Der Hype um die Panini-Bilder… Sind sie nun Fluch oder Segen?
Kurz vor dem WM-Start sind Millionen Fans auf der Jagd nach den begehrten Abziehbildern von Fußball-Stars.
Doch neben der Sammelleidenschaft blüht dabei vor allem auch das Geschäft von Panini und konkurrierenden Anbietern auf.
Kritiker werfen dem italienischen Vertreiber vor, einzelne Sticker systematsich zurückzuhalten, um den Handel anzukurbeln.
Der Effekt: Sammler bekommen ihr Album - wenn überhaupt - nur mit hohem finanziellen Aufwand voll.
Der Schweizer Mathematiker Roger Kaufmann hat vor der WM 2010 in Südafrika ausgerechnet, dass Fußballfans 1.454 Tütchen mit Panini-Stickern kaufen müssten, um ihr Album mit 99 prozentiger Wahrscheinlichkeit zu füllen. Kosten: umgerechnet 872 Euro!
Das hört sich nach Abzocke an.
Gegen diesen Vorwurf setzt sich Panini zu Wehr. In der WDR-Dokumentation „Die verrückte Welt der Sammelbilder" (Ausstrahlung am 13. Juni, 23.15 Uhr), die die Huffington Post vorab eingesehen hat, beteuert Produktionsleiter Giuseppe Tagliavini: „Ich versichere, dass alle Spieler gleich oft gedruckt werden. Dass einige Spieler öfter oder weniger vorkommen, ist reine Glücksache.”
Der Verkauf der Bilder wird also nicht finanziell ausgeschlachtet?
„Unser Interesse ist doch, Sammler glücklich zu machen. Wir wollen keine unzufriedene Fans, die ihr Album nicht voll bekommen”, erklärt Christine Fröhler, Sprecherin von Panini Deutschland, auf HuffPost-Anfrage.
Um dieses Ziel zu erreichen, gibt Panini jedem Fan eine Taktik an die Hand, das unter Sammlern als Geheimrezept gilt und in der Berechnung von Mathematiker Kaufmann außer Acht gelassen wurde: Das Tausch-Prinzip.
„Wir animieren jeden Sammler, sein Hobby nicht isoliert zu betreiben, sondern Unterstützung zu suchen und Gleichgesinnten Unterstützung zu bieten”, sagt Fröhler.
Panini-Bilder als soziales Phänomen? Dem wollte das Wissens-Magazin „Galileo” näher auf den Grund gehen.
In einem Beitrag ließ die Redaktion einen Probanden Tauschbörsen im Internet sowie eine Tausch-App testen. Das Ergebnis: Der Zuwachs an Abziehbildern, die dem Sammler fehlten, war erheblich.
Die ultimative Strategie, um günstig an die WM-Sticker zu kommen, haben Schweizer Wissenschaftler der Uni Genf bereits vor vier Jahren errechnet. Mit der sogenannten Panini-Formel sollen Fans ihr Album am effektivsten füllen können - und dabei kräftig Geld sparen.
Fans der begehrten Abziehbilder empfehlen die beiden Mathematiker Sylvain Sardy und Yvan Velenik am besten wie folgt vorzugehen:
1. Eine Box mit 500 Sticken bestellen. Die gibt’s weder im Supermarkt, noch an der Tankstelle. Sie kann im Internet geordert werden. Kosten: ab 40 Euro.
2. Im Handel 40 weitere Päckchen mit 5 Bildern á 60 Cent kaufen. Macht zusammen: weitere 24 Euro.
3. Anschließen anfangen zu tauschen - solange bis nur noch 50 doppelte Sticker übrig bleiben. Zusatzkäufe eingeschlossen. Welche Kosten dabei anfallen, lässt sich nicht beziffern. Es regiert das Zufallsprinzip.
4. Die 50 fehlenden Bilder direkt bei Panini bestellen, zu je 18 Cent. Macht inklusive Versandgebühr nochmal zusätzlich 12 Euro.
Die Gesamtkosten für ein komplett volles Album taxieren Sardy und Velenik nach dieser Methode auf 100 bis maximal 125 Euro. Eine erhebliche Kostenersparnis.
Sollte sich das System wirklich als praxistauglich erweisen, könnten Fans und Sammler zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Kosten sparen und dabei das Sammel- und Tauschphänomen aufrecht erhalten.
Kurz vor dem WM-Start sind Millionen Fans auf der Jagd nach den begehrten Abziehbildern von Fußball-Stars.
