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Julia unterwegs - rasante Fata Morgana durch Dubais Wüste

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Die Staubwolke des Fahrzeugs vor mir lichtet sich, plötzlich erscheint ein Kamel auf meiner Linken und kreuzt die Straße. Ich trete auf die bissige Bremse meines Lamborghini Huracán Performante, reiße das straffe Wildlederlenkrad nach rechts und umschiffe das Wüstenschiff um wenige Zentimeter. „Careful, camel on the left", rufen die Guides aus dem Wagen vor mir durchs Walkie Talkie, sodass auch die beiden Lambos hinter mir noch ausweichen können.

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Ich schüttele mich. Nein, das war keine Fata Morgana, sondern absolute Realität. Zumindest für die Teilnehmer der exklusiven Driving Experience, die das zur Hilton Gruppe gehörende Hotel Waldorf Astoria Dubai Palm Jumeirah zusammen mit ihrem diesjährigen Automobil-Partner Lamborghini für seine Stammkunden auf die Beine stellt. Preisgekröntes Luxushotel trifft hochpreisiges PS-Monster könnte hier das Motto lauten: Geschlafen und gefrühstückt wird auf Fünf-Sterne-Niveau in bester Lage auf der einzigen palmenförmigen Insel der Welt. Nach kurzer Einweisung erfolgt das wohl effektivste Mittel gegen jeden Jetlag: 640 Pferdestärken, eine Beschleunigung von null auf hundert in 2,9 Sekunden, ein Top-Speed von 325 km/h. In einer Reihe aus vier unterschiedlichen und schrill lackierten Lamborghini Huracán beginnt eine rasante Sause von Dubai in das benachbarte Wüsten-Emirat Ras-Al-Khaimah. Viele, viele wilde Smarties.

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Mit Fotostopps und Fahrerwechsel dauert das Spektakel starke zwei Stunden. Die Guides kennen sich aus, wählen Routen fernab von Rush Hour und Staus, warnen uns durch ihre Funkgeräte vor heimtückischen Blitzern. Auch wenn Deutschland mit seinen von Speed-Limits befreiten Autobahnabschnitten immer noch als El Dorado für Sportwagen gilt - hier in der Wüste lässt sich die Rennstreckenversion des Zehnzylinder-Mittelmotor-Sportwagens noch viel besser testen. Das Ergebnis: Eine Ode an den guten alten Saugmotor und die leichte Überlagerungslenkung. Eine Danksagung an ein Doppelkupplungsgetriebe, das akzeptabel verschliffene Schaltvorgänge ermöglicht. So machen Kreisverkehre Spaß.

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Insgesamt entsteht ein Fahrgefühl so kantig wie die Außenhaut des Bolliden. Und Eindrücke, die auch der verwöhnte Luxusreisende erst einmal sacken lassen muss - und zwar im schlossförmig gebauten Waldorf Hotel von Ras-Al-Khaimah. Zuletzt verkehrte hier Brad Pitt. Zur Erfrischung stehen -aber natürlich- Hauscocktails mit echtem Goldstaub und ein üppiger arabischer Lunch aus Kamelfleisch, Shrimps und Gazelle bereit. Zugegeben, auch dieser Eindruck muss gehörig verdaut werden. Nur gut, dass es das Wort Vergnügungssteuer im Sprachgebrauch Dubais noch nicht gibt. Und der Expresszuschlag beim Verbrauch ist in dem Ölstaat sicher auch kein Problem.
Fotos: Xavier Ansart / White Cube Studios

Julia unterwegs - Kurztrip nach Kroatien

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Zugegeben, der diesjährige Sommer hat sich schon überdurchschnittlich lange in den Herbst hineingezogen. Und dennoch: Wenn die Sonnentage dann zu Ende gehen und die erste Grippewelle anrollt, wünscht man sich nichts sehnlicher als eine letzte sommerliche Zugabe. Und genau deswegen zog es auch 2017 wieder zahlreiche viele Touristen nach Kroatien.

Sicher keine schlechte Entscheidung - denn die Insel Krk nahe Rijeka vereint auf ihrer kleinen Fläche alles, was es braucht um einen Kurztrip in den Sommer mit seinen Facetten zu erleben: In den zu dieser Zeit fast menschenleeren Felsenbuchten weht salzige Meeresluft, am Sandstrand von Baska baden viele ihre Füße das letzte Mal in diesem Jahr im Mittelmeer und in der Stadt Krk schlendern wir durch lichterfüllte Gassen, umsäumt von herrlich duften den Blüten.

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Mein ganz persönliches Highlight ist jedoch die Zipline Edison in in Baska Primorsko-Goranska: Mithilfe eines Klettergurtes werden wir an einem massiven Drahtseil befestigt und sausen mehrere hundert Meter über die hügelige Landschaft der Adriaküste hinweg. Die Betreiber Klaudio und Igor erklären uns genau, wie man am Ende der Strecke bremst. Schritt für Schritt üben wir den Ablauf an dem so genannten „Kindergarten", einer kurzen Trainingstrecke, bevor wir dann wortwörtlich losgelassen werden. Das ist Freiheit pur. Und mit genügend Schwung kommen wir auch ans andere Ende, ohne uns mit den in Sicherheitshandschuhen verpackten Händen an dem Seil entlanghangeln zu müssen. Erinnerungen, die wahrlich nicht nur wegen des schönen Wetters im Kopf bleiben.

Der Rückweg zum Hotel führt vorbei an mehreren Schafherden sowie ortstypischen, fliederfarbenen Blumen, die in Kroatien zur Herstellung von Kosmetika verwendet werden. Reibt man sie zwischen seinen Fingern, entsteht ein Geruch, der nach Sommer und Spa zugleich duftet. Eine willkommene Abwechslung nach der aufregenden Fahrt durch die Luft.

Zeit also, sich auch kulinarisch vom Sommer zu verabschieden. Und das kann man auf einer Insel natürlich am besten mit einem leichten Fischgericht. Einfach nur auf der Terrasse zu speisen wäre ja zu leicht gewesen - daher schlägt uns das Restaurant Kantunic in Selce vor, doch mitzukochen. Warum eigentlich nicht?! Und so bekommen wir eine Einführung ins Ausnehmen von Makrelen, um ein absolut individuelles Gericht zuzubereiten: Fischfrikadellen. Die Geschichte der Region will es, dass jede Frau die leichten Bällchen aus Fisch, Maismehl und Gewürz kochen können muss, um ihrer Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen. Denn die handgefertigten Klopse sind genauso groß und geformt wie die zusammengedrückte Hand der kochenden Dame selbst.

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Ein abschließender Verdauungsspaziergang führt uns durch ein ganz besonderes Gebiet Selce: Den einzigen Hundestrand der Region mit einer Bar, an der es nicht nur Bier fürs Herrchen, sondern auch alkoholfreies Hundebier fürs Wauchen gibt. Auch wenn es mittlerweile spät und schon ein wenig kühl geworden ist: Gassigehen bei Wind und Wetter gibt es dann erst zu Hause im kalten Deutschland wieder.

Fotos: A. Czeschick

Die Union drängt auf eine GroKo, die SPD stellt Bedingungen - ist damit das Scheitern vorprogrammiert?

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  • CDU-Chefin Merkel und weitere Spitzenpolitiker der Union bemühen sich um die Bildung einer Großen Koalition

  • Doch die SPD weiß, dass sie am längeren Hebel sitzt - und stellt bereits vor Beginn der Verhandlungen zahlreiche Bedingungen


Die Große Koalition ist der letzte Strohhalm von Angela Merkel. Das wurde insbesondere nach ihrer gestrigen Rede deutlich, bei der die Kanzlerin Neuwahlen strikt ablehnte. Zudem setzt die CDU-Chefin auf Regierungen mit stabiler Mehrheit, was gegen eine Minderheitsregierung spricht.

Damit bleibt faktisch nur die GroKo. Auf die setzt nun die Unions-Spitze.

Auch eine Mehr­heit der Deut­schen ist mittlerweile dafür, dass die schwarz-rote Regierung fort­ge­setzt wird. 52 Pro­zent sind laut einer Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" ("Bams") der Mei­nung, SPD und Union soll­ten nach dem Ja­mai­ka-Aus eine Regierung bil­den. 39 Pro­zent wol­len das nicht.

Zwar zeigt sich die SPD-Spitze nach ihrem früheren kategorischen Nein zur Neuauflage einer GroKo nun zumindest gesprächsbereit für das Unterfangen. Doch die Sozialdemokraten stellen zahlreiche Bedingungen - die sich die Union nicht in jedem Fall diktieren lassen will.

Droht deshalb die GroKo schon vor Beginn der Verhandlungen zu scheitern?

Mehr zum Thema: 3 Sätze an diesem Samstag zeigen, dass eine Große Koalition immer wahrscheinlicher wird

Besser Schwarz-Rot als Schwarz-Grün



Selbst die CDU-Politiker, die in den Ländern mit den Grünen regieren und damit potentielle Freunde einer Minderheitsregierung zusammen mit der Ökopartei wären, setzen vielmehr auf ein Bündnis mit den Sozialdemokraten.

So sagte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", das Land brauche eine klare Grundlage für die nächsten vier Jahre. Ähnlich sieht das auch Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident in der grün-schwarzen Koalition in Baden-Württemberg. Er warnt, Deutschland dürfe die Stabilität nicht aufgeben, die es im Unterschied zu vielen anderen Ländern in Europa genieße.

Schließlich hält auch der CSU-Vor­sit­zen­de Horst See­ho­fer eine Neu­auf­la­ge der Gro­Ko für "die beste Va­ri­an­te für Deutsch­land – bes­ser je­den­falls als Ja­mai­ka, Neu­wah­len oder eine Min­der­heits­re­gie­rung". Das sagte er der "Bams".

CDU muss auf SPD zugehen - sonst drohen Neuwahlen



Das Problem aus Sicht der Union: Die SPD setzt hohe Bedingungen, weiß sie doch, dass Merkel in der Ecke steht. Zwar warb SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles um Unterstützung des Parteinachwuchses für eine GroKo. Sie betonte aber auch: "Das heißt nicht, dass wir zum Notnagel der gescheiterten Bundeskanzlerin werden."

Ebenso sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer dem "Trierischen Volksfreund": "Frau Merkel ist bei Lage der Dinge doch nicht in einer Position, in der sie Bedingungen stellen kann."

Mehrere Sozialdemokraten schlugen bereits inhaltliche Pflöcke ein. So forderte die Vorsitzende der Frauen in der SPD, Elke Ferner, die Union in der "Welt am Sonntag" ("Wams") auf, "sofort als vertrauensbildende Maßnahme mit uns das Rückkehrrecht von Teilzeit zur alten Arbeitszeit und die Solidarrente (zu) beschließen". Sie betonte: "Beides war im Koalitionsvertrag vereinbart. Beides wurde von der Union blockiert."

Der rheinland-pfälzische SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer definierte in der "Wams" die sogenannte Bürgerversicherung als Bedingung einer Koalition. Und Fraktionsvize Karl Lauterbach machte indirekt die Abschaffung der privaten Krankenversicherung zur Voraussetzung für Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Union.

Er warnte die Union: Wenn sich diese nicht bewege, "haben wir keine Chance, Neuwahlen zu verhindern".

Seehifer: "GroKo um jeden Preis darf es nicht geben"



CSU-Chef Seehofer sind die Forderungen bekannt. Er warnte die SPD davor, in den bevorstehenden Ver­hand­lun­gen zu viele Be­din­gun­gen zu stel­len: "Ich kann der SPD nur raten, nicht mit über­zo­ge­nen For­de­run­gen in Ge­sprä­che mit der Union zu gehen, son­dern rea­lis­tisch zu blei­ben."

Er unterstreicht: "Eine Große Ko­ali­ti­on um jeden Preis darf es nicht geben."

Klar ist aber auch: Die SPD könnte von der Kanzlerin fast jeden Preis fordern - und Merkel nicht nur Zugeständnisse für Europa und die Ziele des französischen Präsidenten Emmanuel Macron abringen.

