Wer seine Mutter an ihrem Ehrentag mit Blumen überraschen will, denkt sich beim Kauf meist nicht viel. Außer vielleicht, dass Blumen ganz schön teuer sein können.
Die Deutschen lieben vor allem Rosen: 1,2 Milliarden Stück importiert die Bundesrepublik jährlich. Laut der Organisation "Fairtrade" werden allein am Muttertag acht Millionen Rosen verkauft. Insgesamt gilt Deutschland als weltgrößter Schnittblumen-Importeur.
Doch bis die Blumen in Deutschland ankommen sind, ist oft schon viel Unglück geschehen, wie diese vier Beispiele zeigen.
Die Niederlande sind Deutschlands Hauptblumenlieferant. Im Winter jedoch kommt laut der Initiative "Flower Label Program" (FLP) fast jede zweite Schnittblume aus Ländern wie Kolumbien, Ecuador, Kenia, Israel oder Spanien.
Nichtregierungsorganisationen sehen hier ein Problem, denn die Arbeitsverhältnisse sollen vielerorts sehr schlecht sein. Die Menschen verdienten oft nicht genug, um ihre Existenz zu sichern, kritisierte die Menschenrechtsorganisation "FIAN" 2012. Löhne und Sozialversicherungsbeiträge würden zeitweise überhaupt nicht gezahlt. Beschwerten sich die Arbeitnehmer, würden sie nicht selten gefeuert.
Ein Beispiel ist Ecuador, aus dem Deutschland 2013 rund 28 Millionen Rosen bezog. Hier hätte der gesetzliche Mindestlohn 2012 bei 227 Euro gelegen, was weit unter den zu diesem Zeitpunkt aktuellen Kosten zur Existenzsicherung einer vierköpfigen Familie gelegen hätte. Auch Fälle von Kinderarbeit sind in Ecuador keine Ausnahme, berichtete die "Berliner Zeitung".
Bei einer Untersuchung von 2012 fand der "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland" in acht von zehn Berliner Rosensträußen Rückstände von Pestiziden. Einige davon seien schädlich für Menschen gewesen, sagte ein Sprecher der Initiative. Pestizide werden eingesetzt, da die meisten Blumen in Monokulturen gezüchtet werden. Schädlinge können sich dort besonders gut ausbreiten.
Viel gefährlicher sind die giftigen Stoffe jedoch für die Menschen, die in der Blumenindustrie arbeiten, erklärt die österreichische Umweltorganisation "Global 2000". Die Betroffenen würden häufig an Allergien und Atemwegserkrankungen leiden. Nicht einmal Schutzkleidung stünde immer zur Verfügung, kritisierte "FIAN" am Beispiel von Kenia. Zusätzlich stellten die Pestizide eine Gefahr für Umwelt und insbesondere Gewässer dar.
"Für Schnittblumen müssen endlich Pestizid-Grenzwerte festgelegt werden. Und besonders gefährliche Mittel müssen verboten werden", sagte Christiane Huxdorff, Pestizid-Expertin bei "Greenpeace". Gesetzliche Bestimmungen zur Pestizidanwendung bei Zierpflanzen gebe es aber immer noch nicht, bemängelte "Global 2000" in einem Bericht vom Februar.
Ein großes Problem des Blumenanbaus zeigt sich in Kenia, zum Beispiel am Naivasha See. Auch aus diesem Land bezieht Deutschland eine große Anzahl von Rosen, 2013 waren es 220 Millionen. Am See seien 2012 auf 1900 Hektar rund 70 Prozent der kenianischen Blumen angebaut worden, berichtete "FIAN". Da das Seewasser zur Bewässerung genutzt werde, trockne der See immer mehr aus. Zu allem Überfluss würden die Pestizide das Wasser verschmutzen. Damit gehe wertvolles Trinkwasser verloren, das den rund 650.000 Arbeitern der Blumen-Farm fehle.
Mit dem Import von Schnittblumen ist ein hoher Transportaufwand mit tausenden von Kilometern Weg verbunden. "Greenpeace" macht daher darauf aufmerksam, dass die Blumen somit eine schlechte CO2-Bilanz aufweisen. Das Züchten von Pflanzen in beheizten Treibhäusern sei ein zusätzlicher Faktor.
Lösungen für das Problem können Siegel wie "Fairtrade" oder das "Flower Label Program" sein, an dem zum Beispiel "FIAN" und "Brot für die Welt" beteiligt sind. "Greenpeace" weist jedoch darauf hin , dass es teilweise sogar dort Schlupflöcher für kritische Pestizide gibt.
Wer den Muttertag also mit einem komplett reinen Gewissen begehen will, sollte seinen Rosenkauf überdenken - und am besten einfach ein Ständchen singen.
