Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) gegen die Umweltschutzorganisation Greenpeace: Der Kampf dieser Schwergewichte läuft schon seit vielen Runden, und Show gehört auch dazu. Erst vergangener Woche hatte Greenpeace dem Minister acht Tonnen Kohle vors Ministerium gekippt.
Rein technisch betrachtet kann Gabriel den Kampf kaum gewinnen.
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Klimaschutz: Emissionen sollten um 40 Prozent sinken
Ohne Handeln "werden uns unsere Kinder und Enkel verfluchen", hatte er gemahnt und gesagt: "Wir wollen bis 2020 die Emissionen um 40 Prozent reduzieren." Das war 2007, Gabriel war damals Umweltminister.
Jetzt läuft es auf nur 33 Prozent weniger Emissionen hinaus. Um das ursprüngliche Ziel doch noch zu schaffen, könnten etwa auch alte Kohlemeiler abgeschaltet werden. Deutschland wird 2014 auch wegen Kraftwerksüberkapazitäten so viel Strom exportieren wie nie zuvor.
Und trotzdem hat Gabriel an diesem Dienstag wohl eine Runde für sich entschieden. Nicht technisch. Sondern durch Show.
Greenpeace fordert Kohleausstieg
Auf dem Kongress der Deutschen Energieagentur (Dena) setzte Gabriel eben zu seinem Vortrag „Energieeffizienz – Der schlafende Riese der Energiewende“ an, als Greenpeace-Aktivisten auf die Bühne treten und Plakate entrollen. „Herr Gabriel, Klimaschutz braucht Kohleausstieg. Greenpeace.“
Es hätte ein K. o. für Gabriel werden können. Wurde es aber nicht.
Er hätte die Aktivisten vom Saaldienst rauswerfen lassen können, ein K. o. für die Aktivisten. Wurde es aber nicht. Gabriel schlug sie langsam, Ohrfeige für Ohrfeige.
Gabriel lässt die Greenpeace-Aktivisten auf der Bühne
Als Dena-Geschäftsführer Stephan Kohler die Aktivisten mit Ordnern von der Bühne drängen lassen will, sagt Gabriel: „Nu recht euch doch nich auf, lasst die doch hier stehen.“ Und dem Gastgeber sagt er: „Stephan, setz dich hin!“
Und so stehen die Aktivisten neben ihm.
Er werde sich nachher mit den Betriebsräten von Vattenfall treffen, sagt Gabriel. Da sollten sich die Greenpeace-Aktivisten doch auch mal hintrauen.
Gabriel fürchtet beim Kohleausstieg um Arbeitsplätze
Neben den Gewerkschaften sitzt Gabriel auch noch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Nacken, der Steuereinnahmen von Energiekonzernen wie RWE wegbrechen.
"Wir müssen endlich mal Schluss machen mit den Illusionen. Man kann nicht zeitgleich aus der Atomenergie und der Kohleverstromung aussteigen“, sagt Gabriel. Wer das wolle, sorge für explodierende Stromkosten, Versorgungsunsicherheit und die Abwanderung großer Teile der deutschen Industrie.
Außerdem, so zitiert die „Welt“ Gabriel, würden, wenn in Deutschland Kohlekraftwerke abgeschaltet würde, die freien Emissionszertifikate direkt in andere Länder wandern, das spare auch kein CO2.
Grüne wollen Klarheit über Klimaziele der Regierung
Zwar will keiner einen sofortigen Ausstieg aus der Kohle - aber Grüne wie Linke fordern einen schrittweisen. Gabriels Parteifreundin, Umweltministerin Barbara Hendricks, feilt derzeit an einem Aktionsprogramm, um die Lücke zu schließen - und fordert auch eine Reduzierung der Kohlekraftwerkskapazitäten.
Die Grünen haben für diese Woche eine Aktuelle Stunde im Bundestag beantragt. Der Titel: "Unterschiedliche Auffassungen in der Bundesregierung zur Abschaltung von Kohlekraftwerken und zum Erreichen der Klimaziele." Kanzlerin Merkel hält sich wie so oft bisher raus, für Umweltschützer ist sie schon lange "Klimakanzlerin a. D.".
Gabriel lässt sich von all diesen Hintergründen auf dem Dena-Kongress nicht aus der Ruhe bringen.
Gabriel lässt die Aktivisten rhetorisch auflaufen
Als er betont, die 40 Prozent weniger Emissionen schaffen zu wollen, rufen die Greenpeace-Leute aus dem Off, dass es dazu den Kohleausstieg brauche.
Gabriel lächelt da nur: „Das Problem ist Folgendes: Ich hab das Mikro. Wenn Sie mir die Chance geben, Ihre Argumente auseinanderzunehmen, lass ich mir das nicht entgehen.“
Und den Sicherheitsdienst, der nun doch die Aktivisten von der Bühne schieben will, weist er an: „Wegen mir können die hier stehen bleiben. Und wenn ich hier stehe – warum sollen die sich hinsetzten dürfen?“
Die Runde ging an Gabriel, er war rhetorisch zu stark. Auf lange Sicht aber hat Greenpeace die schlagenderen Argumente.
