Jetzt sind selbst Mülleimer Hightech. Seit 2011 hat die Hamburger Stadtreinigung den „Big Belly“ getestet, einen modernen, internetfähigen und solarbetriebenen Mülleimer, der das siebenfache Fassungsvermögen eines normalen Modells bietet, berichtet der "Stern".
Online könne man den Füllstand einsehen. So sollten die Straßen noch sauberer werden. Testgebiet war unter anderem die hochfrequentierte Reeperbahn. Vor allem die Müll-Stoßzeiten bei gutem Wetter wären damit ideal abzufangen, heißt es.
160 Wunderkübel
Nach erfolgreicher Testphase stellt man in Hamburg nun 160 dieser Wunderkübel auf. Er koste zwar jeder um die 4000 Euro, doch das würde sich bald rechnen durch die bessere Planung bei der Leerung der Mülltonnen und die höhere Kapazität, sagte die Stadtreinigung.
Streetworker sorgen sich jetzt aber um die Pfandflaschensammler der Stadt, die sozial noch weiter abrutschen könnten, wenn sie nun eine ihrer Einnahmenquellen aufgeben müssten.
Denn um das unglaubliche Fassungsvermögen von 700 Litern in einem 1,30 Meter hohen Mülleimer möglich zu machen, muss der Müll gepresst werden. Das bedeutet aber auch, dass es nun durch eine Klappe nicht mehr möglich ist, in den Behälter zu greifen und etwaige Pfandflaschen zu retten.
„Dadurch verschwinden die Flaschensammler“ sagte der Hamburger Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer dem NDR. In einer reichen Stadt wie Hamburg wolle man wohl die Armut nicht sichtbar machen.
Auf Anfrage erklärte die Pressestelle der Stadtreinigung, dass es mehr als 9000 normale Mülleimer in der Hansestadt gebe und die 160 neuen nicht wirklich ins Gewicht fallen würden. Es könne auf keinen Fall davon gesprochen werden, dass die Stadtreinigung die Pfandflaschensammler diskriminieren wolle. Einziges Bestreben sei es, die Stadt effektiver sauber zu halten.
Keine speziellen Sammler-Körbe
Von der Idee, Körbe an den Hamburger Mülleimern anzubringen, in denen man Pfandflaschen für den nächsten Sammler zurücklassen könne, hält die hanseatische Stadtreinigung nichts.
Die Idee klinge zwar gut, allerdings habe die Erfahrung gezeigt, dass dort nicht nur Pfandflaschen zurückgelassen wüerden. Manch ein Nachtschwärme stelle dort auch seine pfandfreie Weinflasche ab, die dann wieder von den Herren in Orange entfernt werden müsse, erklärte man der Huffington Post. Dieser Zusatzaufwand würde nicht bezahlt werden und die Stadtreinigung müsse ihr knappes Budget zusammenhalten.
Das Argument, die neuen Mülleimer würden unnötigerweise Pfandflaschen zerstören, die dadurch dem Recycling-Kreislauf entzogen würden, ließ man nicht gelten. Es werde ohnehin nicht jede Plastikflasche wiederverwendet - und ob man nun eine Pfandglasflasche oder eine ohne Pfand wegwerfen würde, mache im Prinzip keinen Unterschied.
Ob das nun finanziell schlüssig ist oder nicht - sollten noch mehr solcher Mülleimer in deutschen Städten auftauchen, wird die Diskussion bestimmt weitergehen. Laut dem Hersteller des "Big Belly" laufen Pilotprojekte unter anderem in Kiel, Düsseldorf und Münster.
Online könne man den Füllstand einsehen. So sollten die Straßen noch sauberer werden. Testgebiet war unter anderem die hochfrequentierte Reeperbahn. Vor allem die Müll-Stoßzeiten bei gutem Wetter wären damit ideal abzufangen, heißt es.
160 Wunderkübel
Nach erfolgreicher Testphase stellt man in Hamburg nun 160 dieser Wunderkübel auf. Er koste zwar jeder um die 4000 Euro, doch das würde sich bald rechnen durch die bessere Planung bei der Leerung der Mülltonnen und die höhere Kapazität, sagte die Stadtreinigung.
Streetworker sorgen sich jetzt aber um die Pfandflaschensammler der Stadt, die sozial noch weiter abrutschen könnten, wenn sie nun eine ihrer Einnahmenquellen aufgeben müssten.
Denn um das unglaubliche Fassungsvermögen von 700 Litern in einem 1,30 Meter hohen Mülleimer möglich zu machen, muss der Müll gepresst werden. Das bedeutet aber auch, dass es nun durch eine Klappe nicht mehr möglich ist, in den Behälter zu greifen und etwaige Pfandflaschen zu retten.
„Dadurch verschwinden die Flaschensammler“ sagte der Hamburger Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer dem NDR. In einer reichen Stadt wie Hamburg wolle man wohl die Armut nicht sichtbar machen.
Auf Anfrage erklärte die Pressestelle der Stadtreinigung, dass es mehr als 9000 normale Mülleimer in der Hansestadt gebe und die 160 neuen nicht wirklich ins Gewicht fallen würden. Es könne auf keinen Fall davon gesprochen werden, dass die Stadtreinigung die Pfandflaschensammler diskriminieren wolle. Einziges Bestreben sei es, die Stadt effektiver sauber zu halten.
Keine speziellen Sammler-Körbe
Von der Idee, Körbe an den Hamburger Mülleimern anzubringen, in denen man Pfandflaschen für den nächsten Sammler zurücklassen könne, hält die hanseatische Stadtreinigung nichts.
Die Idee klinge zwar gut, allerdings habe die Erfahrung gezeigt, dass dort nicht nur Pfandflaschen zurückgelassen wüerden. Manch ein Nachtschwärme stelle dort auch seine pfandfreie Weinflasche ab, die dann wieder von den Herren in Orange entfernt werden müsse, erklärte man der Huffington Post. Dieser Zusatzaufwand würde nicht bezahlt werden und die Stadtreinigung müsse ihr knappes Budget zusammenhalten.
Das Argument, die neuen Mülleimer würden unnötigerweise Pfandflaschen zerstören, die dadurch dem Recycling-Kreislauf entzogen würden, ließ man nicht gelten. Es werde ohnehin nicht jede Plastikflasche wiederverwendet - und ob man nun eine Pfandglasflasche oder eine ohne Pfand wegwerfen würde, mache im Prinzip keinen Unterschied.
Ob das nun finanziell schlüssig ist oder nicht - sollten noch mehr solcher Mülleimer in deutschen Städten auftauchen, wird die Diskussion bestimmt weitergehen. Laut dem Hersteller des "Big Belly" laufen Pilotprojekte unter anderem in Kiel, Düsseldorf und Münster.