Es heißt, Menschen mit Charisma seien stark. Selbstbewusste Persönlichkeiten mit Ausstrahlung. Wenn sie einen Raum betreten, ziehen sie alle Blicke auf sich. Ohne ein Wort gesagt zu haben.
Genau dieses Bild haben viele Menschen im Kopf. Doch es ist nur die halbe Wahrheit.
Beim Thema Charisma gibt es wesentlich mehr Facetten, durchaus auch negative. Oder um es mit Oscar Wilde zu sagen: „Alle anziehenden Leute sind immer im Kern verdorben. Darin liegt das Geheimnis ihrer sympathischen Kraft.”
Klingt verwirrend? Ist es auch! Denn beim Charisma ist nichts, wie es scheint.
Wofür halten dich andere?
Die wichtigste Erkenntnis: Charisma ist KEINE persönliche Eigenschaft. Charisma ist eine Fremdwahrnehmung. Ein Bild, das sich unser Gegenüber von uns macht. Ein Produkt sozialer Beziehungen.
Nicht „Wer bist du?” sondern „Wofür halten dich andere?”: Das ist die entscheidende Frage.
In einer Studie von 2011 haben Psychologen vom Kravis Leadership Institute drei typische Ausprägungen menschlichen Sozialverhaltens definiert:
Das Expressive (also das Emotionale), das Kontrollierte und das Sensitive (das Einfühlsame).
Und ziemlich genau in der Mitte liegen die Menschen, die charismatische Verhaltensmuster zeigen.
Persönlichkeitstrainerin Julia Sobainsky beschreibt Charisma als eine „außergewöhnlich intensiv wirksame Ausstrahlung, die eine größere Anzahl anderer Menschen starke Gefühle empfinden lässt“.
Sobainsky gehört zu den Charisma-Experten, mit der die Huffington Post eine wichtige Frage klären will:
Was machen Menschen mit Charisma anders als andere? 7 wichtige Anhaltspunkte:
Im Berufsleben sind es häufig Chefs und Führungspersönlichkeiten, denen Charisma zugeschrieben wird. Warum? Weil sie Souveränität und Know-How verkörpern - zumindest in den Augen ihrer Kollegen.
In den Köpfen der Angestellten entsteht das Bild: „Der kann ja was…” So erklärt es sich Julia Sobainsky. Für sie sind Anerkennung und Respekt wichtige Voraussetzungen für eine charismatische Außenwirkung.
„Der Mitarbeiter denkt: ‘Mein Vorgesetzter ist besonders.’ Also vertraue ich ihm”, erläutert Sobainsky. Und Vertrauen im Job schafft Sicherheit.
Laut Sobainsky haben Studien aus den USA ergeben, dass Angestellte zufriedener, motivierter und leistungsfähiger sind, je charismatischer ihr Chef ist.
Ein Mensch mit besonderer Ausstrahlung ist mit sich im Reinen. Körperlich, gedanklich, charakterlich - in jeder Hinsicht. Davon ist Frank Wilde überzeugt.
Der Erfolgstrainer berät viele Profis, über verschiedene Berufsgrenzen hinweg. Sein Urteil: „Menschen mit Charisma vertrauen auf ihre Stärken und lernen, sie sogar noch zu verbessern.”
Aus solchen Persönlichkeiten werden irgendwann Leitfiguren, die Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen müssen.
Eine Eigenschaft, die der frühere Apple-Chef Steve Jobs bis zur Perfektion ausgebaut hat. „Er war in der Lage, sich selbst und die Produkte von Apple zu inszenieren”, analysiert Sobainsky. Ein Grund, warum das Unternehmen heute so erfolgreich ist.
„Jobs hat hehre Ziele verfolgt. Diese Ideen hat er so verkauft, dass sich andere ihnen gerne angeschlossen haben”, sagt die Expertin.
Zu einer guten Rhetorik gehört auch eine aufrechte Körperhaltung. Körpersprache ist alles. Sie verrät unser inneres Gefühlsleben. Durch sie werden wahrgenommen, positiv wie negativ. Auch das ist Charisma.
Es gibt Menschen, die bekommen Aufmerksamkeit, sobald sie sich unter Menschen mischen. Für dieses Talent müsse man nicht unbedingt prominent sein, sagt Frank Wilde:
„Frauen mit einer perfekten Oberweite, Männer mit Eins-a-Frisur: Sie alle erzeugen ein Magnetfeld, das die Aufmerksamkeit einer Menschenmenge magisch anzieht.”
