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Sinn des Lebens: 7 Dinge, die sich ab Mitte 20 ändern

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Mit Mitte 20 liegt alles brach und auch wieder nicht. Die Dinge, die Sicherheit bräuchten, sind bröselig. Die Dinge, in denen wir für immer ungebunden wären, stehen fest.

Manche beenden ihr Studium und wissen nicht, was sie damit anfangen sollen. Wir sitzen in unserem sicheren Büro oder in der Uni und wollen eigentlich in die Ferne. Andere Länder sehen.

Und sind wir dann fort, wollen wir eigentlich wieder zurück. Jahre der Verwirrung vergehen bis zum hoffentlich erlösendem 30 Geburtstag. Bis dahin schlagen wir uns mit Angelegenheiten herum, die doch früher immer nur Erwachsene beschäftigt haben.

Deine Beziehung ist nie das Richtige

Ein paar deiner ehemaligen Schulkameraden heiraten und du lachst sie aus. Viel zu früh, das kann nichts werden. Du sehnst dich nach Ungezwungenheit und atemloser Romantik. Aber tief im Inneren bist du nur neidisch.

Theoretisch hättest du das auch gern. Praktisch müsstest du aber erst einmal von diesem Typen neben dir loskommen, der sich ,,Fotograf und Künstler " nennt. Sein ungestümes Wesen hat dich anfangs fasziniert. Alles klang so überzeugend: Die Leute die er kennt, sein Talent. Irgendwann wird dir klar: Sein Talent fußt auf einem Fotografie-Tutorial bei Youtube.

Solange er die Kamera abbezahlt, wohnt er bei dir. Umsonst. Er muss sich ja auf seine Kunst konzentrieren. Die ständige Unordnung ist Teil seines kreativen Wesens.

Eigentlich bist du fast neidisch auf deine beste Freundin. Ihr Freund hat einen festen Job. Und wäscht seine Wäsche selbst. Das kannst du ihr nur leider nicht sagen. Sie hat dich vorher gewarnt.

Du fängst an, dir vorzustellen, wie du als Mutter wärst

Wenn dir Kinder über den Weg laufen, lächelst du ihnen plötzlich zu. Kinder-Gebrabbel hat dich früher genervt. Jetzt lauscht du diesem Wortmatsch andächtig und stellst dir vor, wie das wäre, selbst ein Kind zu haben. Mutter zu sein. Das überrascht und freut dich gleichzeitig.

Du denkst plötzlich an Geld

Deine Ausbildung neigt sich dem Ende zu. Oder sie beginnt in anderer Form von vorn. Mitten in deinem geisteswissenschaftlichen Studium wird dir klar: Du wolltest doch eigentlich immer Friseur werden.

Ganz nach dem Motto: ,,just do it" bewirbst du dich bei dem Laden an der Ecke. Selbst der Chef runzelt die Stirn. Auf dem Nachhause-Weg musst du dich übergeben: Dir fällt dein Studien-Kredit ein. Und Mama und Papa kannst du das auch nicht erzählen.

Immer heißt es, lebe deinen Traum. Spreng die Grenzen. Wenn es aber schon an Haaren scheitert, lässt du es lieber. Also gehst du weiter in die Uni und schneidest deinen Freunden umsonst die Haare. Die erkennen dein verborgenes Talent. Wollen aber nicht dafür zahlen.

Alles funktioniert, solange die Waschmaschine nicht kaputtgeht. Oder man die Oma aus der Nachbarschaft nicht mit dem Rad über den Haufen fährt. Die will nämlich jetzt Schmerzensgeld.

Unser fragiles Spinnennetz aus finanziellen Transaktionen kann größere Summen nicht abfangen. Auch große Summen für schöne Dinge nicht: Das letzte Mal im Urlaub warst du mit deiner Abitur-Abschlussklasse.