Die einflussreiche SPD-Linke hatte bereits Anfang der Woche eine lange Forderungsliste vorgelegt, mit der Parteichef Martin Schulz in alle Gespräche "jenseits einer großen Koalition und Neuwahlen" gehen solle: Familiengeld, Solidarrente, Bürgerversicherung, Pflegereform, Reichensteuer, höhere Erbschaftsteuer, keine sachgrundlose Befristung von Verträgen mehr, gleicher Lohn für Frauen und Männer, Abschaffung des Bildungs-Kooperationsverbotes und mehr Willen zur Integration von Flüchtlingen.

Neben dem Außenministerium müsste die SPD auch das Finanzministerium beanspruchen, heißt es aus der Partei für den Fall der Fälle. Bis zu 45 Milliarden Euro liegen bis 2021 im Jackpot.

Mehr zum Thema: Schulz scherzt: Wenn "die Merkel" eine Sache unterschreibt, dann "haben wir die GroKo"

Wie die Union auf die geäußerten Bedingungen antwortet, könnte sich bereits am Sonntagabend zeigen. Um 18.00 Uhr trifft sich das oberste Führungsgremium der Christdemokraten im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin, um die Lage zu bewerten.

Bei der Sitzung dürfte auch das kommenden Donnerstag anstehende Gespräch der Parteichefs Angela Merkel (CDU), Horst Seehofer (CSU) und Martin Schulz (SPD) bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Thema sein.

Über alle aktuellen Entwicklungen nach dem Jamaika-Aus hält euch unser News-Blog auf dem Laufenden.

(Mit Material der dpa)

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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(ujo)

So nimmt jeder täglich eine bedenkliche Menge Plastik zu sich - ohne es zu wissen

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  • Jeder von uns nimmt täglich Plastik zu sich - in Form winziger Partikel

  • Wir trinken, essen und atmen Plastik ein

  • Und das ist schlecht für unsere Gesundheit


Heute schon Wasser getrunken? Dann habt ihr eurer Gesundheit keinen Gefallen getan.

Denn in unserem Trinkwasser ist Plastik. Nicht sichtbar, sondern in Form winziger Partikel.

2014 hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ein umfangreiches Forschungsprojekt gestartet, um die Mikroplastik-Belastung in bayerischen Flüssen und Seen sowie mögliche Auswirkungen zu untersuchen. Und die ersten Zwischenergebnisse zeigen jetzt: In der Altmühl, dem Inn, der Isar und der Donau wurden im Durchschnitt 30 bis 70 Mikroplastikpartikel pro Kubikmeter Wasser festgestellt.

Forscher untersuchen immer wieder das Wasser auf der ganzen Welt. Laut einer Studie einer Studie der Nichtregierungsorganisation “Orb Media” in Zusammenarbeit mit Forschern der University of Minnesota sollen 83 Prozent des weltweiten Trinkwassers ist mit Mikroplastik belastet. In Europa sind es demnach durchschnittlich 72 Prozent, in den USA 94.

Wir essen, trinken und atmen Plastik ein



Auch wenn die Methoden der Studie von “Orb Media” in der Kritik standen, steht eines fest: Plastik ist nahezu überall. Und, ohne es zu merken, essen wir es, trinken es und atmen es ein. Nicht nur in Trinkwasser wurde Plastik nachgewiesen, sondern auch in Honig. Und auch Meerestiere, vor allen Dingen Austern, Muscheln und Krebstiere, sind mit Plastik belastet.

Beruhigend ist das nicht. Denn gelangen die winzigen Partikel in den menschlichen Körper, kann das unsere Gesundheit gefährden.

Mikroplastik, sprich winzige Kunststoffteile, die kleiner als fünf Millimeter sind, ist überall in unserem Alltag. Es wird in zahlreichen Produkten wie Shampoo, Zahnpasta oder Cremes als Binde-, Schleifmittel und Füllstoff und Weichmacher verarbeitet.

Mehr zum Thema: Ich unterstütze weltweit Menschen im Kampf gegen den Plastikmüll - von Deutschland bin ich sehr enttäuscht


“Mikroplastik findet sich in allen Elementen – Erde, Wasser, Luft – außer im Feuer”, sagt Maria Leidemann, Umweltberaterin beim Bayerischen Verbraucherservice, der HuffPost.

So gelangt Mikroplastik also in den menschlichen Körper und das Abwasser. Und auch durch das Wäschewaschen. Jede Polyester- oder Fleecejacke verliert beim Waschen 2000 winzige Plastikfasern. Oder beim Autofahren. Dabei reiben sich von den Reifen winzige Plastikpartikel ab, die sich dann in der Luft verteilen und auch in Gewässern landen.

Forscher beginnen erst, die gesundheitlichen Folgen von Mikroplastik zu untersuchen



Auch durch Plastikmüll, der sich in den Weltmeeren abreibt, entsteht Mikroplastik. Eine Plastikflasche beispielsweise benötigt rund 450 Jahre, bis sie vollständig zersetzt ist. In der Zwischenzeit lösen sich winzige Plastikteilchen aus ihr, die sich in den Gewässern der Welt verbreiten. So nehmen Meerestiere das Mikroplastik aus dem Abwasser und das von zersetztem Müll mit der Nahrung auf.

Forscher beginnen gerade erst, die Folgen dieser Plastik-Emissionen für die menschliche Gesundheit zu erforschen.

Auch wenn das Risiko vor allem von der Konzentration von Plastik im Körper abhängt und das bislang wenig erforscht bleibt, sind die ersten Ergebnisse nicht ermutigend.

Mehr zum Thema: Ich habe versucht, in meinem Alltag komplett auf Plastik zu verzichten - und bin kläglich gescheitert


Besonders problematisch sind die sogenannten Phtalate, sprich Weichmacher, die in zahlreichen Kosmetika und Putzmitteln enthalten sind, und Bisphenol A (BPA), das Plastik härter und haltbarer macht.

So hat beispielsweise das Institut für Risikobewertung (IfR) BPA untersucht und als nicht gefährlich eingeschätzt - solange gewisse Grenzwerte eingehalten werden.
Nur kann bislang niemand abschätzen, wie viel Plastik wir über die Umwelt zu uns nehmen – ob die Grenzwerte also eingehalten werden.

Risiken für Fortpflanzung, Immunsystem, Stoffwechsel, Gehirn und Allergien



Auch schreibt das IfR, dass BPA grundsätzlich gesundheitliche Gefahren für Fortpflanzung, den Stoffwechsel, das Immunsystem sowie neurologische Funktionen haben kann. Zudem hat die Analyse des Instituts ergeben, dass BPA unterschiedlich schnell abgebaut wird, je nachdem, ob es von uns beispielsweise über die Nahrung oder aber über die Atmung aufgenommen wird.

Sicher ist auch: BPA ist sehr gut fettlöslich. Über die Haut, über Nahrung aber auch über Hausstaub und die Atmung gelangt die Chemikalie in unseren Körper.

Und auch Weichmacher sind nicht fest gebunden. Sie können verdampfen, ausgewaschen oder abgerieben werden. Eine Arbeitsgruppe der Europäischen Union hat Weichmacher als fruchtbarkeitsschädigend eingestuft.

Auch stehen Weichmacher im Verdacht Asthma, Krebs, Allergien, Funktionsstörungen im Gehirn zu fördern. Damit haben sich beispielsweise Forscher der University of California und des Umweltbundesamts auseinandergesetzt. Fast bei jedem Menschen sind Weichmacher oder ihre Abbauprodukte im Blut und/oder im Urin nachweisbar, sagt das Umweltbundesamt.

Gefährlich sind nicht aber nur die Plastikpartikel an sich, sondern auch Giftstoffe, die sich an sie heften. “Wir wissen, dass unterschiedliche chemische Stoffe an Mikroplastikpartikeln anhaften können”, sagt Henning Hintzsche von der European Food Safety Authority (EFSA) der HuffPost. Wissenschaftler vermuten, dass kleine Plastikteilchen gefährliche Umweltgifte wie DDT oder PCB wie “ein Schwamm aufsaugen”.

“Dass Mikroplastik aus ökologischer Sicht ein Problem ist, wissen wir schon lange”, sagt Hans-Peter Hutter, Professor am Institut für Umwelthygiene der Medizinischen Universität Wien, der HuffPost. Aber genauso klar ist für ihn, dass Mikroplastik auch unseren Körper schädigen kann. Auch wenn das genaue Ausmaß noch nicht feststehe, sei eines klar: “Unsere Gesundheit wird dadurch nicht gefördert.”

Wir müssen aufhören, Plastik zu produzieren und zu nutzen



Wenn Plastik überall ist, scheint die Lage ausweglos. Aber es gibt Wege, den Partikeln zu entkommen. Immerhin haben einige deutsche Hersteller inzwischen doch beschlossen, Mikroplastik aus ihren Produkten zu verbannen. In Zahnpasta deutscher Hersteller kommt es inzwischen kaum mehr vor. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat eine Liste erstellt, die hilft, Kosmetika mit Mikroplastik zu vermeiden.

Schwedische Forscher haben zudem einen Weg gefunden, wie Plastik in der Natur schneller abgebaut werden kann. Mithilfe von bestimmten Drähten, die in Abwasserleitungen und Kläranlagen installiert werden, wollen sie Plastik zersetzen, schon bevor es bis in die Weltmeere gelangt.

Mehr zum Thema: So will ein Supermarktbesitzer in seinen Edeka-Filialen künftig Plastikmüll vermeiden


Fest steht: Mit der Abhängigkeit von Plastik haben wir die Büchse der Pandora geöffnet. Und die wieder zu schließen, ist verdammt schwer.

Aber am Ende gäbe es doch eine ganz einfache Lösung für das Problem, wenn auch eine unwahrscheinliche: Die Menschen müssten aufhören, Plastik zu produzieren und zu nutzen. Täten sie das jetzt, wäre unsere Welt in 500 Jahren vielleicht kunststofffrei, vermuten Wissenschaftler.

Bis dahin und wahrscheinlich noch länger werden die Menschen mit der Gewissheit leben müssen, dass Plastik nicht nur ganz offensichtlich in Plastikflaschen und Plastiktüten steckt. Sondern auch unsichtbar sein kann. Und überall.

Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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(jds)

Rechtsnationaler AfD-Flügel bringt sich vor der Wahl des neuen Bundesvorstandes in Stellung

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  • Der AfD droht ein weiterer Rechtsruck - soweit das überhaupt noch möglich ist

  • Nach dem Aussteig von Frauke Petry wollen gleich mehrere Politiker des rechtsnationalen Flügels für den Vorstand der Partei kandidieren


Der rechtsnationale Flügel bringt sich vor der anstehenden Wahl des neuen AfD-Bundesvorstandes in Stellung.

Neben dem Thüringer AfD-Chef Björn Höcke sei auch der Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion in Brandenburg, Andreas Kalbitz, ein "geeigneter Kandidat", den er sich gut im Vorstand vorstellen könne, sagte der AfD-Fraktionsvorsitzende im Landtag von Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, der Deutschen Presse-Agentur.

Er fügte hinzu: "Viele stellen sich natürlich auch die Frage: Ist die Partei bereit, einen Björn Höcke im Bundesvorstand zu haben?"

Mehr zum Thema: Interne Chatprotokolle zeigen, wie die AfD das Land in Nazi-Manier umwandeln will

"Die Provokation hat uns geholfen"



Er selbst sei noch nicht ganz sicher, ob er erneut für den Vorstand kandidieren werde, sagte Poggenburg, der dem Gremium aktuell als Beisitzer angehört.

Sollte er sich für eine Kandidatur entscheiden, werde er sich um den Posten eines stellvertretenden Vorsitzenden bewerben. Die AfD will auf ihrem Delegiertenparteitag in Hannover am kommenden Wochenende eine neue Parteispitze wählen. Seit dem Austritt von Frauke Petry ist Jörg Meuthen alleiniger Bundesvorsitzender.

Höcke, Poggenburg und Kalbitz gehören alle drei zu den Unterzeichnern der sogenannten Erfurter Resolution von 2015, die in der AfD eine "Widerstandsbewegung gegen die weitere Aushöhlung der Souveränität und der Identität Deutschlands" sieht.

