Gaza, Irak, Ukraine - Regierungen versuchen, politische Konflikte mit Waffen zu lösen.
Was die Welt von den Grauen der Kriege erfahren darf, bestimmen die PR-Strategen der Armeen. Ausgerechnet ein überzeugter Soldat hat in Zeiten sich zuspitzender internationaler Krisen den Mund aufgemacht und offen ausgesprochen, wie schlimm das alles in Wirklichkeit ist: Prinz Harry.
Was er bei zwei Einsätzen im Afghanistan-Krieg gesehen hat, beschrieb der 29 Jahre alte Enkel der Queen in beklemmenden Worten in einem Gastbeitrag für die "Sunday Times".
"Junge Kerle zu sehen, viel jünger als ich, eingewickelt in Plastik, mit fehlenden Gliedmaßen, mit einer Unmenge Schläuchen, die aus ihnen rauskamen - das war etwas, worauf ich nicht vorbereitet war", schrieb Harry.
Als Pilot eines Apache-Kampfhubschraubers musste er das Codewort "Operation Vampir" über Funk an das Feldlazarett melden, wenn die Schwerverwundeten eine Menge Blut verloren hatten und viele Konserven brauchten. "Bei dem Gedanken läuft es mir noch immer kalt den Rücken runter", schildert Harry.
Er habe Einheimische durch Sprengfallen sterben sehen, darunter auch Kinder, und Soldaten gesehen, die tot auf dem Schlachtfeld lagen. Nachts im Bett habe ihn die Druckwelle abhebender Kampfhubschrauber im Camp nicht schlafen lassen. "Man sieht es, man riecht es, man hört es, man fühlt es - es gab kein Entfliehen."
Als er im Februar 2008 nach seinem ersten Afghanistan-Einsatz nach Hause geflogen worden sei, seien drei britische Kameraden im künstlichen Koma und die Leiche eines dänischen Soldaten mit in Harrys Flugzeug gewesen.
Der Prinz lobte die medizinische Versorgung im Kampfgebiet. "Man muss nur auf die Überlebensquoten schauen, um zu sehen, was die Ärzte und Sanitäter leisten", schrieb Harry.
"Mit dem Überleben kommt aber auch eine höhere Anzahl von Verletzungen, die das Leben verändern - sichtbar oder unsichtbar", fügt er hinzu.
"Das sind Verletzungen, die in den Nachrichten vergessen werden, Verletzungen, die wir alle vergessen, während wir zum nächsten Konflikt oder zur nächsten Naturkatastrophe übergehen - aber die Arme und Beine wachsen nicht wieder an, die Freunde kommen nicht wieder zurück und die erschreckenden Bilder und Erinnerungen sind im Gedächtnis verwurzelt."
Die prägenden Schilderungen kommen von einem prominenten Mann, dessen Einstellung zu bewaffneten Konflikten nicht immer unkritisch gesehen wurde. Während seines zweiten Einsatzes in Afghanistan hatte er im vergangenen Jahr indirekt angedeutet, Taliban-Kämpfer erschossen zu haben.
"Wenn da Leute sind, die unseren Jungs Böses wollen, dann nehmen wir sie aus dem Spiel", sagte Harry damals und verglich seine Rolle als Helikopter-Schütze mit einem Computerspiel. "Ich gehöre zu den Leuten, die gerne Play-Station und X-Box spielen und mit meinen Daumen glaube ich, ziemlich nützlich zu sein."
Diese Bemerkungen waren damals in die Nähe von Kriegsverharmlosung gerückt worden - inzwischen erscheint Harry geläutert. Er habe Kriegsverletzungen in all ihren Stadien gesehen - vom Schlachtfeld bis zur Reha-Klinik.
Und er habe großen Respekt davor, was Menschen mit schwersten Kriegsverletzungen leisten könnten.
"Als wir zum Südpol gingen, musste ich mich ranhalten um mit einem Amerikaner mitzuhalten, der erblindet ist und dem zwei Gliedmaßen fehlen", schrieb Harry über seine Expedition mit Versehrten zum südlichsten Punkt der Erde im vergangenen Jahr.
Aktionen wie diese hat der Prinz inzwischen zum Mittelpunkt seines Wohlfahrts-Engagements als Mitglied der königlichen Familie gemacht. Der nächste Höhepunkt sollen die Invictus-Games im Londoner Olympiapark werden - mit 400 Kriegsversehrten aus 14 Ländern als Teilnehmern.
Manche der Mitwirkenden seien Paralympioniken und damit bereits wieder Leistungssportler, andere wollten mit der Konzentration auf den Sport einfach nur ihr Leben wieder in den Griff kriegen.
Für ihn seien die Spiele vor allem ein Weg, Danke zu sagen, "an die Männer und Frauen, die unserem Land gedient haben", betonte Harry.
