Der Teufel privat - Das Interview mit dem Bösen (Teil 3)
(Bild: Hannes Radke)
Hamptons - Ein Reporter ist im Hades verschollen und der andere musste seine Seele verkaufen, doch diese Opfer waren es wert. Der Teufel lud uns exklusiv zu sich nach Hause ein, für ein MT...äh, Primapost Cribs!
Der Tag begann mit Sonnenschein und Vogelgezwitscher, inzwischen verdunkelt sich der Himmel. Je näher wir dem Anwesen unseres heutigen Gastgebers kommen, desto düsterer wird es. Demonstriert er seine Macht oder handelt es sich um einen natürlichen Wetterumschwung? Wo genau es hingeht, dürfen wir nicht verraten, nur so viel: Die Nachbarschaft ist ebenso exklusiv wie unser heutiges Interview.
Als wir uns dem Tor zur Auffahrt nähern, öffnet sie sich, bevor wir auch nur das Fenster herunter gekurbelt haben, um die Klingel zu betätigen. Die Auffahrt ist lang und führt durch einen dunklen Garten, der wild wuchernd aussehen soll. Doch die Liebe zum Detail verrät, dass ein Konzept hinter der wilden Natur steht. Am Eingang der Villa erwartet uns bereits ein Butler und öffnet die Tür unseres Opel Corsa. Wir werden in den Garten gebeten, wo unser Gastgeber an einer reich gedeckten Frühstückstafel auf der Terrasse sitzt und einen Mangosaft in der Hand hält.
Primapost: Guten Morgen, Eminenz! Einen schönen Ausblick haben Sie hier.
Eminenz: Wohl wahr. Ich habe selten die Zeit das alles zu genießen, umso mehr tue ich es, wenn ich mir die Zeit nehme. Deshalb freue ich mich auch über Ihren Besuch.
Primapost: Sie führen auf jeden Fall kein bescheidenes Leben.
Eminenz: Das ist der Lohn harter Arbeit. Diesen Lebensstil habe ich erfunden. Er basiert auf dem Prinzip, Streben nach Macht und Anerkennung bei totaler Selbstaufgabe und letzlichem Verlust von allem, was einem wichtig ist.
Primapost: Ich denke, es geht vielen Menschen so.
Eminenz: Weil ich es so will. Niemand würde in der Hölle leiden, wenn er auf Erden nicht schon einen Vorgeschmack erhalten hätte (süffisantes Lachen).
Aber genug davon, der Rundgang kann beginnen, wir gehen ins Haus.
Unser Gastgeber führt uns durch die Glasfassade in die Eingangshalle des Hauses. Marmor, wohin das Auge sieht. Nur der Kronleuchter besteht aus leuchtenden Rubinen. Eine erhabene Rundtreppe führt nach oben, doch die privaten Gemächer sind nicht unser erstes Ziel. Im Erdgeschosse zeigt uns die Eminenz seine Autosammlung (Merzedes, Porsche, Ferrari und Corvette), den Kinosaal (Snuff-Kino) mit nur einem riesigen Sessel und den Speisesaal, in welchem ein 666 Meter langer Tisch mit nur zwei Stühlen steht, jeweils am anderen Ende. Der Salzstreuer ist mittig für niemanden erreichbar.
Primapost: Es sieht nicht so aus, als hätten Sie oft Besuch.
Eminenz: Das kommt ganz auf die Perspektive an. Ich bin selten hier, deswegen fällt mir das garnicht so auf. Ich habe einen engen Freund, den ich regelmäßig einlade. Wir essen dann im Speisesaal und wenn wir uns nichts mehr zu sagen haben, spielen wir im Garten Schach mit meinen Angestellten als Figuren. Ich habe deswegen eine hohe Fluktuation was meine Bediensteten angeht.
Primapost: Wer ist ihr Gast, ist das Ihr einziger Freund?
Eminenz: Das könnte man so sagen. Es ist vielleicht eher eine Hassliebe zwischen uns. Wir können nicht ohne den Anderen, aber es artet jedes Mal in Streit aus. Weil wir das aber schon beruflich machen, üben wir dann lieber spielerisch beim Schach. Ja, es ist Gott, hör auf mich so anzusehen, verdammt!
Wer hätte das gedacht?! Aber wer sagt denn, dass man privat nicht befreundet sein darf, weil der Beruf Feindseligkeit voraus setzt?
Die Küche überspringt unser Gastgeber. Vielleicht weil es dort zu blutig aussieht, vielleicht aber auch, weil sie nur eine Küche ist und die sich höchstens in der Farbe der Wandschränke unterscheiden.
In der ersten Etage begegnet uns ein Himmelbett sondergelichen, auf dem sich einige nackte Frauen und Männer räkeln.
Eminenz: Ich verbinde gern himmlische Motive mit dem Unmoralischen. Mein Hund heißt beispielsweise Gott. Ich liebe es, ihn herum zu kommandieren! Er ist ein gut abgerichteter Jagdhund und begleitet mich regelmäßig auf meinem Anwesen bei der Fuchsjagd. Sie sehen, es ist kein Zufall, was in der Gesellschaft als unmoralisch, großspurig und Asozial gilt.
Könnten wir das Interview mit einem Zitat beenden, das ich mir gerade ausgedacht habe?
Primapost: Klar, nur zu!
