Sein Name: Benjamin Otto, Enkel des 2011 verstorbenen Wirtschaftspioniers und Otto-Gründer Werner Otto.
Sein nicht gerade bescheidenes Ziel: "Den Versandhandel radikal neu erfinden."
Die Hoffnung der Otto-Gruppe, künftig stärker junge Kunden zu locken, hat seit dieser Woche einen Namen: About You. Hinter About You steckt das Startup Collins mit Benjamin Otto (38) an der Spitze. About You will nicht nur ein weiterer Online-Shop sein. Kunden sollen Spaß und "Glücksgefühle" haben, verspricht das Unternehmen und suggeriert somit, dass Online-Shopping auf anderen Seiten keinen Spaß mache (war da nicht eigentlich was mit "Schrei vor Glück"?!). About You will in wenigen Jahren die erste Mode-Adresse im Netz für Frauen zwischen 20 und 40 Jahren werden.
Wie soll das funktionieren? 50.000 Artikel, kostenloser Rückverstand, 100-tägiges Rückgaberecht - damit allein gewinnt man keine Kunden mehr. Deshalb soll Ottos neues Online-Projekt About You nicht nur als Shop wahrgenommen werden, sondern als Mode-Plattform, als eine Art soziales Netzwerk für Modebegeisterte. "Wenn wir unsere Hausaufgaben richtig machen, wird der Shop perspektivisch so ausssehen, wie es der Kunde gerne hätte", sagt Collins-Mitgründer Tarek Müller dem Fachportal "etailment".
(Collins-Manager Benjamin Otto und Tarek Müller)
Eine wichtige Rolle spielen dabei die Apps, in denen die About-You-Kunden ebenfalls shoppen, sich vor allem aber auch informieren können. Es gibt Apps für Allergiker, für Promi-Outfits, Wetter-Infos, Styling-Tipps und Party-Dresscodes. Damit das App-Angebot immer vielfältiger wird, werden Entwickler mit Umsatzbeteiligungen für die in den Apps gekauften Produkten geködert.
Die strategische Bedeutung von About You
Für die Otto Group, die längst den größten Teil ihrer Handelsumsätze über das Internet abwickelt, hat das Projekt Collins strategische Bedeutung. Otto investiert einen dreistelligen Millionenbetrag. Gerrit Heinemann, Experte für Onlinehandel an der Hochschule Niederrhein, bewertet diese Summe gegenüber dem "Handelsblatt" im Vergleich zu den Investments anderer deutscher Händler als "durchaus beachtlich".
Benjamin Otto und sein Team müssen daher liefern und stehen unter großem Erfolgsdruck. Amazon hat die Otto-Group (Umsatz: rund sechs Millionen Euro) mit 9,7 Milliarden Euro nämlich bereits überholt, und Modehändler Zalando wächst rasant und erzielte 2013 einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro.
Collins-Manager: "Wir sehen uns nicht als Zalando-Konkurrent"
Die Gewinnschwelle will Collins mit About You und den Collins-Familienmitgliedern "Edited" (Zielgruppe: noch jüngere Kunden) und "Sister Suprise" (Wäsche- und Bademode) in wenigen Jahren erreichen. "„Drei Jahre wären sportlich. Wir gehen in unserer Branche von fünf aus", zitiert das Fachmagazin "Textilwirtschaft".
Die "Wirtschaftswoche" sieht Collins bereits als potenziellen Zalando-Killer. Als der sieht man sich in Hamburg aber gar nicht, betont Collins-Manager Sebastian Betz im Interview mit der "Gründerszene". "Wir sehen uns nicht als Zalando-Konkurrent. Unser Grundgedanke ist ein anderer." Was man halt so sagt. Aber klammheimlich wünscht sich das Startup sicherlich auch, den Erfolg des Berliner Konkurrenten zu wiederholen.
Aussichtslos ist das nicht. Das Fachmagazin "Etailment" bescheinigt Collins durchaus Potenzial, ein Modell der Zukunft zu werden. "Angesichts des Drangs der Nutzer zu Apps für spezielle Anlässe und Nutzungssituationen könnte die Multi-App-Strategie (...) genau die richtige Antwort auf die auch im E-Commerce einsetzende Atomisierung sein."
Sein nicht gerade bescheidenes Ziel: "Den Versandhandel radikal neu erfinden."
