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Alkoholkonsum fördert Gewalt im öffentlichen Raum

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„Alkoholkonsum fördert Gewalt im öffentlichen Raum", titelte der Zürcher "Tagesanzeiger" vor Kurzem. Der Untertitel ließ die Leser dann wissen, dass eine Studie des Schweizerischen Bundesamtes für Gesundheit ergeben hätte, dass 50 Prozent der Delikte unter Alkoholeinfluss geschehen. Im Text wird es dann etwas genauer: „In einem Zeitraum von einer Woche war bei 50 Prozent von 4800 Vorfällen mit Polizeieinsatz Alkohol im Spiel."

Wie viele Studien, so belegt auch diese, war wir eh schon alle wissen: dass übermäßiger Alkoholgenuss die Wahrscheinlichkeit von Gewaltakten erhöht. So recht eigentlich sind solche Untersuchungen gänzlich überflüssig, außer natürlich für die Forscher, die ja schließlich auch etwas zu tun brauchen.

Der Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes nennt es „eine bestellte und tendenziöse Studie" und dass er damit Recht hat, ergibt sich schon alleine daraus, dass der Alkoholkonsum offenbar gar nicht immer nachgewiesen worden ist. „Als Gewalthandlungen wurden nicht nur physische Übergriffe taxiert, sondern auch Verbalattacken und Ruhestörungen. Zudem wurde der Alkoholkonsum nicht in allen Fällen nachgewiesen. Gewalthandlungen wurden auch dann mit Alkoholkonsum in Verbindung gebracht, wenn die Polizei einen solchen vermutete."

Dass es dem Gewerbeverband nicht um die Wissenschaft, sondern um die Durchsetzung seiner Profit-Interessen (er will so viel Alkohol wie möglich verkaufen können) geht, braucht in der heutigen Zeit, wo der Eigennutz jedem selbstverständlich ist, nicht weiter begründet zu werden.

Das sieht das Schweizer Parlament genau so. Der Versuch ein Verkaufsverbot für Alkohol im Detailhandel ab 22 Uhr einzuführen hatte genau so wenig eine Chance wie die Forderung nach Festlegung von Mindestpreisen, um dem Verkauf von hochprozentigem Billigalkohol entgegen zu wirken.

Der Volksmund weiss es besser: Gelegenheit macht Diebe. Und je leichter man an Alkohol kommt, desto mehr wird gesoffen. Wie sagte doch Bill Clinton, als er gefragt wurde, weshalb er sich auf Monica Lewinsky eingelassen habe: "I did it ... Because I could."

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