Die aktuelle Politik der Europäischen Zentralbank ist nicht viel weniger, als die systematische Enteignung jüngerer Generationen. Sie sollen immer mehr selbst für ihr Alter vorsorgen. Doch Möglichkeiten dazu bleiben ihnen immer weniger. Wegen der niedrig gehaltenen Zinsen erhalten sie bei der Bank kaum mehr Rendite als die Inflation Jahr für Jahr frisst. Und viele erwarten auch von der gesetzlichen Rente nicht mehr viel.
Doch es gibt Auswege: Wer rechtzeitig mit dem Sparen beginnt, kommt im Alter trotzdem aus. Und wer sich dabei geschickt anstellt, kann sogar viel früher in Rente gehen. Maximilian Zimmerer, Vorsitzender des Ausschusses Lebensversicherung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV), regt in der „Wirtschaftswoche" an: „Es ist wichtig, vor allem junge Menschen rechtzeitig zum Sparen zu motivieren.“
Und so wird's gemacht: Tatjana Höchstödter, Vorsorgeexpertin der Ergo-Versicherungsgruppe, gibt gegenüber der „Welt" eine Faustregel für die Ermittlung des finanziellen Bedarfs im Rentenalter: „80 Prozent des letzten Netto-Einkommens sollten auch im Ruhestand zur Verfügung stehen. Deckt die gesetzliche Rente diesen Betrag nicht ab, sollte eine private Vorsorge die Differenz ausgleichen", meint die Fachfrau.
In unsicheren Zeiten fürs Alter vorsorgen
Diesem Thema wollte die Huffington Post genauer nachgehen. Sie hat Berater der Quirin Bank ausrechnen lassen, wie der Vermögensaufbau für einen Single oder eine kleine Familie funktionieren könnte.
Dies ist der Beginn einer losen Folge von Artikeln in der Huffington Post, die sich mit der Frage beschäftigen, wie jüngere Menschen in Zeiten von Niedrigzinsen und Unsicherheiten an den Finanzmärkten fürs Alter vorsorgen können.
Folgende Annahmen haben die Berater dabei getroffen: Der Single hat kein Vermögen, verdient 42.000 Euro Brutto im Jahr, ist seit dem 25. Lebensjahr berufstätig und bekommt im Schnitt pro Jahr eine 1,5-prozentige Gehaltserhöhung. Zudem muss er seinem Vermieter jeden Monat rund 500 Euro überweisen.
Um später einmal fünf Jahre früher in Rente gehen zu können, muss der Single jeden Monat 600 Euro pro Monat anlegen
Das müsste nach der Berechnung gerade so hinkommen. Denn dem Single bleiben Netto ungefähr 2.156 Euro. Berücksichtigen wir die jährliche Gehaltserhöhung von von 1,5 Prozent hat er als Berufstätiger mit 62 ein Nettoeinkommen von 3.472 Euro monatlich zur Verfügung.
Als gesetzliche Rente stehen ihm – wohlgemerkt erst mit 67 – 2.553 Euro pro Monat zu. Das sind 919 Euro weniger, als er zum Zeitpunkt seines selbst gewählten Ausscheidens aus dem Arbeitsleben verdienen wird. Der Single will aber unbedingt fünf Jahre früher aussteigen – und von da an noch immer genau so viel Geld zur Verfügung haben, wie er zuletzt verdient hat.
50 Prozent Anleihen, 50 Prozent Aktien
Was bedeutet das für ihn? Er braucht einen Vermögensplan, mit dem er schon heute für fünf volle Jahresgehälter sparen kann – und zusätzlich im Rentenalter noch etwas davon hat.
Das Konzept der Quirin-Bank-Experten verfolgt für die Ansparphase bis zum 62. Lebensjahr des Singles folgende Strategie: Er muss zunächst 50 Prozent seines Geldes in Anleihen investieren und 50 Prozent in Aktien. Diese sollte er breit über alle globalen Aktienmärkte streuen.
Die gute Nachricht: Fängt der 30-jährige Single heute an, jeden Monat 600 Euro zu investieren (bei einer Wertentwicklung von fünf Prozent), hat er mit 62 auf diese Weise 398.242 Euro angespart.
