Im Sommer hatte das soziale Netzwerk seine User damit eigentlich ordentlich verprellt. Das brachte Zuckerbergs Netzwerk Befremden, miese Bewertungen in App-Stores und zornige Kommentare ein - aber mittlerweile auch rund 500 Millionen Nutzer im Monat für die neue, verhasste Bonus-App. Das konnte Facebook dieser Tage mitteilen.
Wer eine halbe Milliarde User hat, der hat nicht allzu viel verkehrt gemacht. Auch der Kurznachrichten-Gigant WhatsApp hat "nur" 100 Millionen Nutzer mehr. Für den Erfolg der neuen App gibt es natürlich durchaus Erklärungen.
Die simpelste leitet sich aus der Stärke des Fast-Monopolisten Facebook ab: Rund 1,3 Milliarden Nutzer hat das Netzwerk nach eigenen Angaben - und bei vielen App-Usern dürfte die Angst vor der digitalen Isolation größer sein als der Ärger über mehr Unordnung in der Smartphone-Software. Weitere Erklärungsansätze hat Netzwerk-Boss Zuckerberg nun selbst geliefert.
Denn bei einer Interviewrunde rechtfertigte sich der 30-Jährige auch für die Aufreger-App: "Das Nachrichtenversenden wird immer wichtiger", erklärte Zuckerberg laut "The Verge". Etwa zehn Milliarden Messages würden jeden Tag mittels Facebook versandt. Aber sie mobil aufzurufen, sei mit der alten App zu umständlich gewesen.
Auch den "Zwangscharakter" der neuen Anwendung erkannte Zuckerberg an. Allerdings sei alles im Dienste des Userservice geschehen: "Weil Messenger schneller und fokussiert ist, antwortet man auf Nachrichten schneller, wenn man ihn nutzt. Wenn deine Freunde langsamer reagieren, ist es möglich, dass man nicht mehr zusammenkommt." - Ein solches Szenario galt es natürlich zu vermeiden.
Tatsächlich hält die vielgescholtene App in etwa das, was Zuckerberg in seinen neuen Ausführungen erklärt: Das Programm beschränkt sich auf Nachrichtenübermittlung - und macht damit für eilige Mitteilungen einige Klicks überflüssig, die in der alten, auf den Newsfeed fixierten Allround-Facebook-App nötig waren. Als Bonus gibt es Gruppenchats, Fotoversand, das Teilen des eigenen Standortes mit Freunden. Auch Sprachnachrichten können an Facebook-Freunde mit installierter Messenger-App versandt werden. Insgesamt ist die App damit wesentlich näher an klassischen Messengern wie WhatsApp. Und dass Zuckerberg die Zukunft (auch) bei WhatsApp sieht, hatte er spätestens mit dem teuren Kauf des Dienstes im Februar bewiesen. 19 Milliarden Dollar legte Facebook für WhatsApp auf den Tisch.
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