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Deutsche Patienten warten monatelang auf einen Arzttermin - das will die Regierung jetzt ändern

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Die Klagen hört sicherlich jeder in seinem Bekanntenkreis regelmäßig: Jemand ruft bei einem Facharzt an und möchte schnellstmöglich einen Termin vereinbaren. Schnellstmöglich, das bedeutet dann gerne mal in mehreren Wochen. Wer einen Termin in einem Monat bekommt, hat häufig sogar Glück gehabt.

Für viele Patienten, die auf eine rasche Diagnose angewiesen sind, sind diese teils immens langen Wartezeiten ein echtes Problem. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" hat hierzu einen Test durchgeführt. Das Ergebnis bestätigt die Beschwerden der Deutschen. Die Zeitung bat 120 Fachärzte in ganz Deutschland um einen Termin. Bei 30 Ärzten bekam sie nach eigenen Angaben erst nach vier Wochen einen, von 20 Praxen wurde die Anfrage komplett abgewiesen.

Gröhe will Gesetz, dass Patienten nicht länger als vier Wochen warten müssen

Folglich hätten sich nur 58 Prozent der Ärzte an die Empfehlung von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) gehalten, ihre Patienten nicht länger als vier Wochen warten zu lassen, so die Zeitung.

Wie zu vermuten haben Privatpatienten es leichter, rasch einen Termin zu bekommen. Der Praxistest der "FAS" zeigte: Gab sich die Testperson als Kassenpatient aus, wiesen sie 57 Prozent der Ärzte ab oder teilten ihr erst einen Termin in vier Wochen zu. Gab sie allerdings vor, privat versichert zu sein, traf dasselbe nur auf ein Viertel der Ärzte zu.

Gesetzesentwurf noch diesen Sommer

Wie die Zeitung weiter berichtet, ist sich die Regierung der Problematik offenbar bewusst. Das Bundesgesundheitsministerium wolle Ärzten vorschreiben, künftig jedem Patienten innerhalb von vier Wochen einen Termin zu garantieren.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung behauptet nach Angaben der Zeitung, dass schon jetzt 80 Prozent der Patienten innerhalb von drei Wochen einen Termin beim Facharzt bekämen. Der Test jedoch ergibt ein deutlich anderes Bild. Nur etwa die Hälfte der Anrufer konnte in dem genannten Zeitraum behandelt werden.

Bundesgesundheitsminister Gröhe bestätigt die Klagen der Patienten. „Überlange Wartezeiten sind leider kein Einzelfall“, sagte er der "FAS". Einen Gesetzentwurf, der eine Vierwochenfrist vorsieht, wolle er nach der Sommerpause vorlegen, erklärte er der Zeitung.

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