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Bundeswehrverband: Verteidigungsministerin von der Leyen muss Reformfehler ausbügeln

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BERLIN - Die neue Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bekommt keine Schonfrist zum Start im neuen Amt. Der Bundeswehrverband forderte von ihr umgehend Nachbesserungen an der Bundeswehrreform. "Von der Leyen kann am ehesten punkten, wenn sie bestimmte Fehler der Bundeswehrreform schnellstmöglich ausbügelt. Dann wird sie schnellstmöglich die Herzen der Soldaten erreichen", sagte Verbandschef André Wüstner.

Von einem grundsätzlichen Kurswechsel riet er aber ab. "Wenn man jetzt eine Reform der Reform starten würde, dann würde das der Seele der Armee den Garaus machen."

Wüstner sagte, von der Leyen werde keine für neue Minister übliche 100 Tage Schonzeit haben. Er forderte angesichts des Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung ein Konzept zur Nachwuchsgewinnung für die Bundeswehr. "Die Attraktivitätsoffensive, die im Koalitionsvertrag steht, darf nicht erst in drei Jahren gestartet werden, und es muss klar sein, dass das auch Geld kostet."

Reform stammt von 2010

Die Bundeswehrreform war 2010 auf den Weg gebracht worden. Kernpunkte sind die Aussetzung der Wehrpflicht, die Verkleinerung der Truppe von 250.000 auf 185.000 Soldaten und die Schließung von 32 Bundeswehrstandorten. Rund 90 weitere Standorte werden teils drastisch verkleinert. Im Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD darauf verständigt, dass es keine Reform der Reform, aber gegebenenfalls Nachbesserungen geben werde.



Wüstner führte die Probleme bei der Reform unter anderem auf das Tempo der Neuausrichtung zurück. "Wer derart brutal einschneidet, erzeugt immer auch Reformverlierer", sagte er. "Wir sind von der Wehrpflichtarmee extrem schnell in Richtung Freiwilligenarmee marschiert und haben uns fast nur auf Prozesse und Strukturen konzentriert." Der menschliche und soziale Bereich sei außen vor geblieben.

Als Beispiel für Fehler bei der Bundeswehrreform nannte Wüstner personelle Umstrukturierungen, die zu massiv verspäteten Auszahlungen der Beihilfe zu Arztrechnungen geführt haben. Dies sei eine "unsägliche Katastrophe", sagte der Verbandschef. "Wenn da nichts passiert, dann wird es eher schwieriger als besser."

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