Wenn ich jeweils meine Komfortzone Zürich verlasse, geschäftlich in eine andere Stadt reise und dann in der Rush Hour wieder nach Hause fahre, gönne ich mir manchmal ein Ticket erster Klasse.
Zwischen halb 5 und halb 7 verwandeln sich nämlich die Intercity-Züge in der zweiten Klasse zu einer Art Legebatterie, bestückt mit gackernden Chicks, stolzen Gockeln und sehr vielen Hennen mit Küken. Das alles gestapelt auf Sitze, Armlehnen, Gänge, Treppe und Eingangsbereich der zweistöckigen Transportmonster. Ebenso wild riecht's dann auch, wenn sich der Duft nasser Mäntel und Haare mit dem von Take-Away Big Mac Menüs und Döner vermischt, während sich mitten im Gang ein klatschnasser Schäferhund seine Genitalien leckt. Das ganze olfaktorische Ekeluniversum - mitten in your face!
Deshalb: Erste Klasse. Da ist mehr Platz, man kann sich ausbreiten, sein Sandwich essen und es eine Stunde lang so richtig chillen. Easystyle.
Denkt man. Aber weit gefehlt, meine Lieben.
Erstens ist auch die Erste in der Rush Hour brechend voll. Brechend voll mit Bankern und sonstigen sehr wichtigen Menschen, die am Telefon sehr wichtige Dinge besprechen mit anderen sehr wichtigen Menschen in anderen brechend vollen Zügen.
Zweitens riecht ein Burberry-Mantel, wenn er nass ist, nicht besser als einer von H&M.
Drittens habe ich mir erzählen lassen, dass der Freund einer Mitarbeiterin vor Kurzem aufgefordert wurde, sein Brötchen gefälligst woanders zu essen - hatte wohl zu wenig Einhorngolddiamantenkaviar drin und war deshalb unwürdig, in der ersten Klasse verspiesen zu werden.
Hinzu kommt, dass man in der ersten Klasse nicht gemeinsam über dumme Trash-Artikel in der mitgebrachten Gratiszeitung lachen kann, weil alle die Times lesen oder die Neue Zürcher Zeitung und dabei ganz fest ernsthaft schauen müssen.
Denn: Sie studieren die Börsen-Seite. Mal im Ernst! Das ist doch einfach Zahlensalat, gebt's endlich zu! Sowas kann doch keine Sau verstehen, geschweige denn interessant finden! Ich glaube ja, das ist ein Komplott, um uns Unwissende im Glauben zu lassen, an der Börse passiere irgendwas. Dabei hüpfen die dort an der Wall Street den ganzen Tag im Pyjama auf einem riesigen Trampolin rum und essen Eis und Gummibärchen. Und bevor sie nach Hause gehen, zieht jeder drei Zahlen und das sind dann die tagesaktuellen Börsenkurse. Zack.
Ist es der Sitzplatz Wert, erster Klasse zu fahren, dabei solche Gestalten anschauen zu müssen und auch noch Geld dafür auszugeben? Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht so recht. Wenn ich jeweils in der ersten Klasse die in Chanel gehüllten Damen den pinken Lippenstift auf ihren dürren Lippen nachziehen sehe, sehne ich mich beinahe zurück nach dem eierleckenden Schäfer.
Zwischen halb 5 und halb 7 verwandeln sich nämlich die Intercity-Züge in der zweiten Klasse zu einer Art Legebatterie, bestückt mit gackernden Chicks, stolzen Gockeln und sehr vielen Hennen mit Küken. Das alles gestapelt auf Sitze, Armlehnen, Gänge, Treppe und Eingangsbereich der zweistöckigen Transportmonster. Ebenso wild riecht's dann auch, wenn sich der Duft nasser Mäntel und Haare mit dem von Take-Away Big Mac Menüs und Döner vermischt, während sich mitten im Gang ein klatschnasser Schäferhund seine Genitalien leckt. Das ganze olfaktorische Ekeluniversum - mitten in your face!
Deshalb: Erste Klasse. Da ist mehr Platz, man kann sich ausbreiten, sein Sandwich essen und es eine Stunde lang so richtig chillen. Easystyle.
Denkt man. Aber weit gefehlt, meine Lieben.
Erstens ist auch die Erste in der Rush Hour brechend voll. Brechend voll mit Bankern und sonstigen sehr wichtigen Menschen, die am Telefon sehr wichtige Dinge besprechen mit anderen sehr wichtigen Menschen in anderen brechend vollen Zügen.
Zweitens riecht ein Burberry-Mantel, wenn er nass ist, nicht besser als einer von H&M.
Drittens habe ich mir erzählen lassen, dass der Freund einer Mitarbeiterin vor Kurzem aufgefordert wurde, sein Brötchen gefälligst woanders zu essen - hatte wohl zu wenig Einhorngolddiamantenkaviar drin und war deshalb unwürdig, in der ersten Klasse verspiesen zu werden.
Hinzu kommt, dass man in der ersten Klasse nicht gemeinsam über dumme Trash-Artikel in der mitgebrachten Gratiszeitung lachen kann, weil alle die Times lesen oder die Neue Zürcher Zeitung und dabei ganz fest ernsthaft schauen müssen.
Denn: Sie studieren die Börsen-Seite. Mal im Ernst! Das ist doch einfach Zahlensalat, gebt's endlich zu! Sowas kann doch keine Sau verstehen, geschweige denn interessant finden! Ich glaube ja, das ist ein Komplott, um uns Unwissende im Glauben zu lassen, an der Börse passiere irgendwas. Dabei hüpfen die dort an der Wall Street den ganzen Tag im Pyjama auf einem riesigen Trampolin rum und essen Eis und Gummibärchen. Und bevor sie nach Hause gehen, zieht jeder drei Zahlen und das sind dann die tagesaktuellen Börsenkurse. Zack.
Ist es der Sitzplatz Wert, erster Klasse zu fahren, dabei solche Gestalten anschauen zu müssen und auch noch Geld dafür auszugeben? Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht so recht. Wenn ich jeweils in der ersten Klasse die in Chanel gehüllten Damen den pinken Lippenstift auf ihren dürren Lippen nachziehen sehe, sehne ich mich beinahe zurück nach dem eierleckenden Schäfer.