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AfD: Was wir sind und was wir wollen

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Wir leben in einem aufgeklärten Zeitalter, frei vom Glauben an Fabeltiere, Märchen und jeden Hokuspokus. Das sagt man; das stimmt aber nicht. Seitdem ich mich für eine neue, hoffnungsvolle Partei, die Alternative für Deutschland, engagiere, verfolgt mich nichts hartnäckiger als das Märchen vom Wahlrecht, das ich den Arbeitslosen angeblich entziehen will. Ich habe hundertmal gesagt und öfter noch geschrieben, dass das eine Ente ist - aber Enten gehören nun einmal zu den Lieblingstieren der Journalisten.

Um es kurz zu machen: vor etwa zehn Jahren war ich, damals noch selbst Journalist, der Frage nachgegangen, was aus einem Staat wird, in dem die Leistungsträger gegenüber den Leistungsempfängern in die Minderheit geraten. Als Beispiele für die Empfänger öffentlicher Leistungen hatte ich neben den Arbeitslosen auch die Beamten, die Rentner und die Berufspolitiker genannt, mit keinem Wort jedoch dafür geworben, ihnen das Wahlrecht abzuerkennen. Da ich inzwischen selbst Rentner bin und mich dazu auch noch der Politik verschrieben habe, hätte ich nach der Logik meiner Kritiker dafür plädiert, mir selbst das Wahlrecht zu entziehen. Für so dumm sollte mich aber niemand halten, nicht einmal meine Gegner.

Man sagt, die AfD hätte kein Programm: eine Behauptung, die sich von selbst erledigt, wenn aus eben diesem Programm zitiert wird. Und eben das geschieht ja fleißig und ausführlich. Unsere Gegner erinnern die Wähler daran, dass wir für Paul Kirchhofs Steuermodell, für ein Zuwanderungsrecht nach kanadischem Vorbild, für die direkte Demokratie nach Schweizer Muster und vieles mehr sind. Sie haben unser Wahlprogramm gelesen und kennen sich offenbar aus. Indem sie sich auf diese Weise selbst widersprechen, machen sie jedes weitere Dementi überflüssig.

Dann sind da noch die konservativen Vorurteile, die wir angeblich bedienen und kultivieren. Zum Beispiel dadurch, dass wir der Familie den besonderen Schutz bewahren wollen, den ihr das Grundgesetz aus guten Gründen versprochen hat. Die Mütter und Väter des Grundgesetzes wussten nämlich noch, dass Kinder dort am besten gedeihen, wo sich Mann und Frau dauerhaft zusammengetan haben, um die gemeinsam erzeugten Kinder zu leistungsfähigen und leistungswilligen Staatsbürgern zu erziehen. Vom Kindeswohl hatte man damals und haben wir, die AfD, bis heute andere Vorstellungen als der zweifellos fortschrittlich denkende Sebastian Edathy.

Da wir auch über die Landesgrenzen schauen, haben wir einen Beschluss gefasst, der die Zusammenarbeit mit ausländischen Parteien an die Zustimmung des Bundesvorstandes bindet. Im Falle der britischen UKIP ist eine Verbindung bisher daran gescheitert, dass diese Partei den Austritt Englands aus der Europäischen Gemeinschaft fordert: eben das, was wir nicht wollen. Wir wollen die missratene Gemeinschaft und ihr Herzstück, die zehnmal missglückte Währungsunion, vom Kopf auf die Füße stellen, also gerade nicht abschaffen, sondern reformieren. Und das werden wir tun, wenn uns die Wähler dazu ihren Auftrag geben.

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