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Der Zulieferer-Skandal erreicht Aldi Nord - es geht um CP Foods, Folter und Garnelen

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Es war kein guter Tag für die Lebensmittelhändler Aldi, Walmart und Tesco. Erst machten in Großbritannien heftige Vorwürfe die Runde, die drei Unternehmen hätten mit einem Zulieferer zusammengearbeitet, dessen Lieferanten Mitarbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen beschäftigt hätten. Britische Medien berichteten sogar von Folter, Sklaverei und hinrichtungsähnliche Tötungen.

Nun erreicht das Thema auch Aldi Nord in Deutschland.

Es geht um den Garnelenproduzenten CP Foods, der über einen weiteren Zulieferer auch Aldi Nord versorgt. Laut Berichten des britischen "Guardian" habe CP Foods mit höchst dubiosen Zulieferern zusammengearbeitet, die unter anderem mit Fischer-Sklaven aus Thailand, Kambodscha und Burma gehandelt hätten.

Die Menschen sollen angeblich für umgerechnet knapp 300 Euro an CP Foods-Zulieferer verkauft und dort als Sklaven gehalten worden sein.

Laut „Guardian” sollen Mitarbeiter unter Gewaltandrohung zu Arbeiten auf Schiffen in Asien gezwungen worden sein, die sie nicht verlassen durften.

In Einzelfällen sollen auch einige von ihnen umgebracht worden sein.

Aldi Nord bestätigte auf Anfrage der Huffington Post, dass die Supermarktkette auch in Deutschland indirekt Handelsbeziehungen zu dem weltgrößten Garnelen-Produzenten CP Foods unterhält.

Aus der schriftlichen Stellungnahme geht hervor, dass in einem Produkt des Aldi-Zulieferers „apetito convenience” Rohwaren von CP Foods verarbeitet sind.

Konkret handelt es sich demnach um das Convenience Produkt „Spaghettinester” in den Varianten „Garnelen in Weißweinsauce" und „Kräuter-Olivenöl".

Aldi Nord in Deutschland teilte mit, man werde „umgehend Sanktionen einleiten”, wenn sich die Vorwürfe gegen CP Foods bestätigten.

Mögliche Maßnahmen könnten die Auslistung des betreffenden Produkt aus dem Sortiment, ein Wechsel der Rohwarenlieferanten sowie die Beendigung des Geschäftsverhältnisses sein, heißt es in der Stellungnahme.

Aldi Süd dagegen bestreitet eine direkte Zusammenarbeit mit CP Foods. Allerdings sei eine „chargengenaue Rückverfolgbarkeit” von Produkten und deren Inhalte nur bei direkten Zulieferern möglich - nicht aber bei den Herstellern.

Ausgeschlossen ist also auch hier nicht, dass Aldi Süd Produkte über Umwege von CP Foods verkauft,

Das Unternehmen stehe jedoch „in keiner direkten Geschäftsbeziehung mit CP Foods", erklärte eine Sprecherin. Auch die Lieferanten von Shrimps und Garnelen, die allesamt aus Deutschland und Europa stammten, hätten bestätigt, „dass sie aktuell nicht direkt mit CP Foods zusammenarbeiten".

CP Foods seinerseits hatte die Vorwürfe in Großbritannien eingeräumt. "Wir verteidigen nicht, was passiert", sagte Bob Miller, geschäftsführender Direktor bei CP Foods in Großbritannien dem „Guardian”. "Wir wissen, dass es bei den Rohmaterialien Probleme gibt, aber es gibt wenig Sichtbarkeit."


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