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Die Folgen der Krim-Krise: Schwacher Euro und ein Rekord-Ölpreis

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Die politischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine beginnen auf die Weltwirtschaft durchzuschlagen. Der Eurokurs wurde deutlich belastet. Gleichzeitig litten am Montag Börsen in ganz Europa unter der Unsicherheit, die die Situation auf der Halbinsel Krim verursacht. Und der Ölpreis kletterte auf ein Jahreshoch. Müssen jetzt die Bürger für Putins militärischen Machtspiele büßen? Experten beschwichtigen.


Der Euro schwächelt


Die Sorge vor einer Eskalation der Lage in der Ukraine hat sich negativ auf die Gemeinschaftswährung ausgewirkt. Am Mittag kostete der Euro 1,3762 Dollar. Am Freitag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3813 Dollar festgelegt.

Gefragt war dagegen der als sicher geltende japanische Yen. Er legte zum Dollar und zum Euro deutlich zu.


Die Folgen an den Aktienmärkten


Vor allem hat die Krise auf der Krim auch den deutschen Aktienmarkt unter Druck gebracht. Der Dax sackte um knapp drei Prozent auf 9404 Punkte ab. Zeitweise war er sogar unter 9400 Punkte gefallen. Einen ähnlichen Abwärtssog an einem einzigen Tag hatte er zuletzt im Januar erlebt

Die Lage in der Ukraine erzeugt momentan vor allem eins: viel Angstpotenzial. Die Reaktion der Anleger kommt wie erwartet: Sie „strömen in sicheres Gefilde wie Öl und Gold", sagte Jürgen Jänsch, Börsenhändler von der Hellwig Wertpapierhandelsbank.


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Der Ölpreis erreicht Rekordhöhen


Der wohl schärfste Indikator in einer Krise ist der Ölpreis. Und der hat am Montag ein neues Jahreshoch erreicht. Der Ölpreis ist am Montag wegen der Verschärfung der Krim-Krise auf ein neues Jahreshoch gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 111,37 Dollar. Das waren 2,30 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Ölsorte WTI stieg um 1,74 Dollar auf 104,33 Dollar.

Der Ölpreis ist unmittelbar an den Benzinpreis gekoppelt. Verbraucher befürchten nun, dass sie die Konsequenzen der verschärften Lage in der Ukraine direkt an der Tankstelle zu spüren bekommen. Doch Leon Leschus, Rohstoff-Experte beim Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut, sieht noch keinen Grund für Alarmstimmung. Aus verschiedenen Gründen:

Die weltweiten Öl-Reserven sind sicher. Zwar ist Russland Deutschlands wichtigster Öllieferant. Von 2,5 Millionen Barrel täglich bezieht der Staat 35 Prozent aus Russland. Doch es gibt Alternativen. „Die Ölförderung in den USA hat sich stark erhöht, sodass die Abhängigkeit aus Osteuropa und dem arabischen Raum kleiner geworden ist", sagt Leschus der Huffington Post. Außerdem hätten die OPEC-Staaten noch reichlich Kapazitäten. „Länder wie Saudi-Arabien", sagt Lschus, „haben gar kein so hohes Interesse an einem überhohen Ölpreis, weil sie wissen, dass das die Weltwirtschaft ins Stocken bringt."





Russland hat kein Interesse an einem Lieferstopp. Selbst in einer zugespitzten Lage wie auf der umkämpften Krim dürfte Russland wenig Interesse haben, den Ölhahn zuzudrehen. „Der Profit durch den Ölexport ist elementar für den Staatshaushalt", erläutert Experte Leschus.

Russland produziert täglich fünf Millionen Barrel, zählt zu den weltweit wichtigsten Ölproduzenten. Der Großteil der Exporte geht nach Europa. „Das ist eine Win-win-Situation. Die werden sich die Russen nicht selbst nehmen", sagt Leschus.

Der Euro bügelt Verluste aus. Der Wert für Rohöl wird in US-Dollar angegeben. Das ist ein Vorteil für deutsche Autofahrer, die ihr Benzin in Euro zahlen. Trotz der Einbußen am Montag ist der Euro in den vergangenen Monaten lau Leschus „deutlich stärker im Vergleich zum Dollar geworden". „Das wird uns an der Tankstelle helfen", prophezeit der Rohstoffexperte.

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