepflanzt. Jedoch war und ist es nie der Fall gewesen, dass dieser zu besuchende Ort selbst der Anlass war ihn aufzusuchen, sondern die Dinge die man an diesem Ort erhält oder weil das Werbeversprechen es geschafft hat dem Nutzer einzubläuen, dass die Dinge die man an diesem Ort bekommt, ja so viel besser seien als an anderen Orten. Früher die Beeren, heute das iPhone. Der Mensch ändert die Orte ohne mit der Wimper zu zucken, seinen Bedarf jedoch nicht.

Nachdem das Marketing dem Menschen also mit viel Aufwand beigebracht hat an einem bestimmten Ort und auf eine sehr unnatürliche und angelernte Weise (Tastatur und Bildschirm) seinen Bedarf zu stillen, kommen nun die Sprachassistenten daher und holen diesen Vorgang wieder auf die menschlichste Art und Weise zurück, der Sprache, und damit zu dem eigentlichen Bedarf und nicht mehr zu den bunten Bildchen. Der Nutzer sucht also nicht den Ort (=die Internetadresse/Domain) auf, sondern nennt eben direkt seinen Bedarf, wobei ihm der Ort gänzlich egal ist „Alexa, kaufe ein Satz AA Batterien". Er wird nicht oder nur angelernt-selten sagen „Alexa, kaufe bei ??????? ein Satz AA Batterien". Der Sprachassistent wird diesen Einkauf logischerweise nur an einer einzigen Quelle durchführen, die auch einzig und alleine der Sprachassistent bestimmt, es sei denn der Nutzer konnte im Sprachassistenten diese Einkaufsquelle gezielt konfigurieren oder der Betreiber des Sprachassistenten gibt die Quelle vor, wie z.B. Amazon bei Alexa.

Insofern der Sprachassistent wirklich smart ist, wird ihm die Quelle des Einkaufs bzw. der Information ziemlich egal sein und er wird als Informations- bzw. Einkaufsquelle diejenige nehmen, die den Bedarf des Menschen am besten decken kann. Preis, Liefergeschwindigkeit, Qualität, Informationsgehalt, etc. sind die ausschlaggebenden Elemente der Ausgabe an den Nutzer und nicht mehr die Platzierung in irgendeiner Liste.

Domains über Sprachassistenten sind somit wieder nur noch das, was sie wirklich sind: Einfach nur noch Adressen. Welche Adresse da genau abgegriffen wird, interessiert nicht mehr. Es zählt nur noch „was" in dieser Adresse drin steckt und ob dies dem Bedarf des Nutzers am optimalsten entspricht. Dieser „Punkt der Erfüllung", aus dem der Sprachassistent sein Wissen für den Nutzer schöpft, muss dabei jedoch nicht zwingend der optimalste oder wahrste sein, auch wenn er das sein sollte. Er wird jedoch definitiv der "einzige" sein der im Ohr des Nutzers landet. Dabei hilft es auch nicht, dass der Sprachassistent vielleicht einen Bildschirm hat. Letztendlich wird auch der Bildschirm nur das anzeigen was der Sprachassistent als relevant bestimmt. Domains sind unter Sprachassistenten quasi irrelevant. Es sei denn, dass der Sprachassistent sich einer Suchmaschine bedient die entsprechende Priorisierungen durchführt. Doch kein Sprachassistent ist gezwungen dies zu tun. Beziehungsweise nur der Betreiber des Sprachassistenten könnte eine Suchmaschinennutzung erzwingen, was den Nutzern aber wohl ein ordentlicher Dorn auf der Zunge sein dürfte. Der Rückschluss dürfte an dieser Stelle nur einer sein: Natürlich formulierte und hochqualitative Inhalte sind der Schmierstoff um über Sprachassistenten einen Weg zum Nutzer zu finden. Domains haben nur eine Relevanz, wenn der Sprachassistent eine Suchmaschine nutzt und sind ansonsten faktisch wertlos.

Wer braucht noch SEO?


Da haben die Unternehmen mühsam gelernt mit Schlagworten im Internet umzugehen und nun dreht sich der Wind wieder in die Richtung natürlicher Sprache. Die bisher auf Schlagwortbasis entstandenen Formulierungen und Konstrukte sind dabei oft an Unnatürlichkeit und auch Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Es wurde alles für die Maschine, aber nur wenig für den Nutzer formuliert. Auch wenn der Mensch mit dem Sprachassistenten noch nicht wirklich in natürlicher Sprache agieren kann, so wird dies jedoch kontinuierlich schnell besser, und entsprechend werden Schlagworte eben nicht mehr der Suchmaschine liebstes Kind, sondern ganze Sätze und Phrasen. Grundsätzlich wird die Suche nach Schlagworten genauso wenig verschwinden wie der Bildschirm, aber eine Suche per Sprache ist aus Nutzersicht halt natürlicher und schneller, daher wird die Suche über ganze Sätze, die Suche per Schlagworte zu einem nicht unerheblichen Teil ablösen. Ob die Suchergebnisse dann als Liste auf einem Bildschirm landen oder als Ausgabe mit dem nur einzige richtigen qualifizierten Datensatz über den Sprachassistenten, ist eine andere Baustelle. Wobei jedoch auch hier eigentlich logisch ist, dass der Bildschirm auch hier sehr viel Platz an den Voice-First Sprachassistenten abgeben wird.

Auch werden Suchmaschinen die natürliche Sprache immer stärker in ihre Rangbewertung mit einfließen lassen. Wer also SEO betreibt, um ganz oben zu sein, muss sich von den gelernten Schlagwörtern, hin zu natürlich Sprache entwickeln und seine Inhalte so aufbereiten das sie so natürlich wie nur möglichen sind. Typische W-Fragen dürften dabei ein wichtige Rolle spielen: Was, Wann, Wo, Wie... etc. Diese W-Fragen zeigen auch wiederrum, dass die Anwendungsfälle im Vordergrund stehen und nicht die Produkt- und Leistungsmerkmale. Diese Fragen als Befehl umformuliert ergänzen dann den anderen Weg, den Sprache mit sich bringt: Von „Wo gibt es günstig Bananen?" hin zu „Sag mir wo es günstig Bananen gibt!". Bis heute haben ja die wenigsten Vermarkter verstanden das Marketing nicht das Sprengen von Budgets und das Plattwalzen von Preisen, Leistungen und Reichweiten ist, sondern dass es um Positionierung, Image, Nachhaltigkeit und vor allem Bedürfnisse und eben Anwendungsfälle geht, die dem Kunden das Gefühl geben sein Bedürfnis am optimalsten zu befriedigen.

Natürliche Sprache hebt diesen Anspruch auf einen höheren Qualitätslevel, da kein Preisschild der Welt einen natürlich gesprochenen Satz mit dem wirklichen Bedarf des Nutzers in seiner Emotionalität überflügeln kann. Im Falle des Sprachassistenten muss SEO also qualitativer, menschlicher, natürlicher und auch regionaler zu werden. In Bayern spricht man nun mal anders als in Sachsen. Das sind alles positive Anforderungen welche zum Glück auch noch helfen die aktuell typischen Schlagwortschleudern auf die hinteren Plätze zu verweisen und den qualitativen Inhalten wieder zu mehr Recht zu verhelfen, um den Nutzer besser zu erreichen.

Grundsätzlich hilft jedoch alles SEO nicht, wenn der Sprachassistent gar keine Suchmaschine nutzt, um dem Nutzer die „eine richtige" Information auszuliefern. Auch wenn Suchmaschinen aktuell noch die Richtungsweiser zu Inhalten sind, so wird die Entwicklung der Sprachassistenten zeigen ob dies so bleibt. Der Sprachassistent tut nur dann einen guten Dienst, wenn er möglichst die eine passendste Information an den Nutzer liefert und kein Werber kann dem Sprachassistenten vorgeben dabei eine Suchmaschine verwenden zu müssen, in der die Rankings/Inhalte mühevoll optimiert wurden. SEO könnte hier durchaus zu einem Auslaufmodell werden, oder wird zumindest in gewisse Schranken gewiesen, die nicht einfach mal wieder ebenso zu ignorieren sind.

Voice Search tötet Mäuse und Tasten


Des Vermarkter liebstes Kind und schwarzes Loch mit vielen Unbekannten, um platt die Nr. 1 ganz oben in der Liste zu sein... und genau mit dem Begriff „Liste" beginnt hinsichtlich der Sprachassistenten das Grundsatzproblem, denn Listen transportieren Sprachassistenten nicht. Sprachassistenten präsentieren dem Nutzer maximal eine kleine Auswahl und die auch nicht etliche Male, sondern maximal ein bis zwei Mal. Ebenso ist nicht gesagt, dass diese Auswahl auch wirklich die ersten Plätze aus der Trefferliste abdeckt und dass der Sprachassistent überhaupt eine Suchmaschine in Anspruch nimmt.

Die logische Konsequenz ist, dass der Sprachassistent das dem Nutzer vermittelt, was der Programmierer des Sprachassistenten da vorgesehen hat. Kein Nutzer wird bei der Ausführung der Suche explizit eine Suchmaschinen oder Seite benennen. Gefragt wird z.B. „Wo finde ich günstig Bananen?" und nicht etwa „Suche auf Google wo ich günstig Bananen finde!". Die Antwort des Sprachassistenten werden stets 1 bis maximal 3 Ergebnisse sein, denn mehr passt in ein nutzerfreundliches Dialogmodell nicht hinein.

Die Suchanfragen über Voice Search steigen seit 2013 massiv an und erleben seit der Einführung von Alexa in den USA einen deutlichen Schub. Auch wenn aktuell die meisten Ergebnisse dieser Anfragen auf einem Bildschirm landen, so dreht sich auch hier der Wind in Richtung Voice-First. Dies sind verlorene Umsätze für Bildschirmwerbemittel und was der Sprachassistent letztendlich ausliefert muss auch nicht zwingend der Platz 1 der Suchmaschinenliste sein. Voice Search und SEO sind nur da relevant, wo der Sprachassistent auch wirklich eine Suchmaschine bedient, und selbst dann ist nicht gesagt, dass der Sprachassistent die Ergebnisse der Suchmaschine so weitergibt wie die Suchmaschine die Inhalte priorisiert hat. Womit eigentlich klar wird, dass es in erster Linie gilt den Sprachassistenten/den Nutzer zufrieden zu stellen und nicht die Suchmaschine.

