Die wenigen Männer im Flüchtlingslager nahe der russisch-ukrainischen Grenze in Nowoschachtinsk fallen unter den vielen Frauen und Kindern auf. Fast entschuldigend sagt der 31-jährige Dmitri aus dem ostukrainischen Konfliktgebiet Lugansk, dass er nur seiner Frau und den beiden Töchtern helfen wolle.
"Wenn sie sicher untergebracht sind, gehe ich zu den Aufständischen. Der Bruder meiner Frau kämpft dort auch", sagt der Bergarbeiter auf einem improvisierten Hubschrauberlandeplatz am Rande des Zeltlagers. Seine Frau wickelt die zwei Monate alte Wawara im Kinderwagen. Über den Krieg reden will sie nicht. Sie habe der Kleinen zuletzt nicht einmal Milch geben können.
Den Fluchtweg will Dmitri wie alle im Lager lieber nicht verraten. Tausende wollten noch nachkommen. "Die Fahrten sind lebensgefährlich, die Aufständischen oder auch mutige Taxifahrer helfen einem, da rauszukommen", sagt er. Immer wieder gibt es Berichte über Schüsse auf die Kleinbusse und Autos mit den Flüchtlingen. Und immer wieder werden Zivilisten verletzt oder getötet.
Dass seine Familie jetzt ausgerechnet in einem Hubschrauber in die gar nicht so weite Großstadt Rostow am Don fliegt, erklärt Dmitri sich mit großer russischer Hilfsbereitschaft. "Wir sind doch Brüder", sagt er. Helfer verfrachten den Kinderwagen in den Innenraum des Mi-8-Hubschraubers.
Eine eineinhalbstündige oder noch längere Busfahrt wolle niemand den ohnehin von der Flucht gestressten Kleinkindern und den älteren Menschen zumuten, sagt der Generalmajor Waleri Sinkow vom Zivilschutzministerium. Er beteuert, dass der Hubschrauber mit den 20 Plätzen jetzt nicht nur hier sei, um dem mit Übertragungswagen angerückten Staatsfernsehen spektakuläre Bilder zu liefern.
"Wir wollen diesen armen Leuten einfach schnell helfen", sagt der 45-Jährige. Es sind dramatische Szenen, die hoch dekorierte Beamte des Zivilschutzes und Polizeikräfte Zuschauern präsentieren: Uniformierte mit Kindern in den Armen, mit schweren Tüten in den Händen und dann die aus dem Hubschrauber winkenden Ukrainer.
Die russischen Behörden wollen so aufmerksam machen auf einen tragischen Nebenschauplatz des blutigen Konflikts in der Ostukraine. Stolz berichten Korrespondenten kremltreuer Medien noch direkt vom Feld, dass nun endlich auch westliche Ausländer gekommen sind, um sich von der Not der Menschen ein Bild zu machen.
Der Ärger bei russischen Funktionären ist groß, weil im Westen niemand richtig wahrhaben wolle, dass es ein Flüchtlingsproblem gibt. Aber auch viele Russen erinnern sich noch gut, dass die Staatspropaganda bereits zu einem frühen Zeitpunkt des Ukraine-Konflikts von Massenflucht berichtete, als es die so noch gar nicht gegeben habe: Die Bilder damals galten als manipuliert.
Seit jener Zeit im Frühjahr hat sich die Lage im Kriegsgebiet Donezk und Lugansk verschärft. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR sprach bereits am 27. Juni von 110 000 ukrainischen Flüchtlingen in Russland und weiteren 54 000 Binnenflüchtlingen. Tausende hätten schon in Russland Asyl beantragt. Die Behörden sprechen sogar davon, dass sich inzwischen rund eine halbe Million Menschen allein aus dem Konfliktgebiet Ostukraine in Russland aufhalte, davon rund 200 000 im Gebiet Rostow.
Es gibt in der Ostukraine Hunderte Todesopfer und Verletzte. Artillerie und Kampfbomber haben Gebäude in Trümmer gelegt und Straßen zerstört. Unter Tränen berichten viele Ankömmlinge im Lager, dass sie in Panik nur das Nötigste in Tüten verstaut hätten und dann geflüchtet seien - manchmal nur im Morgenmantel und mit Schlappen.