Mit Material von dpa
Rein technisch betrachtet kann Gabriel den Kampf kaum gewinnen.

Klimaschutz: Emissionen sollten um 40 Prozent sinken
Ohne Handeln "werden uns unsere Kinder und Enkel verfluchen", hatte er gemahnt und gesagt: "Wir wollen bis 2020 die Emissionen um 40 Prozent reduzieren." Das war 2007, Gabriel war damals Umweltminister.
Jetzt läuft es auf nur 33 Prozent weniger Emissionen hinaus. Um das ursprüngliche Ziel doch noch zu schaffen, könnten etwa auch alte Kohlemeiler abgeschaltet werden. Deutschland wird 2014 auch wegen Kraftwerksüberkapazitäten so viel Strom exportieren wie nie zuvor.
Und trotzdem hat Gabriel an diesem Dienstag wohl eine Runde für sich entschieden. Nicht technisch. Sondern durch Show.
Greenpeace fordert Kohleausstieg
Auf dem Kongress der Deutschen Energieagentur (Dena) setzte Gabriel eben zu seinem Vortrag „Energieeffizienz – Der schlafende Riese der Energiewende“ an, als Greenpeace-Aktivisten auf die Bühne treten und Plakate entrollen. „Herr Gabriel, Klimaschutz braucht Kohleausstieg. Greenpeace.“
Es hätte ein K. o. für Gabriel werden können. Wurde es aber nicht.
Er hätte die Aktivisten vom Saaldienst rauswerfen lassen können, ein K. o. für die Aktivisten. Wurde es aber nicht. Gabriel schlug sie langsam, Ohrfeige für Ohrfeige.
Gabriel lässt die Greenpeace-Aktivisten auf der Bühne
Als Dena-Geschäftsführer Stephan Kohler die Aktivisten mit Ordnern von der Bühne drängen lassen will, sagt Gabriel: „Nu recht euch doch nich auf, lasst die doch hier stehen.“ Und dem Gastgeber sagt er: „Stephan, setz dich hin!“
Und so stehen die Aktivisten neben ihm.
Er werde sich nachher mit den Betriebsräten von Vattenfall treffen, sagt Gabriel. Da sollten sich die Greenpeace-Aktivisten doch auch mal hintrauen.
Gabriel fürchtet beim Kohleausstieg um Arbeitsplätze
Neben den Gewerkschaften sitzt Gabriel auch noch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Nacken, der Steuereinnahmen von Energiekonzernen wie RWE wegbrechen.
"Wir müssen endlich mal Schluss machen mit den Illusionen. Man kann nicht zeitgleich aus der Atomenergie und der Kohleverstromung aussteigen“, sagt Gabriel. Wer das wolle, sorge für explodierende Stromkosten, Versorgungsunsicherheit und die Abwanderung großer Teile der deutschen Industrie.
Außerdem, so zitiert die „Welt“ Gabriel, würden, wenn in Deutschland Kohlekraftwerke abgeschaltet würde, die freien Emissionszertifikate direkt in andere Länder wandern, das spare auch kein CO2.
Grüne wollen Klarheit über Klimaziele der Regierung
Zwar will keiner einen sofortigen Ausstieg aus der Kohle - aber Grüne wie Linke fordern einen schrittweisen. Gabriels Parteifreundin, Umweltministerin Barbara Hendricks, feilt derzeit an einem Aktionsprogramm, um die Lücke zu schließen - und fordert auch eine Reduzierung der Kohlekraftwerkskapazitäten.
Die Grünen haben für diese Woche eine Aktuelle Stunde im Bundestag beantragt. Der Titel: "Unterschiedliche Auffassungen in der Bundesregierung zur Abschaltung von Kohlekraftwerken und zum Erreichen der Klimaziele." Kanzlerin Merkel hält sich wie so oft bisher raus, für Umweltschützer ist sie schon lange "Klimakanzlerin a. D.".
Gabriel lässt sich von all diesen Hintergründen auf dem Dena-Kongress nicht aus der Ruhe bringen.
Gabriel lässt die Aktivisten rhetorisch auflaufen
Als er betont, die 40 Prozent weniger Emissionen schaffen zu wollen, rufen die Greenpeace-Leute aus dem Off, dass es dazu den Kohleausstieg brauche.
Gabriel lächelt da nur: „Das Problem ist Folgendes: Ich hab das Mikro. Wenn Sie mir die Chance geben, Ihre Argumente auseinanderzunehmen, lass ich mir das nicht entgehen.“
Und den Sicherheitsdienst, der nun doch die Aktivisten von der Bühne schieben will, weist er an: „Wegen mir können die hier stehen bleiben. Und wenn ich hier stehe – warum sollen die sich hinsetzten dürfen?“
Die Runde ging an Gabriel, er war rhetorisch zu stark. Auf lange Sicht aber hat Greenpeace die schlagenderen Argumente.
Mit Material von dpa
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