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Agrarminister Christian Schmidt, es stinkt zum Himmel

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Herr Schmidt, wie korrupt sind Sie wider besseren Wissens?

Seit gestern ist das Amt des Agrarministers beschädigt, lässt Ankel Merkel das durchgehen, wird der Skandal auch Ihr Amt beschädigen.

Was ist passiert: Agrarminister bagatellisiert das krebseregende Unkrautgift Glyphosat und entschied gegen das Umweltministerium für die Weiterverwendung des Giftes, wider besseren Wissens!

Deutschlands Politiker, Knechte der Agrarlobby, und wie reagieren DIE GRÜNEN?
 © Copyright by Ch. Links Verlag

Deutschlands Politiker, Knechte der Agrarlobby © Copyright by Ch. Links Verlag

Glyphosat > Das Ende der Natur, erst Insekten, jetzt Vögel, dann wir...

Deutschland hat sich enthalten, eine Unterwerfung vor der Agrarlobby.

[caption id="attachment_23884" align="alignnone" width="570"]Windkraft-Wahn in Schleswig-Holstein © Copyright by gegenwind-sh.de Windkraft-Wahn in Schleswig-Holstein © Copyright by gegenwind-sh.de[/caption]

Die Schleswig-Holsteiner sollen die glücklichsten in Deutschland sein? Vielleicht die naivsten, mit Rekorden bei Windkraft, Gülle und Mais für die "Bio-Gas-Anlagen"...

Buch-Tipp: "Das Ende der Natur"









NABU: 12,7 Millionen Vogelbrutpaare in Deutschland verloren
Tschimpke: Massives Vogelsterben muss aufgehalten werden - Agrarreform gefordert
Berlin 19.Oktober 2017

Laut einer aktuellen Auswertung des NABU hat Deutschland in nur zwölf Jahren 12,7 Millionen Vogelbrutpaare verloren (zwischen 1998 und 2009). Das entspricht 15 Prozent des Bestandes von 1998. Die summierte Zahl der Brutpaare aller Vogelarten ging in diesem Zeitraum von 97,5 auf 84,8 Millionen Paare zurück. Die Auswertung beruht auf den Vogelbestandsdaten, die die Bundesregierung 2013 an die EU gemeldet hat. Bislang war jedoch nur die Zu- oder Abnahme auf Artenebene im Gespräch, nicht was die Ergebnisse für die Gesamtzahl bedeuten. Die Zahlen machen vor allem deutlich, dass zwar manche seltenen Arten zunehmen, dafür aber häufige und weit verbreitete Arten massiv abnehmen.

„Aufgrund dieser dramatischen Zahlen muss man von einem regelrechten Vogelsterben sprechen. Während wir es schaffen, große und seltene Vogelarten durch gezielten Artenschutz zu erhalten, brechen gleichzeitig die Bestände unserer Allerweltsvögel ein. Sie finden einfach in unserer heutigen aufgeräumten Agrarlandschaft außerhalb von Naturschutzgebieten keine Überlebensmöglichkeiten mehr", sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

20 Prozent der verlorengegangenen Vögel stellt allein der Star, frisch gekürter Vogel des Jahres 2018. Mit fast 2,6 Mio. Brutpaaren weniger, ist diese Art besonders betroffen. Die häufigen Arten Haussperling, Wintergoldhähnchen und Buchfink folgen auf den nächsten Plätzen. Neben dem Star finden sich mit Feldlerche, Feldsperling und Goldammer drei weitere Vögel der Agrarlandschaft unter den zahlenmäßig größten Verlierern. „Sowohl bei den seltenen als auch bei den häufigen Arten, sind die Vögel der Agrarlandschaft am stärksten betroffen. In der Entwicklung unserer landwirtschaftlich genutzten Flächen ist auch der mutmaßliche Grund für diesen massiven Bestandseinbruch zu suchen", sagt NABU-Vogelexperte Lars Lachmann.

Im betroffenen Zeitraum hat der Anteil an artenreichen Wiesen und Weiden oder Brachflächen drastisch ab-, dagegen der intensive Anbau von Mais und Raps stark zugenommen. Ein verblüffend ähnliches Muster wie bei der Entwicklung der Vogelzahlen zeigt sich bei der Zahl der Insekten: Eine gestern in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlichte Studie hat bisherige dramatische Befunde zum Insektenrückgang in Nordwestdeutschland bestätigt. Seit den 90er-Jahren hat dort die Biomasse der Fluginsekten zwischen 76 bis 81 Prozent abgenommen. Durch die große Anzahl der untersuchten Standorte und Lebensräume kann die Studie als repräsentativ für ganz Deutschland erachtet werden. „Ein direkter Zusammenhang mit dem Vogelrückgang ist sehr wahrscheinlich, denn fast alle betroffenen Arten füttern zumindest ihre Jungen mit Insekten", so Lachmann.

Der NABU fordert die Koalitionsparteien einer neuen Bundesregierung daher dringend dazu auf, die Notbremse zu ziehen, und eine grundlegende Reform der Agrarförderung auf EU-Ebene durchzusetzen. Öffentliche Gelder sollen nicht mehr mit der Gießkanne verteilt werden, sondern aus einem Naturschutzfonds an Landwirte für konkrete öffentliche Naturschutzleistungen gezahlt werden. „Nur so lässt sich das Verschwinden der Vögel vor unseren Augen aufhalten und rückgängig machen, bevor es zu spät ist", so Lachmann.

Die komplette Auswertung und weitere Informationen

Eine Infografik „Drastischer Vogelschwund in Deutschland" zum kostenlosen Download

Zum Nationalen Bericht Deutschlands nach Art. 12 der Vogelschutzrichtlinie an die EU

Webseite zum Insektensterben

Link zur frei zugänglichen Insektenstudie „More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas"
Kostenfreie Pressebilder

Für Rückfragen:

Lars Lachmann, NABU-Vogelschutzexperte, Mobil 0172-9108275, E-Mail: Lars.Lachmann@NABU.de

Till-David Schade, NABU-Referent für Biologische Vielfalt, Tel. +49 (0)30.284984-1577, E-Mail: Till-David.Schade@NABU.de

 

Während man auf der Frankfurter Buchmesse resümierte, dass der Durchbruch des iBooks ausblieb und kein Baum weniger gefällt wurde, verabschiedete sich wie Tag täglich Flora und Fauna un diesem Lande, trotz Mülltrennung und Umweltauflagen, beides ohne nachhaltigen Effekt. Zum Buch oder zu ihrer persönlichen Website

Gegen den Strom der bunten Unterhaltungsliteratur zeigt Susanne Dohrn in ihrem Buch "Das Ende der Natur" sachlich und für jederman nachvollziehbar auf, was vor unserer Haustür, bzw. Gartenpforte still und leise abhanden kommt. So dramatisch, wie sich die Natur tagtäglich zwangsläufig zurück zieht, so spannend lesen sich die Fallbeispiele.

So manchem mag bei der Lektüre dieses Buches ein Licht aufgehen. Jeder Wissende ist ein potenzieller Retter, und sei es nur für den eigenen Grund und Boden, dessen Dahinsiechen durch Mähroboter beschleunigt wird. Jedes abgeschnttene Büschel Gras, das so am Blühen gehindert wird, wird zu biologischen Wüste für die wenigen Insekten und Bienen, die sich mit Glück noch finden lassen.

Seit aus Bauern Landwirte wurden und die landschaften durch gespritzte Maisfelder für das so genannte BIO-Gas veröden, werden auch die Profitgierigen mit der Zeit verblöden. Wer ein Quäntchen Verstand behalten hat, sollte dieses Buch lesen, vielleicht wird ihm klar, das die Bundesdeutsche Politik das ganze Gegenteil von Umweltfreundlich ist, die "Die Grünen" inbegriffen.

Wenn der geneigte Leser nicht selbst etwas gegen die Missstände vor seiner Haustür tut, dann wird die Landwirtschaft zur Totengräberin der biologischen Vielfalt.

Dieses Buch lesen bringt mehr, als eine Tüte Vogelfütter zu kaufen. Zum Buch

Depressionen: Diese Umfrage-Antworten zeigen, wie wenig Menschen über die Volkskrankheit wissen

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  • Mehr als 5 Millionen Deutsche erkranken jährlich an Depressionen

  • Das Wissen, wie die Krankheit behandelt werden muss, ist gering

  • Das zeigt jetzt eine Studie


Rund 5,3 Millionen Menschen in Deutschland erkranken jährlich an einer behandlungsdbedürftigen Depression. Jeden Tag begehen durchschnittlich 28 Menschen Suizid. Bei vielen Fällen geht die Stiftung Deutsche Depressionshilfe von einer schweren und unbehandelten Depression als Ursache aus.

Es ist eine Volkskrankheit - über die es viele Irrtümer gibt. So glaubt nach einer repräsentativen Umfrage fast jeder Fünfte, dass Schokolade und ein Sich-Zusammenreißen geeignete Mittel gegen die Erkrankung sind, heißt es im "Deutschland-Barometer Depression", das die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und die Stiftung Deutsche Bahn am Dienstag in Berlin vorstellen.

Schokolade als Heilmittel?



Für die Studie wurden von Juni bis August 2000 Menschen zwischen 18 und 69 Jahren befragt:
  • 18 Prozent hielten "Schokolade essen" für ein geeignetes Heilmittel

  • 19 Prozent votierten für "sich zusammenreißen"

  • Aber: Eine deutliche Mehrheit hielt den Gang zum Arzt für den besten Weg


Ergänzt werden die Ergebnisse durch eine Online-Umfrage unter rund 1000 Betroffenen. Von ihnen sind nur fünf Prozent der Meinung, dass "sich zusammenreißen" gegen Depressionen hilft.

Mehr zum Thema: 12 Dinge, die du wissen musst, wenn du einen Menschen mit Depressionen liebst

Wie Depressionen behandelt werden



Ärzte behandeln die Krankheit in der Regel mit Psychotherapien und je nach Schweregrad auch mit Medikamenten.

Denn: Depressionen haben in der Regel biologische Ursachen oder können durch traumatische Ereignisse ausgelöst werden. Nach einer Analyse des Robert Koch-Instituts (RKI) zählen sie inzwischen zu den häufigsten psychischen Leiden in Deutschland.

Mit professioneller Hilfe sind Depressionen heute meist gut behandelbar. Die Krankheit wird häufiger als früher erkannt. In Deutschland stieg in den vergangenen Jahren nicht die Häufigkeit der Krankheit an sich, sondern die Zahl der Diagnosen.

Mehr zum Thema: Die Ursache von Depressionen geht auf fünf Erfahrungen aus der Kindheit zurück

Wenn ihr selbst betroffen seid oder mehr Informationen zum Thema Depressionen einholen wollt, könnt ihr euch an die Deutsche Depressionshilfe wenden. Telefonisch erreicht ihr die Experten unter 0800 / 33 44 533.

5 starke Geschichten, die zeigen, wie falsch Islamhasser liegen

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  • Islamhasser nutzen jeden Anlass, um gegen Muslime zu hetzen

  • Was sie nicht erzählen: Die Geschichten von Muslimen, die sich für Christen starkmachen


In Deutschland leben 4,7 Millionen Muslime, weltweit etwa 1,6 Milliarden.

Es sind säkulare, liberale, konservative oder radikale Menschen. Mit anderen Worten: Der Islam ist vielfältig.

Trotzdem ätzen nach jedem Terroranschlag Islamhasser, "die Muslime" seien schuld. Die Islamphoben nutzen die Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung aus, um ihre vernichtenden Pauschalurteile zu verbreiten. Und sie finden Gehör. Nach jedem neuen islamistischen Anschlag, gibt es mehr Übergriffe auf Muslime in Deutschland - von rassistischen Parolen bis hin zu körperlichen Angriffen auf Frauen mit Kopftuch.

Was die Islamophoben verschweigen: Es gibt viele Muslime, die sich für ihr Land und vor allem für ihre Mitmenschen selbstlos einsetzen. Egal welcher Religion, Herkunft oder sexueller Orientierung diese sind.

1. Muslime bauen Kirchen auf und riskieren ihr Leben für Juden



Muslimische Flüchtlinge aus Syrien haben 2015 im sachsen-anhaltischen Weferlingen geholfen, die Kirche sauber zu machen. Sie wollten sich mit Besen und Schaufel dafür bedanken, dass ihnen die evangelische Kirchengemeinde half, Deutsch zu lernen.


Im Irak helfen muslimische Jugendliche beim Wiederaufbau von Kirchen, die die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zerstört hat. “Es gibt keinen Unterschied zwischen Christen und Muslimen. Wir laden unsere christlichen Brüder zurück in ihre Häuser und Kirchen ein", sagte ein Helfer laut Medienberichten.


Im Zweiten Weltkrieg haben Muslime sogar ihr Leben riskiert, um Juden und Gegnern der Nationalsozialisten zu helfen. Der Gründer der Großen Pariser Moschee, Si Kaddour Benghabrit, rettete wohl mehr als 1600 Juden das Leben, indem er sie in der Moschee versteckte. Damit sie ausreisen konnten, verschaffte er vielen von ihnen muslimische Identitäten.

Mehr zum Thema: Dieser Satz einer jungen Muslima zeigt eine Wahrheit, die Islamgegner nicht gerne hören werden


Auch Mohamed Helmy, ein Arzt mit arabischen Wurzeln, versteckte in Berlin Juden und Nazi-Gegner und versorgte sie mit Lebensmitteln und Medikamenten.

2. Muslime kümmern sich um Flüchtlinge in Deutschland



Während Islamhasser damit beschäftigt sind, sich über muslimische Flüchtlinge aufzuregen, helfen Muslimen den in Not geratenen Menschen.

Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung setzt sich fast jeder zweite Muslim für Migranten ein - aber nur jeder fünfte Christ.

