Es haben schon viele Menschen in meiner Gegenwart ihren ersten Schluck aus einer Flasche Club Mate genommen. Und die meisten haben ziemlich ähnlich reagiert. Keine vor Euphorie weit geöffneten Augen, keine überraschten Ausrufe, die auf ein Erleuchtungserlebnis hindeuten würden. Eher sowas wie “Joa, kann man sich sicher dran gewöhnen.” Oder: “Mit Wodka drin is' das sicher ganz lecker.”
Und: Die Leute gewöhnen sich offenbar in der Tat an das bräunliche süßlich-bittere Getränk. Club Mate hat in den letzten Jahren in Deutschland einen Siegeszug hingelegt, bei dem anderen Limonade-Herstellern die Spucke weggeblieben sein dürfte. Schon längst gibt es den Mate-Eistee im gelben Kasten nicht mehr nur in Berliner Hinterhofkneipen. Inzwischen haben immer mehr Getränkemärkte in der ganzen Republik das aufputschende Getränk in ihren Regalen stehen.
Die Zahl an Mate-Jüngern wächst und wächst. Doch hier sind 10 Fakten zu Club Mate, von denen einige nicht mal die größten Nicht-mehr-ohne-leben-können-Fans kennen dürften.
1. Von Südamerika in die Welt
Dass es Mate nicht erst gibt, seit jemand ein “Club” davor gesetzt und es in Glasflaschen gefüllt hat, dürften sich die meisten schon gedacht haben. Aber wisst ihr, wie lange Menschen schon Mate zu sich nehmen? Die Ureinwohner Südamerikas tranken den teeähnlichen Aufguss schon vor der Kolonalisierung.
Mate bezeichnet sowohl das Getränk aus kleingeschnittenen trockenen Blättern als auch das Trinkgefäß, einen kleinen ausgehöhlten Flaschenkürbis. Noch heute trinken etwa 80 Prozent der Bevölkerung in Argentinien mindestens einmal die Woche Mate. Dabei darf die Bombilla, der Trink-Halm aus Metall, nicht fehlen.
Bild: Thinkstock
2. “Sekt-Bronte” in Franken
Zurück zu Club Mate: Wie kam das Mate-Getränk also nach Deutschland? Der Legende nach soll ein Braumeister namens Sauernheimer das einzigartige Rezept 1924 auf einer Messe entdeckt und erworben haben. Sauernheimer betrieb eine kleine Familenbrauerei in Franken. Unter dem Namen “Sekt-Bronte” fing er an, den Mate-Eistee zu verkaufen.
3. “Club Mate” wird geboren
Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte die Brauerei in Dietenhofen den Namen in “Club Mate”. Die Menschen in der Umgebung halten aber noch heute an dem ehemaligen Namen fest.
4. Schicksal als Ladenhüter
Großen Erfolg hatten die Sauernheimer mit ihrem exklusiven Rezept allerdings nicht. Über Jahrzehnte war Club Mate ein echter Ladenhüter. Über Dietenhofen hinaus kannte das Getränk sehr lange Zeit niemand. Bis 1994 die nahe gelegene Bierbrauerei Loscher in Münchsteinach das Rezept erwarb.
5. Siegeszug der “Hacker-Brause”
Der Siegeszug der Mate-Limonade nahm seinen Anfang in der Hacker-Szene. Plötzlich durfte Club Mate auf keinem Hacker-Kongress mehr fehlen. Der Chaos Computer Club und die Piraten erklärten die “Hacker-Brause" zu ihrem Lieblingsgetränk. "Club-Mate war bei Computerfreaks schon immer sehr beliebt, weil es wach hält, aber trotzdem nicht so nach Gummibärchen schmeckt wie ein süßer Energydrink", so die Begründung von Aleks Lessmann, dem politischem Geschäftsführer der Piratenpartei in Bayern.
So spielt das Leben, was? Die Piraten brachten Club Mate in die Bars von Berlin. Doch im Gegensatz zu der Netzpartei hat die Limonade seither stetig an Beliebtheit hinzugewonnen.
