MÜNCHEN - Deutschland steht so gut da wie lange nicht mehr. Die Arbeitslosigkeit sinkt, ab 2015 werden vermutlich keine neuen Schulden gemacht, die Wirtschaft wächst. In Europa gilt Deutschland als Musterknabe - doch das Bild bekommt Risse.
Von Montag an versammeln sich die Größen der weltweiten Industrie zu ihrer Leitmesse in Hannover. Zum Start des globalen Schaulaufens mehren sich Stimmen, wonach die Industrieweltmacht Deutschland in Rückstand gerät. Der BDI-Chef etwa mahnt mehr Tempo an.
Deutschlands oberster Industriefürsprecher Ulrich Grillo sieht die heimische Wirtschaft auf dem zentralen Zukunftsfeld der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) zurückfallen. Europäische Firmen kämen nicht einmal auf ein Zehntel der globalen IKT-Umsätze, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) auf dem Wirtschaftsforum zur Eröffnung der weltgrößten Industrieschau Hannover Messe. "Deutschland verliert den Anschluss an die Weltelite", warnte Deutschlands oberster Industrielobbyist. Die Stärke der Industrie und des Maschinenbaus hierzulande gerate absehbar in Gefahr, sollte die Wende ausbleiben.
Zuvor hatte Grillo schon in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa vor einem Bedeutungsverlust des Innovationsstandortes Deutschland gewarnt. "Wir sind zurückgefallen. Und wir müssen aufpassen, dass wir nicht noch weiter zurückfallen", sagte er der dpa unmittelbar vor Eröffnung der Hannover Messe am Sonntagabend. Er fügte hinzu: "Wir wollen nicht nur im Fußball Weltmeister werden, sondern gerade auch bei dem Thema Innovationen dürfen wir uns nicht zufriedengeben."
Die Digitalisierung der Industrie gilt als Schlüssel für moderne Produktion, bei der IKT-Kompetenz für eine zunehmende Vernetzung sorgt. Ganze Maschinenparks werden damit über softwarebasierte Lösungen selbstlernend, Wartungskosten sinken, Stückzahlen werden erhöht und Schwachstellen schneller aufgedeckt. Auf dem IKT-Feld dominieren aber die Vereinigten Staaten. "Der Konkurrenz aus den USA müssen wir etwas entgegensetzen", betonte Grillo in Hannover. Sonst leide Deutschlands Stärke in Industrie und Maschinenbau.
Der BDI-Präsident hält den Dreiklang aus Vernetzung, Digitalisierung und verstärkter Kooperation für zwingend notwendig, um "Made in Germany" als Siegel für Deutschlands wegweisende Industriestärke zu erhalten. "Wir müssen beim Netzwerken und Kooperieren noch besser werden", sagte Grillo und verwies beispielhaft auf die Zusammenarbeit des Landmaschinenherstellers Claas mit der Telekom. Die zwei Partner bündeln ihre jeweiligen Stärken für vernetzte Erntemaschinen.
Stefan Kapferer, FDP-Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, sieht im Wettkampf der sich rundum digitalisierenden Industrie keine schlechten Startvoraussetzungen. "Deutschland ist durchaus in einer Position, in der wir mutig in den Wettbewerb gehen können." Er sagte, die Politik wolle die Innovationsförderung weiter vorantreiben.
Der Präsident an der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, Henning Kagermann, gab zu bedenken, dass viele Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Industriezukunft noch fehlten. "Wir brauchen eine neue digitale Infrastruktur", sagte der frühere SAP-Chef. Dabei gehe es nicht nur um flächendeckende Breitbandnetze, sondern auch um moderne Sensorik, wie sie etwa das Autofahren der Zukunft benötigt.
Am Abend sollte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Hannover Messe eröffnen. Am Wochenende betonte sie in ihrem jüngsten Video-Podcast, dass Deutschland an einer industriellen Wegmarke stehe. Die Frage sei, ob es gelinge, durch zeitgerechte Vereinigung mit den Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie Weltmarktführer in klassischen Bereichen zu bleiben. Die Bundesrepublik dürfe nicht den Anschluss verlieren.
