Dieses Forschungsergebnis lässt einen angst und bange werden...
Forscher der Harvard-Universität in den USA haben kleine Ameisen-Roboter entwickelt, die ohne fremde Anweisungen zusammenarbeiten. Einen homogenen Schwarm aus 1024 künstlichen Maschinen, die sich sogar beliebig vermehren können.
Ist die Menschheit dabei, sich Maschinen schutzlos auszuliefern?
Zugegeben: Die Vorstellung klingt weit hergeholt. Aber bei diesem wissenschaftlichen Projekt, das jetzt in der Fachzeitschrift Science vorgestellt worden ist, sei schon einmal die Frage gestattet:
Was passiert eigentlich, wenn dieser Flash Mob, dieses detailgenaue Zusammenspiel von kleinen Robotern einmal außer Kontrolle gerät?
Clowning in Echtzeit?
Die Aussagen von Forschern des technischen Instituts für lebendige Maschinen in Cambridge (US-Bundesstaat Massachusetts) sind nicht wirklich beruhigend.
Theoretisch gibt es keine Grenze für die Größe des Roboterschwarms. „Sie könnten sich neuen Aufgaben automatisch anpassen", sagt Roboterforscher und Projektleiter Michael Rubenstein.
„Man könnte sie sogar anweisen, andere Roboter zu bauen." Clowning unter Echtzeit-Bedingungen also. Ein Szenario, bei dem selbst bekennende SciFi-Fans mulmig zumute werden dürfte.
Das Besondere der kleinen, wuseligen technischen Maschinen: Sie können sich ohne zentrale Steuerung zusammen tun und verschiedene Formen bilden: einen fünfzackigen Stern etwa, einen beliebigen Buchstaben aus dem Alphabet oder andere komplexe Varianten.
Nie zuvor in der Geschichte der Wissenschaft ist ein Roboter-Konglomerat dieser Größe erschaffen worden. 1024 Maschinen, die nur das große Ganze im Sinn haben.
Transformers lässt grüßen…
Roboter sollen gegen Öl-Katastrophen kämpfen
Doch zu einem apokalyptischen Aufstand wie im Hollywood-Blockbuster soll es in der Realität Gott sei Dank niemals kommen.
Die Wissenschaftler um Michael Rubenstein haben vielmehr Gutes mit den Robotern vor.
Was derzeit noch Experiment ist, soll künftig zur Vermeidung von Umweltkatastrophen oder zur Erschließung des Alls beitragen.
So wollen die Forscher die Roboter etwa zur Erkundung der Tiefsee einsetzen oder bei der Eindämmung von Ölkatastrophen zu Rate ziehen. Auch Aufklärungsflüge in fremde Galaxien sind geplant.
Interessant ist, nach wessen Vorbild die Wissenschaftler die Roboter konstruiert haben: nämlich nach Teamplayern in der Natur.
Tiere als Vorbilder
Bienen, Ameisen und Termiten sowie Fische und Vögel. Alles Tiere, die entweder in Gänze oder zu Teilen in Schwärmen leben.
Offenbar die ideale Vorlage für den Roboter-Flash-Mop, bei dem auch kein Individuum zählt, sondern nur die Gemeinschaft.
„Das Schöne an biologischen Systemen ist, dass sie elegant einfach sind und die Tiere in großen Gruppen doch scheinbar Unmögliches meistern können", sagt Computerwissenschaftler Radhika Nagpal von der Harvard University.
Selbiges soll künftig wohl auch für Roboter zählen.
Dazu haben die US-Forscher den künstlichen Maschinen ein ähnliches Gruppengefühl wie bei den Tieren einzuverleiben versucht - mittels einer komplexen Formel.
Durch sie findet eine große Anzahl von Robotern zueinander und ist imstande miteinander zu kooperieren - ohne externe Befehle.
Die Bewegungsprozesse werden über einen Mikroprozessor, einen Infrarotsensor und einen Vibrationsmotor gesteuert.
Das Projekt ist bereits soweit gediehen, dass jeder der 1024 Roboter drei soziale Fähigkeiten besitzt: Sie können sich einer Gruppe anschließen, ihre Fortbewegung analysieren und ihre Position im Vergleich zu anderen Robotern messen.
Das wiederum hört sich schon wieder erschreckend ähnlich wie bei Transformers an…