Nach Monaten intensivsten Testens kann ich die Tinder-App immernoch nur empfehlen. Es ist zwar öde wie das richtige Leben, aber man kann sein Smartphone benutzen. Genau das Richtige für Männer also. Denn Frauen fehlt ja bekanntermaßen die Fähigkeit, vom Äußeren absolut verlässlich auf das Innere eines Menschen zu schließen. Zumindest würde ich gern meine magere Ausbeute an flirtwilligen Damen auf diese urweibliche Eigenschaft zurückführen.
Vielleicht will auch bloß keine der für mich infrage kommenden Damen gegenüber sich selbst und der NSA eingestehen, dass sie jemanden meines Aussehens auch nur in Ansätzen interessant findet. Der Leidensdruck scheint dann eben doch nicht so hoch zu sein, wie man ihn in freier Wildbahn gerne hätte. Obwohl die App einem suggeriert, dass im Umkreis von zwei Kilometern tausende Singlefrauen hinter Baum und Strauch lauern.
Man muss kein besonders guter Stalker sein, um festzustellen, dass einem wiederkehrend die gleichen Profile vorgeschlagen werden. Die Tinder-Macher meinen es eben gut mit einem. Denn steter Tropfen erweicht den Keks. Und irgendwann unterläuft auch der tollsten Frau ein Fehler und sie wischt ausversehen nach rechts. Und das ist dann der Punkt an dem einen die Ödnis des Lebens wieder einholt.
Was heißen soll, dass man sich früher oder später treffen muss, und man sich nicht mehr hinter Textnachrichten verstecken kann. Als erfolgreicher Single weiß ich, wovon ich rede.
In der Tat, ich hatte mal ein Tinder-Date!
Anfangs war ich ja mehr als skeptisch, dass es sich bei dem Mädel nicht vielleicht doch um ein Fake-Profil handelt. Aber die Hoffnung war größer. Und so verabredete ich mich mit dem Profil aus Hinterkopfbildern. Auf dem Weg zur Bar versuchte ich mich tapfer dann noch irgendwie zu erden, referierte innerlich zum Thema Fake-Profile und versuchte mich schon vorab damit abzufinden, in Wirklichkeit mit Kundendienstmitarbeiter Jürgen (48) und eben nicht mit Sozialpädagogin Jule (32) geflirtet zu haben.
Dort angekommen hätte es mich nicht gewundert, hätte mir der Barkeeper nach ein wenig Wartezeit bzw. drei Bieren schließlich eine Nachricht auf den Tisch gelegt: „Lieber Philipp, Du hast leider kein Date. Aber Danke für Dein Engagement! Am Ende wird es der Spirit von Menschen wie Dir sein, welcher Tinder zu einem Erfolg macht! Weiter so, gib uns nicht auf! Dein Jürgen." Es sollte anders kommen.
Mein Tinder-Date erschien tatsächlich. Trotz ihrer Verspätung war ich sichtlich erleichtert. Obwohl es meine Ex-Freundin war. Was sich an dieser Stelle nach Krampf anhört, wurde aber tatsächlich ein ganz netter Abend - verglichen mit unserem letzten Treffen. Zwar ging es während der Unterhaltung mal wieder nur um meine Einstellung, jedoch bloß um die meines Tinder-Profils.
Im Endeffekt hat es mir natürlich geschmeichelt, dass sie mich anonymermaßen ausgewählt hat. Sie hat es leider einen Abend gekostet.
Zum Abschied durfte ich ihr dann auch noch einen Flirttipp mit auf den Weg geben, alleine dafür hat sich Tinder gelohnt: „Lass Dein gesprungenes Display reparieren. Wenn Du auf dem Smartphone nix erkennen kannst, ist nicht nur diese App echt matt. Und wir sitzen dann wieder hier."
Vielleicht will auch bloß keine der für mich infrage kommenden Damen gegenüber sich selbst und der NSA eingestehen, dass sie jemanden meines Aussehens auch nur in Ansätzen interessant findet. Der Leidensdruck scheint dann eben doch nicht so hoch zu sein, wie man ihn in freier Wildbahn gerne hätte. Obwohl die App einem suggeriert, dass im Umkreis von zwei Kilometern tausende Singlefrauen hinter Baum und Strauch lauern.
Man muss kein besonders guter Stalker sein, um festzustellen, dass einem wiederkehrend die gleichen Profile vorgeschlagen werden. Die Tinder-Macher meinen es eben gut mit einem. Denn steter Tropfen erweicht den Keks. Und irgendwann unterläuft auch der tollsten Frau ein Fehler und sie wischt ausversehen nach rechts. Und das ist dann der Punkt an dem einen die Ödnis des Lebens wieder einholt.
Was heißen soll, dass man sich früher oder später treffen muss, und man sich nicht mehr hinter Textnachrichten verstecken kann. Als erfolgreicher Single weiß ich, wovon ich rede.
In der Tat, ich hatte mal ein Tinder-Date!
Anfangs war ich ja mehr als skeptisch, dass es sich bei dem Mädel nicht vielleicht doch um ein Fake-Profil handelt. Aber die Hoffnung war größer. Und so verabredete ich mich mit dem Profil aus Hinterkopfbildern. Auf dem Weg zur Bar versuchte ich mich tapfer dann noch irgendwie zu erden, referierte innerlich zum Thema Fake-Profile und versuchte mich schon vorab damit abzufinden, in Wirklichkeit mit Kundendienstmitarbeiter Jürgen (48) und eben nicht mit Sozialpädagogin Jule (32) geflirtet zu haben.
Dort angekommen hätte es mich nicht gewundert, hätte mir der Barkeeper nach ein wenig Wartezeit bzw. drei Bieren schließlich eine Nachricht auf den Tisch gelegt: „Lieber Philipp, Du hast leider kein Date. Aber Danke für Dein Engagement! Am Ende wird es der Spirit von Menschen wie Dir sein, welcher Tinder zu einem Erfolg macht! Weiter so, gib uns nicht auf! Dein Jürgen." Es sollte anders kommen.
Mein Tinder-Date erschien tatsächlich. Trotz ihrer Verspätung war ich sichtlich erleichtert. Obwohl es meine Ex-Freundin war. Was sich an dieser Stelle nach Krampf anhört, wurde aber tatsächlich ein ganz netter Abend - verglichen mit unserem letzten Treffen. Zwar ging es während der Unterhaltung mal wieder nur um meine Einstellung, jedoch bloß um die meines Tinder-Profils.
Im Endeffekt hat es mir natürlich geschmeichelt, dass sie mich anonymermaßen ausgewählt hat. Sie hat es leider einen Abend gekostet.
Zum Abschied durfte ich ihr dann auch noch einen Flirttipp mit auf den Weg geben, alleine dafür hat sich Tinder gelohnt: „Lass Dein gesprungenes Display reparieren. Wenn Du auf dem Smartphone nix erkennen kannst, ist nicht nur diese App echt matt. Und wir sitzen dann wieder hier."