In der Welt der Banker versteht man als Kunde häufig nichts, nur Bahnhof. Es ist eine spezielle Sprache, die nicht viel mit Kundenfreundlichkeit zu tun hat. Dabei wäre eine verständliche Kommunikation immens wichtig - schließlich geht es um Vertrauen zwischen Kunden und Banken.
Die Universität Hoheheim und das Institut für Verständlichkeit, H&H Communication Lab, haben in einer aktuellen Studie 168 Bank-Dokumente kritisch geprüft, darunter Produktbroschüren, Infoblätter und Geschäftsbedingungen.
Das Ergebnis zeigt die absurde Sprache der Banker, eine Sprache aus einer Parallelwelt:
1. Der folgende Satz hat 119 Wörter
2. So diesen Satz lesen wir dann zehn Mal, bis wir ihn verstehen
3. Geht's vielleicht noch abgehobener?
4. Ist klar.
5. Na, das ist doch mal eine verständliche Definition. *IRONIE*
6. BAHNHOF.
7. Es geht gut los. Aber dann...
"Die Studie ist nicht repräsentativ, gibt aber dennoch einen guten Überblick über den 'Stand der Dinge'", erklärt das Forscherteam um den Hohenheimer Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider.
Die Mehrzahl der Dokumente sei "noch ein gutes Stück entfernt von Kundenfreundlichkeit und verständlicher Sprache", heißt es im Fazit. Eine zurückhaltende Bewertung angesichts der Sprachungetüme, oder?
Die Universität Hoheheim und das Institut für Verständlichkeit, H&H Communication Lab, haben in einer aktuellen Studie 168 Bank-Dokumente kritisch geprüft, darunter Produktbroschüren, Infoblätter und Geschäftsbedingungen.
Das Ergebnis zeigt die absurde Sprache der Banker, eine Sprache aus einer Parallelwelt:
1. Der folgende Satz hat 119 Wörter
„Ein wichtiger Grund liegt insbesondere vor, wenn der Kunde unrichtige Angaben über seine Vermögensverhältnisse gemacht hat, die für die Entscheidung der Bank über eine Kreditgewährung oder über andere mit Risiken für die Bank verbundenen Geschäfte (z.B. Aushändigung einer Zahlungskarte) von erheblicher Bedeutung waren, oder wenn eine wesentliche Verschlechterung der Vermögensverhältnisse des Kunden oder der Werthaltigkeit einer Sicherheit eintritt oder einzutreten droht und dadurch die Rückzahlung des Darlehens oder die Erfüllung einer sonstigen Verbindlichkeit gegenüber der Bank auch unter Verwertung einer hierfür bestehenden Sicherheit gefährdet ist, oder wenn der Kunde seiner Verpflichtung zur Bestellung oder Verstärkung von Sicherheiten nach Nr. 13 Absatz 2 dieser Geschäftsbedingungen oder aufgrund einer sonstigen Vereinbarung nicht innerhalb der von der Bank gesetzten angemessenen Frist nachkommt.“
2. So diesen Satz lesen wir dann zehn Mal, bis wir ihn verstehen
„Der Emittentin stehen Kündigungsrechte zu, wenn ihr die Erfüllung ihrer Pflichten aus dem Zertifikat aus Rechtsgründen unmöglich wird oder sie bei der Erfüllung ihrer Pflichten aus dem Zertifikat erheblich erhöhten Kosten, insbesondere aufgrund von Steuerrechtsänderungen, unterliegt.“
3. Geht's vielleicht noch abgehobener?
„Mit der Einreichung von Schecks und Wechseln zum Einzug überträgt der Kunde der Bank das Sicherungseigentum an den Papieren für den Fall, dass das Einzugspapier nicht eingelöst wird und der Bank aufgrund von Vorausverfügungen des Kunden im Hinblick auf das Einzugsgeschäft Ansprüche gegen den Kunden zustehen, und zwar bis zum Ausgleich dieser Ansprüche.“
4. Ist klar.
„Die Portfolio-Zusammensetzung des AXA WF Global Income Generation verbindet eine konsequente Bottom-up-Strategie mit dem „3D-Ansatz“ von AXA IM – Diversifikation, dynamische Asset-Allokation und Risikobegrenzung.“
5. Na, das ist doch mal eine verständliche Definition. *IRONIE*
„Protect bedeutet, dass die Rückzahlung vorbehaltlich des Emittentenrisikos, auch dann zum Nennbetrag erfolgt, wenn der Schlusskurs des Basiswertes am finalen Bewertungstag zwar unterhalb des Basispreises aber auf oder über der Barriere notiert.“
6. BAHNHOF.
„Ab dem 7. Monat, veränderlicher Sollzinssatz 10,39% p.a., entspricht einem effektiven Jahreszins von 10,90%, bei einem Verfügungsrahmen von 2.000 €, Bonität vorausgesetzt, die vorstehenden Angaben stellen gleichzeitig das repräsentative Beispiel gemäß §6a Abs. 3 PAngV dar.“
7. Es geht gut los. Aber dann...
„Der Fonds investiert in eine breit diversifizierte Mischung verschiedener Anlageklassen. Im Anleihebereich sind das zum Beispiel globale Investmentgrade-Unternehmensanleihen, Investmentgrade-Unternehmensanleihen aus der Eurozone, globale High-Yield-Anleihen, kurz laufende globale Schwellenländeranleihen und globale inflationsindexierte Anleihen.“
"Die Studie ist nicht repräsentativ, gibt aber dennoch einen guten Überblick über den 'Stand der Dinge'", erklärt das Forscherteam um den Hohenheimer Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider.
Die Mehrzahl der Dokumente sei "noch ein gutes Stück entfernt von Kundenfreundlichkeit und verständlicher Sprache", heißt es im Fazit. Eine zurückhaltende Bewertung angesichts der Sprachungetüme, oder?