Medienbrüche sind out


Die traditionelle Kommunikation mit Maschinen ist durchzogen von Medienbrüchen, die eine Anwendung für den Menschen mit hohen Hürden ausstattet und sehr unnatürlich ist. Der Mensch muss mühsam lernen mit Eingabemedien wie Bildschirm, Tastatur und Maus umzugehen und für alle denkbaren Aktionen hin und her wechseln. Natürliche Sprache, und damit der Sprachassistent, lässt diese Hürden verschwinden und damit auch die Medienbrüche. Viele Prozesse werden extrem kürzer. Auch hier braucht es keine weiteren Argumente um zu verstehen, dass Sprachassistenten viel mehr sind als nur ein neuer, weiterer Kanal in der Medienwelt. Sie sind eigentlich die „natürliche" Schnittstelle, die bisher gefehlt hat, weil sie eben bisher ja auch nicht gut genug funktionierte. Lediglich reine Gedankenübertragung wäre noch effizienter und direkter. Der aufkeimende Siegeszug der Sprachassistenten bedeutet schlicht, dass alle Inhalte und Anwendungsfälle die mit Sprache gut abgedeckt werden können, auch mit Sprache abgedeckt werden und müssen. Der Bildschirm wird natürlich trotzdem nie verschwinden, da der Mensch nun mal auch Augen hat und viele Anwendungsfälle und Inhalte stets eine Visualisierung brauchen. Ob jedoch Tastatur und Maus noch ein so großes Einsatzgebiet wie heute haben werden, ist sehr stark zu bezweifeln bzw. eigentlich ist dessen Verwesung so gut wie sicher.

Werbemittel fürs Ohr


Da hat der BVDW eine Empfehlung für die Vermarktung von Audio-Inhalten rausgegeben und dabei eigentlich nur ein Steinzeit-Dokument für OnAir Medien neu gestaltet und umformuliert, beziehungsweise die Vorschläge angebracht, die große Musikportale wie mp3.de oder Besonic (R.I.P) bereits vor etlichen Jahren serviert haben und damals, weil viel zu früh, niemanden interessiert haben. Alter Wein in neuen Schläuchen. Natürlich ist es nicht so, dass diese traditionellen Methoden zur Massen-Reichweiten-Werbevermarktung nicht auch eine Berechtigung haben. Jedoch zeigt es mehr als deutlich, dass bis zum heutigen Tage die Interaktivität und Personalisierung, die das Internet möglich macht, noch immer nicht in den Köpfen angekommen sind und der erste Gedanke noch immer die Holzhammermethode der Werbeplatzierung ist, anstatt mit geschärftem Ohr die Anwendungsfälle und Bedürfnisse der Nutzer genau auszuwerten, um an den richtigen Plätzen entsprechende vor allem auch interaktive Werbeplätze zu schaffen. Personalisierung findet maximal nur statt, um dann doch wieder einen Werbespot zu platzieren. Schade auch, dabei wird aus dem Wörtchen Ziel-GRUPPE durch die extrem hohe Personalisierungsmöglichkeiten der Sprachassistenten nun die Ziel-PERSON, da jeder Nutzer völlig individuell adressierbar wird.

Im Grunde ist im Falle von Sprachassistenten als Werbekanal das Content-Marketing der eigentlich einzig intelligente und vor allem effiziente Weg ins Ohr des Nutzers. Mit platten Werbespots die den Kontext der Kommunikation stören, wird der Werber vor allem erreichen, dass die Kommunikation und damit das Vertrauen komplett zer-/ge-stört wird. Entsprechend müssen Werbebotschaften Teil der Kommunikation und des Kontextes sein, um Vertrauen beim Nutzer erhalten. Je interaktiver dies geschieht, umso eher landet es im Kopf des Empfängers. Was ist da besser geeignet als ein Sprachassistent? Z.B. in Form eines persönlichen Beraters, der auf den Bedarf des Kunden eingeht und ihm nicht gleich wieder den tollsten Preis um die Ohren klatscht. Hm!?

Das Bedürfnis des Nutzers abseits von Preis und Verfügbarkeit ist dabei stets der Dreh- und Angelpunkt für die Botschaft. Kein Nutzer der Welt will z.B. wenn er Hunger hat, ein Angebot für den nächsten Pizzadienst haben, sondern Vorschläge auf Basis seiner Vorlieben in Bezug auf das Gericht. An welcher Stelle und zu welchem Preis er sich dann sein Essen besorgt, steht für den Nutzer an hinterer Stelle. Dies hat grundsätzlich auch den Vorteil, dass bei einer einmal gefassten Entscheidung für ein bestimmtes Essen, der Preis im Grunde zweitrangig wird. Der beste Beweis dafür ist mal wieder Apple. Der Preis spielt absolut gar keine Rolle in Apples Universum und auch die Leistung nicht. Was zählt ist der Trend/das Bedürfnis des Kunden unbedingt ein solches Produkt zu haben, um sich damit gut zu fühlen, was der einzig richtige Ausgangspunkt für eine emotionale Marke ist und erst Recht für einen Sprachassistenten, der emotional und direkt mit seinem Nutzer auf natürliche Weise sprechen kann.

Erst vor kurzem hat Amazon für Alexa eine Funktion freigeschaltet die es möglich macht, während eines Ladevorgangs vorbestimmte Inhalte auszuspielen. Hier könnte man in der Tat gut auch traditionelle Audio-Spots ausspielen, als eine Art „Wartemusik", und damit eines der Werbemittel, die ein jeder Vermarkter schon immer kannte und damit umgehen kann. Ein erster Schritt, insofern Amazons Politik dies zulässt oder auch die Werbekanäle über Alexa erst mal für sich selbst schützen will.

Wer also über Sprachassistenten seine Produkte und Dienste an den Nutzer bringen möchte, sollte im Kern Content-Marketing ausspielen und über den echten Bedarf des Nutzers Anwendungsfälle abbilden, die eben nicht der übliche Preisvergleich sind, sondern dem Nutzer ein gutes Gefühl vermitteln am richtigen Platz zu sein und nicht gleich als erstes „Kaufen" suggeriert zu bekommen. Es gilt den Sprachassistenten zu bedienen und nicht die Suchmaschine, da derzeit nicht klar ist, welchen Einfluss die Suchmaschinen und damit besonders SEO auf die Sprachassistenten haben wird. Weitergesponnen dürfte man davon ausgehen, dass eine Art, nennen wir es mal VAO (= Voice Assistent Optimization) entstehen wird, wie auch immer das aussehen wird. Interessante Zeiten also für alle die das Internet sprechen lassen wollen. Die Nutzer tun es schon längst und in Zukunft noch viel, viel mehr.

Macht was draus!



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Jetzt gibt es Digitale Sprachassistenten - na und?

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Es ist wieder mal spannend zu beobachten, was sich in den letzten 18 Monaten an der Technikfront getan hat. Es hat sich ein neues Ecosystem entwickelt und die meisten deutschen Unternehmen haben kaum Kenntnis davon genommen. Dabei schlummert hier enormes Potential für die zukünftige Kundenansprache, vertrauensbildende Maßnahmen und viele anderen Aspekte für Unternehmen wie auch für das tägliche Leben und Arbeiten. Aktuell scheint dieses Thema ausschließlich bei einigen wenigen Interessierten angekommen zu sein. Warum ist das so?

Es geht um das Thema „Digitale Sprachassistenten" und wie in Deutschland aktuell in den Unternehmen damit umgegangen wird.

Es klingt schon fast nach dem Spruch von Berthold Brecht „Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin." Dies könnte sich auch auf die aktuelle Situation auf dem stark wachsenden Markt der Digitalen Sprachassistenten beziehen.

In Deutschland werden geschätzt nach Ende 2017 über 1. Mio. dieser neuen „Dinger" bei uns in privaten Gefilden und Geräten dieses Landes stehen. Sie heißen Google Home, Amazon Echo oder auch HomePod von Apple (irgendwann...). Auf diesen Geräten und auch auf Computern, Smartphones bis hin zu Kaffeemaschinen laufen die Digitalen Sprachassistenten und warten darauf bedingungslos die Befehle der Menschen entgegenzunehmen.

Unter dem Weihnachtsbaum werden dann die neusten Technologien die als Basisausstattung mitkommt, nach Strich und Faden ausgetestet. Kein Befehl und keine Frage bleiben unausgesprochen. Dem noch nicht genug, eine Vernetzung der aktuellen Haus- und Wohnungstechnik lässt auch gerne das Licht per Sprachbefehl auf „Kuschelmodus" dimmen. Schnell noch den Befehl für „Softmusik" nachgeschoben und fertig ist der Romantikmodus für Frau und Freundin. Anders als angenommen sind nicht nur Männer von dieser Technik fasziniert, auch Freuen sind mit großen Eifer dabei die Wohnzelle zu „versmarten".

Funktioniert das alles gut genug? Bei Leibe nicht!

Immerhin kann man bei Amazon Alexa die Funktionalitäten entsprechenden erweitern. Bei Amazon auch Skills genannt. Über 15.000 dieser Skills zählt der amerikanische Skill-Shop und es werden immer mehr. In Deutschland dürften über 5.000 Skills aktivierbar sein. Darunter finden sich z.B. Abfallkalender, Handy-Finder, Wiki Deutschland, Nachtlicht und viele mehr. Diese wurden überwiegend von Programmierern entwickelt die einfach Lust auf etwas neues hatten.

Verschlafen Unternehmen in Deutschland den Markt?


Es scheint als würden die etablierten Unternehmen mal wieder sehr zögerlich oder gar nicht den Markt für sich beanspruchen wollen. Laufen wir Deutsche mal wieder einem Markt hinterher der mit Einfachheit, Mut und Experimentierfreude eigentlich einfach zu bearbeiten wäre? OK, es ist bewusst, dass Deutschland ein Land der Dichter und Denker ist!?. Nicht zu vergessen, die hohe Ingenieurleistung des Landes. Das bringt den Unternehmer immer dazu, alles von Anfang an richtig machen zu wollen. Keine Fehler, kein Scheitern und damit auch kein Lernen!? Das alles ist ein (zu?) hoher Anspruch, die bei Ingenieuren sicherlich sinnvoll und notwendig erscheint, aber den Markt extrem unflexibel macht. Keiner möchte einen Porsche bei 200 km/h fahren und bei der Entwicklung der Bremsen sind die Ingenieure von Porsche mit dem Anspruch herangegangen, „schau mir mal...". Oder?

Lassen wir doch bitte mal die Kirche im Dorf. Im Internet und dessen eigenen Gesetzen gibt es schon lange mehr kein Richtig oder Falsch. Es gibt nur noch, ein Besser oder ein Schlechter. Es geht doch hier um das Ziel und einen Start. Ja, da wird geplant bis alles durchdacht ist und keine Frage mehr unbeantwortet bleibt. Doch besonders im Digitalen Markt geht um Geschwindigkeit und „machen".

Einfach machen!

Man kann es nicht laut genug sagen und wiederholen. „Machen und Lernen" ist immer noch besser als den Kopf in den Sand zu stecken und hoffen, dass Alles vorübergeht und mit Planen und Überlegen an der Entwicklung vorbeizulaufen.

Ein Beispiel: Die Projektgruppe „Internet of Voice" (https://internet-of-voice.de) aus Köln baut Skills für Amazons Alexa und generiert Wissen für Ihre aktuellen und zukünftigen Kunden. Diese Erfahrungen können wiederum genutzt werden und für weitere Produkt- und Serviceverbesserungen herangezogen werden. So entsteht eine direkte und neue Kundenbindung. Geschwindigkeit und der Erste sein, der sich das traut bringt einen Vorsprung.