Poggenburg stellte fest: "Die Provokation hat uns geholfen, aber bald sind wir bundesweit in allen Parlamenten vertreten." Da stelle sich die Frage, wie viel Bewegung und wie viel Partei die AfD künftig sein wolle. Er sagte: "Bisher hieß es oft, wir gehen bewusst bis an die Grenze, dann kommt der Aufschrei. Doch kann und will man ewig Protestpartei sein?"

2017-09-07-1504786616-8796518-CopyofHuffPost4.pngInside AfD - Die Community für Kritiker der Rechtspopulisten

Trump greift CNN wegen Berichterstattung im Ausland an - der Sender reagiert genau richtig

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  • Der US-Präsident hat mal wieder CNN angefeindet

  • Der TV-Sender würde das Land international falsch darstellen

  • Daraufhin reagierte CNN mit einem kurzen, aber deutlichen Tweet


Samstagabend, Zeit um mal wieder seinen Lieblingsgegner zu attackieren. Das dürfte sich Donald Trump gedacht haben, als er dem TV-Sender CNN zum wiederholten Male Fake News vorwarf.

Der US-Präsident twitterte: "Fox News ist viel wichtiger in den Vereinigten Staaten als CNN, aber außerhalb der USA ist CNN International immer noch die wichtigste Quelle für (Fake) Nachrichten. Und sie repräsentieren unsere Nation in der Welt äußerst schwach. Die Außenwelt sieht nicht die Wahrheit bei ihnen."




Nicht unser Job



CNN reagierte - wohl mittlerweile gewöhnt an die beständige Hetze Trumps gegen kritische Medien - souverän. Kurz und knapp antworte die Kommunikationsabteilung des Senders eine halbe Stunde später: "Es ist nicht der Job von CNN, die USA in der Welt zu repräsentieren. Das ist Ihrer. Unser Job ist Nachrichten berichten. #FaktenZuerst"




Den bisherigen Tiefpunkt der Feindschaft zwischen Trump und CNN erreichte ersterer im Juli. Damals veröffentlichte der Präsident ein gewaltverherrlichendes Video, in dem er den Sender verprügelt.




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(ujo)

"Schämt euch!" - Warum Scham für jede Gesellschaft unverzichtbar ist

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Zunächst ist offensichtlich, dass rhetorische Beschämungsstrategien auch zur parlamentarischen und zivilgesellschaftlichen Demokratie hinzugehören.

Für einen Minister, der das eine Mal selbstgerecht auftrumpfend und das andere Mal sich feige wegduckend agiert, muss man sich, so sagt man (in der veröffentlichten Meinung), schämen.

Polizisten, die auf friedliche Demonstranten einschlagen, ruft man ein "Schämt euch! Schande über euch!" entgegen.

Im breiten öffentlichen Diskurs erfüllen vor allem die Boulevardpresse und seit einiger Zeit die im soziologisch-technologischen Sinn sogenannten sozialen Medien die Funktion der individuellen Schuldzuweisung und Beschämung. Dann brechen shit storm und hate speech über einen herein.

Die Strategie der Scham



Aber auch breitere gesellschaftspolitische Kampagnen nutzen die Beschämungsstrategie:

Ein Film, der zeigt, wie Männer mit stumpfen Waffen Robben, diese zutraulichen Tiere, vor allem - so der geschickt gewählte Ausdruck - "Robbenbabys" erschlagen; oder einer, der zeigt, wie Delfine, diese intelligenten und kommunikationsfreudigen Tiere (und jeder, der in den 1960er- und 1990er-Jahren Kind war, kennt Flipper, unseren "besten Freund") sich in den Treibnetzen von Thunfisch-Jägern verfangen und verenden, stellt diese Jäger und die Profit- und Luxusinteressen, die sie bedienen, an den Pranger.

Die Durchsetzung eines Fair Trade-Zertifikats auf inzwischen zahlreichen Waren, von Kaffee bis Kleidung, ist Resultat derselben Strategie.

Verschiebt man die Aufmerksamkeit von der empirischen auf die normative Ebene, kann man mit John Rawls und Martha Nussbaum kurz noch einmal daran erinnern, dass Selbstachtung eine notwendige Bedingung für die Partizipation am sozialen und politischen Leben ist, und dass Scham, die Erfahrung eines Verlustes an Selbstachtung, daher gefährlich ist für demokratisch-partizipative Gesellschaftsformen sowie für das sozial und moralisch relevante Mitfühlen (compassion) überhaupt.

Mehr zum Thema: Von wegen Schweigen: Deutschland redet sich um Kopf und Kragen

Und diese Gefahr besteht nicht nur auf der individuellen, sondern auch auf der kollektiven Ebene. Demokratie braucht Bürgerinnen und Bürger, die sich sehr wohl schämen können, aber nicht in Grund und Boden schämen für ihre Traditionen.

Es gibt Anlässe und Gründe, für die man sich als Kollektiv schämen muss. In der jüngeren deutschen Geschichte kennen wir diesen Sachverhalt nur allzu gut unter dem Titel "Schuld und Scham angesichts der Verbrechen des Nationalsozialismus".

Die verstörenden Bilder von Demütigungs- und Folterszenen aus dem Militärgefängnis von Bagdad, Abu Ghraib, sind das jüngste Memento für die USA. Aber eine Gemeinschaft kann so wenig mit einem Übergewicht an Scham leben wie ein Einzelner mit einem Übergewicht an Selbstmissachtung.

Stolz der die Scham überwiegt



Wir müssen die individuelle und kollektive Selbstwertschätzung nicht unbedingt "Stolz" und "Nationalstolz" ("Patriotismus") nennen.

Aber Richard Rorty hat meiner Meinung nach recht, wenn er in seinem Buch "Stolz auf unser Land" (im amerikanischen Original Achieving Our Country) sagt, dass nationale Selbstwertschätzung oder Nationalstolz für ein Land dasselbe ist wie Selbstachtung für den Einzelnen: "eine notwendige Bedingung der Selbstvervollkommnung"(self-improvement), und das schließt ein, dass ein - wie man altaristotelisch betonen kann -maßvoller "Stolz die Scham überwiegt".

Wie aber steht es nun nicht mit dem Stolz als Gegenpol, als kompensierendem Gegenteil der Scham, sondern mit der Unverschämtheit als - neben der Schamlosigkeit -semantischem Gegenteil?

Zunächst muss man auch hier, im engeren politischen Kontext, konstatieren, dass das Gerede über das Ende der Scham, über die Zunahme an rüdem und unzivilisiertem Verhalten eine Reaktion ist auf den zunehmenden Egalitarismus, und das heißt soziologisch: auf die zunehmende Inklusion von sozialen Gruppen in das gesellschaftlich-repräsentative Ganze, die vorher ausgeschlossen waren.

Die Ängste, die sich in diesem Lamento ausdrücken, sind vor allem die vor den unteren sozialen Schichten, auf die die demokratischen Rechte im Laufe der Jahrhunderte schubweise ausgedehnt wurden.

Das Lamento moduliert insofern also einen nostalgischen Grundton, die Sehnsucht nach einer Zeit, in der Scham, wie man meint, über alle sozialen Unterschiede hinweg das Reglement gesichert hat.

Mehr zum Thema: In 6 EU-Ländern sind Rechtspopulisten erfolglos - was wir davon über den Umgang mit der AfD lernen können

Unverschämtes Verhalten gibt aus dieser kritischen Perspektive also nicht einfach einen Grund zur Klage. Eher einen erneuten Grund zur Vorsicht bezüglich politischer Standards und standardisierter Denkformen.

Die sozial Ausgeschlossenen haben oft gar keine andere Wahl, als dagegen mit grenzüberschreitenden, provozierenden und dadurch tendenziell unverschämten Protestformen vorzugehen.

So inszenieren sich Aktionen zivilen Ungehorsams seit den 1960er-Jahren als bewusste symbolische Verstöße gegen rechtliche Normen, symbolisch, weil im juristischen Sinn niemand einen körperlichen oder materiellen Schaden erleiden darf, aber auch, weil diese Verstöße ein bildhaft-anschauliches, auf einen tieferen Sinn verweisendes Zeichen setzen.

Demonstrationen der Unverschämtheit



Unverschämt in jeder Hinsicht des Wortes (anmaßend, keck, ungezogen, übermütig, kühn) war dagegen die Ohrfeige, die Beate Klarsfeld 1968 Kurt Georg Kiesinger gab, dem damaligen Kanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Unverschämt war auch der Zwischenruf des Bundestagsabgeordneten Joschka Fischer während einer Parlamentsdebatte 1984: "Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch!"

Unverschämt war jüngst das Schmähgedicht von Jan Böhmermann auf den türkisch-autokratischen Präsidenten Erdoğan.

2017-07-23-1500833626-3203653-DerHuffPostWhatsAppNewsletter6.pngDie wichtigsten News des Tages direkt aufs Handy - meldet euch hier an.


Es handelt sich hier um demonstrative Aktionen im doppelten Sinn des Wortes: Aktionen, die etwas demonstrativ (anschaulich, auffallend) demonstrieren (zeigen) wollen. Unverschämtheit, so wird in diesem Zusammenhang noch einmal deutlich, ist eine primär soziale, nicht, wie Schamlosigkeit, eine primär moralische Eigenschaft.

Der unverschämte Bürger (unashamed citizen) ist demnach für eine Demokratie ebenso notwendig wie gefährlich.

Er zeigt sich auf der progressiven wie auf der konservativen bis reaktionären Seite, in raffiniert provozierenden politischen Aktionen wie in grölenden Pöbeleien gegen die etablierte Politik, im demonstrativen Einfordern wie im demonstrativen Verhindern von Minderheitenrechten, im mutigen Verteidigen der Zivilgesellschaft gegenüber Autokraten wie in der Vulgarität des politisch-kulturellen Proleten.

Unverschämtheit gehört zur Demokratie wie der mündige, für sich selbst sprechende und auf Einlass in den Raum der Macht drängende Bürger, der citizen, der im Englischen geschlechtsneutral inklusiv auftreten kann.

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Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem Essay "Idioten. Blodmänner. Assholes". Es ist im September 2017 in der Essay-Sammlung "Bullshit.Sprech" im Murmann Verlag erschienen.

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Hamburger SV - Hoffenheim im Live-Stream: Bundesliga online sehen, so geht's

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  • Der Hamburger SV empfängt Hoffenheim - für Fußball-Fans können das Spiel auch im Live-Stream zu sehen

  • Am Abend treffen dann der 1. FC Köln und Hertha aufeinander

  • Das Video oben zeigt, wie ihr die Bundesliga im Internet sehen könnt



Bundesliga im Live-Stream: Der 13. Spieltag neigt sich am Sonntag dem Ende zu.

Hamburger SV - Hoffenheim: Der HSV liegt in der Tabelle als 15. nur zwei Punkte vor dem Relegationsplatz. Hoffenheim kämpft als Sechster um die Qualifikation für die Champions League.

HSV-Trainer Gisdol muss erneut den Schweden Ekdal und eventuell Nationalspieler Hahn ersetzen. Bei 1899 muss sich zeigen, wie die Akteure das frühe Aus in der Europa League verkraften.

Gisdol ist als HSV-Coach im Duell mit seinem Ex-Verein noch unbesiegt. In der vergangenen Saison gab es ein 2:2 in Sinzheim. In Hamburg setzten sich die Hanseaten mit 2:1 durch.

1. FC Köln - Hertha: Köln droht ein Bundesliga-Minusrekord. Nie hatte ein Team weniger Tore nach 13 Spielen als Eintracht Frankfurt in zwei Spielzeiten mit je sechs. Zudem hat der FC enormes Verletzungspech, zehn verletzte Spieler und der gesperrte Sörensen fehlen.

Die in der Europa League gescheiterte Hertha ist als 14. auch nicht im Soll.