Gleiches Einkommen - nur ohne Arbeit
Danach beginnt für ihn die sogenannte Entnahmephase, also die Zeit, in der er sein Vermögen anzapft. Mit Beginn der Entnahmephase muss der Single das angesparte Kapital konservativ anlegen, damit es nicht durch plötzliche Bewegungen auf den letzten Metern minimiert wird. Daher ist in den Jahren darauf nur noch mit einem Zinssatz von rund zwei Prozent zu rechnen.
Zur Erinnerung: Der Mann muss fünf Jahre ohne aktives Einkommen und ohne gesetzliche Rente überbrücken. Hierfür entnimmt er seinem Ersparten jeden Monat 3.472 Euro – die Summe des letzten Nettogehalts.
Die Rente jeden Monat aufstocken
Selbst wenn der Single fünf Jahre am Stück jeweils zwölf Monatsgehälter aus dem angesparten Vermögen entnimmt, bleiben ihm mit 67 immer noch 213.278 Euro. Danach bezieht er zusätzlich seine volle gesetzliche Rente in Höhe von 2.553 Euro im Monat.
Um weiterhin so viel Geld zur Verfügung zu haben wie als Berufstätiger, müsste er nun jeden Monat 919 Euro von seinem Vermögen nehmen. Das kann er solange tun, bis er 90 Jahre alt ist. Erst dann wäre sein Erspartes laut Berechnungen der Anlage-Experten restlos aufgebraucht.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: So muss ein Ehepaar mit Kind vorsorgen, um eher in Ruhestand zu gehen
In diesem Fall haben die Berater den Fall zweier Erwachsener untersucht. Beide sind 40 Jahre alt und verfügen über ein Familieneinkommen von 65.000 Euro. Allerdings haben sie durch einen früheren Sparplan schon 30.000 Euro angespart. Außerdem zahlen sie pro Monat 200 Euro in eine Lebensversicherung ein und sie investieren 200 Euro monatlich in Aktienfonds.
Das Ehepaar muss monatlich insgesamt 600 Euro investieren, um früher in Rente gehen zu können
Dazu bringen die Eheleute zunächst die bereits gesammelten 30.000 Euro Barvermögen in den Sparplan ein. Außerdem stecken sie ohnehin schon monatlich 200 Euro in eine Lebensversicherung. Zusätzlich zu dem bestehenden Fonds, den das Paar mit 200 Euro bedient, fängt es heute an, weitere 400 Euro in weltweite Aktien zu investieren - jeden Monat insgesamt also 600 Euro.
Das Ziel der Eheleute: Sich später fünf eher in den Ruhestand zu verabschieden. Das dafür angesparte Vermögen soll bis zum 79. Lebensjahr ausreichen. Wie kann das funktionieren?
Aus heutiger Sicht bezieht das Ehepaar ein gemeinsames Familieneinkommen von jährlich 65.000 Euro. Netto macht das 3586 Euro pro Monat. Unter Berücksichtigung einer Gehaltsanpassung von 1,5 Prozent für beide Partner wird dem Paar ein monatliches Nettoeinkommen von 4976 Euro zur Verfügung stehen, wenn die beiden 62 Jahre alt sind.
Das Gesparte anzapfen
Nach der gesetzlichen Rente – die vollständig erst ab dem 67. Lebensjahr ausbezahlt wird – stehen beiden Eheleuten laut Modellrechnung jeweils 1.645 Euro zur Verfügung, dem Paar zusammen 3.290 Euro. Wenn das Ehepaar auch in der Rente ein monatliches Nettoeinkommen in Höhe von 4.976 Euro haben möchte, muss es jetzt schon vorsorgen.
Für den Sparplan müssen zwei Szenarien berücksichtig werden: Das Paar muss Vermögen aufbauen, mit dem es die vollen fünf Jahre überbrücken kann, die zwischen seinem gewünschten und dem regulären gesetzlichen Renteneintritt liegen (62. bis 67. Lebensjahr).
