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Die einzigen 10 Tipps, die Eltern wirklich brauchen - die Ihnen aber kein Experte verraten wird

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Die einzigen 10 Tipps, die Eltern wirklich brauchen - die Ihnen aber kein Experte verraten wird
Ich habe 18 Jahre, tausende von Euros und hunderte schlaflose Nächte investiert, um drei Kinder großzuziehen. Ich habe außerdem mit Netmums.com die erfolgreichste Website für Eltern in Großbritannien gegründet. Man sollte meinen, dass mich das zur Expertin für Erziehungsfragen macht.

Doch das stimmt nicht. Ich komme mehr und mehr zu der Überzeugung, dass Kinder- und Erziehungsexperten eine Plage für moderne Mütter sind. Die vielen guten Ratschläge, die für alle gelten sollen und sich dennoch alle widersprechen, erwecken Erwartungen, denen wir - und vor allem unsere Kinder - niemals gerecht werden können. Das Ergebnis sind Schuldgefühle, Unsicherheit und, wie bei mir, sogar Depressionen. Ich hatte das Gefühl, ausgerechnet bei der wichtigsten Aufgabe in meinem Leben zu versagen.

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Ich als ängstliche Mutter eines Neugeborenen


Doch obwohl unzählige Experten in den letzten 70 Jahren wohl jeden erdenklichen Ratschlag erteilt haben, erlebe ich immer wieder, dass Mütter auf der ganzen Welt sich den Kopf darüber zerbrechen, was das Beste für ihre Kinder ist. Die vielen guten Tipps scheinen also nicht zu funktionieren.

Und was noch schlimmer ist: Es geht dabei noch nicht einmal darum, Familien glücklich zu machen. Es geht vor allem darum, Geld zu machen. Letztes Jahr haben besorgte Eltern in Großbritannien unglaubliche 1,4 Milliarden Euro für Erziehungsratgeber ausgegeben. Dabei hatten sie die Wahl zwischen 83.835 verschiedenen Büchern unterschiedlichster Experten.

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Eine kleine Auswahl aus meinem Bücherregal.


Keiner dieser Ratgeber erwähnt jedoch, dass Eltern eigentlich nur zehn Dinge beachten müssen, um gute Eltern zu sein. Hier meine zehn Tipps, die Ihnen kein Erziehungsexperte je verraten wird, weil er sonst bald arbeitslos wäre. Ich teile mein Wissen sogar kostenlos!

1. Stillen oder Fläschchen? Solange Ihr Baby zunimmt, wie es soll, machen Sie alles richtig.

2. Schlaflose Nächte? Neugeborene sind anstrengend, aber dagegen lässt sich nichts machen. Sie sollten unbedingt verschiedene Methoden ausprobieren, um Ihr Baby zum Schlafen zu bringen, Ihr Kind bewusst schreien lassen oder es bei Ihnen im Bett schlafen lassen. Bei manchen Babys funktioniert die eine oder andere Taktik, bei anderen nicht. Meine drei Kinder haben auch alle ganz unterschiedlich reagiert. Denken Sie einfach daran: Auch diese Phase wird nicht ewig dauern. Und bis dahin können Sie immer noch auf die Unterstützung durch Kaffee und Schokolade vertrauen.

3. Mütter brauchen Freundinnen: Baby-Gespräche sind langweilig, wenn man selbst keins hat, und Ihre kinderlosen Freundinnen wollen das alles nicht hören. Deswegen brauchen Sie Freundinnen, die ebenfalls Mütter sind. Es ist wichtig, gute Freundinnen zu haben, mit denen Sie sich über die verschiedenen Entwicklungsphasen Ihrer Kinder austauschen und sich gegenseitig bestätigen können, dass alles ganz normal ist. Allerdings müssen Sie den ersten Schritt selbst machen - ob im echten Leben oder online. Einige meiner besten Freundinnen habe ich kennengelernt, indem ich sie einfach am Spielplatz angesprochen habe.

