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China auf der Überholspur: Börsengang der Alibaba Gruppe versetzt Wall Street in Aufruhr

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Schon in den Märchen aus "Tausendundeiner Nacht" brachte es der einfache Holzfäller Ali Baba zum reichen Mann. Ähnlich verhielt es sich mit dem gleichnamigen chinesischen Internetriesen. Was heute der größte Internet-Marktplatz der Welt ist, war noch vor 15 Jahren ein Einmann-Betrieb in der Wohnung des Englischlehrers Jack Ma: Die Alibaba Gruppe.

Das Unternehmen steht nun vor einem großen Schritt: Es will an die Börse in New York gehen. Wie die "New York Times" berichtet, reichte das Unternehmen Dienstag Nacht (Ortszeit) einen entsprechenden Antrag bei der US-Börsenaufsicht ein. In der zweiten Jahreshälfte soll der Plan in die Tat umgesetzt werden.

Alibabas Gang an die Börse könnte das spektakulärste Aktiendebüt seit dem von Facebook werden. Das soziale Netzwerk war vor zwei Jahren mit 16 Milliarden Dollar an den Markt gegangen. Der Wert von Alibaba nach dem Börsengang wird auf 130 bis 240 Milliarden Dollar geschätzt. Mit dem Höchstwert könnte es der Konzern auf Platz vier der globalen Internetgrößen schaffen - gleich nach Apple, Google und Microsoft.

Obwohl der Online-Marktplatz im vergangenen Jahr 231 Millionen aktive Kunden und acht Millionen Verkäufer zählte, ist er vielen Menschen im Westen bisher völlig unbekannt.

Hier lesen Sie fünf Fakten, die Sie über den neuen Internetriesen Alibaba wissen sollten:

1. Mehr als nur das chinesische Pendant zu Amazon oder eBay

Alibaba vereint gleich mehrere Onlinedienste in sich. Auf Taobao können kleinere Firmen ihre Waren verkaufen, in der Tmall sind auch Großunternehmen wie Walt Disney, Nike oder Apple vertreten. Die Kunden kaufen zu Festpreisen, anstatt wie bei eBay zu ersteigern. Außerdem vertreibt Alibaba die Ware nicht selbst. Das Unternehmen ist nur Vermittler und verdient vor allem durch Werbung, Mitgliedsbeiträge und Gebühren für getätigte Handelsgeschäfte. Einen weiteren Unterschied machen die Verkaufszahlen aus: Im letzten Jahr wurden bei Alibaba Verkäufe im Wert von 248 Millionen Dollar getätigt – deutlich mehr als bei eBay und Amazon zusammen.

2. Alle Lebensbereiche abgedeckt

Taobao und Tmall sind nicht die einzigen Dienste, die Alibaba anbietet. Auf Juhuasuan können Kunden zum Beispiel nach zeitlich begrenzten Sonderschnäppchen stöbern. Auch Bezahlen ist über die Gruppe möglich, bei der Alibaba-Tochter Alipay. Sogar in Chinas größten Kurznachrichtendienst Weibo kaufte Alibaba sich ein. Somit deckt das Unternehmen mittlerweile fast alle Lebensbereiche seiner Käufer ab. Sogar Kosmetiktipps und Tanzkurse bietet Alibaba an, wie die "Zeit" berichtet.

3. Der Gründer ist ein Superstar

jack ma

Alibaba-Gründer Jack Ma ist kein gesichtsloser Business-Mann, den auf der Straße niemand erkennen würde – bei seinen Mitarbeitern ist er ein echter Star. Wenn sein Konzern die alljährliche Mitarbeiterversammlung Alifest veranstaltet, sind Berühmtheiten wie Ex-US-Präsident Bill Clinton oder Basketballer Kobe Bryant zu Gast. Frisch verheirateten Mitarbeitern gibt er bei dieser Gelegenheit gern mal persönlich seinen Segen. Nach Informationen der "Zeit" soll er auch schon Lieder von Elton John performt haben oder im Lederkostüm und mit Irokesenfrisur vor seinen Mitarbeitern aufgetreten sein.

4. Westliche Anleger sind skeptisch

Die "New York" Times warnt westliche Anleger vor Börsengeschäften mit Alibaba und bezieht sich dabei auf Aussagen der Gruppe in ihrem Börsenprospekt. Die Rolle der chinesischen Regierung, die Firmenstruktur Alibabas sowie die Bedrohung durch eine Naturkatastrophe seien zu bedenken.

5. Warum Alibaba in Amerika an die Börse geht

wall street

Alibaba-Chef Ma und ein Kreis seiner Vertrauten wollen auch nach dem Börsengang weitherhin die Kontrolle über den Konzern haben. In Amerika ist das möglich, da es dort eine sogenannte Zwei-Klassen-Aktienstruktur gibt. In Hongkong aber wurde Alibabas Aktiendebüt abgelehnt – aufgrund börsenrechtlicher Bedenken.

Wie die "Süddeutsche Zeitugn" berichtete, kündigte Alibaba im Börsenprospekt an, vorerst weiterhin nur den chinesischen Markt bedienen zu wollen. Groß genug ist er: Über 600 Millionen Internetnutzer gibt es in China. Und vier Fünftel des gesamten chinesischen Onlinehandels laufen über die Onlineportale der Alibaba Gruppe.

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