Zusätzlich müssen die Eheleute ein Vermögen ansparen, das sie ab ihrem 67. Lebensjahr anzapfen können. Dann nämlich, wenn sie ihre gesetzliche Rente bekommen. Per Gesetz steht ihnen eine Familienrente in Höhe von 3.290 pro Monat zu. Das heißt: Sie müssten mit 1.686 Euro weniger auskommen als im Berufsleben. Diesen Betrag müssten sie mit ihrem bis dahin angesparten Vermögen ausgleichen.
Risiko wird belohnt
Damit das Ehepaar dieses Ziel erreichen kann, sollte ein risikoorientierter Vermögensaufbau erfolgen. Das heißt: 100 Prozent der Investitionen gehen in weltweite Aktien. Das Verlustrisiko steigt dadurch zwar an, dafür verheißt das Modell aber durchaus rund acht Prozent Wertentwicklung, schätzen die Finanz-Experten.
Spart das Ehepaar monatlich also 600 Euro, hat es in der Ansparphase bis zum 62. Lebensjahr 309.555 Euro angesammelt. Aus den angelegten 30.000 Euro Barvermögen, die das Paar zum Start hatte, sind der Hochrechnung zufolge bis zu diesem Zeitpunkt 105.665 Euro geworden. Die Lebensversicherung bringt noch mal 66.225 Euro.
Das Paar hat also mit 62 ein Gesamtvermögen von 481.445 Euro angespart.
Von diesem Geld können die Ehepartner fünf Jahre lang jeden Monat 4.976 Euro entnehmen. Genau das Einkommen also, das sie in ihren letzten Berufsjahren verdient haben.
Mit 67 bleiben ihnen noch immer 210.191 Euro übrig. Mit diesem Geld können sie nun ihre gesetzliche Rente (3.290 Euro) mit 1.686 Euro monatlich aufstocken. Sie haben auch weiterhin soviel Einkünfte wie im Berufsleben. Nach dem Modell der „Quirin Bank“ kann das Ehepaar auf diese Weise bis zum 79. Lebensjahr von seinen Ersparnissen zehren. Dann ist alles aufgebraucht.
Mit einer ausgewogenen Anlagestrategie ließe sich der Wunsch der Familie, fünf Jahre eher in Rente zu gehen, bei gleichen Rahmenbedingungen nur bis zum 71. Lebensjahr erfüllen.
Doch es gibt Auswege: Wer rechtzeitig mit dem Sparen beginnt, kommt im Alter trotzdem aus. Und wer sich dabei geschickt anstellt, kann sogar viel früher in Rente gehen. Maximilian Zimmerer, Vorsitzender des Ausschusses Lebensversicherung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV), regt in der „Wirtschaftswoche" an: „Es ist wichtig, vor allem junge Menschen rechtzeitig zum Sparen zu motivieren.“
Und so wird's gemacht: Tatjana Höchstödter, Vorsorgeexpertin der Ergo-Versicherungsgruppe, gibt gegenüber der „Welt" eine Faustregel für die Ermittlung des finanziellen Bedarfs im Rentenalter: „80 Prozent des letzten Netto-Einkommens sollten auch im Ruhestand zur Verfügung stehen. Deckt die gesetzliche Rente diesen Betrag nicht ab, sollte eine private Vorsorge die Differenz ausgleichen", meint die Fachfrau.
In unsicheren Zeiten fürs Alter vorsorgen
Diesem Thema wollte die Huffington Post genauer nachgehen. Sie hat Berater der Quirin Bank ausrechnen lassen, wie der Vermögensaufbau für einen Single oder eine kleine Familie funktionieren könnte.
Dies ist der Beginn einer losen Folge von Artikeln in der Huffington Post, die sich mit der Frage beschäftigen, wie jüngere Menschen in Zeiten von Niedrigzinsen und Unsicherheiten an den Finanzmärkten fürs Alter vorsorgen können.
Fall 1: Wie muss ein 30-jähriger Single vorsorgen, um fünf Jahre früher in Rente gehen zu können?
Folgende Annahmen haben die Berater dabei getroffen: Der Single hat kein Vermögen, verdient 42.000 Euro Brutto im Jahr, ist seit dem 25. Lebensjahr berufstätig und bekommt im Schnitt pro Jahr eine 1,5-prozentige Gehaltserhöhung. Zudem muss er seinem Vermieter jeden Monat rund 500 Euro überweisen.