Dua Zeitun aus Osnabrück ist eine der muslimischen Helferinnen. Sie brachte Flüchtlinge vorübergehend in Moscheen und Gastfamilien unter. Ihre Eltern unterstützen sie dabei. Zeitweise lebten vier bis fünf syrische Flüchtlingsfamilien gleichzeitig in ihrem Haus.

Das Engagement auch in anderen Städten groß: In München bot Imam Benjamin Idriz an, bis zu 1000 Flüchtlinge in 20 muslimischen Gemeinden unterzubringen. In Dortmund halfen zahlreiche muslimische Ehrenamtliche von früh bis spät im Dietrich-Keuning-Haus. In dem soziokulturellen Zentrum fanden viele Flüchtlinge zeitweise Unterkunft.

Die Öffentlichkeit bekommt von solchen Aktionen oft nichts mit. Denn viele Helfer und Vereine betreiben keine PR mit ihrer Solidarität.

3. Muslime helfen Obdachlosen und Katastrophen-Opfern



Doch nicht nur gegenüber Flüchtlingen zeigen sich Muslime hilfsbereit. Sie engagieren sich für zahlreiche Menschen in Not.

Ein Syrer in Berlin wollte sich bei den Deutschen bedanken, die ihn so herzlich empfangen haben. Deswegen kochte der 37-jährige Alex Assali unter einer Brücke in der Hauptstadt und verteilte die Speisen an Obdachlose. Er fühlt sich ihnen verbunden, weil er nachvollziehen kann, wie es ist, alles verloren zu haben. Am liebsten bereitete er übrigens Spätzle zu.

2017-09-04-1504512891-8209760-CopyofHuffPost.png Young Urban Muslims - das Sprachrohr für alle jungen Muslime, die keine Lust haben, dass immer nur über sie geredet wird.


Als der Hurrikan Harvey in Texas wütete, ging eine Gruppe junger Muslime auf die Straße, um ihren Nachbarn zu helfen. Mehr als 140 Mitglieder der Organisationen Muslim Youth USA und Ahmadiyya Muslim Youth Association verteilten Essen, Wasser und andere Vorräte in Houston.

4. Muslime kämpfen gegen Gewalt und Terror




Heranwachsende mit Migrationshintergrund leben oft hin und her gerissen zwischen den Traditionen ihrer Familie und der deutschen Gesellschaft. Patriarchale Strukturen hindern Jungen wie Mädchen daran, ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Muslime der Organisation Strohhalm gehen deswegen in Schulen und veranstalten Seminare, um zum Beispiel zu erklären, warum auch Muslime auf Klassenfahrt gehen sollten.

So wollen sie verhindern, dass sich junge Menschen radikalisieren, weil sie sich in ihrer Familie oder der deutschen Gesellschaft nicht aufgehoben fühlen.

Auch Mimoun Berissoun arbeitet als Coach für ein solches Projekt. Mit “180-Grad-Wende” wollen junge Muslime Jugendlichen mit ähnlicher kultureller Prägung ein Vorbild sein und sie bei Problemen unterstützen. Dabei arbeiten sie eng mit der Polizei zusammen.

Immer wieder helfen Muslime ganz handfest im Kampf gegen Gewalt und Terror. Wie bei einer Attacke in einem Hamburger Supermarkt. Dort ging ein Mann mit einem Messer auf Passanten los. Einen Menschen tötete er dabei, fünf andere verletzte er. Auf seiner Flucht ging er auf weitere Personen los - bis ihn eine Gruppe von Muslimen stoppte und überwältigte. Sie hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest und können so verhindern, dass weitere Menschen verletzt wurden.

Mehr zum Thema: "Der Islam ist kein Problem, das man lösen muss"

Auch in Leipzig halfen Muslime der Polizei bei einer Festnahme. Die Männer hatten den flüchtigen Terrorverdächtigen Jakob al-Bakr zunächst in ihrer Wohnung in Leipzig beherbergt. Als ihnen klar wurde, wen sie vor sich hatten, überwältigten und fesselten sie ihn und übergaben ihn anschließend der Polizei. Al-Bakr soll einen Anschlag in Deutschland vorbereitet haben.

In Köln fand diesen Sommer eine Demonstration unter dem Motto “Nicht mit uns” statt. Tausende Menschen, darunter viele Muslime, demonstrierten gegen islamistischen Terror.

5. Muslime engagieren sich nach dem Anschlag in Manchester



Nach dem Terroranschlag in Manchester boten muslimische Taxifahrer Gratis-Fahrten an, Muslime leisteten medizinische Hilfe, brachten Essen, hörten den Entsetzten zu. Muslims Engagement and Development und andere von Muslimen geleitete Initiativen sammelten Spenden für die Opfer und ihre Familien.

Islamhasser können diese Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, dieses Engagement verschweigen, verleugnen. Wirklichkeit ist all das trotzdem.

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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(sk)

Medienbericht: AfD-Fraktionsvize Felser in Antisemitismus-Skandal verwickelt

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  • AfD-Fraktionsvize Peter Felser befindet sich laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" im Zentrum eines Antisemitismus-Skandals

  • Felser war an einer Produktionsfirma beteiligt, die 2001 und 2003 antisemitische Wahlvideos für die Partei Die Republikaner erstellt habe


Der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Peter Felser, war an der Produktion antisemitischer und volksverhetzender Videos beteiligt. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrer Dienstagsausgabe.

Demnach liegen der Zeitung Dokumente vor, die belegten: In den Jahren 2001 und 2003 habe die Firma "wk & f kommunikation", deren Mitinhaber Felser ist, Wahlkampfvideos für die Partei Die Republikaner erstellt.

Die Videos seien allerdings nicht ausgestrahlt worden, der Sender Freies Berlin und der Hessische Rundfunk hätten die Spots wegen volksverhetzender Inhalte abgelehnt.

In einem Beschluss habe das Oberverwaltungsgericht Berlin entschieden, es könne keine andere Deutung geben, als dass der Werbespot von 2001 "nach dem Verständnis eines unvoreingenommenen und verständigen Publikums nur dahin verstanden werden kann, dass mit ihm der Holocaust gebilligt, geleugnet oder verharmlost werden soll", berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Video über Michel Friedman



Demnach sei in dem Film ein Plakat des Fördervereins für das Holocaust-Mahnmal zu sehen, das Holocaust-Leugner mit dem Satz zitierte: "Den Holocaust hat es nie gegeben." Dem Ausschnitt werde der Satz vorausgestellt: "Keiner durfte bisher behaupten". Das sollte offenbar als harmlose Feststellung entschuldigt werden können.

Der Spot von 2001 enthalte außerdem eine Sequenz über den jüdischen Publizisten Michel Friedman, die laut Gericht "eindeutig antisemitischen Charakter" gehabt habe: "Er warnt vor Friedman mit dem großgeschriebenen und später triefend blutrot unterlegten Wort 'Vorsicht' und der Frage, ob er heimlich mitregiere".

In der "Gesamtschau" habe der Spot den Eindruck vermittelt, man dürfe nun behaupten, es habe den Holocaust nie gegeben, heiße es im Gerichtsbeschluss.

Felser: "Eine Provokation allerdings allemal"



Auch der Spot von 2003 bediene sich ähnlicher Mittel. Darin wurde eine Erhöhung der Staatsförderung an den Zentralrat der Juden als Fehlentwicklung dargestellt. In einer E-Mail an die Parteiführung der Republikaner hatte Felser dies 2002 als "unverfänglich" bezeichnet: "Eine Provokation allerdings allemal!"

Felser war zu der Zeit einfaches Mitglieder der Republikaner, mittlerweile sitzt er für die AfD im Bundestag. Die Republikaner gelten als radikal, der Verfassungsschutz beobachtete die Partei.

Laut der Aussage eines der Führungsmitglieder der Partei um die Jahrtausendwende gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" habe damals keine Firma ein Video für die radikalen Republikaner produzieren wollen - außer "wk & f kommunikation" von Felser. An der Produktionsfirma war bis 2000 auch der neurechte Publizist Götz Kubitschek beteiligt, berichtet die Zeitung.

Felser bereut die Videos laut eigenen Aussagen nun. Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte er: "Ja, ich bereue den Spot, denn in der Tat konnte man ihn als Leugnung des Holocausts missverstehen, weil kaum jemand verstand, dass das darin gezeigte Plakat von der Initiatorin des Holocaust-Mahnmals Lea Rosh stammte, die die historische Tatsache der Schoa natürlich gerade nicht leugnen wollte."

Erst kürzlich sorgte ein AfD-Politiker wegen seiner antisemitischen Haltung für Aufregung. Der baden-württembergische AfD-Abgeordneter Wolfgang Gedeon rechtfertigte in einem Antrag einen "sekundären Antisemitismus".

Mehr zum Thema: "Kein einziger Jude ist in der Gaskammer umgebracht worden": Wie antisemitisch ist die AfD wirklich?

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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(jg)

Winterurlaub, Italian Style – Willkommen im Trentino

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Wintersport trifft Dolce Vita: Das Trentino verspricht Urlaubsspaß pur. Wohl nirgendwo sonst ist die Abwechslung größer als in dieser traumhaften Destination zwischen Dolomiten und Gardasee. Genuss und Kultur werden hier ebenso groß geschrieben wie Natur und Schneevergnügen – und das mit einer Lässigkeit, die den italienischen Lifestyle so unwiderstehlich macht. Gemeinsam mit visittrentino haben wir dir die 10 besten Ideen für einen perfekten Urlaubstag zusammengestellt – du wirst begeistert sein!

1. Für den Adrenalin-Kick – die legendären Pisten des Trentino



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Skifahren im Trentino – das bedeutet Sport der Superlative. Ein toller Einstieg ins Schneevergnügen ist die SellaRonda Ski Tour beim Dolomiti Super Ski: mitten im größten Skigebiet der Welt mit über 1.200 Pistenkilometern machst du im Val di Fassa eine Tour durch atemberaubende Landschaften – nach sechs Stunden bist du wieder am Ausgangspunkt, mit 40 km Piste unter den Skiern. Noch mehr Adrenalin gefällig? Dann sind die legendären Rennstrecken, auf denen schon die besten Skifahrer der Welt gegeneinander angetreten sind, genau dein Ding. Eine davon findest du auf der Volata im Val di Fassa: hier legst du bei der Abfahrt 630 Höhenmeter bei 57% Gefälle zurück!

2. Genussvoll durch den Tag – so schmeckt das Trentino



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Ein Tag im Trentino, das bedeutet nicht nur Spaß im Schnee, sondern auch Genuss rund um die Uhr. Kulinarische Berghütten wie das Rifugio Lo Scoiattolo an den Pisten von auf 2.000 Meter Höhe im Herzen des Nationalparks im Stilfser Joch gehören ebenso auf deine Liste wie ein Dinner in einem der sechs Sternerestaurants, die im Trentino auf dich warten. Auf den zahlreichen Wochenmärkten kannst du dich von Stand zu Stand naschen und die Spezialitäten der Region für dich entdecken. Zum perfekten Ausklang des Tages gehört natürlich der Aperitivo – auf der Hütte, im Freien oder in einer der entspannten Bars in Trento und Rovereto.

3. Einmalige Schnee-Erlebnisse am Tag und in der Nacht



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Wintersportler haben im Trentino die Qual der Wahl, so viel steht fest. Dennoch gibt es drei Erlebnisse, die du keinesfalls versäumen solltest. Den Anfang macht der „Trentinoskisunrise“: Hier erlebst du spektakuläre Natur im ersten Morgenlicht, wenn du nach einem köstlichen Frühstück bei Sonnenaufgang die unberührte Piste hinunterwedelst. Ebenfalls sensationell sind Abfahrten unter dem Sternenhimmel, die vielerorts angeboten werden – zum Beispiel die Weltcup-Strecke „CanaloneMiramonti“ in Madonna di Campiglio. Einmalig ist auch die „Enrosadira“ im Wanderpark Latemarium. Wenn die Sonne untergeht, erglühen die Berggruppen Latemar und Rosengarten in strahlendem Rot.

4. Morgens Piste, nachmittags Kultur – hier geht alles



culture

Morgens auf der Piste, nachmittags im Museum, abends in eine Bar. Klingt gut? Dann solltest du deinen nächsten Winterurlaub im Trentino verbringen. Bei diesem Mix aus Sport, Kultur und „Abendprogramm“ wird dir garantiert nicht langweilig. Auf deine Liste gehören in jedem Fall ein Besuch des Mart, des Museums für zeitgenössische und moderne Kunst in Rovereto sowie einer der höchstgelegenen Kunstparks der Welt, die RespirArt Pampeago White Gallery. In den Dolomiten des Val die Fiemme, zwischen 2.000 und 2.200 Höhenmeter, siehst du beeindruckende Installationen internationaler Künstler.

5. Neben der Piste, aber nicht neben der Spur – Outdoor-Aktivitäten



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Wie wäre es eigentlich, mal einen Tag ganz ohne Skier oder Snowboard zu verbringen und andere Sportarten auszuprobieren? Dem Himmel ganz nah bist du beim Gleitschirm- und Drachenfliegen über dem Molvenosee, mit Blick auf die Brenta-Dolomiten. Oder du schnappst dir ein Fat Bike und preschst die Hänge hinunter. Mit Dolomiti Paganella Bike kannst du geführte Touren machen, auch Nachttouren werden angeboten. Wenn dir der Sinn mehr nach Klettern steht: Die Cascate di Valorz-Wasserfälle im Val di Rabbi sind ein Paradies für Eiskletterer. Mit 10 Wasserfällen zwischen 80 m und 250 m Fallhöhe bietet diese Destination Spaß am Klettern für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen.

6. Shoppingqueens welcome – Einkaufslust im Trentino



shopping

Dir steht der Sinn nach einem kleinen Shoppingbummel? Dann ab nach Trento! Die Altstadt mit ihren Palazzi und Fresken bildet einen tollen Gegensatz zum neuen Stadtviertel „Albere“ und macht das Schlendern an sich schon zum Erlebnis. Vor dieser Kulisse findest du kleine Boutiquen und Design-Stores im Mix mit traditionellen Handwerksläden und Ateliers, Geschäften für Lederwaren und Schuhe. Eben alles, was das Herz begehrt! Falls du Spaß am Kochen hast, solltest du auf jeden Fall Navarini Rame einen Besuch abstatten. Das Fachgeschäft für hochwertige Küchenutensilien ist für sein Kochgeschirr aus Kupfer bekannt.