Eminenz: Seht mich an und Ihr seht das Böse in euch selbst!
(Bild: Hannes Radke)
Hamptons - Ein Reporter ist im Hades verschollen und der andere musste seine Seele verkaufen, doch diese Opfer waren es wert. Der Teufel lud uns exklusiv zu sich nach Hause ein, für ein MT...äh, Primapost Cribs!
Der Tag begann mit Sonnenschein und Vogelgezwitscher, inzwischen verdunkelt sich der Himmel. Je näher wir dem Anwesen unseres heutigen Gastgebers kommen, desto düsterer wird es. Demonstriert er seine Macht oder handelt es sich um einen natürlichen Wetterumschwung? Wo genau es hingeht, dürfen wir nicht verraten, nur so viel: Die Nachbarschaft ist ebenso exklusiv wie unser heutiges Interview.
Als wir uns dem Tor zur Auffahrt nähern, öffnet sie sich, bevor wir auch nur das Fenster herunter gekurbelt haben, um die Klingel zu betätigen. Die Auffahrt ist lang und führt durch einen dunklen Garten, der wild wuchernd aussehen soll. Doch die Liebe zum Detail verrät, dass ein Konzept hinter der wilden Natur steht. Am Eingang der Villa erwartet uns bereits ein Butler und öffnet die Tür unseres Opel Corsa. Wir werden in den Garten gebeten, wo unser Gastgeber an einer reich gedeckten Frühstückstafel auf der Terrasse sitzt und einen Mangosaft in der Hand hält.
Primapost: Guten Morgen, Eminenz! Einen schönen Ausblick haben Sie hier.
Eminenz: Wohl wahr. Ich habe selten die Zeit das alles zu genießen, umso mehr tue ich es, wenn ich mir die Zeit nehme. Deshalb freue ich mich auch über Ihren Besuch.
Primapost: Sie führen auf jeden Fall kein bescheidenes Leben.
Eminenz: Das ist der Lohn harter Arbeit. Diesen Lebensstil habe ich erfunden. Er basiert auf dem Prinzip, Streben nach Macht und Anerkennung bei totaler Selbstaufgabe und letzlichem Verlust von allem, was einem wichtig ist.
Primapost: Ich denke, es geht vielen Menschen so.
Eminenz: Weil ich es so will. Niemand würde in der Hölle leiden, wenn er auf Erden nicht schon einen Vorgeschmack erhalten hätte (süffisantes Lachen).
Aber genug davon, der Rundgang kann beginnen, wir gehen ins Haus.
Unser Gastgeber führt uns durch die Glasfassade in die Eingangshalle des Hauses. Marmor, wohin das Auge sieht. Nur der Kronleuchter besteht aus leuchtenden Rubinen. Eine erhabene Rundtreppe führt nach oben, doch die privaten Gemächer sind nicht unser erstes Ziel. Im Erdgeschosse zeigt uns die Eminenz seine Autosammlung (Merzedes, Porsche, Ferrari und Corvette), den Kinosaal (Snuff-Kino) mit nur einem riesigen Sessel und den Speisesaal, in welchem ein 666 Meter langer Tisch mit nur zwei Stühlen steht, jeweils am anderen Ende. Der Salzstreuer ist mittig für niemanden erreichbar.
Primapost: Es sieht nicht so aus, als hätten Sie oft Besuch.
Eminenz: Das kommt ganz auf die Perspektive an. Ich bin selten hier, deswegen fällt mir das garnicht so auf. Ich habe einen engen Freund, den ich regelmäßig einlade. Wir essen dann im Speisesaal und wenn wir uns nichts mehr zu sagen haben, spielen wir im Garten Schach mit meinen Angestellten als Figuren. Ich habe deswegen eine hohe Fluktuation was meine Bediensteten angeht.
Primapost: Wer ist ihr Gast, ist das Ihr einziger Freund?
Eminenz: Das könnte man so sagen. Es ist vielleicht eher eine Hassliebe zwischen uns. Wir können nicht ohne den Anderen, aber es artet jedes Mal in Streit aus. Weil wir das aber schon beruflich machen, üben wir dann lieber spielerisch beim Schach. Ja, es ist Gott, hör auf mich so anzusehen, verdammt!
Wer hätte das gedacht?! Aber wer sagt denn, dass man privat nicht befreundet sein darf, weil der Beruf Feindseligkeit voraus setzt?
Die Küche überspringt unser Gastgeber. Vielleicht weil es dort zu blutig aussieht, vielleicht aber auch, weil sie nur eine Küche ist und die sich höchstens in der Farbe der Wandschränke unterscheiden.
In der ersten Etage begegnet uns ein Himmelbett sondergelichen, auf dem sich einige nackte Frauen und Männer räkeln.
Eminenz: Ich verbinde gern himmlische Motive mit dem Unmoralischen. Mein Hund heißt beispielsweise Gott. Ich liebe es, ihn herum zu kommandieren! Er ist ein gut abgerichteter Jagdhund und begleitet mich regelmäßig auf meinem Anwesen bei der Fuchsjagd. Sie sehen, es ist kein Zufall, was in der Gesellschaft als unmoralisch, großspurig und Asozial gilt.
Könnten wir das Interview mit einem Zitat beenden, das ich mir gerade ausgedacht habe?
Primapost: Klar, nur zu!
Eminenz: Seht mich an und Ihr seht das Böse in euch selbst!