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Die Entmenschlichung der Juliette Martens in Klaus Manns Roman «Mephisto». Eine Buchkritik nach 81 Jahren

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Ami: „Hast du Karin Boyd in István Szabós Film «Mephisto» gesehen?"
Issa: „Ja, Juliette Martens, die schwarze Geliebte. Ich fand die Tanzszene im Film eklig. Sie war übrigens die erste Afroeutsche in der deutschen Literatur. Im Buch von Klaus Mann ist sie noch viel vulgärer, fast wie ein Tier, beschrieben und außerdem nur eine Metapher für die schwulen Neigungen der historischen Vorlage des Protagonisten. Darauf muss man erst einmal kommen."
Ami: „Wirklich? Da fühlt man sich ja fast doppelt missbraucht ..." 1


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Juliette Martens ist die erste afrodeutsche Romanfigur in der deutschen Literatur; erschaffen 1936 von Klaus Mann in seinem Schlüsselroman Mephisto 2, der, um das gleich vorab zu sagen, schon immer - nur nicht deshalb, sondern trotzdem - zu meinen persönlichen Favoriten gehörte. Obwohl das gerade den besonderen Reiz des mit wunderbar leichter und spitzer, wenngleich etwas zu schneller Feder geschriebenen Romans ausmacht, hatte Mann sich stets mit Vehemenz, jedoch schwachen Argumenten gegen die Einordnung seines Werks als Schlüsselroman, also einer vom Leben abgeschriebenen, mit etwas Fiktion versehenen Geschichte, gewehrt. Aber selbst seine Anmerkung am Schluss («Alle Personen dieses Buches stellen Typen dar, nicht Portraits.»), die bereits damals von Freunden und Bekannten belächelt worden war, verhinderte nicht, dass sämtliche Figuren, quasi bis zur letzten Randfigur, in kürzester Zeit entschlüsselt werden konnten. Alle, bis auf eine ... Juliette Martens.

Man vermutete Parallelen zu der Tänzerin Josephine Baker oder eine Replik auf die Eltern von Tonio Kröger in Thomas Manns gleichnamigem Roman. Schließlich enthüllte Klaus Manns Schwester Erika in einem erst 1981 aufgefundenen Brief 3, dass ihr Bruder bei der Figur der Juliette Martens von Andrea Manga Bell inspiriert worden sei, die das Geschwisterpaar als langjährige Freundin des Schriftstellers Joseph Roth gekannt hatte.

Die Behauptung von Erika Mann blieb jedoch rätselhaft. Denn Manga Bell hatte, bis auf den Umstand, dass sie nicht weiß, sondern afrodeutsch war, weder äußerlich noch von ihrer Herkunft oder ihrem Lebensweg her irgendwelche Gemeinsamkeiten mit Manns vulgär-animalischer Hure Juliette Martens, die vielmehr ein rein fiktiver Fremdkörper in dem Schlüsselroman war und nichts mit den realen, der Handlung zugrunde liegenden Ereignissen zu tun hatte, sondern Mann lediglich als eine Metapher für die schwulen Neigungen des von ihm zugleich gehassten und geliebten Gustaf Gründgens (der realen Vorlage für die Hauptfigur des Romans Hendrik Höfgens) diente, mit dem seine lesbische Schwester Erika pro forma kurzzeitig verheiratet war und Mann selbst wohl eine intensive emotionale Beziehung unterhalten hatte. Es läge vor diesem Hintergrund nicht fern, die Figur der Juliette Martens und insbesondere ihr dominantes sexuelles Verhältnis zu Hendrik Höfgen als Kompensation für Manns eigene auffällige Abwesenheit im Roman zu erachten; versteckt er sich doch ansonsten lediglich in einer Randfigur. Bei Juliette Martens hingegen lässt Mann seiner insofern nahezu ausnahmslos boshaften Fantasie völlig freien Lauf.

Weshalb Erika Mann dennoch Manga Bell als Referenz für die Figur der Juliette Martens benannte, blieb ihr Geheimnis. Wenn es so war, wie sie behauptete; warum hatte sie nicht einfach geschwiegen, um der ihr bekannten Manga Bell diese quasioffizielle Herabwürdigung aus der Feder von Deutschlands angesehenster Literatenfamilie zu ersparen?




Über das Verhältnis der Mann-Geschwister, Erika und Klaus, zu Manga Bell, und ob es ein solches überhaupt gab, ist nichts bekannt; lediglich, dass sie sich kannten. Bloße Indifferenz gegenüber Manga Bell als Erklärung für das Outing erscheint angesichts der herabwürdigenden, größtenteils tierhaften Darstellung von Juliette Martens wenig plausibel; bei Erika Mann selbst wie auch bei ihrem Bruder, der als Autor all seine schriftstellerischen Fähigkeiten aufgebracht hatte, um seine afrodeutsche Romanfigur zu entmenschlichen, aus ihr einen Affen zu machen; und zwar im wörtlichen Sinne.

«Wenn sie grinsend kaut und sich dazwischen behaglich am Hinterkopf kratzt, sieht sie einem großen Affen zum Verwechseln ähnlich.» [Seite 204; s. Anm. 2]


Ursprünglich war es der Schriftsteller Hermann Kesten gewesen, der Mann im Amsterdamer Exil vorgeschlagen hatte, einen Roman über einen im Geheimen schwulen Karrieristen des dritten Reichs zu schreiben. Mann hatte zunächst gezögert, bis ihn der Verleger Fritz H. Landshoff mit einem Brief doch überzeugen konnte:

«Ich finde - trotz allem den Kestenschen Vorschlag gut. Lass den Mann nicht schwul sein - es muss ja kein Gründgens werden - sondern irgendein «Karrierist»; das gäbe einen guten Zeitroman.» 4


So ersetzte Mann die verbotene sexuelle Ausrichtung mit dem, was - seit 1935 gleichfalls untersagt - als „Rassenschande" bezeichnet worden war und entwickelte, vom Konflikt mit der offenen Inklusion seiner eigenen Homosexualität befreit (wobei das aus seiner Sicht, ähnlich wie im Stefan-George-Kreis, wohl keinen Makel, sondern im Gegenteil eher eine elitäre Erhöhung dargestellt hätte), die Nebenfigur der afrodeutschen Juliette Martens - Hure und Geliebte des (jetzt heterosexuellen) Karrieristen Hendrik Höfgen.

Wunderbar möchte man meinen. Vor allem beim Gedanken an die meisterliche, Oscar-prämierte Verfilmung von István Szabó aus dem Jahr 1981; mit der wunderbaren und -schönen Karin Boyd in der Rolle der Juliette Martens, mit Klaus Maria Brandauer als Hendrik Höfgen sowie Rolf Hoppe als Ministerpräsident (Hermann Göring).




Doch die Juliette Martens Szabós hatte bis auf die Handlung rein gar nichts mit Manns Romanfigur zu tun; wie diese wiederum keinerlei Bezug zu der von Erika Mann ins Spiel gebrachten angeblichen realen Vorlage, Manga Bell, hatte. Ohne Szabós Film und Boyds Interpretation der Juliette Martens zuvor gesehen zu haben, hätte ich Manns Roman aber spätestens im zweiten Kapitel zur Seite gelegt (oder in den Müll geschmissen) und mir seine fantasiereichen Auslassungen mit all den Boshaftigkeiten erspart, die bei jedem Rassisten zu Schenkelklopfern geführt haben müssen. Und ohne den Verweis von Erika Mann auf Manga Bell wäre dieser Text, der als eine Verteidigung Letzterer zu verstehen ist, niemals entstanden, sondern Klaus Manns Juliette Martens hätte meinetwegen das bleiben können, was sie letztlich war ... eine dieser wüsten exotisch-erotischen Fantasien.

War es der Zeitgeist in dieser kolonialen Endphase Europas, der Klaus Mann animierte und seine sicher progressive Leserschaft keinen Anstoß an der Entmenschlichung der Romanfigur Juliette Martens nehmen ließ ... auch nicht Jahrzehnte nach der ersten Veröffentlichung 1936 ... im Grunde bis heute nicht?

«Negerin war sie nur von der Mutter her - ihr Vater war ein Hamburger Ingenieur gewesen -; aber die dunkle Rasse hatte sich stärker erwiesen als die helle (...) Die Farbe ihrer rauhen, stellenweise etwas rissigen Haut war dunkelbraun, an manchen Partien - zum Beispiel auf der niedrigen, gewölbten Stirne und auf den schmalen, sehnigen Handrücken - fast schwarz. (...) über den starken, brutal geformten Backenknochen lag das künstliche Hellrot wie ein hektischer Schimmer. (...) Hingegen hatte sie den wulstigen Lippen die natürliche Farbe gelassen. (...) In ihrem Gesicht, das von den blitzenden Zähnen beherrscht war, bemerkte man zunächst gar nicht die Nase; wie flach und eingedrückt sie war, erkannte man erst bei genauerem Hinschauen. Diese Nase schien in der Tat so gut wie nicht vorhanden; sie wirkte nicht wie eine Erhöhung inmitten der wüsten und auf schlimme Art attraktiven Maske; eher wie eine Vertiefung. Für Juliettes höchst barbarisches Haupt hätte man sich als Hintergrund eine Urwaldlandschaft gewünscht (...) Es war keineswegs die krause schwarze Mähne, die man zu dieser Stirne, diesen Lippen passend gefunden hätte (...)» [Seiten 70f.]

«(...) so war ihre verstorbene Mutter (...) von rein fürstlichem Blute gewesen: Tochter eines (...) von seinen Feinden verspeisten Negerkönigs.» [Seite 72]

«Wenn sie grinsend kaut und sich dazwischen behaglich am Hinterkopf kratzt, sieht sie einem großen Affen zum Verwechseln ähnlich.» [Seite 204]

«Auf ihrer niedrigen Stirne, die zu zwei kleinen Buckeln gewölbt war, lag drohender Ernst.» [Seite 282]


Manga Bell, die vermeintliche reale Vorlage für die Romanfigur Juliette Martens, wurde als Andrea Mina Emma Jiménez-Berroa am 27. Januar 1902 in Hamburg geboren und wuchs dort auf. Ihr Vater war der afro-kubanische klassische Pianist und Komponist José Manuel Jiménez-Berroa (1855-1917), Sohn von José Julián Jiménez (1833-1890), der 1849 am Konservatorium Leipzig (heute: Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy") Violine, Klavier und Komposition studiert hatte und anschließend für einige Zeit Mitglied des Leipziger Gewandhausorchesters gewesen war. Im Alter von achtzehn Jahren hatte auch Jiménez-Berroa 1869 begonnen, wie zwanzig Jahre zuvor sein Vater, am Konservatorium in Leipzig Piano bei Ignaz Moscheles, einem Freund Felix Mendelssohn Bartholdys, und Komposition bei Carl Reinicke, dem Leiter des Leipziger Gewandhausorchesters, zu studieren. Nach weiteren Studien in Paris und einer zwischenzeitlichen Rückkehr nach Kuba ließ er sich schließlich in Hamburg nieder und heiratete. Gemeinsam mit Manga Bells deutscher Mutter Emma Mina (geb. Filter) hatte Jiménez-Berroa neben Andrea zwei weitere Kinder (Manuela und Adolpho). Der Vater verstarb 1917.