7. Mit dem Board durch die Half-Pipe – die Snowparks im Trentino



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Das Trentino steht nicht nur für sensationelle Pisten, auch Freestyler kommen hier voll auf ihre Kosten – schließlich bietet die Destination die sechs besten Schnee-Arenen in den italienischen Alpen. Hier kannst du neue Tricks lernen und dein Können z. B. auf Half-Pipes, Kickern, Jumps oder auf den Boardercross-Strecken unter Beweis stellen. Ein absolutes Erlebnis ist ein Tag im Ursus Snowpark im Skigebiet Grostè. Auf 2.500 Höhenmeter findest du einen der bestausgestatteten Snowparks Europas, in dem auch Kids viel Spaß haben: der Snowpark Ursus Mini ist extra auf ihre Bedürfnisse eingestellt.

8. Winterurlaub mit den Kleinen – Minis lieben das Trentino



children skiing

Italien ist als besonders kinder- und familienfreundliches Reiseland beliebt, und das gilt ganz besonders für das Trentino. Von der Unterkunft über Skischulen bis hin zu Workshops in Museen: Hier wird es niemals langweilig, denn auch Nicht-Skifahrer und die ganz Kleinen haben hier ihren Spaß und an jeder Ecke wartet das nächste Abenteuer – z. B. beim Ausflug mit Lawinenhunden oder beim Schlittenhunderennen. In der Hochebene von Alpe Cimbra gehen sogar die Babys an den Start, allerdings nicht auf der Piste, sondern im Kinderwagen auf der Loipe. Die beiden einfachen „Baby Trekking“ Strecken bieten einen sensationellen Ausblick auf das verschneite Panorama der Malga Millegrobbe.

9. Wellness mit Aussicht – die Spas im Trentino



wellness

Raus aus den Skistiefeln, rein in die Sauna: Im Trentino ist das möglich, ohne zunächst mit dem Lift wieder ins Tal zu fahren. Hier gibt es nämlich Spas direkt an der Piste. Besonders empfehlenswert sind das elegante Rifugio Chalet Fiat auf über 2.000 m Höhe im Campiglio Brenta Dolomiten und das auf 2.156 Höhenmeter gelegene Rifugio Orso Bruno nahe des Monte Vigo. Hier kannst du vom Whirlpool aus durch das große Panoramafenster den spektakulären Sonnenuntergang bewundern und dabei an deinem Aperitivo nippen – besser kann ein Urlaubstag nicht ausklingen.

10. Nach dem Sport ist vor der Party – Après-Ski im Trentino



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Mit dem Après-Ski ist es wie mit allen anderen Dingen im Trentino – du hast die Qual der Wahl zwischen romantischen Hütten und angesagten Clubs. Wenn du schon immer einmal einen Drink in über 3.000 Meter Höhe nehmen wolltest, im Panorama 3000 Glacier in Val die Sole fühlst du dich beim Aperitif wirklich wie auf dem Dach der Welt. Und die futuristische Architektur der Ski-Bar ist nicht minder beeindruckend als der Ausblick! Falls du ein echter Nachtschwärmer bist, solltest du das Cliff kennenlernen. Der Club in Canazei/Val di Fassa gilt als der Hotspot für Partypeople. Das Motto lautet: durchtanzen!

Na, Lust bekommen auf Skifahren und Dolce Vita? Dann nichts wie ab ins Trentino – eine bessere Mischung aus Wintersport und italienischem Lifestyle findest du nirgends! Mehr Informationen zu Anreise, Unterkünften und Skipass sowie viele Tipps für die Destination Trentino gibt’s bei Visit Trentino.
Du bist nur einen Klick vom Urlaub deines Lebens entfernt...

Foodwatch warnt vor Babykeksen von Alete: "Am Rande der Körperverletzung"

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  • Alete steht wegen eines Produkts in der Kritik

  • Foodwatch verlieh dem Hersteller den diesjährigen "goldenen Windbeutel" für die "dreistete Werbelüge des Jahres"

  • Es geht um Kekse, die für Babys ab acht Monaten empfohlen werden


Alete ist eine der beliebtesten Marken unter Eltern. Nun hat das gute Image des Babynahrungsherstellers aber einen Dämpfer erhalten. Denn: Foodwatch hat Alete zum Gewinner des "goldenen Windbeutels" gekürt.

Den Schmähpreis vergibt die Verbraucherorganisation seit 2010 für die "dreisteste Werbelüge des Jahres".

Konkret geht es in diesem Jahr um die "Kinderkekse" von Alete. Die Kritik: Obwohl Alete das Gebäck "zum Knabbernlernen" schon für Babys ab acht Monaten empfiehlt, hat es einen Zuckeranteil von 25 Prozent. Mediziner hingegen raten davon ab, Säuglingen in dem Alter Produkte mit zugesetztem Zucker zu geben.

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"Alete nutzt sein positives Image bei Eltern aus, um auf Kosten der Kleinsten Kasse zu machen"



"Babys benötigen in den ersten Lebensmonaten weder Zucker noch andere Süßungsmittel", sagte Maria Flothkötter, Projektleiterin des Netzwerks Gesund ins Leben, der Deutschen Presseagentur. "Für die Kleinsten ist die natürliche Süße von Obst ausreichend". Die Initiative wird vom Bundesernährungsministerium gefördert.

Mehr zum Thema: Vorteile von Breastsleeping: Das passiert mit Kindern, die im Bett der Eltern gestillt werden

"Alete nutzt sein positives Image bei Eltern aus, um auf Kosten der Kleinsten Kasse zu machen", sagte eine Foodwatch- Sprecherin dem Portal "Spiegel Online". "Das grenzt an Körperverletzung durch Irreführung."

Als die Nominierung vor einem Monat bekannt wurde, hatte Alete angekündigt, die Kekse auf der Packung nicht länger als "babygerecht" zu bewerben. Ein Schritt, der für Foodwatch zu kurz gegriffen ist, da der Hersteller das Gebäck weiterhin für Babys empfiehlt.

Alete bekommt schon zum zweiten Mal den Schmähpreis



Es ist nicht das erste Mal, dass Alete den "Goldenen Windbeutel" erhält. 2014 stand der Hersteller wegen einer Trinkmahlzeit im Rahmen des Schmähpreises in der Kritik.

Damals monierte Foodwatch, das Produkt werde als gesunde Babynahrung beworben, fördere aber Überfütterung und und Kariesbildung.

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Erste Worte, erstes Durchschlafen - und der erste Kita-Platz: All das ist Thema in unserer Eltern-Gruppe bei Facebook. Meldet euch hier an.


(kap)

"Ich habe fast 40 Jahre gearbeitet - und bekomme 500 Euro Rente"

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Doris Weiß aus München hat ein langes Berufsleben hinter sich - und bekommt 500 Euro Rente im Monat. "Die Miete sind 470 Euro, da kann man sich ausrechnen, was übrig bleibt", sagt sie.

Der Staat stockt ihre Minirente deshalb um Grundsicherung auf, wie die Rentnerin auch oben im Video erklärt.

Viele Rentner brauchen Grundsicherung - und viel trauen sich nicht



Mehr als eine halbe Million Rentner in Deutschland sind wie Weiß auf die Grundsicherung angewiesen, die meisten von ihnen sind Frauen. Die Zahl dieser Bedürftigen ist in den vergangenen zehn Jahren massiv gestiegen, um weit mehr als die Hälfte.

Experten vermuten, dass die Zahl der tatsächlich bedürftigen Senioren sogar noch höher liegt, viele aber aus Scham nicht um Hilfe bitten. Eine Studie ergab für das Jahr 2007, dass damals 460.000 Senioren das Geld nicht in Anspruch nahmen, obwohl es ihnen zugestanden hätte.

Was viele nicht wissen: Anders als bei Sozialhilfe müssen die Kinder der Bedürftigen nicht mit ihrem Vermögen einspringen, wenn die Eltern Grundsicherung beantragen - außer, sie verdienen mehr als 100.000 Euro.

"Verhungern würde ich nicht"



Mit der Grundsicherung hat Weiß 890 Euro im Monat, macht abzüglich der Miete grob 14 Euro am Tag. Davon kann man überleben. "Verhungern würde ich nicht", sagt sie. Aber leben?

Weiß hat es versucht. "Aber ich habe gemerkt, dass es schwierig wird", sagt sie. Sie ging zur Münchner Tafel. Unangenehm war ihr das am Anfang. Jetzt, zwei Jahre später, ist sie es gewohnt, mit 200 anderen Münchnern in der Kälte zu stehen, bis sie dran ist.

Jetzt, sagt sie, kann sie sich auch mal eine Tasse Kaffee leisten, "ohne nur rechnen zu müssen".

Rechnen musste Weiß ihr ganzes Leben lang. Früher hat sie als Verkäuferin bei Aldi gearbeitet.

Mit 30 begannen die Schmerzen



Als sie 30 wurde, fingen die Probleme an. Schmerzen, die sie kaum beschreiben kann. Es folgten viele Operationen, drei an der Bandscheibe, an diversen Organen, zuletzt an beiden Knien. "Bei mir ist nichts mehr Original", sagt sie.

Weiß versucht es mit Humor. Eine gute Strategie vielleicht. Humor kostet wenigstens nichts.

Die Münchnerin hat sich mit ihrer Situation arrangiert. Sie klagt nicht. Aber wer nachfragt, dem erzählt sie, dass sie es nicht fair findet, wie es läuft, in Deutschland.

Wegen ihrer gesundheitlichen Probleme konnte Weiß nicht mehr als Verkäuferin arbeiten. Nicht Vollzeit arbeiten. Sie nahm Minijobs an, die für die Rente nichts brachten. Inzwischen ist das anders - das hilft ihr aber nicht.

Weiß war auch eine Zeit lang arbeitslos. Sie schulte um, arbeitete zuletzt 17 Jahre im Büro. Frührente, das kam nicht infrage für sie. Gebracht hat ihr das Engagement nichts.

"Hätte ich nicht gearbeitet, hätte ich gleich viel"



"Wenn ich nicht gearbeitet hätte, hätte ich gleich viel. Das ist es, was mir aufstößt. Viele sagen, sie arbeiten nicht für 800 Euro, weil sie nicht mehr kriegen. Das ist nicht ganz gerecht."

Ein "übergeschnapptes System" nannte der frühere Arbeitsminister Norbert Blüm (CDU) das Konstrukt, in dem ein Mensch ein Leben lang arbeitet und dann davon nicht leben kann.

Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will das ändern. Wer 35 Jahre Beiträge gezahlt hat, soll im Alter ein Einkommen haben, das 10 Prozent über der Grundsicherung liegt. Zeiten für Erziehung und Pflege sowie Arbeitslosigkeit werden großzügig berücksichtig. Das würde wohl vier Milliarden Euro im Jahr kosten - könnte aber zumindest ein geringer Anreiz zum Arbeiten sein.

Viele junge Menschen nutzen die Infos nicht



Weiß bringt das nichts mehr. "Bitter", findet sie die Lage. Aber sie macht nicht den Eindruck, dass sie dadurch verbittert geworden ist.

Die Rentnerin vermutet sogar, dass sie heute vielleicht mehr Geld hätte, wenn sie als junge Frau alle Hilfsmöglichkeiten ausgeschöpft hätte, die ihr zustanden.

Es ist ein wichtiger Punkt, den sie da anspricht. Denn viele junge Menschen denken einfach nicht an die Rente. Wissen nicht, dass die gesetzliche Rentenversicherung Beratung anbietet, Sozialverbände wie die AWO, die Verbraucherzentrale - und natürlich kommerzielle Anbieter.

Auch diese Erkenntnis bringt Weiß heute nicht mehr viel. Sie geht jetzt eben weiter zur Tafel. Freut sich über die Lebensmittel. Darüber, dass sie damit wieder kochen kann.

"Dumm, dreist und peinlich": Die Presse fällt ein vernichtendes Urteil über Schmidts Glyphosat-Entscheidung

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  • Die Verlängerung der Zulassung des Unkrautgifts Glyphosat sorgt für heftige Diskussionen

  • Besonders, weil Agrarminister Schmidt seine Zustimmung trotz Ablehnung von Umweltministerin Hendricks gab

  • Deutsche Medien kritisieren den CSU-Politiker dafür scharf


Na, das geht ja gut los: Die Entscheidung über die Verlängerung des Unkrautvernichters Glyphosat sorgt für Streit in der amtierenden Großen Koalition - noch bevor Gespräche zwischen Union und SPD über eine Neuauflage des Bündnisses wirklich begonnen haben.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte sich nämlich gegen die Verlängerung der Zulassung des Unkrautvernichters ausgesprochen; ihr Kollege Christian Schmidt (CSU), amtierender Agrarminister, habe ihr zugesichert, sich zu enthalten, ein Mitarbeiter seines Ministeriums stimmte dann am Montag beim Treffen des EU-Ausschusses in Brüssel jedoch dafür.

Schwerer Vertrauensbruch



Bei Schmidts Entscheidung kommt die Frage auf: Könnte sein Votum die Neuauflage der Großen Koalition belasten? Schließlich spricht SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles von einem "schweren Vertrauensbruch in der geschäftsführenden Bundesregierung".

Mehr zum Thema: Kann die GroKo gelingen? Wo sich Union und SPD einig sind - und wo nicht

Schon allein, dass Schmidt trotz Hendricks Vetos einer Verlängerung der Zulassung von Glyphosat zustimmen habe lassen, "ist nicht nur eine kollegiale Hinterlist, sondern ein politischer Affront", findet Nico Fried von der "Süddeutschen Zeitung".