Wie ihr die beiden Sonntagsbegegnungen der Bundesliga im Live-Stream sehen könnt



Die Sonntagsspiele sind abseits des Stadions eine Pay-TV-Veranstaltung - und zwar bei Sky: Die Begegnung zwischen Hamburg und Hoffenheim finden Abonnenten bei Sky Sport 1 ab 14.30 Uhr. Anpfiff ist um 15.30 Uhr.

Abonnenten und Käufer eines Spieltag-Tickets von Sky können die Übertragungen auch im Live-Stream sehen - und zwar auf dem Portal Sky Go.

Ab 17.30 Uhr berichtet der Sender dann vom Duell zwischen zwischen Köln und Hertha. Anstoß ist um 18.00 Uhr.

Auch hier ist es möglich, den Live-Stream im Internet auf Sky Go zu verfolgen.



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(cho)

Frau verschickte eine Paketbombe an Obama - jetzt helfen Katzenhaare bei der Aufklärung des Falls

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  • Eine US-Amerikanerin hatte 2016 unter anderem an Barack Obama eine Paketbombe verschickt

  • Die 46 Jahre alte Frau wurde jetzt angeklagt

  • Ausgerechnet Katzenhaare führten die Ermittler zu der Frau


Anhand von Katzenhaar hat die US-Polizei eine Frau ermittelt, die im vergangenen Jahr Paketbomben an den damaligen Präsidenten Barack Obama und den texanischen Gouverneur Greg Abbott verschickt haben soll.

Die 46-Jährige wurde in diesem Monat angeklagt, wie die "San Antonio Express-News" berichtete.

Abbott hatte seinerzeit das Päckchen geöffnet, blieb aber unverletzt: Der Sprengsatz explodierte nicht, weil der Gouverneur das Päckchen anders öffnete als von der mutmaßlichen Täterin erwartet.

Das Päckchen an Obama und eine Bombensendung an die Sozialversicherung wurden von Sicherheitspersonal abgefangen. In allen drei Fällen hätten die Empfänger getötet oder schwer verletzt werden können.

Adressenaufkleber und Katzenhaar führen Ermittler zu der Frau



Auf die Spur der Frau kam die Polizei durch Reste eines alten Adressenaufklebers und Katzenhaar, wie das Blatt unter Berufung auf Gerichtsunterlagen schreibt.

Demnach verpackte die mutmaßliche Täterin ihre für Abbott bestimmte Bombe in einem Päckchen, das ihr selbst vorher zugeschickt worden war. Die Tierhaare hafteten unter dem Adressaufkleber des Kartons, der für Obama bestimmt war, und stammten von einer der Katzen der Frau.

Den Gerichtsunterlagen zufolge war die Angeklagte wütend, weil sie keine finanzielle Unterstützung von ihrem Ex-Mann erhalten hatte. Sie habe dafür Abbott mitverantwortlich gemacht und sich an der Sozialbehörde für das Abweisen eines Antrages rächen wollen.

Motiv für den versuchten Anschlag auf Obama sei schlicht eine tiefe Abneigung gegen den Präsidenten gewesen.

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(mf)

Europäische Weihnachtstraditionen: Wie wird Weihnachten gefeiert?

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Eigentlich wird an Weihnachten die Geburt Jesu Christi gefeiert. Es ist das christliche Fest der Erlösung, hat also einen religiösen Ursprung. Aber auch abseits der Religion hat Weihnachten seit langer Zeit seinen Platz in der Gesellschaft.

Vielen ist es auch gleichgültig, aus welchem Anlass die Weihnachtstraditionen begangen werden.

Die Verbundenheit und die Familie stehen im Vordergrund. Es wird als Fest der Liebe, Familie und Freunde gefeiert. Die Weihnachtstraditionen sind dabei je nach Region sehr verschieden

Deutscher Tannenbaum



Ein Weihnachten ohne Weihnachtsbaum kann sich hierzulande kaum einer vorstellen. Bereits in der Vorweihnachtszeit zieren große geschmückte Tannenbäume öffentliche Plätze in Städten. Kurz vor dem Weihnachtsfest stehen dann auch in zahlreichen Wohnzimmern die aufwendig geschmückten Bäume. Das Aufstellen des Weihnachtsbaums rührt wahrscheinlich von den mittelalterlichen Paradiesspielen her, welche am 24. Dezember aufgeführt wurden.

Der hier zentrale Paradiesbaum hat am Ende des 18. Jahrhunderts als geschmückter Weihnachtsbaum Einzug in die Häuser der bürgerlichen Oberschicht gefunden. In den folgenden Jahren hat sich der Brauch über gesellschaftliche Schichten und Regionen ausgedehnt, so dass auch über die deutschen Landesgrenzen hinweg Weihnachtsbäume aufgestellt und zentraler Bestandteil der weihnachtlichen Zeremonie wurden.

Britischer Mistelzweig



Ein ebenfalls bekannter Brauch mit Weihnachtsgrün kommt aus Großbritannien. Bereits bei den britischen Druiden hatte der Mistelzweig einen hohen Stellenwert und galt als heilig. Man schrieb ihm gar wundersame Kräfte zu, womöglich, weil er auch anders als andere Pflanzen im Winter blüht.

Bei den Römern galt der Mistelzweig als Symbol des Friedens. Unter dem Mistelzweig legten die Feinde beim Friedensgespräch die Waffen nieder. Die Briten haben diesen Brauch umgewandelt und die Tradition des Küssens unter dem Mistelzweig eingeführt, was auch in den USA sehr weit verbreitet ist.

Skandinavische Bräuche



Im Norden Europas hat Weihnachten natürlich auch einen hohen Stellenwert. In weiten Teilen Skandinaviens wird in der Vorweihnachtszeit nicht der Nikolaustag, sondern das Luciafest gefeiert.

Dieses Fest zum Gedenken an die Heilige Lucia fällt auf den 13. Dezember und war früher Tradition der Sonnenwendfeierlichkeiten. Vielerorts wird eine Lucia-Braut gekürt, die mit Kerzenlicht eine Schar von Sängern aus der Dunkelheit hinausführt.

In Dänemark wird am 23. Dezember der kleine Weihnachtsabend (lillejuleaften) gefeiert, bevor an Heiligabend die julehygge (Weihnachtsgemütlichkeit) ihren Höhepunkt erreicht. Nach dem Weihnachtsessen tanzen viele Familien um den Weihnachtsbaum herum. Erst danach werden die Geschenke geöffnet.

In Schweden, aber auch in Norwegen, Finnland und Dänemark ist der Julbock, der Weihnachtsbock, zentraler Bestandteil der Weihnachtsdekoration. Dies ist ein guter Ersatz für einen alten Brauch: In den skandinavischen Ländern war es üblich, sich mit Ziegenhäuten als Julbock zu verkleiden. Heutzutage schmücken und bewachen die Weihnachtsböcke aus Stroh den Weihnachtsbaum. Dennoch verkleiden sich in Norwegen immer noch Kinder als Julbock, meist aber ohne Ziegenhaut, und sammeln ähnlich wie an Halloween Süßigkeiten.

Frankreich konzentriert sich auf das Weihnachtsessen



In Frankreich wird das Hauptaugenmerk auf das Weihnachtsmahl gelegt, das nach der am Abend stattfindenden Mitternachtsmesse in der Regel im Familienkreis eingenommen wird. Dieses ausgiebige Mahl, in Frankreich „le réveillon" genannt, besteht aus zahlreichen Gerichten wie gefülltem Truthahn oder Kapaun, Austern und dem traditionellem „bûche de Noël".

Dieser Weihnachtsbaumkuchen gilt als Weiterführung der alten Tradition, am Weihnachtsabend einen Baumstamm zu verbrennen. Die Asche des Baumstamms wurde daraufhin auf den Feldern verstreut und sollte für eine gute Ernte sorgen. Ob die Franzosen heutzutage die Überreste der Weihnachtsbaumkuchen auf den Feldern verstreuen, ist aber fraglich und sicherlich nicht allzu sehr verbreitet.

Italien und die gute Hexe Befana



Auch wenn die ersten Weihnachtskrippen in Italien entstanden, ist auch hier der Weihnachtsbaum verbreitet. Die meisten Geschenke liegen aber vielerorts nicht unter dem Baum, sondern werden erst am 6. Januar, dem Dreikönigstag, verteilt.

An diesem Tag kommt die Hexe Befana und hinterlässt Geschenke in den dafür aufgestellten Schuhen, weil sich in jedem Haus das neugeborene Jesuskind befinden könnte.

In Sizilien hat man übrigens einen interessanten Weg zur Finanzierung der Weihnachtsgeschenke gefunden. Vielerorts laden Familien hier in der Adventszeit zum Weihnachtspokern ein.

Spanien



Auch in Spanien gehören Weihnachten und Glücksspiel zusammen. Hier beginnt die Weihnachtszeit erst richtig, wenn am 22. Dezember die Ziehung der spanischen Weihnachtslotterie ansteht. Die „Sorteo extraordinario de Navidad" stellt die Lotterie mit der höchsten Gewinnsumme der Welt dar und findet seit 1812 in jedem Jahr statt. Zahlreiche Spanier nehmen daran teil, so dass daraus ein richtiges vorweihnachtliches Familienfest wird.

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Am 24. Dezember wird nach dem Familienessen die „Urne des Schicksals" aufgestellt. Aus der Urne darf jeder Lose ziehen, bis er ein Geschenk erhält. Die eigentliche Bescherung findet wie in Italien erst am 6. Januar statt. In Katalonien muss man für das Erhalten der Geschenke indes ein wenig arbeiten. Mittels Stöcken wird auf einen verdeckten Korb mit Geschenken eingedroschen, bis dieser die Geschenke freigibt. Diese Tradition nennt sich „Tió de Nadal".

Polen



In Polen wird an Weihnachten vor allem auf Gastfreundschaft und Familie wert gelegt. Beim Weihnachtsessen, das traditionell im großen Kreise mit Verwandten und Freunden genossen wird, wird ein weiteres Gedeck aufgedeckt, falls unerwartet zusätzlicher Besuch kommen sollte. Zum polnischen Weihnachtsessen gehört kein Fleisch, dafür aber meist Fisch.

Außerdem erhalten alle Personen Oblaten, die vor dem Essen geteilt werden. Jeder bricht ein Stück ab und erhält dafür ein Stück eines anderen. Dieses Teilen ist eine Tradition, die den Geist von Weihnachten widerspiegelt, ist es doch ein Zeichen für Liebe und Versöhnung.

Traditionen erfüllen Weihnachten mit einem Sinn



In ganz Europa gibt es unterschiedliche Weihnachtsbräuche, die geprägt sind von Religionen und gesellschaftlichen Eigenarten. An Weihnachten ist es aber irrelevant, woher die Traditionen und Bräuche stammen.

Es ist auch nicht von Bedeutung, ob sie religiösem oder weltlichen Ursprungs sind. Wichtig ist, dass sich Familie und Freunde an Weihnachten treffen, um Spaß und Freude zu erfahren. Das ist der bescheidene Weihnachtswunsch der meisten Menschen. Dafür sind die Traditionen auf jeden Fall geeignet, unabhängig davon, in welchem Land sie entstanden sind. Tradition ist genauso wie Liebe grenzüberschreitend.

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Die Kunst der Zuwendung: 10 Aspekte einer du-bezogenen Lebensform

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Zu wenig Zuwendung oder zu viel Aufmerksamkeit verursachen Charakterirritierungen und Lebensangst. (Alfred Selacher)

Das Leben ist Ansprache. An-Sprache, Zu-Sprache, Zwie-Sprache und mehr. Mensch-Sein ist Dialogisch-Sein, die Erfahrung, als DU gemeint zu sein. Der Mensch wird nur im Du zum Ich. - M. Buber

Wer angesprochen ist, versteht, dass er in der Welt seinen Platz zu finden hat.

Dass er sich selbst darum kümmern muss, wo und wie er diesen Platz und Ort entdeckt, erkennt.
Wie bereits im Paradies die Selbstgewissheit der ersten Menschen im Angesprochensein durch Gott ihren Weg fand, so ist auch im „normalen Leben" die Erfahrung des Angesprochenwerdens bzw. -seins eine zentrale Ebene für das, was wir Selbstwertbildung und „Verortungskompetenz" nennen.