Kurz nach dem ersten Weltkrieg im Alter von siebzehn Jahren lernte Andrea den fünf Jahre älteren Alexandre Douala Manga Bell kennen, der zu dieser Zeit Medizin in Kiel studierte. Dessen Vater Rudolf Duala Manga Bell war König der Douala, einer Volksgruppe in der damaligen deutschen Kolonie Kamerun, gewesen, aber 1914 von den Deutschen wegen vermeintlichen Hochverrats erhängt worden. Alexandre, der bereits 1901 im Alter von vier Jahren nach Deutschland gekommen war und am Kaiserhof eine klassisch preußische Erziehung genossen hatte, sprach Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch und Russisch, wie auch Lateinisch, Altgriechisch und Hebräisch. Nach einer umfassenden militärischen Ausbildung, im Rahmen derer er wegen „Rassenfragen" einmal mit Pistole und das andere Mal mit dem Säbel zwei Soldaten im Duell getötet hatte, war er Offizier des Ulmer Ulanen-Regiments gewesen und hatte im ersten Weltkrieg trotz der Exekution seines Vaters freiwillig für Deutschland gekämpft. Nach Kriegsende fiel ihm als erstgeborenem Sohn seines Vaters in Kamerun, das seit 1916 keine deutsche Kolonie, sondern ein dem Völkerbund unterstelltes französisches und britisches Mandatsgebiet war, eine besondere Bedeutung in den kolonialen Planungen Frankreichs zu.

Das junge Paar lebte nach der Hochzeit 1920, Andrea trug nun den Namen ihres Mannes Manga Bell, in Frankreich, wo die beiden Kinder, José-Emmanuel und Andrea, geboren wurden. Die Ehe zerbrach schnell; wurde aber nie geschieden.

Andrea Manga Bell kehrte mit ihren Kindern, die dann bei der verwitweten deutschen Großmutter in Hamburg lebten, nach Deutschland zurück und arbeitete in Berlin u.a. als Redakteurin für die Kunstzeitschrift Gebrauchsgraphik, wo sie Ende der 1920er Jahre den österreichisch-jüdischen Journalisten und Schriftsteller Joseph Roth kennenlernte, mit dem sie 1933 ins Ausland emigrierte und später u.a. in Nizza gemeinsam mit den beiden Kindern lebte. Die familiäre Verantwortung überforderte Roth vor allem in finanzieller Hinsicht, worüber er sich im Freundes- und Bekanntenkreis regelmäßig beschwerte. Von der Tochter Andrea Manga Bell, später verheiratete Andrea Rebuffé, ist Roths Aussage überliefert:

«Ich muss einen Negerstamm von neun Personen ernähren!» 5


Die Beziehung endete 1936; Roth starb alkoholkrank drei Jahre später in Paris. Von da an war Manga Bell mit ihren Kindern auf sich allein gestellt.




Manga Bells Ehemann Alexandre, der in dieser Zeit kaum Unterhalt zahlte, musste lange Zeit um sein Erbe und seine Position in Kamerun vor französischen Gerichten kämpfen. Seine persönliche Situation verbesserte sich nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wesentlich. Denn er war, unter Mitwirkung Frankreichs, zu einem der beiden Vertreter Kameruns als Abgeordneter ins französische Parlament der Vierten Republik gewählt worden. Das Verhältnis zu seiner Ehefrau und ihren Kindern blieb gleichwohl zeitlebens gestört und gipfelte, einer griechischen Tragödie gleichend, darin, dass Alexandre seinen Sohn und offiziellen Nachfolger José-Emmanuel, der ihn in Kamerun besucht hatte, am 15. September 1947 im Prinzenpark von Bali, einem Stadtteil von Douala, eigenhändig erschoss. Hintergrund dieser niemals aufgeklärten Tat waren höchstwahrscheinlich Fragen der Erbfolge gewesen. Bereits bei seinem Vater Rudolf Duala Manga Bell hatte es mehr als zwei Jahre gedauert, bis er als Oberhaupt von seiner Volksgruppe anerkannt worden war. Und bei Alexandre kam hinzu, dass Gerüchte kursierten, er sei während der Zeit der deutschen Besetzung Frankreichs ein Unterstützer von Pétain und des Vichy-Regimes gewesen, was in der Nachkriegsfrankophonie mit Hochverrat gleichzusetzen gewesen wäre. Jedoch waren die Prioritäten im zusammenbrechenden französischen Kolonialreich andere, weshalb Alexandre Douala Manga Bell seinen Abgeordnetensitz nicht verlor und während der gesamten Dauer der Vierten Republik bis 1958 im französischen Parlament verblieb.

Andrea Manga Bell kam niemals über den Verlust ihres Sohnes hinweg, versuchte über Jahre, ihren Ehemann zur Rechenschaft zu ziehen und beging später den Fehler, dem Spiegel ein Interview zu geben, der bzw. dessen Autor dann in dem Artikel «Weißer Mann immer schlecht» vom 24. August 1950 6, wie zuvor Klaus Mann mit seiner Romanfigur Juliette Martens, nichts unversucht ließ, sie erneut zynischer Lächerlichkeit preiszugeben:

«Den letzten Knick bekam ihr lädiertes Königinnen-Dasein vor einigen Monaten, als zwei Gewehrkugeln aus Manga Bells Scharfschützengewehr ihren Lieblingssohn töteten. Leise tröpfelte von ihren faltigen Lippen die ganze Unglücksgeschichte.»

«Nach Rudolf Bells Strangulierung am 8. August 1914 hatte es sich ausgebellt.»

«An der europäischen Zivilisation indessen stießen sich Andreas Kinder bei ihrer Großmutter in Hamburg.»

«Das Buschmannsblut war oft stärker als die zivilisatorische Tünche.»


Es ist beklemmend, in diesen Dokumenten nach Angaben zu suchen und dabei den Ungeist ertragen zu müssen, um eine Geschichte von der entwürdigenden Perzeption zu befreien, die schlicht so lautete:

Andrea Manga Bell war eine berufstätige alleinerziehende afrodeutsche Frau. Ihre Mutter war Ostfriesin und ihr Vater afro-kubanischer klassischer Pianist und Komponist. Andrea wuchs mit ihren beiden Geschwistern in Hamburg auf, führte ein kurze unglückliche Ehe in Frankreich, kehrte nach Deutschland zurück, um dann wegen der Machtergreifung der Nazis endgültig zu emigrieren. Sie brachte ihre Kinder durch die Wirren der Nazizeit und des zweiten Weltkrieges, verlor kurz danach jedoch ihren Sohn José-Emmanuel auf tragische Weise. Am 10. Oktober 1985 starb sie im Alter von 83 Jahren in Paris.

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1 Dialog aus dem Roman «Verbotenes Land», John Eichler, ISBN: 978-3-9819325-0-8 | 2 Alle nachfolgenden [Seitenangaben] der Buchzitate beziehen sich auf: Klaus Mann, Mephisto. Roman einer Karriere, Rowohlt-Taschenbuch 11. Auflage (2006), ISBN: 978-3499227487 | 3 Vgl. Eberhard Spangenberg, Karriere eines Romans - Mephisto, Klaus Mann und Gustaf Gründgens / Ein dokumentarischer Bericht aus Deutschland und dem Exil 1925-1981 (1982), Seite 108 | 4 Unveröffentlichter Brief von Fritz H. Landshoff an Klaus Mann vom 28.11.1935, Handschriftensammlung der Monacensia, Stadtbibliothek München | 5 David Bronsen, Joseph Roth. Eine Biographie, 1. Auflage (1974), Seite 466 | 6 Der Spiegel, Artikel «Weißer Mann immer schlecht» vom 24. August 1950, Seiten 19-22

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Alternativen zu Böllern an Silvester

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3, 2, 1... und das alte Jahr ist Geschichte. Was an den einen spurlos vorbeizugehen scheint, wird von an anderen regelrecht zelebriert. Fest steht: wer vergleichsweise traditionell und mit vielen Raketen Silvester feiern möchte, greift mitunter tief in die Tasche.

Doch ist es wirklich nur möglich, „ordentlich zu feiern", wenn eben auch geböllert wird? Nein! In einer Zeit, in der nicht nur das Sparen, sondern auch der Umwelt- und Tierschutz für viele Menschen an der Tagesordnung steht, gibt es ausreichend Alternativen, um besonders bewusst ins neue Jahr zu starten.


2017-11-30-1512061958-2566567-Silvesterparty.jpgDer Jahreswechsel naht. Und mit ihm bei vielen die Vorfreude auf Feuerwerk und laute Partys. Bildquelle: Kamil Macniak - 507250789 / Shutterstock.de


Warum eigentlich keine Böller?


Die Gründe, weswegen sich mittlerweile viele Menschen gegen „das Knallen" entscheiden, sind äußerst vielseitig. Oft sind Gründe wie die pure Angst vor dem -im wahrsten Sinne des Wortes- „Spiel mit dem Feuer", ein gesunder Geiz oder die Tatsache, dass Tiere mit zum Haushalt gehören, dass um Mitternacht keine Rakete gezündet wird.

Viele Tierschutzorganisationen unterstreichen in diesem Zusammenhang auch immer wieder, dass die extreme Lautstärke zu Silvester viele Tierarten nervös machen kann. Und es stimmt: nicht selten verbringen Waldi oder Mietze die Nacht auf den 01. Januar zitternd unter dem Bett.

Wer also in diesem Jahr nicht nur seine Tierliebe zeigen, sondern eventuell zum Jahreswechsel auch ein wenig Geld sparen möchte, sollte weiterlesen.

Nur schauen, nicht zünden


Viele Menschen lassen sich von bunten Feuerwerken nur allzu gern faszinieren. Das Spiel zwischen Lichtern und Farben ist jedoch umso faszinierender, je professioneller es umgesetzt wird. Viele Großveranstaltungen sind daher zu Silvester dazu übergegangen, ihren Besuchern das eigenständige Zünden von Raketen zu untersagen und stattdessen selbst ein Feuerwerk zu organisieren.

Hier heißt es dann: „Schauen und staunen!" Besonders dann, wenn der Ehrgeiz nicht allzu sehr im Vordergrund steht, handelt es sich hierbei um eine willkommene Alternative zum eigenen Chinaböller. Ein Glas Sekt in der Hand, einen lieben Menschen im Arm... so kann 2018 starten.

Mit gutem Karma ins neue Jahr - spenden statt böllern


Schätzungen zeigen, dass die Feuerwerke, die beim Jahreswechsel von 2017 auf 2018 im Himmel erstrahlen werden, wohl wieder die magische Grenze von 100 Millionen Euro sprengen. Wer in diesem Jahr nicht nur zu Weihnachten etwas Gutes tun möchte, hat selbstverständlich auch die Möglichkeit, einen Teil seines Silvesterbudgets zu spenden. Viele Organisationen machen bewusst auf diese Option aufmerksam. Letzten Endes entscheidet der persönliche Geschmack darüber, welcher Verein unterstützenswert ist.

