Grüne Wiesen, saftige Äpfel und glückliche Rinder: Das Thema Nachhaltigkeit hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Bio-Produkte boomen, und Unternehmen veröffentlichen Nachhaltigkeitsberichte und präsentieren sich als Weltverbesserer.
Das Verlangen der Deutschen nach ökologisch einwandfreien Produkten und transparenten Firmen scheint nie größer gewesen zu sein.
Genau, richtig gelesen, SCHEINT. Denn die meisten Deutschen interessiert das alles im tiefsten Inneren herzlich wenig. Sie halten Nachhaltigkeit offenbar für Gedöns.
Nur jeder fünfte Deutsche berücksichtigt beim Kauf eines Produktes das Thema Nachhaltigkeit, nur 13 Prozent achten aktiv auf Infos über ökologische und soziale Standards. Das ergab eine Studie der Unternehmensberatung Accenture und des Medienunternehmens Havas. Befragt wurden 30.000 Personen aus 20 Ländern.
"Die führenden Unternehmen beim Thema Nachhaltigkeit werden vom Markt nicht belohnt", heißt es in der Verbraucherstudie.
Deutsche beim Thema Nachhaltigkeit offenbar zu geizig
Immerhin gaben in der Umfrage 41 Prozent der Deutschen an, in Zukunft mehr auf umweltfreundliche Lebensmittel und Waren zu setzen. Dieses Versprechen hängt aber vom Preis ab, den das nachhaltige Produkt hat.
Denn für keine andere Nation war der Preis für nachhaltige Produkte so entscheidend wie für die Deutschen. DieCentfucher Pfennigfuchser sind in Deutschland beim Thema Nachhaltigkeit also immer noch stark etabliert.
Laut der Studie hat das auch einen triftigen Grund: Chinesen, Nigerianer und Brasilianer, denen Nachhaltigkeit laut der Studie besonders wichtig ist, bekommen die zunehmende Zerstörung des Planeten im eigenen Umfeld zu spüren. Für Deutsche bleiben die Auswirkungen der Zerstörung häufig bloß Meldungen in den Nachrichten.
Es liege also an den Unternehmen, ihren Kunden nachhaltiges Denken anzuerziehen, finden die Autoren der Studie. Dabei sollten allerdings andere Mittel eingesetzt werden als bisher. „Unsere Studie legt nahe, dass die meisten Dialoge über Nachhaltigkeit, die von Unternehmen in Gang gesetzt werden, es nicht schaffen, an das anzuknüpfen, was Verbraucher für wichtig halten“, heißt es in der Studie.
„Unternehmen, denen es gelingt, ihr Bestreben um nachhaltige Produktion verständlich zu vermitteln, werden langfristig höhere Umsätze einfahren“, schreiben die Autoren weiter.
Auch der Tod kann nicht zur Nachhaltigkeit bewegen
Inwieweit das zutreffend ist, darf zumindest angezweifelt werden. Denn in der Vergangenheit scherten sich viele Konsumenten wenig um die Zustände, die beispielsweise bei der Textilproduktion in Bangladesch herrschen.
Folgte etwa auf den Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes 2013 ein Umsatzeinbruch bei Primark? Das Image ist zwar angekratzt, bisher gibt's aber keine Auswirkungen auf den Umsatz der irischen Billigmodekette.
Auch 1130 tote Arbeiter konnten Primark-Kunden (und Kunden anderer Ketten, die dort produzierten) nicht davon abhalten, weiterhin Ramsch-Mode zum Spottpreis zu kaufen.
Ein anderes Beispiel ist das iPhone: Die Menschen, die beim Apple-Zulieferer Foxconn aus Taiwan arbeiten, stehen unter so großem Druck, dass einige sich bereits in den Tod stürzten. Und trotzdem ist das iPhone beliebt und es gibt lange Warteschlangen, wenn ein neues Modell auf dem Markt ist. Haben die Verbraucher Gewissensbisse? Fehlanzeige.
Große Hoffnungen setzen die Autoren der Accenture-Studie zukünftig in Mütter. Die würden nicht nur die Mehrheit aller Einkäufe tätigen, sondern auch nachhaltige Marken bevorzugen (64 Prozent). Und noch besser: Sie empfehlen diese Produkte sogar weiter. Ein Schneeballeffekt könnte entstehen. Denn wer kann schon dem Rat einer Mutter widerstehen?
