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Türkischer Ministerpräsident Erdogan greift Journalisten an: "Speichellecker"

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Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat den US-Sender CNN wegen der aus seiner Sicht zu kritischen Berichterstattung angegriffen. Bezogen auf den Korrespondenten des Senders, Ivan Watson, sprach Erdogan am Dienstag bei einer Fraktionssitzung seiner Partei AKP in Ankara von dem "Speichellecker von CNN", wie die Nachrichtenagentur Anadolu meldete.

Seit den Gezi-Unruhen vor einem Jahr wächst die Kritik der Regierung an der Berichterstattung westlicher Medien. Ausländische Reporter beklagen, ihre Arbeit werde zunehmend erschwert.

Die CNN-Berichterstattung habe mit "freier, unparteiischer, unabhängiger Presse" nichts zu tun, sondern wirke nahezu wie Arbeit von "Agenten", sagte Erdogan. Watsons Namen nannte Erdogan nicht ausdrücklich.

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Der Journalist war am Samstag - dem Jahrestag des Beginns der landesweiten Gezi-Proteste - auf dem Istanbuler Taksim-Platz während einer Live-Schalte von der Polizei kurzzeitig festgesetzt worden.

Erst am Montag hatte Erdogan-Berater Yigit Bulut die deutsche Presse kritisiert, "ein Teil der deutschen Medien" würde regierungsfeindlich berichten. In einer Kolumne in der regierungsnahen Zeitung "Star" drohte Bulut, diese Medien würden noch lernen, dass niemand "den türkischen Staat, die Regierung, den Ministerpräsidenten so schamlos angreifen" dürfe.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) warf Bulut - der früher Journalist war - ein "gestörtes Verhältnis zur Pressefreiheit" vor. Der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken teilte am Dienstag mit: "Der Erdogan-Berater setzt kritische Berichterstattung mit Majestätsbeleidigung gleich." Konken forderte: "Herr Erdogan, nehmen Sie Ihren Berater an die Leine!"

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Entsetzen über Erdogans Youtube-Sperre




Erdogan hatte im vergangenen Monat bei einem Auftritt vor AKP-Anhängern in Köln Kritik am "Spiegel" geübt. Anlass war ein Zitat eines Bergmanns nach dem Grubenunglück von Soma, den "Spiegel Online" mit den Worten "Scher Dich zum Teufel, Erdogan" wiedergab. Regierungsnahe Medien erweckten danach den Eindruck, das Magazin habe sich diese Aussage zu eigen gemacht. "Spiegel"-Korrespondent Hasnain Kasim erhielt danach Morddrohungen und verließ kurzzeitig das Land.

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