"Sie wollten uns töten", sagt die 61 Jahre alte Tamara, die mit ihrer Tochter gekommen ist. Dort gelassen hat sie ihren 22 Jahre alten Enkel, einen Baustudenten. Tamara erklärt, dass sie nur zurückgehen werde, wenn die international bisher nicht anerkannte Volksrepublik Donezk unabhängig von Kiew und in Frieden leben könne.
Die Rentnerin steht vor einem großen orangenen Zelt, in dem gerade Suppe und Buchweizen zum Mittag serviert werden. Larissa und Swetlana, zwei Frauen aus der früheren Separatistenhochburg Kramatorsk, schreien ihren Ärger heraus über den prowestlichen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. "Er bombardiert unsere Städte und beschimpft uns als Terroristen - auf unserem eigenen Land", brüllt Larissa.
Sie sitzt zusammen mit anderen Frauen aus Kramatorsk. In der Großstadt nördlich von Donezk patrouillieren jetzt ukrainische Truppen. Freiwillige hätten sie rausgebracht - in einer fünfeinhalbstündigen Flucht mit dem Bus, erzählt Swetlana. Im Speisesaal gibt es auch Fernsehen. Der vom Kreml gesteuerte Erste Kanal liefert die Worthülsen, die viele im Lager benutzen, vom "faschistischen Regime in Kiew", das die ethnischen Russen auslöschen wolle.
Gleich in der Nähe haben russisch-orthodoxe Geistliche ein anderes orangenes Funktionszelt mit Heiligenbildern zu einer provisorischen Feldkirche gemacht. Sie beten für den inneren Frieden und seelische Stärke ihrer slawischen ukrainischen Brüder und Schwestern.
Die meisten Flüchtlinge aber warten nur auf den Pritschen in ihren blauen Zelten. Viele wissen nicht, wohin. Warten, bis sich die Lage beruhigt? Oder ein neues Leben in Russland anfangen? Hier, wo es mehr Arbeitsplätze gibt als daheim. Hier, wo Kremlchef Wladimir Putin immer wieder Bevölkerungsschwund beklagt und mehr Anstrengungen für höhere Geburtenquoten fordert. Hier sehen Nationalisten sie gern, die vielen Kinder und schwangeren Frauen. Die Patrioten sprechen von einer Rettung der russischen Rasse.
Die Flüchtlingen wollen nur so rasch wie möglich raus aus dem Feldlager. Sie wünschen sich eine feste Bleibe. Zwischen ihren Zelten hängt viel Wäsche auf den Leinen. Am Rand der kleinen Zeltstadt stehen gelb gestrichene Bretterverschläge mit der Aufschrift "Tualet". Die Klos haben keine Sitze, nur ein Loch im Holzboden und dann einen tiefen Graben in der Erde.
Drei bis fünf Tage müssten die Flüchtlinge hier ausharren, sagt der leitende Zivilschützer Sergej Panow vor einem Zelt, in dem Migrationsbeamte und andere Behördenvertreter die Ukrainer registrieren. Er erzählt, dass das zuerst am drei Kilometer entfernten Grenzübergang Nowoschachtinsk angelegte Flüchtlingslager umziehen musste, weil von ukrainischer Seite geschossen worden sei.
Grenzbeamte zeigen dort die vielen Einschussstellen. Der Übergang ist wegen der Gefahr inzwischen geschlossen. Die Flüchtlinge kommen über Schleichwege. Panow sagt, dass in der Gegend vier Zeltlager errichtet worden seien. Der Stützpunkt hier sei für bis zu 500 Menschen. Jetzt gerade lebten im Lager 344 Ukrainer, darunter 79 Kinder. "Vielen steht die Angst und Verzweiflung ins Gesicht geschrieben, wenn sie ankommen", berichtet die Psychologin Anna.