Das Verlangen der Deutschen nach ökologisch einwandfreien Produkten und transparenten Firmen scheint nie größer gewesen zu sein.
Genau, richtig gelesen, SCHEINT. Denn die meisten Deutschen interessiert das alles im tiefsten Inneren herzlich wenig. Sie halten Nachhaltigkeit offenbar für Gedöns.
Nur jeder fünfte Deutsche berücksichtigt beim Kauf eines Produktes das Thema Nachhaltigkeit, nur 13 Prozent achten aktiv auf Infos über ökologische und soziale Standards. Das ergab eine Studie der Unternehmensberatung Accenture und des Medienunternehmens Havas. Befragt wurden 30.000 Personen aus 20 Ländern.
"Die führenden Unternehmen beim Thema Nachhaltigkeit werden vom Markt nicht belohnt", heißt es in der Verbraucherstudie.
Deutsche beim Thema Nachhaltigkeit offenbar zu geizig
Immerhin gaben in der Umfrage 41 Prozent der Deutschen an, in Zukunft mehr auf umweltfreundliche Lebensmittel und Waren zu setzen. Dieses Versprechen hängt aber vom Preis ab, den das nachhaltige Produkt hat.
Denn für keine andere Nation war der Preis für nachhaltige Produkte so entscheidend wie für die Deutschen. Die
Laut der Studie hat das auch einen triftigen Grund: Chinesen, Nigerianer und Brasilianer, denen Nachhaltigkeit laut der Studie besonders wichtig ist, bekommen die zunehmende Zerstörung des Planeten im eigenen Umfeld zu spüren. Für Deutsche bleiben die Auswirkungen der Zerstörung häufig bloß Meldungen in den Nachrichten.
Es liege also an den Unternehmen, ihren Kunden nachhaltiges Denken anzuerziehen, finden die Autoren der Studie. Dabei sollten allerdings andere Mittel eingesetzt werden als bisher. „Unsere Studie legt nahe, dass die meisten Dialoge über Nachhaltigkeit, die von Unternehmen in Gang gesetzt werden, es nicht schaffen, an das anzuknüpfen, was Verbraucher für wichtig halten“, heißt es in der Studie.
„Unternehmen, denen es gelingt, ihr Bestreben um nachhaltige Produktion verständlich zu vermitteln, werden langfristig höhere Umsätze einfahren“, schreiben die Autoren weiter.
Auch der Tod kann nicht zur Nachhaltigkeit bewegen
Inwieweit das zutreffend ist, darf zumindest angezweifelt werden. Denn in der Vergangenheit scherten sich viele Konsumenten wenig um die Zustände, die beispielsweise bei der Textilproduktion in Bangladesch herrschen.
Folgte etwa auf den Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes 2013 ein Umsatzeinbruch bei Primark? Das Image ist zwar angekratzt, bisher gibt's aber keine Auswirkungen auf den Umsatz der irischen Billigmodekette.
Auch 1130 tote Arbeiter konnten Primark-Kunden (und Kunden anderer Ketten, die dort produzierten) nicht davon abhalten, weiterhin Ramsch-Mode zum Spottpreis zu kaufen.
Ein anderes Beispiel ist das iPhone: Die Menschen, die beim Apple-Zulieferer Foxconn aus Taiwan arbeiten, stehen unter so großem Druck, dass einige sich bereits in den Tod stürzten. Und trotzdem ist das iPhone beliebt und es gibt lange Warteschlangen, wenn ein neues Modell auf dem Markt ist. Haben die Verbraucher Gewissensbisse? Fehlanzeige.
Große Hoffnungen setzen die Autoren der Accenture-Studie zukünftig in Mütter. Die würden nicht nur die Mehrheit aller Einkäufe tätigen, sondern auch nachhaltige Marken bevorzugen (64 Prozent). Und noch besser: Sie empfehlen diese Produkte sogar weiter. Ein Schneeballeffekt könnte entstehen. Denn wer kann schon dem Rat einer Mutter widerstehen?
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