Kinder und Böller - nicht immer eine gelungene Kombination


Manche Kinder sind fasziniert vom Feuer, andere bekommen beim noch so kleinen Knallfrosch Angst. Vor allem diejenigen, die in der Großstadt leben, haben selten die Option, Silvester ruhig zu feiern. Hier ist es wichtig, vorzusorgen und sich Gedanken über ein Alternativprogramm zu machen.

Vielen Kindern hilft es hier schon, nicht „mitten im Trubel", sondern etwas abseits zu stehen und einen Gehörschutz zu tragen. Dass Eltern Ihren Nachwuchs nie aus den Augen lassen sollten, ist selbstverständlich. Zudem helfen einige Regeln und viele Gespräche dabei, ein Feuerwerk richtig einschätzen zu können.

Eine immer beliebtere Alternative: das Verreisen


Keine Lust, auch nur im Entferntesten mit Silvesterfeierlichkeiten in Kontakt zu kommen? Dann ist es an der Zeit, einen kurzen Trip zu planen! Wie wäre es mit einem mehrtägigen Ausflug mitten in die Berge? Hier ist es in der Regel (und je nach Ort) sogar möglich, um Mitternacht eine Wanderung zu erleben, und das, ohne Lärm, Knaller und Leuchtraketen. Hier lohnt es sich jedoch, in jedem Fall, früh zu planen, um eine Destination zu finden, die dem eigenen Anspruch genügt und noch über freie Zimmer verfügt.

Besonders aktuell und umweltfreundlich? Ein „Luftballon-Feuerwerk"?


Die Suche nach umweltfreundlichen Alternativen zum klassischen Feuerwerk ist aktueller denn je. Die Menschen in Südtirol gingen hier im letzten Jahr komplett neue Wege. In Meran griff man auf das Aufsteigenlassen von Luftballons zurück. Laut offiziellen Angaben seien die verwendeten Ballons biologisch abbaubar und umweltfreundlicher als die klassische Variante.

Hier wurden jedoch auch kritische Stimmen laut, da die Ballons mit LED-Leuchten betrieben wurden. Viele zweifelten daher wieder an der besagten Umweltfreundlichkeit. Ein weiterer Nachteil: Regen kann dafür sorgen, dass das neuartige „Feuerwerk" nicht stattfinden kann, da sonst das Wasser von Teilen des Ballons aufgesaugt würde.

Silvester - flexibel wie nie


Auch wenn die klassischen Raketen sicherlich noch lange den silvesterlichen Nachthimmel erleuchten werden, gibt es viele Alternativen. Egal, ob „nur" zuschauen, verreisen, spenden oder Ballons: das neue Jahr sollte so begonnen werden, dass es der eigenen Seele guttut. Nicht jeder „perfekte" Jahreswechsel ist bunt und laut.



Bildquelle: Kamil Macniak - 507250789 / Shutterstock.de

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Großzügigkeit macht Menschen glücklicher

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Einem anderen Menschen Gutes zu tun, ist mit einem angenehmen Gefühl verbunden, das die Verhaltensökonomen "warm glow" nennen. Das neuronale Zusammenspiel haben Philippe Tobler und Ernst Fehr vom Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit internationalen Forscherkollegen untersucht, die hier abrufbar ist: In ihren Experimenten fanden sie heraus, dass Probanden, die sich großzügig verhielten, danach glücklicher waren als ihre egoistischeren Kollegen.

Keine Rolle für die Zunahme der Zufriedenheit spielte hingegen die Höhe der Großzügigkeit. Ein Teil der Probanden hatte sich vor den Experimenten zu großzügigem Verhalten verpflichtet. Diese Gruppe nahm höhere Kosten in Kauf, um jemandem etwas Gutes zu tun. Ebenso schätzten sie sich nach diesem Verhalten glücklicher ein als die Kontrollgruppe, die sich dazu verpflichtet hatte, sich selber etwas Gutes zu tun.

Bereits das Versprechen, sich großzügig zu verhalten, aktivierte den altruistischen Bereich im Gehirn und verstärkte die Interaktion zwischen diesem und jenem Bereich, der für Glücksempfinden zuständig ist.

Die Mitbegründerin der Huffington Post, Arianna Huffington, plädiert in ihrem Buch „Die Neuerfindung des Erfolgs" dafür, dass wir heute den Instinkt des Schenkens wieder wecken müssen. Um die Welt besser zu machen, brauchen wir mehr Großzügigkeit im Leben. Vor einigen Jahren hat auch die Wirtschaft begonnen, Schenken und Großzügigkeit in ihren transaktionalen Bezugsrahmen einzubinden. So lautet die Empfehlung des Technologieberaters und Internetverlegers Tim O'Reilly mit Blick auf nachhaltige Produkte und Dienstleistungen: „Schaffe mehr Wert, als du abzapfst". In seinem wegweisenden Buch „Geben und Nehmen" geht Adam Grant, Professor, Professor für Organisationspsychologie an der Wharton Business School (University of Pennsylvania), den Vorteilen von Großzügigkeit am Arbeitsplatz nach: Grant ist der Ansicht, dass Altruismus als Motivationsquelle unterschätzt wird.

Unternehmen sollten ein starkes Interesse daran haben, freigiebiges Verhalten zu fördern, weil es Schlüsselaspekte ihrer Performance wie effektive Zusammenarbeit, Innovation, herausragenden Service und Qualitätssicherung verbessert. Die Bereitschaft, andere zu unterstützen, stehe zudem im Mittelpunkt einer Erfüllung bietenden Karriere, sagt Grant.

Diese Aspekte werden auch vom internationalen Marketingexperten Tim Leberecht aufgegriffen, der in seinem Buch „Business Romantiker" darauf Bezug nimmt:

ALLES GEBEN - NICHTS MESSEN - MEHR BEDEUTEN.

Eine schöne Botschaft zur Adventszeit.

Weiterführende Literatur:


Tim Leberecht: Business-Romantiker. Von der Sehnsucht nach einem anderen Wirtschaftsleben. Droemer Knaur GmbH & Co. KG, München 2015.

Claudia Silber und Alexandra Hildebrandt: Denken und Schenken: Warum Geben im Kopf beginnt: Amazon Media EU S.à r.l. Kindle Edition 2017.

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Lesenswert:




Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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Sie gilt als eine der schönsten Frauen Russlands - trotzdem wird sie im Netz wegen eines Makels angegriffen

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  • Anastasia Reshetova ist eine der schönsten Frauen Russlands

  • Online wird sie allerdings ständig angegriffen

  • Bilder ihres "Makels" seht ihr oben im Video


Dass auf Instagram gerne mal getrickst wird, ist inzwischen wohl allseits bekannt. Makellose Selfies und bestens ausgeleuchtete Avocado-Toasts: Echt ist in der perfekten Bilder-Welt kaum etwas.

Eigentlich könnte man also froh sein über ein kleines bisschen Normalität. Doch Model Anastasia Reshetova muss bei Instagram immer wieder Kritik für ein vermeintliches Makel einstecken. Dabei gilt sie als eine der schönsten Frauen Russlands.

Immer wieder wird sie allerdings vor allem auf eins angesprochen: ihre großen Füße. Wie sie darauf reagiert, seht ihr im Video oben.

Reshetova sagt: Ihre Füße seien bei einer Größe von 1.80 Metern völlig normal. Auch andere Models wie Heidi Klum oder Tyra Banks kaufen ihre Schuhe nicht kleiner als in Größe 43.

Reshetova befindet sich so gesehen also in bester Gesellschaft.

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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Reisetagebuch Tag 6 - Tournon & ein exklusives Menu

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Mit A-ROSA nahe Tournon © Copyright Karl-Heinz Hänel Mit A-ROSA nahe Tournon © Copyright Karl-Heinz Hänel

Flusskreuzfahrt mit der A-ROSA LUNA vom 5.-12.08.2017

Das Schiff fährt flussaufwärts, also gegen den Strom.

Auf dem Programm für diesen Vormittag: "Zeit, das Schiff zu entdecken, Zeit zum Entspannen auf dem Sonnendeck, oder sich im Wellness-Bereich verwöhnen lassen.

Endlich... ausschlafen! - theoretisch. Mein Partner hat vergessen seinen Wecker aus- bzw. umzustellen. Das Ergebnis: 7:00 Uhr: drrrring!!! Was, wo, wie? Ach so!

Mit A-ROSA nahe Tournon © Copyright Karl-Heinz Hänel Morgenstimmung nahe Tournon © Copyright Karl-Heinz Hänel

Also nutzen wir die Gelegenheit der frühen Stunde, er macht Fotos an Deck mit Sonnenaufgang. Wir fahren gerade an einer sehenswerten Steilküste vorbei.

Ich döse noch ein wenig, es ist schließlich Urlaub. Doch an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Na dann, gehen wir eben um 08:00 Uhr frühstücken.

Frühstück auf der Luna von A-ROSA © Copyright by Karl-Heinz Hänel Frühstück auf der Luna von A-ROSA © Copyright by Karl-Heinz Hänel

Heute mache ich die (fast) französische Version. Ein Café Latte, ein Croissant und ein gekochtes Ei, dazu etwas Obst.

Im SPA © Copyright by Karl-Heinz Hänel Im SPA © Copyright by Karl-Heinz Hänel

Der Vormittag ist ideal für eine ausgiebige Wellness-Sitzung mit Rücken-, Bein,- Arm-, Hände- und Fußmassage. Anschließend wandele ich wie auf Wolken zurück zur Kabine.

Tournon sur Rhone © Copyright by Karl-Heinz Hänel Tournon sur Rhône © Copyright by Karl-Heinz Hänel

Nachmittags gegen 16:00 h erreichen wir mit der A-ROSA LUNA das Städtchen Tournon und haben einen tollen Liegeplatz.

Laut Wikipedia ein Ort mit 10.558 Einwohnern. Wir sind etwas früher als geplant eingetroffen. Also schnell fertig machen für den Landgang. Leider bleibt der Ausflugsbeginn dennoch fix auf 16:05 Uhr, erst dann kommt unsere örtliche Fremdenführerin, wir wären gern früher gestartet.

Tournon sur Rhone © Copyright by Karl-Heinz Hänel Tournon sur Rhône © Copyright by Karl-Heinz Hänel

Der heutige Ausflug steht unter dem Motto: Verträumtes Tournon und „Garten Eden"

Wir warten mit einigen anderen Teilnehmern im Schatten und starten dann pünktlich. Zuerst überqueren wir den obligatorischen Boule-Platz und eine Burg, ein Schloss, eine Kirch mit Namen Saint-Julien. Anschließend geht es Richtung Museum, leider ist keine Zeit zum Reingehen, aber wir kommen daran vorbei und machen Fotos von außen.

Tournon sur Rhone © Copyright by Karl-Heinz Hänel Tournon sur Rhône © Copyright by Karl-Heinz Hänel

Danach geht's auf die Brücke von der aus man einen sehr schönen Ausblick auf den Fluss und den Ort gegenüber hat.

Tournon sur Rhone © Copyright by Karl-Heinz Hänel Tournon sur Rhone © Copyright by Karl-Heinz Hänel

Der Spaziergang durch den Ort führt uns durch kleine Gassen mit hübschen Läden, an einer Schule und einem Kindergarten vorbei.