Die Deutschen lieben vor allem Rosen: 1,2 Milliarden Stück importiert die Bundesrepublik jährlich. Laut der Organisation "Fairtrade" werden allein am Muttertag acht Millionen Rosen verkauft. Insgesamt gilt Deutschland als weltgrößter Schnittblumen-Importeur.
Doch bis die Blumen in Deutschland ankommen sind, ist oft schon viel Unglück geschehen, wie diese vier Beispiele zeigen.
1. Arbeiter leiden unter prekären Arbeitsverhältnissen
Die Niederlande sind Deutschlands Hauptblumenlieferant. Im Winter jedoch kommt laut der Initiative "Flower Label Program" (FLP) fast jede zweite Schnittblume aus Ländern wie Kolumbien, Ecuador, Kenia, Israel oder Spanien.
Nichtregierungsorganisationen sehen hier ein Problem, denn die Arbeitsverhältnisse sollen vielerorts sehr schlecht sein. Die Menschen verdienten oft nicht genug, um ihre Existenz zu sichern, kritisierte die Menschenrechtsorganisation "FIAN" 2012. Löhne und Sozialversicherungsbeiträge würden zeitweise überhaupt nicht gezahlt. Beschwerten sich die Arbeitnehmer, würden sie nicht selten gefeuert.
Ein Beispiel ist Ecuador, aus dem Deutschland 2013 rund 28 Millionen Rosen bezog. Hier hätte der gesetzliche Mindestlohn 2012 bei 227 Euro gelegen, was weit unter den zu diesem Zeitpunkt aktuellen Kosten zur Existenzsicherung einer vierköpfigen Familie gelegen hätte. Auch Fälle von Kinderarbeit sind in Ecuador keine Ausnahme, berichtete die "Berliner Zeitung".
2. Pestizide gefährden Käufer und Arbeiter
Bei einer Untersuchung von 2012 fand der "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland" in acht von zehn Berliner Rosensträußen Rückstände von Pestiziden. Einige davon seien schädlich für Menschen gewesen, sagte ein Sprecher der Initiative. Pestizide werden eingesetzt, da die meisten Blumen in Monokulturen gezüchtet werden. Schädlinge können sich dort besonders gut ausbreiten.
Viel gefährlicher sind die giftigen Stoffe jedoch für die Menschen, die in der Blumenindustrie arbeiten, erklärt die österreichische Umweltorganisation "Global 2000". Die Betroffenen würden häufig an Allergien und Atemwegserkrankungen leiden. Nicht einmal Schutzkleidung stünde immer zur Verfügung, kritisierte "FIAN" am Beispiel von Kenia. Zusätzlich stellten die Pestizide eine Gefahr für Umwelt und insbesondere Gewässer dar.
"Für Schnittblumen müssen endlich Pestizid-Grenzwerte festgelegt werden. Und besonders gefährliche Mittel müssen verboten werden", sagte Christiane Huxdorff, Pestizid-Expertin bei "Greenpeace". Gesetzliche Bestimmungen zur Pestizidanwendung bei Zierpflanzen gebe es aber immer noch nicht, bemängelte "Global 2000" in einem Bericht vom Februar.
3. Der Anbau zerstört Ressourcen
Ein großes Problem des Blumenanbaus zeigt sich in Kenia, zum Beispiel am Naivasha See. Auch aus diesem Land bezieht Deutschland eine große Anzahl von Rosen, 2013 waren es 220 Millionen. Am See seien 2012 auf 1900 Hektar rund 70 Prozent der kenianischen Blumen angebaut worden, berichtete "FIAN". Da das Seewasser zur Bewässerung genutzt werde, trockne der See immer mehr aus. Zu allem Überfluss würden die Pestizide das Wasser verschmutzen. Damit gehe wertvolles Trinkwasser verloren, das den rund 650.000 Arbeitern der Blumen-Farm fehle.
4. Viele Blumen haben eine schlechte CO2-Bilanz
Mit dem Import von Schnittblumen ist ein hoher Transportaufwand mit tausenden von Kilometern Weg verbunden. "Greenpeace" macht daher darauf aufmerksam, dass die Blumen somit eine schlechte CO2-Bilanz aufweisen. Das Züchten von Pflanzen in beheizten Treibhäusern sei ein zusätzlicher Faktor.
Welche Alternativen gibt es?
Lösungen für das Problem können Siegel wie "Fairtrade" oder das "Flower Label Program" sein, an dem zum Beispiel "FIAN" und "Brot für die Welt" beteiligt sind. "Greenpeace" weist jedoch darauf hin , dass es teilweise sogar dort Schlupflöcher für kritische Pestizide gibt.
Wer den Muttertag also mit einem komplett reinen Gewissen begehen will, sollte seinen Rosenkauf überdenken - und am besten einfach ein Ständchen singen.
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