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Altersarmut: Das müssen junge Leute über Rente, demografischer Wandel und Vorsroge wissen

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Miete, Lebensmittel, Rechnungen: Irgendwohin fließt das Geld immer. Mit Anfang 20 bin ich, wie wahrscheinlich die meisten in meinem Alter, froh, wenn ich am Monatsende keine Schulden gemacht habe.

Deshalb ist für mich, so wie für die meisten in meinem Freundeskreis und meiner Generation, das Thema Altersvorsorge kein Thema.

Laut einer Umfrage von TNS Infratest „schieben 65 Prozent der 14- bis 29-Jährigen private Vorsorgemaßnahmen auf die lange Bank, anstatt gleich aktiv zu werden“.

Aber wenn ich Nachrichten über Altersarmut lese, werde ich unruhig. Schlagzeilen wie "Lawine von Altersarmut" oder "Jeder Dritte hat Angst vor Altersarmut" beschwören ein Horrorszenario.

Übertreiben die Medien? Oder sind wir Jungen zu leichtsinnig und ignorieren, dass wir alle eines Tages in Altersarmut enden werden? Ich bin der Sache nachgegangen und habe diese wichtigen Dinge rausgefunden, die meine Generation zum Thema Altersarmut wissen muss:

Das Problem betrifft uns alle
Vereinfacht gesagt funktioniert die (gesetzliche) Rente in Deutschland so: Die Leute, die arbeiten, zahlen sie denjenigen, die bereits im Ruhestand sind.

Das Problem mit der Altersarmut liegt am demografischen Wandel: Immer weniger Junge sind da, um immer mehr Alten die Rente zu zahlen: 1991 haben noch vier Arbeiter für einen Rentner bezahlt, zwischenzeitlich müssen zwei Erwerbsfähige eine Rente stemmen. Tendenz: Mehr Rentner, weniger Beitragszahler.

Und die Rentner werden immer älter. Dass nun noch das Rentenalter auf 63 herabgesenkt wurde, verschärft die Problematik natürlich. Also, liebe Gleichaltrigen: Sprüche wie „Meine Rente ist doch noch ewig lang hin“ und „Ich bin ja noch jung, was habe ich mit Altersarmut zu tun?“ gehen nicht. Denkt über das Thema nach!

Altersarmut ist nicht gleich Altersarmut
Was die wenigsten Medienberichte berücksichtigen: Es gibt mehrere Formen von Altersarmut. Neben Definitionen, die von festgelegten Beträgen oder Prozentsätzen ausgehen, gibt es auch die sogenannte "relative" Altersarmut.

Knackpunkt dabei: Besonders gefährdet sind diejenigen, die denken, das Thema gehe sie gar nichts an. "Betroffen werden nicht die viel beklagten armen Rentner sein, sondern eher der obere Mittelstand", sagt Bernd Raffelhüschen, Professor und Direktor des Forschungszentrums Generationenverträge an der Universität Freiburg.

Selbst wenn die Rente per Definition über der Armutsgrenze liegt, kann sie viel geringer ausfallen als der letzte Lohn. Damit wird nicht jeder Rentner automatisch auf einen Minijob angewiesen sein, aber die Konsequenzen können trotzdem weh tun. Vielleicht kann man auf einmal nicht mehr wie gewohnt Urlaub machen oder muss sich ein sparsameres Auto zulegen.

Macht was, irgendwas
Die meisten Experten sind sich einig: Die gesetzliche Rente allein reicht meistens nicht aus. Zwar haben die meisten mit Anfang 20 nicht das Budget, um umfassend privat vorzusorgen.

Aber man muss sich ja nicht gleich zwei Häuser kaufen, um vorzusorgen. Zum Beispiel gibt es verschiedene Sparmodelle, die nur 25 Euro im Monat kosten. Das entspricht, je nach Lage und Wochentag, einem Club-Besuch mit Eintritt und ein, zwei Getränken. Also: Auch junge Leute können sparen. Ein bisschen zumindest.

Gesetzliche Rente wird Euch niemals reichen
Die Berechnungen zur Entwicklung des Rentenniveaus gehen zwar weit auseinander, aber allein schon an den Zahlen der Bundesregierung (die viele Experten für eher optimistisch halten) ist klar: Das Rentenniveau geht den Bach runter! Heute liegt das Rentenniveau bei knapp 50 Prozent - das bedeutet, dass die jährliche Rente fast halb so hoch ist wie das letzte Jahresgehalt. In 15 Jahren sollen es nur noch 40 Prozent sein. Tendenz sinkend.

Und wer sich dann noch die geschätzte Inflation der nächsten Jahrzehnte (2 Prozent und mehr) anschaut, kann sich vorstellen, warum das Geld im Alter nicht reichen wird.

Fangt früh genug an, Euch mit dem Thema zu beschäftigen
Es ist zwar eine Binsenweisheit – aber dennoch richtig: Wer früher anfängt vorzusorgen, hat mehr davon. Zum einen hat es den Vorteil, dass sich durch die Verzinsung das angesparte Geld stärker vermehrt.

Zum anderen gibt es einen psychologischen Effekt: Wer für das Alter vorsorgt, kann mit mehr Ruhe in die Zukunft blicken. Im Moment ist das nicht so: Aktuelle Zahlen der deutschen Versicherungswirtschaft belegen, dass die Deutschen zu spät in die Altersvorsorge einsteigen. Deshalb: Beschäftigt Euch mit dem Thema!



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