“Eine erneute Große Koalition mit einem vertragsbrüchigen Partner darf es nur geben, wenn dieser für sein Handeln zur Rechenschaft gezogen wird und dessen Folgen so weit wie möglich entschärft werden”, kommentiert die "taz" und argumentiert, die SPD solle den Rücktritt des Agrarministers zur Bedingung bei den Sondierungsgesprächen machen.

Falls die SPD trotz dieses bewussten Affronts durch die Union zur Tagesordnung übergehe, "trägt sie die Entscheidung faktisch mit – und braucht dann ihrerseits nicht mehr über Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit zu reden", lautet das Fazit der “taz”.

Was wusste Merkel?



Für "SZ"-Journalist Nico Fried ist vor allem eine Frage entscheidend: "Wusste das Kanzleramt, wusste Angela Merkel, wie ihr Minister in Brüssel abstimmen lassen würde? Hat sie ihm womöglich grünes Licht gegeben?"

Wenn dem so wäre, "könnte den Sozialdemokraten niemand verübeln, wenn ihre Skepsis gegenüber einer Zusammenarbeit mit der Union in endgültige Ablehnung umschlüge”, kommentiert Fried.

Dass Angela Merkel das Votum in Auftrag gegeben hat, hält Fried jedoch für unwahrscheinlich. "Es wäre ein Vorgang von so hochgradiger politischer Dummheit, dass es selbst Kritikern schwer fallen dürfte, ihn mit Merkel in Verbindung zu bringen", schreibt er.

Schmidt verteidigt seine Entscheidung



Christian Schmidt verteidigte seine Entscheidung unterdessen. Im Gespräch mit der "Rheinischen Post" führte der CSU-Politiker unter anderem an, er habe zusätzliche Bedingungen in Brüssel durchsetzen können, wie die "Stärkung der Rolle von Biodiversität und Tierschutz".

Schmidt argumentierte, die Kommission hätte die Zulassung auch ohne Rückendeckung der EU-Länder verlängert, dann aber "ohne diese Bedingungen". Deutschland werde "zusätzliche Maßnahmen im Sinne restriktiverer Anwendungen ergreifen".

Nach Meinung einiger Wissenschaftler erhöht das Pestizid das Krebsrisiko – nachgewiesen ist dies jedoch nur bei der Aufnahme großer Mengen von Glyphosat. Das Bundesinstitut für Risikobewertung, BfR, wie auch die europäische Chemikalienagentur ECHA, hatten Glyphosat deshalb als unbedenklich eingestuft. Der wichtigste und größte Hersteller von Glyphosat ist der umstrittene Agrar-Chemiekonzern Monsanto.

Tagesschau-Journalist Holger Romann pflichtet Schmidt bei, auch wenn er der Meinung ist, der Auftritt des Ministers in Brüssel sei ein "tolldreister Theatercoup" gewesen.

“Lässt man die ohne Frage spannende Berliner Sphäre jedoch einmal außer Acht und betrachtet den Fall ausschließlich durch die Brüsseler Brille, kann man die erstaunliche Wendung im vorerst letzten Akt der 'Glypho-Saga' nur begrüßen", heißt es in seinem Kommentar. In der Sache sei die Entscheidung vernünftig und längst überfällig gewesen, schreibt Romann.

Für Anna Sauerbrey vom "Tagesspiegel" ist die Schmidts Vorgehen dagegen "dumm, dreist und peinlich".

Es entstehe der Eindruck, "dass hier eine politische Notlage ausgenutzt wird, um schnell im Sinne des eigenen Klientels – den bayerischen Großbauern – noch Nägel mit Köpfen zu machen, solange es noch irgendwie geht", schreibt die Journalistin. "Solch eine polarisierende Entscheidung in einem politischen Vakuum wie dem derzeitigen zu fällen, zeugt von mangelndem Instinkt und mangelndem Respekt."

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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(ll)

"Zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben": RTL2 gibt erschütternden Einblick in Mannheimer Brennpunkt

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  • In den sogenannten "Benz-Baracken" in Mannheim leben rund 5000 Menschen

  • RTL2 gibt in der Sendung "Hart und herzlich" einen Einblick in den Alltag der Menschen in diesem sozialen Brennpunkt

  • Der von Petra und Markus ist geprägt von Tristesse und Gleichgültigkeit


"Du machst das, was du gestern gemacht hast und davor den Tag", erzählt Petra. Sie ist eine von etwa 5000 Menschen, die in den "Benz-Baracken" im Mannheimer Stadtteil Waldhof in der Nähe eines Mercedes-Benz-Werks leben.

Seit Jahrzehnten ein sozialer Brennpunkt. Der Fernsehsender RTL2 hat sich dort umgesehen und schockierende Einblicke in der Sendung "Hartz und herzlich" geliefert.

Markus ist Petras Verlobter. Auch aus ihm sprechen Gleichgültigkeit und Ernüchterung, wenn er sagt: "Hartz IV ist zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben."

Petra sieht das Ganze eher positiv: Man sitze zuhause und bekomme das Geld auch so - und das ganz ohne Abzüge, sagt sie.

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Hartz IV, Wohnungsnot, Armut: Viele Menschen in Deutschland sind betroffen - hier sind ihre Geschichten


Im Alltag des Paares geschieht meist nicht viel. Am Morgen bringt Petra ihre kleine Tochter in den Kindergarten und scheint auch ganz froh darüber, wenn sie weg ist.

"Jetzt ist wieder ein paar Stunden Ruhe. Sie kann ganz schön nerven. Deshalb bin ich froh, wenn sie im Kindergarten ist", sagt sie in die Kamera, während sie sich eine Zigarette anzündet.

"Der hat keine Lust zu arbeiten"



Ansonsten gibt es nicht viel Struktur im Tag von Petra und Markus. Wenn sie es beispielsweise nicht schaffen, abzuspülen, lassen sie lieber den ganzen Tag die Rollläden unten - damit kein Nachbar anfängt zu tuscheln.

Petras beste Freundin wohnt ganz in der Nähe. Doch ihre Freundschaft ist offenbar zerrüttet. Angeblich soll Petra ein Verhältnis mit dem 14 Jahre alten Sohn ihrer Freundin gehabt haben.

Wegen eines weiteren Umstandes ist das Verhältnis zu Petras Freundin Simone pikant. Denn Markus und Petra sollen einmal getrennt gewesen sein - in der Zwischenzeit zog Markus bei Simone ein und wollte sie heiraten.

Und wie sieht es mit Arbeit aus? Markus selbst behauptet, dass er sich eifrig ums Jobs bewerbe. Sein Nachbar Uwe kann das nicht bestätigen. "Der hat keine Lust zu arbeiten", sagt Uwe in der Sendung.

Uwe ist Staplerfahrer und habe Markus einen Probearbeitstag verschafft. Doch Markus sei nicht hingegangen.

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(ll)

Schlimme Verbrennungen möglich: Experten warnen vor gefährlichem Trend unter Schülern

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  • Ein gefährlicher Trend aus Frankreich verbreitet sich offenbar auf Schulhöfen

  • Bei der "Chili Pepper Challenge" reiben Schüler Chili-Schoten auf die Haut und in die Augen ihrer Klassenkameraden

  • Jetzt warnt sogar die französische Polizei vor diesem Trend


Eine neue besorgniserregender Art der Mutprobe verbreitet sich auf Schulhöfen. Der neue Trend heißt “Chili Pepper Challenge” und ist bisher besonders unter Kindern und Jugendlichen in Frankreich beliebt.

Die Challenge besteht daraus, heimlich eine besonders scharfe Chili-Schote in die Schule zu bringen, sie in den Händen aufzubrechen und einem Mitschüler die Chili-bedeckten Hände oder die Kerne spontan in den Rachen zu stecken oder in die Augen zu reiben.

Eine weitere Variante der Challenge ist, sich selbst damit einzureiben. Es dreht sich alles darum, den Schmerz auszuhalten, den die Chili-Schote verursacht.

Polizei warnt die Eltern mit einem Facebook-Post



Die französische Polizei hat sogar schon öffentlich vor dem absurden Internet-Phänomen gewarnt, das sich hauptsächlich über Facebook verbreitet hat:



"Da Aufklärung sich als bestes Mittel erweist, um Internet-Phänomene aufzuhalten, ist es notwenig, offen mit Kindern über die Gefahr dieses Trends zu sprechen", rät die Polizei Eltern. Es sei wichtig, Kindern klar zu machen, wie gefährlich Mutproben sein können. Die "Chili Pepper Challenge" sei kein harmloses Spiel.

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Was nach dem Kontakt mit Schoten und Kernen zu tun ist



In der Tat: Chili-Schoten können starke Verbrennungen auf der Haut hervorrufen. Sie beinhalten den Stoff Capsaicin, der die Schärfe verursacht - dieser Stoff ist auch vergleichbar mit chemischen Reizstoffen, die in Pfefferspray enthalten sind.

Aber auch der Kontakt mit den Augen oder Rachenschleimhäuten kann gefährlich werden - auch durch eine weniger scharfe Schote.

Der Kontakt mit der Haut oder den Augen kann starke Rötungen und Verbrennungen verursachen. Das "British Columbia Drug and Poison Information Centre" (BC DPIC) rät im Falle einer Verbrennung, das Auge für etwa fünf Minuten vorsichtig mit lauwarmen Wasser auszuspülen.

Bei Hautkontakt raten die Experten, pflanzliches Öl auf die betroffene Stelle aufzutragen und es nach fünf bis zehn Minuten mit Seife und Wasser abzuwaschen. Das könne mehrmals wiederholt werden.

Wenn es zur Inhalation der Kerne kommt, können die Symptome von gereizten und brennenden Schleimhäuten bis hin zu Übelkeit und Erbrechen reichen. Hier empfiehlt das BC DPIC, den Mund auszuspülen und ein Glas Wasser oder Milch zu trinken. Eiswürfel lutschen kann ebenfalls zur Linderung beitragen.

In Deutschland gab es bisher nur vereinzelte Fälle



Die französische Polizei habe glücklicherweise noch keine Meldungen von schwerwiegenden Fällen zu vermelden, berichtet das Portal "The Local".

Eine Schule in Romilly-sur-Seine im Norden Frankreichs sah sich allerdings gezwungen, die Eltern vor der Challenge zu warnen , nachdem drei Schüler wegen "leichter Verbrennungen" behandelt werden mussten.

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Trotzdem verbreitet sich die "Chili Pepper Challenge" immer noch weiter auf Spielplätzen und Schulhöfen. Auch in Deutschland seien bereits vereinzelt Fälle aufgetreten, schreibt die Zeitschrift "Brigitte".

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(lk)

Aus diesem Grund verlieren wir im Winter mehr Haare als sonst

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  • Im Winter verlieren wir mehr Haare als im Sommer

  • Zwei Experten erklären jetzt, warum das kein Grund zur Sorge ist


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Dieser Artikel erschien ursprünglich bei Refinery29.

Für die meisten von uns ist es wohl einer der schlimmsten Alpträume: Wenn sich am Vorabend eines Dates ein ätzender Pickel auf der Stirn ankündigt, wenn der Selbstbräuner ungleichmäßige Streifen im Gesicht hinterlassen hat oder wenn einem aus unerklärlichen Gründen die Haare ausfallen.

Die ersten beiden Vorfälle lassen sich mit etwas Geduld, einem Peeling und ordentlich Salicylsäure behandeln, Haarausfall wirkt hingegen gleich um ein Vielfaches bedrohlicher.

Es gibt diverse psychologische Begründungen, warum Haarausfall für viele einer Katastrophe gleicht. Kaum ein anderes äußeres Merkmal ist so sehr mit Weiblichkeit konnotiert wie unser Haar.

Sie sind Schutzmantel und tragen zugleich in großen Teilen zu unserer Erscheinung bei. Niemand will, dass sie ausfallen.

Die Haare befinden sich im Winter in der "Shedding"-Phase



Haarausfall ist eine komplexe Angelegenheit, denn es gibt mindestens genauso viele Ursachen für sie wie beispielsweise für Akne oder Schlaflosigkeit.

Aber hey, es gibt auch gute Nachrichten: Nur weil du im vergangenen Monat mehr Haare als sonst gelassen hat, muss das nicht gleich Grund zur Sorge sein. Wahrscheinlich hast du sogar rein gar nichts zu befürchten. Im Winter befinden sich die Haare nämlich in der sogenannten "Shedding“-Phase.

Mehr zum Thema: Dieser simple Trick hilft sofort gegen elektrisch aufgeladene Haare im Winter

"Der Wachstumszyklus der Kopfbehaarung durchläuft drei Phasen“, erklärt Daniel Isaacs, Chief Product Officer bei Nanogen. "Es gibt die anagene Phase, das ist die Wachstumsphase, die etwa 3-6 Monate dauert, die Übergangs-Katagenphase, die ein paar Wochen andauert, und schließlich die Ruhe-Phase, die als Telogen bezeichnet wird. Sie dauert etwa drei Monate.“

Die Kopfhaut braucht im Winter weniger Schutz vor der Sonne



Während der Telogen-Phase, die in der Regel gegen Ende des Sommers und Anfang des Herbstes einsetzt, ruht das Haar. In dieser Zeit wird altes Haar abgestoßen, wohingegen nur wenige neue Haare nachwachsen.

Aufgrund des ungleichen Verhältnisses wird der Haarausfall stärker bemerkbar.

"Wenn sich die Jahreszeiten verschieben, scheint es so, als würden sich die Haare länger in der telogenen Phase befinden. Warum das so ist, weiß bisher niemand so genau. Es gibt die Idee, dass es eine evolutionäre Sache ist, weil die Kopfhaut im Winter tendenziell weniger Schutz vor der Sonne benötigt als im Sommer, weshalb dann auch weniger Haare nachwachsen. Dies würde auch erklären, warum wir ausgefallene Haarmengen deutlich größer als normal empfinden,“ fügt Isaacs hinzu.