1. Zugewandt leben hat mit dem richtigen „Hin-Hören" zu tun. Einem Hören, das klar und aufmerksam dem Gegenüber gilt, das in eine Richtung („hin"), nämlich die Richtung eines Du, weist.

2. Zugewandtsein hat mit der Kunst zu tun, die richtige Mitte zu finden.

Weder die Überdosis noch die Unterdosierung sind hilfreich oder sinnvoll, wenn es um die Begegnung zwischen Menschen geht, die sich etwas zu sagen oder die vielleicht auch nur einander Fragen zu stellen haben.

3. Zugewandtes Leben ist ein Leben, das sich seiner selbst gewiss ist.

Wer immer nur aus dem Lob, dem Zuspruch, der positiven Rückmeldung anderer heraus an seinem Selbstwert geradezu „bastelt", der wird nie ein richtig „Du" sagendes/meinendes Gegenüber sein.

Ein Sprichwort sagt: „Die meisten Menschen wollen lieber durch Lob ruiniert als durch Kritik gerettet werden."

4. Zuwendung hat mit Liebe, Wertschätzung, aber auch mit der Kunst einer beherzten Kritik und der „Besserung" des Gegenübers zu tun. Anders gesagt: Die Kunst des Sich-Zuwendens besteht wesentlich auch und gerade darin, für den/die Andere(n) ein heilsames Gegenüber zu sein/werden. "Human medicine for other humans!"

5. Zugewandtes Leben besteht auch in der Kunst, von eigenen Fragen, Nöten, Problemkonstellationen und Sorgen insofern mit Verve abzusehen, dass diese nicht die bestimmende Matrix für den eigenen Denkhaushalt bilden.

Das Loslassen der eigenen Problemspiralen kann enorm Kraft und Mühe kosten.
Aber es lohnt: nur so kann ein wirkliches Zuwendungsgeschehen reziprok funktionieren.

Ein Pinterest-Pin formuliert:

„Zu wissen wann Du loslassen musst, ist Weisheit. Es dann auch zu tun, ist Mut. Und wenn Du dabei den Kopf oben hältst, dann ist das Würde."

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6. „Wissen ohne Zuwendung bleibt kalt. Und Zuwendung ohne Wissen bleibt manchmal unter unseren Möglichkeiten." (E. von Hirschhausen)
Zuwendung soll klug und behutsam oder beherzt, aber auf alle Fälle im Horizont von Liebe, Ehrlichkeit und Wahrheit „platziert" werden; ohne Liebe und Achtung bleibt Zuwendung eine Farce, eine Chimäre, eine solide Fata Morgana, die von Betroffenen oft überschätzt wird. Die Wirklichkeit ist oft anders als es Zuwendungsgestörte für sich gerne aufbauschend skizzieren.

7. Zuwendung ist eine zentrale Gabe, die ein Mensch einem Menschen schenken kann. Eine Gottesgabe; denn alle wirkliche Zuwendung ist eine himmlische Sache, ein „divine doing".

8. Zuwendung ist das Öl im Getriebe eines reichen Lebens. Denn Reichtum liegt nicht in den Höhlen der Geldhaie oder den Tresoren der Banker; Reichtum ist im Glück des „Du-Hörens", wenn uns jemand wirklich von Herzen ganz tief, fein und echt meint.
Das angesagte DJ-Duo Ofenbach hat mit dem Song „Be Mine" dieser Tatsache musikalisch einen genialen Ausdruck verliehen.

9. Zuwendung ist ein Zustand, in gewisser Weise: inspirierte Aufmerksamkeit, keine intentionale Tatsphäre. Auch wenn die Tat der Zuwendung de facto doch wohl eigentlich entscheidend ist und bleibt. Die Haltung der Zuwendung ist das noch „Entscheidendere"; sie besteht in einer Orientierung des Herzens, in einem Gestimmtsein der Gedanken, in einem Gefühl für ein Du, das konkret hier da ist.

10. Ein du-bezogener, authentisch zugewandter Lebensstil wächst stetig in dem, was man praktische Wertschätzung nennt. Eine kuriose Beobachtung: Menschen, die gerne von der erfahrenen oder gewünschten Wertschätzung anderer reden, sind bei näherem Hinsehen oft selbst nicht in der Lage, auch nur basal so etwas wie wertschätzende Zuwendung in ungekünstelter Herzlichkeit/Echtheit aufzubringen bzw. an den Tag zu legen. Daran zu arbeiten, dass die empfangene und die geschenkte Wertschätzung in eine positive Balance gerät, ist ein lohnendes (oder gar: elementares!) Etappenziel.
Womöglich stimmt diese Aussage von Sean Penn:
"Wissen Sie, was ich glaube? Dass wir in eine Welt hineingeboren werden, in der sich niemand die Zeit nimmt, der zu werden, der er ist - und all diese Menschen, die nicht sie selbst sind, verletzen die wenigen Menschen, die sich diese Zeit nehmen."

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Ein Einblick in mein Leben in der Psychiatrie

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Einige Wochen waren nach meiner Einweisung in die Psychiatrie vergangen, und mein seelischer Gesundheitszustand blieb unverändert. Die Ärzte versuchten wahrscheinlich ihr Bestes, doch davon bemerkte ich nichts.

Regelmäßig kamen Ärzte und Pfleger auf mich zu und versorgten mich mit neuen Medikamenten.

Und wenn Nebenwirkungen auftraten, gab es eben halt ein zusätzliches Medikament, welches die Nebenwirkungen aufhob.

Der Beginn meines persönlichen Tabletten-Tangos begann. Die Klinik versorgte mich mit unterschiedlichen Arten von Medikamenten, angefangen von Beruhigungsmitteln, über Schlaftabletten, Psychopharmaka bis hin zu Neuroleptika. Die Ärzte hatten keine Scheu, sich an mir auszutoben. Schließlich war ich bei einer Tagesdosis von 8 Pillen angekommen.

Die Wirkung der Medikamente haben deutliche Spuren hinterlassen. Sie führten dazu, dass ich emotional verkümmerte, und auch mein äußeres Erscheinungsbild war nicht mehr anschaulich.

Mein Gesicht wirkte erschreckend verquollen und meine Blicke glichen der einer Verstorbenen. Das Pharmazeutikum schickte meine Seele auf Reisen. Der einzige Vorteil daran war, dass ich während der Einnahme der hochdosierten Medikamente nicht in der Lage war, mein Inneres und Äußeres zu reflektieren. Ich war emotional abgestumpft.

In ruhigen Momenten habe ich, begleitet von psychotischen Gedankengängen, den Kontakt mit meinem Ex-Partner gehalten. Ich konnte und wollte die Trennung nicht akzeptieren und habe deshalb versucht, ihn auch während meines Klinikaufenthaltes umzustimmen. Immerzu belästigte ich ihn mit Nachrichten und Anrufen, und er war so geduldig und ertrug es zu diesem Zeitpunkt einfach nur.

Als ich mich eines Tages etwas klarer im Kopf empfand, begann ich meine Trauer schriftlich festzuhalten und schrieb ihm einen Brief. Ich begann, aufzuschreiben wie wir uns kennenlernten, was mir an ihm gefiel und wie verliebt ich doch gewesen war. Während des Schreibens begann ich mich daran zu erinnern, wie schön unsere Zeit einst gewesen war.

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Ich legte mehrfach den Stift bei Seite und fing an zu weinen. Die Erinnerungen schienen plötzlich gegenwärtig und es fühlte sich so an, als ob ich jedes Detail meiner Gefühle mit den Erinnerungen hervorrufen konnte.

Ich hatte Schmetterlinge im Bauch, als ich über unser Kennenlernen schrieb. Ich habe laut lachen müssen, als ich mich an seinen Humor erinnerte, und ich habe denselben bestialischen Schmerz empfunden, als ich über unsere Trennung schrieb. Hier nahm ich das erste Mal wahr, dass das Schreiben für mich einen Zugang zu mir selbst öffnete.

"Deine Spitzfindigkeit bzgl. der Aussprache von „Freixenet" bleibt unvergessen. Nach Kopenhagen haben wir es dennoch nie geschafft."

Das war eine von vielen Erinnerungen, die ich schriftlich festhielt. Ich begann, diese Aussage in meinen Gedanken zu manifestieren und projizierte dabei Momentaufnahmen im Geiste. Immerzu sah ich Bilder vor mir.

Geküsst vom Glück und geknechtet vom Kummer. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und ich hatte keine Geduld, den postalischen Weg abzuwarten. Also entschloss ich mich dazu, den Brief zu fotografieren und ihn ihm in einer Nachricht via Handy zu übermitteln.

Seine Antwort war meine Erkenntnis.

Einmal Hölle und zurück - ich erzähl dir meine Geschichte. Fortsetzung folgt!


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Glück, oder: Die Kunst der Euphorie

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Euphorie und Erleuchtung gehen Hand in Hand. Wer von der Euphorie getragen ist, der findet zu einem Lebensgefühl, das gleichsam über die Momente der Gegenwart surft/fliegt und aktuell erlebte Momente in einen Hauch von Ewigkeit hüllt.

Das paulinische Wort „Freuet euch allezeit! Abermals sage ich: Freuet euch!" (Philipperbrief, Kapitel 4, Vers 4) knüpft daran an. Und auch Jesus beginnt seine bekannte Bergrede mit den Worten „Happy are those who ..." / „Glücklich/erfüllt/befreit sind Menschen, die ..." (Matthäusevangelium Kapitel 5, Verse 3 ff).

Menschen, die mit Gott in Berührung kommen, werden erfüllt mit dem himmlischen Licht.
Sie empfangen und empfinden so etwas wie eine das Irdische übersteigende Euphorie.
Sie vermeiden es zu zählen, Sinniges zu addieren, sondern sie tanzen den Augenblick.

"Die Wahrheit ist die Sonne des Geistes" - (Luc de Clapier, Marquis de Vauvenargues


In der Wahrheit leuchtet immer auch die Freiheit zur erfüllten Gegenwart, zu Gott hin, auf. Im Wahrwerden kann der Mensch das Loslassen üben und Heilung empfangen/empfinden.
Doch zur Euphorie gehört immer auch ein Quäntchen Mut.

Wer sich auf eine Bühne begibt und dort performt, der braucht schon ein Maß an Mut, um dort zu zeigen, was er/sie kann.

Performen: ein Lernprozess on stage

Und in jedem Gang beim Zeigen des eigenen Talents, der eigenen Fähigkeiten und individueller Kennnisse bzw. persönlicher Freude zeigt sich in der Regel ein basaler, oft unbewusster Lernprozess.

Jede Darbietung/Performance schärft Bisheriges, verändert den/die Performende(n), leistet ein Update der Kenntnisse, der aktuellen „Tauglichkeit" bzw. des Vermögens.

Und letztlich bleibt für die Kunst der Euphorie wesentlich, dass der Mensch ein Lernender ist/bleibt:

"Lernen und Genießen sind das Geheimnis eines erfüllten Lebens. Lernen ohne Genießen verhärmt. Genießen ohne Lernen verblödet." - Richard David Precht


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Aktiv und gut gelaunt durch die dunkle Jahreszeit

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Sobald die Tage kürzer werden und das Sonnenlicht weniger wird, kämpfen viele Menschen mit schlechter Stimmung.

Dabei leidet etwa jeder zehnte Deutsche so stark unter der Dunkelheit, dass Mediziner von Herbst- oder Winterblues sprechen. In besonders starken Fällen können sogar saisonale Depressionen auftreten. Die gute Nachricht: Sie können aktiv etwas dafür tun, dass sich Ihre Stimmung verbessert.

Melancholie wird in der kalten Jahreszeit hauptsächlich durch fehlendes Sonnenlicht ausgelöst, da UV-Strahlen die Serotonin-Ausschüttung fördern. Das „gute-Laune-Hormon" Serotonin hat positive Auswirkungen auf unsere Gemütslage und ist der Gegenspieler zum Melatonin, das der Körper zum Schlafen benötigt.

