Die kleine Mia spielt auf dem Heimweg von der Schule mit ihrer Freundin Paula Verstecken. Paula ist mit Zählen dran, und gerade als Mia glaubt, sich bei einer Strauchgruppe unsichtbar gemacht zu haben, packt sie jemand von hinten, zieht sie ins Gebüsch, betäubt und entführt sie.
Ungefähr zeitgleich lässt sich der heruntergekommene, verschuldete Kneipenwirt Werner Hedelsberg wegen akuter Zahnprobleme von seinem Freund Dr. Martin Schlendahl in dessen Praxis untersuchen. Doch sehr harmonisch scheint ihr Verhältnis nicht zu sein.
Mitten in der Behandlung fängt der Zahnarzt plötzlich an wirr zu reden und mit dem Bohrer wild im Mund des Patienten herumzufuhrwerken. Er ist nicht zu beruhigen, im Gegenteil: Wie von Sinnen rennt er zum Fenster, reißt es auf und springt in den Tod.
Was ist zwischen den beiden Männern geschehen? Ist der Arzt aus irgendeinem Grund in Wut geraten? Wollte er sich selbst töten? Wurde er gestoßen?
Kurz darauf stirbt die krebskranke Tierpräparatorin Gisela Arend auf ganz ähnliche Weise: Sie ist vom Flachdach ihres Hauses gesprungen. War sie verzweifelt und hat sich das Leben genommen? Nachfragen bei ihrem behandelnden Arzt ergeben, dass die Therapie sehr gut angeschlagen hatte, es ihr den Umständen entsprechend physisch und psychisch sogar recht gut ging.
Das Bindeglied zwischen beiden Todesfällen ist ein mehr als 40 Jahre altes Gruppen-Foto, auf dem die Verstorbenen markiert sind. Befinden sich auch die anderen abgebildeten Personen in Gefahr? Um wen handelt es sich dabei?
Da ihre Kollegin und Freundin Leonie Ritte auf dem Weg zum Einsatz in der Zahnarztpraxis schwer verunglückt ist, ist Kommissarin Verena Irlenbusch gezwungen, mit dem machohaft-unkollegialen Christoph Todt zusammenzuarbeiten.
Sie finden heraus, dass es sich bei einer der auf dem Foto abgelichteten Frauen um Rose Hoss handelt - sie ist nicht nur die beste Freundin der verstorbenen Gisela Arend, sondern auch die Großmutter der verschwundenen kleinen Mia.
Hängen die beiden Todesfälle und die Kindesentführung etwa miteinander zusammen? Um dies herauszufinden, wird den beiden Kommissaren auch der „Fall Mia" übertragen.
Und dann ist auch noch Wirt und Schmerzpatient Werner Hedelsberg spurlos verschwunden.
Aber nicht nur beruflich wird Verena Irlenbusch wegen der Ermittlungen und der schwierigen Zusammenarbeit mit dem neuen Kollegen stark gefordert:
Ihre Großmutter Ruth, bei der sie aufgewachsen ist, ist an Alzheimer erkrankt. Obwohl sie auch gute Tage hat, verschlechtert sich ihr Zustand stetig, sodass sie kaum noch alleine gelassen werden kann. Daher schaut nicht nur eine Nachbarin gelegentlich nach ihr, sondern Verena nimmt während ihres Dienstes immer wieder kleine Auszeiten, um nach dem Rechten zu sehen. Gedeckt wurde sie bislang immer von ihrer verunglückten Kollegin Leonie.
Der Zustand wird immer unhaltbarer. Da scheint es eine glückliche Fügung des Schicksals zu sein, dass die Kommissarin im Rahmen ihrer Ermittlungen zufällig dem Neurologen Harald Enzinger begegnet. Der ältere Herr findet sie offenbar auf Anhieb sympathisch und möchte ihr näherkommen. Als er sie zu Hause besucht, lernt er auch Großmutter Ruth kennen, erkennt die schwierige Situation und organisiert eine Pflegekraft.