Von Montag an versammeln sich die Größen der weltweiten Industrie zu ihrer Leitmesse in Hannover. Zum Start des globalen Schaulaufens mehren sich Stimmen, wonach die Industrieweltmacht Deutschland in Rückstand gerät. Der BDI-Chef etwa mahnt mehr Tempo an.
Deutschlands oberster Industriefürsprecher Ulrich Grillo sieht die heimische Wirtschaft auf dem zentralen Zukunftsfeld der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) zurückfallen. Europäische Firmen kämen nicht einmal auf ein Zehntel der globalen IKT-Umsätze, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) auf dem Wirtschaftsforum zur Eröffnung der weltgrößten Industrieschau Hannover Messe. "Deutschland verliert den Anschluss an die Weltelite", warnte Deutschlands oberster Industrielobbyist. Die Stärke der Industrie und des Maschinenbaus hierzulande gerate absehbar in Gefahr, sollte die Wende ausbleiben.
Zuvor hatte Grillo schon in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa vor einem Bedeutungsverlust des Innovationsstandortes Deutschland gewarnt. "Wir sind zurückgefallen. Und wir müssen aufpassen, dass wir nicht noch weiter zurückfallen", sagte er der dpa unmittelbar vor Eröffnung der Hannover Messe am Sonntagabend. Er fügte hinzu: "Wir wollen nicht nur im Fußball Weltmeister werden, sondern gerade auch bei dem Thema Innovationen dürfen wir uns nicht zufriedengeben."
Die Digitalisierung der Industrie gilt als Schlüssel für moderne Produktion, bei der IKT-Kompetenz für eine zunehmende Vernetzung sorgt. Ganze Maschinenparks werden damit über softwarebasierte Lösungen selbstlernend, Wartungskosten sinken, Stückzahlen werden erhöht und Schwachstellen schneller aufgedeckt. Auf dem IKT-Feld dominieren aber die Vereinigten Staaten. "Der Konkurrenz aus den USA müssen wir etwas entgegensetzen", betonte Grillo in Hannover. Sonst leide Deutschlands Stärke in Industrie und Maschinenbau.
Der BDI-Präsident hält den Dreiklang aus Vernetzung, Digitalisierung und verstärkter Kooperation für zwingend notwendig, um "Made in Germany" als Siegel für Deutschlands wegweisende Industriestärke zu erhalten. "Wir müssen beim Netzwerken und Kooperieren noch besser werden", sagte Grillo und verwies beispielhaft auf die Zusammenarbeit des Landmaschinenherstellers Claas mit der Telekom. Die zwei Partner bündeln ihre jeweiligen Stärken für vernetzte Erntemaschinen.
Stefan Kapferer, FDP-Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, sieht im Wettkampf der sich rundum digitalisierenden Industrie keine schlechten Startvoraussetzungen. "Deutschland ist durchaus in einer Position, in der wir mutig in den Wettbewerb gehen können." Er sagte, die Politik wolle die Innovationsförderung weiter vorantreiben.
Der Präsident an der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, Henning Kagermann, gab zu bedenken, dass viele Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Industriezukunft noch fehlten. "Wir brauchen eine neue digitale Infrastruktur", sagte der frühere SAP-Chef. Dabei gehe es nicht nur um flächendeckende Breitbandnetze, sondern auch um moderne Sensorik, wie sie etwa das Autofahren der Zukunft benötigt.
Am Abend sollte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Hannover Messe eröffnen. Am Wochenende betonte sie in ihrem jüngsten Video-Podcast, dass Deutschland an einer industriellen Wegmarke stehe. Die Frage sei, ob es gelinge, durch zeitgerechte Vereinigung mit den Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie Weltmarktführer in klassischen Bereichen zu bleiben. Die Bundesrepublik dürfe nicht den Anschluss verlieren.
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