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Deutsches Gesundheitssystem teuer - aber nicht so gut

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BERLIN – Das deutsche Gesundheitssystem ist im internationalen Vergleich teuer, liefert aber nicht die entsprechende Qualität. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eine Untersuchung der Unternehmensberatung KPMG. Deutschland schneide bei diesem Vergleich von 24 europäischen Gesundheitssystemen schlecht ab: Trotz hoher Ausgaben lieferten Ärzte und vor allem Kliniken nur mittelmäßige Leistungen.

Die Deutschen geben demnach im Jahr 2011 rund 294 Milliarden Euro oder 11,3 Prozent der Wirtschaftsleistung für das Gesundheitssystem aus. Höher sei der Anteil nur in Frankreich und den Niederlanden gewesen.

Test der Güte des Systems an drei Indikatoren

Um zu ermitteln, wie gut das System ist, hätten die Experten von KPMG mit Hilfe von Daten der OECD analysiert, wie gesundheitsbewusst sich die Bevölkerung verhält, wie häufig Menschen erkranken und wie erfolgreich klinische Behandlungen sind. In allen drei Bereichen liegt Deutschland demnach im europäischen Vergleich im unteren Mittelfeld. „Das deutsche Gesundheitssystem ist wenig effizient“, zitiert die Zeitung Volker Penter, Leiter des Bereichs Gesundheit bei KPMG. „Ausgaben, die im internationalen Vergleich sehr hoch sind, stehen nur mittelmäßige Resultate gegenüber.“

In dem Ranking, das Kosten und Qualität ins Verhältnis setzt, lande Deutschland auf Platz 17. Die effizientesten Gesundheitssysteme haben nach der Kosten-Nutzen-Rechnung von KPMG Luxemburg, Island, Schweden und Norwegen. In den nordischen Ländern lägen die Gesundheitsausgaben im europäischen Mittelfeld, aber die Behandlungsergebnisse seien exzellent, die Zahl der Neuerkrankungen niedrig und die Lebenserwartung hoch.

Neuer Gesundheitsminister will Qualität verbessern

Erst kürzlich hatte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) angekündigt, den Behandlungserfolg stärker zum Maßstab für die Patienten in Deutschland zu machen und dafür ein neues Institut zu gründen. "

Gröhe bezog sich damit auf den Koalitionsvertrag von Union und SPD. Ein neues Institut soll demnach sämtliche Daten der Patienten zum jeweiligen Erfolg oder zu Problemen bei den einzelnen Behandlungen auswerten. Ziel ist unter anderem eine online einsehbare Vergleichsliste zu Behandlungserfolgen der Krankenhäuser. Schlechte Qualität soll durch Abschläge bei der Finanzierung bestraft werden.



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