4. Arbeiten oder zuhause bleiben? Ob Sie zuhause bleiben oder arbeiten gehen - aus Leidenschaft oder aus Notwendigkeit - spielt keine Rolle. Lieben Sie Ihr Kind, seien Sie glücklich, und fühlen Sie sich auf keinen Fall schuldig. Ich habe beides ausprobiert, und beides hat gut funktioniert. Egal, wie Sie sich entscheiden: Für Ihr Kind werden Sie immer Vollzeitmutter sein, und die einzige Mutter, die es wirklich braucht.

5. Die IQ-Frage: Eines Tages werden Sie überzeugt davon sein, dass Ihr Kind ein kleines Genie ist. Und an anderen Tagen werden Sie sich fragen, ob seine Entwicklung nicht vielleicht ein bisschen verzögert sein könnte. Beides ist unwahrscheinlich.

6. Sie müssen nicht studiert haben, um das Verhalten Ihres Kindes positiv zu beeinflussen: Von der anstrengenden Phase mit zwei Jahren bis zum Teenageralter: Gute Eltern schaffen es, ihr Kind zu beschützen und ihm gleichzeitig genug Freiraum zu geben, um zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Wo Sie Grenzen setzen, ist Ihre Entscheidung. Wichtig ist, dass Sie konsequent sind. Genauso wichtig ist aber auch, dass Sie einmal Ausnahmen machen können, wenn es sinnvoll ist. Wenn Ihr Kind Verhaltensweisen an den Tag legt, die Ihnen nicht gefallen, sollten Sie sich einmal kritisch mit Ihrem eigenen Verhalten und dem Ihrer Familie auseinandersetzen, auch wenn es schwer fällt. Kann es sein, dass Sie von Ihrem Kind bestimmte Dinge erwarten, aber selbst nicht mit gutem Beispiel vorangehen?

7. Kinder und Essen: Wenn Sie für Ihr Kind kochen, dann tun Sie das mit viel Liebe. Deswegen trifft es Sie besonders hart, wenn Ihr Kind mäkelig ist oder gerade nur ganz bestimmte Lebensmittel mag. Mein Trick: Ich tue, als wäre mir das alles egal, bringe viele verschiedenen Lebensmittel mit unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen auf den Tisch, von denen meine Kinder sich selbst bedienen dürfen. Essen sollte Spaß machen und nicht zu Streit führen.
8. Sind gute Noten wirklich so wichtig? Das moderne Schulsystem und der Notendruck bedeuten Stress für Ihr Kind - und für Sie. Natürlich sind gute Noten wichtig. Noch wichtiger als perfekte Hausarbeiten und Bestnoten ist allerdings, dass Ihr Kind mit Ihrer Hilfe lernt, was gute Umgangsformen bedeuten und wie man Freunde findet und es außerdem ein starkes Selbstbewusstsein entwickelt. Denn das sind die Fähigkeiten, die Kinder wirklich brauchen, um erfolgreich durchs Leben zu gehen.

9. Der Wettstreit unter Müttern: Egal, was die sogenannten Experten Ihnen weismachen möchten: Es gibt keine „richtige Lösung". Jedes Kind ist anders, jede Familie hat andere Voraussetzungen. Vergleichen Sie sich nicht mit anderen, und verurteilen Sie weder sich noch andere. Jede Mutter, die Sie treffen, stand auch einmal ganz am Anfang, und es ist für niemanden leicht. Niemand ist besser als Sie.

10. Genießen Sie es einfach: Wenn Sie wieder eine schlaflose Nacht mit Stillen verbringen, einen stressigen Tag mit Ihrem Kindergartenkind erleben oder sich einen langen Abend lang Sorgen machen, wo Ihre Teenie-Tochter wohl gerade steckt, kann ein Tag unendlich lang erscheinen. Und trotzdem ist alles nur allzu schnell vorbei. Versuchen Sie, in jedem Tag einen besonderen Augenblich zu entdecken, und genießen Sie ihn. Auch wenn es anstrengend ist: Eltern zu sein, ist ein großes Privileg, und wir haben enormes Glück, das erleben zu dürfen.

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„Meine Güte, bist du groß geworden!"

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