Das Verhältnis dieser beiden Hormone trägt erheblich dazu bei, ob wir uns energiegeladen fühlen oder kraftlos. Mit anderen Worten: Die Seele braucht Licht. Mit kleinen Tricks lässt sich diese Erkenntnis in den Alltag einbinden: Nutzen Sie daher Ihre Mittagspausen für Spaziergänge. Ergänzend können Sie eine Tageslichtlampe kaufen. Optimal wäre eine Helligkeit von 10.000 Lux. Am besten setzen Sie sich morgens für mindestens eine halbe Stunde vor den Schirm, im Abstand von etwa 80 Zentimetern.

Auch die Ernährung kann eine Unterstützung sein. Australischen Wissenschaftlern ist es gelungen, mit einer Ernährungsumstellung einen positiven Effekt auf die Therapie von Menschen mit Depressionen zu erzielen. Betroffene verzichteten, in der Regel therapiebegleitend, beispielsweise auf Fast Food, verarbeitete Wurstwaren und Zucker. Stattdessen aßen sie unter anderem viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Fisch, Nüsse und Olivenöl.

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Eine besonders wichtige Rolle spielen dabei in Bezug auf die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit die B-Vitamine. Sie sind am Energiestoffwechsel beteiligt sowie am Abbau des Zellgiftes Homocystein, das vermutlich die Wahrscheinlichkeit für Depressionen erhöht. Der Vitamin-B-Bedarf lässt sich auch über Nahrungsergänzungsmittel unterstützen. Sie wurden dafür entwickelt, die Leistungsfähigkeit wiederherzustellen und versorgen den Körper mit notwendigen Nährstoffen, genau dann wann er sie braucht. Als natürlicher Stimmungsaufheller hat sich zudem Johanniskraut bewährt, dessen antidepressive Wirkung durch Studien belegt ist. In der Apotheke gibt es verschiedene Präparate.

Licht und eine gute Nährstoffversorgung erhöhen die Aktivität und erleichtern somit den nächsten Schritt: Bewegung in den Alltag bringen. Vor allem bei Ausdauersportarten wie Joggen und Nordic Walking produziert der Körper Wohlfühl-Hormone wie Endorphine. Am besten wäre es natürlich, den Sport zusätzlich ins Freie zu verlegen. Mit all diesen Tipps sind Sie bestens gegen den Herbstblues gerüstet.

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Segeln auf Sicht - Führung bei VUKA Wetter

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Haben Sie auch schon davon gehört? Wir leben in einer sich digital transformierenden 4.0-VUKA-Welt! Einer Welt, in der Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit (Ambiguity) die Szene weit mehr bestimmen sollen als in der stabilen Welt zum Ende des letzten Jahrhunderts ...

Die VUKA-Welt ist wie das Wetter: nicht immer so, wie wir es uns wünschen, aber einfach da. Wir haben gelernt, dass es nichts nützt, den Regen anzubrüllen, wenn wir Sonne wollen, sondern es klüger ist, entsprechende Kleidung anzulegen.

Man kann
Denn kaum ein Geschäftsmodell von heute scheint für morgen noch gewiss: Der 3-D-Druck ersetzt auf einen Schlag feinmechanische Glanzleistungen, und Blogs, Instagram, Facebook, Twitter, Google und Co. ersetzen Funk, Fernsehen, Zeitungen und Agenturen als Informationsquelle.

Verflechtungen, Rückkopplungen und Dynamik machen Komplexität spürbar. Big Data, immer leistungsfähigere Hardware und bessere Glasfaser-Infrastruktur machen die tägliche Fahrt ins Büro überflüssig, räumliche Entfernungen spielen kaum eine Rolle mehr. Neue Ideen und undenkbare Geschäftsmodelle entstehen Schlag auf Schlag: ein Taxiunternehmen ohne Fahrzeuge (Uber), ein Reisekonzern ohne Hotels und Ferienwohnungen (Airbnb) und ein Handelsunternehmen ohne Lagerbestand (Alibaba).

2014 präsentierte die Initiative „Neue Qualität der Arbeit", in der sich unter Schirmherrschaft der Bundesregierung Arbeitgeber, Gewerkschaften, Kammern, Sozialversicherungen, Stiftungen und die Bundesanstalt für Arbeit zusammengefunden haben, zur „Führungskultur im Wandel" folgende Kernthese:

„Hierarchisch steuerndem Management wird mehrheitlich eine Absage erteilt und selbst organisierende Netzwerke sind das favorisierte Zukunftsmodell. Dabei geben die 400 Befragten Kooperationsfähigkeit den Vorrang vor traditionellen Wettbewerbsstrategien. 100 Prozent der interviewten Führungskräfte halten die Fähigkeit zur professionellen Gestaltung ergebnisoffener Prozesse für eine Schlüsselkompetenz. Angesichts instabiler Marktdynamik erscheint ein schrittweises und flexibles Vortasten Erfolg versprechender als die Ausrichtung des Handelns an Planungen."

Der leider viel zu früh verstorbene Prof. Peter Kruse prägte für dieses Verhalten den Begriff „Segeln auf Sicht". Die Metapher macht deutlich, wohin sich unsere Art zu wirtschaften entwickeln wird.

Segeln auf Sicht ist die angemessene Reaktion auf die zunehmende Veränderungsgeschwindigkeit und wechselnde Winde, denn die Paradigmen für Führung und Management haben sich geändert:

  • Führung muss Haltung zeigen und grundlegende Werte/Prinzipien leben, statt "moderne" Methoden richtig umzusetzen. Business Reengineering, Shareholder Value oder die Balanced Scorecard passen wunderbar in das Zeitalter 2.0. In einer digitalen 4.0-VUCA-Welt gehen Persönlichkeiten, die Werte verkörpern, Komplexes von Kompliziertem unterscheiden und gerade in stürmischer See Haltung zeigen, in Führung.


  • Es sind Protoypen, die „good enough" sind und nicht „ausgetestete" Exzellenzlösungen, die uns zukünftig voranbringen. Strategische Pläne abzustimmen und niederzuschreiben ist nur noch Zeitverschwendung. Leitbilder, Strategien und Umsetzungspläne, bei denen in der Formulierung um jedes Wort gerungen wird, sind immer öfter bereits nach der Drucklegung veraltet. Task Boards, Canvas und Design Thinking sind dagegen sinnvolle Hilfsmittel, um die nächsten Schritte gemeinsam anzugehen.


  • Klug ist, lieber rasch und unvollständig zu handeln statt spät und vollständig. Der Markt wird unübersichtlich, denn die Innovations- und Produktzyklen werden immer schneller - und die Big-Data- Masse ist nicht zu überblicken. Deshalb ist es klug, kurze Strecken mit hoher Intensität zu "sprinten", statt für lange Reisen eine Menge Gepäck mitzuführen.


  • Es braucht die Lust, sich immer wieder neu zu entscheiden, statt dauerhafte Weichenstellungen zu betonieren. Es gilt mit der Regel „Zeitnah, aber nicht im Affekt" zu führen. Auch beim Segeln auf Sicht braucht es Entscheidungen, Verbindlichkeit und Verantwortungsübernahme. Besser Sie treffen diese nicht einsam und allein, sondern nach hoher Interaktion im Führungsteam.


  • Unentscheidbare Entscheidungen zu treffen, Uneindeutigkeit aushalten zu können, 2.0-Muster zu brechen, Rolleninhaber statt Stellenbesitzer zu sein und die Unterschiede in gleichrangigen Teams zu nutzen, darauf kommt es jetzt an.


An alle Führungskräfte ergeht die Aufforderung, ihr bisheriges Repertoire zu erweitern und bewährtes Führungswerkzeug zu ergänzen. Denn in einer Welt der Mehrdeutigkeit kann es kein neues, einziges und überragendes Führungsparadigma mehr geben.

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Über der Aufforderungen, etwas dazuzulernen, „thront" ein Prinzip, auf dem das „Segeln auf Sicht" sich gründet: die Drei-I-Regel.

Führung unter Ungewissheit ist

a) inkrementell: weil große Pläne schon veraltet sind, bevor sie erscheinen;
b) interaktiv: weil einsame Helden mit ihrem Latein im VUCA-Wetter am Ende sind;
c) iterativ: weil Komplexität nicht in einem Zug bewältigt werden kann


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Haariges Business: Was der Meistertitel jungen Menschen im Friseurhandwerk bedeutet

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Bereits Ende des 18. Jahrhunderts wurde im deutschsprachigen Raum über einen Niedergang des Handwerks geklagt. Vor allem die in Großstädten zunehmende Industrialisierung und die wachsenden Fabriken, in der Arbeitsteilung, Spezialisierung und Rationalisierung Einzug hielten, sowie ständig wechselnde Moden seien schuld daran, dass das Handwerk zunehmend verkomme.

Um 1800 findet in klassischen Bildungsromanen (Goethes Wilhelm Meister-Romane) und romantischen Künstlerromanen die Auseinandersetzung mit dem Thema dann einen ersten Höhepunkt.

Handwerk und Nachhaltigkeit haben in Zeiten des Umbruchs Hochkonjunktur, weil Menschen nach Identität suchen - und nach etwas, an dem sie sich festhalten können, wenn alles andere nicht mehr hält.

Auch in Zeiten des digitalen Wandels ist handwerkliche Arbeit auf Dinge bezogen, die Körper und Geist gleichermaßen erfüllen und befriedigen. Handwerk stiftet Sinn, hält das Denken in Bewegung und macht es dadurch frei und urteilsfähig.

Das bestätigt auch der amerikanische Soziologe Richard Sennett in seinem Buch "Handwerk", in dem er die zivilisations- und kulturbildende Kraft der Arbeit beschreibt. Der Stolz auf die eigene Arbeit hat für ihn auch eine soziale und politische Dimension.

Viele junge Menschen wollen heute Handwerker ihres Berufs und ihrer Berufung sein, wie das Interview mit Tim Polifke, Masterstylist bei „Intercoiffure Haare Olaf Krebs", zeigt.

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Tim Polifke (Copyright: Intercoiffure Haare Olaf Krebs)


Nach seinem mittleren Bildungsabschluss im Jahr 2009 entschied er sich, ein freiwilliges Berufsjahr im Bürowesen zu absolvieren. Während dieser Zeit reifte sein Entschluss, dass er etwas Kreatives mit und am Menschen machen möchte. Deshalb begann er im August 2010 eine Ausbildung als Friseur:

Seine Karriere begann mit fünf Wochen Meininghaus in Forchheim, eine der erfolgreichsten Friseurschulen in Deutschland. Während seiner dreijährigen Ausbildung nahm er an zahlreichen Weiterbildungen und Workshops teil, darunter das Redken Symposium in Las Vegas.

Im Juli 2013 beendete er seine Ausbildung als Friseur mit Auszeichnung und dem Staatspreis. In den Folgejahren bildete er sich ständig weiter und stand mit den Intercoiffuren auf der Bühne, nahm an Workshops und verschiedenen Wettbewerben teil, unter anderen an der „Bayrischen Meisterschaft der Friseure".

Im Januar 2017 begann er mit dem Meisterkurs in Meininghaus Forchheim, der über drei Monate dauerte. Im Mai 2017 beendete er die Meisterschule mit Auszeichnung.

Herr Polifke, welche Wege eröffnet die Meisterqualifikation im Friseurhandwerk?

Wichtig ist, dass kommuniziert wird, dass er weitere, unterschiedliche Wege im Berufsleben eröffnet. Der Meister wird heute mit dem Bachelor gleichgestellt. Damit ist die Möglichkeit gegeben, nach dem Meister unter anderem zu studieren und Berufsschullehrer in dem jeweiligen Handwerk zu werden. Würde man mehr und positiver über den Meister und deren Fähigkeiten berichten, wäre das Interesse größer. Zudem wird man durch das Meister BaFög unterstützt und erhält bei bestandener Prüfung zusätzlich 1000 €.

Wo gibt es Ihrer Meinung nach noch Handlungsbedarf?