Was die Welt von den Grauen der Kriege erfahren darf, bestimmen die PR-Strategen der Armeen. Ausgerechnet ein überzeugter Soldat hat in Zeiten sich zuspitzender internationaler Krisen den Mund aufgemacht und offen ausgesprochen, wie schlimm das alles in Wirklichkeit ist: Prinz Harry.
Was er bei zwei Einsätzen im Afghanistan-Krieg gesehen hat, beschrieb der 29 Jahre alte Enkel der Queen in beklemmenden Worten in einem Gastbeitrag für die "Sunday Times".
"Junge Kerle zu sehen, viel jünger als ich, eingewickelt in Plastik, mit fehlenden Gliedmaßen, mit einer Unmenge Schläuchen, die aus ihnen rauskamen - das war etwas, worauf ich nicht vorbereitet war", schrieb Harry.
Als Pilot eines Apache-Kampfhubschraubers musste er das Codewort "Operation Vampir" über Funk an das Feldlazarett melden, wenn die Schwerverwundeten eine Menge Blut verloren hatten und viele Konserven brauchten. "Bei dem Gedanken läuft es mir noch immer kalt den Rücken runter", schildert Harry.
Er habe Einheimische durch Sprengfallen sterben sehen, darunter auch Kinder, und Soldaten gesehen, die tot auf dem Schlachtfeld lagen. Nachts im Bett habe ihn die Druckwelle abhebender Kampfhubschrauber im Camp nicht schlafen lassen. "Man sieht es, man riecht es, man hört es, man fühlt es - es gab kein Entfliehen."
Als er im Februar 2008 nach seinem ersten Afghanistan-Einsatz nach Hause geflogen worden sei, seien drei britische Kameraden im künstlichen Koma und die Leiche eines dänischen Soldaten mit in Harrys Flugzeug gewesen.
Der Prinz lobte die medizinische Versorgung im Kampfgebiet. "Man muss nur auf die Überlebensquoten schauen, um zu sehen, was die Ärzte und Sanitäter leisten", schrieb Harry.
"Mit dem Überleben kommt aber auch eine höhere Anzahl von Verletzungen, die das Leben verändern - sichtbar oder unsichtbar", fügt er hinzu.
"Das sind Verletzungen, die in den Nachrichten vergessen werden, Verletzungen, die wir alle vergessen, während wir zum nächsten Konflikt oder zur nächsten Naturkatastrophe übergehen - aber die Arme und Beine wachsen nicht wieder an, die Freunde kommen nicht wieder zurück und die erschreckenden Bilder und Erinnerungen sind im Gedächtnis verwurzelt."
Die prägenden Schilderungen kommen von einem prominenten Mann, dessen Einstellung zu bewaffneten Konflikten nicht immer unkritisch gesehen wurde. Während seines zweiten Einsatzes in Afghanistan hatte er im vergangenen Jahr indirekt angedeutet, Taliban-Kämpfer erschossen zu haben.
"Wenn da Leute sind, die unseren Jungs Böses wollen, dann nehmen wir sie aus dem Spiel", sagte Harry damals und verglich seine Rolle als Helikopter-Schütze mit einem Computerspiel. "Ich gehöre zu den Leuten, die gerne Play-Station und X-Box spielen und mit meinen Daumen glaube ich, ziemlich nützlich zu sein."
Diese Bemerkungen waren damals in die Nähe von Kriegsverharmlosung gerückt worden - inzwischen erscheint Harry geläutert. Er habe Kriegsverletzungen in all ihren Stadien gesehen - vom Schlachtfeld bis zur Reha-Klinik.
Und er habe großen Respekt davor, was Menschen mit schwersten Kriegsverletzungen leisten könnten.
"Als wir zum Südpol gingen, musste ich mich ranhalten um mit einem Amerikaner mitzuhalten, der erblindet ist und dem zwei Gliedmaßen fehlen", schrieb Harry über seine Expedition mit Versehrten zum südlichsten Punkt der Erde im vergangenen Jahr.
Aktionen wie diese hat der Prinz inzwischen zum Mittelpunkt seines Wohlfahrts-Engagements als Mitglied der königlichen Familie gemacht. Der nächste Höhepunkt sollen die Invictus-Games im Londoner Olympiapark werden - mit 400 Kriegsversehrten aus 14 Ländern als Teilnehmern.
Manche der Mitwirkenden seien Paralympioniken und damit bereits wieder Leistungssportler, andere wollten mit der Konzentration auf den Sport einfach nur ihr Leben wieder in den Griff kriegen.
Für ihn seien die Spiele vor allem ein Weg, Danke zu sagen, "an die Männer und Frauen, die unserem Land gedient haben", betonte Harry.
Video: Live aus Gaza: UN-Mitarbeiter bricht während eines Interviews in Tränen aus