Stress kann ebenfalls zu Haarausfall führen



Natürlich verlieren wir jeden Tag Haare – wahrscheinlich sogar mehr als wir denken. Der Trichologe Iain Sallis sagt: "Wir verlieren pro Tag etwa 100 Haare. Es können auch mal bis zu 150 sein, das ist trotzdem noch im grünen Bereich. Besorgniserregend wird es erst, wenn man mehr als 150 am Tag verliert.“ (Andere Trichologen legen den Durchschnitt mit 80 Haaren pro Tag etwas niedriger an.)

Nun ist es aber so, dass niemand die Zeit und Muße hat, täglich jede einzelne Haarsträhne zu zählen, die man verliert. Es muss also andere Möglichkeiten geben, um dies zu überprüfen.

Isaacs und Sallis weisen beide darauf hin, dass es ein ernsthaftes Problem gebe, wenn Haare in ganzen Knäueln anstatt in Strähnen ausfallen oder man kahle Stellen an der Kopfhaut findet.

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Aggressive chemische Behandlung sollte vermieden werden



"Bedenken Sie auch, dass Stress zu Haarausfall führen kann. Es nützt also auch nichts, sich ständig wie besessen über seinen Haarausfall auszulassen“, bemerkt Isaacs zudem.

Wenn du von saisonalem Haarausfall betroffen bist, solltest du dich langfristig auf die Gesundheit deiner Kopfhaut konzentrieren, die zugegebenermaßen unsexy, aber laut Isaacs und Sallis sehr wichtig ist.

"Unser Haar ist totes Keratin. Das heißt, unsere Kopfhaut ist im Wesentlichen mitverantwortlich dafür, dass unsere Haare gesund bleiben“, erklärt Isaacs, während Sallis anmerkt: "Die Kopfhaut und die Haare müssen wir wie zwei verschiedene Körperteile behandeln.“

Shampoo reinigt sowohl die Kopfhaut als auch das Haar. Isaacs empfiehlt darüber hinaus, eine nährende Maske sowie ein Serum in die tägliche Waschroutine mit einzubauen, da sie länger mit der Kopfhaut und den Haaren in Kontakt kommen. Aggressive chemische Behandlungen sollte man ebenfalls meiden.

Nehmt euch Zeit für eure Haare und die Kopfhaut



Kurzum: Ein leichter Anstieg des Haarausfalls zur jetzigen Jahreszeit ist ganz normal und sollte uns nicht in Panik versetzen. Aber denkt dran: Nicht nur eure Haut braucht im Winter eine extra Portion Pflege. Nehmt euch auch Zeit für eure Haare und die Kopfhaut, wenn das Quecksilber fällt.

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Wenn du glaubst, dass du überproportional viele Haare verlierst, deine Haare büschelweise ausfallen oder sich kahle Stellen auf dem Kopf andeuten, solltest du dringend einen Dermatologen aufsuchen und die Ursache abklären. Sicher ist sicher!

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(ame)

Dänische Kinder sind glücklicher - weil ihre Eltern etwas Entscheidendes anders machen

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Ist Ihnen aufgefallen, dass es einen unausgesprochenen oder sogar ausgesprochenen immensen Druck auf die heutigen Eltern gibt, alle möglichen Aktivitäten für Kinder zu organisieren?

Ob es Schwimmen, Ballett, Klavierspielen oder Fußball ist - man hat als Mutter oder Vater das Gefühl, seinen Job nicht ordentlich zu machen, wenn die eigenen Kinder nicht an mindestens drei oder vier Aktivitäten pro Woche teilnehmen.

Wie oft hat man schon Eltern sagen hören, dass ihr ganzer Samstag dafür draufgeht, ihre Kinder zu verschiedenen sportlichen oder sonstigen Aktivitäten zu fahren? Aber wann haben Sie zum letzten Mal jemanden sagen hören: "Am Samstag spielt meine Tochter?"

Und mit "spielen" meinen wir nicht Geige oder Fußball spielen oder zu einer von Erwachsenen organisierten Spielverabredung gehen. Wir meinen ein "Spielen", bei dem die Kinder - allein oder mit einem Freund - sich selbst überlassen sind und genau so spielen, wie sie es wollen und solange sie wollen.

Spielen scheint eine Art Verschwendung wertvoller Lernzeit zu sein



Wenn Eltern dieses selbstbestimmte, freie Spiel zulassen, haben sie oft nagende Schuldgefühle, falls sie es zugeben.

Denn wir fühlen uns als bessere Eltern, wenn wir den Kindern etwas beibringen, in einer Sportart trainieren lassen oder ihren kleinen Gehirnen irgendeine Art von Input geben. Spielen scheint eine Art Verschwendung wertvoller Lernzeit zu sein. Aber ist es das wirklich?

In den USA ist die Zahl der Stunden, in denen Kinder spielen dürfen, in den letzten fünfzig Jahren dramatisch zurückgegangen. Dafür sind neben dem Fernsehen und dem Computer auch die Angst der Eltern, dass die Kinder sich verletzen könnten, sowie ihr starker Wunsch, ihre Entwicklung zu fördern, verantwortlich.

Mehr zum Thema: Ich habe erlebt, was mit Kindern passiert, die nicht genug Zeit zum Spielen haben

Alle diese Faktoren haben einen Großteil der Zeit in Beschlag genommen, die den Kindern früher zum Spielen zur Verfügung stand.

Als Eltern sind wir beruhigt, wenn unsere Kinder erkennbare Fortschritte machen. Wir schauen ihnen gern beim Fußballspielen zu, während sie von anderen angefeuert werden, oder gehen zu ihren Ballettaufführungen oder Klavierkonzerten.

Wir berichten stolz, dass Paul eine Medaille oder einen Pokal gewonnen hat oder ein neues Stück spielen kann oder das spanische Alphabet aufsagen kann. Das gibt uns das Gefühl, gute Eltern zu sein.

Wir tun es mit den besten Absichten, denn indem wir dafür sorgen, dass unsere Kinder zusätzlichen Unterricht erhalten und an strukturierten Aktivitäten teilnehmen, geben wir ihnen die Möglichkeit, erfolgreichere Erwachsene zu werden. Aber ist das wirklich so?

Es ist kein Geheimnis, dass die Diagnosen "Angststörung", "Depression" und "Aufmerksamkeitsdefizitstörung" bei Kindern sprunghaft angestiegen sind. Ist es möglich, dass wir unsere Kinder unwissentlich in Angst versetzen, indem wir ihnen die Möglichkeit zum Spielen nehmen?

Dänische Eltern fördern die Resilienz ihrer Kinder



Viele Eltern wollen, dass ihre Kinder vorzeitig eingeschult werden oder eine Klasse überspringen. Kinder lernen immer früher Lesen und Rechnen und wir sind stolz auf sie, weil sie "klug" sind, denn Intelligenz und Sportlichkeit sind in unserer Kultur hoch angesehen.

Wir geben uns viel Mühe, um sie mit Nachhilfe und Lernspielzeug und -programmen dahin zu bringen. Schulischer Erfolg ist das Ziel vieler Eltern, und das sind greifbare, sichtbare, messbare Zeichen des Erfolgs.

Freies Spiel macht den Kindern zwar Spaß, aber was lernen sie dabei? Was wäre, wenn wir den Eltern sagen würden, dass ihre Kinder beim freien Spiel lernen, weniger ängstlich zu sein und besser mit Frustration umzugehen?

Sie stärken spielerisch ihre Resilienz. Und Resilienz ist nachweislich einer der wichtigsten Faktoren für den späteren Erfolg im Erwachsenenleben.

Die Fähigkeit, sich nach Niederlagen wieder "aufzurappeln", Gefühle zu regulieren und mit Stress umzugehen, ist eine wichtige Eigenschaft eines gesunden Erwachsenen.

Wir wissen inzwischen, das Resilienz Ängste und Depressionen verhindert, und die Dänen fördern diese Fähigkeit schon seit langem bei ihren Kindern, indem sie sie häufig frei spielen lassen.

Beim freien Spiel lernen Kinder, weniger ängstlich zu sein und besser mit Frustration umzugehen.

In Dänemark entwickelte das Ehepaar Niels und Erna Juel- Hansen schon 1871 die erste Pädagogik auf erziehungswissenschaftlicher Basis, die auch freies Spiel beinhaltete. Sie fanden heraus, dass freies Spiel für die Entwicklung eines Kindes unerlässlich ist.

Lange Zeit durften dänische Kinder erst mit sieben Jahren eingeschult werden. Pädagogen und die Menschen, die die Lehrpläne entwarfen, wollten nicht, dass sie schon mit fünf oder sechs Jahren unterrichtet wurden, weil sie der Überzeugung waren, dass Kinder in erster Linie Kinder sein und spielen sollten.

In Dänemark gibt es eine Freizeitschule



Und selbst heute endet der reguläre Schulunterricht für Kinder bis zum Alter von zehn Jahren in Dänemark um 14 Uhr. Anschließend können sie für den Rest des Tages zur sogenannten "Freizeitschule" (skolefritidsordning) gehen, wo sie in erster Linie zum Spielen angeregt werden. Erstaunlich, aber wahr!

In Dänemark liegt das Hauptaugenmerk nicht auf Bildung oder Sport, sondern auf dem ganzen Kind. Eltern und Lehrer konzentrieren sich auf Dinge wie Sozialisation, Autonomie, Zusammenhalt, Demokratie und Selbstwertgefühl.

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Sie wollen, dass Kinder Resilienz lernen und einen verlässlichen inneren Kompass entwickeln, der sie durchs Leben führt. Sie wissen, dass die Kinder auch eine gute Bildung erhalten und viele Fähigkeiten erwerben. Aber echtes Glück resultiert nicht allein aus guter Bildung.

Ein Kind, das lernt, mit Stress umzugehen, Freundschaften schließt und ein realistisches Bild von der Welt hat, hat Lebenskompetenzen erworben, die sich beispielsweise sehr stark von den Fähigkeiten eines Mathegenies unterscheiden.

Lebenskompetenzen beziehen sich nach dänischem Verständnis auf alle Aspekte des Lebens, nicht nur auf das Berufsleben. Denn was ist ein Mathegenie ohne die Fähigkeit, mit den Höhen und Tiefen des Lebens umzugehen?

Alle dänischen Eltern, mit denen wir gesprochen haben, erklärten, dass sie die Konzentration auf Leistung und Druck bei der Kindererziehung für den falschen Weg halten.

Ihrer Ansicht nach können Kinder, die immer nur Leistung bringen, um etwas (gute Noten, Preise oder Lob von Lehrern oder Eltern) von außen zu bekommen, keinen inneren Antrieb entwickeln.

Sie glauben vielmehr, dass Kinder vor allem Freiraum und Vertrauen brauchen, damit sie lernen können, Dinge aus eigener Kraft zu bewältigen, ihre eigenen Probleme zu schaffen und zu lösen. Daraus entstehen echtes Selbstwertgefühl und echte Selbstständigkeit, die auf dem "inneren Cheerleader" des Kindes, nicht auf anderen Menschen, beruhen.

Internale oder externale Kontrollüberzeugung



In der Psychologie wird dieser innere Cheerleader oder Antrieb als "Kontrollüberzeugung" bezeichnet. Sie beschreibt, inwieweit ein Mensch das Gefühl hat, die Kontrolle über sein eigenes Leben und die ihn betreffenden Ereignisse zu haben.

Menschen mit internaler Kontrollüberzeugung glauben, dass sie die Macht haben, ihr Leben und die Dinge, die ihnen zustoßen, zu steuern. Sie haben einen inneren persönlichen Antrieb, die Kontrolle kommt von innen.

Menschen mit externaler Kontrollüberzeugung glauben, dass ihr Leben von äußeren Faktoren, wie der Umgebung oder dem Schicksal, bestimmt wird, auf die sie wenig Einfluss haben. Ihr Antrieb kommt von außen.

Wir werden alle durch unsere Umgebung, unsere Kultur und unseren sozialen Status beeinflusst. Wie stark wir glauben, unser Leben trotzdem beeinflussen zu können, macht den Unterschied zwischen innerer und äußerer Kontrollüberzeugung aus.

Studien haben immer wieder gezeigt, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ausgeprägter externaler Kontrollüberzeugung eine erhöhte Neigung zu Ängsten und Depressionen haben.

Sie werden ängstlich, weil sie das Gefühl haben, wenig oder keine Kontrolle über ihr Schicksal zu haben, und sie werden depressiv, wenn dieses Gefühl der Hilflosigkeit über- handnimmt.

In den letzten 50 Jahren hat sich ein Trend entwickelt



Es ist auch wissenschaftlich erwiesen, dass es in den letzten 50 Jahren bei jungen Menschen eine deutliche Verschiebung hin zu einer eher externalen Kontrollüberzeugung gegeben hat.

Die Psychologin Jean M. Twenge und ihre Kollegen haben die Ergebnisse eines von Nowicki und Strickland entwickelten Tests zur Messung kindlicher Kontrollüberzeugungen über einen Zeitraum von 50 Jahren ausgewertet.

Bei diesem Test wird gemessen, ob jemand eine internale oder externale Kontrollü- berzeugung hat. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass bei Kindern jeden Alters, von der Grundschule bis zum College, eine deutliche Verschiebung von der internalen zur externalen Kontrollüberzeugung stattgefunden hat.

Mehr zum Thema: Tabuthema Depressionen: Warum Lehrer anfangen müssen, in der Schule darüber aufzuklären

Um dies zu verdeutlichen: 1960 war der Anteil der jungen Menschen die angaben, Kontrolle über ihr Leben zu haben, 80 Prozent größer als 2002. Noch auffälliger ist, dass dieser Trend bei Grundschulkindern ausgeprägter war als bei Kindern in weiterführenden Schulen oder bei Studenten.

Das heißt, Kinder haben schon in jungen Jahren das Gefühl, keine Kontrolle über ihr Leben zu haben. Und dieses Gefühl der Hilflosigkeit überkommt sie immer früher. Diese Zunahme der externalen Kontrollüberzeugung steht in direktem Zusammenhang mit dem Anstieg von Depressionen und Angststörungen in unserer Gesellschaft. Was könnte die Ursache dieser Verschiebung sein?

