Meine Kleine versuchte, die Schnalle ihres Hochstuhls zu öffnen. „Fast", murmelte sie, als sie es wieder und wieder versuchte. „Fast", stimmte ich ihr zu, ohne ihr zu helfen.
Als sie es geschafft hatte rief ich: ,,Du hast es geschafft! Es war hart, aber du hast es weiter versucht und du hast es geschafft. Ich bin so stolz auf dich!"
Ihre Mühe war gleichzeitig auch meine eigene Mühe. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich vielleicht gesagt „cleveres Mädchen!" (oder noch schlimmer: ,,Warte, ich helfe dir.") Was daran so fatal ist?
Die Wissenschaftlerin Carol Dweck aus Standford erforscht Motivation und Ausdauer seit den 60ern. Sie fand heraus, dass Kinder in zwei Kategorien unterteilt werden können:
Starre Denkweise: ,,Wenn du dich anstrengen musst, hast du keine Begabung."
Kinder mit einer starren Denkweise glauben, dass sie durch ihre angeborene Intelligenz bestimmt werden. Sie würden der folgenden Aussage zustimmen: ,,Wenn du hart für etwas arbeiten musst, hast du keine Begabung dafür. Wenn du eine Begabung hast, kommen die Dinge auf natürliche Weise zu dir."
Wenn sie scheitern, fühlen sich diese Kinder in die Enge getrieben. Sie beginnen zu denken, dass sie doch eigentlich so intelligent und talentiert sein müssten, wie ihnen alle immer sagen. Sie vermeiden dann Herausforderungen aus Angst, daran zu scheitern.
Wachstumsfähige Denkweise: ,,Je mehr du dich anstrengst, desto besser wirst du!"
Kinder mit einer wachstumsfähigen Denkweise glauben, dass Intelligenz entwickelt werden kann: Je mehr sie lernen, desto schlauer werden sie. Diese Kinder verstehen, dass sogar Genies hart arbeiten müssen.
Wenn sie eine Niederlage einstecken müssen, glauben sie daran, dass sie sich verbessern können, wenn sie mehr Zeit und Übung investieren. Ein Scheitern nehmen sie in Kauf, lernen ist für sie wichtig. Sie geben auch bei schwierigen Aufgaben nicht auf.
Aber was erzeugt diesen Glauben in den Köpfen unserer Kinder? Es ist die Art, wie wir sie loben - und das gilt bereits ab dem ersten Lebensjahr.
Die Studie
In einer Studie beobachtete Dweck eine Gruppe Fünftklässler, die sie willkürlich in zwei verschiedene Gruppen unterteilte.
Die Kinder bekamen die Aufgabe, einen IQ-Test zu machen. Die Mitglieder der ersten Gruppe lobte sie danach für ihre Intelligenz: „Wow, das ist ein wirklich tolles Ergebnis. Du musst ganz schön clever sein."
Die Mitglieder der zweiten Gruppe lobte sie für deren Anstrengung: „Wow, das ist ein wirklich tolles Ergebnis. Du musst dich sehr angestrengt haben!"
Sie fuhr mit ihren Tests fort und ließ den Kindern die Wahl, ob sie die schwierige oder einfache Aufgaben bearbeiten wollten.
Kinder, die für ihre Anstrengung gelobt wurden, tendierten dazu, schwierigere Aufgaben zu wählen. Sie wussten, dass sie dadurch mehr lernen konnten. Sie neigten eher dazu, motiviert zu bleiben und behielten ihre selbstbewusste Einstellung. Auch als die Anforderungen schwieriger wurden.
Kinder, die für ihre Intelligenz gelobt worden waren, wählten die einfachenAufgaben. Sie wussten, dass ihre Erfolgschancen dann höher waren. Zudem neigten sie dazu, ihre Testergebnisse am Ende besser darzustellen, als sie tatsächlich waren.
Später führten Dweck und ihre Kollegen die Studie bei dem Kinder zuhause fort. Alle zwei Monate innerhalb von zwei Jahren besuchten die Forscher insgesamt 53 Familien und dokumentierten jeweils 90 Minuten ihrer Alltagsroutine. Bei Beginn der Studie waren die Kinder 14 Monate alt.
Forscher ermittelten dann, wie häufig die Eltern welche Art des Lobes nutzten: Lob für die Anstrengung, Lob für Charaktereigenschaften oder die Art von Lob, die einen neutralen Effekt zur Folge hatte, wie zum Beispiel „Gut" und „Wow."
Sie warteten fünf Jahre.
Dann untersuchten die Forscher die Kinder, die mittlerweile 7 bis 8 Jahre alt waren, im Hinblick auf ihre Lerngewohnheiten und das damit verbundene Durchhaltevermögen.