Um später einmal fünf Jahre früher in Rente gehen zu können, muss der Single jeden Monat 600 Euro pro Monat anlegen
Das müsste nach der Berechnung gerade so hinkommen. Denn dem Single bleiben Netto ungefähr 2.156 Euro. Berücksichtigen wir die jährliche Gehaltserhöhung von von 1,5 Prozent hat er als Berufstätiger mit 62 ein Nettoeinkommen von 3.472 Euro monatlich zur Verfügung.
Als gesetzliche Rente stehen ihm – wohlgemerkt erst mit 67 – 2.553 Euro pro Monat zu. Das sind 919 Euro weniger, als er zum Zeitpunkt seines selbst gewählten Ausscheidens aus dem Arbeitsleben verdienen wird. Der Single will aber unbedingt fünf Jahre früher aussteigen – und von da an noch immer genau so viel Geld zur Verfügung haben, wie er zuletzt verdient hat.
50 Prozent Anleihen, 50 Prozent Aktien
Was bedeutet das für ihn? Er braucht einen Vermögensplan, mit dem er schon heute für fünf volle Jahresgehälter sparen kann – und zusätzlich im Rentenalter noch etwas davon hat.
Das Konzept der Quirin-Bank-Experten verfolgt für die Ansparphase bis zum 62. Lebensjahr des Singles folgende Strategie: Er muss zunächst 50 Prozent seines Geldes in Anleihen investieren und 50 Prozent in Aktien. Diese sollte er breit über alle globalen Aktienmärkte streuen.
Die gute Nachricht: Fängt der 30-jährige Single heute an, jeden Monat 600 Euro zu investieren (bei einer Wertentwicklung von fünf Prozent), hat er mit 62 auf diese Weise 398.242 Euro angespart.
Gleiches Einkommen - nur ohne Arbeit
Danach beginnt für ihn die sogenannte Entnahmephase, also die Zeit, in der er sein Vermögen anzapft. Mit Beginn der Entnahmephase muss der Single das angesparte Kapital konservativ anlegen, damit es nicht durch plötzliche Bewegungen auf den letzten Metern minimiert wird. Daher ist in den Jahren darauf nur noch mit einem Zinssatz von rund zwei Prozent zu rechnen.
Zur Erinnerung: Der Mann muss fünf Jahre ohne aktives Einkommen und ohne gesetzliche Rente überbrücken. Hierfür entnimmt er seinem Ersparten jeden Monat 3.472 Euro – die Summe des letzten Nettogehalts.
Die Rente jeden Monat aufstocken
Selbst wenn der Single fünf Jahre am Stück jeweils zwölf Monatsgehälter aus dem angesparten Vermögen entnimmt, bleiben ihm mit 67 immer noch 213.278 Euro. Danach bezieht er zusätzlich seine volle gesetzliche Rente in Höhe von 2.553 Euro im Monat.
Um weiterhin so viel Geld zur Verfügung zu haben wie als Berufstätiger, müsste er nun jeden Monat 919 Euro von seinem Vermögen nehmen. Das kann er solange tun, bis er 90 Jahre alt ist. Erst dann wäre sein Erspartes laut Berechnungen der Anlage-Experten restlos aufgebraucht.
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Fall 2: Wie muss ein Ehepaar mit Kind vorsorgen, um fünf Jahre früher in Rente gehen zu können?
In diesem Fall haben die Berater den Fall zweier Erwachsener untersucht. Beide sind 40 Jahre alt und verfügen über ein Familieneinkommen von 65.000 Euro. Allerdings haben sie durch einen früheren Sparplan schon 30.000 Euro angespart. Außerdem zahlen sie pro Monat 200 Euro in eine Lebensversicherung ein und sie investieren 200 Euro monatlich in Aktienfonds.