Viel Raum zum Lernen und Wachsen



Im Zentrum der dänischen Erziehungsphilosophie steht ein von dem russischen Entwicklungspsychologen Lew Wygotski formuliertes Konzept namens "Zone der nächsten Entwicklung".

Dabei geht es im Wesentlichen darum, dass ein Kind genug Raum zum Lernen und Wachsen in den richtigen Bereichen mit dem richtigen Maß an Unterstützung braucht.

Stellen wir uns vor, dass wir einem Kind helfen, im Wald über einen umgestürzten Baumstamm zu klettern.

Wenn es beim ersten Mal die ganze Hand braucht, geben wir ihm die Hand, aber beim nächsten Mal vielleicht nur noch einen Finger, und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, lassen wir es allein über den Baum hinüberklettern. Wir heben das Kind nicht darüber.

In Dänemark versuchen Eltern sich nicht einzumischen, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Sie vertrauen darauf, dass ihre Kinder in der Lage sind, neue Dinge auszuprobieren, und geben ihnen Raum, um zu lernen sich selbst zu vertrauen.

Sie geben ihnen ein Gerüst für ihre Entwicklung und helfen ihnen, ihr Selbstwertgefühl aufzubauen, was sehr wichtig für das "ganze Kind" ist.

Dänische Eltern mischen sich nicht so viel ein



Wenn Kinder zu sehr unter Druck gesetzt werden, können sie die Freude an dem, was sie tun, verlieren, und das kann zu Ängsten und Unsicherheit führen.

Dänische Eltern versuchen, ihre Kinder dort abzuholen, wo sie sich beim Ausprobieren einer neuen Fähigkeit sicher fühlen, und ermuntern sie dann, weiter zu gehen oder etwas Neues auszuprobieren, was sich noch aufregend und fremd anfühlt. In Dänemark versuchen Eltern sich nicht einzumischen, wenn es nicht unbedingt nötig ist.

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Erste Worte, erstes Durchschlafen - und der erste Kita-Platz: All das ist Thema in unserer Eltern-Gruppe bei Facebook. Meldet euch hier an.


Wenn Kinder diesen Raum bekommen, können sie sowohl Kompetenzen als auch das Vertrauen in ihre internale Kontrollüberzeugung entwickeln, weil sie die Erfahrung machen, dass sie ihre Herausforderungen und ihre Entwicklungsschritt bewältigen können.

Bei Kindern, die zu sehr unter Druck gesetzt werden, besteht das Risiko, dass sie eine externale Kontrollüberzeugung entwickeln, weil sie ihre Entwicklung nicht selbst steuern können, sondern äußere Faktoren dies übernehmen. Dadurch wird die Grundlage ihres Selbstwertgefühls erschüttert.

Manchmal glauben wir, Kindern zu helfen, wenn wir sie dazu drängen, Dinge schneller zu erledigen oder früher zu lernen, doch sie im richtigen Augenblick ihrer Entwicklung an- zuleiten, führt zu viel besseren Ergebnissen - nicht nur, weil den Kindern dann das Lernen an sich viel mehr Spaß macht, sondern auch, weil sie sich sicherer sind, die betreffenden Fähigkeiten zu besitzen, wenn sie deren Erwerb selbst steuern konnten.

Zu viel Druck zerstört das Selbstwertgefühl



Dieser Meinung ist auch der amerikanische Psychologe David Elkind. Kinder, die beispielsweise dazu gedrängt werden, früher lesen zu lernen, mögen anfangs besser als Gleichaltrige lesen, aber dieser Vorsprung gleicht sich im Lauf der Jahre aus.

Und wie hoch ist der Preis, der dafür zu zahlen ist: Viele Kinder, die dazu gedrängt wurden, haben langfristig größere Ängste und ein geringes Selbstwertgefühl.

Auf dem Markt gibt es unzählige Bücher zur Bekämpfung von Ängsten und Stress. Wir wollen Stress, insbesondere bei unseren Kindern, um jeden Preis reduzieren. Viele Eltern schweben über ihren Kindern und greifen ständig ein, um sie zu beschützen.

Die meisten von uns sperren Treppen mit einem Gitter ab und schließen alles weg, was für die Kleinen irgendwie gefährlich werden könnte. Wenn wir es nicht tun, haben wir das Gefühl, schlechte Eltern zu sein, und tatsächlich verurteilen wir andere dafür und werden dafür verurteilt, wenn wir nicht genug tun, um unsere Kinder zu beschützen.

Heutzutage sind so viele Sicherheitsmaßnahmen und -vorrichtungen erforderlich, dass man sich fragt, wie Kinder vor zwanzig Jahren ohne sie überleben konnten.

Wir wollen unsere Kinder nicht nur vor Stress schützen, sondern auch ihr Selbstbewusstsein aufbauen und ihnen das Gefühl geben, etwas Besonderes zu sein.

Die Standardmethode besteht darin, sie - manchmal geradezu exzessiv - für unbedeutende Leistungen zu loben. Aber in diesem Bemühen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und ihren Stress zu verringern, legen wir unbewusst vielleicht erst den Grundstein für langfristigen Stress.

Selbstbewusstsein statt Selbsvertrauen aufzubauen, ist so, als ob man ein schönes Haus auf einem schlechten Fundament baut. Und wir wissen alle, was passiert, wenn der große, böse Wolf kommt.

Spielen macht stark



Wissenschaftler untersuchen seit Jahren das Spielen bei Tieren und versuchen seinen evolutionären Zweck zu verstehen. Eine ihrer Erkenntnisse lautet, dass Spielen eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, den Umgang mit Stress zu erlernen.

Bei Studien an Hausratten und Rhesusaffen wurde festgestellt, dass sie als ausgewachsene Tiere stark unter Stress litten, wenn sie in einer wichtigen frühen Entwicklungsphase auf Spielkameraden hatten verzichten müssen.

Sie überreagierten in schwierigen Situationen und kamen in der sozialen Interaktion nicht mit ihren Artgenossen aus. Sie reagierten entweder mit übertriebener Angst und rannten zitternd in eine Ecke oder mit übertriebener Aggression und schlugen wütend um sich.

Das war sicherlich auf den Mangel an Spiel zurückzuführen, denn wenn die Tiere auch nur eine Stunde am Tag mit Artgenossen spielen durften, entwickelten sie sich normal und kamen als Erwachsene besser zurecht.

Das beim Spielen erlebte Kampf-oder-Flucht-Verhalten aktiviert im Gehirn dieselben neurochemischen Pfade wie Stress. Denken Sie an Hunde, die einander spielerisch jagen. Viele Tiere gehen dieser Art von Spiel nach, bei der sie die Position des Angreifers oder Unterlegenen einnehmen und eine Art Stress erzeugen.

Je mehr sie spielen, desto besser kann ihr Gehirn Stress regulieren



Wir wissen, dass das Gehirn von Tieren später weniger auf Stress reagiert, wenn sie im Babyalter auf spielerische Weise Stress ausgesetzt werden. Das heißt, je mehr sie spielen, desto besser kann ihr Gehirn Stress regulieren, während sie heranwachsen.

Ihre Fähigkeit, mit Stress umzugehen, verbessert sich durch das Spielen weiter, sodass sie auch mit zunehmend schwierigeren Situationen zurechtkommen. Resilienz wird nicht durch die Vermeidung von Stress gefördert, sondern dadurch, dass man lernt, ihn in Schach zu halten und zu meistern.

Berauben wir unsere Kinder der Fähigkeit, Stress zu regulieren, indem wir sie nicht genug spielen lassen? Wenn man sich die Häufigkeit von Angststörungen und Depressionen in unserer Gesellschaft ansieht, fragt man sich, ob etwas aus den Fugen geraten ist.

Da eine der größten Ängste, unter denen Menschen mit Angststörungen leiden, darin besteht, die Kontrolle über die eigenen Gefühle zu verlieren, drängt sich die Frage auf: Werden aus unseren Kindern ausgeglichenere, selbstbewusstere und glücklichere Erwachsene, wenn wir uns zurückhalten und sie mehr spielen lassen? Wir glauben, ja.

Der Beitrag ist ein Auszug aus dem Buch Warum dänische Kinder glücklicher und ausgeglichener sind. Die Erziehungsgeheimnisse des glücklichsten Volks der Welt von Jessica Joelle Alexander und Iben Dissing Sandahl.

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Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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An alle Freunde, die mich immer warten lassen: Ihr seid asozial

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Kommt ihr oft zu spät? Oder seid ihr immer pünktlich und müsst auf andere warten?

Mich persönlich nervt Unpünktlichkeit wahnsinnig und ich kann nicht nachvollziehen, wie man ständig zu spät kommen kann.

Nicht nur ich lege sehr viel Wert auf Pünktlichkeit. Die meisten Deutschen sind meiner Meinung.

Eine Umfrage hat ergeben, dass 63,6 Prozent der Deutschen sich bei Treffen mit Freunden an die vorgegebene Zeitangabe halten - und wünschen sich das auch von ihren Mitmenschen. 23,7 Prozent kommen sogar zu früh, um auf jeden Fall pünktlich zu sein. Geringfügige Verspätungen um bis zu 15 Minuten sind toleriert.

Eure Ausreden könnt ihr euch sparen



Mir fällt immer wieder auf, dass viele meiner Freunde wohl zu den übrigen 36 Prozent gehören. Sich mit Freunden verabreden und treffen sollte eigentlich Spaß machen. Die Vorfreude darauf vergeht mir aber schnell, wenn ich eine halbe Stunde in der Kälte stehen und auf sie warten muss. Erst vor kurzem ist mir genau das wieder passiert.

Ich habe schon verschiedenste Ausreden gehört, warum mein Gegenüber mal wieder unpünktlich war. Die Bahn hatte Verspätung, ist komplett ausgefallen oder aber: "Ups, ich habe die Zeit übersehen". Ich finde: Es gibt heutzutage kaum ein Gerät, das nicht die Uhrzeit anzeigt. Mir ist es schleierhaft, wie man diese also jedes Mal übersehen kann.

Ich warte ständig auf meine unpünktlichen Freunde und habe darauf definitiv keine Lust mehr. Was ich ihnen gerne sagen will, seht ihr oben im Video.


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Bahn gibt eigene Ziele zur Pünktlichkeit auf - so spöttisch kommentiert das Netz

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  • Die Deutsche Bahn hat ihr Pünktlichkeitsziel für 2017 aufgegeben

  • Ursprünglich sollten 81 Prozent der Züge pünktlich ans Ziel kommen

  • Auf Twitter schlägt der Beförderungsgesellschaft dafür nur Häme entgegen


Signalstörung, umgefallene Bäume, Personenunfälle: Die Gründe für die Verspätungen der Deutschen Bahn sind ebenso vielseitig wie häufig. Wer regelmäßig mit dem Zug unterwegs ist, hat längst verstanden, nicht all zu viel auf die "planmäßige Ankunftszeit" zu geben.

Umso überraschender kommt für viele Zugreisende nun, dass die Deutsche Bahn (DB) ihr selbst ernanntes Pünktlichkeitsziel für dieses Jahr vorerst aufgibt. Die Nachricht wirft vor allem eine Frage auf: Gab es das eigentlich?




”Bin froh, wenn mein Zug überhaupt bis ans Ziel fährt”



Tatsächlich hatte sich die Bahn zuletzt eine Quote von 81 Prozent pünktlicher Fernzüge für das Gesamtjahr vorgenommen. Das sei nun nicht mehr erreichbar, sagte Bahnchef Richard Lutz der "Süddeutschen Zeitung" am Dienstag.

Viele Twitter-Nutzer reagierten mit bissigen Kommentaren auf diese Nachricht. "Die Bahn konzentriert sich jetzt auf alternative Pünktlichkeit", schreibt ein User etwa.




Ein anderer meint: "Die Bahn hat ein Pünktlichkeitsziel? Die können doch schon froh sein, daß sie nicht mehr als zwei Züge pro Tag im Wald verschlampen!"




Wieder ein anderer lässt durchblicken, dass Pünktlichkeit nicht mal seine Priorität sei. "Ich bin froh, wenn mein Zug überhaupt bis an sein Ziel fährt und nicht wegen einer Lok-Störung oder Baustelle nur die Hälfte (der Strecke) fährt."




Mehr zum Thema: Verstaatlicht die Deutsche Bahn endlich wieder!

Werden jetzt die Preise erhöht?



Trotz der vielen Verspätungen hat die Deutsche Bahn ihre Fahrpreise in den vergangenen Jahren stetig weiter angehoben, zuletzt im Dezember 2016, um zwei bis 2,5 Prozent.

Auch darauf gingen Twitternutzer in ihren Kommentaren ein. "Die Deutsche Bahn gibt ihr Pünktlichkeitsziel auf. Werden jetzt die Preise entsprechend erhöht, weil die Fahrgäste sich länger in der Bahn aufhalten?”, fragt einer.




"Xavier" ist Schuld



Immerhin beteuert Bahnchef Lutz, das Versagen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. "Das ärgert uns", sagte er gegenüber der "SZ". “Wir hatten den Kunden mehr versprochen.”

Doch gerade im zweiten Halbjahr sei zu viel passiert, als dass sich dieses Ziel einhalten hätte lassen. Unwetter, wie Sturm "Xavier", hätten die DB vor massive Probleme gestellt. Viele Strecken hätten wegen umgefallener Bäume vorübergehend gesperrt werden müssen. Es sei zu Ausfällen und Verspätungen im Zugbetrieb gekommen.

In Zukunft wolle man daher besser vorbereitet sein, etwa durch sorgfältige Kontrollen von Bäumen und Sträuchern entlang der Gleise, sagte Lutz.