Die Kinder mit der wachstumsfähigen Denkweise waren interessiert an Herausforderungen und neuen Aufgaben. Welche Kinder aber waren das? Es waren die, die als Kleinkinder Lob für ihre Anstrengungen bekommen hatten.
Kann man eine starre Denkweise ändern?
Ich habe eine E-Mail von einer Lehrerin bekommen, die an einer Schule in der Innenstadt die Oberstufe unterrichtete. Sie fragte mich: „Ist es zu spät, Algebra zu lernen oder die richtige Konjugation der dritten Person Singular oder Raketenwissenschaft, wenn du als Vierjähriger keine wachstumsfähige Denkweise entwickelt hast?"
Dweck stellte sich dieselbe Frage. Also untersuchte sie Schüler der Mittelstufe und Studenten, die eine starre Denkweise entwickelt hatten.
Sie fand heraus, dass die Studenten dazu fähig waren, ihre Noten zu verbessern- wenn sie einmal verstanden hatten, dass das Gehirn wie ein großer Muskel ist. Intelligenz ist nicht starr festgelegt.
Es ist nie zu spät - weder für Ihre Kinder noch für Sie selbst. Salman Khan, Leiter der Khan-Akademie, ist auf einer Mission, um ihnen das vor Augen zu führen. Er drehte ein inspirierendes Video, das auf Dwecks Arbeit mit dem Titel,,You Can Learn Anything" basiert.
Die Botschaft ist: Das Gehirn ist wie ein Muskel. Je mehr man ihn beansprucht, desto stärker wird er. Die Art, wie man sein Gehirn trainiert, funktioniert dadurch, sich Herausforderungen zu stellen, Wissen in der Praxis anzuwenden, neue Dinge zu lernen. Khan drückt es so aus: „Das Gehirn wächst am meisten dabei, Fragen falsch zu verstehen."
Das ist der Grund, warum ich mein kleines Mädchen ermutigte, als sie versuchte, ihren Gurt zu lösen. Ich sagte „Fast! Versuche es weiter!" anstelle von ,,Lass mich das machen."
Geben Sie es weiter!
„Wenn die Gesellschaft als Ganzes damit beginnt, die Hürden des Lernens bereitwillig anzugehen, dann sind dem globalen menschlichen Potential keine Grenzen gesetzt", schreibt Khan.
Also, geben Sie es weiter!
Als sie es geschafft hatte rief ich: ,,Du hast es geschafft! Es war hart, aber du hast es weiter versucht und du hast es geschafft. Ich bin so stolz auf dich!"
Ihre Mühe war gleichzeitig auch meine eigene Mühe. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich vielleicht gesagt „cleveres Mädchen!" (oder noch schlimmer: ,,Warte, ich helfe dir.") Was daran so fatal ist?
Die Wissenschaftlerin Carol Dweck aus Standford erforscht Motivation und Ausdauer seit den 60ern. Sie fand heraus, dass Kinder in zwei Kategorien unterteilt werden können:
- Die mit einer starren Denkweise, die glauben, dass ihrem Erfolg einzig und allein Talent oder Intelligenz zu Grunde liegen
- Kinder mit einer wachstumsfähigen Denkweise glauben, dass Intelligenz entwickelt werden kann
Starre Denkweise: ,,Wenn du dich anstrengen musst, hast du keine Begabung."
Kinder mit einer starren Denkweise glauben, dass sie durch ihre angeborene Intelligenz bestimmt werden. Sie würden der folgenden Aussage zustimmen: ,,Wenn du hart für etwas arbeiten musst, hast du keine Begabung dafür. Wenn du eine Begabung hast, kommen die Dinge auf natürliche Weise zu dir."
Wenn sie scheitern, fühlen sich diese Kinder in die Enge getrieben. Sie beginnen zu denken, dass sie doch eigentlich so intelligent und talentiert sein müssten, wie ihnen alle immer sagen. Sie vermeiden dann Herausforderungen aus Angst, daran zu scheitern.
Wachstumsfähige Denkweise: ,,Je mehr du dich anstrengst, desto besser wirst du!"
Kinder mit einer wachstumsfähigen Denkweise glauben, dass Intelligenz entwickelt werden kann: Je mehr sie lernen, desto schlauer werden sie. Diese Kinder verstehen, dass sogar Genies hart arbeiten müssen.
Wenn sie eine Niederlage einstecken müssen, glauben sie daran, dass sie sich verbessern können, wenn sie mehr Zeit und Übung investieren. Ein Scheitern nehmen sie in Kauf, lernen ist für sie wichtig. Sie geben auch bei schwierigen Aufgaben nicht auf.
Aber was erzeugt diesen Glauben in den Köpfen unserer Kinder? Es ist die Art, wie wir sie loben - und das gilt bereits ab dem ersten Lebensjahr.