Und gelangen an den zur hauptsächlichen Sehenswürdigkeit unserer Tournon-Tour.

Eric in Tournon sur Rhone © Copyright by Karl-Heinz Hänel Eric in Tournon sur Rhône © Copyright by Karl-Heinz Hänel

Zum sogenannten Garten Eden treten wir in ein Haus ein, wo wir freundlich begrüßt werden und eine Treppe zur Terrasse herauf steigen. Teilnehmer unserer Gruppe sind unvorbereitet auf ein Treppensteigen und können leider den Garten nicht sehen.

Eric in Tournon sur Rhone © Copyright by Karl-Heinz Hänel Eric in Tournon sur Rhône © Copyright by Karl-Heinz Hänel

Als alle da sind starten wir unseren Rundgang durch den Garten. Unvergessen vor allem die vielen Stufen, kleine Wasserbecken, Steinreliefs und Statuen. Im Frühjahr, wenn mehr blüht sicher eine Augenweide.

Eric in Tournon sur Rhone © Copyright by Karl-Heinz Hänel Eric in Tournon sur Rhône © Copyright by Karl-Heinz Hänel

Wieder auf der Terrasse angekommen setzen wir uns eng zusammen und bekommen noch eine Weinprobe und selbst gemachte Tapas vom fleißigen „Gärtner" und Eigentümer des Garten Eden, dem Aussteiger Eric. Das ist alles sehr liebevoll gemacht und schmeckt lecker, auch werden unsere Fragen gern und ausführlich beantwortet. Für alle, die das ausführlicher interessiert, für die haben wir eine extra Geschichte gemacht, hier zu sehen.

Denn leider müssen wir diesen schönen Ort eher verlassen, als der Rest der Gruppe, weil ein absolut kulinarisches Highlight für diesen Abend an Bord der A-ROSA LUNA ansteht.

Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel

Die Zeit drängt, die anderen Gäste mussten ein paar Minuten auf unser verspätetes Erscheinen warten, Entschuldigung an alle anderen und schnell Platz genommen...

Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel

Denn für diesen Abend haben wir uns zum 5-Gang-Menü an Bord der A-ROSA LUNA angemeldet. Deshalb mussten wir vor dem Ende des Landgangs zurück. Im Galopp zum Schiff, umziehen in Rekordzeit, gerade eben noch so einigermaßen pünktlich am Tisch.

Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel

Es geht los, die Augen essen mit: Bio-Eier mit Kaviar...

Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel

Avocado-Crevetten-Cocktail...

Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel

und Hummer Süppchen, so heißen die ersten drei Gänge und sind alle sehr lecker und üppig, für die Hummersuppe wurden 3 Hummer für 12 Portionen verarbeitet, also für jeden Gast ein Viertel Hummer allein in seiner Suppe...

Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel

Als Hauptgang bekommen wir ein gegrilltes Filet Mignon mit getrüffelter Bordelaise Sauce, Artischocken und Kartoffel-Krapfen serviert. Hm, sehr lecker! Das Fleisch ist fantastisch. Es schmeckt so gut, auf Wunsch bekommen wir auch noch etwas mehr von der Sauce.

Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel

Zum Abschluss wählen wir alle die gemischte Käseplatte....

Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel

oder Ziegenkäse, beides ist topp und wir sind sehr zufrieden mit unserer Wahl,

Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel Die Weine zum Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel

Und mit der Weinauswahl, die wie folgt passend zu den Gängen servierten Weine:

  1. ein Prieure de Montezargues rose zu den Kavier-Eiern

  2. ein Les Cassagnes de La Nerthe blanc zur Hummersuppe

  3. ein Les Ca ssagnes de La Nerthe rouge zum Fleisch

  4. ein Muskat de Rivesaltes AOP


sie waren alle sehr gut ausgesucht, passten perfekt und haben uns allen geschmeckt.

Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel

Als wir zur Abrundung des exelenten Abends auch noch Espresso und einen Digestif angeboten bekommen, können wir nur zugestimmt.

Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel Luxus-Menu auf der A-ROSA LUNA © Copyright Karl-Heinz Hänel

Wir sitzen noch etwas am Tisch und plaudern mit unseren Tischnachbarn über die bisher traumhaft schöne Reise und den kulinarischen Höhepunkt des erlebten 5-Gang-Menus.

Danach fallen wir glücklich und zufrieden ins Bett.

Morgen steht ein Ausflug durch Lyon mit Blick in die moderne Markthalle an.

Text: Marion Ammann, Fotos: Karl-Heinz Hänel

Lesen Sie nächsten Sonntag über den siebten Tag auf der Flusskreuzfahrt mit der LUNA von A-ROSA auf der Rhône

"SA-Methoden": Bei Protesten gegen den AfD-Bundesparteitag kommt es zu Ausschreitungen

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  • Beim AfD-Parteitag in Hannover ist es zu massiven Protesten mit Ausschreitungen gekommen

  • Zahlreiche Demonstranten und mindestens ein AfD-Abgeordneter wurden verletzt


Beim zweiten Bundesparteitag der AfD geht es im Hannoveraner Congress Cenrum heiß her. Nach der Partei-Flucht der ehemaligen Bundessprecherin Frauke Petry ist der Flügel-Kampf zwischen Wirtschaftsliberalen und völkisch-nationalistischen Kadern in der AfD neu eröffnet.

Doch auch vor der Halle wurde es hitzig. An Großdemonstrationen beteiligten sich kirchliche Vertreter, Gewerkschafter und linke Gruppen. Mehrmals kam es zu Ausschreitungen.

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Pfeffersprayeinsatz gegen Aktivisten.

Schon in den frühen Morgenstunden begann der Protest. Ab 7 Uhr sammelten sich Menschen im Hannoveraner Zooviertel. Laut Pressesprecher der Kampagne NIKA, die den Protest mitorganisierten, versammelten sich bis zu 7500 Menschen in der Nähe des Veranstaltungsortes.

Schon früh kam es zu Rangeleien, als Demonstranten versuchten, so nahe wie möglich an den Eingang der Halle zu kommen. Die Polizei setzte Knüppel und Pfefferspray ein.

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Räumung der Sitzblockade mit zahlreichen Verletzten

Bereits hier gab es Verletzte. Als Polizeibeamte ein Transparent der Demonstranten wegreißen wollten, wurden auch Pressevertreter an ihrer Arbeit gehindert. Das Führungspersonal der Polizei verbannte Reporter außer Sichtweite hinter Polizeifahrzeuge.

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AfD Delegierter schleicht an Blockaden vorbei.

Polizeibeamte schubsten auch zwei Journalisten zu Boden. An der gleichen Blockade – wohl an einem strategisch entscheidenden Punkt gelegen – kam es später zu einem Wasserwerfer Einsatz, bei 1 Grad Außentemperatur, sowie einer Räumung mit zahlreichen Verletzten. An einem anderen Blockadepunkt erlitt ein Aktivist, der sich an einer Pyramide festgekettet hatte, wohl einen offenen Bruch.

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Wasserwerfereinsatz bei 1 Grad gegen Sitzblockade

Doch auch AfD-Politiker berichten von Angriffen. Der Bundestagsabgeordnete Kay Gottschalk zog sich eine Verletzung am Arm zu, offenbar hatten Linke den Politiker angegriffen.




Ein AfD Mitglied, das wohl am Zutritt zum Veranstaltungsort durch eine Blockade gehindert wurde, sagte der HuffPost, ihm sei ein Bein gestellt worden, er sei besprüht worden und ihm wäre ins Gesicht geschlagen und gespuckt worden.

Der saarländische Politiker gab Anzeige auf. "Das sind SA-Methoden", warf er den Aktivisten vor.

Anderen AfD-Mitgliedern gelang es dagegen, sich an den Gegenprotesten beinahe unbemerkt vorbeizuschleichen, um am Bundesparteitag der Alternative für Deutschland teilzunehmen.

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Anreisende AfD Delegierte nach Räumung der Blockaden am Eingang des HCC

Der Pressesprecher der Kampagne "Nationalismus ist keine Alternative" (NIKA), Jan Sperling, sagte:

"Wir sind eine Kampagne von jungen Menschen aus allen Bereichen. Wir sind klar antikapitalistisch und antirassistisch. Wir haben uns zusammengefunden um dem Rechtsruck und speziell der AfD etwas entgegenzusetzen."

"Die AfD hat wieder zu spüren bekommen, dass man ihre rassistische Schiene nicht reibungslos laufen lässt", erklärte Sperling der HuffPost.

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"AfD baut sich ihre eigene Wirklichkeit": CDU-Politiker Kauder erklärt, was sich im Bundestag verändert hat

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  • CDU-Politiker Volker Kauder hat in einem Interview die AfD für ihren Umgang mit Fakten kritisiert

  • Angesichts des AfD-Einzugs in den Bundestag appellierte er auch an die eigene Partei


Etwas hat sich verändert im Bundestag. Das berichten Politiker und Journalisten derzeit übereinstimmend: Der Ton im Parlament sei mit dem Einzug der AfD nach der Bundestagswahl rauer geworden.

Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder spricht im Interview mit der "Welt am Sonntag" darüber, wie sich die Arbeit im Bundestag durch die neue Partei am rechten Rand der Sitzungsordnung gewandelt habe. Schon in den ersten Debatten sei deutlich geworden: "Die AfD nimmt es mit den Fakten nicht immer so genau."

Kein neuer Vorwurf an die AfD-Politiker. Dennoch bekräftigte Kauder: "Wenn das so weitergeht, muss man das noch stärker thematisieren."

"Die AfD baut sich ihre eigene Wirklichkeit"



Insbesondere in der Flüchtlingspolitik sei das der Fall: "Diese Partei baut sich ihre eigene Wirklichkeit. Sie fokussiert sich einzig und allein auf das Flüchtlingsthema und sieht fast in jedem, der eine andere Hautfarbe hat, eine Bedrohung", sagte Kauder.

Gerade der Antrag der AfD, syrische Flüchtlinge wieder in ihr Heimatland zu schicken, hatte im Bundestag zuletzt für Streit gesorgt. Die Rechtspopulisten forderten, dass die Bundesregierung dafür ein Abkommen mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad eingehen solle. Syrien sei nun sicher, so die Argumentation.

Besonders die Grünen-Politikerin Luise Amtsberg kritisierte den Antrag mit scharfen Worten. "Mit diesem Antrag geriert die AfD sich als Pressesprecher von Assad", wetterte sie.

Wie sicher ist Syrien?



CDU-Politiker Kauder sprach sich im Interview mit der "Welt am Sonntag" gegen eine Abschiebung von syrischen Migranten aus. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist das für mich angesichts der Sicherheitslage kein Thema", sagte er. Schob allerdings nach: "Natürlich muss man die Situation immer wieder neu bewerten."

Tatsächlich berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) diese Woche über einen Antrag des Bundeslandes Sachsen für die bevorstehende Innenministerkonferenz.