Trotz allem will die Bahn an ihrem langfristigen Ziel von 85 Prozent pünktlichen Zügen festhalten, "auch wenn auf dem Weg dorthin beträchtliche Hindernisse zu beseitigen sind", sagte Lutz der “SZ”.

Mit Material der dpa.

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(ll)









Eine Paartherapeutin erklärt, wie die zerrüttete Beziehung zwischen Union und SPD noch zu retten ist

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  • Eine Neuauflage der Großen Koalition wird mit jedem Tag wahrscheinlicher

  • Doch in der Beziehung von Angela Merkel und Martin Schulz kriselt es

  • Eine Paartherapeutin erklärt, unter welchen Bedingungen die GroKo funktionieren kann


Kanzlerin Angela Merkel hat es gerade nicht leicht. Ihr potenzieller Partner, die FDP, hat sie im Stich gelassen und die Jamaika-Verhandlungen unerwartet abgebrochen. Es ist, als hätte Christian Lindner sie direkt vor dem Altar sitzen gelassen. Jetzt hat Deutschland auch neun Wochen nach der Wahl noch keine Regierung.

Wenn die Kanzlerin nun keine Neuwahlen oder eine Minderheitsregierung will, bleibt ihr nichts anderes übrig, als eine neue Beziehung wieder aufleben zu lassen, eine Große Koalition mit der SPD - und wahrscheinlich Martin Schulz.

Klar, der ist nicht gerade ihre große Liebe. Und auch Schulz freut sich auf eine GroKo ungefähr so sehr wie auf den Besuch bei den verhassten Schwiegereltern. Eher als einer Traumhochzeit gleicht die Neuauflage der GroKo jetzt der Situation um fünf Uhr morgens im Club: Man muss den Partner nehmen, der noch da ist. Restesondierung sozusagen.




Aber die Sondierungen haben noch nicht einmal begonnen, da kracht es schon zwischen den potenziellen GroKo-Partnern. Wenn es so weiter geht, wird es nicht mehr lange dauern und die SPD und die Union werden sich gegenseitig mit dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat vergiften.

Aber immerhin: Es gibt auch Schnittmengen. Und die Hoffnung darauf, dass die Große Koalition doch noch gelingen kann.

Die Münchner Paartherapeutin Juliette Boisson zumindest ist zuversichtlich. Sie sagt: Die Beziehung zwischen Merkel und Schulz könnte noch zu retten sein. Aber nur unter einer Bedingung: Merkel und Schulz müssen sich auf Kompromisse einlassen und wieder zueinander finden.

Das sind ihre Tipps für Merkel und Schulz:



"Was ihnen gerade fehlt, ist eine Haltung der Vernunft", sagte Boisson der HuffPost. "Sie gehen da viel zu emotionsgeladen ran. Es gibt in jeder Ehe oder Beziehung Dinge, die nicht so romantisch sind. Aber es gibt immer auch Gemeinsamkeiten. Darauf sollten sie sich besinnen. Und sie sollten auch an ihre Kinder, an uns, das Volk, denken."

Die Paartherapeutin will zwar niemandem vorschreiben, nur wegen der Kinder zusammenzubleiben. Denn eine Trennung sei völlig legitim, sagt sie. Und: Wenn die Ehe zu schlecht verlaufe, dann würden das die Kinder ohnehin merken - also in diesem Fall wir - und unter den Konsequenzen leiden.

Und dennoch: Es gebe viele Möglichkeiten, das Feuer der Liebe neu zu entfachen. Selbst Merkel und Schulz könnten neue Leidenschaft in ihre potenzielle Partnerschaft bringen - wenn sie sich nur ein bisschen anstrengen würden.

Mehr zum Thema: Die Grokostrophe: Warum ein Bündnis aus Union und SPD ein Desaster für Deutschland wäre

"Die beiden müssen sich bewusst miteinander auseinandersetzen", rät die Beziehungsexpertin. "Sie sollten nicht im Alltag gefangen sein und mal was Schönes zusammen unternehmen. Das kann ein nettes Abendessen oder ein schönes Wochenende sein - oder nun ja, im Falle der beiden vielleicht zumindest eine besonders schöne Sitzung."

Denn auch während der Arbeit könnten die beiden wieder zueinanderfinden, glaubt Boisson. Der Schlüssel dazu laute: gegenseitige Wertschätzung.

"Merkel könnte beziehungsgestört sein"



"Sie sollten sich gegenseitig loben und ihr Selbstbewusstsein stärken", rät die Expertin. Und dabei gehe es nicht allein darum, Sympathiepunkte zu gewinnen, denn: "Je selbstbewusster der Partner ist, desto offener ist er auch und desto eher lässt er sich auf Verhandlungen ein", erklärt sie.

Merkel und Schulz sollten sich also ruhig gegenseitig schmeicheln - aber übertreiben sollten sie es auch nicht. Immerhin geht es ums Geschäft. Außerdem könne auch Abstand Leidenschaft entfachen, sagt Boisson.

"Und wenn man sich dann doch oft sieht, ist es wichtig, den Partner immer wieder zu überraschen. In einer Beziehung könnte das zum Beispiel mit einem neuen Sextoy sein. Merkel und Schulz könnten sich gegenseitig vielleicht durch eine neue Art der Kommunikation überraschen."

Mehr zum Thema: Kann die GroKo gelingen? Wo sich Union und SPD einig sind - und wo nicht

Kommunikation sei ohnehin das Wichtigste in einer Partnerschaft, gerade in dieser. Denn Schulz habe es mit Merkel nicht leicht, weil sie immerhin gerade erst verlassen worden sei - von der FDP und Christian Lindner.

"Sie könnte dadurch beziehungsgestört sein", sagt Boisson. "Denn unsere alten Erfahrungen prägen uns. Wenn ich gerade verlassen worden wäre, würde ich meinem neuen Partner ganz ehrlich sagen: Du, wenn ich mich mal irrational verhalte, dann kann es daran liegen."

"Auch Polygamie wäre möglich"



Der Beziehungscoach kann sich gut vorstellen, dass Merkel nun Verlustängste entwickelt hat. Umso wichtiger sei es nun, dass ihr neuer Partner, Schulz, Verständnis und Rücksicht zeige.

Entscheidend sei auch, dass keiner der beiden versuche, den anderen zu ändern. "Ich kann meine eigene Haltung gegenüber einem bestimmten Verhalten meines Partners ändern, aber nicht die Haltung meines Partners", weiß die Therapeutin aus Erfahrung.

Am glücklichsten seien ihrer Meinung nach die Paare, die sich so akzeptieren, wie sie sind. Und die sich vertrauen. Das sei immer ein Risiko, denn für Vertrauen gebe es keine Garantie. Aber es sei die einzige Möglichkeit, eine Beziehung zu führen.

Im Falle von Merkel und Schulz könnte sich die Paartherapeutin durchaus auch Polygamie oder eine offene Beziehung vorstellen, also in diesem Fall eine Minderheitsregierung. Aber raten würde sie dazu niemandem. "Aus meiner Erfahrung als Paartherapeutin ist es so, dass eine offene Beziehung immer nur von einer Person ausgeht. Es kommt sehr selten vor, dass wirklich beide Partner sagen, sie hätten überhaupt kein Problem damit", sagt sie.

Therapeutin sicher: "Es kann funktionieren"



Der Beziehungscoach sieht deshalb nur einen Ausweg für die Beziehung von Merkel und Schulz: Sie müssen das Risiko eingehen, die positiven Eigenschaften des anderen sehen und sich auf eine Große Koalition einlassen. Was für einen Erfolg spreche, sei, dass die Union und die SPD sich gut kennen. Sie hätten immerhin schon viele Legislaturperioden zusammen verbracht. Die Therapeutin sieht Potenzial.

"Wenn beide endlich ihr Ego zurückschrauben, dann kann das auch funktionieren", sagt sie.

"Nur wenn der Mensch eine Form von Risiko eingeht, kann eine kreative Beziehung entstehen. Wenn alle die Hosen vollhaben, geht auch nichts. Man muss den Mut haben zu sagen: Ich investiere jetzt in etwas, von dem ich nicht weiß, ob es was wird."

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(lk)

Petry-Ersatz: Berliner AfD-Chef Pazderski will Bundesvorsitzender werden

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  • Der Berliner AfD-Landeschef Pazderski will für den Parteivorsitz im Bund kandidieren

  • Die AfD wählt am Wochenende ihre neue Parteispitze


Der Berliner AfD-Landeschef Georg Pazderski will für den Vorsitz der Bundespartei kandidieren.

"Nach reiflicher Überlegung und vielen Gesprächen habe ich mich jetzt entschieden, am Wochenende für eine Sprecherposition an der Spitze der AfD zu kandidieren", sagte der 66-Jährige am Dienstag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor berichtet, der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, Jürgen Braun, wolle Pazderski als Kandidaten vorschlagen.

Pazderski ist auch Fraktionschef im Berliner Abgeordnetenhaus. Der frühere Bundeswehr-Oberst war 41 Jahre Soldat. Er führt die Berliner AfD seit wenigen Wochen allein, weil sich der Landesverband überraschend von seiner Doppelspitze getrennt hatte.

Doppelspitze oder Solo für Meuthen?



Nun will die Bundespartei auf einem Delegiertenparteitag in Hannover am Wochenende eine neue Parteispitze wählen. Seit dem Abgang der Co-Vorsitzenden Frauke Petry hat die AfD nur noch einen Vorsitzenden: Jörg Meuthen.

Der rechtsnationale Parteiflügel möchte, dass dies auch so bleibt. Er will die Abschaffung der Doppelspitze beantragen.

Pazderski hat sich zwar bisher weitgehend aus den Flügelkämpfen der Partei herausgehalten. Unterstützer hat er aber eher unter den moderaten Parteimitgliedern. Der rechtsnationale Flügel nimmt ihm übel, dass er Anfang des Jahres im Bundesvorstand für das Parteiausschlussverfahren gegen den Vorsitzenden der Thüringer AfD-Landtagsfraktion, Björn Höcke, gestimmt hatte.

Sein Ziel sei es, die AfD "in ihrem Professionalisierungskurs zu stärken", sagte Pazderski dem RND.

Mehr zum Thema: In 6 EU-Ländern scheiterten Rechtspopulisten bisher - was wir davon über den Umgang mit der AfD lernen können

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Nach Messerangriff auf NRW-Bürgermeister: AfD-Sympathisanten fantasieren im Netz über Bürgerkrieg

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  • Ein Flüchtlingsgegner hat den Bürgermeister von Altena (NRW) mit einem Messer verletzt

  • Auf Facebook reagieren AfD-Sympathisanten mit Häme


Es ist eine bestürzende Nachricht: Der Bürgermeister der nordrhein-westfälischen Kleinstadt Altena wurde von einem Fremdenfeind mit einem Messer verletzt.

Der Angreifer stamme aus Deutschland, sei 56 Jahre alt und zum Tatzeitpunkt alkoholisiert gewesen sein, berichtet die Zeitung “Westfalen Post”. Laut Informationen von "Spiegel Online" habe der Täter den Bürgermeister Andreas Hollstein (CDU) lautstark wegen dessen liberaler Flüchtlingspolitik (Altena nimmt mehr Flüchtlinge auf, als die Stadt es nach dem Verteilungsschlüssel müsste) kritisiert. Dann verletzte er ihn mit einer 30 Zentimeter langen Klinge.

Ebenso besorgniserregend wie der Gewaltausbruch ist die Reaktion auf einschlägigen rechten Facebookseiten. Einige AfD-Sympathisanten sehen in dem Attentat offenbar gar den Ausgangspunkt für einen Bürgerkrieg – den sie allem Anschein nach sogar begrüßen.

”So fängt Bürgerkrieg an”



“Ja die Flüchtlingspolitik rächt sich, immer mehr unzufriedene Menschen wehren sich, und sei es mit Gewalt”, kommentiert ein Fan der Facebook-Seite “AfD deckt auf und fragt nach” die Nachricht vom Attentat auf Hollstein.

dsf

“Es werden immer mehr Stimmen laut in Deutschland und wie man sieht, greifen auch die ersten Deutschen zur Waffe. So fängt Bürgerkrieg an”, ist sich der Mann sicher.

Zu einem merkwürdigen Schluß kommt eine andere Userin: “Der Bürgermeister von Altena, Andreas Holstein, hat immer gehört, dass die Menschen durch Flüchtlinge, mit dem Messer gestochen worden sind. Jetzt kann er als Politiker seinen Kollegen beschreiben, wie schmerzhaft diese Verletzungen sind. Vielleicht werden die Politiker sich doch überlegen, straffällige Flüchtlinge sofort abzuschieben.”

Die Kommentare offenbaren einmal mehr, wie aufgeheizt das politische Klima in Deutschland noch immer ist. Und dass einige nicht einmal davor zurückschrecken, brutale Attentate zu rechtfertigen.

Mehr zum Thema: "Die Gegenrevolution hat begonnen": Wie der Einzug der AfD in den Bundestag Deutschland verändern wird

Hass auf die Medien



Immer wieder schwingt auch die Skepsis gegenüber den berichtenden Medien mir.

Ein User schreibt, der Vorfall werde nur deshalb von den Medien “hochgespielt”, weil es in diesem Fall “einen Polit-Clown getroffen hat.” Ein anderer kommentiert: “Schwer verletzt” mit einem lachenden Smiley dahinter.

Hollstein war mit einer Wunde am Hals ins Krankenhaus transportiert worden, sprach selbst von einer "leichten Verletzung". Laut Definition der Polizei war jedoch aufgrund der ambulanten Behandlung zunächst von einer "schweren Verletzung" die Rede.

Andere Nutzer sind in der Lage sich differenziert zu dem Vorfall äußern: “Ich bin mit unserer Politik auch nicht zufrieden und habe AfD gewählt, deswegen würde ich aber keinem nach dem Leben trachten ! ALSO ENTSPANNT EUCH!” fordert ein Facebook-Fan.

Mehrheit der AfD-Abgeordneten äußert sich nicht zum Attentat



Die rechte Partei selbst blieb bemerkenswert still.

