Bis heute streiten sich die Experten über den Auslöser: genetisch bedingter Defekt in der Hirnstruktur oder doch eher ein tiefenpsychologisches Trauma? Aus Sicht der Systemtheorie ist es weder das Eine noch das Andere. Sprachentwicklung steht und fällt mit der Eltern-Kind-Beziehung.
800.000 Menschen stottern in Deutschland - ein Prozent der Bevölkerung. Stottern beginnt immer vor dem zwölften Lebensjahr, bei der Hälfte der Betroffenen bis zum dem vierten Lebensjahr, bei 90 Prozent bis zum sechsten Lebensjahr. Ein Großteil der stotternden Kinder verliert die Störung bis zur Pubertät. Dieser Umstand zeigt deutlich, dass Stottern Ausdruck eines Konfliktes in der Eltern-Kind-Beziehung sein muss. Bei stotternden Kindern lässt sich immer wieder ein dominantes, wortgewaltiges Sprachverhalten der Eltern bzw. soziales Umfeld beobachten, was das Kind oft zu einer Passivität verbannt und seine Beziehungswünsche nicht äußern lässt. In Folge kommt es zu einer negativen Rückkopplung - dem Stottern.
Doch gehen wir noch einmal zurück zum Anfang menschlichen Daseins. Mit voller Begeisterung erscheinen wir auf der Bildfläche unseres Lebens. Doch das Leben mit Haut und Haaren in voller Begeisterung erfahren zu wollen, birgt auch die Gefahr des Scheiterns. Unser Dasein ist vom Anfang bis zum Ende unseres Lebens konfrontiert mit einem Ringen um selbständige Bewegung in der Begegnung mit anderen. Es ist ein permanentes Ringen gegen Fremdkontrolle und für Selbstkontrolle. Ein Ringen gegen fremde Vorstellungen unserer Rolle im Familiensystem, die uns übergestülpt werden und um eigene Vorstellung unserer Rolle in der Begegnung mit den anderen Familienmitgliedern. Hoffnungen auf Selbständigkeit werden enttäuscht, Ansprüche nicht erfüllt und so sammeln Kinder in Beziehungen mit ihren dominanten und wortgewaltigen Eltern jede Menge Enttäuschungen und Kränkungen, die sie sich nicht trauen, auf dem Schlachtfeld um Recht, Selbständigkeit und Ausgleich, ebenso wortgewaltig auszudrücken. So erscheint die Lebenshaltung der Eltern stotternder Kinder eher wie eine Kampfparole, als eine Friedensformel. Wir fühlen uns als gescheitert und von der Welt, die wir begeistert erobern wollten, unüberbrückbar getrennt. Die Folgen sind Aufmerksamkeitsdefizite (ADS/ADHS), Aggressionen, Orientierungsverlust, Verwirrung, Schwindelgefühle und/oder eben auch stottern.
In der Phase der Pubertät - vom Kind zum Jugendlichen - beginnt unser Körper die Hormone Testosteron und Östrogen herzustellen und ein Erwachsener mit all seinen Merkmalen reift heran. Damit reift auch verstärkt der Wunsch und die Kraft für selbständige Bewegungen heran, die gegenüber den Eltern jetzt ebenfalls wortgewaltig durchgesetzt werden können. Fehlt uns in dieser Phase die Durchsetzung gegenüber unseren dominanten Eltern, verfestigt sich das Stottern ein Leben lang. Jetzt konzentrieren sich die Bemühungen einer Besserung auf das Erlernen einer „neuen" Sprechweise, wie sie von Logopäden, Therapeuten und Sprachheilschulen angeboten werden.
Eine systemisch-soziologische Arbeit hingegen konzentriert sich dagegen auf die „Neugestaltung" der erlebten Eltern-Kind-Beziehung und beschränkt sich nicht darauf, einzelne Wörter fließend herauszubekommen.
800.000 Menschen stottern in Deutschland - ein Prozent der Bevölkerung. Stottern beginnt immer vor dem zwölften Lebensjahr, bei der Hälfte der Betroffenen bis zum dem vierten Lebensjahr, bei 90 Prozent bis zum sechsten Lebensjahr. Ein Großteil der stotternden Kinder verliert die Störung bis zur Pubertät. Dieser Umstand zeigt deutlich, dass Stottern Ausdruck eines Konfliktes in der Eltern-Kind-Beziehung sein muss. Bei stotternden Kindern lässt sich immer wieder ein dominantes, wortgewaltiges Sprachverhalten der Eltern bzw. soziales Umfeld beobachten, was das Kind oft zu einer Passivität verbannt und seine Beziehungswünsche nicht äußern lässt. In Folge kommt es zu einer negativen Rückkopplung - dem Stottern.
Doch gehen wir noch einmal zurück zum Anfang menschlichen Daseins. Mit voller Begeisterung erscheinen wir auf der Bildfläche unseres Lebens. Doch das Leben mit Haut und Haaren in voller Begeisterung erfahren zu wollen, birgt auch die Gefahr des Scheiterns. Unser Dasein ist vom Anfang bis zum Ende unseres Lebens konfrontiert mit einem Ringen um selbständige Bewegung in der Begegnung mit anderen. Es ist ein permanentes Ringen gegen Fremdkontrolle und für Selbstkontrolle. Ein Ringen gegen fremde Vorstellungen unserer Rolle im Familiensystem, die uns übergestülpt werden und um eigene Vorstellung unserer Rolle in der Begegnung mit den anderen Familienmitgliedern. Hoffnungen auf Selbständigkeit werden enttäuscht, Ansprüche nicht erfüllt und so sammeln Kinder in Beziehungen mit ihren dominanten und wortgewaltigen Eltern jede Menge Enttäuschungen und Kränkungen, die sie sich nicht trauen, auf dem Schlachtfeld um Recht, Selbständigkeit und Ausgleich, ebenso wortgewaltig auszudrücken. So erscheint die Lebenshaltung der Eltern stotternder Kinder eher wie eine Kampfparole, als eine Friedensformel. Wir fühlen uns als gescheitert und von der Welt, die wir begeistert erobern wollten, unüberbrückbar getrennt. Die Folgen sind Aufmerksamkeitsdefizite (ADS/ADHS), Aggressionen, Orientierungsverlust, Verwirrung, Schwindelgefühle und/oder eben auch stottern.
In der Phase der Pubertät - vom Kind zum Jugendlichen - beginnt unser Körper die Hormone Testosteron und Östrogen herzustellen und ein Erwachsener mit all seinen Merkmalen reift heran. Damit reift auch verstärkt der Wunsch und die Kraft für selbständige Bewegungen heran, die gegenüber den Eltern jetzt ebenfalls wortgewaltig durchgesetzt werden können. Fehlt uns in dieser Phase die Durchsetzung gegenüber unseren dominanten Eltern, verfestigt sich das Stottern ein Leben lang. Jetzt konzentrieren sich die Bemühungen einer Besserung auf das Erlernen einer „neuen" Sprechweise, wie sie von Logopäden, Therapeuten und Sprachheilschulen angeboten werden.
Eine systemisch-soziologische Arbeit hingegen konzentriert sich dagegen auf die „Neugestaltung" der erlebten Eltern-Kind-Beziehung und beschränkt sich nicht darauf, einzelne Wörter fließend herauszubekommen.