Demnach plane die Union, den eigentlich Ende September 2017 ausgelaufenen Abschiebestopp für Syrer lediglich bis zum 30. Juni 2018 zu verlängern. Gerade die unionsgeführten Bundesländer seien dafür, das Land wieder als sicher einzustufen.

Mehr zum Thema: Volle Straßen, fleißiger Wiederaufbau: Das steckt hinter den Berichten, dass Syrien wieder sicher ist

Appell an die eigene Partei



Angesichts der AfD im Bundestag richtete Kauder auch einen Appell an die eigenen Reihen: "Die anderen Fraktionen und auch wir müssen die Präsenz im Parlament erhöhen. Die Bürger achten schon darauf, ob rechts außen die Reihen gut gefüllt sind, aber nicht bei den anderen Fraktionen."

Er fordert also, dass die Bundestagsabgeordneten sich rege - und sichtbar - an den Debatten im Parlament beteiligen. Die AfD hatte in der ersten Sitzungswoche behauptet, die etablierten Parteien seien der Debatte um Bundeswehrsätze ferngeblieben. Ein AfD-Abgeordneter twitterte als Beleg ein Foto aus dem Bundestag - das allerdings die Wirklichkeit verzerrte.

Eine weitere Beobachtung der ersten Sitzungswoche in Berlin lautet auch: Die AfD setzt nicht nur auf Fundamentalopposition - sondern stimmt differenzierter ab, als erwartet.

Bei manchen Themen, wie etwa dem Familiennachzug für subsidiär Geschützte, ist denkbar, dass es dazu kommt, dass die etablierten Parteien gemeinsam mit der AfD abstimmen. Im Falle des Familiennachzugs sind etwa die Union, die FDP und die AfD für die Aussetzung, die Grünen und die Linke dagegen, die SPD hadert. Sollten die Sozialdemokraten dagegen stimmen, käme es auf die Stimmen der AfD an.

Kauder schloss im Interview mit der "Welt am Sonntag" eine Zusammenarbeit von Union und AfD allerdings kategorisch aus: "So wie es bislang keine inhaltliche Zusammenarbeit mit der Linken gegeben hat, wird es nun keine mit der AfD geben."

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Absurde "Zwei-Minuten-Regel": So werdet ihr zum Schwarzfahrer, obwohl ihr ein Ticket habt

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  • Geldstrafe, trotz Fahrschein

  • Die sogenannte "Zwei-Minuten-Regel" macht es möglich

  • Mehr zu der Regel erfahrt ihr oben im Video


Wenn ihr euch das nächste Mal in Berlin ein E-Ticket kauft, solltet ihr ganz genau aufpassen. Sonst könnte es euch passieren, dass ihr schwarz fahrt – trotz Ticket.

Bei der mobilen App der BVG in Berlin gibt es nämlich die sogenannte "Zwei-Minuten-Regel“. Fahrgäste müssen sich rechtzeitig, also mindestens zwei Minuten vor Fahrtantritt, ein Ticket kaufen.

Diese Regel soll verhindern, dass sich Schwarzfahrer noch schnell ein Ticket kaufen können, sobald sie einen Kontrolleur erblicken. Wurde das Ticket nicht rechtzeitig vor Fahrtantritt gekauft, entsteht für den Schwarzfahrer ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro.

Wais beschwert sich bei der S-Bahn Berlin



Genau das ist "Bild"-Redakteur Jakob Wais passiert. Auf seinem Twitter Account berichtete der 28-Jährige von dem Vorfall. Er setzte sich auch schriftlich mit der S-Bahn Berlin in Verbindung.




Jakob Wais war vom Flughafen Berlin Schönefeld auf dem Weg nach Hause. In einem von ihm verfassten Artikel in der "Bild"-Zeitung schreibt er, dass er noch am Bahnsteig stand als er das Ticket gekauft hat. Er versuchte zwar, den Kontrolleur davon zu überzeugen, die Diskussion war jedoch ohne Erfolg.

Als sich die Lebensgefährtin des 28-Jährigen einschaltete, wurde der Kontrolleur ausfällig. Der Bahn-Mitarbeiter erklärte das Ticket für ungültig und Herr Wais musste die Geldstrafe akzeptieren.

Auf Anfrage der "Bild"-Zeitung wurde das Verfahren von der S-Bahn Berlin geprüft.

Das Verfahren wurde eingestellt



Das Verfahren gegen ihn wurde mittlerweile aus Kulanz eingestellt. Die S-Bahn Berlin äußerte sich zu dem Vorfall und entschuldigte sich außerdem für das Verhalten des Kontrolleurs gegenüber der Partnerin von Herrn Wais.

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"Presseleute wegschaffen": AfD-Präsidium sorgt bei Parteitag für hässliche Szenen

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  • Das Partei-Präsidium auf dem Bundesparteitag der AfD ist mit aggressiven Ansagen gegen Journalisten vorgegangen

  • Die Szene seht ihr oben im Video


Chaotisch und turbulent: So verlief am Samstag der Parteitag der AfD.

Nicht nur das Hin und Her bei der Wahl der neuen Doppelspitze aus Jörg Meuthen und Alexander Gauland bot ein chaotisches Bild. Auch die harten Ansagen des Parteitags-Präsidiums gegen die anwesenden Journalisten sorgten für hässliche Szenen.

"Ich darf die versammelte Presse bitten, sofort diesen Bereich hier zu räumen", sagte ein Sprecher des Präsidiums. Sein Kollege forderte dann das Sicherheitspersonal aggressiv auf, die "Presseleute da wegzuschaffen".

Offenbar blockierten die Journalisten den Mittelgang. "Haben Sie keinen Anstand?", schimpfte einer der Sprecher des Partei-Präsidiums.

Die AfD und die Presse



In der Vergangenheit hat der Umgang der AfD mit der Presse Kritik ausgelöst. Der Landesverband in Nordrhein-Westfalen etwa hatte im vergangenen Jahr zunächst geplant, Journalisten vom Landesparteitag gänzlich auszuschließen. Die Ankündigung löste heftige Proteste aus.

Beim Bundesparteitag in Hannover wurde dieses Mal der Reporter Marcus Bensmann der Investigativ-Plattform "Correctiv" nicht zugelassen. Begründung war Platzmangel.

Bensmann bezog dann außerhalb des Gebäudes, in dem der Parteitag stattfand, Stellung, wie auf Bildern auf Twitter zu sehen war. "Stern"-Journalist Wigbert Löer berichtete, in der Halle sei genügend Platz für mehr Journalisten gewesen.




Mehr zum Thema: AfD will illegal höchst private Daten von Journalisten sammeln - und liefert eine peinliche Ausrede

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18-Jähriger verunglückt schwer bei Motorrad-Unfall – nun sucht die Familie seinen Retter mit bewegender Anzeige

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  • Ein Motorradfahrer wurde bei einem Unfall schwer verletzt

  • Mit einer Zeitungsanzeige sucht seine Familie nun den mutigen Helfer

  • Die Anzeige seht ihr oben im Video


Am 20. November hat sich am frühen Abend auf der A1 bei Sereetz ein Verkehrsunfall ereignet. Ein Motorradfahrer wurde schwer verletzt. Mit Hilfe einer Zeitungsanzeige versucht die Familie des Opfers, den mutigen Helfer zu finden, der offenbar schnell erste Hilfe leistete.

Der 18-Jährige sei auf der A1 in Richtung Fehmarn gefahren, berichtet "Focus Online".

Der Verkehr habe gestockt und der Ostholsteiner habe offenbar zu stark abgebremst und die Kontrolle über seine Maschine verloren. Er sei über den Lenker auf die Fahrbahn gestürzt. Dabei sei er schwer verletzt und sein Motorrad stark beschädigt worden.

Unbekannter stand dem 18-Jährigen bei



Ein unbekannter Mann eilte dem 18-Jährigen offenbar zu Hilfe. Die Familie des Verunglückten sucht den Helfer nun mit einer Anzeige in den "Lübecker Nachrichten", um sich bei ihm zu bedanken:

"Leider kennen wir Ihren Namen nicht, aber wir hoffen, sie auf diesem Weg erreichen zu können“ heißt es in der Anzeige. Und weiter: "Ihre Reaktion ist für uns unbezahlbar. Vielen, vielen Dank!" Ein Foto der Anzeige wurde mittlerweile auch auf Facebook veröffentlicht und bereits über 17.000 Mal geteilt.

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Ärzte wollen Mann wiederbeleben - als sie das Tattoo auf seiner Brust sehen, lassen sie ihn sterben

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  • Ein 70-jähriger Patient hat amerikanische Ärzte verwirrt

  • Diese wollten den Mann wiederbeleben

  • Doch der trug ein Tattoo auf der Brust, das seine Wiederbelebung verhinderte


Es klingt zunächst fast zu absurd, um wahr zu sein: Im US-Bundesstaat Florida hat das Tattoo eines Patienten dafür gesorgt, dass Ärzte ihn haben sterben lassen. Darüber berichtet das Fachmagazin "The New England Journal of Medicine".

Ein 70-jähriger Mann sei demnach bewusstlos in ein Krankenhaus in Miami eingeliefert worden. Er habe an einer Infektion gelitten, die einen septischen Schock und letztlich Organversagen zur Folge haben kann, berichtet das Magazin.

Die Ärzte der Jackson Memorial Klinik hätten sofort damit begonnen, den Unbekannten wiederzubeleben.

Doch dann sei ihnen das groß Tattoo auf seiner Brust aufgefallen. Die Botschaft dort: "Do Not Resuscitate". Auf deutsch: "Nicht wiederbeleben".



Der Autor des "The New England Journal of Medicine" berichtet:

"Der tätowierte Wunsch dieses Patienten führte zu mehr Verwirrung als Klarheit." Das Krankenhauspersonal hätte Bedenken gehabt: War der Wunsch rechtlich bindend? Oder ging das Tattoo auf eine betrunkene Nacht zurück?

Der Patient durfte schließlich sterben



Die Ärzte hätten den tätowierten Wunsch des Mannes schließlich nicht einfach so ignorieren wollen und nach seinen Angehörige gesucht. Ohne Erfolg.

Schließlich sei eine offizielle Patientenverfügung aufgetaucht, die der Mann beim Gesundheitsamt hinterlegt hatte. Somit sei der Fall klar gewesen: Der 70 Jahre alte Mann durfte sterben und wurde nicht wiederbelebt.

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(ll)





"Zerstritten und ohne Führung": So kommentieren die Medien das Wahl-Chaos auf dem AfD-Parteitag

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  • Die Wahl der neuen Doppelspitze der Afd ist am Parteitag am Samstag äußerst chaotisch verlaufen

  • Die Medien attestieren der AfD mit der neuen Parteiführung einen deutlichen Rechtsruck


Alexander Gauland bezeichnet seine Partei, die Alternative für Deutschland (AfD), gerne als "gärigen Haufen". Das sollte sich am Bundesparteitag der AfD am Samstag in Hannover einmal mehr bestätigen:

Bei der Wahl der neuen Doppelspitze gärte es heftig, der Richtungsstreit der Partei trat offen zutage. Nachdem Jörg Meuthen als Bundessprecher der AfD wiedergewählt wurde, trat der gemäßigte Chef der Berliner AfD, Georg Pazderski, überraschend gegen die rechtsradikale Doris von Sayn-Wittgenstein an.

