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Stefan Meyer aus der Südpfalz - der Burgunderspezialist

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Deutschland ist, wie es so schön heißt, ein Hochlohnland, dementsprechend muss handwerklich aufwändig und seriös hergestellter Wein teuer sein. Dass man in Deutschland für sechs bis sieben Euro wirklich hervorragende Weine bekommt, die keiner Genossenschaft oder Abfüllindustrieanlage entstammen, ein ansprechendes weil individuelles Etikett haben und auch geschmacklich durchaus Charakter zeigen, widerlegt das Vorurteil vom teuren deutschen Handwerksprodukt. Einem Weingut wie Stefan Meyer sei Dank.

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Dabei ist die Preisklasse von sechs bis sieben Euro die Königsklasse aller miteinander konkurrierenden Winzer. Denn in dieser Preisklasse kauft der Normalverbraucher, wenn er etwas Gutes für einen besonderen Anlass erstehen will, und in dieser Preisklasse kauft auch der Connoisseur, wenn es um seine Alltagsweine geht. Hier tummeln sich also alle Winzer und der Konkurrenzdruck ist hoch. Gleichzeitig kann man in dieser Preisklasse aber auch richtig Menge drehen und sich neue Käuferschichten eröffnen.

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Das Weingut Stefan Meyer liegt im wunderschönen Weindorf Rhodt an der südlichen Weinstraße der Pfalz. Wie so oft in diesen kleinen und pittoresken Dörfern mit ihren verwinkelten Gassen, kommen Scharen von Tagestouristen und trinken weg, was nicht niet- und nagelfest ist. Meist wird mehr auf den Alkoholgehalt, als auf die Weinqualität geachtet, weswegen die Winzer dieser Weindörfer selten über die Grenzen hinaus bekannt werden. Zudem liegt mit der Villa Ludwigshöhe eines der geschichtsträchtigsten Gebäude der ehemals bayrischen Pfalz kurz oberhalb von Rhodt, was sicherstellt, dass der Strom an Tagestouristen nicht abreißen wird.

Der junge Stefan Meyer ist trotzdem gerade dabei, über die Grenzen von Rhodt hinaus bekannt zu werden. Seine Rotweine aus dem Jahrgang 2011 ließen bereits aufhorchen. Das waren ernsthaft und seriös gemachte Weine, wie man sie in Deutschland und vor allem in der Pfalz gerne öfter sehen würde. Auch mit den Roten aus 2012 scheint Stefan Meyer gut klargekommen zu sein. Im Vordergrund steht eine schöne saftige Frucht, die nie aufgesetzt oder marmeladig wirkt.

Aber erst an einem doch recht schwierigen Jahrgang wie 2013 entscheidet sich dann, ob ein derart junger Bursche wie Stefan Meyer nur die Gunst der guten Jahrgänge mitnehmen konnte, oder ob es wirklich Können ist, was seine Weine auszeichnet.

Mit seiner Cuvee aus Chardonnay und Weißburgunder 2013 ist ihm auf jeden Fall ein richtig animierender und durchaus vielschichtiger Wein gelungen. Diesmal in weiß.

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Natürlich kann man für den Preis von EUR 6,50 ab Hof keinen Grand Cru erwarten. Was man aber erwarten darf, ist eine gewisse Seriosität in der Weinbereitung und vor allem der Verzicht auf klebrige Süße, die noch jeden schlechten Wein lecker schmecken lässt. Und genau das liefert Stefan Meyer ab.

Knackige und reintönige Fruchtaromen ohne Süßschminke. Dabei wirkt der Wein reif und saftig mit trotzdem milder Säure. Vor allem aber schafft er es, aus beiden Rebsorten das Beste herauszuholen. Der Chardonnay liefert den Körper und die noble Zurückhaltung, während der Weißburgunder die Stachelbeerfrucht dazu steuert.

Chapeau!

Meine Empfehlung: Weingut Stefan Meyer, Chardonnay & Weißburgunder 2013, EUR 6,50 ab Hof; mehr unter: www.meyer-rhodt.de

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