Dass sie sich zumindest eine große Mitschuld an dem schweren Unfall Leonie's gibt, belastet Verena ebenso wie die schwierige Arbeitssituation mit dem Kollegen Christoph Todt - es stellt sich heraus, dass auch er ein „Päckchen" zu tragen hat.
Resümee:
Was für ein spannender Krimi, den ich nur widerwillig - äußeren Notwendigkeiten gehorchend - aus der Hand gelegt habe. Die Krimi-Handlung ist sehr geradlinig angelegt, ohne lästige Schnörkel und Seitenfüller, und steuert temporeich auf die Lösung der Fälle zu.
Möglicherweise fällt es dem Leser relativ früh wie Schuppen von den Augen und er ahnt, wer hinter den schrecklichen Taten steckt. Aber es bleibt bis zum Schluss nur eine vage Vermutung, die sich zwischendurch auch immer wieder verflüchtigt und daher nichts von der Spannung nimmt. Ganz im Gegenteil, sie wird dadurch sogar noch gesteigert, zumal auch andere „Kandidaten" in den Fokus gerückt werden.
Elke Pistor hat eine spannende Krimi-Handlung geschaffen, die sie sehr geschickt mit dem Thema „Demenz" und den Problemen für Betroffene und Angehörige verwoben hat - oder ist es umgekehrt? Dies geschieht so fundiert, dass mit Sicherheit eine gründliche Recherche-Arbeit stattgefunden hat.
Der Titel des Buches ist Programm: Es geht ums „Vergessen" - bedingt durch schwere Krankheit oder weil man traumatische Ereignisse aus der Vergangenheit oder nahen Gegenwart nicht vergessen kann, sie einen täglich aufs Neue belasten und in der Gesamt-Befindlichkeit stark beeinträchtigen.
Noch ein Wort zum Ermittlerduo Verena Irlenbusch, Christoph Todt: Trotz oder gerade wegen ihrer menschlichen Schwächen und Probleme sind sie einem sympathisch, denn sie bieten dem Leser hohes Identifikationspotenzial.
Fazit: ein ungemein spannender Krimi mit Tiefgang!
164 Rezensionen von 120 Autoren findet der Leser im Bücher-Blog folgender Homepage:
http://www.annette-traks.com
Ungefähr zeitgleich lässt sich der heruntergekommene, verschuldete Kneipenwirt Werner Hedelsberg wegen akuter Zahnprobleme von seinem Freund Dr. Martin Schlendahl in dessen Praxis untersuchen. Doch sehr harmonisch scheint ihr Verhältnis nicht zu sein.
Mitten in der Behandlung fängt der Zahnarzt plötzlich an wirr zu reden und mit dem Bohrer wild im Mund des Patienten herumzufuhrwerken. Er ist nicht zu beruhigen, im Gegenteil: Wie von Sinnen rennt er zum Fenster, reißt es auf und springt in den Tod.
Was ist zwischen den beiden Männern geschehen? Ist der Arzt aus irgendeinem Grund in Wut geraten? Wollte er sich selbst töten? Wurde er gestoßen?
Kurz darauf stirbt die krebskranke Tierpräparatorin Gisela Arend auf ganz ähnliche Weise: Sie ist vom Flachdach ihres Hauses gesprungen. War sie verzweifelt und hat sich das Leben genommen? Nachfragen bei ihrem behandelnden Arzt ergeben, dass die Therapie sehr gut angeschlagen hatte, es ihr den Umständen entsprechend physisch und psychisch sogar recht gut ging.
Das Bindeglied zwischen beiden Todesfällen ist ein mehr als 40 Jahre altes Gruppen-Foto, auf dem die Verstorbenen markiert sind. Befinden sich auch die anderen abgebildeten Personen in Gefahr? Um wen handelt es sich dabei?
Da ihre Kollegin und Freundin Leonie Ritte auf dem Weg zum Einsatz in der Zahnarztpraxis schwer verunglückt ist, ist Kommissarin Verena Irlenbusch gezwungen, mit dem machohaft-unkollegialen Christoph Todt zusammenzuarbeiten.