Keiner der beiden Kandidaten konnte die erforderliche Mehrheit erreichen. Am Ende wurde Alexander Gauland Co-Bundessprecher der AfD.

Viel Chaos, wenig Einigkeit. So lautet auch das Fazit der Medien zum Parteitag der AfD.

"Weiter rechts, als viele es geglaubt hatten"



"Die Rechtspopulisten zeigten in Hannover die bekannten Symptome, die man seit ihrer Gründung kennt", schreibt "Spiegel Online" und urteilt: "Die Partei ist zerstritten, chaotisch, ohne klare Führung."

Nach dem Abgang der einstigen Parteichefin Frauke Petry ist der Richtungsstreit nach wie vor nicht beendet. Pazderski plädierte bei seiner Rede in Hannover dafür, die AfD in Zukunft regierungsfähig zu machen.

Die schleswig-holsteinische AfD-Chefin und überraschende Rivalin Sayn-Wittgenstein erteilte dem eine Absage: Die AfD solle nicht in der Gesellschaft ankommen. Denn: "Das ist nicht unsere Gesellschaft".

Auch wenn sie sich am Ende nicht durchsetzen konnte: Auch mit Gauland und Meuthen an der Spitze ist die AfD weiter nach rechts gerückt. Gerade die Wahl Gaulands sei ein "Erfolg des rechten Flügels um Björn Höcke", kommentiert "Spiegel Online".

Auch die "Süddeutsche Zeitung" spricht vom "Triumph des äußerst rechten Flügels". "Wer wissen wollte, wie weit rechts außen die AfD wirklich steht, hat es an diesem Samstagabend in Hannover erfahren können", kommentiert die Zeitung".

Die Antwort: "Sehr weit rechts, und zwar viel weiter als es die noch in der Partei verbliebenen gemäßigten rechtskonservativen Kräfte vor diesem Parteitag geglaubt hatten". Das lasse sich sogar mit einer Zahl ausdrücken: 49 Prozent. Das war das Abstimmungsergebnis von Sayn-Wittgenstein.

Wie tief gehen die Risse?



Ist der Richtungsstreit damit vorbei? Die Medien gehen nicht davon aus, zu tief gingen die Risse innerhalb der Partei. "Spiegel Online" zitiert etwa den AfD-Politiker Hasso Füsslein über Sayn-Wittgensteins Beinahe-Wahl mit den Worten: "Damit senden wir ein verheerendes Signal an bürgerliche Wähler."

Die "Süddeutsche Zeitung" spricht von einer "in sich gespaltenen Partei, deren Mehrheit eine extreme rechte Fundamentalopposition ist und sein will". Während die AfD-Bundestagsfraktion zuletzt zufrieden mit ihren überraschend pragmatischen Auftritten im Bundestag gewesen sei, habe die Partei in Hannover die "Camouflage" fallen lassen.

Die rechtskonservativen Pragmatiker seien eine Minderheit, "sie haben ihre eigene Stärke überschätzt", kommentiert die "Süddeutsche Zeitung". Dass Pazderski nicht gewählt worden sei, zeige: Der rechte Flügel könne die AfD-Politiker mit moderaten Kurs "jederzeit ausbremsen".

Gauland als starke Führungsfigur



Doch auch die beiden Parteichefs Meuthen und Gauland erreichten keine guten Ergebnisse. Meuthen erhielt bei seiner Wahl 72 Prozent, Gauland rund 68 Prozent.

"Als angeschlagen gilt nun auch Meuthen", berichtet "Spiegel Online". Er habe sich beim Parteitag als wankelmütig erwiesen. "In der Vorstandsfrage lavierte er hinter den Kulissen so stark, dass er zwar gewählt wurde, aber mit einem schwachen Ergebnis." Er dürfte viele Verbündete verprellt haben, urteilt der "Spiegel".

Nach dem Parteitag sieht die "Welt" Alexander Gauland allerdings dennoch als starke Führungsfigur in der AfD - mangels Alternativen.

Die Partei eine wie viele rechtspopulistische Bewegungen keine verbindende Identität, sondern "diffuse Empörungen".

"Sodass es keine ideelle oder lebensweltliche Klammer gibt, kaum einen großen Entwurf, den alle teilen. Und weil es da so dünn ist, brauchen diese Partei eben eine Person, die alles zusammenhält", urteilt die "Welt".

Diese Person sei nun für die AfD eben Alexander Gauland. Dem falle die schwere Aufgabe zu, die zerstrittenen Flügel und so unterschiedlichen Persönlichkeiten der Partei zusammenzuhalten.

Nur der 76-Jährige wirke charismatisch genug, um diese Aufgabe bewältigen zu können. "Das ist politisch unbefriedigend, aber für die AfD die einzige Möglichkeit", lautet das Fazit der "Welt" über den Richtungsstreit in der AfD.

Mehr zum Thema: "Presseleute wegschaffen": AfD-Präsidium sorgt bei Parteitag für hässliche Szenen

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Euren Weihnachtsbaum könnt ihr auch online kaufen und später liefern lassen - Anzeige

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  • Deutschlands Weihnachtsbaumerzeuger betonen: Regionale Tannen und Fichten sind beliebt

  • Kunden kaufen ihre Bäume vor allem beim Bauern und an der Straße

  • Wer eine Nordmanntanne kauft, kann sie sich später liefern lassen


Der Advent hat begonnen, in knapp vier Wochen ist Weihnachten. Neben Geschenken schaut sich der eine oder andere auch schon nach dem perfekten Baum um. Denn auch wenn es längst schon wiederverwendbare Plastiktannen gibt - Deutschlands Käufer wollen das Original.

"Wir erleben eine anhaltende Nachfrage nach regionalen Bäumen", sagte Geschäftsführer des Bundesverbands der Weihnachtsbaumerzeuger, Martin Rometsch. Der Importanteil der Weihnachtsbäume liegt geschätzt nur noch bei zehn Prozent, Hauptherkunftsland ist Dänemark.

Der Weihnachtsbaum vom Bauern liegt im Trend, noch selten: der Baum aus dem Internet



Außerdem ist ein weiterer Trend erkennbar: Gut 30 Prozent der Bäume werden inzwischen direkt bei den landwirtschaftlichen Betrieben gekauft, sagt Rometsch. Die Kunden wollen Bäume, die aus ihrer Region stammen.

Vergleichbar viele Tannen und Fichten kommen über den Straßenhandel zum Kunden. Der Rest wird in Garten-, Bau- und Supermärkten verkauft. Eine Nische besetzt inzwischen aber auch der Onlinehandel.

Dieser bietet, wie manche Gärtnerei einen Vorteil an: Der Wunschbaum wird direkt nach Hause geliefert. Gerade in Zeiten, in denen nicht jeder ein Auto besitzt, kann das praktisch sein.

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Wer einen Weihnachtsbaum sucht, kann ihn auch im Internet finden. Ein Anbieter für Nordmanntannen ist TimTanne.


► Hier gelangt ihr zu TimTanne: Bestellt euren Weihnachtsbaum zum Wunschtermin


Der Händler schlägt die Weihnachtsbäume frisch zum ausgewählten Liefertermin. Ihr könnt schon jetzt bestellen und der Baum selbst kommt dann, wann ihr wollt - auch kurz vor Weihnachten Die Bäume sind regional und nachhaltig angebaut. Passend dazu gibt es bei TimTanne auch Lichterketten und Baumständer zu kaufen.




Hintergrund: Die wichtigsten Fakten zum Weihnachtsbaum



  • Dem Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger im badischen Bühl zufolge ist die Nordmanntanne der beliebteste Weihnachtsbaum. Rund acht von zehn Menschen entscheiden sich für den Baum mit den weichen Nadeln.


  • Wer auf den Preis achten möchte, wählt zum Beispiel die Blaufichte. Rotfichten, die früher der klassische Weihnachtsbaum waren, finden heute nicht mehr viele Liebhaber. Das merkt man auch am Preis. Bis zu Zweidrittel billiger als die Nordmanntanne ist diese Sorte.


  • Insgesamt dürften in diesem Jahr wieder rund 25 Millionen Weihnachtsbäume in Deutschland verkauft werden. Der Absatz ist seit Jahren stabil. Die Zahl beruht nach Angaben des Verbandsgeschäftsführers Martin Rometsch aber auf Schätzungen.


  • Weder Landwirtschaftskammern noch Behörden führten Statistiken über Anbaufläche und Einschlag. Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie nennt höhere Zahlen zum Weihnachtsbaumverkauf.


  • 2016 seien es etwa 29,5 Millionen Stück gewesen, einschließlich Dekobäumchen für Weihnachtsmärkte und ähnliche Zwecke.


Junge Russin tot in Istanbul aufgefunden - kurz davor war sie mit einem türkischen Geschäftsmann verabredet

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  • Die junge Russin Tatjana T. wurde tot im Auto ihres Liebhabers gefunden

  • Der türkische Geschäftsmann weist jede Schuld von sich

  • Jetzt ermittelt die türkische Polizei


Was begonnen hatte wie ein Märchen aus "1001 Nacht", endete für die junge Russin Tatjana T. tödlich. Die Frau wurde Ende November tot in dem Auto ihres türkischen Freundes Ibrahim Y. gefunden - ihr Körper sei mit Prellungen und Blutergüssen übersät gewesen. Das berichtet die russische Zeitung "Komsomolskaja Prawda".

Tatjana T., die gebürtig aus Sankt Petersburg stamme, sei im Juni 2016 in die Türkei gezogen. Die 19-Jährige habe dort eine Arbeit finden wollen. Sie habe dann Ibrahim Y. getroffen und begann eine Beziehung zu dem Mann.

Das Paar habe gemeinsam einen Kurztrip in die Berge gemacht, Tatjana T. sei nicht mehr zurückgekommen, berichtet "Komsomolskaja Prawda". Der türkische Geschäftsmann bestreite jedoch, etwas mit dem Tod der jungen Russin zutun zu haben. Er behauptet, seiner Freundin sei es auf der Heimfahrt aus den Bergen plötzlich schlecht gegangen, ihr Tod sei ein tragischer Unfall gewesen.

Ibrahims Familie soll den trauernden Eltern Geld geboten haben



Die Blutergüsse sprechen jedoch nicht für seine Aussage. Auch Tatjanas Eltern glauben nicht, dass der Tod ihrer Tochter ein Unfall gewesen sei. Sie erheben schwere Vorwürfe gegen die Familie des Verdächtigen, berichtet "Komsomolskaja Prawda": Sie soll den trauernden Eltern viel Geld geboten haben, damit sie Tatjanas Tod nicht weiter untersuchen.

Jetzt ermittelt die türkische Polizei. Das türkische Generalkonsulat hat den Tod von Tatjana T. gegenüber "Komsomolskaja Prawda" bestätigt, möchte sich aber nicht zu Einzelheiten der Ermittlung äußern. Auch die genaue Todesursache wollen die Beamten derzeit nicht kommentieren.

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(ll)
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