Mario Hau, Mitglied des Landesvorstandes der AfD Rheinland-Pfalz, ist einer der wenigen AfD-Politiker, die sich bisher zu dem Attentat von Altena geäußert haben.

Jedoch nicht, um die Tat zu verurteilen. Hau twitterte: "Würden die Medien die Nationalität der Täter doch nur immer so hervorheben wie in Altena, dann ergäbe sich für die Bürger, die sich damit nicht täglich beschäftigen, endlich mal ein realistisches Gesamtbild. Und das Entsetzen würde sich gegen Merkel richten.”





Immerhin meldete sich AfD-Politikerin Ulrike Schielke-Ziesing aus Mecklenburg-Vorpommern als Stimme der Vernunft zu Wort. “Ich verurteile die Messerattacke auf den Bürgermeister von Altena aufs Schärfste!”, stellte sie auf Twitter klar. “Gewalt, die sogar den Tod eines Menschen in Kauf nimmt, darf niemals Mittel der politischen Auseinandersetzung sein.”

Mehr zum Thema: Wir waren eine Woche auf Wahlkampf-Veranstaltungen der AfD - das haben wir gelernt

Sven Tritschler, Vorsitzender der Jungen Alternative für Deutschland und stellvertretender Vorsitzender der AfD-Fraktion im NRW Landtag schrieb: “Dem Bürgermeister von Altena wünsche ich eine schnelle Genesung. In schweren Stunden müssen Demokraten beieinander stehen und gemeinsam gegen Gewalt und Extremismus einstehen.”




Bedauerlich, dass sich nicht mehr AfD-Abgeordnete derart klar von Rechtsextremen wie dem Täter von Altena distanzieren.

2017-09-07-1504786616-8796518-CopyofHuffPost4.pngInside AfD - Die Community für Kritiker der Rechtspopulisten


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(lp)

77-Jährige hat nicht mal Radio oder Fernseher - so knallhart geht die GEZ gegen sie vor

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  • Eine 77-jährige Rentnerin besitzt weder Fernseher noch Radio


  • Nun wird ihre Rente gepfändet, weil sie die Rundfunkgebühr nicht gezahlt hat


  • Im Video oben: ARD und ZDF hetzen Inkasso-Büros auf Gebührenverweigerer


Jeder Deutsche kennt ihn und viele Deutsche fürchten sich vor ihm: Dem ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice.

Von vielen noch immer GEZ (Gebühreneinzugszentrale) genannt, treibt die öffentlich-rechtliche Organisation die Rundfunkgebühren ein. Wie gnadenlos dabei vorgegangen wird, zeigt aktuell der Fall einer 77-Jährigen aus Wismar.

Ursula Gierke ist Rentnerin und besitzt nach eigener Aussage weder einen Fernseher noch ein Radio. ”Ich habe elf Kinder großgezogen und immer gearbeitet. Ich brauche keinen Fernseher“, sagte Gierke in der “Ostsee-Zeitung”. Dennoch wurde nun ihre Rente gepfändet – weil die Seniorin jahrelang keinen Beitragsservice zahlte.

Fernseher oder nicht - spielt keine Rolle



Denn: Für die Eintreiber des Beitragsservice spielt es keine Rolle, ob jemand einen Fernseher besitzt oder nicht. Seit 2013 gibt es eine Wohnungspauschale, die in der Regel alle deutschen Haushalte entrichten müssen.

Seit 2015 sind das immerhin 17,50 Euro pro Monat. Ausnahmen gelten zum Beispiel für Menschen mit Behinderung, von denen noch 5,83 Euro monatlich verlangt werden. Völlig von der Gebühr ausgeschlossen sind Sozialhilfeempfänger, Arbeitslose oder Bezieher von Grundsicherung.

Zahlen muss also fast jeder, auch Menschen wie Ursula Gierke, die nie einen Fernseher besessen haben. Gierkes Rente wurde nun gepfändet - 95 Euro im Monat, bis die Schuld getilgt ist, die sie seit Bestehen der Regelung angehäuft hat. Für die Rentnerin viel Geld.

Der Fall von Frau Gierke ist dabei kein Einzelfall. Jeder Zehnte Haushalt hat Probleme mit dem Beitragsservice, rund 4,9 Millionen Mahnverfahren oder Vollstreckungen gab die Einrichtung Ende 2015 in einer Statistik an.

Oft werden Gehälter oder Konten gepfändet, in manchen Fällen sogar Autos.

Das Vorgehen ist gnadenlos



Immer wieder gibt es auch Menschen, die wegen versäumter Zahlungen sogar ins Gefängnis gehen: Wie der Fall der zweifachen Mutter Mandy Bock aus Eisfeld in Thüringen.

Das teilweise gnadenlose Vorgehen bei der Vollstreckung hat auch damit zu tun, dass immer häufiger Inkasso-Unternehmen das Eintreiben der Gebühren übernehmen.

Eins ist zumindest sicher: Die Skepsis, die viele Deutsche gegenüber dem Rundfunkbeitrag haben, wird durch Zwangsmaßnahmen, wie im Falle der Rentnerin Gierke, wohl kaum abnehmen.

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Nordkorea hat offenbar erneut Raketentest durchgeführt

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  • Nordkorea testet erneut eine ballistische Rakete

  • Noch steht eine Reaktion der US-Regierung aus


Nordkorea hat laut des US-Verteidigungsministeriums erneut eine ballistische Rakete getestet. Die Rakete soll Richtung Osten gestartet sein. Die südkoreanische Regierung habe daraufhin Kontakt zu den USA aufgenommen.




Zuerst hatte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap über den erneuten Raketentest berichtet. Die Agentur bezog sich in ihrer Meldung am Mittwochmorgen (Ortszeit) auf das südkoreanische Militär. Mittlerweile bestätigte das Pentagon gegenüber US-Medien den Vorfall.

Die japanische Regierung berichtet, die Rakete sei auf japanischem Gebiet ins Meer gefallen.

Dann reagierte US-Präsident Donald Trump: erstaunlich verhalten.

Die USA würden sich darum kümmern, sagte Trump am Dienstag im Weißen Haus vor Reportern. Details nannte er nicht.

"Das ist eine Situation, mit der wir umgehen werden", sagte Trump. Ein längeres öffentliches, etwa im Fernsehen übertragenes Statement des Präsidenten gab es nicht. Zudem äußerte sich Trump zur anstehenden Abstimmung über ein Gesetz für eine Steuerreform.

In den vergangenen Monaten hatten sich die Spannungen in der Region wieder deutlich verschärft, nachdem Nordkorea mehrfach Raketen sowie Anfang September eine weitere Atombombe getestet und damit erneut gegen UN-Resolutionen verstoßen hatte.

Die USA hatten Nordkorea zuletzt auf die Liste der staatlichen Unterstützer von Terrorismus gesetzt. Das US-Finanzministerium verstärkte die Sanktionen gegen das kommunistisch geführte Land. Zahlreiche Länder hatten ihre Wirtschaftsbeziehungen zu Nordkorea bereits deutlich zurückgefahren oder eingestellt.

Mit Material der dpa.

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"Bis zum bitteren Ende": Wie sich an der irisch-nordirischen Grenze der Brexit entscheidet

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  • Zwischen Irland und Nordirland verläuft die einzige Landesgrenze zwischen Großbritannien und der EU

  • Im Zuge der Brexit-Verhandlungen ist um diese ein heftiger Streit zwischen der irischen und britischen Regierung entbrannt

  • Eine Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht - und so könnte er über den Ausgang des Brexit entscheiden


Quer über Emerald-Isle, über die Grüne Insel, verläuft seit fast einem Jahrhundert eine 499 Kilometer lange Wunde. Eine Grenze zwischen zwei Ländern, zwischen Loyalisten und Nationalisten, zwischen Protestanten und Katholiken.

Es ist eine Wunde, die durch blutig Kämpfe jahrzehntelang offen gehalten wurde, die seit dem 10. April 1998, seit dem Friedensschluss in Folge des Karfreitagsabkommen, zwar nicht komplett verheilt, aber doch vernarbt ist.

Heute ist die Grenze zwischen den EU-Ländern Irland und Nordirland unsichtbar. Bürger und Waren können sie ungehindert überqueren, es gibt keine Grenzzäune oder Kontrollen. Noch.

Denn der Brexit droht, die alte Narbe auf der Emeral-Isle wieder aufzureißen. Das Vereinigte Königreich wird Nordirland mit sich aus der EU zerren, gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung - und mit potentiell katastrophalen Folgen.

"Ein harter Brexit ist die größte Angst aller irischen Bürger an der Grenze"



Denn der Brexit wird sowohl die Nordiren, die mehrheitlich gegen ihn gestimmt haben, als auch die Iren, die nicht über ihn entscheiden konnten, teuer zu stehen kommen. Besonders Irland, das sich noch immer von den Folgen der Finanzkrise von vor zehn Jahren erholt, hat Grund zur Sorge.

"Ein harter Brexit ist die größte Angst aller irischen Bürger an der Grenze - in der Tat aller Iren", sagt Gary Murphy, Politikprofessor an der Dublin City University, der HuffPost. Die Wichtigkeit der britischen und nordirischen Märkte für das Land sei sehr hoch.

"Irland und Großbritannien haben ein Handelsvolumen von etwa 1,2 Milliarden Euro in der Woche", erklärt Murphy. "Sollte diese Zahl auf Grund des Brexits einbrechen, wäre das eine Katastrophe für die irische Wirtschaft."

Auch Edgar Morgenroth, Professor am Economic and Social Research Institute (ESRI) in Dublin, ist sich sicher, dass der Brexit Irland hart treffen wird. Er werde für das Land schwerere Folgen haben, als für andere EU-Staaten.

"Doch für Nordirland ist der Brexit noch viel problematischer", sagte Morgenroth der HuffPost. 60 Prozent der Exporte des Landes gingen in die EU, davon ungefähr die Hälfte in die Republik Irland. Eine harter Brexit und ein daraus resultierendes Zollregime wären für Nordirlands Wirtschaft also verheerend.

Mehr zum Thema: 8 Fakten zeigen, dass Großbritannien ein Jahr nach dem Brexit am wirtschaftlichen Abgrund steht

Widerstand "bis zum bitteren Ende"



Und nicht nur für die Wirtschaft.

Zwar glaubt Politikprofessor Murphy, dass "es sehr unwahrscheinlich ist, dass der Brexit eine Rückkehr ernsthafter Gewalt provozieren wird." Doch er gibt gleichzeitig zu bedenken, dass der Frieden im Nordirlandkonflikt fragil sei. Eine nationalistische Minderheit auf beiden Seiten der Grenze akzeptiere diese und das Karfreitagsabkommen nicht.

Auch Experte Morgenroth glaubt, das die politischen Konsequenzen eines harten Brexit extrem folgenreich sein könnten. "Eine richtige Grenze ist ein erklärtes Ziel für militante Nationalisten, die ein vereintes Irland fordern", warnt er.

Der Brexit könnte für Irland und Nordirland also nicht nur teuer, sondern auch gefährlich werden.

Auf den britischen Inseln ist deshalb ein heftiger Streit entbrannt.

Sowohl die irische Regierung um Premierminister Leo Varadakar als auch die irische Opposition wollen einen harten Brexit ohne Sonderregelungen für die Grenze zwischen Irland und Nordirland um jeden Preis verhindern - ungeachtet des Regierungschaos im Land, das ein Misstrauensvotum gegen die mittlerweile zurückgetretene Vize-Premier, Frances Fiitzgerald, ausgelöst hatte.

Irlands EU-Kommissar Phil Hogan sagte am Sonntag in einem Interview mit der Zeitung "The Observer", sein Land sei bereit "bis zum bitteren Ende" Widerstand zu leisten.

Irisch-nordirisch-britisches Brexit-Chaos



"Ich bin immer wieder fasziniert vom blinden Irrglauben, den die britische Regierung in theoretische Handelsabkommen in der Zukunft setzte", sagte Hogan. Er forderte Premierministerin Theresa May stattdessen dazu auf, Nordirland zu erlauben, im EU-Binnenmarkt verbleiben zu dürfen.

Großbritanniens Minister für internationalen Handel, Liam Fox, antwortete Hogan, indem er versicherte, seine Regierung wolle keine "harte Grenze" mit Irland. Gleichzeitig betonte er, dass die Briten nicht nur die EU, sondern auch deren Binnenmarkt verlassen würden - "und ich kann nicht final beantworten, wie wir das Problem lösen, bevor wir nicht mit der EU darüber gesprochen haben."





Aus der irischen Regierung heißt es unterdessen, dass die EU sie darin unterstütze, eine Entscheidung über die irisch-nordirische Grenze von Theresa May zu erzwingen.

Tatsächlich hatte Michel Barnier, der Brexit-Chefverhändler der EU, Großbritannien vor einer Woche dazu angehalten, im Sinne eines positiven Ausgangs der Brexit-Verhandlungen so bald wie möglich eine Lösung für den Disput um die Grenze mit Irland zu finden.

Das Problem: Mays Regierungsmehrheit wird von der nationalistischen und nordirischen Partei DUP garantiert - und die hat bereits angekündigt, keine "innerbritische Grenze in der irischen See", also eine Sonderbehandlung Nordirlands durch die EU, zu akzeptieren.

Mehr zum Thema: "Entzweites Königreich": Das Cover der "Bloomberg Businessweek" bringt das Brexit-Chaos auf den Punkt

Theresa May ist also de facto handlungsunfähig. Ihr eigener Koalitionspartner blockiert sie, während die EU sie unter Druck setzt und ihr das Nachbarland Irland seinen Willen aufzwingt. Der Streit um die irisch-nordirische Grenze könnte so zur entscheidenden, fatalen Frage im Zusammenhang mit Großbritanniens EU-Austritt werden.

Nicht nur, weil er eine alte Wunde wieder aufzureißen droht - sondern auch, weil er schon jetzt neue schlägt.

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(lp)
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