Das Ehepaar muss monatlich insgesamt 600 Euro investieren, um früher in Rente gehen zu können
Dazu bringen die Eheleute zunächst die bereits gesammelten 30.000 Euro Barvermögen in den Sparplan ein. Außerdem stecken sie ohnehin schon monatlich 200 Euro in eine Lebensversicherung. Zusätzlich zu dem bestehenden Fonds, den das Paar mit 200 Euro bedient, fängt es heute an, weitere 400 Euro in weltweite Aktien zu investieren - jeden Monat insgesamt also 600 Euro.
Das Ziel der Eheleute: Sich später fünf eher in den Ruhestand zu verabschieden. Das dafür angesparte Vermögen soll bis zum 79. Lebensjahr ausreichen. Wie kann das funktionieren?
Aus heutiger Sicht bezieht das Ehepaar ein gemeinsames Familieneinkommen von jährlich 65.000 Euro. Netto macht das 3586 Euro pro Monat. Unter Berücksichtigung einer Gehaltsanpassung von 1,5 Prozent für beide Partner wird dem Paar ein monatliches Nettoeinkommen von 4976 Euro zur Verfügung stehen, wenn die beiden 62 Jahre alt sind.
Das Gesparte anzapfen
Nach der gesetzlichen Rente – die vollständig erst ab dem 67. Lebensjahr ausbezahlt wird – stehen beiden Eheleuten laut Modellrechnung jeweils 1.645 Euro zur Verfügung, dem Paar zusammen 3.290 Euro. Wenn das Ehepaar auch in der Rente ein monatliches Nettoeinkommen in Höhe von 4.976 Euro haben möchte, muss es jetzt schon vorsorgen.
Für den Sparplan müssen zwei Szenarien berücksichtig werden: Das Paar muss Vermögen aufbauen, mit dem es die vollen fünf Jahre überbrücken kann, die zwischen seinem gewünschten und dem regulären gesetzlichen Renteneintritt liegen (62. bis 67. Lebensjahr).
Zusätzlich müssen die Eheleute ein Vermögen ansparen, das sie ab ihrem 67. Lebensjahr anzapfen können. Dann nämlich, wenn sie ihre gesetzliche Rente bekommen. Per Gesetz steht ihnen eine Familienrente in Höhe von 3.290 pro Monat zu. Das heißt: Sie müssten mit 1.686 Euro weniger auskommen als im Berufsleben. Diesen Betrag müssten sie mit ihrem bis dahin angesparten Vermögen ausgleichen.
Risiko wird belohnt
Damit das Ehepaar dieses Ziel erreichen kann, sollte ein risikoorientierter Vermögensaufbau erfolgen. Das heißt: 100 Prozent der Investitionen gehen in weltweite Aktien. Das Verlustrisiko steigt dadurch zwar an, dafür verheißt das Modell aber durchaus rund acht Prozent Wertentwicklung, schätzen die Finanz-Experten.
Spart das Ehepaar monatlich also 600 Euro, hat es in der Ansparphase bis zum 62. Lebensjahr 309.555 Euro angesammelt. Aus den angelegten 30.000 Euro Barvermögen, die das Paar zum Start hatte, sind der Hochrechnung zufolge bis zu diesem Zeitpunkt 105.665 Euro geworden. Die Lebensversicherung bringt noch mal 66.225 Euro.
Das Paar hat also mit 62 ein Gesamtvermögen von 481.445 Euro angespart.
Von diesem Geld können die Ehepartner fünf Jahre lang jeden Monat 4.976 Euro entnehmen. Genau das Einkommen also, das sie in ihren letzten Berufsjahren verdient haben.
Mit 67 bleiben ihnen noch immer 210.191 Euro übrig. Mit diesem Geld können sie nun ihre gesetzliche Rente (3.290 Euro) mit 1.686 Euro monatlich aufstocken. Sie haben auch weiterhin soviel Einkünfte wie im Berufsleben. Nach dem Modell der „Quirin Bank“ kann das Ehepaar auf diese Weise bis zum 79. Lebensjahr von seinen Ersparnissen zehren. Dann ist alles aufgebraucht.
Mit einer ausgewogenen Anlagestrategie ließe sich der Wunsch der Familie, fünf Jahre eher in Rente zu gehen, bei gleichen Rahmenbedingungen nur bis zum 71. Lebensjahr erfüllen.