Sie finden heraus, dass es sich bei einer der auf dem Foto abgelichteten Frauen um Rose Hoss handelt - sie ist nicht nur die beste Freundin der verstorbenen Gisela Arend, sondern auch die Großmutter der verschwundenen kleinen Mia.
Hängen die beiden Todesfälle und die Kindesentführung etwa miteinander zusammen? Um dies herauszufinden, wird den beiden Kommissaren auch der „Fall Mia" übertragen.
Und dann ist auch noch Wirt und Schmerzpatient Werner Hedelsberg spurlos verschwunden.
Aber nicht nur beruflich wird Verena Irlenbusch wegen der Ermittlungen und der schwierigen Zusammenarbeit mit dem neuen Kollegen stark gefordert:
Ihre Großmutter Ruth, bei der sie aufgewachsen ist, ist an Alzheimer erkrankt. Obwohl sie auch gute Tage hat, verschlechtert sich ihr Zustand stetig, sodass sie kaum noch alleine gelassen werden kann. Daher schaut nicht nur eine Nachbarin gelegentlich nach ihr, sondern Verena nimmt während ihres Dienstes immer wieder kleine Auszeiten, um nach dem Rechten zu sehen. Gedeckt wurde sie bislang immer von ihrer verunglückten Kollegin Leonie.
Der Zustand wird immer unhaltbarer. Da scheint es eine glückliche Fügung des Schicksals zu sein, dass die Kommissarin im Rahmen ihrer Ermittlungen zufällig dem Neurologen Harald Enzinger begegnet. Der ältere Herr findet sie offenbar auf Anhieb sympathisch und möchte ihr näherkommen. Als er sie zu Hause besucht, lernt er auch Großmutter Ruth kennen, erkennt die schwierige Situation und organisiert eine Pflegekraft.
Dass sie sich zumindest eine große Mitschuld an dem schweren Unfall Leonie's gibt, belastet Verena ebenso wie die schwierige Arbeitssituation mit dem Kollegen Christoph Todt - es stellt sich heraus, dass auch er ein „Päckchen" zu tragen hat.
Resümee:
Was für ein spannender Krimi, den ich nur widerwillig - äußeren Notwendigkeiten gehorchend - aus der Hand gelegt habe. Die Krimi-Handlung ist sehr geradlinig angelegt, ohne lästige Schnörkel und Seitenfüller, und steuert temporeich auf die Lösung der Fälle zu.
Möglicherweise fällt es dem Leser relativ früh wie Schuppen von den Augen und er ahnt, wer hinter den schrecklichen Taten steckt. Aber es bleibt bis zum Schluss nur eine vage Vermutung, die sich zwischendurch auch immer wieder verflüchtigt und daher nichts von der Spannung nimmt. Ganz im Gegenteil, sie wird dadurch sogar noch gesteigert, zumal auch andere „Kandidaten" in den Fokus gerückt werden.
Elke Pistor hat eine spannende Krimi-Handlung geschaffen, die sie sehr geschickt mit dem Thema „Demenz" und den Problemen für Betroffene und Angehörige verwoben hat - oder ist es umgekehrt? Dies geschieht so fundiert, dass mit Sicherheit eine gründliche Recherche-Arbeit stattgefunden hat.
Der Titel des Buches ist Programm: Es geht ums „Vergessen" - bedingt durch schwere Krankheit oder weil man traumatische Ereignisse aus der Vergangenheit oder nahen Gegenwart nicht vergessen kann, sie einen täglich aufs Neue belasten und in der Gesamt-Befindlichkeit stark beeinträchtigen.
Noch ein Wort zum Ermittlerduo Verena Irlenbusch, Christoph Todt: Trotz oder gerade wegen ihrer menschlichen Schwächen und Probleme sind sie einem sympathisch, denn sie bieten dem Leser hohes Identifikationspotenzial.
Fazit: ein ungemein spannender Krimi mit Tiefgang!
164 Rezensionen von 120 Autoren findet der Leser im Bücher-Blog folgender Homepage:
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