Den größten Handlungsbedarf gibt es meiner Ansicht nach bei den Auszubildenden: Mehr Azubis bedeutet in der Zukunft auch mehr Meister. Dazu müsste der schlechte Ruf des Friseurs verschwinden und mehr über die positiven Seiten des Friseurberufes berichtet werden, damit das Interesse wieder steigt, diesen Beruf zu erlernen.

Was muss ein Meister heute können?

Dazu gehören bestimmte Kernkompetenzen, die wichtig sind, um selbstständig ein Unternehmen aufzubauen. Unter anderem ist der gesamte kaufmännische Bereich in Zukunft wichtig. Man muss wissen, wie Businesspläne erstellt werden und wie Buchhaltung, Marketing und Personalführung richtig funktionieren. Der Meisterabschluss ist allerdings keine Garantie für eine gesicherte Selbstständigkeit. Man sollte immer die eigenen Zahlen im Hinterkopf behalten und mit einem Unternehmensberater zusammen arbeiten. Auch einen Steuerberater sollte man sich dazu holen, der diesbezüglich noch mehr Know-how und Erfahrung im kaufmännischen Bereich hat. Auch im fachlichen Bereich wird man zusätzlich gefördert, man lernt neue Bereiche kennen und ist in der Lage, Lehrlinge selbst auszubilden.

Was braucht es, um Ihren Beruf gut auszuführen?

Nicht nur eine Portion an Talent gehört dazu, sondern auch viel Übung. Der Friseurberuf beinhaltet viele Komplexe Bereiche sowohl im Praktischen als auch im Theoriebereich. Während im praktischen Bereich jede Schnitt, Föhn, Eindreh- oder Farbtechnik trainiert und ständig wiederholt werden sollte, um Routine zu bekommen, hat man im theoretischen viel mit Chemie und Kundenmanagement zu tun. Es braucht viel theoretisches Wissen dazu, um das Ganze in die Praxis umzusetzen.

Beispielsweise entwickelt sich das Verständnis für einen klassischen Haarschnitt erst bei mehrmaliger Ausführung. Auch entwickeln wir uns ständig weiter, die Trends erneuern sich ständig und müssen immer wieder aufgefrischt werden.

Was tun Sie für eine nachhaltige „Meisterschaft"?


Unter anderen nehme ich ständig an Weiterbildungen und Seminaren teil. Zahlreiche sind von Intercoiffure, der weltweiten Elitevereinigung der Friseure. Hier lerne ich die meisten Trendtechniken in Schnitt, Farbe und Styling, die ich dann im Salon am Kunden umsetzen kann.

Durch Redken ist es mir ermöglicht worden, zweimal nach Las Vegas zu fliegen, um an Workshops teilnehmen zu können und einer der ersten zu sein, der diese Trends hier neu anwendet. Dieses Wissen gebe ich auch an meine Kollegen weiter.

Was bedeutet Ihnen Ihr Meistertitel?

Er bedeutet mir vor allem, wieder einen Schritt weiter zu sein, mehr gelernt und weitere Perspektiven für meine Zukunft zu haben. Zurzeit arbeite ich mit viel Engagement im Salon „Intercoiffure Haare Olaf Krebs", bei dem ich im Jahr 2010 meine Ausbildung gestartet habe. Mir war früh klar, dass ich eines Tages einen genau so großen Salon eröffnen will. Dazu habe ich jetzt die Basis geschaffen - mit dem Meistertitel. Dadurch habe ich die Chance, mich selbstständig zu machen und Lehrlinge auszubilden.

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Momentan unterstütze ich die Lehrlinge im Salon, in dem ich ihnen viel Neues zeige und sie bei ihrem Werdegang unterstütze. Dies macht mir viel Spaß. Auch das Wissen im kaufmännischen Bereich, das mir am Anfang völlig fremd war, konnte ich durch den Meister erlangen.

Was ist für Sie das Faszinierendste an Ihrem Beruf?

Am schönsten ist es für mich, direkt am Kunden zu sein. Der direkte Kontakt war ausschlaggebend, mich damals gegen einen Beruf im Büro zu entscheiden. Aktiv am Kunden zu arbeiten, kreativ zu sein, sich austoben zu können, Kunden glücklich zu machen mit dem, was man tut - das ist für mich erfüllend. Friseur, Stylist ist ein Beruf, bei dem einen nicht langweilig wird, man geht mit der Zeit. Da sich Trends ständig erneuern, erfindet man sich selbst auch immer wieder neu.

Weitere Informationen:

Alexandra Hildebrandt: TUN! Warum wir Könner brauchen, um die Zukunft meisterlich zu gestalten. Amazon Media EU S.à r.l. Kindle Edition 2017.


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Schöne Gedanken und die Erotik der Freiheit

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Es gibt sie: die Gedanken, die unserer Seele Flügel verleihen. Die ermutigen, beglücken und uns voranbringen. Impulse, die uns wieder "on track" bringen, Altes vergessen, Falsches loslassen machen.

Gedanken, die aus Dunkelheit ins Licht, aus Angst in die Zuversicht, von der Suche zum Finden führen. Solche Gedanken sind schön zu nennen. Sie lassen etwas aufblitzen von der Schönheit der Wahrheit und des Augenblicks, wenn sie an uns ihre Wirkung zeigen.

Erotik der Freiheit


Eros: das ist die Kraft der sinnlichen Begegnung oder einfach der erlebten Leidenschaft.
Wo Menschen vom Erosfunken der Freiheit getroffen werden, da beginnen sie zu spüren, dass es mehr gibt als nur die eigenen vier Seelenwände, mehr als eigenes Sehnen, Wünschen, Begehren. Dass es so etwas wie ein Transzendentes gibt, das über das individuell Eigene hinausweist und Erlösung bereit hält.

Das helfende Wort muss uns gesagt werden. Freiheit funktioniert meist nur im Zugehen auf Anderes, auf Andere, vielleicht letztlich: auf DEN Anderen.

Diese unique Erfahrung der Heiligkeit, die man ein wenig in jeder authentisch erlebten, echt-tiefen Erotik spürt, macht etwas mit uns. Sie zündet im schlimmsten Falle ein Feuer an, das uns verbrennt und wir von bösen Feuerzungen geritten werden.

Im optimalen Falle katapultiert uns diese Erfahrung der Heiligkeit, eines „heiligen Eros" in die Zonen des Tremendum und Fascinosum, wenn wir das Geheimnis der Freiheit als Leidenschaftserfahrung in uns zu spüren beginnen.

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Liebe - die Perfektion des Augenblicks


Der Song „Perfect" (Ed Sheeran, * 17. Februar 1991) hat eine schier unglaubliche Adaption in der Youtube-Version mit den Stars von La La Land (vom August 2017) erfahren. Wer hier genau hinsieht, ist „instantly" bzw. augenblicklich zum Dahinschmelzen verdammt.

Ein eindrücklicher, herrlich schöner Song, nicht nur für Verliebte, sondern auch für alle, die einmal wieder so etwas wie „flugbereite Schmetterlinge" massiv in sich spüren möchten.

Ein Song mit einem fulminanten Text-Finale:

Baby, I'm dancing in the dark, with you between my arms
Barefoot in the grass, listening to our favorite song
I have faith in what I see
Now I know I have met an angel in person
And she looks perfect, no I don't deserve this
You look perfect tonight


Liebe kann beglücken, nicht nur betören. Sie kann das Herz mit dem Himmel in Berührung bringen.

Die Seele lächelt, das Herz vibriert, die Gedanken fühlen, wie arg schön das Dasein doch ist.

„Liebe ist, was dich lächeln lässt, wenn du müde bist." - Paulo Coelho

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"Rechteste FDP seit 68": Welche Vorwürfe den Liberalen nach dem Jamaika-Aus entgegenschlagen - und was an ihnen dran ist

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  • Nachdem die Liberalen die Jamaika-Sondierungen haben platzen lassen, sind sie für viele der Sündenbock

  • Insbesondere die Grünen attackieren die FDP und Parteichef Lindner heftig und werfen der Partei einen Rechtsruck vor

  • Doch was ist eigentlich dran an den zahlreichen Vorwürfen?


Viel kann FDP-Vize Wolfgang Kubicki nicht aus der Ruhe bringen.

Bei der Frage nach einem angeblichen Rechtsruck bei den Liberalen ist das anders. “Was in den letzten Tagen, Wochen und Monaten auch über die sozialen Netzwerke der Grünen gegen uns polemisiert wurde, geht auf keine Kuhhaut”, sagte Kubicki in einem Interview mit der “Zeit”.

“Dabei waren es vor allem wir, die der AfD die Stirn geboten haben”, beteuerte Kubicki. “Sie werden nie erleben, dass Freie Demokraten mit antidemokratischen und rassistischen Ressentiments spielen. Nie!”

Aber in der Öffentlichkeit ist ein ganz anderes Bild entstanden. Einige Medien und Spitzenpolitiker zeichnen das Bild von einer nationalen FDP, die mit rechtspopulistischen Ideen flirtet, um möglichst viele AfD-Wähler für sich zu gewinnen.

Doch was ist dran? Die HuffPost hat vier zentrale Vorwürfe überprüft:

1. Die FDP versuchte in den Sondierungen, die CSU rechts zu überholen



Es ist die immer gleiche Erzählung - unter anderem aus dem Lager der Grünen: Die Liberalen hätten während der Jamaika-Verhandlungen versucht, sich rechts der Union zu positionieren - etwa in der Flüchtlingspolitik.

Die „Bild am Sonntag“ hatte - ohne Angaben von Quellen - berichtet, dass die Grünen beim Thema Familiennachzug für eingeschränkt Schutzberechtigte Druck gemacht hätten und CSU-Chef Horst Seehofer zu Gesprächen bereit gewesen sei.

Die soll Lindner aber abgelehnt haben. So sagte die Brandenburger Bundestagsabgeordnete der Grünen, Annalena Baerbock, am Montag nach dem Jamaika-Scheitern: “In den Sondierungen versuchte die FDP, die CSU rechts zu überholen.”

Die “Süddeutsche Zeitung” beschreibt die Verhandlungsnacht deswegen mit den Worten:

“Offenbar mehrfach habe Lindner in Momenten, in denen die CDU mit Kompromissvorschlägen CSU und Grüne einer Einigung nahe gebracht habe, plötzlich eine harte Linie eingeschlagen und bisherige Positionen der CSU übernommen.”


Die FDP zeichnet freilich ein anderes Bild der langen Verhandlungen.

FDP-Vize Wolfgang Kubicki sagte bei “Lanz” im ZDF, er hätte kein Kompromissangebot von Union und Grünen in der Frage des Familiennachzugs auf dem Tisch gehabt.

Dass die Liberalen versucht hätten, die CSU rechts zu überholen, sei “Quatsch”, erklärte auch die stellvertretende Vorsitzende Marie-Agnes Strack Zimmermann im HuffPost-Interview.

Ähnlich äußert sich auch Juli-Chef Konstantin Kuhle in der HuffPost. “Die FDP ist keine nationalliberale Partei”, betont er. “Dieser Vorwurf ist einfach Unsinn.”

Die FDP sei immer bei der Forderung geblieben, den Familiennachzug bei einer Einzelfallprüfung zuzulassen. “Das war auch unser Kompromissangebot an die Konfliktparteien CSU und Grüne.”

2. Lindner soll sich in der Europapolitik einem Kompromiss verweigert haben



Nicht nur in der Flüchtlings- sondern auch in der Europapolitik hätten die Liberalen versucht, AfD-nahe Positionen durchzudrücken.

Der frühere Grünen-Chef Jürgen Trittin etwa nannte die Liberalen auf dem Parteitag am Samstag eine "rechte bürgerliche Protestpartei", die „europa- und flüchtlingsfeindlich“ sei (zu sehen im Video):

Parteitag: Ex-Grünen-Chef Trittin nennt FDP Partei für rechte Elite - Deutschland



Auch der Grüne Jamaika-Unterhändler Reinhard Bütikofer glaubt, unter Lindner sei die Partei die “rechteste FDP seit 1968”.

Vor der sozialliberalen Koalition unter Helmut Schmidt verfolgte die Partei einen europakritischen Kurs. So stimmte sie etwa gegen die Römischen Verträge, weil der Partei die europäische Integration zu weit ging.