Nun, dafür ist dann doch wieder ein Promi das Paradebeispiel. Hollywood-Legende George Clooney gilt als größter Charismatiker in der Schauspiel-Hemisphere. „Der braucht nur hallo zu sagen und die Frauen triefen nur so vor Aufregung”, sagt Wilde.
„Die Kunst, andere zu verzaubern”: Diese Definition von Charisma vertritt auch Wildes Kollege Nikolaus B. Enkelmann, Erfolgstrainer und Leiter des Instituts für Persönlichkeitsbildung, Rhetorik und Zukunftsgestaltung.
Menschen, die sich verbiegen, kommen bei anderen nicht gut an. Das gilt erst recht für Personen, denen man sonst eher positive Eigenschaften zuschreibt.
„Ein Charismatiker ist selten jemand, der andere kopiert. Er bleibt meistens bei sich”, sagt Expertin Sobainsky.
Fehler auf andere abwälzen, sich aus der Verantwortung stehlen oder schlechtes Verhalten rechtfertigen - das passt nicht zu Menschen mit Charisma.
Die schon erwähnte US-Studie zum Sozialverhalten attestiert charismatisch veranlagten Menschen vor allem Empathie.
Sie können sich schnell auf unterschiedliche Menschen und Situationen einstellen, verwickeln Gesprächspartner in einen Dialog, sind imstande sich anderen Verhaltensregeln anzupassen.
Und Charismatiker sind gute Zuhörer. Das ist vor allem am Arbeitsplatz gefragt. Ein Chef, der auf die Probleme seiner Mitarbeiter eingeht, ihre Bedürfnisse kennt und immer nahbar ist.
Aus praktischen Erfahrungen im Alltag wissen wir daher aber auch: „Längst nicht jede Führungskraft ist auch ein Charismatiker", sagt Julia Sobainsky.
Wenn Menschen ihr Charisma überstrapazieren, mündet das nicht selten in Arroganz. „Solche Leute”, sagt Frank Wilde, „sind oftmals selbstverliebt, viele finden sich unwiderstehlich. Das kann zu Überheblichkeit führen.”
Für Charisma gilt daher auch das, was der bekannte deutsche Arzt und Philosoph Paracelsus bereits im 16. Jahrhundert festgestellt hat: „Dosis sola venenum facit.“ Zu deutsch: „Allein die Menge macht das Gift.“
Genau dieses Bild haben viele Menschen im Kopf. Doch es ist nur die halbe Wahrheit.
Beim Thema Charisma gibt es wesentlich mehr Facetten, durchaus auch negative. Oder um es mit Oscar Wilde zu sagen: „Alle anziehenden Leute sind immer im Kern verdorben. Darin liegt das Geheimnis ihrer sympathischen Kraft.”
Klingt verwirrend? Ist es auch! Denn beim Charisma ist nichts, wie es scheint.
Wofür halten dich andere?
Die wichtigste Erkenntnis: Charisma ist KEINE persönliche Eigenschaft. Charisma ist eine Fremdwahrnehmung. Ein Bild, das sich unser Gegenüber von uns macht. Ein Produkt sozialer Beziehungen.
Nicht „Wer bist du?” sondern „Wofür halten dich andere?”: Das ist die entscheidende Frage.
In einer Studie von 2011 haben Psychologen vom Kravis Leadership Institute drei typische Ausprägungen menschlichen Sozialverhaltens definiert:
Das Expressive (also das Emotionale), das Kontrollierte und das Sensitive (das Einfühlsame).
Und ziemlich genau in der Mitte liegen die Menschen, die charismatische Verhaltensmuster zeigen.
Persönlichkeitstrainerin Julia Sobainsky beschreibt Charisma als eine „außergewöhnlich intensiv wirksame Ausstrahlung, die eine größere Anzahl anderer Menschen starke Gefühle empfinden lässt“.
Sobainsky gehört zu den Charisma-Experten, mit der die Huffington Post eine wichtige Frage klären will:
Was machen Menschen mit Charisma anders als andere? 7 wichtige Anhaltspunkte:
1. Charismatische Menschen wirken vertrauensvoller.
Im Berufsleben sind es häufig Chefs und Führungspersönlichkeiten, denen Charisma zugeschrieben wird. Warum? Weil sie Souveränität und Know-How verkörpern - zumindest in den Augen ihrer Kollegen.
In den Köpfen der Angestellten entsteht das Bild: „Der kann ja was…” So erklärt es sich Julia Sobainsky. Für sie sind Anerkennung und Respekt wichtige Voraussetzungen für eine charismatische Außenwirkung.
„Der Mitarbeiter denkt: ‘Mein Vorgesetzter ist besonders.’ Also vertraue ich ihm”, erläutert Sobainsky. Und Vertrauen im Job schafft Sicherheit.