7. Die “Matecalypse”
Auf einmal wollte in Berlin jeder nur noch Club Mate trinken. Lange Zeit war die Limonade sehr schwer zu kriegen, was dem Hype sicherlich zuträglich war. Das mittelständische Unternehmen in Franken war überfordert von der plötzlichen Nachfrage.
Zunächst mussten Mate-Fans von weit her selbst anreisen, um ihren geliebten Stoff zu bekommen. 2011 kam es sogar zu einem Lieferengpass, der die Club-Mate-Jünger in so große Verzweiflung stürzte, dass sie angesichts der “Matecalypse” eine Selbsthilfegruppe bei Facebook ins Leben riefen.
8. Limo für das gute Hipster-Gewissen
Und wie es eben so ist mit den meisten “Underground-Trends”: Inzwischen ist Club Mate in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Schließlich lässt sich die Wachmacher-Limo auch von Großstadt-Öko-Hipstern, die noch in ihre Skinny-Jeans passen wollen, mit relativ gutem Gewissen schlürfen.
Club Mate hat nur halb so viele Kalorien wie Coca Cola (38 kcal/100 g) und Fanta (42 kcal). Dasselbe gilt für den Zuckergehalt (Club Mate 5 g, Coca Cola 10,6 g, Fanta 11 g).
9. Varianten zur flüssigen Form
Echte Fans finden Mittel und Wege, Club Mate auch noch in anderer Form zu sich zu nehmen. Zum Beispiel als Club-Mate-Kuchen, einer Abwandlung des unter Backfaulen sehr beliebten Limo-Kuchens.
Selbstverständlich gibt es diesen auch zielgruppengerecht als vegane Variante. Die Mate macht sich sicherlich auch prima als Eis am Stiel.
10. Ja, es gibt ihn, den Club-Mate-Klingelton
Und die wirklich leidenschaftlichen Club-Mate-Anhänger können sich den inoffiziellen entsprechenden Klingelton auf ihr Smartphone holen.
Der aber beweist eindrücklich, dass sich das In-Getränk in der Audio-Variante nur schwer bis gar nicht von anderen Limonaden abheben kann. Aber wer weiß, vielleicht erkennen echte Fans Club Mate ja am Geräusch der aneinanderstoßenden Flaschen? Wer weiß.
Und: Die Leute gewöhnen sich offenbar in der Tat an das bräunliche süßlich-bittere Getränk. Club Mate hat in den letzten Jahren in Deutschland einen Siegeszug hingelegt, bei dem anderen Limonade-Herstellern die Spucke weggeblieben sein dürfte. Schon längst gibt es den Mate-Eistee im gelben Kasten nicht mehr nur in Berliner Hinterhofkneipen. Inzwischen haben immer mehr Getränkemärkte in der ganzen Republik das aufputschende Getränk in ihren Regalen stehen.
Die Zahl an Mate-Jüngern wächst und wächst. Doch hier sind 10 Fakten zu Club Mate, von denen einige nicht mal die größten Nicht-mehr-ohne-leben-können-Fans kennen dürften.
1. Von Südamerika in die Welt
Dass es Mate nicht erst gibt, seit jemand ein “Club” davor gesetzt und es in Glasflaschen gefüllt hat, dürften sich die meisten schon gedacht haben. Aber wisst ihr, wie lange Menschen schon Mate zu sich nehmen? Die Ureinwohner Südamerikas tranken den teeähnlichen Aufguss schon vor der Kolonalisierung.
Mate bezeichnet sowohl das Getränk aus kleingeschnittenen trockenen Blättern als auch das Trinkgefäß, einen kleinen ausgehöhlten Flaschenkürbis. Noch heute trinken etwa 80 Prozent der Bevölkerung in Argentinien mindestens einmal die Woche Mate. Dabei darf die Bombilla, der Trink-Halm aus Metall, nicht fehlen.