Ein Schild informiert über die Gepflogenheiten der russischen Bürokratie für diejenigen, die Flüchtlingsstatus oder sogar den russischen Pass beantragen wollen. Nicht überall gehe es so mustergültig zu, räumen die Organisatoren ein. An der Einfahrt halten an einem Schlagbaum Polizisten Wache.
Russische Menschenrechtler berichten, dass es landesweit inzwischen viele Aufnahmestellen gebe. "Solch einen massenhaften Zustrom von Flüchtlingen hat Russland noch nie erlebt", sagt die prominente Moskauer Flüchtlingshelferin Swetlana Gannuschkina. Die Behörden seien sehr aktiv. Die Bürgerrechtlerin spricht allerdings von einer insgesamt kaum überschaubaren Lage.
In einigen Regionen des Gebietes Rostow hat der Gouverneur Wassili Golubew den Ausnahmezustand verhängt. "Wir haben hier eine humanitäre Katastrophe", sagt er bei einem Treffen. Zwar kämen bisher die meisten Ukrainer fast unbemerkt und ohne großen Aufwand für die Behörden bei Verwandten, Freunden und Bekannten oder auch bei Freiwilligen unter. Golubew befürchtet aber noch mehr Flüchtlinge.
"Wir sind am Ende unserer Kräfte", sagt er. Ein Ende des Konflikts im benachbarten Gebiet sei nicht in Sicht. Dank der Ferien würden zwar Sporthallen oder Studentenwohnheime zu Notunterkünften gemacht. Aber für September, wenn Schüler und Studenten zurückkehren und die kalte Jahreszeit beginnt, sieht der Gouverneur noch keine Lösung.
Golubew ärgert sich offen über die USA, die das Flüchtlingsproblem anzweifeln: "Was wir hier haben, ist kein Märchen." Über die 400 Kilometer lange Landgrenze mit der Ostukraine kämen weiter täglich Hunderte Menschen in das Gebiet Rostow.
Die Flüchtlingshilfe, betont Golubew, werde zur Aufgabe für das ganze Land. Es kämen schon jetzt Gesandte aus dem Ural, aus Sibirien und dem Fernen Osten. Ihr Ziel sei es, Arbeitskräfte in die oft strukturschwachen Regionen des riesigen Reiches zu locken.
"Wenn sie sicher untergebracht sind, gehe ich zu den Aufständischen. Der Bruder meiner Frau kämpft dort auch", sagt der Bergarbeiter auf einem improvisierten Hubschrauberlandeplatz am Rande des Zeltlagers. Seine Frau wickelt die zwei Monate alte Wawara im Kinderwagen. Über den Krieg reden will sie nicht. Sie habe der Kleinen zuletzt nicht einmal Milch geben können.
Den Fluchtweg will Dmitri wie alle im Lager lieber nicht verraten. Tausende wollten noch nachkommen. "Die Fahrten sind lebensgefährlich, die Aufständischen oder auch mutige Taxifahrer helfen einem, da rauszukommen", sagt er. Immer wieder gibt es Berichte über Schüsse auf die Kleinbusse und Autos mit den Flüchtlingen. Und immer wieder werden Zivilisten verletzt oder getötet.
Dass seine Familie jetzt ausgerechnet in einem Hubschrauber in die gar nicht so weite Großstadt Rostow am Don fliegt, erklärt Dmitri sich mit großer russischer Hilfsbereitschaft. "Wir sind doch Brüder", sagt er. Helfer verfrachten den Kinderwagen in den Innenraum des Mi-8-Hubschraubers.
Eine eineinhalbstündige oder noch längere Busfahrt wolle niemand den ohnehin von der Flucht gestressten Kleinkindern und den älteren Menschen zumuten, sagt der Generalmajor Waleri Sinkow vom Zivilschutzministerium. Er beteuert, dass der Hubschrauber mit den 20 Plätzen jetzt nicht nur hier sei, um dem mit Übertragungswagen angerückten Staatsfernsehen spektakuläre Bilder zu liefern.
