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Gutachten verurteilt Pkw-Maut als illegal - nur die Union glaubt das nicht

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CDU-Generalsekretär Peter Tauber glaubt, dass die Pkw-Maut klappt - trotz eines Bundestagsgutachtens, das einen Verstoß gegen EU-Recht sieht. "Die Maut wird's geben", sagte er am Montag im ZDF-"Morgenmagazin".

Nach Einschätzung des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags verstoßen die deutschen Pläne gegen EU-Recht. Verkehrlsminister Alexander Dobrindts (CSU) Konzept führe gleich mehrfach zu einer "mittelbaren Diskriminierung von Unionsbürgern", heißt es in der 23-seitigen Rechtsstudie. Zuerst hatten die "Bild am Sonntag" und "Der Spiegel" darüber berichtet. Das Verkehrsministerium warf dem Verfasser des Gutachtens Fehler vor - der Gesetzesentwurf werde eindeutig europarechtskonform ausgestaltet sein.

Problem 1: Deutsche sollen die Maut indirekt erstattet bekommen

Dobrindt will eine Vignettenpflicht auf allen deutschen Straßen einführen. Unterm Strich sollen die Mehreinnahmen aber nur von den ausländischen Fahrern kommen. Inländische Autobesitzer sollen für die Maut voll über die Kfz-Steuer entlastet werden.

Zwar solle die Steuererleichterung formal getrennt beschlossen werden, doch "müssen beide Maßnahmen zusammen betrachtet" werden, heißt es in dem Bundestagsgutachten, das der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner in Auftrag gegeben hatte.

Ferner bemängelt der Bundestagsgutachter aber auch, dass mit Dobrindts Pkw-Maut-Konzept ausländische Verkehrsunternehmen wie zum Beispiel Kurierdienste finanziell stärker belastet würden als inländische. Er wertet das als Verstoß gegen den Vertrag über die Arbeitsweise der EU und gegen ein entsprechendes Verbot des Europäischen Gerichtshofs.

Der Verfasser sieht in der Koppelung eine Diskriminierung anderer EU-Bürger.

Problem 2: Gestaffelte Vignettenpreise teils nur für Deutsche

Auch die geplante Struktur der Vignettenpreise würde der Untersuchung zufolge gegen EU-Recht verstoßen.

So sollten die Preise für Jahresvignetten für inländische Autos nach Umweltfreundlichkeit, Hubraum und Zulassungsjahr gestaffelt sein, für ausländische aber nicht. Das führe dazu, dass ein ausländischer Fahrer eines Benzin-Fahrzeugs einheitlich 103,04 Euro zu zahlen habe, der Halter beispielsweise eines in Deutschland zugelassenen VW Polo 1.2 TSI aber nur 24 Euro - um die dann auch noch die Kfz-Steuer sinke.

"Das Vorenthalten einer nach bestimmten Kriterien gestaffelten Beitragshöhe führt zu einer ungleichen Behandlung von inländischen und ausländischen Kfz-Haltern und damit zu einer mittelbaren Diskriminierung", heißt es in der Rechtsstudie.

Der Verfasser legt dabei allerdings den Pauschalpreis zugrunde, den ausländische Pkw-Fahrer für eine Jahresvignette an einer Tankstelle zahlen müssten. Bestellen sie über das Internet, sollen hingegen gestaffelte Tarife wie bei den Inländern gelten - abhängig von den Eigenschaften des Wagens.

Ministerium kritisiert die Studie

Das Verkehrsministerium nahm unter anderem das zum Anlass, die Rechtsstudie als fehlerhaft zu kritisieren. "Die Ausführungen des Wissenschaftlichen Diensts weisen offensichtlich fachliche und inhaltliche Fehler auf. Die Schlussfolgerungen sind deswegen absolut unzutreffend", erklärte ein Sprecher.

Video: Einführung der Vignette: So teuer wird die Maut für Ihren Pkw




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