Laut Sobainsky haben Studien aus den USA ergeben, dass Angestellte zufriedener, motivierter und leistungsfähiger sind, je charismatischer ihr Chef ist.
2. Charismatiker sind von sich selbst überzeugt.
Ein Mensch mit besonderer Ausstrahlung ist mit sich im Reinen. Körperlich, gedanklich, charakterlich - in jeder Hinsicht. Davon ist Frank Wilde überzeugt.
Der Erfolgstrainer berät viele Profis, über verschiedene Berufsgrenzen hinweg. Sein Urteil: „Menschen mit Charisma vertrauen auf ihre Stärken und lernen, sie sogar noch zu verbessern.”
Aus solchen Persönlichkeiten werden irgendwann Leitfiguren, die Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen müssen.
3. Menschen mit Charisma sind brillante Rhetoriker.
Eine Eigenschaft, die der frühere Apple-Chef Steve Jobs bis zur Perfektion ausgebaut hat. „Er war in der Lage, sich selbst und die Produkte von Apple zu inszenieren”, analysiert Sobainsky. Ein Grund, warum das Unternehmen heute so erfolgreich ist.
„Jobs hat hehre Ziele verfolgt. Diese Ideen hat er so verkauft, dass sich andere ihnen gerne angeschlossen haben”, sagt die Expertin.
Zu einer guten Rhetorik gehört auch eine aufrechte Körperhaltung. Körpersprache ist alles. Sie verrät unser inneres Gefühlsleben. Durch sie werden wahrgenommen, positiv wie negativ. Auch das ist Charisma.
4. Die Optik macht’s.
Es gibt Menschen, die bekommen Aufmerksamkeit, sobald sie sich unter Menschen mischen. Für dieses Talent müsse man nicht unbedingt prominent sein, sagt Frank Wilde:
„Frauen mit einer perfekten Oberweite, Männer mit Eins-a-Frisur: Sie alle erzeugen ein Magnetfeld, das die Aufmerksamkeit einer Menschenmenge magisch anzieht.”
Nun, dafür ist dann doch wieder ein Promi das Paradebeispiel. Hollywood-Legende George Clooney gilt als größter Charismatiker in der Schauspiel-Hemisphere. „Der braucht nur hallo zu sagen und die Frauen triefen nur so vor Aufregung”, sagt Wilde.
„Die Kunst, andere zu verzaubern”: Diese Definition von Charisma vertritt auch Wildes Kollege Nikolaus B. Enkelmann, Erfolgstrainer und Leiter des Instituts für Persönlichkeitsbildung, Rhetorik und Zukunftsgestaltung.
5. Charismatiker bleiben authentisch.
Menschen, die sich verbiegen, kommen bei anderen nicht gut an. Das gilt erst recht für Personen, denen man sonst eher positive Eigenschaften zuschreibt.
„Ein Charismatiker ist selten jemand, der andere kopiert. Er bleibt meistens bei sich”, sagt Expertin Sobainsky.
Fehler auf andere abwälzen, sich aus der Verantwortung stehlen oder schlechtes Verhalten rechtfertigen - das passt nicht zu Menschen mit Charisma.
6. Charismatische Menschen sind einfühlsam.
Die schon erwähnte US-Studie zum Sozialverhalten attestiert charismatisch veranlagten Menschen vor allem Empathie.
Sie können sich schnell auf unterschiedliche Menschen und Situationen einstellen, verwickeln Gesprächspartner in einen Dialog, sind imstande sich anderen Verhaltensregeln anzupassen.
Und Charismatiker sind gute Zuhörer. Das ist vor allem am Arbeitsplatz gefragt. Ein Chef, der auf die Probleme seiner Mitarbeiter eingeht, ihre Bedürfnisse kennt und immer nahbar ist.
Aus praktischen Erfahrungen im Alltag wissen wir daher aber auch: „Längst nicht jede Führungskraft ist auch ein Charismatiker", sagt Julia Sobainsky.
7. Charismatiker können auch negative Gefühle erzeugen.
Wenn Menschen ihr Charisma überstrapazieren, mündet das nicht selten in Arroganz. „Solche Leute”, sagt Frank Wilde, „sind oftmals selbstverliebt, viele finden sich unwiderstehlich. Das kann zu Überheblichkeit führen.”
Für Charisma gilt daher auch das, was der bekannte deutsche Arzt und Philosoph Paracelsus bereits im 16. Jahrhundert festgestellt hat: „Dosis sola venenum facit.“ Zu deutsch: „Allein die Menge macht das Gift.“