Wieder erfasst das Fußballfieber die Nation. Das Finale, sogar mit Deutschland, naht. Ein emotionaler Ausnahme- und Lärmzustand ist in Sicht.
Da kann ich nicht mithalten. Schon in meiner Jugend habe ich das Gen als Fußball-Lärm-Fan verloren. Damals spielte ich viel Tennis. Der Tennisplatz lag in der Saaleaue, in der Nähe eines beliebten Freibades, mit herrlichem Blick auf die leuchtenden Kernberge. Daneben das Fußballstadion, nur durch einen schmalen Weg getrennt. Am Sonntagnachmittag gab's Wettkämpfe auf beiden Seiten. Während auf dem Fußballplatz die Fans lärmten, versuchten die Tennisspieler konzentriert zu spielen. Doch Abschalten, Denken oder Konzentration war unmöglich. Der furchtbare Fanlärm beherrschte alles!
Wer im Spiel den Flug der Tennisbälle beobachtete, entdeckte, wie bei dem lauten Jubelruf "DOOOOR" (die Thüringer Sprechweise von „Tor") den Ball etwas zur Seite ruckte.
Mit dickem Kopf schlich ich nach Hause. Auf meinem Heimweg an der Saale schaute ich stets nach einer Familie kleiner Fische, die sonst dort fröhlich spielten und nach Fröschen, die die Gegend nach Mücken absuchten. Und merkwürdig: Jedes Mal, wenn Fußballjubel war, waren die Fische und Frösche verschwunden. Waren sie wegen des Fußballspiels in ein anderes Revier entflohen oder einfach freiwillig vorübergehend ausgestorben? Oder waren sie ins Fußballstadion geeilt und schauten dort zu?
Heimlich schwor ich mir: Du gehst niemals zu einem Fußballspiel, machst nicht mit bei dieser gesundheits-, umwelt- und tierschädigenden Lärm. Damit hatte ich wohl mein Fußball-Lärm-Gen verloren.
Doch was soll ich jetzt als Fußball-Lärmmuffel machen, wenn Fußball überall ist? Weise Uhus raten: Tue jetzt etwas für Deine Seele und Bildung und gehe in ein ruhiges Museum. Doch was soll dieser Rat, wenn die Mitarbeiter des Museums auch am Fußballfieber erkrankt sind und - um mehr Leute ins Museum zu locken - im Museum ein geräuschvolles Public Viewing veranstalten?
Der allgegenwärtige laute Fußball ist aber eine günstige Gelegenheit, zu trainieren, wie man mit Lärm umgeht. Gehörsschutz-Watte oder -Stöpsel oder Ohropax in die Ohren oder einfach den Ton im Fernsehen ausschalten. Fußballspiel im Fernsehen ohne Ton ist der wahre Kick! Probieren Sie's!
Wenn Sie Tiefseetaucher sind, dann schnell ab in die lärmfreie Tiefe - bis das Fußballfieber der Deutschen vorbei ist.
Da kann ich nicht mithalten. Schon in meiner Jugend habe ich das Gen als Fußball-Lärm-Fan verloren. Damals spielte ich viel Tennis. Der Tennisplatz lag in der Saaleaue, in der Nähe eines beliebten Freibades, mit herrlichem Blick auf die leuchtenden Kernberge. Daneben das Fußballstadion, nur durch einen schmalen Weg getrennt. Am Sonntagnachmittag gab's Wettkämpfe auf beiden Seiten. Während auf dem Fußballplatz die Fans lärmten, versuchten die Tennisspieler konzentriert zu spielen. Doch Abschalten, Denken oder Konzentration war unmöglich. Der furchtbare Fanlärm beherrschte alles!
Wer im Spiel den Flug der Tennisbälle beobachtete, entdeckte, wie bei dem lauten Jubelruf "DOOOOR" (die Thüringer Sprechweise von „Tor") den Ball etwas zur Seite ruckte.
Mit dickem Kopf schlich ich nach Hause. Auf meinem Heimweg an der Saale schaute ich stets nach einer Familie kleiner Fische, die sonst dort fröhlich spielten und nach Fröschen, die die Gegend nach Mücken absuchten. Und merkwürdig: Jedes Mal, wenn Fußballjubel war, waren die Fische und Frösche verschwunden. Waren sie wegen des Fußballspiels in ein anderes Revier entflohen oder einfach freiwillig vorübergehend ausgestorben? Oder waren sie ins Fußballstadion geeilt und schauten dort zu?
Heimlich schwor ich mir: Du gehst niemals zu einem Fußballspiel, machst nicht mit bei dieser gesundheits-, umwelt- und tierschädigenden Lärm. Damit hatte ich wohl mein Fußball-Lärm-Gen verloren.
Doch was soll ich jetzt als Fußball-Lärmmuffel machen, wenn Fußball überall ist? Weise Uhus raten: Tue jetzt etwas für Deine Seele und Bildung und gehe in ein ruhiges Museum. Doch was soll dieser Rat, wenn die Mitarbeiter des Museums auch am Fußballfieber erkrankt sind und - um mehr Leute ins Museum zu locken - im Museum ein geräuschvolles Public Viewing veranstalten?
Der allgegenwärtige laute Fußball ist aber eine günstige Gelegenheit, zu trainieren, wie man mit Lärm umgeht. Gehörsschutz-Watte oder -Stöpsel oder Ohropax in die Ohren oder einfach den Ton im Fernsehen ausschalten. Fußballspiel im Fernsehen ohne Ton ist der wahre Kick! Probieren Sie's!
Wenn Sie Tiefseetaucher sind, dann schnell ab in die lärmfreie Tiefe - bis das Fußballfieber der Deutschen vorbei ist.