Die Hoffnung der Otto-Gruppe, künftig stärker junge Kunden zu locken, hat seit dieser Woche einen Namen: About You. Hinter About You steckt das Startup Collins mit Benjamin Otto (38) an der Spitze. About You will nicht nur ein weiterer Online-Shop sein. Kunden sollen Spaß und "Glücksgefühle" haben, verspricht das Unternehmen und suggeriert somit, dass Online-Shopping auf anderen Seiten keinen Spaß mache (war da nicht eigentlich was mit "Schrei vor Glück"?!). About You will in wenigen Jahren die erste Mode-Adresse im Netz für Frauen zwischen 20 und 40 Jahren werden.
Wie soll das funktionieren? 50.000 Artikel, kostenloser Rückverstand, 100-tägiges Rückgaberecht - damit allein gewinnt man keine Kunden mehr. Deshalb soll Ottos neues Online-Projekt About You nicht nur als Shop wahrgenommen werden, sondern als Mode-Plattform, als eine Art soziales Netzwerk für Modebegeisterte. "Wenn wir unsere Hausaufgaben richtig machen, wird der Shop perspektivisch so ausssehen, wie es der Kunde gerne hätte", sagt Collins-Mitgründer Tarek Müller dem Fachportal "etailment".
(Collins-Manager Benjamin Otto und Tarek Müller)
Eine wichtige Rolle spielen dabei die Apps, in denen die About-You-Kunden ebenfalls shoppen, sich vor allem aber auch informieren können. Es gibt Apps für Allergiker, für Promi-Outfits, Wetter-Infos, Styling-Tipps und Party-Dresscodes. Damit das App-Angebot immer vielfältiger wird, werden Entwickler mit Umsatzbeteiligungen für die in den Apps gekauften Produkten geködert.
Die strategische Bedeutung von About You
Für die Otto Group, die längst den größten Teil ihrer Handelsumsätze über das Internet abwickelt, hat das Projekt Collins strategische Bedeutung. Otto investiert einen dreistelligen Millionenbetrag. Gerrit Heinemann, Experte für Onlinehandel an der Hochschule Niederrhein, bewertet diese Summe gegenüber dem "Handelsblatt" im Vergleich zu den Investments anderer deutscher Händler als "durchaus beachtlich".
Benjamin Otto und sein Team müssen daher liefern und stehen unter großem Erfolgsdruck. Amazon hat die Otto-Group (Umsatz: rund sechs Millionen Euro) mit 9,7 Milliarden Euro nämlich bereits überholt, und Modehändler Zalando wächst rasant und erzielte 2013 einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro.
Collins-Manager: "Wir sehen uns nicht als Zalando-Konkurrent"
Die Gewinnschwelle will Collins mit About You und den Collins-Familienmitgliedern "Edited" (Zielgruppe: noch jüngere Kunden) und "Sister Suprise" (Wäsche- und Bademode) in wenigen Jahren erreichen. "„Drei Jahre wären sportlich. Wir gehen in unserer Branche von fünf aus", zitiert das Fachmagazin "Textilwirtschaft".
Die "Wirtschaftswoche" sieht Collins bereits als potenziellen Zalando-Killer. Als der sieht man sich in Hamburg aber gar nicht, betont Collins-Manager Sebastian Betz im Interview mit der "Gründerszene". "Wir sehen uns nicht als Zalando-Konkurrent. Unser Grundgedanke ist ein anderer." Was man halt so sagt. Aber klammheimlich wünscht sich das Startup sicherlich auch, den Erfolg des Berliner Konkurrenten zu wiederholen.
Aussichtslos ist das nicht. Das Fachmagazin "Etailment" bescheinigt Collins durchaus Potenzial, ein Modell der Zukunft zu werden. "Angesichts des Drangs der Nutzer zu Apps für spezielle Anlässe und Nutzungssituationen könnte die Multi-App-Strategie (...) genau die richtige Antwort auf die auch im E-Commerce einsetzende Atomisierung sein."
Infobox:
Die Collins GmbH & Co. KG ist ein E-Commerce-Startup der Otto Group mit Sitz in Hamburg. Gestartet im Juni 2013, zählt Collins heute rund 140 Mitarbeiter aus 13 Ländern.
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