"Wir wollen diesen armen Leuten einfach schnell helfen", sagt der 45-Jährige. Es sind dramatische Szenen, die hoch dekorierte Beamte des Zivilschutzes und Polizeikräfte Zuschauern präsentieren: Uniformierte mit Kindern in den Armen, mit schweren Tüten in den Händen und dann die aus dem Hubschrauber winkenden Ukrainer.
Die russischen Behörden wollen so aufmerksam machen auf einen tragischen Nebenschauplatz des blutigen Konflikts in der Ostukraine. Stolz berichten Korrespondenten kremltreuer Medien noch direkt vom Feld, dass nun endlich auch westliche Ausländer gekommen sind, um sich von der Not der Menschen ein Bild zu machen.
Der Ärger bei russischen Funktionären ist groß, weil im Westen niemand richtig wahrhaben wolle, dass es ein Flüchtlingsproblem gibt. Aber auch viele Russen erinnern sich noch gut, dass die Staatspropaganda bereits zu einem frühen Zeitpunkt des Ukraine-Konflikts von Massenflucht berichtete, als es die so noch gar nicht gegeben habe: Die Bilder damals galten als manipuliert.
Seit jener Zeit im Frühjahr hat sich die Lage im Kriegsgebiet Donezk und Lugansk verschärft. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR sprach bereits am 27. Juni von 110 000 ukrainischen Flüchtlingen in Russland und weiteren 54 000 Binnenflüchtlingen. Tausende hätten schon in Russland Asyl beantragt. Die Behörden sprechen sogar davon, dass sich inzwischen rund eine halbe Million Menschen allein aus dem Konfliktgebiet Ostukraine in Russland aufhalte, davon rund 200 000 im Gebiet Rostow.
Es gibt in der Ostukraine Hunderte Todesopfer und Verletzte. Artillerie und Kampfbomber haben Gebäude in Trümmer gelegt und Straßen zerstört. Unter Tränen berichten viele Ankömmlinge im Lager, dass sie in Panik nur das Nötigste in Tüten verstaut hätten und dann geflüchtet seien - manchmal nur im Morgenmantel und mit Schlappen.
"Sie wollten uns töten", sagt die 61 Jahre alte Tamara, die mit ihrer Tochter gekommen ist. Dort gelassen hat sie ihren 22 Jahre alten Enkel, einen Baustudenten. Tamara erklärt, dass sie nur zurückgehen werde, wenn die international bisher nicht anerkannte Volksrepublik Donezk unabhängig von Kiew und in Frieden leben könne.
Die Rentnerin steht vor einem großen orangenen Zelt, in dem gerade Suppe und Buchweizen zum Mittag serviert werden. Larissa und Swetlana, zwei Frauen aus der früheren Separatistenhochburg Kramatorsk, schreien ihren Ärger heraus über den prowestlichen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. "Er bombardiert unsere Städte und beschimpft uns als Terroristen - auf unserem eigenen Land", brüllt Larissa.
Sie sitzt zusammen mit anderen Frauen aus Kramatorsk. In der Großstadt nördlich von Donezk patrouillieren jetzt ukrainische Truppen. Freiwillige hätten sie rausgebracht - in einer fünfeinhalbstündigen Flucht mit dem Bus, erzählt Swetlana. Im Speisesaal gibt es auch Fernsehen. Der vom Kreml gesteuerte Erste Kanal liefert die Worthülsen, die viele im Lager benutzen, vom "faschistischen Regime in Kiew", das die ethnischen Russen auslöschen wolle.
Gleich in der Nähe haben russisch-orthodoxe Geistliche ein anderes orangenes Funktionszelt mit Heiligenbildern zu einer provisorischen Feldkirche gemacht. Sie beten für den inneren Frieden und seelische Stärke ihrer slawischen ukrainischen Brüder und Schwestern.
Die meisten Flüchtlinge aber warten nur auf den Pritschen in ihren blauen Zelten. Viele wissen nicht, wohin. Warten, bis sich die Lage beruhigt? Oder ein neues Leben in Russland anfangen? Hier, wo es mehr Arbeitsplätze gibt als daheim. Hier, wo Kremlchef Wladimir Putin immer wieder Bevölkerungsschwund beklagt und mehr Anstrengungen für höhere Geburtenquoten fordert. Hier sehen Nationalisten sie gern, die vielen Kinder und schwangeren Frauen. Die Patrioten sprechen von einer Rettung der russischen Rasse.