Bild: Thinkstock
2. “Sekt-Bronte” in Franken
Zurück zu Club Mate: Wie kam das Mate-Getränk also nach Deutschland? Der Legende nach soll ein Braumeister namens Sauernheimer das einzigartige Rezept 1924 auf einer Messe entdeckt und erworben haben. Sauernheimer betrieb eine kleine Familenbrauerei in Franken. Unter dem Namen “Sekt-Bronte” fing er an, den Mate-Eistee zu verkaufen.
3. “Club Mate” wird geboren
Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte die Brauerei in Dietenhofen den Namen in “Club Mate”. Die Menschen in der Umgebung halten aber noch heute an dem ehemaligen Namen fest.
4. Schicksal als Ladenhüter
Großen Erfolg hatten die Sauernheimer mit ihrem exklusiven Rezept allerdings nicht. Über Jahrzehnte war Club Mate ein echter Ladenhüter. Über Dietenhofen hinaus kannte das Getränk sehr lange Zeit niemand. Bis 1994 die nahe gelegene Bierbrauerei Loscher in Münchsteinach das Rezept erwarb.
5. Siegeszug der “Hacker-Brause”
Der Siegeszug der Mate-Limonade nahm seinen Anfang in der Hacker-Szene. Plötzlich durfte Club Mate auf keinem Hacker-Kongress mehr fehlen. Der Chaos Computer Club und die Piraten erklärten die “Hacker-Brause" zu ihrem Lieblingsgetränk. "Club-Mate war bei Computerfreaks schon immer sehr beliebt, weil es wach hält, aber trotzdem nicht so nach Gummibärchen schmeckt wie ein süßer Energydrink", so die Begründung von Aleks Lessmann, dem politischem Geschäftsführer der Piratenpartei in Bayern.
So spielt das Leben, was? Die Piraten brachten Club Mate in die Bars von Berlin. Doch im Gegensatz zu der Netzpartei hat die Limonade seither stetig an Beliebtheit hinzugewonnen.
7. Die “Matecalypse”
Auf einmal wollte in Berlin jeder nur noch Club Mate trinken. Lange Zeit war die Limonade sehr schwer zu kriegen, was dem Hype sicherlich zuträglich war. Das mittelständische Unternehmen in Franken war überfordert von der plötzlichen Nachfrage.
Zunächst mussten Mate-Fans von weit her selbst anreisen, um ihren geliebten Stoff zu bekommen. 2011 kam es sogar zu einem Lieferengpass, der die Club-Mate-Jünger in so große Verzweiflung stürzte, dass sie angesichts der “Matecalypse” eine Selbsthilfegruppe bei Facebook ins Leben riefen.
8. Limo für das gute Hipster-Gewissen
Und wie es eben so ist mit den meisten “Underground-Trends”: Inzwischen ist Club Mate in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Schließlich lässt sich die Wachmacher-Limo auch von Großstadt-Öko-Hipstern, die noch in ihre Skinny-Jeans passen wollen, mit relativ gutem Gewissen schlürfen.
Club Mate hat nur halb so viele Kalorien wie Coca Cola (38 kcal/100 g) und Fanta (42 kcal). Dasselbe gilt für den Zuckergehalt (Club Mate 5 g, Coca Cola 10,6 g, Fanta 11 g).
9. Varianten zur flüssigen Form
Echte Fans finden Mittel und Wege, Club Mate auch noch in anderer Form zu sich zu nehmen. Zum Beispiel als Club-Mate-Kuchen, einer Abwandlung des unter Backfaulen sehr beliebten Limo-Kuchens.
Selbstverständlich gibt es diesen auch zielgruppengerecht als vegane Variante. Die Mate macht sich sicherlich auch prima als Eis am Stiel.
10. Ja, es gibt ihn, den Club-Mate-Klingelton
Und die wirklich leidenschaftlichen Club-Mate-Anhänger können sich den inoffiziellen entsprechenden Klingelton auf ihr Smartphone holen.
Der aber beweist eindrücklich, dass sich das In-Getränk in der Audio-Variante nur schwer bis gar nicht von anderen Limonaden abheben kann. Aber wer weiß, vielleicht erkennen echte Fans Club Mate ja am Geräusch der aneinanderstoßenden Flaschen? Wer weiß.
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