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Wie Staaten den Durchbruch der Bitcoins verhindern

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Wenn der Chef der US-Notenbank FED, Ben Bernanke, dieser Tage 60 Jahre alt wurde, dann feierte einer der mächtigsten Männer dieses Planeten Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch! Mächtig ist Bernanke deshalb, weil der US-Dollar die einzige Leitwährung auf dieser Welt ist.

Alle Notenbanken, ob Bank of Japan, EZB oder Bank of England, richten ihre geldpolitischen Entscheidungen an den Entscheidungen der FED aus. Nächste Woche wieder, dann tagt der zwölfköpfige Offenmarktausschuss der Federal Reserve, der achtmal jährlich über die Zinspolitik unter dem Vorsitz unseres Geburtstagskindes entscheidet. Mit diesen Zinsentscheidungen steuert die FED das Auf und Ab der Wirtschaft - weltweit. Wenn sie sich äußert, bewegt das die Kurse an den Börsen dieser Welt.

Am 18. November hatte sich Benanke zur virtuellen Währung Bitcoins geäußert: Virtuelle Währungen „können langfristig vielversprechend sein, insbesondere wenn die Innovationen ein schnelleres, sichereres und effizienteres Zahlungssystem fördert."

Der Kurs der Bitcoins stieg anschließend bis Ende November auf über 800 Euro, eine Verdoppelung des Kurses innerhalb von zwei Wochen. Inzwischen hat die Marktkapitalisierung 11 Milliarden US-Dollar erreicht. Für die Kritiker sind Bitcoins ein neues Ponzi-Schema, das Spekulanten und Betrüger anzieht wie die Fliegen.

Für Befürworter sind Bitcoins die Geldrevolution schlechthin. Fakt ist, der Siegeszug der 2009 von anonymen Programmierern gestarteten privaten Währung ist beeindruckend. Die Idee hinter den Bitcoins ist eine, die der Wirtschaftsnobelpreisträger Friedrich August von Hayek 1976 in seinem Buch „Entnationalisierung des Geldes" (Verlag Mohr Siebeck, 2011) formuliert hat. Hayek übertrug die Idee des Wettbewerbs und des Freihandels auf das Geld.

Sein Vorschlag lief auf nicht mehr und nicht weniger hinaus, als auf die Privatisierung des Geldes und die Abschaffung des staatlichen Geldmonopols. Für Hayek war der Geldwettbewerb die einzige Möglichkeit, um den Zusammenbruch des Geldsystems insgesamt zu verhindern. Denn das derzeitige Geldsystem basiert auf der Verschuldung durch Kreditgeld, das die Banken durch die Kreditvergabe an Staaten, Unternehmen und private Haushalte schaffen und dem kein gleichwertiger Sparvorgang gegenüber steht.

Wenn der Staat anderes Geld zulassen oder tolerieren würde, dann könnte sich sukzessive gutes Geld entwickeln, das private Emittenten herausgeben. Wenn jeder dann die Möglichkeit hätte, jederzeit sein schlechtes Geld in gutes Geld umzutauschen, würde niemand schlechtes Geld halten wollen. Daher würde das schlechte Geld über kurz oder lang sich zu gutem Geld entwickeln oder vom Markt verschwinden.

Dieser Grundgedanke führt dazu, dass der Staat am Ende schauen muss, dass er gutes Geld produziert, sonst verschwindet sein eigenes Geld vom Markt. Die Gefahr der Bitcoin-Währung liegt jedoch im Staat selbst. Dieser lebt mit dem derzeitigen Geldsystem seit vielen Jahren komfortabel. Durch die Zinsmanipulation der Notenbanken können immer mehr öffentliche Schuldenberge finanziert werden, ohne dass Ausgaben gekürzt oder Steuern erhöht werden müssen. Daher sind die Interessen des Staates, Bitcoin oder andere Währungen auf Augenhöhe mit den staatlichen Währungen zu behandeln, sehr begrenzt.

Die ersten staatlichen Bürokraten warnen vor den kriminellen Geschäften, die mit Bitcoins abgeschlossen werden. Schon deshalb müssten Bitcoins verboten werden. Wer das fordert, hat Bitcoins nicht verstanden. Bislang werden alle kriminellen Geschäfte auf dieser Welt mit Dollar, Euro oder Yen gemacht. Deshalb kämen die staatlichen Bürokraten auch nicht auf die Idee Dollar, Euro oder Yen zu verbieten. Bitcoins muss man nicht gut finden. Wer sie nicht gut findet, muss sie nicht nutzen, das ist der entscheidende Unterschied zum staatlichen Zwangsgeld. Das müssen SIE benutzen. Aber diejenigen, die Bitcoins nutzen wollen, sollen sie im Rahmen der allgemeinen Gesetze nutzen dürfen.

Ob sie sich am Ende als allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel durchsetzen, ist offen und wird die Zeit zeigen. Hayek glaubte an den Erfolg des privaten Geldes. Er schloss sein Buch mit einem Appell: „Was wir nun brauchen, ist eine Freigeld-Bewegung, die der Freihandels-Bewegung des 19. Jahrhunderts vergleichbar ist."

http://www.frank-schaeffler.de

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