Es wäre großartig, meiner Tochter erzählen zu können, dass ich meinen Körper schon immer geliebt habe. Dass ich meinen Körper niemals misshandelt habe, um ein paar Kilos abzuspecken. Dass mir meine Gesundheit immer wichtiger war als meine Eitelkeit.
Diese Lügen werde ich ihr nicht erzählen.
Mit 7 Jahren ist sie immer noch ziemlich unschuldig, was ihr Körperbild und Gewicht angeht. Erst kürzlich sagte sie, dass ich nicht so dünn wie eine andere Mutter sei. Ich wurde nicht wütend, einfach deshalb, weil sie ein Kind ist. Und ich wusste, dass sie sich einen Scherz erlaubt. Wir redeten ein wenig darüber, dass wenn man auf den Hunger hört und sich ausgewogen ernährt, ganz natürlich in den Körper hineinwächst, den Gott für den Menschen ausersehen hat. Das ist für jeden ganz unterschiedlich. Ich sagte, dass manche Leute ziemliche Probleme bekommen können, wenn sie ihren Körper zwingen wollen, etwas anderes zu sein, als er ist. Das war schon genug der Worte.
Eines Tages werde ich ihr und ihrem Bruder von meinem steinigen Weg zur Akzeptanz meines Körpers erzählen. Als ich noch zur Schule ging, habe ich versucht, meine Sommersprossen zu bleichen und nur noch schwarze Kleidung zu tragen, um dünn zu wirken. Als ich nach der Pubertät einige Kilos zugelegt hatte, entschied ich mich dazu, vor der Oberstufe abzunehmen, um „dünn" zu sein. Ich aß nur noch die Hälfte vom Essen und wog knapp 50 Kilo. Zu wenig für meine Größe von 1,62m.
Ja, ich bekam Komplimente, aber das half mir nicht. Denn wenn du jung bist und Aufmerksamkeit für dein Aussehen bekommst, fragst du dich, ob die Menschen dein wahres Ich mögen. Die Komplimente nährten nur den ungesunden Kreislauf, in dem ich unbewusst drinsteckte.
In meinen 20ern verlor und nahm ich immer dieselben zwei bis vier Kilo zu. Schließlich schaffte ich es aber, einen gesünderen Weg zu finden, um mit meiner Ernährung und meinem Gewicht umzugehen. Ich begann, auf meinen Körper zu hören, mich gesund zu ernähren und Sport zu treiben. So fand ich mein Wohlfühlgewicht nach etwa zehn Jahren.
Mit meinen zwei Schwangerschaften nahm ich etwa 14kg zu und verlor sie mit der Zeit auf ganz natürliche Art und Weise. Als ich nach meiner zweiten Schwangerschaft am Ausspannen war, bemerkte ich, dass mein Körper sich etwa bei 10 kg über meinem ehemaligen Gewicht einpendelte - mit derselben ausgewogenen Art zu essen und regelmäßig Sport zu treiben. Das war inzwischen mein bevorzugter Lebensstil.
Ich dachte, dass ich über diese ganze „abnehmen-und-versuchen-meinen-Körper-zu-ändern-Sache" schon hinweg war, aber es ist faszinierend, wie der Gedanke „dünn = Akzeptanz" so tief verwurzelt zu sein scheint. Ich fing schon an darüber nachzudenken, hungrig ins Bett zu gehen, Schokolade zu meiden und extrem viel Sport zu machen.
Aber es entstand etwas viel Mächtigeres. Eine neue Sichtweise, wie ich meinen Körper betrachtete. Die überschüssige Haut an meinem Bauch war nicht hässlich, aber eine Erinnerung daran, wie gesegnet ich bin, zwei gesunde Kinder zu haben. Mein Körper war nicht mehr so dünn wie früher, aber er fühlte sich stark und gesund an, was mir auch mein Arzt bestätigte. Ich wurde dankbar, weil mein Körper so viel für mich getan hatte.
Wenn ich zu 100% ehrlich mit mir selber bin, wäre ein Gewichtsverlust zu diesem Zeitpunkt nicht etwas Gutes für meine Gesundheit, sondern nur Verlangen nach Aufmerksamkeit. Die Mutter zu sein, die Komplimente bekommt à la „Ich fasse es nicht, dass du zwei Kinder bekommen hast und bist (schluck!) über 40." Aber glücklicherweise ist der Wunsch perfekt auszusehen, genauso verflogen wie Rauch nach einem Feuer.
Zwei Dinge haben mich verändert: Meine Kinder und die Zeit. Ich weiss, dass egal wie meine Kinder aussehen werden, sie für mich die schönsten Menschen auf dieser Erde sind. Wie kann ich mich selbst so anders behandeln, als ich es ihnen zugestehe? Diese wunderbare Liebe half mir unzweifelhaft, das Mädchen gehen zu lassen, das die falsche Art von Aufmerksamkeit wollte, aus den falschen Gründen. Wieso war es so schwer, sie gehen zu lassen?
Und mit der Zeit - und den harten Lebenslektionen wie der Verlust geliebter Menschen - kann ich sehen, was wirklich wichtig ist im Leben. Wieso sollte ich Energie darauf verwenden, ein bestimmtes Gewicht zu haben, wenn doch so wenig Zeit für die Liebe bleibt?
Also werde ich weiterhin meinen Kindern beibringen, dass ihre Körper weder perfekt sein oder einem bestimmten Standard entsprechen müssen. Sie sind dazu bestimmt, gesund, stark und gut versorgt zu sein.
