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Landung von "Philae" auf dem Kometen: Esa meldet Problem

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Erst der Jubel, dann die Aufregung: Nachdem am Mittwoch zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt eine Raumsonde auf einem Kometen gelandet war, schien es plötzlich doch Probleme zu geben.

Zwei Harpunen zum Festzurren von Landegerät "Philae" auf Komet "Tschuri" wurden nicht ausgelöst, eine Düse zum Aufdrücken des Labors auf dem Kometen funktionierte nicht. Die Verbindung riss zwischendurch ab. Es gab aber auch schon Daten, darunter Bilder von der Kometenoberfläche.



"Philae" soll nach der Landung noch einmal abgehoben sein

Stephan Ulamec, "Philae"-Projektleiter beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln, vermutete, dass "Philae" womöglich sogar noch einmal abhob, dann aber wieder auf den Kometen zurückkehrte. "Wir sind also zweimal gelandet", sagte er im Scherz.




Rakete war mehr als zehn Jahre unterwegs


Die Raumsonde "Rosetta" war mit "Philae" an Bord am 2. März 2004 mit einer Ariane-5-Rakete von der Weltraumstation Kourou in Französisch-Guayana in Südamerika gestartet und legte seither 6,5 Milliarden Kilometer im All zurück. Die Mission soll bis Ende 2015 dauern. "Philae" wird seine Arbeit auf dem Kometen, der offiziell "67P/Tschurjumow-Gerassimenko" heißt, aber vermutlich früher einstellen.

Das Aufsetzen des Labors wird von manchen Experten mit der Mondlandung 1969 verglichen. Im Satellitenkontrollzentrum der Europäischen Weltraumorganisation Esa in Darmstadt löste das Ereignis zunächst großen Jubel aus. "Der Tag heute ist historisch", sagte Esa-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain. "Wir sind die ersten, denen das gelungen ist. Daran wird man sich erinnern." Das Ziel solcher Missionen sei, die Erde besser zu verstehen. "Wir hoffen auf Antworten zum Ursprung des Lebens auf der Erde", meinte der Darmstädter Esa-Direktor für bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb, Thomas Reiter.

Labor wurde mit der Sonde "Rosetta" transportiert

Das Labor war huckepack mit der Sonde "Rosetta" durch das All gereist und dann ausgesetzt worden. Während des siebenstündigen Landevorgangs auf der letzten Etappe von 22,5 Kilometern fuhr "Philae" bei dem gemütlichen Tempo eines Fußgängers die drei spinnenartigen Beine aus.

Der Komet stinkt

Der Komet ähnelt in seiner Form einer Quietscheente. Untersuchungen während der Mission ergaben, dass "Tschuri" stinkt - zum Beispiel wegen Schwefelwasserstoffs nach faulen Eiern. Mit einem Volumen von etwa 25 Kubikkilometern zählt er zu den eher kleineren Kometen.

Das Aufsetzen auf dem Kometen hatten Fachleute als schwierig eingeschätzt, vor allem wegen der unklaren Bodenbeschaffenheit. Die Oberfläche stellte sich nach ersten Daten als eher weich heraus. An vielen Stellen ist der Komet mit Gesteinsbrocken übersät, es gibt aber auch hoch aufragende Felswände und steile Abgründe.



Wissenschaftler hoffen nach der Landung nun auf einen Blick in die Kinderstube des Sonnensystems, das vor 4,6 Milliarden Jahren entstand. Kometen sollen weitgehend unveränderte Materie aus dieser Zeit enthalten - sie gelten als Boten der Vergangenheit. "Rosetta" und "Philae" haben zusammen etwa 20 Instrumente an Bord, um "Tschuri" unter die Lupe zu nehmen.

Kosten für die Mission: 1,4 Milliarden Euro

Glückwünsche gab es unter anderem von Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) und von Brigitte Zypries (SPD), der Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt. Deutschland hat sich mit etwa 300 Millionen Euro an der Mission beteiligt, wie aus einer Mitteilung von Zypries hervorgeht. Die Europäische Weltraumorganisation Esa beziffert die Gesamtkosten auf 1,4 Milliarden Euro.





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