Ich gebe es ja zu. Ich habe eine Schwäche für Design. Wenn ein Möbelstück nicht nur funktional ist, sondern auch toll aussieht, gefällt mir das, auch wenn ich natürlich weiß, dass Funktionalität allein eigentlich ausreichend ist.
Neulich war ich wieder in einem der zahlreichen Designer-Läden in München, die im Moment an jeder Ecke öffnen und bei denen man sich fragt, wer zuerst das Plagiieren angefangen hat: Ikea oder die Läden wie Bolia, BoConcept oder wie sie alle heißen.
Neulich stand ich in einem der kleineren Läden, die keiner Kette angehören. Ich kam mit der Besitzerin ins Plaudern. Und als sie erzählte, welches Produkt ein Kunde neulich kaufen wollte, wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.
„Ja, wirklich, die wollten neulich die Blätter im Schaufenster kaufen und fragten nach dem Preis", sagte sie.
Sie müssen wissen: Da hingen Blätter aus dem Wald, festgebunden an einem Ast.
„Die Kunden dachten, die wären aus Papier und wären ein Designobjekt", erklärt die Ladenbesitzerin. „Hallo?! Wo sind wir denn?!"
Das dachte ich mir auch.
Das waren bestimmt so Großstädter-Kunden, die ihr Haus nur verlassen, um Designerläden aufzusuchen. Also bitte: Laub kaufen?! Die dachten wahrscheinlich, dass sie sich mit den Blättern exklusives Eichenlaub „made in Denmark" kaufen könnten.
Bitte, geht in den Wald, geht in den Park, aber hört auf, euch nach dem Preis für Laub zu erkundigen! Wie peinlich ist das denn...
Die Liebe mancher Deutschen zum Design hat ganz klar krankhafte Züge angenommen.
Der Journalist Matthias Stolz hat offenbar auch Laubblatt-Design-Liebhaber in seinem Bekanntenkreis. Er schrieb kürzlich im „Zeit Magazin":
Genau. So. Ist. Es.
Neulich war ich wieder in einem der zahlreichen Designer-Läden in München, die im Moment an jeder Ecke öffnen und bei denen man sich fragt, wer zuerst das Plagiieren angefangen hat: Ikea oder die Läden wie Bolia, BoConcept oder wie sie alle heißen.
Neulich stand ich in einem der kleineren Läden, die keiner Kette angehören. Ich kam mit der Besitzerin ins Plaudern. Und als sie erzählte, welches Produkt ein Kunde neulich kaufen wollte, wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.
„Ja, wirklich, die wollten neulich die Blätter im Schaufenster kaufen und fragten nach dem Preis", sagte sie.
Sie müssen wissen: Da hingen Blätter aus dem Wald, festgebunden an einem Ast.
„Die Kunden dachten, die wären aus Papier und wären ein Designobjekt", erklärt die Ladenbesitzerin. „Hallo?! Wo sind wir denn?!"
Das dachte ich mir auch.
Das waren bestimmt so Großstädter-Kunden, die ihr Haus nur verlassen, um Designerläden aufzusuchen. Also bitte: Laub kaufen?! Die dachten wahrscheinlich, dass sie sich mit den Blättern exklusives Eichenlaub „made in Denmark" kaufen könnten.
Bitte, geht in den Wald, geht in den Park, aber hört auf, euch nach dem Preis für Laub zu erkundigen! Wie peinlich ist das denn...
Die Liebe mancher Deutschen zum Design hat ganz klar krankhafte Züge angenommen.
Der Journalist Matthias Stolz hat offenbar auch Laubblatt-Design-Liebhaber in seinem Bekanntenkreis. Er schrieb kürzlich im „Zeit Magazin":
„Es genügt keinesfalls mehr, in ein Kaufhaus zu gehen (lebe wohl, liebes Karstadt!), um eine Auflaufform zu kaufen, weil man eine Auflaufform braucht. Stattdessen werden Blogs gelesen, Magazine durchblättert, und am Ende wird irgendwo in Japan oder einer Emaille-Fabrik im Allgäu bestellt (bloß nicht bei Manufactum, das ist ja nur der neue Quelle-Katalog)."
Genau. So. Ist. Es.