Doch neben der Sammelleidenschaft blüht dabei vor allem auch das Geschäft von Panini und konkurrierenden Anbietern auf.
Kritiker werfen dem italienischen Vertreiber vor, einzelne Sticker systematsich zurückzuhalten, um den Handel anzukurbeln.
Der Effekt: Sammler bekommen ihr Album - wenn überhaupt - nur mit hohem finanziellen Aufwand voll.
Der Schweizer Mathematiker Roger Kaufmann hat vor der WM 2010 in Südafrika ausgerechnet, dass Fußballfans 1.454 Tütchen mit Panini-Stickern kaufen müssten, um ihr Album mit 99 prozentiger Wahrscheinlichkeit zu füllen. Kosten: umgerechnet 872 Euro!
Das hört sich nach Abzocke an.
Lesen Sie auch: Die Panini-Abzocke - so läuft das Geschäft mit den Fußball-Abziehbildern
Gegen diesen Vorwurf setzt sich Panini zu Wehr. In der WDR-Dokumentation „Die verrückte Welt der Sammelbilder" (Ausstrahlung am 13. Juni, 23.15 Uhr), die die Huffington Post vorab eingesehen hat, beteuert Produktionsleiter Giuseppe Tagliavini: „Ich versichere, dass alle Spieler gleich oft gedruckt werden. Dass einige Spieler öfter oder weniger vorkommen, ist reine Glücksache.”
Der Verkauf der Bilder wird also nicht finanziell ausgeschlachtet?
„Unser Interesse ist doch, Sammler glücklich zu machen. Wir wollen keine unzufriedene Fans, die ihr Album nicht voll bekommen”, erklärt Christine Fröhler, Sprecherin von Panini Deutschland, auf HuffPost-Anfrage.
Auch auf HuffingtonPost.de: US-Amateurfußballliga
Dieser Fallrückzieher kann sich sehen lassen!
Um dieses Ziel zu erreichen, gibt Panini jedem Fan eine Taktik an die Hand, das unter Sammlern als Geheimrezept gilt und in der Berechnung von Mathematiker Kaufmann außer Acht gelassen wurde: Das Tausch-Prinzip.
„Wir animieren jeden Sammler, sein Hobby nicht isoliert zu betreiben, sondern Unterstützung zu suchen und Gleichgesinnten Unterstützung zu bieten”, sagt Fröhler.
Panini-Bilder als soziales Phänomen? Dem wollte das Wissens-Magazin „Galileo” näher auf den Grund gehen.
Lesen Sie auch: Steuerskandal wegen Panini-Bildern - jeder dritte Fußball-Profi in Verdacht
In einem Beitrag ließ die Redaktion einen Probanden Tauschbörsen im Internet sowie eine Tausch-App testen. Das Ergebnis: Der Zuwachs an Abziehbildern, die dem Sammler fehlten, war erheblich.
Die ultimative Strategie, um günstig an die WM-Sticker zu kommen, haben Schweizer Wissenschaftler der Uni Genf bereits vor vier Jahren errechnet. Mit der sogenannten Panini-Formel sollen Fans ihr Album am effektivsten füllen können - und dabei kräftig Geld sparen.
Fans der begehrten Abziehbilder empfehlen die beiden Mathematiker Sylvain Sardy und Yvan Velenik am besten wie folgt vorzugehen:
1. Eine Box mit 500 Sticken bestellen. Die gibt’s weder im Supermarkt, noch an der Tankstelle. Sie kann im Internet geordert werden. Kosten: ab 40 Euro.
2. Im Handel 40 weitere Päckchen mit 5 Bildern á 60 Cent kaufen. Macht zusammen: weitere 24 Euro.
3. Anschließen anfangen zu tauschen - solange bis nur noch 50 doppelte Sticker übrig bleiben. Zusatzkäufe eingeschlossen. Welche Kosten dabei anfallen, lässt sich nicht beziffern. Es regiert das Zufallsprinzip.
4. Die 50 fehlenden Bilder direkt bei Panini bestellen, zu je 18 Cent. Macht inklusive Versandgebühr nochmal zusätzlich 12 Euro.
Die Gesamtkosten für ein komplett volles Album taxieren Sardy und Velenik nach dieser Methode auf 100 bis maximal 125 Euro. Eine erhebliche Kostenersparnis.
Sollte sich das System wirklich als praxistauglich erweisen, könnten Fans und Sammler zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Kosten sparen und dabei das Sammel- und Tauschphänomen aufrecht erhalten.
Auch auf HuffingtonPost.de: Armut in Sao Paulo:
Die Schattenseite der WM in Brasilien