Die Studie
In einer Studie beobachtete Dweck eine Gruppe Fünftklässler, die sie willkürlich in zwei verschiedene Gruppen unterteilte.
Die Kinder bekamen die Aufgabe, einen IQ-Test zu machen. Die Mitglieder der ersten Gruppe lobte sie danach für ihre Intelligenz: „Wow, das ist ein wirklich tolles Ergebnis. Du musst ganz schön clever sein."
Die Mitglieder der zweiten Gruppe lobte sie für deren Anstrengung: „Wow, das ist ein wirklich tolles Ergebnis. Du musst dich sehr angestrengt haben!"
Sie fuhr mit ihren Tests fort und ließ den Kindern die Wahl, ob sie die schwierige oder einfache Aufgaben bearbeiten wollten.
Kinder, die für ihre Anstrengung gelobt wurden, tendierten dazu, schwierigere Aufgaben zu wählen. Sie wussten, dass sie dadurch mehr lernen konnten. Sie neigten eher dazu, motiviert zu bleiben und behielten ihre selbstbewusste Einstellung. Auch als die Anforderungen schwieriger wurden.
Kinder, die für ihre Intelligenz gelobt worden waren, wählten die einfachenAufgaben. Sie wussten, dass ihre Erfolgschancen dann höher waren. Zudem neigten sie dazu, ihre Testergebnisse am Ende besser darzustellen, als sie tatsächlich waren.
Später führten Dweck und ihre Kollegen die Studie bei dem Kinder zuhause fort. Alle zwei Monate innerhalb von zwei Jahren besuchten die Forscher insgesamt 53 Familien und dokumentierten jeweils 90 Minuten ihrer Alltagsroutine. Bei Beginn der Studie waren die Kinder 14 Monate alt.
Forscher ermittelten dann, wie häufig die Eltern welche Art des Lobes nutzten: Lob für die Anstrengung, Lob für Charaktereigenschaften oder die Art von Lob, die einen neutralen Effekt zur Folge hatte, wie zum Beispiel „Gut" und „Wow."
Sie warteten fünf Jahre.
Dann untersuchten die Forscher die Kinder, die mittlerweile 7 bis 8 Jahre alt waren, im Hinblick auf ihre Lerngewohnheiten und das damit verbundene Durchhaltevermögen.
Die Kinder mit der wachstumsfähigen Denkweise waren interessiert an Herausforderungen und neuen Aufgaben. Welche Kinder aber waren das? Es waren die, die als Kleinkinder Lob für ihre Anstrengungen bekommen hatten.
Kann man eine starre Denkweise ändern?
Ich habe eine E-Mail von einer Lehrerin bekommen, die an einer Schule in der Innenstadt die Oberstufe unterrichtete. Sie fragte mich: „Ist es zu spät, Algebra zu lernen oder die richtige Konjugation der dritten Person Singular oder Raketenwissenschaft, wenn du als Vierjähriger keine wachstumsfähige Denkweise entwickelt hast?"
Dweck stellte sich dieselbe Frage. Also untersuchte sie Schüler der Mittelstufe und Studenten, die eine starre Denkweise entwickelt hatten.
Sie fand heraus, dass die Studenten dazu fähig waren, ihre Noten zu verbessern- wenn sie einmal verstanden hatten, dass das Gehirn wie ein großer Muskel ist. Intelligenz ist nicht starr festgelegt.
Es ist nie zu spät - weder für Ihre Kinder noch für Sie selbst. Salman Khan, Leiter der Khan-Akademie, ist auf einer Mission, um ihnen das vor Augen zu führen. Er drehte ein inspirierendes Video, das auf Dwecks Arbeit mit dem Titel,,You Can Learn Anything" basiert.
Die Botschaft ist: Das Gehirn ist wie ein Muskel. Je mehr man ihn beansprucht, desto stärker wird er. Die Art, wie man sein Gehirn trainiert, funktioniert dadurch, sich Herausforderungen zu stellen, Wissen in der Praxis anzuwenden, neue Dinge zu lernen. Khan drückt es so aus: „Das Gehirn wächst am meisten dabei, Fragen falsch zu verstehen."
Das ist der Grund, warum ich mein kleines Mädchen ermutigte, als sie versuchte, ihren Gurt zu lösen. Ich sagte „Fast! Versuche es weiter!" anstelle von ,,Lass mich das machen."
Geben Sie es weiter!
„Wenn die Gesellschaft als Ganzes damit beginnt, die Hürden des Lernens bereitwillig anzugehen, dann sind dem globalen menschlichen Potential keine Grenzen gesetzt", schreibt Khan.
Also, geben Sie es weiter!
Hier erhalten Sie eine kostenlose Probe von Zero to Five -- free
Video: Schockierendes Video: Wie Sie nicht reagieren sollten, wenn Ihr Kind Ihnen sagt, dass es schwul ist