Es fühlt sich einfach gut an, es letzten Endes wirklich zu glauben.
Diese Lügen werde ich ihr nicht erzählen.
Mit 7 Jahren ist sie immer noch ziemlich unschuldig, was ihr Körperbild und Gewicht angeht. Erst kürzlich sagte sie, dass ich nicht so dünn wie eine andere Mutter sei. Ich wurde nicht wütend, einfach deshalb, weil sie ein Kind ist. Und ich wusste, dass sie sich einen Scherz erlaubt. Wir redeten ein wenig darüber, dass wenn man auf den Hunger hört und sich ausgewogen ernährt, ganz natürlich in den Körper hineinwächst, den Gott für den Menschen ausersehen hat. Das ist für jeden ganz unterschiedlich. Ich sagte, dass manche Leute ziemliche Probleme bekommen können, wenn sie ihren Körper zwingen wollen, etwas anderes zu sein, als er ist. Das war schon genug der Worte.
Eines Tages werde ich ihr und ihrem Bruder von meinem steinigen Weg zur Akzeptanz meines Körpers erzählen. Als ich noch zur Schule ging, habe ich versucht, meine Sommersprossen zu bleichen und nur noch schwarze Kleidung zu tragen, um dünn zu wirken. Als ich nach der Pubertät einige Kilos zugelegt hatte, entschied ich mich dazu, vor der Oberstufe abzunehmen, um „dünn" zu sein. Ich aß nur noch die Hälfte vom Essen und wog knapp 50 Kilo. Zu wenig für meine Größe von 1,62m.
Ja, ich bekam Komplimente, aber das half mir nicht. Denn wenn du jung bist und Aufmerksamkeit für dein Aussehen bekommst, fragst du dich, ob die Menschen dein wahres Ich mögen. Die Komplimente nährten nur den ungesunden Kreislauf, in dem ich unbewusst drinsteckte.
In meinen 20ern verlor und nahm ich immer dieselben zwei bis vier Kilo zu. Schließlich schaffte ich es aber, einen gesünderen Weg zu finden, um mit meiner Ernährung und meinem Gewicht umzugehen. Ich begann, auf meinen Körper zu hören, mich gesund zu ernähren und Sport zu treiben. So fand ich mein Wohlfühlgewicht nach etwa zehn Jahren.
Mit meinen zwei Schwangerschaften nahm ich etwa 14kg zu und verlor sie mit der Zeit auf ganz natürliche Art und Weise. Als ich nach meiner zweiten Schwangerschaft am Ausspannen war, bemerkte ich, dass mein Körper sich etwa bei 10 kg über meinem ehemaligen Gewicht einpendelte - mit derselben ausgewogenen Art zu essen und regelmäßig Sport zu treiben. Das war inzwischen mein bevorzugter Lebensstil.
Ich dachte, dass ich über diese ganze „abnehmen-und-versuchen-meinen-Körper-zu-ändern-Sache" schon hinweg war, aber es ist faszinierend, wie der Gedanke „dünn = Akzeptanz" so tief verwurzelt zu sein scheint. Ich fing schon an darüber nachzudenken, hungrig ins Bett zu gehen, Schokolade zu meiden und extrem viel Sport zu machen.
Aber es entstand etwas viel Mächtigeres. Eine neue Sichtweise, wie ich meinen Körper betrachtete. Die überschüssige Haut an meinem Bauch war nicht hässlich, aber eine Erinnerung daran, wie gesegnet ich bin, zwei gesunde Kinder zu haben. Mein Körper war nicht mehr so dünn wie früher, aber er fühlte sich stark und gesund an, was mir auch mein Arzt bestätigte. Ich wurde dankbar, weil mein Körper so viel für mich getan hatte.
Wenn ich zu 100% ehrlich mit mir selber bin, wäre ein Gewichtsverlust zu diesem Zeitpunkt nicht etwas Gutes für meine Gesundheit, sondern nur Verlangen nach Aufmerksamkeit. Die Mutter zu sein, die Komplimente bekommt à la „Ich fasse es nicht, dass du zwei Kinder bekommen hast und bist (schluck!) über 40." Aber glücklicherweise ist der Wunsch perfekt auszusehen, genauso verflogen wie Rauch nach einem Feuer.
Zwei Dinge haben mich verändert: Meine Kinder und die Zeit. Ich weiss, dass egal wie meine Kinder aussehen werden, sie für mich die schönsten Menschen auf dieser Erde sind. Wie kann ich mich selbst so anders behandeln, als ich es ihnen zugestehe? Diese wunderbare Liebe half mir unzweifelhaft, das Mädchen gehen zu lassen, das die falsche Art von Aufmerksamkeit wollte, aus den falschen Gründen. Wieso war es so schwer, sie gehen zu lassen?
Und mit der Zeit - und den harten Lebenslektionen wie der Verlust geliebter Menschen - kann ich sehen, was wirklich wichtig ist im Leben. Wieso sollte ich Energie darauf verwenden, ein bestimmtes Gewicht zu haben, wenn doch so wenig Zeit für die Liebe bleibt?
Also werde ich weiterhin meinen Kindern beibringen, dass ihre Körper weder perfekt sein oder einem bestimmten Standard entsprechen müssen. Sie sind dazu bestimmt, gesund, stark und gut versorgt zu sein.
Es fühlt sich einfach gut an, es letzten Endes wirklich zu glauben.