Die Flüchtlingen wollen nur so rasch wie möglich raus aus dem Feldlager. Sie wünschen sich eine feste Bleibe. Zwischen ihren Zelten hängt viel Wäsche auf den Leinen. Am Rand der kleinen Zeltstadt stehen gelb gestrichene Bretterverschläge mit der Aufschrift "Tualet". Die Klos haben keine Sitze, nur ein Loch im Holzboden und dann einen tiefen Graben in der Erde.
Drei bis fünf Tage müssten die Flüchtlinge hier ausharren, sagt der leitende Zivilschützer Sergej Panow vor einem Zelt, in dem Migrationsbeamte und andere Behördenvertreter die Ukrainer registrieren. Er erzählt, dass das zuerst am drei Kilometer entfernten Grenzübergang Nowoschachtinsk angelegte Flüchtlingslager umziehen musste, weil von ukrainischer Seite geschossen worden sei.
Grenzbeamte zeigen dort die vielen Einschussstellen. Der Übergang ist wegen der Gefahr inzwischen geschlossen. Die Flüchtlinge kommen über Schleichwege. Panow sagt, dass in der Gegend vier Zeltlager errichtet worden seien. Der Stützpunkt hier sei für bis zu 500 Menschen. Jetzt gerade lebten im Lager 344 Ukrainer, darunter 79 Kinder. "Vielen steht die Angst und Verzweiflung ins Gesicht geschrieben, wenn sie ankommen", berichtet die Psychologin Anna.
Ein Schild informiert über die Gepflogenheiten der russischen Bürokratie für diejenigen, die Flüchtlingsstatus oder sogar den russischen Pass beantragen wollen. Nicht überall gehe es so mustergültig zu, räumen die Organisatoren ein. An der Einfahrt halten an einem Schlagbaum Polizisten Wache.
Russische Menschenrechtler berichten, dass es landesweit inzwischen viele Aufnahmestellen gebe. "Solch einen massenhaften Zustrom von Flüchtlingen hat Russland noch nie erlebt", sagt die prominente Moskauer Flüchtlingshelferin Swetlana Gannuschkina. Die Behörden seien sehr aktiv. Die Bürgerrechtlerin spricht allerdings von einer insgesamt kaum überschaubaren Lage.
In einigen Regionen des Gebietes Rostow hat der Gouverneur Wassili Golubew den Ausnahmezustand verhängt. "Wir haben hier eine humanitäre Katastrophe", sagt er bei einem Treffen. Zwar kämen bisher die meisten Ukrainer fast unbemerkt und ohne großen Aufwand für die Behörden bei Verwandten, Freunden und Bekannten oder auch bei Freiwilligen unter. Golubew befürchtet aber noch mehr Flüchtlinge.
"Wir sind am Ende unserer Kräfte", sagt er. Ein Ende des Konflikts im benachbarten Gebiet sei nicht in Sicht. Dank der Ferien würden zwar Sporthallen oder Studentenwohnheime zu Notunterkünften gemacht. Aber für September, wenn Schüler und Studenten zurückkehren und die kalte Jahreszeit beginnt, sieht der Gouverneur noch keine Lösung.
Golubew ärgert sich offen über die USA, die das Flüchtlingsproblem anzweifeln: "Was wir hier haben, ist kein Märchen." Über die 400 Kilometer lange Landgrenze mit der Ostukraine kämen weiter täglich Hunderte Menschen in das Gebiet Rostow.
Die Flüchtlingshilfe, betont Golubew, werde zur Aufgabe für das ganze Land. Es kämen schon jetzt Gesandte aus dem Ural, aus Sibirien und dem Fernen Osten. Ihr Ziel sei es, Arbeitskräfte in die oft strukturschwachen Regionen des riesigen Reiches zu locken.
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