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Presseschau zur Steueraffäre um Alice Schwarzer

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"Neue Westfälische"

"Es ist unverständlich, wieso gerade Angehörige von Eliten so tun, als wären die Gesetze dieses Staates für sie nicht gemacht. Als handele es sich bei Steuern um eine Art Spende, die man gewähren darf oder nicht."

"Eisenacher Presse"

"Wer austeilen kann, der muss auch einstecken können. Aber deutlich wird bei dieser Pranger-Debatte auch: Es geht oft nicht um die Steuer. Wer kein Bayernfan ist, hat Uli Hoeneß sehr viel böser bewertet. Und wer Schwarzer hasst, der haut jetzt besonders fies drauf."

"Der neue Tag"

"Als moralische Instanz kann sie sich vielleicht nie mehr aufspielen. Aber es wäre schade für die Sache der Frauen, wenn sie nun verstummen würde. Demut und eine Entschuldigung ohne Wenn und Aber wären Grundlagen für einen Neuanfang. Bei koksenden Promis und einer Bischöfin als Alkoholsünderin hat es funktioniert."

"Flensburger Tageblatt"

"Alice Schwarzer kassiert für ihr feministisches Archiv 'FrauenMediaTurm' seit Jahren Fördermittel. Als Nordrhein-Westfalen ankündigte, ab 2014 den Geldhahn zu schließen warf Schwarzer Regierungschefin Hannelore Kraft lautstark Wortbruch vor. Jetzt zahlt der Bund - aus eben der Steuerkasse, die Schwarzer nicht füllen wollte. Wer mit einer derartigen Doppel-Moral agiert, wer mit seinem Betrug für alle geltende Gesetze ignoriert, der muss sich schon die Frage gefallen lassen, ob das Jammern über die Verletzung der eigenen Persönlichkeitsrechte nicht schlichtweg unglaubwürdig ist. Frech ist es sowieso."

"Mannheimer Morgen"

"Das Maß an Empörung und Selbstmitleid, das sich Alice Schwarzer, Uli Hoeneß oder Reinhold Würth - um nur einige exemplarisch zu nennen - leisteten, nachdem sie als Steuerhinterzieher entlarvt wurden, irritiert doch gewaltig."

"Trierischer Volksfreund"

"Gier essen Verstand auf, um einen alten Filmtitel abzuwandeln."

"Westdeutsche Zeitung"

"Gehört es sich, prominente Steuersünder in die Öffentlichkeit zu zerren? Eigentlich nicht. Zumindest im Fall Schwarzer war die Sache juristisch längst erledigt. Aber es ist die Kehrseite der Medaille, dass bei Berühmtheiten eben noch genauer hingeschaut wird, vor allem, wenn sie, wie Alice Schwarzer, als moralische Instanz unterwegs sein wollen."

"Pforzheimer Zeitung"

"Schwarzer ist verletzt, gewiss. Sie, die moralische Instanz, hat böse gefehlt - und das weiß jetzt alle Welt. Und wütend ist sie auch. Kein Wunder bei einer Frau, die immer wütend wirkt. Bei einer Frau, die den Wetter-Moderator Jörg Kachelmann öffentlich als Vergewaltiger bezeichnete, obwohl er freigesprochen wurde. Vor allem aber spricht aus ihr die Hybris. Sie wird attackiert, also muss es eine Verschwörung sein. Kleiner geht es bei Schwarzer nicht."

"Stuttgarter Zeitung"

"Alice Schwarzer hat sorgfältiger agiert als Uli Hoeneß und eine perfekte Selbstanzeige vorgelegt. Sie hat die Steuern samt Zuschlag nachgezahlt - freilich nur für den noch nicht verjährten Teil der Hinterziehungszeit. So will es das Gesetz. Sie wird deshalb wohl ohne strafrechtliche Sanktion davon kommen. Diese Regeln hat die Gesellschaft gemacht und niemand sollte die Frau dafür tadeln, dass sie das in Anspruch nimmt, was das Recht ihr zubilligt. Sie könnte mehr tun, aber sie muss es nicht. Das Gesetz ist der Fehler; es sollte endlich geändert werden. Steuerbetrug ist eine ganz gewöhnliche Straftat, so wie jeder andere Betrug auch."

"Westfälische Nachrichten"

"Es wäre geschickter gewesen, sich einfach zu entschuldigen und nicht noch darüber zu lamentieren, dass ihr Fehlverhalten bekannt wurde. Viel Häme wäre ihr erspart geblieben."

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