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Salafisten: Sechs Gründe, warum sie solchen Zulauf haben

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Deutschland erlebt eine gefährliche Entwicklung: Der Dschihad wird cool.

Die Zahl der radikalen Islamisten, sogenannter Salafisten, hat sich laut Verfassungsschutz in den letzten beiden Jahren fast verdoppelt, auf 6300. Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen nennt das “eine Gefahr für unser Land”. Weil er fürchtet, diese Menschen könnten noch radikaler werden.

Salafismus als Jugendbewegung

Unter ihnen sind auch immer mehr jüngere Männer oder Jugendliche, auf die die radikalen Islamisten eine besondere Anziehungskraft ausüben.


6 Gründe für den Erfolg der Salafisten



  1. Einfaches Weltbild: Salafisten bieten ihren Anhängern ein klares Weltbild an. Mit einer radikal vereinfachten Weltsicht werben die Militanten um neue Rekruten und versprechen allen, die sich ihnen bedingungslos anschließen, eine ultimative Belohnung für ihren Einsatz. Hassprediger wie der Konvertit Pierre Vogel beschwörten so ein Feindbild, sagt Claudia Dantschke vom Zentrum für Demokratische Kultur in Berlin.


  2. Pop-Kultur: Die Videos, Songs und Fotos der Salafisten werden Teil der Jugendkultur. Die Islamismus-Expertin Dantschke beobachtet diesen zunehmenden "Pop-Dschihadismus" mit großer Sorge, wie sie der "Süddeutschen Zeitung" sagte. "Sie holen die Jugendlichen bei den Popkultur-Elementen ab, mit denen diese sozialisiert sind. Und unterfüttern sie mit dschihadistischen Inhalten."

    Im Internet tauchten täglich neue Propagandavideos für den vermeintlich heiligen Krieg auf. Die Clips erinnerten an Musikvideos, die man täglich im Fernsehen zu sehen bekommt. Der einzige Unterschied: Sie verbreiten Hass. Neuester Trend: Alte religiöse Lieder würden von den Salafisten als Rap-Songs neu aufgelegt.

  3. Protestbewegung: "Als junger Deutscher wurde man noch vor ein paar Jahren Punk", schreibt der Islamkritiker Hamed Abdel-Samad in seinem neuen Buch, "schloss sich linken oder auch rechten Gruppen an, um seinen Unmut gegen die Gesellschaft und das politische System zum Ausdruck zu bringen." Heute erfülle der Salafismus diese Funktion. Soll heißen: Langer Bart und konservative Kleidung statt Irokesenschnitt und Nietenhose.


  4. Religiosität im Crashkurs: Salafisten stellen ihre Weltsicht als religiös fundiert dar. Mit Koran-Verteilaktionen und Islam-Seminaren werben sie um “religiöse Analphabeten” die, wie Abdel-Samad beschreibt, keine fundierte religiöse Ausbildung mehr bekommen, sondern im “Crashkurs” zu Gotteskriegern werden.


  5. Autorität: Insbesondere männliche Jugendliche sind für die Rollenbilder, die der Salafismus predigt, sehr empfänglich. Hierbei ist nicht nur das tradierte Männerbild in vielen muslimischen Gemeinschaften ausschlaggebend, sondern insbesondere die Probleme, dieses Männerbild in einer liberalen und auch durch sexuelle Toleranz geprägten Gesellschaft zu behaupten. Salafisten versprechen ihren Anhängern Autorität, eine Welt, in der man als Mann einen vermeintlich gottgegebenen Status einnehmen kann.


  6. Gemeinschaft: Die jugendlichen Salafisten-Fans kommen aus allen Schichten. Insbesondere für Jugendliche, die selbst Diskriminierung erlebt haben oder unter misslungener Integration leiden, stellt sich der Salafismus als inklusive Ideologie dar. Als “heilige Krieger” wird ihnen eine Gemeinschaft und eine Identität versprochen, die sie in ihrem Alltag möglicherweise vermissen.




Wie das Problem in den Griff zu bekommen ist, kann keiner sagen. Sowohl Eltern als auch der Saat sind nahezu machtlos gegen den ansteigenden Trend. Dantschke spricht in der "SZ" von einem Zeitfenster, in welchem die Jugendlichen besonders offen dafür sind, sich einer Vereinigung anzuschließen. "In der Phase könnten sie auch bei gewalttätigen Tierschützern, bei Linksextremisten, bei Neonazis oder eben bei den Dschihadisten landen.“

Hans-Georg Maaßen beschreibt die Risikogruppe mit den vier "M": "Männlich, muslimisch, Migrationshintergrund, Misserfolge in der Pubertät, der Schule oder in der sozialen Gruppe".




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