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Kampf um die Insel: Wie Aldi und Lidl britische Discounter verdrängen

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So langsam werden sie nervös auf der Insel. Jahrelang hatte es sich abgezeichnet, mittlerweile gibt es die Gewissheit Schwarz auf Weiß: Deutsche Discounter erobern Großbritannien.

Eine Studie des angesehenen britischen Verbrauchermagazins "Which" hatte kürzlich ergeben, dass Aldi und Lidl zu den drei beliebtesten Supermarktketten auf der Insel zählen.

Angesichts der aggressiven Expansion der deutschen Supermärkte ist das nicht verwunderlich. So eröffnet Aldi im Königreich mittlerweile im Schnitt eine neue Filiale pro Woche. Immer mehr Briten kaufen Milch und Obst daher nicht mehr bei den etablierten Ketten Tesco, Morrisons oder Waitrose. Sie gehen zur deutschen Konkurrenz.

Aldi und Lidl können eine ganze Branche niederwalzen

Für die Mitbewerber ist das ein Schlag ins Gesicht. Die Marktanteile von Aldi (fünf Prozent) und Lidl (vier Prozent) bewegen sich auf der Insel zwar noch im einstelligen Bereich. Die Umsatzentwicklung lässt aber erahnen, dass die deutschen Discounter langfristig eine ganze Branche niederwalzen könnten.

So legte Aldi bei den Umsätzen bis Ende Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 36 Prozent zu, Lidl steigerte sich um 23 Prozent. Längst sind die deutschen Supermärkte keine lästigen Mitbewerber mehr - für viele Ketten sind sie eine ernsthafte wirtschaftliche Gefahr. Aber was machen die Deutschen besser?

Aldi gehöre zu den Top-Supermärkten im Land, weil es „eine eindrucksvolle Reihe von Angeboten, eine hohe Qualität der Lebensmittel sowie günstige Preise“ biete, so die Verbraucherschützer von "Which".

Die deutsche Supermarkt-Revolution

Was in Deutschland selbstverständlich erscheint, war für die Briten noch vor wenigen Jahren eine kleine Revolution. Sie zahlten immer deutlich höhere Preise - und das, obwohl obwohl das Wohlstandsniveau dort insgesamt niedriger als in Deutschland ausfällt.

Aldi hat es zudem geschafft, die britische Kundenseele zu entschlüsseln. „Wir haben von den Kunden gelernt, dass wir britischer werden mussten“, sagte Aldi-Co-Chef Matthew Barnes kürzlich dem "Handelsblatt". Große Schilder verweisen in den Filialen mittlerweile darauf, dass Produkte frisch und aus England sind.

Aber die deutschen Discounter profitieren auch von einem generellen Trend im britischen Handel. So kommt der Branchenführer Tesco seit Monaten nicht vom Fleck. Allein in den vergangenen Monaten hat das Unternehmen mehrere Millionen Kunden verloren, so die erschreckende Prognose des Informationsdienstes Kantar Worldpanel.

Tesco erlebt derzeit einen dramatischen Rückgang

Der Marktanteil sank zuletzt auf 29 Prozent - so einen drastischen Rückgang hat es bei Tesco seit 20 Jahren nicht gegeben. Auch andere große Ketten wie Morrisons treten aktuell auf der Stelle.

Doch es sind nicht allein die niedrigen Preise, die Aldi und Lidl in Großbritannien so erfolgreich machen. Laut der Ratingagentur Moody's liegt das Geheimnis darin, dass die deutschen Discounter auf kleinere, zentral liegende Formate setzen - und damit einen Trend der Zukunft erkannt haben. Heißt im Klartext: Kleinere Convenience-Stores und Online-Shopping als Gegenstück zu den großen Super- und Hypermärkte auf der grünen Wiese.

Lidl betreibt in Großbritannien derzeit 600 Läden, Aldi etwa 500. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich diese Zahlen verdoppeln werden.



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