Du lernst die Natur lieben

Du bist auf dem Land aufgewachsen und doch genau deshalb in die Großstadt gezogen. Schon als Kind wusstest du nicht, was du mit der Natur eigentlich anfangen sollst. Aus Höflichkeit bist du mit sechs Jahren auf einen Baum geklettert. Beim Herunterfallen hast du dir beide Arme gebrochen.

Alles war gleiche: Wald, Wiese, See: Nichts für dich. Ewiges Rätsel Natur. Du hast dich nach vollen Cafes, Einkaufsstraßen und angesagten Clubs gesehnt. Nach der Schule ziehst du dann endlich in eine Stadt voller Asphalt und kommst nie wieder zurück. Denkst du.

Inzwischen hast du viele Jahre schlechter Luft hinter dir. Besetzte Parkplätze. Stress. Du atmest tief ein, während dir der Wind ins Gesicht springt. Die Bäume sehen so freundlich aus, das Gras so rücksichtsvoll.

Ergriffen, den Tränen nahe, beschließt du ab jetzt, den Müll anständig zu trennen. Mehr auf deinen Wasser- und Stromverbrauch zu achten. Deine Einstellung muss sich grundlegend ändern. "Ja" zur Umwelt. "Nein" zur Klimakatastrophe. Bei diesen versöhnlichen Gedanken kommst du dir plötzlich sehr erwachsen vor.

Deine Gesundheit wird dir immer wichtiger

Es ist dir peinlich, aber du verträgst keinen Alkohol mehr. Die paar Gläser Wein, die dich früher nur noch umwerfender und charmanter gemacht haben, spürst du jetzt noch tagelang in deinem Kopf. Auch die Zigarette zu einem guten Buch, das gemütliche Feierabend- Bier mit der Freundin: All die Dinge, die du zum Lifestyle erklärt hattest.

Du ertappst dich dabei, wie du eine Kanne Kräutertee dem Espresso vorziehst. Dein Körper soll nicht mehr nur gut aussehen, sondern auch funktionieren. Und das noch lange. Du nimmst alle Vorsorge-Termine deines Arztes wahr. Als gäbe es eine Stempel-Karte wie in deinem Lieblings- Coffeeshop. Du achtest auf dich und beschließt, möglichst alt zu werden.

Du kümmerst dich plötzlich

Ob Tierschutz oder die politische Demonstration in der Fußgängerzone: Dinge, die früher so fern waren, kommen dir immer näher. Gehen dich persönlich etwas an. Politik ist nicht mehr nur da, um sich darüber aufzuregen. Sondern um seine eigene Meinung zu bilden. Und im besten Falle etwas zu ändern.

Du stellst fest, dass du dich nicht allein auf der Welt bist. Dass du Möglichkeiten und Freiheiten hast, die wertvoll sind. Wertvoll auch für andere. Dein ständiger Egoismus langweilt dich zu Tode.

Du musst niemandem mehr etwas beweisen

Früher hast du Profile anderer Leute in sozialen Netzwerken durchstöbert. Wer ist schon verheiratet? Wer hat eine Festanstellung? Wer hat Kinder? Mehr und mehr stellst du fest, dass das Leben meistens von den Plänen im Kopf abweicht. Dass sich Dinge entwickeln und es diesen einen richtigen Weg nicht gibt.

Immer mehr verlieren die Erwartungen an Bedeutung, die du früher an dich hattest. Ausgeglichenheit, gute Freunde und persönliche Entfaltung werden dir immer wichtiger.

Du willst einen erfüllenden Job, der zu deinem Glück beiträgt. Aber du verstehst auch, dass eine Karriere vor dem Einschlafen nicht mit dir kuschelt. Du tust so viel für sie, hegst und pflegst sie und räumst ihr alle Steine aus dem Weg.

DU bist ihr hingegen völlig gleichgültig. Sie hat so viele Anhänger, die alles für sie tun würden, dass sie dich nicht braucht.

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