In den Jamaika-Verhandlungen soll FDP-Chef Lindner bis zuletzt darauf bestanden haben, einen Stabilitäsmechanismus für die Euro-Zone abzulehnen.

Davor aber warnten Grüne und Kanzlerin Merkel, weil es dann auf europäischer Ebene nichts mehr zu verhandeln gegeben hätte. Kurz darauf ließ Lindner die Verhandlungen platzen.

Die FDP bestreitet auch nicht, dass sie gegen eine “Vergemeinschaftung von Schulden” ist, wie das FDP-Vorstandsmitglied Johannes Vogel bei “Friedman” auf N24 sagte.

“Dadurch schwächen wir aber nicht Europa, wir stärken es”.




Tatsächlich sind diese Positionen allerdings nicht AfD-nah, sie würden auch in Teilen der Union keine Mehrheit finden. So warnte unter anderem der frühere Finanzminister Wolfgang Schäuble unermütlich vor einem europäischen Schuldentopf.

3. Der FDP-Chef nimmt sich ein Beispiel an Sebastian Kurz



Gar einen Vergleich als “deutscher Mini-Kurz” muss sich FDP-Chef Christian Lindner mit Blick auf den designierten österreichischen Kanzler gefallen lassen.




Der ÖVP-Politiker schmiedet derzeit eine Koalition mit der rechtspopulistischen FPÖ, um an die Macht zu kommen.

Grünen-Chef Cem Özdemir sagte deswegen
: "Ich habe das Gefühl, dass die FDP ein bisschen zu viel nach Österreich schaut in letzter Zeit."

Dazu schreibt der “Spiegel” in seiner aktuellen Ausgabe, Lindner wolle die Liberalen nach dem Vorbild des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Sebastian Kurz die Liberalen in eine “bürgerliche Protestbewegung” verwandeln.

Längst pflege Lindner einen ähnlichen Personenkult wie seine Vorbilder aus Österreich und Frankreich.

“Er bedient sich der Rhetorik der Eliten, die Medien und das angebliche herrschende Meinungsmonopol. Und er will die politische Landschaft neu ordnen, indem er die FDP auch inhaltlich teilweise dort platziert, wo sie seit Neustem wieder im Bundestag sitzt: rechts von der Union.”


Der Politologe Werner Weidenfeld sieht durchaus Gemeinsamkeiten zwischen Lindner und dem Österreicher Kurz.

“Beide stechen durch ihren politischen Stil hervor”, sagt er. “Beide schrecken nicht davor zurück, zu provozieren und so die Wähler zu erreichen.”

Es gebe allerdings auch einen gewaltigen Unterschied.

Während Kurz daran gearbeitet hat, die GroKo zu überwinden, habe Lindner sie mit seiner Entscheidung wahrscheinlich gemacht.

Zumindest daran ist etwas dran.

4. Die FDP will die neue Partei rechts der Union werden



Tatsächlich mussten sich die Liberalen schon im Wahlkampf gegen den Eindruck wehren, sie würde im rechten Lager fischen.

So ließ sich Lindner Anfang September mit dem Rechtsintellektuellen Joachim Steinhöfel fotografieren. Das Selfie brachte ihn in Erklärungsnot.

So schreibt die “Zeit” in ihrer aktuellen Ausgabe.

“Solange es schien, als würde sich die AfD in Eigenregie zerlegen, reichte es Lindner, sympathisch, klug, manchmal brillant die Notwendigkeit eines seriösen Liberalismus im deutschen Parteiengefüge anzumahnen. Doch als die Flüchtlingskrise ganz andere Emotionen und politische Energien freisetzte und die außerparlamentarische FDP im schalltoten Raum zu verschwinden drohte, da verschärfte er die Tonlage.”


Merkel habe mit ihrer Politik “Europa ins Chaos gestürzt”, eine Vergemeinschaftung der Schulden würde deutsche Spareinlagen gefährden,

“Instinktiv greift Lindner heute die populistisch verwertbaren Themen auf, ohne die Linie zum Rechtspopulismus zu überschreiten”, bemerkt die “Zeit”.

Lindner sei ein Meister darin, die emotionale Energie, die in den einschlägigen Themen steckt, für die Mobilisierung der Verunsicherten bürgerlichen Mitte zu nutzen.

Wer den Liberalen das vorwürft, erntet Verwunderung.

“Es werden verleumderische Unverschämtheiten geäußert, was die politische Positionierung angeht”, sagte FDP-Vorstandsmitglied Vogel. Der Vorwurf sei nahezu absurd - gesellschafts- und bürgerrechtspolitisch stehe man sicher nicht rechts der CSU.

Tatsächlich vertritt die FDP Positionen, die für die Union undenkbar wären. So befürwortet sie etwa die Cannabis-Legalisierung, woran sie in den Jamaika-Gesprächen an der Union scheiterte.

Der Politologe Weidenfeld kann deswegen keinen Rechtsruck bei der FDP erkennen.

“Die FDP lässt sich nicht in das klassische rechts-links-Schema einordnen”, sagt er im Gespräch mit der HuffPost. Bei allen Themen vertrete die Partei Positionen, die entweder links oder rechts der Union stehen. “Das ist Teil einer Profilierung, die noch nicht abgeschlossen ist.”

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(mf)

Jusos wollen keine GroKo: SPD-Jugend lässt Schulz und Nahles abblitzen

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  • "Einfach zu langweilig" sei die SPD, sagt Andrea Nahles und spricht damit den Jusos aus den Herzen

  • Ihrem Appell für Offenheit gegenüber einer Regierungsbeteiligung mag der Parteinachwuchs aber nicht folgen


Statt einer Neuauflage der großen Koalition wollen die Jusos eine Neuausrichtung der SPD nach links.

Zum Abschluss ihres zweitägigen Bundeskongresses in Saarbrücken forderte der Jugendverband der Sozialdemokraten die Bundespartei dazu auf, "aus der Opposition heraus echte Alternativen für eine progressive, solidarische und linke Politik" einzuleiten.

Ungehört blieben Appelle von Parteichef Martin Schulz und Fraktionschefin Andrea Nahles, eine mögliche große Koalition nicht vorschnell abzulehnen.

"Müssen uns neu aufstellen"



"Die deutsche Sozialdemokratie muss sich in allererster Linie inhaltlich neu aufstellen", heißt es in einer Entschließung, die am Sonntag von den 299 Delegierten einstimmig angenommen wurde.

Mit der programmatischen Neuaufstellung müsse ein personeller und organisatorischer Neubeginn einhergehen. Etliche Teilnehmer zeigten sich enttäuscht über die mögliche Kehrtwende der SPD in der Haltung zur großen Koalition.

Auch dürfe die notwendige Erneuerung "in dem ganzen Koalitionswirrwarr nicht vergessen werden".

Nahles kam dem Parteinachwuchs am Samstag in einigen Punkten entgegen. "Wir sind einfach zu langweilig, an uns entzünden sich nicht Geister", sagte Nahles mit Blick auf Kritik der Jusos am Bundestagswahlkampf.

Das Problem sei nicht "das Zusammenschieben von parlamentarischen Blöcken, sondern eine gesellschaftliche Mehrheit, die wir erkämpfen und schaffen müssen".

Nahles: "Müssen einen Weg aus dieser ungeheuerlichen Kacke finden"



Die SPD habe bisher für unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen Ziele aneinandergereiht: "Das funktioniert am Ende nicht."

Nahles sagte, mit dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen sei eine neue Lage entstanden. "Das heißt nicht, dass wir zum Notnagel der gescheiterten Bundeskanzlerin werden. Aber dass die Jusos sich da rausnehmen, wenn wir alle vor schwierigsten Entscheidungen stehen, das geht auch nicht."

Sie werbe bei den Jusos darum, auch im Streit beisammenzubleiben.

"Meiner Meinung nach brauchen wir in den nächsten Wochen alle, auch die Jusos, um aus dieser ungeheuerlichen, von anderen angerührten Kacke einen guten Weg nach draußen zu finden. In welcher Form und in welcher Konstellation wir Verantwortung dabei übernehmen, ist offen und muss auch offen bleiben."


"GroKo ist ein keister Weise ein Automatismus"



Die massive Kritik der Jusos an einer möglichen neuen großen Koalition nannte Nahles verfrüht. Man dürfe nicht "einen Schritt vor dem anderen machen». Eine große Koalition sei «in keinster Weise ein Automatismus".

Der Juso-Bundesvorsitzende Kevin Kühnert stimmte Nahles zu, dass die SPD "zu wenig die großen Linien in unseren Programmen gezogen" habe. In der Frage der großen Koalition bestehe aber ein Dissens.

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(mf)

Schönheit als Facettenspiel der Alltäglichkeit

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"Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet." - David Hume

Licht der Schönheit

Schönheit leuchtet in so vielen kleinen und großen Dingen des Alltags auf.
Das Lächeln des Gegenübers, das singende Rotkehlchen am Abend, der Nebel, der vom Wald über die Felder zieht.

Die Schönheit einer Rose oder eines wirklich schönen Menschen, der so etwas wie innere und äußere Stimmigkeit verströmt und das Glück den Rhythmus des Moments zu bestimmen scheint.
Schönheit leuchtet auf, wo wir mit offenen Sinnen den Farben des Moments erlauben, die oft tristen Wände unserer Seele in das bunte Licht von Freiheit, Liebe und Güte zu tauchen.

Schönheitserfahrung kann uns durchaus erlösen von der Negativstimmung, die uns manchmal befällt, wenn wir uns den Problemen oder scheinbaren Ausweglosigkeiten quasi „verschreiben".


Alltäglich Schönes


Schönheitserfahrungen sind manchmal unfaßbar mondän-normal alltäglich.
Die erfolgreiche „Jagd" auf einen neuen Schuh, eine neue Tasche oder das lang ersehnte Kleidungsstück - in diesem „Erfolgsgefühl" kann durchaus eine schöne Stimmung in uns sich breitmachen bzw. Raum gewinnen.

Das Lieblingslied, das aus dem Radio ertönt, die Euphorie, die ich bei einem Konzert empfinde, die Stille unter dem Sternenhimmel, die mich der Stimme Gottes so endlos nah sein lässt.

Der Spaziergang am Rhein bei Eltville, wenn in wodkablauen Farben die Abendsonne durch den Rheingau schwebt und die Welt sich sanft wie ein einziges, wunderbares Farbspiel der Freiheit vor den Augen entfaltet.

Der Blick aus dem Fenster beim Flug über die mit Neuschnee bedeckten Gipfel, ein Abendspaziergang am Gichtsaum auf Sylt am Roten Kliff beim Schrei der Möwen, das grandiose Spektakel, wenn man in Tiburon frühstückt und sich langsam die Golden Gate Bridge aus den Nebelschwaden herausschält. Momente, in denen man die Zeit vor lauter Schönheits-Flash einfach nur für immer festhalten möchte.


Schönheit umgarnt uns


Schönheit bezirzt unser sinnliches Empfinden, unser Denken und Fühlen, letztlich unser Herz. Hier spüren wir so etwas wie erfüllte Sehnsucht, einen Hauch Ewigkeit in der Zeit.

In diesen Facetten alltäglicher Schönheitswahrnehmung spielt die Freiheit des Seins auf den Tastaturen unserer Wahrnehmungssensorien und lässt dem Glück freien Lauf. Hier tanzen die Sinne im Gleichschritt der Ewigkeit durch die Figuren alltäglicher Lebenspfade.

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Und wer Augen hat für die Schönheitsfacetten des Augenblicks, kann etwas erkennen von der Glückseligkeit, zu der wir Menschen (nicht nur in Hoch-Zeiten und bei Festen) ureigentlich berufen sind.

Notabene: die Freiheit des Augenblicks ereignet sich oft sehr überraschend und jenseits der Regelhaftigkeiten, mit denen man versucht, unsere Seelen zu domestizieren.

Oscar Wilde provoziert in diesem Sinne: „Die Moral ist immer die Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen." Ästhetik ist halt nicht den Regeln verpflichtet, sondern sie "spielt frei".

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